Titel: Sykes-Patenall's Blocksignal.
Fundstelle: Band 294, Jahrgang 1894, S. 158
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Sykes-Patenall's Blocksignal. Mit Abbildungen. Sykes-Patenall's Blocksignal. Die in Europa benutzten Blocksignalsysteme vermochten sich bisher in Amerika kein Anwendungsgebiet zu erringen, weil sie durchwegs die Beihilfe von ständigen Signalwärtern erfordern, wogegen bekanntlich alle Bestrebungen der amerikanischen Constructeure auf diesem Gebiete längst nur auf die Herstellung völlig selbständig wirkender Blocksignale gerichtet sind. Nichtsdestoweniger hat das in England mit Recht besonders gewürdigte und viel verbreitete Sykes'sche Interlocking-Signalsystem auf einigen zwar kurzen, aber sehr dicht befahrenen amerikanischen Bahnstrecken als Streckenblockeinrichtung Verwendung gefunden, nachdem dasselbe diesem Zwecke durch Patenall entsprechend angepasst wurde und in manchen Einzelheiten vervollkommnet, sowie sozusagen amerikanisirt worden ist. Letzteres geschah namentlich durch die Heranziehung der Schienenstränge des Eisenbahngleises als Stromleitungen und durch die Beifügung von Vorsignalen (Distanzsignalen) zu den eigentlichen Blocksignalen (Homsignalen). Die Sykes-Patenall'sche Einrichtung, wie sie beispielsweise nächst New York auf der viergleisigen Tunnelstrecke der New York-Central- and Hudson River-Bahn im Betriebe steht, gleicht im Wesentlichen den besten englischen oder deutschen Anlagen dieser Art, mit der Erweiterung, dass die Rückstellung des Blocksignals aus der Lage von Frei auf Halt nicht vom Signalwärter, sondern regulär nur vom vorbeigefahrenen Zuge selbst auf elektrischem Wege bewerkstelligt wird, und dass jede Deblockirung lediglich nur dann erfolgen kann, wenn der zuletzt verkehrende Zug die in Betracht kommende Blockstrecke thatsächlich verlassen hat, und durch ihn selbst der Verschluss des Deblockirtasters entriegelt worden ist. In letzterer Richtung bestehen allerdings für Zugstrennungen keine besonderen Maassnahmen, sondern es bleibt die Pflicht des Signalwärters, zu beobachten, ob die vorüberkommenden Züge complet sind. Für jedes Gleis befinden sich auf jedem Blockposten je ein Hauptsignal, nämlich ein an einem Mäste angebrachter, rechts zur Richtung der Züge abstehender Signalarm sammt Laterne für die Nachtsignale, dann ein Stellhebel sammt Zugvorrichtung zum Bewegen des Signalflügels und ein zweiter solcher Stellhebel zur Handhabung des etwa 400 bis 500 m vorgerückten Vorsignals, ferner ein Verriegelungskasten mit zwei Tastervorrichtungen und zwei Fensterchen für Aufschriften, sowie schliesslich die zugehörigen elektrischen Stromführungen und galvanischen Batterien. Hinsichtlich der näheren Anordnung dieser einzelnen Theile und über ihr Zusammenwirken lässt sich aus einer von Prof. G. Barkhausen im Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, 1894 S. 122, gebrachten eingehenden Schilderung Nachstehendes entnehmen: Der in Fig. 1 dargestellte Hebel H, mit welchem der Blockwärter den Flügel des Hauptsignals auf Frei oder Halt bringt, kann aus der gezeichneten Lage, welche dem wagerechten Signalflügel, also Halt entspricht, nur unter bestimmten Bedingungen gerückt und für Frei umgelegt werden. Er steht vorerst mittels einer gewöhnlichen mechanischen Anordnung in Abhängigkeit von der Lage des parallel neben ihm angebrachten, in der Zeichnung nicht ersichtlichen Stellhebels für das Vorsignal, derart, dass der Stellhebel des Hauptsignales stets erst auf Frei gebracht sein muss, ehe der Stellhebel des Vorsignals in diese Signallage versetzt werden kann, und ebenso, dass das Frei am Vorsignal bereits eingezogen sein muss, bevor das Hauptsignal wieder die normale Haltlage erhalten kann. Der Stellhebel H wird in der Haltlage regulär durch dieStange C verriegelt, deren oberes Ende in den verschlossenen Apparatkasten A hineinreicht und dort mit der elektrischen Auslösung in Verbindung gebracht ist. Soll H auf Frei umgelegt werden können, so muss vorerst die vor dem Bogengleitstücke S in der Falle c ruhende, an der Stange r angebrachte Klinke d sich durch Andrücken der winkelförmigen Handhabe t ausheben lassen. Nun ist aber eine steife Verlängerung der Klinkenstange durch eine Gelenksachse r1 mit dem geschlitzten Bogenstücke G verbunden, welches auf Achse o beweglich ist und von dem an H befestigten Arm b getragen wird. In den Schlitz der Schlinge G greift ein Zapfen z ein, auf welchem eine Gelenksstange g hängt, deren unterer Theil J die Form einer Flachschiene besitzt und in Führungen läuft. An J ist ein Querstück j festgemacht und vor diesem steht der kürzere Arm k eines um den fixen Stift n drehbaren Winkelhebels knm, dessen längerer Arm m nach Art eines Gelenkes mit der in den Apparatkasten reichenden Stange C verbunden ist. Ersichtlichermaassen wird also ein Aufwärtsgehen der Klinkenstange r dr1 nicht erfolgen können, so lange nicht auch die Stange g mit J emporgehoben werden kann, und letzteres wird stets so lange unmöglich sein, als der Verschlusswinkel mnk die in Fig. 2 im vergrösserten Maasstabe herausgezeichnete Normallage besitzt, bei welcher k über bezieh. vor dem Querriegel j steht. Diese Sperrung lässt sich nur dann lösen, wenn seitens des betreffenden Nachbarblocksignal Wärters der elektrische Verschluss der Stange CC im Apparatkasten A ordnungsmässig deblockirt worden ist; nach Erfüllung dieser Vorbedingung lässt sich durch die geeignete Anwendung des Zugknopfes V (Fig. 1) die Stange CC anstandslos so weit hochheben, dass der Winkel mnk die in Fig. 3 ersichtlich gemachte Lage annimmt, bei welcher der Querriegel j unbehindert an k vorüber kann. Es ist nunmehr ermöglicht, den Hebel H auf Frei umzulegen, indem vorerst die Klinke d aus der Falle c ausgehoben wird; d gleitet dann über den Bogen S hinweg, bis nach Erreichung der Endstellung des Hebels H die Klinke in die Falle e einschnappt. Die dabei von H mitgenommene Schleife G gleitet über den Zapfen z hinweg, und letzterer gelangt schliesslich in das linksseitige Ende des Schleifenschlitzes. In dem Augenblicke, wo die Klinke d bei e einfällt, bewirkt die hierbei eintretende kurze Abwärtsbewegung der Klinkenstange rr1 ein kleines Kippen der Schleife G, wodurch die Stange g mit J noch ein wenig höher gehoben und in die in Fig. 4 versinnbildlichte Lage gebracht wird, bei welcher das Querstück j dem Hebel km bezieh. der Stange C den Rückgang in die ursprüngliche Lage (Fig. 1) verwehrt. Das optische Hauptsignal des Blockpostens steht nunmehr auf Frei, und der Wärter ist dem zu Folge im Stande, auch den vorher mechanisch durch H verriegelt gewesenen Hebel des zugehörigen Vorsignals für Frei umzulegen. Der in die freigegebene Blockstrecke eingefahrene Zug stellt das Hauptsignal des Blockpostens elektrisch selbsthätig auf Halt zurück, aber auch der Wärter hat nach erfolgter Zugseinfahrt zuerst das Vorsignal auf Halt zurückzustellen und sodann mit dem Stellhebel H das Gestänge, welches zum Stellen des Signalflügels am Hauptsignal dient, wieder in die Lage für Halt zu bringen. Eine Gefährdung der Sicherheit würde durch die etwaige Unterlassung dieser vom Wärter auszuführenden Signalrückstellungen nicht entstehen können, weil am nächstvorhergehenden Blockposten die Signale auf Halt stehen und eine Erlaubniss zu ihrer Umstellung, wie bereits erwähnt, nicht ertheilt werden kann, so lange sich H (Fig. 1) nicht wieder in seiner normalen Haltlage befindet und verriegelt ist. Textabbildung Bd. 294, S. 159Fig. 1.Sykes-Patenall's Blocksignal. Die nähere Einrichtung des elektrischen Verschlussapparates A (Fig. 1) erhellt die vergrösserte Darstellung Fig. 5 und 6 und wird noch des weiteren erläutert durch das Stromwegschema Fig. 7. An der Vorderwand des Apparatkastens A (Fig. 5) ist eine kreisförmige, von einer durchsichtigen umrahmten Glasscheibe G bedeckte Oeffnung ausgeschnitten, welche durch eine auf der Innenseite der Wand befestigte Blech platte pp1 abgeschlossen wird. Die letztere ist gleichfalls, und zwar an den beiden Stellen o und o1, von breiten Schlitzen durchbrochen, welche dahinterliegende Aufschrifttäfelchen sichtbar werden lassen. So befindet sich hinter dem oberen Ausschnitte o der auf einer wagerechten Welle KK fest aufgesteckte Blechflügel B, auf dessen oberer, weissbemalter Hälfte das Wort Clear (frei) angeschrieben steht, während die weite untere Hälfte das Wort Blocked (besetzt) in rothem Felde ersehen lässt. Das Gewicht dieses Flügels ist durch ein auf einem Arme der Welle KK verstellbares Gegengewicht w thunlichst ausgeglichen und das Erscheinen der einen oder der anderen Aufschrift wird durch das Auf- und Niedergehen der Gelenksstange h h1 bewirkt, welche mit KK durch den kurzen Kurbelarm a in Verbindung steht. Die Winkelbewegung, welche KK durch hh1 erhält, ist genau so bemessen, dass bei den erreichten Endstellungen im Fensterchen o ersteren Falles – nämlich beim Aufwärtsgehen von hh1 das Wort Blocked, letzteren Falles das Wort Clear sichtbarwird. Hinter dem unteren Fensterehen o1 befindet sich gleichfalls ein blechernes Aufschrifttäfelchen B1, das an einem senkrecht in Führungen leicht beweglichen, aus den beiden in einandergefalzten Theilen J und J1 bestehenden Schieber befestigt ist und die Aufschrift Passed (vorüber) sehen lässt, wenn J seinen höchsten, dagegen das Wort On (kommt) sichtbar macht, wenn J seine niedrigste Lage einnimmt. Textabbildung Bd. 294, S. 160Sykes-Patenall's Blocksignal. Soll für einen herannahenden Zug die Erlaubniss zur Einfahrt in die Blockstrecke, beispielsweise in die Blockstrecke II (Fig. 7) eingeholt werden, so zieht der Signalwärter des Blockpostens II die Schubstange SS1S2 (Fig. 5) mit Hilfe des Knopfes V aus dem Apparatkasten so weit heraus, dass das unterhalb des Knopfes festgemachte Stück c zwischen die beiden Spangen a und a1 einfällt, welche Vornahme durch das federnde Scharnier b erleichtert wird. Ein weiteres Herausziehen der Stange SS1S2 ist vorläufig überhaupt nicht möglich, weil der Stangenabsatz b1 an einem Hemmriegel g nicht vorbei kann. Bei der soeben in Betracht gezogenen Bewegung der Schubstange SS1S2 wurde durch den um die feste Achse n drehbaren Winkelhebel, dessen gabelförmige Arme einerseits einen aus SS1 seitlich vorstehenden Rollenstift o2, andererseits den aus einer in Führungen senkrecht verschiebbaren Stange LL vortretenden Stift m umfassen, LL ein Stück nach abwärts geschoben, und dadurch ist auch der Schieber JJ1 mit dem Täfelchen B so weit nach abwärts geglitten, dass von letzterem nunmehr die zwischen den Aufschriften Passed und On vorhandene unbeschriebene Stelle hinter dem Fensterchen o1 sichtbar wurde. Die Lage des Schiebers JJ1 ist nämlich von jener der Stange LL abhängig, weil sich der erstere mit einer Nase p2 auf der Nase l2 der letzteren stützt; allerdings sitzt l2 nicht unmittelbar auf LL, sondern an einer Schiene E, welche auf einem in LL festgemachten Drehzapfen y hängt und durch eine kräftige Anschlagfeder, die sich gegen den aus LL vortretenden Anschlagstift l1 lehnt, für gewöhnlich in lothrechter Lage festgehalten wird. Früher, so lange der Schieber JJ1 noch seine normale, hochgehobene Lage besass, wie sie in Fig. 5 dargestellt erscheint, lag derselbe mit der Bohrung p3 des Theiles J und mit dem Schlitze p4 des Theiles J1 der Druckstange P des Deblockirtasters D gegenüber und dieser hätte also nach Befinden in den Apparatkasten hineingedrückt werden können; seit dem Vorziehen der Stange SS1S2 ist dies aber nicht mehr möglich, denn das niedergegangene Schieberstück J verstellt nun mit seinem Fleischtheile den Weg von P; die Benutzung des Deblockirtasters wurde also unmöglich gemacht. Durch das geschilderte Niedergehen der Stange LL wurde ferner auch der um eine Achse q drehbare Stromschliesserhebel sqr bei r mitgenommen und mit dem Arme s, der zwei einen Bügel bildende Contactfedern trägt, bis zu dem Contactstücke Q emporgehoben. Das aus Ebonit bestehende Stück Q trägt an seiner Vorderseite eine breite, mit dem Leitungsdrahte 3 verbundene Neusilberplatte P1, auf der Hinterseite jedoch zwei solche schmälere, von einander isolirte Platten, von welchen die untere P2 mit dem Leitungsdrahte 1, die obere P3 mit dem Leitungsdrahte 2 in Verbindung steht. Bei der vorgedachten Abwärtsbewegung von LL wird der Stromschliesserhebel gerade so viel gekippt, dass der Federbügel die Contactplatten P1 und P2 umfasst und demnach den Draht 3 mit dem Draht 1 in leitende Verbindung bringt. Auf diese Weise erfolgt, wie Fig. 7 ersehen lässt, die Einschaltung des Elektromagnetes M in die zum Wärter III führenden Leitungen L1 und L2 und der Apparat in II ist dadurch zum Empfange der Deblockirung vorbereitet. Der angerufene Blocksignalwärter am Posten III vollzieht die Deblockirung durch Hineindrücken seines Druckknopfes D (Fig. 5), was selbstverständlich nur unter der Voraussetzung möglich ist, dass das Täfelchen B1 des Apparates III auf Passed steht, d.h., dass sich kein Zug auf der Strecke II befindet.Das Vormelden und der allfällige Austausch von sonstigen Wechselsignalen zwischen den Blocksignalwärtern geschieht anscheinend auf einer eigenen Weckerleitung; wahrscheinlich ist die Stange SS1S2 (Fig. 5) gleich auch als Vormeldetaster benutzt. Der hineingedrückte Stift P trifft vorerst auf das Stück E und, indem er dasselbe zurückweichen macht, presst er durch Vermittelung des isolirt an E befestigten Daumens m1 die beiden Contactfedern N und N1, wovon die eine mit dem Leitungsdrahte 4, die andere mit 5 verbunden ist, an einander; es gelangt demzufolge von der Batterie Z (Fig. 7) des Postens III ein Strom über 5, N1, n1, N, 4, L2 (Rück- oder Erdleitung) in den Apparat des Postens II und hier über 1, P2, P1, 3 in den Elektromagnet M, um über 9 und L1 zum zweiten Pol der Batterie Z zurückzugelangen. Zugleich verlor im Apparate III durch das seitliche Ausweichen des mit der Nase l2 (Fig. 5) versehenen Stückes E der Schiebertheil J1 die bisherige Stütze bei p2l2; er fällt so weit niederwärts, bis das obere Ende des Schlitzes p4 an die Tasterstange P stösst, und ist in Folge dessen mit der Nase p2 unter die Nase l2 gelangt. Wenn dann der Blocksignal Wärter in III die benutzten Deblockirtaster wieder loslässt, so kehrt der letztere vermöge der Einwirkung der Spiralfeder F in die Ruhestellung zurück; beide Schiebertheile J1 und J sind dadurch völlig frei geworden und fallen soweit nach abwärts, bis J1 durch einen Anschlag an der Führung aufgehalten wird und J bei u an J1 stösst. Auf diese Weise ist hinter dem Fensterchen o1 des Apparates III die Aufschrift Passed verschwunden und dafür On sichtbar geworden; die Ertheilung einer neuerlichen Deblockirung ist unmöglich geworden, weil jetzt der Fleischtheil von J der Tasterstange P den Weg verlegt. Der Strom, welcher während der Berührung der Contactfedern N und N1 in III hervorgerufen wird, erregt den Elektromagnet M des Apparates II; der auf der Achse d1 drehbare Anker a wird angezogen und dadurch die Fortsetzung Gg des Ankerhebels gehoben. Durch das Aufwärtsgehen des Armes G verliert gleichzeitig ein in i drehbarer Winkelhebel r1Q1g1 seine gewöhnliche Ruhelage, indem ein an g1 sitzendes Naschen k, das sich bisher gegen das Ende von G lehnte, diesen Halt verloren hat und sich nun vermöge des Uebergewichtes, das der Arm r1 besitzt,unter G hineinschiebt, in Folge dessen G mit g hochgehalten verbleibt, obwohl der Strom in M nur ein vorübergehender war. Die bisher von der Klinke g verriegelt gewesene Schubstange SS1S2 ist somit völlig frei geworden und kennzeichnet sich dieser Umstand am Apparat II auch äusserlich durch die erfolgte Umwandlung der Aufschrift Blocked in Clear, denn der Arm r1 des sich um i drehenden Winkelhebels r1Q1g1 steht durch ein Gelenk mit der Stange hh1 in Verbindung und hat durch sein Niedergehen den Arm a2, an welchen h2 angreift, bezieh. die das Aufschriftentäfelchen B tragende Welle KK so weit gedreht, dass die besagte Aenderung am Fensterchen o eintritt. Sobald der Blocksignalwärter in II auf diese Weise von der erfolgten Deblockirung Kenntniss erhält, zieht er die Stange SS1S2 vollständig heraus, nämlich so weit, dass er das unter dem Knopfe V befindliche Querstück c nun vor a einfallen lassen kann. Textabbildung Bd. 294, S. 161 Fig. 7.Schema zu Sykes-Patenall's Verschluss. Textabbildung Bd. 294, S. 161 Verschlussapparat von Sykes-Patenall. Bei diesem Vorgange gelangt die an SS1 angebrachte Knagge R unter die Rolle r1 und hebt den Winkelhebel r1Q1g1 wieder in seine ursprüngliche Lage zurück; dadurch verschwindet die Aufschrift Clear und erscheint an ihrer Statt wieder Blocked; das nach links ausweichende Naschen k lässt auch den Ankerhebel G wieder los und lehnt sich, sobald der höchste Punkt von R an r1 vorüber ist, wieder wie früher gegen das Ende des niedergegangenen Armes G, während die Klinke g in die Falle b2 eingefallen ist und die Stange SS1 also auch inder neuerlangten Lage festgeriegelt hat. Bei dem soeben betrachteten Herausziehen der Stange SS1S2 in II wurde ferner durch Vermittelung des Winkelhebels o2mn die Stange LL ein weiteres Stück nach abwärts geschoben, so weit, dass sich die Aufschrift Passed in On verwandelt, denn der von LL durch die Nase l2 getragene Schieber JJ1 senkt sich gleichzeitig mit LL und der Deblockirtaster bleibt demnach auch bei der nunmehrigen Apparatlage in II gesperrt. Eine zweite Wirkung hat das Niedergehen der Stange LL noch durch die Vermittelung des Hebels rqS auf die Stromlaufschaltung des Apparates II ausgeübt, indem die am Arme S sitzenden bügelförmigen Contactfedern, welche bisher an P1 und P2 contactirt haben, so weit hochgedrückt wurden, dass sie jetzt die Contactplatten P1 und P3 umfassen, wodurch die vorerst bestandene, leitende Verbindung zwischen Draht 3 und 1 in jene zwischen Draht 3 und 2 umgewandelt worden ist. Beim letztgedachten, völligen Herausziehen der Schiebstange SS1S2 wurde schliesslich auch die Freimachung des Stellhebelverschlusses des optischen Hauptsignals bewirkt, indem der seitlich aus SS1 vorstehende Stift e1, der bei der ersten Stangenbewegung längs des Armes c eines um die feste Achse d drehbaren Winkelhebels edf ohne Wirkung hingeglitten war, nunmehr gegen e gelangte und den Winkelhebel drehte, so dass das auf den Arm df bei f hängende Stück, welches die Verriegelungsstange C (vgl. auch Fig. 1) trägt, genügend hoch gehoben wird, um den eigentlichen Verschlussstücken an der Stellhebelvorrichtung die in Fig. 3 dargestellte Lage zu ertheilen. Auf Grund dieser Vorgänge besitzt der Blocksignal Wärter in II die Füglichkeit, einen Zug in die Blockstrecke III einzulassen, und zu dem Ende stellt er zuerst das Hauptsignal und sodann das zugehörige Vorsignal auf Frei. Während dem zeigt, wie aus den bisherigen Betrachtungen hervorgeht und nun der Uebersichtlichkeit wegen wiederholt werden möge, der Apparat II die Aufschrift Blocked to III und Train on front I („Besetzt gegen III und „Von II kommt ein Zug“) und an demselben ist die Benutzung des Deblockirtasters unmöglich, sowie die herausgezogene Stange SS1S2 (Fig. 5) in ihrer Lage festgeriegelt. Aehnlicher Weise zeigt zur gleichen Zeit der Apparat in III, nachdem von dort deblockirt wurde, die Aufschrift Blocked to IV und Train on from II („Besetzt gegen IV und „Von III kommt ein Zug“); der Deblockirtaster ist versperrt und ebenso die Stange SS1 für die zweite Bewegung verriegelt. Kommt der einfahrende Zug an den Posten II vorüber, so gelangt er auf die Schienenstücke AB und CD (Fig. 7), welche von den anstossenden Schienen isolirt und bei AC durch einen Anschlussdraht mit der Batterie Z1 und ebenso bei BD mit dem eingangs erwähnten, zur Auslösung des Signalflügels am Hauptsignale dienenden Elektromagnet in Verbindung gebracht sind. Sobald das erste Räderpaar xy des Zuges auf das leitende Gleisstück gelangt, entsteht ein kurzer Schluss der Batterie Z1, demzufolge der Auslöseelektromagnet des Hauptsignals stromlos und die Rückstellung des Signalflügels von Frei auf Halt bewirkt wird. Gleich darauf befährt der Zug eine ähnliche Schienenleitung FE und GH und schliesst daselbst durch seine Räderpaare, welche durch mn angedeutet erscheinen, den Strom einer Batterie Y des Blocksignalpostens II über 10, F, m, n, p, 2, P3, P1,3, Mund 9. Der durch diesen Strom im Apparate II erregte Elektromagnet M (Fig. 5) zieht wieder seinen Anker a an, wodurch der Riegel g aus b2 ausgehoben und der Ankerhebel G, wie früher beim Einlangen des Deblockirstromes, von k unterfangen und in der gehobenen Lage festgehalten wird. Beim Niedergehen des Armes i1r1 ist auch das Aufschrifttäfelchen B auf Clear gekippt worden, welches Zeichen die erfolgte Aufhebung des Schubstangen Verschlusses dem Wärter anzeigt; dieser hat nun zuerst den Stellhebel des Vorsignals und dann jenen des Hauptsignals von der Freilage auf die Haltlage zu bringen und sodann die Stange SS1S2 wieder in die ursprüngliche Ruhelage, Fig. 5, zurückzuschieben. Hierbei hebt das jetzt von links kommende Daumenstück R die Rolle r1 aufs neue hoch, der dreiarmige Winkelhebel r1Q1g1 erhält seine normale Lage zurück, der Anker a fällt ab, g legt sich in die Falle b1 und statt Clear erscheint wieder Blocked. Gleichzeitig hat der Winkelhebel edf die Stange C niederwärts geschoben und auf diese Weise den Stellhebel des Hauptsignals wieder verriegelt. Ferner wurde zugleich vom Winkelhebel o2nm die Stange LL hochgehoben und mittels der Nasen p2l2 auch der Schieber JJ1 nach aufwärts mitgenommen, so dass beim Fensterchen o1 die Aufschrift Passed erscheint und die Benutzung des Deblockirtasters wieder freigegeben ist. Der Signalwärter des Blockpostens II könnte also erst jetzt, nachdem der Zug bereits eine gewisse Strecke hinter sich gelassen und sich selbsthätig nach rückwärts gedeckt hat, einen nächsten Zug von I nachrücken lassen; sein Apparat zeigt die Ueberschrift Blocked to III und Train passed from I („Besetzt gegen III und „Zug von I vorbei“). Im Apparate des Blocksignalpostens III bleibt indessen der Deblockirtaster ersichtlichermaassen noch immer verriegelt; eine Aenderung der Apparattheile tritt erst ein, bis der Wärter den herannahenden Zug nach IV meldet und zum Empfange der Deblockirung den Knopf V (Fig. 5) bezieh. die Schubstange SS1S2 herauszieht und auf die erste Rast einstellt. Hierdurch wird lediglich der Stromweg von dem Drahte 3 zu 1 hergestellt, ohne dass an der Lage des Schiebers JJ1, welcher seit der vorher von III bewerkstelligten Deblockirung seinen tiefsten Punkt einnimmt, d.h. an der Verriegelung des Blockirtasters etwas geändert würde. Die nunmehr von IV zu bewirkende Deblockirung des Postens III vollzieht sich daselbst natürlich genau so wie früher in II und ist nur hinsichtlich des Umstandes abweichend, dass beim Niedergehen der Stange LL in III die Nase l1 nach rechts ausweichend über die Nase p2 an J1 hinweggleitet und unter derselben wieder ihre Normalstellung einnimmt; im Uebrigen spielen sich, wenn die herausgezogene Schubstange SS1S21 nachdem sie durch den vorübergefahrenen Zug entriegelt wurde, vom Wärter wieder in die Ruhelage zurückversetzt wird, im Apparate III genau dieselben Vorgänge ab, wie sie oben hinsichtlich des Apparates III verfolgt werden konnten. Wie die geschilderte Signaleinrichtung für das eine Gleis angeordnet ist, besteht sie, der Fahrtrichtung der Züge entsprechend angepasst, auch für das zweite oder für weitere Gleise. Auf der gewöhnlichen Doppelbahn können die in einem Blockposten vorhandenen Apparate für die beiden Zugsrichtungen durch Zuhilfenahme besonderer Anschlussdrähte (6, 7 und 8 in Fig. 5) so gekuppelt werden, dass zum Betriebe der Signaleinrichtungen für beide Gleise nur eine Leitung L1 nöthig ist. Für jeden Blockposten ist nur ein Hauptsignalmast vorhanden, an dem in gewöhnlicherWeise die Signalflügel für beide Zugsrichtungen gemeinsam angebracht sind; jeder der Flügel hat jedoch selbstverständlich seine eigene elektrische Rückstellvorrichtung. Textabbildung Bd. 294, S. 163Fig. 8.Signalmast für Sykes-Patenall's Verschluss. Die für den einen Flügel vorne, für den andern rückwärts am Signalmaste M (Fig. 8) des Hauptsignals angebrachte elektrische Rückstellvorrichtung befindet sich zum grössten Theile in einer wetterfest verschlossenen Eisenbüchse B. In das vom Stellhebel H bei S1 (Fig. 5) ausgehende, zum Stellen des Hauptsignalflügels dienende Gestänge S2S3 (Fig. 8) ist der um f drehbare zweiarmige Hebel HK eingelegt. Die Stange XZ, welche den Drehzapfen f trägt, kann sich in den Führungen a1 und a1 lothrecht verschieben und zweierlei Stellungen einnehmen; an ihr ist das mit einem Schlitze versehene Laschenstück bl festgeschraubt, in welches der Rollenstift e hineinreicht. Letzterer tritt aus dem Winkelhebel eij hervor, dessen Drehachse in einem an das Gehäuse angegossenen Arm h gelagert ist. Die in Fig. 8 dargestellte Lage des Hebels eij wird dadurch bedingt, dass der Elektromagnet m stromdurchflossen und sein Anker a angezogen ist, weil dann das schneidenförmige Ende des Armes j in einer Einkerbung des neben Fig. 8 etwas grösser herausgezeichneten Stückes e1 liegt, welches den nach aufwärts gekehrten Arm eines um die feste Achse l drehbaren Winkelhebels bildet; dessen zweiter, wagerechter Arm sein Ende o durch ein Gliederstängelchen mit dem Ankerhebel sp des Elektromagnetes m in Verbindung bringt. Würde der Ruhestrom, welcher für gewöhnlich den Elektromagnet m durchfliesst, daselbst unterbrochen, weil ein in die Blockstrecke eingefahrener Zug, wie weiter oben gezeigt wurde, die Batterie Z1 (Fig. 7) in kurzen Schluss bringt, so erfolgt vermöge des bei e (Fig. 8) bestehenden Druckes ein Kippen des Winkelhebels eij gegen links, weil zufolge der Ankerbewegung der Arm le1 ein wenig nach rechts ausweichen konnte und der Arm ij also freigeworden ist. Die Stange XZ, welche früher durch den unverrückbar gewesenen Stift e festgehalten wurde, sinkt nun niederwärts, getrieben von der nach abwärts strebenden Stange S3 bezieh. von dem in gewöhnlicher, bekannter Weise am Signalflügel angebrachten Uebergewichte, welches stets bestrebt ist, den Flügel in der Haltlage festzuhalten oder, wenn der Flügel, wie augenblicklich vorausgesetzt ist, auf Frei steht, ihn wieder in diese Lage zurückzubringen. Beim Niedergehen von S3 und XZ bildet die Achse H den Drehpunkt, da das Gestänge S2 festgehalten bleibt und seine Lage nicht ändern kann. Damit das Zurückfallen des Signalflügels von Frei auf Halt nicht mit einem heftigen Stosse erfolge, umfasst ein Cylinder y das als Kolben angeordnete Ende der Stange XZ, um als Luftkissen zu wirken. Beim Niedergehen von XZ wird der Hebel eij mitgenommen und in die gestrichelt angedeutete Lage gekippt. Bringt danach der Blocksignalwärter den Stellhebel des bezüglichen Vorsignals und dann jenen des Hauptsignales in die Haltlage zurück, was er unbedingt zu thun bemüssigt ist, sollte er seine Schubstange SS1S2 (Fig. 5) zurückstellen und einen nächsten Zug wieder nachrücken lassen können, so schiebt er durch das Gestänge S1 (Fig. 1) die Stange S2 (Fig. 8) hoch. Bei diesem Vorgange bildet zufolge des Signalflügelübergewichtes die Achse K den Drehpunkt; die Stange XZ wird aufwärts gehoben und dadurch auch der Winkelhebel eij in die gezeichnete Lage zurückgedreht, so dass sich die Schneide j wieder in der Einkerbung des Armes l1 fängt, weil indessen der Zug längst die leitende Gleisstelle ABCD (Fig. 7) passirt hat und der Elektromagnet m (Fig. 8) wieder stromdurchflossen, also sein Anker a angezogen ist. Die Stange XZ hat aufs neue eine unverrückbare Stellung gewonnen und bei der nächsten Benutzung der Signalstellvorrichtung, das ist beim Umstellen des Hauptsignalstellhebels von Halt auf Frei behufs Gestattung einer nächsten Zugseinfahrt, wird nun die Achse f selbst als Drehpunkt für das Gestänge S2, H, K, S3 dienen. Zur Vereinfachung der elektrischen Anlage kann der zweite zur Entriegelung der herausgezogenen Schubstange SS1S2 (Fig. 5) dienende Schliessungskreis durch ein Relais gelegt werden, welches neben dem Auslösungselektromagnet des Hauptsignals S (Fig. 7) eingeschaltet wird. Die Schienenleitungen FF und GH können dann entfallen, weil die Leitungsdrähte 2 und 10 gleich an die Ortscontacte des für Ruhestrom angeordneten Relais angeschlossen werden. Unter dieser Voraussetzung reisst, falls ein vorbeifahrender Zug den kurzen Schluss xy herstellt, nicht nur der Anker des Signalflügelauslöseelektromagnetes (m in Fig. 8), sondern auch jener des danebengeschalteten Relaiselektromagnetes ab, und der letztere bringt die Leitungen 2 und 10 in Verbindung, so dass die Batterie Z1 wirksam wird. Für diesen Zweck könnte allenfalls auch gleich der Signalflügelauslöseelektromagnet am Hauptsignal (m in Fig. 8) als Relais eingerichtet werden. Es bliebe schliesslich zu bemerken, dass die gesammte Blockeinrichtung jedes Postens in der Regel im Obergeschosse einer angemessen angeordneten Signalbude untergebracht ist, und dass der die beiden Signalflügel des Hauptsignals tragende, nicht allzuhohe Mast auf einem an der der Bahn zugekehrten Budenwand angebrachten, vorspringenden Träger aufgestellt und durch Anker festgehalten wird. In der eingangs genannten Strecke der New York-Central- and Hudson River-Bahn war die Anwendung von Buden nicht möglich, sondern die Blocksignalposten haben in Tunnelnischen, welche von der Strasse aus (4. Avenue in New York) mittels Schachttreppen zugängig sind, ihren Platz erhalten.