Titel: Neue Gasmaschinen.
Fundstelle: Band 280, Jahrgang 1891, S. 99
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Neue Gasmaschinen. (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes S. 73 d. Bd.) Mit Abbildungen. Neue Gasmaschinen. Regulirvorrichtung von P. Grohmann in Breslau (* D. R. P. Nr. 53907 vom 25. März 1890. Fig. 50 bis 53). Textabbildung Bd. 280, S. 99Fig. 50.Regulirung von Grohmann. Diese Regulirung ist bestimmt für einfachwirkende, mit Vorcompression der Ladung arbeitende Gas- bezieh. Erdölmotoren, deren Kolbenvorderfläche zum Austreiben der Rückstände dienende Luft comprimirt. Auf die Dauer des zu raschen sowie auch des allzu langsamen Ganges und des Stillstandes der Maschine wird durch diese neue Regulirung andauernde Verbindung des Laderaumes mit dem vorderen Cylinderraum unter gleichzeitig andauerndem Abschluss der Betriebsmittelleitung bewirkt. Bei geringerer als voller Maschinenbeanspruchung bleiben also mit Ladungsausfall auch die Compressionsarbeiten fort, wodurch jede unnütze Reibungsarbeit in den Zapfenlagern vermieden wird; es gelangen stets nur gleich gasreiche, entzündungsfähige Ladungen in die Maschine; es ist bei dem in beliebiger Kurbelstellung eintretenden Maschinenstillstand stets die Betriebsmittelleitung selbsthätig geschlossen, und beim Inbetriebsetzen lässt sich die Maschine leicht und bequem einstellen und andrehen. Textabbildung Bd. 280, S. 99Fig. 51.Regulirungsvorrichtung von Grohmann. Bei normaler Geschwindigkeit wird nach begonnenem Auslassventilhub das den Laderaum m, m1, m2, m3 (Fig. 50) durch n, n1, n2, n3 (Fig. 51) mit dem vorderen Cylinderraum verbindende Ventil a, welches im Nachfolgenden „Verbundventil a genannt ist, von dem durch Auslassventilspindel o gesteuerten Arm j gehoben, und es tritt Pressluft in den Laderaum; alsdann wird w3 durch das Auslassventil p von der Auslasskammer abgeschlossen; darauffolgend wird durch den von o gesteuerten Hebel q das Einlassventil r gehoben und dadurch der von der Einlassventilspindel mitgenommene, im Hebel h geführte Spaltschieber g derart gehoben, dass dessen Spalten s auf die Schieberspiegelspalten treffen und durch Saugwirkung der Kolbenvorderfläche das Betriebsmittel von t aus durch s1, s und Siebhaube u mit der von v aus hinzutretenden Luft durch r in den Laderaum tritt und dieser mit Ladung angefüllt wird; darauf schliessen r, a und p, und es beginnt Compression der Ladung durch die Kolbenhinterfläche und demnächst nach begonnenem Arbeitshub im vorderen Cylinderraum Compression der Reinigungsluft durch die Kolbenvorderfläche. Textabbildung Bd. 280, S. 99Fig. 52.Regulirungsvorrichtung von Grohmann.Textabbildung Bd. 280, S. 99Fig. 53.Regulirungsvorrichtung von Grohmann. Bei zu raschem Gang der Maschine trifft nach erfolgtem Anhub von a, jedoch vor Anhub von r, der seitliche Daumen k (Fig. 52) am Gleitstück l (welcher bei normaler Geschwindigkeit zwischen den Bünden l1 und l2 der auf Zapfen d des Riegels f sitzenden Rolle rotirt) vermöge Centrifugalkraftwirkung auf l1, bei allzu langsamem Gang auf l2, schiebt dadurch den auf f befestigten Anschlag b (Fig. 53) unter j und gleichzeitig nimmt der auf f befestigte Bolzen c das freie Ende von h mit und bringt dadurch g in solche Lage, dass bei darauffolgendem Schieberhub die Spalten auf die Stege zwischen den Spalten treffen, wodurch dem Betriebsmittel der Eintritt verwehrt ist und nur Luft in die Maschine gelangt. Bei darauffolgendem Schluss von r und Niedergang des Armes j fällt dieser, welcher bei Normalgeschwindigkeit neben dem Anschlag b niedergeht, auf b und die Nase i von j hält b fest. Es bleibt daher Verbundventil a offen und hat, wenn nun p schliesst, weder die Kolbenhinterfläche, noch später im vorderen Cylinderraum die Kolbenvorderfläche Compression zu überwinden, indem der Kolben völlig leer läuft. Es ruht nun der Arm j so lange auf b, bis er wieder von o gehoben und dadurch b frei wird. Läuft die Maschine noch immer zu rasch, so trifft nun neuerdings k auf l1 und es wiederholt sich der Vorgang. Geht die Maschine normal, so passirt k zwischen l1 und l2 und bleibt f in der Lage, wo j neben b niedergehen kann und beim Schieberhub die Spalten auf einander treffen. Ist die Maschine allzu langsam gegangen, so trifft stets wieder und wieder k auf l2, wodurch die Betriebsmittelleitung geschlossen und a offen bleibt, was auch beim schliesslich eintretenden Stillstand der Fall ist. Textabbildung Bd. 280, S. 100Fig. 54.Regulirungsvorrichtung von Hille. Beim Inbetriebsetzen der Maschine zieht man das Gleitstück l so weit nach auswärts, bis die kleine Nase der an l befestigten Feder w durch Gegendrücken Halt findet an der Scheibenverkleidung x, wodurch sodann beim Andrehen k zwischen l1 und l2 passirt, also beim Schieberhub die Spalten auf einander treffen. Sobald die Maschine nach Inbetriebsetzung eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat, schiebt die Centrifugalkraft l nach auswärts, die Nase der Feder w wird frei und schnellt durch die Federwirkung in ihre ursprüngliche Lage zurück. Regulirvorrichtung von M. Hille in Dresden (* D. R. P. Nr. 53126 vom 12. November 1889. Fig. 54). Bei Gas- und Erdölmotoren mit seitlich am Cylinder angeordnetem Schieber wurde bisher die Steuerung des Gasventils durch directe Einwirkung des Regulators herbeigeführt, und es war, weil dem letzteren von dem Gasventil stets ein ungleicher Widerstand entgegengesetzt wird, ein vollkommen gleichmässiger Gang der Maschine nicht zu erzielen. Um diesen Uebelstand zu beseitigen und einen grösseren Gleichförmigkeitsgrad im Gange der gekennzeichneten Motoren herbeizuführen, ist nach der vorliegenden Erfindung eine Regulirvorrichtung geschaffen, bei welcher das Gasventil vom Regulator in indirecter Weise beeinflusst wird, und zur Erreichung dieses Zweckes ist die Bewegung des Schiebers oder dessen Stange benutzt, um die Daumenscheibe, welche je nach der ihr durch den Regulator ertheilten Stellung den Steuerhebel für das Gasventil bethätigt, in schwingende Bewegung zu versetzen. Um eine auf dem Bolzen b (Fig. 54) des Schiebers f sitzende Rolle c greift mit seinem unteren, gabelförmigen Ende ein Hebel d, der oben mit einer Nabe auf dem am Cylinder festen Bolzen e drehbar ist, so dass der Hebel bei dem Hin- und Hergange des Schiebers um den Bolzen e in Schwingungen versetzt wird. Auf der Nabe des Hebels ist mittels Nuth und Feder h die Daumenscheibe g angeordnet, derart, dass sie auf dieser Nabe axial verschoben werden kann und an den Schwingungen des Hebels theilnimmt. Um den Hals der Daumenscheibe g greift mittels der Gabel m der auf der Regulirstange s sitzende Hebel w, und je nachdem diese Stange s von dem Regulator verdreht wird, wird auch in Folge der beschriebenen Verbindung die Daumenscheibe g auf der Nabe des Hebels d axial verschoben. Textabbildung Bd. 280, S. 100Regulirvorrichtung von Hille. Die Bedienung des Gasventiles erfolgt unter Vermittelung des um den Bolzen l drehbaren Winkelhebels kk1, welcher mit seinem einen Schenkel k mit der Daumenscheibe g und mit seinem anderen Schenkel k1 mit der Stange des Gasventiles in Contact steht. Steigen in Folge zu grosser Geschwindigkeit der Maschine die Regulatorkugeln, so wird die Stange s gedreht und durch den Hebel n auf der Nabe des Hebels d die Hülse g derart verschoben, dass ihr Nocken ausser Bereich des Steuerhebels k kommt und das Gasventil geschlossen bleibt. Wenn sich dann die Geschwindigkeit der Maschine wieder verringert, so wird durch den Regulator die Stange s in einer der vorigen entgegengesetzten Richtung verdreht und durch den Hebel n die Daumenscheibe so verschoben, dass ihr Nocken den Steuerhebel kk1 behufs Oeffnung des Gasventiles wieder beeinflussen kann. Regulirvorrichtung von M. Hille (* D. R. P. Nr. 53910 vom 19. April 1890. Fig. 55 und 56). Die Erfindung betrifft eine Regulirvorrichtung für Gas- und Erdölmotoren, bei welcher ein um einen festen Bolzen drehbarer Hebel von dem Schieber aus in Schwingungen versetzt und nach Massgabe dieser Schwingungen das Gaseinlassventil bedient wird. Der Hebel b (Fig. 55 und 56) ist um den festen Bolzen a drehbar gelagert und einerseits mit einem verstellbaren Gewicht c, andererseits mit einer Büchse d, in der ein unter Federwirkung stehender Stift d1 angeordnet ist, versehen, Auf dem Schieber ist ein kleiner Bock k festgeschraubt und in demselben ist eine Stossschraube g angeordnet, welche mit dem unter Federwirkung stehenden Stift d1 des schwingenden Hebels b in der Mittellage des letzteren in Contact steht. Ausserdem ist an den Bock k eine Stange e drehbar angeschlossen, welche mit einem auf dem festen Bolzen a ebenfalls drehbaren Arm f, der mit einer Nase f1 versehen ist, in Verbindung steht. In der Mittelstellung des Hebels b befindet sich dessen Stift d1 sowohl mit der Stossschraube g als auch mit der Stange des Gaseinlassventils v in Contact, und in dieser Stellung stösst bei der Einwärtsbewegung des Schiebers die Schraube g gegen den in der Federbüchse des Hebels b befindlichen Stift d1 und dieser letztere wiederum wirkt auf die Stange des Gasventils und öffnet dasselbe. Wenn sich der Schieber mit dem Böckchen k nach auswärts bewegt, so zieht die Lenkstange c den um den festen Bolzen a schwingenden Arm f nach auswärts, und die Nase f1 des letzteren schlägt gegen den Hebel b und versetzt denselben in Schwingungen. Je nach der Geschwindigkeit der Maschine wird nun auch der Hebel b durch öfteres oder weniger häufiges Anschlagen der Nase f1 in zahlreichere bezieh. geringere, grössere oder kleinere Schwingungen versetzt werden und nach Massgabe derselben später oder früher in seine Mittellage gelangen, in welcher dann, wie beschrieben, die Eröffnung des Gaseinlassventils stattfindet. Hieraus ist ersichtlich, dass die Geschwindigkeit der Maschine durch die von der Schieberbewegung abhängigen Schwingungen des Hebels b jederzeit einer sicheren Regelung unterworfen ist. Regulirung von G. M. Krause in Berlin (* D. R. P. Nr. 50559 vom 22. März 1889. Fig. 57). Es soll ermöglicht werden, die der Explosion folgende Expansion der Verbrennungsgase bis zu jedem gewünschten Grade auszudehnen, so dass dadurch die Austrittsspannung dieser Gase möglichst erniedrigt werden kann. Textabbildung Bd. 280, S. 101Fig. 57.Regulirvorrichtung von Krause. Bei Anwendung dieses Verfahrens ist eine besondere Einrichtung des Motors nothwendig, welche durch Fig. 57 schematisch veranschaulicht wird. Es gelangt das Gasgemenge erst dann in den Arbeitscylinder C, nachdem es einen Behälter B durchstrichen hat, in welchen dasselbe durch ein besonderes Einlassorgan V1 eintritt und welcher vom Arbeitscylinder durch ein zweites Einlassorgan V2 getrennt ist. Ausserdem ist der Cylinder mit einem besonderen Auslassorgan und einer Zündvorrichtung ausgerüstet. Beide Einlassorgane können sowohl als Schieber (Hähne) oder als Ventile ausgeführt werden. Dabei wird das Einlassorgan V1 am zweckmässigsten als selbsthätiges Ventil eingerichtet und gleichzeitig auch als Mischventil benutzt; selbstredend kann aber auch das Mischventil vom Einlassorgan getrennt sein, und ebenso kann das letztere in geeigneter Weise gesteuert werden. Das Einlassorgan V2 dagegen wird durch einen beliebigen, von Hand oder durch einen Geschwindigkeitsregulator zu beeinflussenden Steuerungsmechanismus bewegt. Der Gasgemischbehälter B wird, um das bei längerem Stillstande des Motors eintretende Zersetzen des Gasgemenges für den Betrieb unschädlich zu machen, durch ein mehrfach auf- und abwärts geführtes Rohr beliebigen Querschnittes gebildet, an dessen Enden sich die beiden Einlassorgane V1 und V2 befinden. Sondert sich bei längerem Stillstande des Motors das leichtere Gas in den oberen Theilen eines solchen Behälters, die schwerere Luft dagegen in den unteren ab, so werden beim Wiederinbetriebsetzen desselben, an Stelle eines homogenen Gemisches, Gas und Luft schichtenweise in den Arbeitscylinder gelangen und in diesem Zustande sich noch vollkommen für den Betrieb eignen, während sich dieselben in einem anders geformten Behälter vollständig trennen würden. Bei den Viertact-Gasmaschinen vertheilt sich der Arbeitsvorgang auf zwei Kurbelumdrehungen bezieh. auf vier Kolbenhube, und zwar werden die Verbrennungsgase des während des ersten Kolbenhubes in den Kolbenhubraum angesaugten, während des zweiten Kolbenhubes in den Laderaum verdichteten und zu Beginn des dritten entzündeten Gasgemisches gegen Ende dieses Kolbenhubes mit verhältnissmässig hoher Endspannung aus dem Cylinder entlassen. Die Regulirung des Motors wird dabei in der Weise bewerkstelligt, dass ein Geschwindigkeitsregulator auf das Gas- bezieh. Mischventil derartig einwirkt, dass die Gaszufuhr entweder befördert oder eingeschränkt, oder aber ganz verhindert wird, während in beiden Fällen der Luftzufluss ungehindert statthaben kann, demzufolge wird entweder ein gasreicheres oder gasärmeres Gemisch oder aber ausschliesslich Luft angesaugt werden, und die Entzündung wird dementsprechend in mehr oder minder heftiger Weise erfolgen, also eine stärkere oder schwächere Kraftäusserung hervorrufen, oder sie wird ganz ausfallen. Die Mängel, welche dem eben beschriebenen Arbeitsvorgang anhaften – unvortheilhafte Gasausnutzung und beschränkte Regulirfähigkeit – sollen durch das vorliegende Verfahren vermieden werden. Hierbei stellt sich nämlich der Arbeitsvorgang in folgender Weise dar. Im Behälter B herrscht, vom vorhergehenden Spiel veranlasst, eine etwas höhere Spannung als die atmosphärische. Zu Beginn des ersten Kolbenhubes wird daher, da das Einlassorgan V2 die Verbindung zwischen Behälter und Laderaum herstellt, die Spannung allmählich nach Massgabe der Raumvergrösserung so weit sinken, bis sich das selbsthätige Einlassventil V1 vor dem Behälter zu heben vermag. Von jetzt ab wird bis aus Ende des ersten Kolbenhubes das frisch eintretende Gasgemisch in den Behälter B nachgesaugt werden, so dass dann, wenn sich in Folge des Hubwechsels das selbsthätige Ventil V1 schliesst, ein Gasgemischvolumen, welches den Behälter, den Hub- und Laderaum (vb + vo + v) erfüllt, im Motor abgeschlossen wird. Dieses Gasgemischvolumen wird beim Rückgang des Kolbens allmählich verdichtet, da das Einlassorgan V2 zunächst noch geöffnet beibt. Von dem Augenblick an, wo dieses letztere, durch Steuerung und Regulirung veranlasst, sich schliesst und die Verbindung zwischen Behälter und Arbeitscylinder aufhebt, wird der im Arbeitscylinder verbleibende Theil des Gasgemenges (vo + vy) bis an das Ende dieses Kolbenhubes bis auf das Volumen des Laderaumes (vo) verdichtet werden, während der im Behälter verbleibende Theil bis zu Beginn des neuen Spieles seine Spannung beibehält. Der weitere Verlauf des Arbeitsvorganges ist im Allgemeinen derselbe wie beim ursprünglichen Verfahren, nämlich Entzündung des Gasgemisches, darauf Ausdehnen der Verbrennungsgase und schliesslich Ausstossen derselben durch das Auslassorgan. Am Ende des zweiten Kolbenhubes wird man eine höhere bezieh. niedere Compressionsspannung im Laderaum erzielen, sobald man eine kleinere bezieh. grössere Gasgemischmenge aus dem Arbeitscylinder in den Gasgemischbehälter B zurückbefördert. Dementsprechend wird natürlich auch eine mehr oder minder heftige Entzündung des comprimirten Gemenges – kurz eine höhere oder niedere Kraftäusserung des Motors erreicht werden. Hiernach ist die Regulirung des Motors leicht in der Weise zu ermöglichen, dass man das Einlassorgan V2 für einen geringeren Kraftbedarf später, für einen grösseren dagegen früher abschliessen lässt. Dies kann durch einen beliebigen der in unzähligen Ausführungen und Constructionen bekannten, von Hand oder durch einen Geschwindigkeitsregulator zu beeinflussenden Steuerungsmechanismen bewerkstelligt werden, wobei jedoch die Einrichtung in der Weise zu treffen ist, dass beim Anwachsen der Geschwindigkeit der Abschluss des Einlassorganes V2 später, beim Abnehmen derselben dagegen früher eintritt. Ausserdem darf dem Steuerungsmechanismus, der Viertactbewegung des Arbeitskolbens entsprechend, nur die halbe Spielzahl der Kurbelwelle ertheilt werden. Selbstredend kann das Einlassorgan V2 auch durch eine nicht regulirbare Steuerung, also für eine bestimmte Füllung (vy), bewegt werden, sobald man auf die Regulirfähigkeit verzichten, dabei aber das Brenngas in möglichst vortheilhafter Weise ausnutzen will. Regulirvorrichtung der Gasmotorenfabrik Deutz (* D. R. P. Nr. 58049 vom 24. December 1889. Fig. 58). Bei den Deutzer Gasmaschinen geschieht die Regulirung des Gaszutritts zum Arbeitscylinder bis jetzt zum Theil in der Weise, dass durch einen Schwungkugelregulator auf der Steuer welle eine Nockenhülse C mit dem Gasnocken d so verschoben wird, dass der das Gasventil steuernde Hebel e in der einen Grenzlage durch den Nocken d gehoben wird und so das Gasventil öffnet, während in der anderen Grenzlage der Nocken d neben dem Hebel e vorbeiläuft und dadurch das Gasventil geschlossen lässt. Zwischen diesen Grenzlagen kann nun aber in der Mittellage der Hülse c der Fall eintreten, dass der Hebel e mit seiner Rolle nur ganz schmal auf dem Nocken d aufläuft und nach kurzem, auf dem Nocken d zurückgelegtem Weg unter Einwirkung des Regulators über den Nocken d herunterschnappt. Hierdurch entstehen ungenügende Ladungen und Versager. Diese Mittellage der Hülse c zu verhindern, d.h. der Hülse c die eine oder andere Grenzlage bestimmt anzuweisen und dabei den Regulator a zur Erhöhung des Empfindlichkeitsgrades möglichst zu entlasten, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung. Zu diesem Zwecke steht der Schwungkugelregulator a nicht in directer Verbindung mit der Hülse c, sondern es wird diese Verschiebung der Hülse c von der einen Grenzlage in die andere durch den Hebel f bezieh. den Nocken g während jeder Ausströmperiode bewirkt. Dem Regulator a kommt nur die eine Function zu, bei erhöhter Tourenzahl durch den Winkelhebel b den durch das Stängchen h mit diesem starr oder federnd verbundenen Hebel k in den Knaggen l einzuklinken, dadurch die während der Ausströmperiode hergestellte Verschiebung der Hülse c auch während der Ansaugeperiode aufrecht zu erhalten und so einen Aussetzer zu bewirken. Es kann auf diese Weise die Hülse c nur zwei ganz bestimmte Lagen zum Hebel e einnehmen; ausserdem gewinnt der Regulator durch eine wesentliche Verminderung der zu bewegenden Massen an Empfindlichkeit. Die Anordnung arbeitet in folgender Weise: Textabbildung Bd. 280, S. 102Fig. 58.Regulirung der Deutzer Gasmotorenfabrik. Solange die Maschine ihre normale Umlaufzahl nicht überschreitet, hält der Regulator a durch den Winkelhebel b und das Stängchen h den Hebel k in einer Lage, in welcher er mit dem Knaggen l nicht in Berührung kommt; der Hebel f, welcher, wie aus der Zeichnung ersichtlich, auch zugleich Ausströmhebel sein kann, wird also, nachdem er während der Ausströmperiode durch den Nocken g gehoben war, vor Beginn der Ansaugeperiode ungehindert in die Ruhelage zurückgehen. Durch jedes Auf- und Niedergehen des Hebels f wird ausserdem während der Ausströmperiode durch die Rolle n und den Winkelhebel m, welcher durch die Spiralfeder o stets gegen die Rolle n gedrückt wird, die Hülse c zwischen den zwei Grenzlagen hin und her geschoben. Solange nun der Hebel k nicht in dem Knaggen l ruht, ist die Hülse c bei Beginn der Ansaugeperiode wieder in der Lage, in welcher der Nocken d durch Heben des Hebels e das Gasventil öffnet. Sobald nun aber der Regulator a in Folge zunehmender Tourenzahl in die Höhe geht, wird der Winkelhebel b durch das Stängchen h den Hebel k gegen den Knaggen l hin bewegen, und in einem bestimmten Moment wird der durch den Nocken g während der Ausströmperiode gehobene Hebel f gegen Schluss der Ausströmperiode an der Zurückbewegung dadurch gehindert sein, dass die Spitze des Hebels k sich in den Knaggen l gelegt hat. Hierdurch wird bis zur Wiederkehr der Ausströmperiode die Hülse c mit dem Nocken d in einer Lage erhalten, in welcher der Hebel e nicht gehoben wird und das Gasventil geschlossen bleibt. Bei Wiederkehr der Ausströmperiode hebt der Nocken g den Hebel f wieder ein wenig, und der Knaggen l gibt dadurch den Hebel k frei. Ist nun bis zu diesem Zeitpunkt der Regulator a unter Einwirkung des Aussetzers zum Fallen gekommen, was der längliche Schlitz des Stängchens h trotz des eingeklinkten Hebels k zulässt, so geht der Hebel k unter Einwirkung der Feder r in die frühere Lage zurück, und bei der darauf folgenden Ansaugeperiode ist das ganze System wieder in die andere Grenzlage zurückgefallen, in welcher, wie oben beschrieben, der Hebel e durch den Nocken d gehoben und das Gasventil geöffnet wird. Dass der Hebel f zugleich das Ausströmventil steuert, ist für die Regulirung unwesentlich; es kann, um das zu umgehen, der Hebel f als einarmiger Hebel, getrennt von dem Ausströmhebel, angeordnet und durch einen entsprechenden Nocken gesteuert werden. Für diesen letzteren Fall kann dieser Nocken g sofort nach Schluss der Ansaugeperiode durch Heben des Hebels f mit dem Knaggen l den Hebel k freigeben, so dass der Regulator a während der drei Spiele (Compression, Arbeit, Ausblasen) vollständig freies Spiel hat, während in dem Falle, wo der Hebel f zugleich Ausströmhebel ist, der Knaggen l den Hebel k nur während der Ausströmperiode freigibt. Durch Verlängerung der Hülse c kann auch für mehrere Nocken Platz geschaffen werden und dadurch beispielsweise diese Regulirung auch auf die Steuerung eines Luftansaugeventils einwirken. Die federnde Verbindung der Hebel k und b kann auch durch eine starre Verbindung ersetzt oder überhaupt der Hebel k direct als Winkelhebel an die Stelle von b gesetzt werden. Ausserdem kann auch statt der Verschiebung der Hülse c der Winkelhebel m direct eine Verschiebung des eventuell federnd anzuordnenden Hebels e bewirken, und ebenso kann die Verbindung der Hebel m und f durch irgend welche andere Elemente (Kugelgelenke u.s.w.) hergestellt werden. Entlastungsvorrichtung an Drehschiebern von R. Herrmann in Stötteritz bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 52623 vom 22. November 1889. Fig. 59). Während des Verdichtungsspiels der Maschine wird der Schieber entlastet. Textabbildung Bd. 280, S. 103Fig. 59.Regulirvorrichtung von Herrmann in Stötteritz. In einem am Ende des Arbeitscylinders angeschlossenen Gehäuse A befindet sich dicht eingepasst der drehbar bewegliche Zündschieber B. Dieser Zündschieber enthält eine zeitweilige Drehbewegung durch einen von der Steuerwelle D bewegten Hebel E. Diese Drehschwingung vor- und rückwärts erfolgt während je zweier Umdrehungen der Kurbelwelle, da die Gaskraftmaschine im Viertact arbeitet. Das Gehäuse A ist mit einem Zündloch, vor welchem eine Flamme F brennt, versehen, und ausserdem ist in der Gehäuseinnenwand der kleine Zündgaszuführkanal b eingearbeitet. Ferner befindet sich im Gehäuse der durch den Schieber hindurchgehende Gasgemischzuführkanal dgi, welcher derartig angeordnet ist, dass während der Druckperiode im Arbeitscylinder eine Entlastung des Zündschiebers stattfindet. Der Zündschieber ist ferner mit dem spitz zulaufend gestalteten Zündraum e versehen, durch welchen die durch Flamme F eingeleitete Entzündung nach dem Arbeitscylinder übertragen wird, ohne dass auch hierbei eine einseitige Belastung des Drehschiebers B stattfindet. Ausser dem Zündraum e ist ein von letzterem nach dem Kanal i führender Kanal an der äusseren Zündschieberfläche angeordnet, welcher die im Raum e befindliche Flamme nach dem Explosionsgemisch im Cylinderkanal i leitet. Zum Verständniss der Zusammenwirkung des Zündschiebers und seiner Kanäle und des Gehäuses A, sowie des Zuführkanals dgi diene Folgendes: Der Zündschieber tritt nur in Wirkung während der Zeit, in welcher das Arbeitsgemisch im Cylinder zusammengepresst wird, bis zum Augenblick der Entzündung. Der Vorgang spielt sich hierbei wie folgt ab: Durch den Kanal i wird vom Kolben Arbeitsgemisch angesaugt. Das im Cylinder befindliche Gemisch wird zusammengepresst, und kurz vor Beendigung der Zusammenpressung tritt der in der inneren Wand des Gehäuses befindliche Kanal b mit dem Zündraume e im Drehschieber in Verbindung und speist letzteren mit zündbarem Gemisch. In diesem Augenblick nimmt der Schieber die Stellung Fig. 59 ein, d.h. es steht der Kanal f mit dem Kanal i in Verbindung, dagegen kann die Zündflamme F wirken, weil sich Oeffnung a der Oeffnung e gegenüber befindet. Ist der Zündraum durch Kanal b mit Brenngas gespeist und dasselbe entzündet, so macht der Schieber eine Bewegung in der Pfeilrichtung. Die entzündete Flamme wird von b abgeschlossen, dagegen tritt f vor i und entzündet das im Raum i bezieh. dem Cylinder befindliche Gas, wobei der entstehende Druck mit Hilfe der Gegendruckfläche k am engen Ende des Zündraumes e ausgeglichen wird. In weiterer Bewegung schliesst der Schieber B die Oeffnung i bei seinem Rückgang gegen f ab, worauf erneutes Ansaugen und Comprimiren des Gases durch den entsprechenden Kolbenhub entsteht, während welches der Kanal b wieder mit dem Zündraume e in Verbindung kommt und in Folge dessen bei weiterer Drehung des Schiebers die Entzündung des Arbeitsgases im Cylinder stattfindet. Es steht also während der Uebertragung der Flamme von dem Zündraum e nach dem Kanal i mittels Schieberkanales f der Schiebergehäusekanal b, durch welchen das Zündgemisch nach dem Zündraum e geleitet wurde, nicht mehr in Verbindung mit der Zündkammer e. Während der Verdichtungszeit im Arbeitscylinder nimmt der Schieber B eine solche Stellung ein, dass aus dem Cylinder mittels Gehäusekanals b Zündgas nach dem Raum e gelangen kann. Zugleich, nachdem dies geschehen, wird der Zündraum e vor die Flammenöffnung a gebracht, gleich darauf letztere wieder abgesperrt und mittels des vom Zündraum e abzweigenden Kanals f an der Schieberfläche h die Flamme nach dem Hauptkanal i in das Arbeitsgemisch übergeleitet. Das Wesentliche bei dem vorbeschriebenen Vorgang ist, dass; der Zündschieber jederzeit entlastet ist, zu welchem Zweck Hauptkanal d in Oeffnung g durch den Schieber B hindurch im Gehäuse verlängert ist und ferner der Zündraum e mit der Entlastungsaussparung k versehen wurde, wodurch eine einseitige Belastung des Schiebers B während seiner Bewegung vermieden wird. Mischventil von M. Kluge in Magdeburg-Neustadt (* D. R. P. Nr. 51636 vom 10. October 1889. Fig. 60). In dem Ventilgehäuse A wird der Kolben B durch das Saugen des Antriebskolbens der Maschine und durch eine Spiralfeder selbsthätig hin und her bewegt. Derselbe ist einerseits gegen die Wandung des Gehäuses Ar andererseits aber gegen den Stutzen C abgedichtet, auf welchem er sich bewegt. Der Eintritt der Luft findet bei x, derjenige des Gases bei y statt. In dem Kolben B befinden sich eine Anzahl Durchbohrungen a, deren Querschnitte zu dem Volumen des mit Luft gefüllten Ringraumes in einem bestimmten Verhältniss stehen, so dass stets das gleiche Luftgemenge in die Maschine gelangt. In Fig. 60 sind die Oeffnungen durch den Stutzen C geschlossen. Wenn sich beim Beginn der Arbeit der Kolben B aus der Stellung Fig. 60 so weit abwärts bewegt hat, dass seine Oberkante b annähernd bis zur Kante b1 des Gehäuses gelangt, so tritt das Gas durch die Oeffnungen a in den Ringraum, und die Mischung mit der im letzteren befindlichen Luft beginnt. Demnächst bewegt sich der Kolben B in den Führungen c weiter abwärts und das Gasgemenge wird nunmehr von dem Arbeitskolben angesaugt. Beim Rückgang des letzteren schliesst sich ein Rückschlagventil, worauf der Kolben durch die Spiralfeder d in die Stellung Fig. 60 zurückgebracht wird. Nunmehr ist der Zutritt des Gases unterbrochen, bis beim Eintritt der Ansaugperiode das Spiel von neuem beginnt. Textabbildung Bd. 280, S. 104Fig. 60.Mischventil von Kluge. Mit Hilfe einer Stange e kann man den Kolben B mit einem Regulator in Verbindung setzen, welcher denselben bei geringerem Widerstand der Maschine gänzlich geschlossen hält, so dass eine oder mehrere Explosionen ausfallen. Der gleiche Effect kann auch dadurch erzielt werden, dass das Rückschlagventil durch den Regulator geschlossen gehalten wird, da sich in diesem Falle der Kolben B ebenfalls nicht abwärts bewegen kann. Gasdruckregler von H. G. Held in Zwolle-Niederlande (* D. R. P. Nr. 54099 vom 6. Juni 1890. Fig. 61). Textabbildung Bd. 280, S. 104Fig. 61.Gasdruckregler von Held. Der Gasregulator hat den Zweck, dem Gasmotor das Gas unter völlig gleichbleibendem Druck zuzuführen und so die Herstellung eines stets gleichbleibenden Explosionsgemisches zu ermöglichen. Der Gasregulator gestattet ausserdem aber noch das Anbringen einer Einrichtung, durch welche das Zucken der Zündflamme während des Ansaugens des Maschinenkolbens vermieden wird, ein Uebelstand, welcher öfter das Verlöschen der Zündflamme und damit ein Unterbrechen des Betriebes hervorruft. Der Gasregulator besteht aus einem Cylinder A, der sich oben und unten in einen Blasebalg aa1 fortsetzt. Im unteren Theil enthält dieser Cylinder A einen Zwischenboden b, so dass hierdurch zwei Kammern I, II entstehen, von denen die obere durch Rohrstutzen C mit dem Maschinencylinder und die untere durch Rohrstutzen D mit der Zündflammenleitung verbunden ist. Beide Kammern I und II stehen durch das Rohr c mit einander in Verbindung, das in seinem Innern ein Ventil d enthält, welches in dem dargestellten Beispiele als ein gelochter, unten geschlossener und mit einem Gummiring e ausgestatteter Cylinder ausgeführt ist, aber auch jede andere Construction zeigen kann. Dieses Ventil d hängt an einer Stange f, welche an dem Deckel des Blasebalges a befestigt ist, der wiederum an einem Hebel g hängt, der seinen Drehpunkt in einem Arm h des Cylinders A hat. Ist nun die Gaszuleitung geöffnet, so strömt das Gas durch Rohr F, welches auch den Stutzen D für die Leitung zur Zündflamme trägt, in Kammer II und von dort durch Rohr c in die Kammer I. Hierdurch wird der Blasebalg a hochgezogen, so dass hierdurch der Gaszutritt zur oberen Kammer, dem zur Zeit herrschenden Gasdruck entsprechend, geregelt wird. Da Hebel g mit einem Gewicht belastet ist, so kann durch dasselbe das Gewicht des Ventiles d und des Blasebalges a vollständig ausgeglichen werden, so dass die geringste Druckschwankung des Gases auch eine Zuflussveränderung zur Kammer I und damit zum Cylinder des Gasmotors im Gefolge hat. Wird der Gasdruck zu stark, so dass ein Zerstören des Blasebalges eintreten könnte, so schliesst das Ventil d mit seinem Dichtungsring e an den Ventilsitz c1 und verhindert hierdurch eine unzulässige Ausdehnung des Blasebalges a. Will man bei Benutzung dieses Regulators das Zucken der Zündflamme während des Saugens des Maschinenkolbens verhindern, so kann dies dadurch geschehen, dass man innerhalb der Kammer I eine hebelartige Klappe E in der Art anordnet, dass der obere Arm derselben vor der Einmündung des Stutzens C und der untere Arm vor der Ausmündung eines an dem Rohr c seitlich angeordneten Stutzens d1 liegt (s. punktirte Stellung). Saugt dann die Maschine Gas aus Kammer I, so wird der obere Arm der Klappe E nach dem Stutzen C hingezogen, wobei sich der untere Arm dieser Klappe E gegen den Stutzen d1 legt (s. ausgezogene Stellung), so dass hierdurch die Verbindung von Kammer I und II abgeschlossen ist. Die Maschine entnimmt das Gas nun aus der Kammer I, da Stutzen C durch die Klappe E nicht abgeschlossen ist, und die Saugwirkung wird nicht auf das Gas der Kammer II übertragen, in Folge dessen die Speisung der Zündflamme gleichmässig und unbehindert erfolgt. Hört die Saugwirkung des Maschinenkolbens auf, so nimmt Klappe E naturgemäss wieder ihre senkrechte Stellung (punktirte Lage) ein. Der Gasaustritt aus Stutzen d1 ist wieder frei und Kammer I füllt sich wieder unter Aufblähen des Blasebalges a mit Gas. Abkühlung der Verbrennungsrückstände durch Einführung von Wasser in den Arbeitscylinder. Gasmotorenfabrik Deutz (* D. R. P. Nr. 53132 vom 2. März 1890. Fig. 62). Die Neuerung bezieht sich auf Gasmotoren, welche im Zweitact oder Viertact arbeiten und einen Verdichtungsraum haben, in welchem nach jedem Kolbenspiel Verbrennungsproducte zurückbleiben. Wenn solche Motoren mit leicht entzündlichen Gasen arbeiten sollen, wie z.B. mit Wassergas oder mit Generatorgasen, bei denen Wasserstoff in erheblicher Menge als Brennstoff vorhanden ist, so stellt sich insbesondere bei grösseren Motoren der Umstand ein, dass sich das Explosionsgemisch schon bei seiner Einführung in den Cylinder durch die vorhandenen heissen Verbrennungsrückstände entzündet. Dieser Uebelstand wird dadurch beseitigt, dass während der Ausblaseperiode Dampf oder auch Wasser in fein zertheiltem Strahl in den Cylinder einspritzt und dadurch die im Cylinder verbleibenden Verbrennungsproducte abkühlen. Das eingespritzte Wasser geht in Dampf über und wird in gleicher Weise wie der eingespritzte Dampf zum grössten Theil mit den während des Kolbenrückganges ausgetriebenen Verbrennungsproducten entweichen. Textabbildung Bd. 280, S. 105Fig. 62.Abkühlungsvorrichtung der Deutzer Gasmotorenfabrik. Die Zeichnung stellt in Fig. 62 die Ansicht des hinteren Theiles eines Motorencylinders mit einem Verticalschnitt durch das Ansaugeventil und den Einspritzapparat dar. a ist das Ansaugeventil für das Explosionsgemisch, h der Zünd- und Eintrittskanal in den Cylinder; e ist die Steuerwelle, welche einen Nocken d trägt, der durch die Rolle e und den Winkelhebel f das Dampf- oder Wassereinspritzventil g bethätigt. Das Dampfventil g ist nach aussen mit einer Stopfbüchse abgedichtet und wird durch eine Spiralfeder h geschlossen gehalten, solange die Einwirkung des Nockens unterbleibt. Durch die Lage des Nockens auf der Steuerwelle, durch seine Form und Länge hat man es in der Hand, die Einspritzung von Wasser und Dampf während der Ausströmperiode der Dauer und Menge nach zu verändern. Dampf oder Wasser, welches unter Druck stehen muss, wird durch Rohr i zugeführt und gelangt, nachdem es das gesteuerte Ventil g passirt hat, durch die Oeffnung Je in den Raum über das Ansaugeventil a und durch den Kanal b in den Cylinder zu den Verbrennungsproducten. Für Druckwasser ist eine Brause angewendet, um die Wasserstrahlen direct in den Cylinder durch b zu leiten. Diese Brause kann bei Dampf weggelassen werden. Beobachtung des Kühlwasserzuflusses. F. V. C. Brokk in Berlin (* D. R. P. Nr. 51918 vom 29. August 1889. Fig. 63). Der Apparat bezweckt eine zuverlässige und leichte Beobachtung des Kühlwassers für Gasmotoren. Dieses Wasser wird entweder einem Kühlgefäss oder unmittelbar einer Wasserleitung entnommen, oder es wird mittels einer Pumpe herbeigeschafft. Bei Anwendung eines Zinkkühlgefässes soll das Kühlwasser umlaufen, d.h. das heisse oder warme Wasser soll oben in das Gefäss abfliessen und das kalte Wasser unten aus dem Gefäss zufliessen, während bei unmittelbarer Wasser- oder Pumpenleitung das kalte Wasser von unten zugeführt und das abfliessende und nur erwärmte reine Wasser oberhalb des Motors fortgeschickt wird, ohne dasselbe noch weiter zu benutzen. Textabbildung Bd. 280, S. 105Beobachtung des Kühlwasserzuflusses von Brokk. Ein Rohr, welches oben mit einem Deckel d und unten mit einem Boden b verbunden ist, hält zwischen d und b luft- und wasserdicht einen Glascylinder g, so dass das Ganze zusammen ein doppeltes Gehäuse bildet. Ungefähr in der Mitte des Rohres hat dasselbe eine kastenförmige Erweiterung p und seitlich der letzteren eine Aussparung oder ein Loch x. In dieser Aussparung bewegt sich eine winkelförmige, zweischenklige Klappe kk1  mit dem Gewichte r und mit dem Zeiger z, so dass der Zeiger, um m schwingend, in das Loch x hinein oder heraus treten kann. Die Klappe hat an dem kleinen Schenkel k1 eine Achse m (Fig. 63a), welche in Lager gesteckt ist, und kann sich diese Klappe kk1 bis in die punktirt gezeichnete Stellung II hochheben, wobei unterhalb des Drehpunktes m das Gewicht r an das Rohr l anschlägt und hierdurch gleichzeitig den Hub begrenzt. Man kann also in der Richtung der Achse m und senkrecht zu derselben durch den Glascylinder g hieran deutlich erkennen, ob das Kühlwasser hindurchströmt, besonders dann, wenn die Oberfläche der Klappe und der Zeiger nebst dem Gewicht farbig lackirt ist. Die dargestellte Construction bezieht sich besonders auf eine Zinkkühlgefässleitung, damit das ohne besonderen Druck hochsteigende und erwärmte Wasser in fast gerader Richtung seinen Weg nach oben nehmen kann, hierdurch also die erforderlich gute Circulation nicht behindert wird. Die Erzielung einer leichten Strömung dieses Kühlwassers ist in Fig. 63a dargestellt und musste aus diesem Grunde die Klappe k einen Schenkel k1 erhalten, wenn sie den Zwecken entsprechen soll. Ebenso ist es nothwendig, diese Klappe kk1 mit einem Gewicht r auszubalanciren und den Hub der Klappe kk1 zu begrenzen. (Schluss folgt.)