Titel: Pumpanlage im North-Seaton-Kohlenbergwerke.
Fundstelle: Band 287, Jahrgang 1893, S. 88
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Pumpanlage im North-Seaton-Kohlenbergwerke. Pumpanlage im North-Seaton-Kohlenbergwerke. Dem Engineering, Bd. 54 * S. 197, und Engineering and Mining Journal vom 1. October 1892 * S. 317 sind die nachfolgenden Angaben über die von Ernest Scott und Mountain in Newcastle on Tyne für das North-Seaton-Kohlenbergwerk entworfene und ausgeführte Pumpanlage entnommen. Die dreihübigen Pumpen vermögen 250 Gallonen (= 1135 l) Wasser in der Minute auf 15 m durch eine 1170 m lange und 0,2 m weite Röhre zu befördern. Die Kolben sind aus Kanonenmetall von 0,228 m im Durchmesser bei 0,381 m Hub und arbeiten mit 30 Hüben in der Minute. Krummzapfenwelle und Verbindungsstangen sind aus Stahl. Die Pumpen werden mittels eines elektrischen Motors von der Bergwerkssorte „Tyne“ von E. Scott und Mountain getrieben, welcher bei 720 Umdrehungen in der Minute mit 20 auf die Motorwelle zu wirken vermag. Seine Leistung wird durch ein Schneckengetriebe auf die Pumpenwelle (mit 30 minutlichen Umdrehungen) übertragen; die in Oel laufende Schnecke ist aus Schmiedeeisen, das Schneckenrad aus Phosphorbronze. Den Strom liefert eine Bergwerksdynamo von Scott und Mountain, welche bei 800 Umläufen in der Minute 65 Ampère und 300 Volt gibt. Die Dampfmaschine hat eiserne Gleitschienen und Schrauben, damit das Durchhängen des Riemens beim Laufen beseitigt werden kann. Durch einen Regulator wird diese Dynamo befähigt, die elektrischen Lampen zu speisen, während sie nicht für andere Zwecke gebraucht wird. Ihr Strom geht zum Hauptumschalter, an welchem ein den Strom rasch unterbrechender Doppelpol-Ausschalter angebracht ist und ebenso Doppelpol-Abschmelzer, welche beim Eintreten eines Kurzschlusses die Dynamo sofort aus dem Stromkreise ausschalten. Die stehende eincylindrige Dampfmaschine hat 330 mm Hub, 254 mm Durchmesser und macht 200 Umgänge. Die Leitungen vom Hauptumschalter zum Motor bilden 2430 m concentrische Kabel; ihr innerer Leiter besteht aus 19 Drähten Nr. 16 der Birminghamdrahtlehre, der äussere aus einer grösseren Zahl dünnerer Drähte, hat aber denselben Kupferquerschnitt. Dieses Kabel ist durchaus mit bitumenirten Fasern isolirt und in ein Bleirohr gezogen, aussen aber durch dickes Geflecht geschützt. So sollte ein sehr festes und ganz wasserdichtes Kabel hergestellt werden. Das Kabel besteht aus einer Länge von 270 m und 14 Längen von 180 m. Die Verbindungsstellen liegen in Gusseisenkästen. Es liegt unterirdisch in gepichten Holzkästen, so dass es durchaus gegen herabfallende Stücke geschützt ist.