Titel: Vorrichtungen zur Herstellung kegelförmiger Bohrungen.
Autor: Pr.
Fundstelle: Band 280, Jahrgang 1891, S. 9
Download: XML
Vorrichtungen zur Herstellung kegelförmiger Bohrungen. Mit Abbildungen. Vorrichtungen zur Herstellung kegelförmiger Bohrungen. E. S. Newton's Bohrwelle (Fig. 1). In einer Bohrbank mit wagerechter Spindellagerung bezieh. in einer liegenden Cylinderbohrmaschine wird nach American Machinist, 1890 Bd. 13 Nr. 36 * S. 7, eine Bohrwelle a verwendet, welche an ihrem Mitteltheil eine cylindrische Verstärkung b von abweichender Achsenlage besitzt, über welche sich der den Schneidzahn d tragende Bohrkopf c schiebt. Zur Fortschiebung des mit der Bohrwelle kreisenden Bohrkopfes c dient ein Querkeil e, welcher zugleich eine in der Bohrwellenachse liegende Stange f durchsetzt, die an ihrem freien Ende Gewinde besitzt. Da nun vermöge des aus den Rädern g, h, i und k zusammengestellten Triebwerkes, von denen g auf der Bohrwelle festsitzt, k dagegen als Mutter die Schraubenspindel ergreift, eine gegensätzliche Verdrehung zwischen Bohrwelle und Spindel eintritt, so hat dies die oben angedeutete Verstellung des Bohrkopfes c zur Folge. Textabbildung Bd. 280, S. 10Fig. 1.Newton's Bohrwelle. Wenn aber das mit diesen Rädern g, k im Eingriffe stehende Radpaar hi aus dem Eingriffe gestellt, dafür aber das Mutterrad k an jeder Drehung verhindert wird, so findet ein stärkerer axialer Bohrkopfvorschub von der Grösse der Gangsteigung der Steuerspindel statt. Wie leicht zu ersehen, rückt dabei die Schneide des Zahnes beständig gegen die Achse der Bohrwelle, so dass hierdurch eine kegelförmige Bohrung entsteht. Diese Vorrichtung soll sich beim Ausbohren der Kurbelzapfenlöcher in Dampfmaschinenkurbeln als zweckentsprechend erwiesen haben. Eine zweite in Fig. 2 nach American Machinist, 1890 Bd. 13 Nr. 31 * S. 11, nachgebildete Vorrichtung dient zur Bearbeitung kegelförmiger Büchsen und kann ebenso wohl in Drehbänken, als auch an Bohrmaschinen zur Anwendung gelangen. In die Mulde einer Bohrstange a ist ein schwingender doppelarmiger Hebel b eingelegt, der zwar um den Stift c sich dreht, eigentlich aber mit dem kreisbogenförmigen Rücken d seine Stütze findet. Textabbildung Bd. 280, S. 10Fig. 2.Bohrvorrichtung für kegelförmige Büchsen. Indem nun am freien Hebelende einerseits vermöge einer Beilage e der Schneidzahn f sitzt, das andere Hebelende durch eine Stellschraube g an einer Keilfläche k geführt wird, entsteht nach Massgabe einer gegensätzlichen Verschiebung der Keilbahn Je bei gleichzeitiger Kreisung der ganzen Vorrichtung eine Kegelhohlfläche. Ist nun diese Bohrstange a zwischen Spitzen einer Drehbank kreisend eingespannt, hingegen das Werkstück auf dem Schlitten festgestellt und mit diesem verschiebbar, so wird, sobald die den Führungskeil k tragende Hülse i an dieser Verschiebung theilnimmt, was vermöge eines Gabelhebels h o. dgl. erfolgen kann, der Schneidzahn sich von der Drehungsachse entfernen oder nähern. Hat man aber diese Vorrichtung an einer Bohrmaschine mit axialer Spindelverschiebung angebracht, so braucht der Hülsenhebel h einfach an den Aufspanntisch festgelegt zu werden. Pr.