Titel: Ueber das Waschen, Bleichen, Färben u.s.w. von Gespinnstfasern, Garnen, Geweben u. dgl.
Autor: H. Glafey
Fundstelle: Band 279, Jahrgang 1891, S. 155
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Ueber das Waschen, Bleichen, Färben u.s.w. von Gespinnstfasern, Garnen, Geweben u. dgl. Von H. Glafey, Ingenieur, Berlin. Fortsetzung des Berichtes S. 34 d. Bd. Mit Abbildungen. Ueber das Waschen, Bleichen, Färben u.s.w. von Gespinnstfasern, Garnen, Geweben u. dgl. Textabbildung Bd. 279, S. 54 Fig. 21.Garnchlormaschine der Zittauer Maschinenfabrik. Fig. 21 zeigt eine von der Zittauer Maschinenfabrik und C. G. Haubold jr. gebaute Garnchlormaschine, die nach einer in der Leipziger Monatsschrift für Textil-Industrie abgedruckten Abhandlung von Prof. Gebauer in Chemnitz folgende Einrichtung besitzt. Eine Reihe in Cement gemauerter Bassins oder Holzkästen von geringer Tiefe ist mit Chlorkalklösung gefüllt. Ueber den Kästen sind einfache Holzrollen so gelagert, dass die darauf befindlichen Garnsträhne mit ihren unteren Enden in die Flüssigkeit eintauchen. Die Rollen werden in langsame Umdrehung versetzt und erhalten ihren Antrieb seitlich durch eine Welle, welche entlang der Stirnseiten hinführt, mittels Schnecke und Schneckenrad. Die Rollen können aus- und eingelegt werden und besitzen zu diesem Zweck einen vierkantigen Zapfen, mit welchem sie in eine entsprechende Hülse des Wellenendes geschoben werden. Soll die Umdrehung eine Aenderung erfahren, so geschieht dies mit der Hand bei offenem und geschränktem Riemenantrieb. Eine Maschine, welche sich durch besondere Einfachheit auszeichnet und eine möglichst gleichmässige Behandlung des Materials ermöglicht, ist die in Fig. 21 und 22 dargestellte Maschine zum Färben von Garnsträhnen, von Grausire, Dreyfus und Co. Dieselbe besitzt nach Angabe des Textil-Manufacturer folgende Einrichtung. Textabbildung Bd. 279, S. 155 Maschine zum Färben von Garnsträhnen von Grausire-Dreyfus. Die Garnsträhne werden auf Garnträger aufgehängt, welche auf den Umfang einer Scheibe F in radialer Richtung verlaufend drehbar angeordnet sind. Der genannte Garnrollen träger ist mit Hilfe eines geeigneten, ausbalancirten Ketten- oder Seilzuges E über den eigentlichen, im Querschnitt ringförmig gestalteten Flottenbehälter KM auf einer in dessen Mitte drehbar gelagerten senkrecht stehenden Achse C aufgehängt und kann derart gehoben und gesenkt werden, dass die auf den Rollen hängenden Garnsträhne entweder sich in der Flotte befinden oder über derselben schweben, wie Fig. 21 erkennen lässt. Die Welle C wird von der Vorgelegewelle A aus mit Hilfe des Kegelradgetriebes B in eine drehende Bewegung versetzt und dies hat zur Folge, dass sich auch die Garnsträhne, sobald ihr Träger G bis auf die kreisförmige Platte J gesenkt ist, in Folge Abwälzung der an den Rollen angebrachten Zahntriebe auf einen Zahnkranz der Platte J drehen, gleichzeitig aber auch in der Flotte selbst im Kreise herum fortbewegt werden. Nach Angabe der englischen Zeitschrift kann eine derartige mit 24 Rollen ausgestattete Maschine 10 Centner Baumwollengarn in 12 Stunden färben, da in dieselbe 1 Centner mit einem Male eingeführt wird; hierbei ist vorausgesetzt, dass sich der Garnrollenträger in der Minute einmal dreht, die Garnrollen selbst aber während dieser Zeit 12mal umlaufen. Textabbildung Bd. 279, S. 156 Fig. 24.Färbemaschine mit versetzten Garnsträhnen. Derartige Färbemaschinen mit rundem Bottich ermöglichen ein beliebig langes Herumführen der Garnsträhne in der Flotte. Anders verhält es sich bei denjenigen, wo der Flottenbehälter von rechteckigem Querschnitt ist. Der Garnrollenträger macht hier deshalb entweder eine hin und her laufende Bewegung auf dem Bottich, oder es werden die Garnsträhne versetzt und während dieser Zeit gewendet. Für den letzten Fall gibt die 1888 268 196 beschriebene Maschine ein Beispiel, auf welche, da dieselbe sich durch ihre sinnreiche Einrichtung besonders auszeichnet und in Folge dessen auf der Ausstellung zu Manchester seinerzeit allgemeines Aufsehen erregte, hier unter Wiedergabe des Schaubildes Fig. 24 des wesentlichen Theiles derselben nochmals hingewiesen sein mag. Textabbildung Bd. 279, S. 156 Fig. 25.Craven's Färbemaschine. Aehnlich dieser Corron'schen Maschine ist die in beistehender Fig. 25 veranschaulichte Färbemaschine von Craven, mit deren Ausführung sich die Firma Annadaw und Co. in Philadelphia befasst. Diese Maschine ermöglicht es, nach Angabe des Textil-Record, die Garnsträhne langsam durch die Flotte zu führen, aber unter gleichzeitigem Umziehen rasch durch die Luft zu bewegen. Die Maschine ist zu diesem Zweck mit vier Kettenpaaren ausgestattet und zwar einem auf dem Bottich laufenden, einem über demselben sich bewegenden und zwei diese beiden Ketten verbindenden senkrecht nach oben steigenden. Sämmtliche Ketten sind in gewissen Abständen mit Nasen besetzt, durch die die Garnträger erfasst werden. Die wagerecht auf dem Bottich laufenden Ketten führen dieselben langsam über den Bottich, also die Strähne durch die Flotte von links nach rechts. Sodann übernimmt sie die senkrecht nach oben steigende, um sie der zweiten parallelen Kette zu überliefern, die sie wieder an die senkrecht abwärts steigende Kette abgibt. Bei der aufsteigenden Bewegung wälzen sich die Garnträger an Leitschienen ab und es werden hierdurch die Garnsträhne umgezogen, es kann also die Luft einen vollständigen Oxydationsprocess herbeiführen. Textabbildung Bd. 279, S. 156 Fig. 26.Alizarin- und Krappfärbemaschine von Stewart. Von den Maschinen zum Behandeln von Garnen im Strang und Geweben, bei welchen das Material freihängend ohne jede mechanische Bearbeitung durch die Flotte geführt wird, ist zunächst eine Alizarin- oder Krappfärbemaschine von D. Stewart und Co. in Glasgow zu erwähnen. Dieselbe ist nach der dem Textil-Manufacturer entnommenen Fig. 26 mit einem eisernen Flottenbehälter ausgestattet, in dessen beide Stirnseiten die Flottenzuleitungs- und Dampfrohre einmünden. Oberhalb des Bottichs lagert ein zur Führung der einzelnen Gewebestränge dienender Rechen und ein das Umziehen derselben bewirkender Haspel, der mit Hilfe einer Bremsscheibe beliebig gebremst werden kann. Der Flottenbehälter überzieht sich nach kurzem Gebrauch mit einer Schutzschicht, die eine weitere Einwirkung der Flotte auf das Eisen verhindert. Die der Zittauer Maschinenfabrik und Eisengiesserei (früher Albert Kiesler und Co.) in Zittau durch das D. R. P. Kl. 8 Nr. 39364 vom 11. September 1886 geschützte und in den Fig. 27 bis 30 wiedergegebene Maschine ist mit einem, eventuell mehrfach getheilten Flottentrog A ausgestattet, über welchem eine oder auch mehrere Zughaspel B derart beweglich angeordnet sind, dass sie abwechselnd von rechts nach links und umgekehrt über die ganze Troglänge oder über einen Theil derselben fortbewegt und dabei stets dem Warengang entsprechend in Umdrehung versetzt werden. Durch diese langsame hin und her gehende und wechselnde rotirende Bewegung der Haspel erfolgt der Umzug der zu färbenden Ware so, dass letztere stets aus der einen Kastenhälfte in ganz gleichmässigen Lagen in die andere Kastenhälfte übergeführt und sonach auch ganz gleichmässig mit der Farbflotte in Berührung gebracht wird, und es ist damit die Möglichkeit geboten, jede beliebige Warenmenge auf einmal in einer und derselben Flotte oder in mehreren Flotten nach einander ganz gleichmässig auszufärben. Textabbildung Bd. 279, S. 157 Färbemaschine mit Flottentrog der Zittauer Maschinenfabrik. Fig. 27 zeigt die Maschine im Aufriss und Fig. 28 in der Seitenansicht mit einer glatten Trommel und mit ungetheiltem Kasten in ihrer Anwendung zum Breitfärben von Ware; dagegen Fig. 29 im Aufriss und Fig. 30 in der Seitenansicht mit zwei mit Abtheilungen versehenen Haspeln und mit einem der Länge nach zweitheiligen und der Breite nach viertheiligen Kasten in ihrer Anwendung für Garne in Ketten (Warps) und für Waren im Strang. In beiden Fällen sind die Zughaspel drehbar an Rollwagen b gelagert, welche auf den an den Betriebsständern C1C2 befestigten wagerechten Schienen D laufen. Die hin und her gehende Bewegung dieser Wagen und die wechselnd rotirende Bewegung der Haspel B wird durch die endlosen Seile S1S2 bewirkt, welche ihrerseits durch die Schraubenradvorgelege V1V2 bezieh. die auf den Schraubenradwellen sitzenden und die damit correspondirenden Seilscheiben g1g2 bewegt werden. Die beiden Schraubenradwellen V1V2 sind durch Stirnräder R1R2 mit entsprechend verschiedener Zähnezahl verbunden und erhalten gemeinschaftlichen Hauptantrieb abwechselnd in der einen oder anderen Richtung, je nachdem der offene Riemen r1 oder der geschränkte Riemen r2 auf die mittlere feste Scheibe c aufläuft, während jedesmal der andere Riemen auf einer der Losscheiben dd liegt. Dieser Wechsel erfolgt dadurch, dass die Riemenausrückschiene K durch Anstoss des Wagens b in seinen Aussenstellungen an dem Stellring k oder k1 einmal nach links oder rechts verschoben wurde. Natürlich können zur Erzeugung dieser Wechselbewegung auch andere Mechanismen, als z.B. an Stelle der Seile: Zahnstangen, Schrauben etc., an Stelle der offenen und geschränkten Riemen: conische Räder, Stirnräder etc. mit Klauen-Aus- und -Einführung etc. benutzt werden. Während bei der von der Zittauer' Maschinenfabrik construirten Färbemaschine der das Umziehen des Materials bewirkende Haspel eine hin und her laufende Bewegung über dem Flottenbehälter ausführt, dreht sich der Haspel der in den Fig. 31 und 32 wiedergegebenen Maschine zum Färben u.s.w. von Geweben von Paul Courtois in Lyon stets an derselben Stelle und es kann seine Drehrichtung geändert werden. Der Antrieb des Haspels erfolgt hierbei mittels der mit Fest- und Losscheibe ausgestatteten Welle A, welche auf einem Theil, vierkantig ausgebildet ist und die Schnecke V trägt, welche zwischen zwei Lagerstücken liegt, die auf der Welle verschoben werden können. Die genannte Schnecke V treibt das Schneckenrad E, auf dessen Welle ein Kegelrad sitzt, das mit einem ebensolchen Rad auf der Welle G in Eingriff steht. Die Enden dieser Welle tragen je ein Kegelrad, welche beide durch Vermittelung anderer Kegelräder zum Antrieb der Kettenräder PP1 bestimmt sind, je nachdem der Antrieb des Haspels nach rechts oder links stattfinden soll. Die Räder oder Kettenscheiben PP1 drehen durch Vermittelung von Gall'schen oder Vaucanson'schen Ketten Räder P2P3, welche auf der Welle des Haspels sitzen. Bei der in der Zeichnung angegebenen Lage dreht sich bei ausgerückter linker Kuppelung das Rad P frei um, während das Rad P1 auf der rechten Seite in Folge Eingriffes mit der Kuppelung den Haspel von links nach rechts zum Umlaufen bringt, auf dem sich das zu färbende Stück befindet. Wenn nun der Haspel entgegengesetzt umlaufen soll, so genügt es, die Kuppelung rechts zu lösen und links einzurücken. Der Haspel kann auf dem Kasten B nach beiden Seiten verschoben werden, gleichgültig, ob er arbeitet oder in Ruhe ist. Eine Färbemaschine, bei welcher entgegen der vorstehend beschriebenen die Umsteuerung selbsthätig erfolgt, ist in Fig. 33 wiedergegeben, rührt von Rob. Middleton in Leeds (England) her und ist Gegenstand des englischen Patents Nr. 14779 aus dem Jahre 1888. Bei dieser Maschine erfolgt das Durchführen des Gewebes mit Hilfe zweier mit Bremsrollen versehenen Walzen a unter Vermittelung geeigneter, ira Flottenbehälter vorgesehener Führungsrollen. Jede der genannten Wickel walzen ist mit einem Sperrkegel ausgestattet, welcher, sobald das Gewebe oder das mit ihr verbundene Wickeltuch von der einen oder anderen Walze abgewickelt ist, durch eine Feder aus derselben herausgedrückt wird und hierdurch mit einer innen verzahnten Scheibe in Eingriff kommt, die beide mit dem Lenkmechanismus b derart in Verbindung stehen, dass derselbe sich, je nachdem die rechte oder linke Wickelwalze frei wird, also auch die rechte oder linke Zahnkuppelung in Thätigkeit tritt, nach rechts oder links neigt und dabei die eine der Wickelwalzen a mit der Vorgelege welle c kuppelt, die andere dagegen frei gibt, also eine Bewegungsumkehr herbeiführt. Textabbildung Bd. 279, S. 158 Courtois' Färbemaschine. Um eine möglichste Schonung des Materials beim Durchziehen desselben durch die Flotte herbeizuführen und gleichzeitig eine gleichmässige Einwirkung der letzteren auf das Arbeitsstück zu erreichen, ordnet der schon erwähnte C. Corron in St. Etienne bei seiner durch das amerikanische Patent Nr. 370856 geschützten Maschine zum Färben u. dgl. von Geweben in dem Bottich einen Einsatzkasten an, auf den das Gut mit Hilfe eines hin und her laufenden Haspels in regelmässigen Lagen gelegt und von welchem es abgezogen und unterhalb des Bodens durch die Flotte geführt wird. Fig. 34 lässt die besondere Ausführungsform der Maschine erkennen. Der das Gewebe M führende Haspel F ist in dem Schlitten K gelagert, welcher mit Hilfe des an der über die Rollen GG1 laufenden endlosen Kette sitzenden Bolzens H über den den durchbrochenen Einsetzkasten B enthaltenden Bottich A hin und her geführt wird und so das Material in regelmässigen Schichtungen auf den Boden C des Kastens B legt. Von diesem Kasten aus läuft das Gewebe o. dgl. über die Führungsrollen DE zurück nach dem Haspel, dessen doppelte Bewegung mit Hilfe des Wechselgetriebes L hervorgebracht wird. Textabbildung Bd. 279, S. 158 Fig. 33.Middleton's Färbemaschine. Textabbildung Bd. 279, S. 158 Fig. 34.Corron's Färbemaschine mit Einsetzkasten. J. H. und T. Bottomley in Shelf (England) führen das Gewebe bei ihrer durch das englische Patent Nr. 12365 A. D. 1884 geschützten und in den Fig. 35 bis 37 wiedergegebenen Maschine, welche gleichzeitig Gegenstand des amerikanischen Patents Nr. 361921 ist, mit Hilfe zweier Nadelketten durch die Flotte und wollen das Gewebe hierdurch auf seiner ursprünglichen Breite erhalten. Der Flottenbehälter A hat zu diesem Zweck einen U-förmigen Querschnitt und in ihm sitzen auf den mit rechts- und linksgängigem Gewinde ausgestatteten Spindeln L die beiden den Nadelketten D als Führung dienenden Gestellbahnen B, welche mit sammt ihren Leitscheiben II und den das Aufnadeln bewirkenden Druckrollen C und J mit Hilfe von Kegelradgetrieben der Breite des Gewebes entsprechend eingestellt werden können. Die Transportscheiben H empfangen ihren Antrieb von der mit Fest- und Losscheibe F ausgestatteten Vorgelege welle aus, deren Zahntrieb G in das auf der vierkantigen, die Scheiben H tragenden Welle sitzende Zahnrad E eingreift. Durch den Tisch O wird das zu behandelnde Gut eingeführt und bei den Walzen K verlässt es die Nadelketten wieder. Textabbildung Bd. 279, S. 159 Bottomley's Färbemaschine mit Nadelketten. Dem Zusammenschrumpfen des Gewebes und Verirren desselben von seiner Bahn sucht C. G. Haubold bei seiner durch das D. R. P. Kl. 8 Nr. 38606 vom 14. August 1886 geschützten Maschine, deren Einrichtung sich aus den Fig. 38 bis 42 ergibt, dadurch entgegenzutreten; dass er geeignet gestaltete Ausstreicher und eine Walze anwendet, welche eine kreisende Bewegung derart ausführen kann, dass sie das Gewebe vom Ausstreicher abhebt und wieder in seine Bahn bringt. Textabbildung Bd. 279, S. 159 Haubold's Vorrichtung gegen Schrumpfen. Die Maschine besteht der Hauptsache nach aus dem Färbebottich A mit durchlochtem Doppelboden O und einem Leitbrett C, über welchem der Haspel B angebracht ist, welch letzterer das Gewebe in Falten auf das Leitbrett C legt. Von hier geht das Gewebe über die im Bottich an einem leicht aushebbaren Rahmen F gelagerte Leitwalze E, von wo es zu den beiden conischen rotirenden Faltenausstreichwalzen D gelangt. Ueber dieselben und die Leitwalze G hinweggehend, läuft das mit den Enden verbundene Gewebe wieder über den Haspel in den Bottich. Obwohl das Leitbrett das Schwimmen des Gewebes im Bottich mindert, so läuft doch das Gewebe von Zeit zu Zeit auf die Seite, wodurch der eine Faltenausstreicher mehr als der andere wirkt und das Gewebe noch weiter nach dieser Seite hindrängt. Damit nur ein Arbeiter leicht das Gewebe in die Mitte des Faltenausstreichapparates führen kann, ohne das Gewebe zu berühren, ist eine Vorrichtung angebracht, welche aus einer mit Kratzen oder reibeisenartigen Blechen beschlagenen Walze oder einem Stab H (s. Detail Fig. 41 und 42) besteht, die in Armen P, welche auf den Zapfen der Kurbelscheiben J drehbar sind, gelagert ist. Textabbildung Bd. 279, S. 159 Haubold's Vorrichtung gegen Schrumpfen. Die Kurbelscheiben J stehen mit den conischen Rädern K, den Kettenrädern M nebst Kette N derartigen Verbindung, dass bei Drehung des Handrades L die Walze H eine kreisende Bewegung erhält. Durch dieselbe tritt H an das Gewebe heran, hebt es von dem Faltenausstreicher ab und befördert es gleichzeitig nach der Seite, nach welcher hin die Drehung des Handrades L vorgenommen wurde. Durch punktirte Linien ist die äusserste Stellung der Walze H markirt, durch die strichpunktirte Linie das Gewebe. Da es gut ist, das Gewebe möglichst schnell in den Bottich zu bringen, hat sich eine Vergrösserung der Haspelgeschwindigkeit nöthig gemacht. Es ist zu diesem Zweck das aus Fig. 35 im Detail ersichtliche Räder Vorgelege angeordnet. Das Zahnrad a sitzt fest auf der Haspelwelle, während das Zahnrad d, sowie das antreibende Kettenrad c lose auf dieser Welle sitzen; auf der langen Nabe des Kettenrades c sitzt der Doppelmitnehmer b, welcher durch den Hebel s auf der Radnabe verschoben werden kann. Die Stifte x gehen durch das Kettenrad c; es nimmt daher der Mitnehmer stets an der Bewegung des Rades Theil. Verschiebt man b nach dem Rad a zu, so treffen die Mitnehmerstifte y an die Ansätze w des Rades a und bringen dadurch den Haspel in die schnellere Rotationsbewegung; verschiebt man b nach Rad d zu, so greifen die Mitnehmerstifte x an die Ansätze z des Rades d an und bewirken mittels der Zahnräder e und f eine langsame Bewegung des auf der Welle g befestigten Haspels. (Fortsetzung folgt.)