Titel: Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung künstlicher Steinblöcke bei neueren Hafenbauten.
Fundstelle: Band 293, Jahrgang 1894, S. 180
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Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung künstlicher Steinblöcke bei neueren Hafenbauten. Mit Abbildungen. Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung künstlicher Steinblöcke bei Hafenbauten. Künstliche Steinblöcke aus Cementbruchsteinen im Gewichte bis zu 125 t müssen am Herstellungsort verladen, nach dem Ort ihrer Bestimmung befördert, und dort zu einer Grund- oder Dammauer verlegt werden. Je nach den obwaltenden örtlichen Verhältnissen wird die Verlegung der Steinblöcke von der Seeseite oder vom Landufer aus erfolgen, und während die Beförderung zum Einschiffungsplatz oder zum eigentlichen Verlegekrahn in beiden Fällen die gleiche ist, wird die Verlegungsart mittels seitlichem Abwurf vom Wagen aus eine geeignete Bauart desselben voraussetzen. Da nun die künstlich gegossenen Steinblöcke am Herstellungsplatz in einer geradlinigen Feldereintheilung angeordnet sind, in deren parallelen Gassen Geleise für die Laufkrahne liegen, diese aber auf eine Schiebebühne auflaufen, so sind diese letzteren naturgemäss als Träger für die eigentlichen Steinwagen ausgebildet, durch welche die Weiterbeförderung der Steinblöcke erfolgt. Hiernach können diese Hilfsmaschinen gegliedert werden in Lauf- oder Steinhebekrahne, Schiebebühnen, Steintransportwagen, Verlade- und Verlegekrahne, Steinschüttwagen und Steinversenkprahme. Obwohl die Verlegkrahne auch fahrbar sind, so ist es ihrer bedeutenden Grösse wegen doch vortheilhafter, dieselben zum Heranholen der Steinblöcke nicht zu benutzen und die Steinblöcke an dieselben anzufahren. Laufkrahn und Schiebebühne für die Hafenbauten in Réunion. Diese von der Compagnie de Fives-Lilles gebauten Maschinen haben nach Revue générale de Mécanique appliquée 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 11 die aus Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Einrichtungen. Steinblöcke A von 2,5 zu 5,0 m Grundriss und 3,7 m Höhe, 46 cbm Inhalt und 125 t Gewicht werden mittels des Laufkrahns B gehoben und in der Hochstellung erhalten durch zwei Wasserdruckpressen P, deren Kolben 400 mm Durchmesser, bezieh. 1130 qc wirksame Querschnittsfläche 160 mm Hub besitzen, und die einem Presswasser von annähernd 55 k/qc Spannung unterliegen, welches von einem Druckübersetzer geliefert wird, der beim Niederlassen des Steinblockes dadurch gespeist wird, dass durch Ueberleitung des Presswassers aus dem grossen Hebecylinder nach dem Druckübersetzcylinder die mechanische Arbeit des niedergehenden Blockes nutzbar gemacht und ein entsprechendes Gegengewicht gehoben wird, welches in seiner Hochstellung den Kraftspeicher verstellt. Das Krahngerüst hat bei 4,7 m Trägerweite eine Höhe von 6 m, ruht auf acht Rädern von 1 m Durchmesser, 4,7 m Spurweite und hat ein Gewicht von 39,7 t. Die 28,5 t schwere Schiebebühne D hat 3,32 m Radstand, läuft auf vier Schienen von 1,5 m Spurweite und trägt in 2,250 m Höhe die Geleisstücke für den Laufkrahn B, sowie tiefer liegend und parallel hierzu die Geleise für die Steinwagen E. An diese Schiebebühne ist ein Motorwagen C gekuppelt, welcher einen Dampfkessel von 15,7 qm Heizfläche, eine Zwillingsdampfmaschine von 170 mm Cylinderdurchmesser, bezieh. 210 qc wirksamer Kolbenfläche, 250 mm Kolbenhub hat und die mit 150 minutlichen Umdrehungen arbeitet. Sie bethätigt eine Kapständer winde, mit der sowohl die Schiebebühne, als auch der Laufkrahn herangeholt werden. Textabbildung Bd. 293, S. 181 Laufkrahn und Schiebebühne. Laufkrahn für Steinblöcke für die Hafenbauten in Boulogne-sur-Mer. Dieser Steinkrahn ist mit Handbetrieb ausgeführt worden, und befindet sich nach Revue générale 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 10 seit mehr als zehn Jahren in Betrieb. Das Krahngerüst ruht auf sechs Rädern von je 3 m Spurweite und 2 m Radstand, ist mit Triebwerken zum Heben 35 t schwerer Steinblöcke eingerichtet und für Blöcke von 4 m Länge, 2 m Breite und 1,75 m Höhe bemessen. Im Abstande von 2700 m sind zwei selbständige Endrahmen und ein Mittelrahmen durch Wagenträger zu einem Gerüste von 2,5 m lichter Höhe über Schienen Oberkante verbunden. Die an den Wagenhebeln hängenden Tragketten, welche in eingegossenen Rinnen des Steinkörpers versenkt liegen, können auch bei voller Auflage des Blockes durchgezogen werden, und während die Wagehebel mittels loser Rollen durch die Kettennusswelle gehoben werden, ist diese mittels übersetzendem Rädertriebwerke und eines zwischengeschalteten Schneckentriebwerkes durch Handkurbeln von Arbeitern bethätigt, die auf den Seitenbrücken ihren Standplatz finden. Zum Fahren des Steinkrahns werden Pferde angespannt. Steinblockwagen. Bei den Hafenbauten von Boulogne-sur-Mer sind dreiachsige Stein wagen in Gebrauch, welche für 35 t Tragkraft und 1 m Spurweite gebaut sind, drei Achsen von 120 mm Stärke und Stahlräder von 650 mm Durchmesser besitzen, von denen die Mittelachse beweglich ist, um scharfe Geleiscurven zu überwinden. Während der Fahrt wird der Steinblock in 1350 mm Höhe über Schienkante von dem hölzernen Wagenrahmen getragen, an der Abladestelle jedoch wird ein um starke Gelenkbolzen schwingender, aus zwei Paar ⌶-Trägern gebildeter Rahmen in Schräglage gebracht. Auf diesen Trägern sind zwischen Winkeleisen Schlittenmulden festgemacht, in welchen eingeseifte Schlittenhölzer gleiten, auf denen der Steinblock ruht. Wird nun mittels Bockwinden dieser Rahmen nach der Seeseite zu geneigt, so tritt bei einer Neigung von 8 bis 10 zu 100 ein Abgleiten des Steinblockes ein. Zur Verhinderung des Umkippens wird das Wagengestell etwas nach der Landseite geneigt und der Rahmen durch Böckchen abgesteift. Von der Compagnie de Fives-Lille sind für die Hafenbauten in Reunion die in Fig. 4 und 5 nach Revue 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 15 abgebildeten Wagen zum Transport 125 t schwerer Steinblöcke von der Schiebebühne C (Fig. 1 bis 3) nach dem Abwurfplatz gebaut worden. Der aus kastenförmigen Blechträgern gebildete Wagenrahmen von 5500 zu 2546 mm Länge und Breite wird von zwölf Achsen und Rädern von 500 mm Durchmesser getragen.l Auf vier einseitig abgewölbten Querträgern a ruht der Steinblock, welcher durch vier Kolben b in der Wagenrechten abgestützt wird. Wenn nun die unter diesen Kolben befindliche Sandfüllung abgelassen wird, so wird damit eine seitliche Neigung des Steinblockes eingeleitet, welcher ein Abgleiten desselben nachfolgt. Während dieses Vorganges muss die mittlere Schlittenbremse angezogen bleiben. F. Weidknecht's Dampfprahm zum Versenken der Steinblöcke. Textabbildung Bd. 293, S. 181Steintransportwagen. Zur gleichzeitigen seeseitigen Verschiffung der Steinblöcke und zur Versenkung derselben am Bestimmungsort ist für die Hafenbauten in Vera-Cruz von F. Weidknecht ein eiserner Prahm von 22,5 m Länge und 6,5 m Breite gebaut worden. Er besitzt 8790 mm vom Bug entfernt einen rechteckigen Versenkschacht von 4,2 zu 2,2 m lichter Weite, einen Dampfkessel von 40 qm Heizfläche und 10 at Spannung, und drei liegende Zwillingsdampfmaschinen. Von zwei derselben werden drei Triebschrauben bethätigt, deren vordere Steuerbordschraube zum Wenden des Prahms bezieh. zum Manöveriren mit demselben vorgesehen ist. Die beiden Steuerbordschrauben sind an der Maschine durch Ausrückkuppelungen angeschlossen, während die dritte Maschine ausschliesslich zum Betrieb der Backbordschraube dient. Mit beiden Schrauben ist eine Fahrgeschwindigkeit von 8 bis 10 km in der Stunde erreichbar. Die Zwillingsmaschine bethätigt ein doppeltes Schneckentriebwerk von 32 Zähnen und 800 mm Schneckenraddurchmesser, an deren parallelen Wellen je zwei Kettennüsse angefrässt sind, über welche die Tragketten des Steinblockes laufen. Zudem sind diesen Kettennüssen Führungsscheiben mit Bremsklinken auf parallelen Wellen sitzend vorgelegt. Durch gleichzeitiges Nachlassen der Tragketten findet ein stetiges Versenken der Blöcke statt. Nach erfolgter Auflage werden die Ketten ausgelöst, wozu das in Fig. 6 und 7 gezeichnete Schloss vorgesehen ist. Das untere Tragkettenende ist in dem Hebelhaken b eingehängt, welcher im Gehänge ea eingelenkt ist, und der durch den Schliesshaken c in der Schlusslage erhalten wird. Wenn nun vermöge der Zugkette d dieser Schliesshaken ausgeklinkt wird, so dreht sich der Hebelhaken, wobei die Tragkette b sich auslöst. Textabbildung Bd. 293, S. 182 Kette und Schloss. H. Wake's Riesenkrahn für Sunderland's Hafenbauten. Dieser rollende Schwingkrahn, welcher seit 1886 beim Bau des Leuchtthurmdammes im Hafen von Sunderland, England, im Betrieb ist, dient zum Verlegen von 45 t schweren Steinblöcken, hat ohne Ballast ein Eigengewicht von 273 t und besteht nach Revue 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 24 aus einem hölzernen Fahrgestell mit Spurzapfen und Rollenkreisbahn für die Unterstützung des Auslegers, gebaut von der Wear Commision, ferner aus dem von der North Eeastern Marine Engineering Company in Sunderland gebauten 43 m langen Ausleger und der aus Dampfpumpwerken und hydraulischen Schwing-, Verleg- und Hebewerken, die von John Abbot und Co. in Gateshead-on-Tyne geliefert worden sind. Das aus Tannenstämmen von 457 mm Geviertmaass gebaute Fahrgerüst hat 16,47 m untere Länge, der aus acht Stämmen zusammengesetzte obere, vordere Stirnbalken 12,27 m, während der aus sechs Stämmen zusammengefügte hintere Querbalken 10,37 m Länge besitzt. Sämmtliche Längs- und Querträger sind mit den Säulen und Streben durch starke Bolzen, Eisenbänder und Eckversteifungen zu einem starren Rahmengestell verbunden, welches von vierzehn Rädern getragen wird, und während am vorderen Querbalken eine Bogenschiene von 12,2 m mittlerer Halbmesser für die Stützrollen des Ausladers angeordnet ist, trägt der hintere Querbalken das Spurpfannenlager desselben. Der Auslader selbst besteht aus einem 43,17 m langen Längsträger, einem mittleren Querträger mit Unterbau für 21 stählerne Stützrollen und einem kastenförmigen Strebepfeiler von 8,845 m Höhe, von dem aus die Zugbänder ausgehen, während die seitlichen Windstreben an dem Querträger angeschlossen sind. Der Längsträger besteht aus zwei Fachwerksträgern von 990 mm Mittelabstand, 610 mm freiem Zwischenraum zwischen den Gurtkanten, 915 mm Gurthöhe und 381 mm Gurtbreite. Die Enden der Träger sind mit Vollblechstegen versehen und der Mitteltheil zwischen Querträger und Spurzapfen entsprechend verstärkt und zur Aufnahme der Wasserdruckrollenzüge geeignet gemacht. Auf dem Hintertheil des Längsträgers, welcher vom Spurzapfen gemessen 8845 mm Länge besitzt, ist ein stehender Dampfkessel für 5,8 k/qc Spannung, eine kleine Dampfwinde zum Aufholen des Brennmaterials und zwei gekuppelte Dampfpumpen, mit deren Dampfcylinder von 381 mm Durchmesser bezieh. 1140 qc Querschnitt und 457 mm Hub, vier Taucherkolben von 70 mm Durchmesser bezieh. 38 qc Fläche und 381 mm Hub bethätigt werden, mit welchem Presswasser von 72,6 k/qc Spannung ohne Vermittelung von Accumulatoren nach dem Presscylinder der Kraftwerke geliefert wird. Zum Lastheben werden zwei kalibrirte Ketten von 38 mm Eisenstärke angewendet, welche behufs Spannungsausgleich über Spannrollen geführt werden, die am Trägerende angeordnet sind. Diese über die Führungsrollen der Laufkatze gelegten Ketten tragen eine einfache Rollenflasche für den Lasthaken und bilden mit dem Kolbenkreuzkopf einen umgekehrten Flaschenzug mit vierfacher Lastübersetzung. Um nun für verschiedene Lastgrössen einen wirthschaftlichen Betrieb zu ermöglichen, sind am Kreuzkopf des Rollenkraftwerkes drei gleich grosse Kolben von 317,5 mm Durchmesser bezieh. 790 qc Querschnittfläche und für 4,570 m Hub in paralleler Lage angeschlossen, die in drei selbsthätige Presswassercylinder tauchen, die auf der Plattform des Hauptträgers liegen. Die Kraftsteigerung wird nun dadurch herbeigeführt, dass Presswasser entweder nur in dem mittleren Cylinder oder nur in den beiden Seitencylindern gleichzeitig eingeleitet wird. Zur Rücklage des Rollenkreuzkopfes dienen drei kleine Presswasserkolben von 127 mm Durchmesser bezieh. 126 qc Querschnitt und 2285 mm Hub bei zweifacher Uebersetzung, welche auf den Hauptcylindern rittlings liegen. Mit dem vollen Kolbenhub von 4570 mm kann nun ein Lasthub von 4,57 . 4 : 2 = 9,14 m bei 25,4 mm secundlicher Lastgeschwindigkeit und 50 t Bruttolast ermöglicht werden. Ebenso findet die Verschiebung der Laufkatze bis 18,3 m Wegstrecke durch je einen eincylindrigen, sechsfachen Flaschenzug für jede Bewegungsrichtung statt, welche bei 317,5 mm Kolbendurchmesser bezieh. 790 qc Querschnitt 3048 mm grössten Hub erhalten können. Jeder einzelne dieser Flaschenzüge ist an einer inneren Seitenflanke des Hauptträgers angebracht. Endlich wird die Schwingung des Auslegers durch zwei Flaschenzüge mit doppelter Lastübersetzung erhalten, deren Kolben 228,6 mm Durchmesser bezieh. 410 qc Querschnitt bei 3048 mm Hub besitzen, so dass im Mittelkreis der Schwingungsbahn von 12,2 m Halbmesser eine einseitige Schwingung von 3,048,2 = 6096 mm Bogenlänge erreichbar wird. Riesenkrahn für die Dammbauten im Hafen von Leixoès in Portugal. Von der Compagnie de Fives-Lilles ist für die Bauunternehmung Duparchy et Bartissol im Jahre 1886 der in Fig. 8 bis 10 nach Revue générale 1892, Bd. 2 Nr. 3 * S. 22 abgebildete Riesendrehkrahn zum Verlegen 50 t schwerer Steinblöcke gebaut und in Betrieb gesetzt worden. Derselbe besteht aus einem 120 t schweren eisernen Fahrgestell, welcher auf einem Doppelgeleis von 8 m mittlerem Abstand läuft und mittels vier Gruppen zu je acht gusseisernen Scheibenrädern mit Stahlreifen von 850 m Durchmesser und 135 mm Breite, sowie doppelten Federwerken getragen wird. Auf vier 1400 mm hohe Kopfbalken dieses Fahrgestells ist eine volle doppelgeleisige Kreisbahn von 9200 mm mittleren Durchmesser und 700 mm Spurweite angeordnet, die Flachschienen, Trapezquerschnitt von 160 mm Breite und 50 mm Mittelhöhe hat. Ausserdem ist zwischen zwei mittleren Querträgern des Fahrgestelles ein Halslager für den Drehzapfen des Krahnauslegers eingebaut. Dieser 68,8 m lange und im Mitteltheil 5,5 m hohe Ausleger wird von vier Gruppen zu je vier Rädern von 8 mm Durchmesser und 180 mm Kranzbreite getragen, welche aber wegen der erforderlichen Gewichtsausgleichung Balancieraufhängung erhalten, während der Mittelzapfen des Auslegers dessen Lage sichert. Textabbildung Bd. 293, S. 183Fig. 8.Belastungsvertheilung. Von der Gesammtlänge dieses Auslegers entfallen 40 m auf das an der Stirn 800 mm hohe Vordertheil und 22,75 m auf das an der Stirnwand 3,1 m hohe Hintertheil. Dieser Ausleger besteht aus zwei Fachwerkträgern von 2 m Mittel abstand, welche ein 30 m langes Geleise für die Laufkatze tragen. Mit Bezug auf die Fig. 8 stellen sich die Eigengewichte dieses Auslegers von links nach rechts gelesen und dementsprechend die statischen Momente in Meter und Tonnen wie folgt: Gegengewicht aus Bruchsteinen   78 t Eigengewicht des Auslegerhintertheils   46 t Zwei Dampfkessel   12 t Windwerke   60 t Eigengewicht des Auslegermittelstückes   57 t Gewicht der Laufkatze mit Haken   10 t Ausleger-Vordertheil (58 + 8 + 5 + 6) =   77 t –––––––––––––– zusammen 340 t Mit Bezug auf die vordere Kippkante A (Fig. 8) sind die statischen Momente in Tonnen und Meter folgende: 78 . 23,5 = 1853 46 . 17,0 =   782 12 . 13,5 =   166 60 .   8,0 =   480 57 .   4,0 =   238 ––––– Statisches Moment für das         Trägerhintertheil = 3509 ferner: 10 .   4,0 =   40* 58 . 11,6 = 673   8 . 28,0 = 224   5 . 33,5 = 168   6 . 40,0 = 240 Statisches Moment für das    Trägervordertheil = 1345 ––––––– Rückwärts drehendes resul-    tirendes statisches Moment    für den unbelasteten Träger = 2164t und m * Statisches Moment der leeren Laufkatze mit Gehänge in 4 m Abstand von A. Der zugehörige Hebelarm ist \rho=\frac{2164}{340}=6,36\,m links von der Kippkante A. Da nun der mittlere Durchmesser der Kreisauflage 8 m beträgt, so wird der Unterstützungsdruck an der rückwärtigen Kippstelle 340\,.\,\frac{6,36}{8}=270\,t, also 100 t mehr als bei gleichmässiger Gewichtsvertheilung betragen. Nach erfolgter Belastung mit (10 + 50) = 60 t und entsprechender Verlegung der Laufkatze um 21 m, also auf dem Hebelarm 4 + 21 = 25 m wird das resultirende statische Moment dieser Belastungsgrösse, abzüglich des früheren statischen Momentes der leeren Laufkatze (60 . 25 – 10 . 4) = 1460 sein. Wird dieses rechtsdrehende statische Moment von dem linksdrehenden Moment des Trägerhintertheiles in Abzug gebracht, so bleibt ein links- oder rückwärtsdrehendes Moment von 2164 – 1460 = 704 übrig. Da der Hebelarm dieses Momentes bei belasteten Trägern \varkappa=\frac{704}{340+50}=1,8\,m ist, so folgt ein Unterstützungsdruck auf der vorderen Kippkante von 390\,\frac{(8-1,8)}{8}=390\,\frac{6,2}{8}=302\,t. Während also beim unbelasteten Krahnträger die hintere Kippstelle 100 t Uebergewicht aufzunehmen hatte, wird bei belastetem Träger die vordere Kippkante A mit 107 t Uebergewicht über die gleichförmige Lastvertheilung belastet sein, so dass bei annähernd gleicher Stabilitätsbedingung die Grösse des Gegengewichtes mit 78 t als richtig gewählt anzusehen ist. Für den Krahnbetrieb dienen zwei Dampfkessel von je 26 qm Heizfläche und 6 at Spannung, von denen für gewöhnlichen Betrieb einer schon zureicht. Zum Anholen der Steinwagen ist am linken Wagenträger eine Kapständerwinde mit selbständigem Dampfbetrieb vorhanden, während der Fahrbetrieb des ganzen Krahns, der Drehbetrieb des Auslegers, die Verlegung der Laufkatze, sowie endlich der Senk- und Hebetrieb nur mit einer am Windwerk (Fig. 9 und 10) vorhandenen Zwillingsmaschine von 280 mm Cylinderdurchmesser, bezieh. 615 qc Kolbenfläche und 500 mm Kolbenhub erfolgt, welche mit 50 minutlichen Umdrehungen arbeitet, die aber bei Leergangbetrieb ohne weiteres auf 80 gesteigert werden können. An der Kurbelwelle a der Dampfmaschine sind die Kegelradwendetriebwerke b und c, sowie zwei Stirnradpaare und zwar d mit der Uebersetzung (1 : 1) und das Stirnradpaar e mit der Uebersetzung (2,4 : 1) vorhanden. Durch diese Stirnräder wird mittels der Zwischenkuppelung f die zweite parallele Welle g mit zwei Geschwindigkeiten bethätigt oder bei fortlaufender Welle a der Stillstand derselben herbeigeführt. Auf dieser Welle g ist nun das Kegelrad Wendetriebwerk h für den Schneckenradbetrieb ik, mit welcher durch die Kettentrommel l die Last gehoben oder gesenkt wird, während das zweite Wendetriebwerk m zum Betrieb der Längs welle n dient, von welcher eine Querwelle mit Kettenrädern abzweigt, mit welchen die Bewegung der Laufkatze besorgt wird. Vom mittleren Winkelrad des Wendetriebwerkes b zweigt eine stehende Welle nach abwärts ab, die ein in den feststehenden Zahnkranz des Fahrgestelles eingreifendes Getriebe trägt, mit welchem eine Drehung des Krahnträgers im vollen Kreise zu ermöglichen ist. Dagegen zweigt vom Mittelrad des Wendetriebwerkes eine Winkelwelle in der Weise ab, dass dieselbe, durch den mittleren Zapfen des Krahngerüstes geführt, in ihren weiteren symmetrischen Abzweigungen mittels Gliederketten die inneren Räder des Fahrgerüstes treibt, wodurch der Transport des ganzen Krahns durchgeführt wird. Textabbildung Bd. 293, S. 184Hebekrahn der Comp. de Fives-Lille. Für die langsame Gangart stellen sich die Geschwindigkeiten dieser Bewegungen wie folgt: Last heben 8,3 mm/sec. Laufkatze bewegen 150 Krahn schwingen 100 Krahngestell fahren 100 Hiernach kann bequem die Zeitdauer zum Heben (0,2 m) des Steinbockes, Fortschaffen (21 m) desselben, Lastsenken (8 m Tiefe in schneller Gangart), Heben des Lasthakens bei gleichzeitigem Zurückführen der Laufkatze (21 m) berechnet werden wie folgt:     200 :  83 =   24 Secunden 21000 : 150 = 140   8000 :  20 = 400 21000 : 150 = 140 ––––––––––––– 704 Secunden oder annähernd 11,7 Zeitminuten, so dass, die Zwischenpausen eingerechnet, für einen Arbeitsvorgang also zum Versenken eines 50 t-Steinblockes eine Viertelstunde Zeit gerechnet werden kann. Eisenbahnwagen mit Bruchsteinen und Schotterladung werden bis auf 40 m Ausladung, also mit 36 m Laufkatzen. Verschiebung, vorgestellt und mittels Oeffnen der Klappenböden entleert.