Titel: Neuere Schrauben- und Rohrgewindeschneidmaschinen.
Fundstelle: Band 282, Jahrgang 1890, S. 261
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Neuere Schrauben- und Rohrgewindeschneidmaschinen. Mit Abbildungen. (Schluss des Berichtes S. 233 d. Bd.) Neuere Schrauben- und Rohrgewindeschneidmaschinen. D. Saunders' Gewindeschneidmaschine für Rohre. Gasrohre bis 105 mm Durchmesser werden mit der in Fig. 34 bis 38 nach American Machinist 1889 Bd. 12 Nr. 44 S. 1 und 2 zur Ansicht gebrachten und von D. Saunders' Sons in Yonkers N. Y. gebauten Maschine mit Gewinde versehen und auch abgestochen, ohne erst eine Umspannung vornehmen zu müssen. Textabbildung Bd. 282, S. 261Fig. 34.Saunders' Gewindeschneidmaschine. Mittels Winkelräder wird von der zweiten Kurbelwelle aus, welche durch Stirnräder mit der ersten verbunden ist, je nach der erforderlichen Kraftstärke, ein grosses Zahnrad a getrieben, an welchem unmittelbar die in Fig. 35 bis 38 dargestellte Abstechvorrichtung angebracht ist. Zwischen parallelen Zahnleisten b des Zahnrades a sind zwei in einander greifende Backen c und d einzeln durch Hohlschraube e und an c fest angesetzter Schraube f verstellbar, wobei die Hohlschraube e mit ihrem eingedrehten Hals im Lagerböckchen g sitzt, während die andere Hohlschraube h zum Vorschub des Abstechstahlschlittens i dient, der zwischen den Klemmbacken d sich führt. Dieser doppelte Klemmbackenkörper d wird durch die Schraube k derart an das feststehende Werkstückrohr gestellt, dass diese Klemmbacken c und d sich um das Rohr leicht drehen können. Textabbildung Bd. 282, S. 261Saunders' Gewindeschneidmaschine. Mittels eines Sperrad- und Hebelschaltwerkes lm und einer Rückgangfeder n wird bei jeder Umdrehung des grossen Zahnrades a der Abstechstahl i um die Spanndicke vorgerückt. An dieses Zahnrad a ist ferner der Schnidkopf mit drei Gewindbacken angeschraubt (Fig. 34). Stärkere Röhren werden mit Gewinde versehen, indem dieselben in dem rückwärtigen Schraubstock gegen Drehung zwar gesichert, doch dem Rohr eine axiale Verschiebung zugelassen wird. D. Saunders' grosse Rohrgewindeschneidmaschine. Fig. 39. D. Saunders in Yonkers N. Y. haben nach American Machinist 1891 Bd. 14 Nr. 21 * S. 1 eine Maschine zum Abstechen und Gewindeschneiden für Rohre von 230 bis 406 mm Durchmesser gebaut. Textabbildung Bd. 282, S. 261Fig. 38.Saunders' Gewindeschneidmaschine. In die hohle Spindel von 457 mm Bohrung wird das Werkstückrohr eingelegt und durch je eine Klemmkuppelung am hinteren und vorderen Spindelende festgehalten. Das Werkstück kreist mit der Spindel, welche von einem 150 mm breiten Riemen durch Vermittelung eines (88:1) übersetzenden Räderwerkes bethätigt wird. Die Durchmesser der Stufenscheibe betragen 460 bis 610 mm. Auf dem Bettrahmen gleitet ein Winkelschlitten mit dem Gewindeschneidkopf, der Abstechvorrichtung und dem Führungslager. Das Gewicht dieser Maschine ist zu 7 tons angegeben. Curtis' Rohrgewindeschneidmaschine. Fig. 40. Bei dieser für Rohrdurchmesser von 65 bis 203 mm bemessenen Maschine wird das Werkstück röhr in einer Universalspannvorrichtung gehalten, während der Schneidkopf kreist und sich im Ständergehäuse axsial verschiebt. Textabbildung Bd. 282, S. 262Fig. 39.Saunders' Rohrgewindeschneidmaschine. Die Einstellung der Gewindeschneidbacken wird durch Drehung der vorderen Bogenschlitzscheibe vorgenommen, wobei eine Gradeintheilung wiederholte Einstellungen für gleiche Durchmesser erleichtert. Auch der Abstechstahl wird von der Stirnseite aus durch ein Sternrädchen vorgesteuert. Bei dieser Maschine ist ferner- die Einrichtung getroffen, dass der eigentlich wirkende obere Theil von der Platte abgeschraubt, und nach Bedarf am Werkplatz befestigt und mit Handkraft in Betrieb gesetzt werden kann, während für gewöhnlich das aus dem Bild ersichtliche Triebwerk in Verwendung kommt. Curtis' Rohrgewindeschneidvorrichtung an Drehbänken. Fig. 41. Curtis und Curtis in Bridgeport Conn. bringen nach American Machinist 1891 Bd. 14 Nr. 13 * S. 1 an gewöhnlichen Drehbänken die nebenbei dargestellten Vorrichtungen, bestehend aus einem an der Drehbankspindel aufgesetzten Schneidbackenkopf, einem Backenspannwinkel, welcher auf dem Supportschlitten festgeschraubt wird und an Stelle des Reitstockes eine Rollenauflage. Fenney's Rohrabschneidevorrichtung. Fig. 42 bis 44. Gas- und Wasserleitungsröhren bis zu 1120 mm Durchmesser können mit einer Schnittfuge von 3 bis 6,5 mm Breite sowohl am Werkplatz als auch im Graben, einzeln und was hauptsächlich wichtig ist, im geschlossenen Rohrzug abgestochen werden. Nach The Engineer 1890 Bd. 70 * S. 455 wird ein aus zwei Theilen zusammengesetzter Führungsring mit vier Klemmschrauben an das abzustechende Rohr festgelegt. An diesem werden an Stellen, welche der Oertlichkeit am besten angepasst sind, die Lager für das Kurbeltriebwerk angeschraubt, indem vorher ein aus zwei Theilen verbundener Winkelradzahnkranz auf den Führungsring aufgesetzt worden ist. Textabbildung Bd. 282, S. 262Fig. 40.Curtis' Rohrgewindeschneidmaschine. Dieser trägt zwei oder drei kleine Stahlhalter, deren Schlitten durch eine mit Sternrädchen gesteuerte Schraubenspindel vorgeschoben werden. In Fig. 43 und 44 ist die Vorder- und Rückansicht einer Maschine für 460 mm Rohrgrösse und 50 mm Wandstärke und in Fig. 45 eine solche für grosse Rohre in Anwendung am Ort dargestellt, wobei zwei bis drei Männer zum Betriebe zureichen. Textabbildung Bd. 282, S. 263Fig. 41.Fenney's Rohrabschneider. Zum Durchstechen eines 460 mm grossen Rohres wird eine Stunde gebraucht, während nach alter Art die doppelte Zeit bei grösserem Rohrverlust aufgewendet werden muss. Fletcher und Emmert's Schneidkluppe. Fig. 45 bis 47. Textabbildung Bd. 282, S. 263Fig. 42.Fenney's Rohrabschneider.Textabbildung Bd. 282, S. 263Fig. 43.Fenney's Rohrabschneider.J. S. Flelcher und J. S. Emmert in Chicago V. S. haben ein englisches Patent Nr. 3327 vom 24. Febr. 1891 auf eine Schneidkluppe mit stellbarem Schneidwerk und Führung des Werkstückes genommen. Die Kegelbohrung der Nabe des Kluppenkörpers AB ist entweder mit durchlaufendem oder abgesetztem Gewinde C versehen, in welches der federnde Schneidbacken D und nach Bedarf der Führungskörper K für das Werkstück eingeschraubt werden. Textabbildung Bd. 282, S. 263Fig. 44.Fenney's Rohrabschneider. Der aus einem Stück gefertigte vierfache Schneidbacken D besitzt einen Schlitz H und vier Fensteröffnungen F zur Erhöhung der Federkraft, in Folge dessen derselbe nach Belieben höher oder tiefer in die Nabe eingeschraubt werden kann, wodurch die Schneidkanten G entsprechend zusammenrücken, so dass durch Verlegung des Schneidkörpers D auch der Gewindedurchmesser geregelt werden kann. Zur Feststellung dient ein Kegelstift I, welcher den Schneidkörper fest an das Nabengewinde presst. Textabbildung Bd. 282, S. 263Fletcher's Schneidkluppe. Gelöst wird dieser Kegelstift I durch den Führungsring K, welcher nach oben zu geschraubt den Stift herausdrückt. Auch dieser Ring besitzt Aussparungen L und Schlitze zur Erzielung einer federnden Wirkung, behufs Regelung der Führungsweite. Besondere Beachtung verdient die äusserst feine Einstellung nach dem Gewindedurchmesser und die axiale Führung des zu schneidenden Werkstückes. N. Harris' Schneideisen mit Schneidkluppe. Fig. 48. Nach dem Nordamerikanischen Patent Nr. 369002 vom 30, Nov. 1886 besteht dieses vereinigte Werkzeug aus dem Kluppenrahmen D und dem Grifftheil C, zwischen welchen das mittlere Schneideisen B befestigt ist. Textabbildung Bd. 282, S. 264Fig. 48.Harris' Schneideisen. In Seitenführungen F der beiden Endstücken D und C laufen die beiden äusseren Schneideisen A, über welche ein laschenförmiges Herz E geschoben wird, wodurch mittels Zwischenkeile oder Beilagen für die passende Lochgrösse die Verbindung durch die Anzugschraube I zu erhalten ist. Für den Schneidkluppenkopf sind nebst den erforderlichen Schneidbacken noch die Beilagen G bezieh. die Druckschraube H vorgesehen. Textabbildung Bd. 282, S. 264 Schmidt's Schraubengewindefräsebacken. G. Schmidt's Schraubengewindefräsebacken. Fig. 49 bis 51. Der stählerne Schneidbacken B ist. gebohrt und mit Gewinde ausgeschnitten. In die obere muldenförmige Erhöhung sind tangential auslaufende Nuthen mit dem Fräse Werkzeug A eingeschnitten, wodurch eben soviel Schneidkanten gebildet werden. (D. R. P. Nr. 44421 vom 9. Februar 1888.)