Titel: Rauchschieber und Zugregulirvorrichtungen.
Fundstelle: Band 298, Jahrgang 1895, S. 132
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Rauchschieber und Zugregulirvorrichtungen. Mit Abbildungen. Rauchschieber und Zugregulirvorrichtungen. Die Wichtigkeit der Handhabung des Rauchschiebers und sein Einfluss auf die Wirthschaftlichkeit des Kesselbetriebes ist wiederholt erörtert worden, insbesondere auch im Zusammenhang mit den Bestrebungen, die Kesselfeuerung rauchfrei zu machen. In den bei weitem meisten Fällen ist man auf die Aufmerksamkeit des Wärters angewiesen. – Mit Erfolg ist jedoch versucht worden, den Rauch- oder Essenschieber vom Kesselbetriebe in der Weise abhängig zu machen, dass ein selbsthätiges Oeffnen oder Schliessen des Essenschiebers erfolgt, sei es dadurch, dass derselbe durch eine mechanische Verbindung mit der Feuerungsthür in Zusammenhang gebracht wird, oder aber, dass ein besonderer Zugregulator angebracht wird, der zur Thätigkeit gelangt, sobald ein gewisser Kesseldruck erreicht ist. Der Apparat verengert alsdann die Schieberöffnung selbsthätig und stellt ihn nach erfolgter Abnahme des Kesseldruckes wieder auf volle Oeffnung. Was die Einrichtung der Schieber selbst anbetrifft, so sind auch hier noch manche Uebelstände zu beseitigen. Wie oft findet man unzureichende Verankerungen bei den Schieberrahmen, verbogene Führungsleisten, übel zugerichtete Rollenführung und andere Misstände, die dem Wärter den Gebrauch des Schiebers erschweren und verleiden! Eine Vernachlässigung in der Handhabung des Essenschiebers zeigt sich aber sehr bald bei den Betriebsergebnissen (vgl. 1895 297 37). Man verwende deshalb auf die Instandhaltung der Schieberarmatur etwas mehr Sorgfalt, als deren sich der vielfach an einem schwerer zugänglichen Orte liegende Essenschieber bisher zu erfreuen gehabt hat. Einen guten Anfang mit der directen Regulirung des Essenschiebers von der Heizthür aus hat die Rheinische Apparatenbauanstalt in Brühl bei Köln dadurch gemacht, dass sie die erwähnte directe mechanische Verbindung zwischen Feuerthür und Essenschieber hergestellt hat, so dass sich beim Eröffnen der Feuerthür der Essenschieber verengert bezieh. schliesst. Die Einrichtung – ursprünglich D. R. P. von Tschentschel in Brühl Nr. 65 817 vom 15. Januar 1892 (Zusatz zu Nr. 58050) – ist kurz folgende: Der Bolzen, um den sich die Feuerthür dreht, ist mit dieser drehbar angeordnet und läuft oben in ein in einer Schraubenlinie gewundenes Flacheisen aus. Am Feuerthürgeschränk ist ferner an geeigneter Stelle ein einarmiger Hebel angebracht, der seinerseits mit einer Rolle in Verbindung steht, die geradlinig sich auf und ab bewegt, wenn der Hebel gehoben und gesenkt wird, dabei aber in steter Berührung mit dem schraubenförmig gewundenen Flacheisen bleibt. In Folge dieser Anordnung findet also beim Heben und Senken des Hebels eine Rechts- oder Linksdrehung des Bolzens und mit diesem der Feuerthür statt, d.h. letztere wird dabei geöffnet oder geschlossen. Vom Hebelarm führt gleichzeitig eine Zugvorrichtung nach dem Schieber, die so angeordnet ist, dass der Schieber geschlossen wird, wenn die Feuerthür sich öffnet. Der Heizer hat somit einzig und allein mit dem Hebel zu arbeiten, dessen Uebersetzungsverhältnisse so gewählt sind, dass zur gleichzeitigen Bewegung des Schiebers und der Feuerthür auch keine grosse Kraftanstrengung erforderlich ist. Das Einstellen des Rauchschiebers auf richtige Höhe ist ermöglicht sowohl durch die Einschaltung einer Muffe mit Rechtsund Linksgewinde in die Zugvorrichtung vom Hebel nach dem Rauchschieber, als durch die Verbindung dieser Vorrichtung mit dem Hebel mittels verstellbaren Schiebers. Der gebräuchlichere Weg, die Essenschieber zu regeln, beruht auf der Benutzung der Dampfspannung des Kessels. Nach einer Mittheilung von R. Lüders in Görlitz benutzt Smith in Glasgow einen Apparat, der aus einem in ein Gehäuse eingeschlossenen Ventile besteht. Dieses wird durch eine Schraubenfeder geschlossen gehalten, welche so eingestellt werden kann, dass ihr Widerstand einer gewissen Dampfspannung entspricht. Tritt diese ein, so hebt der Dampf das Ventil und gelangt durch einen seitlichen Stutzen des Gehäuses in einen Cylinder, in welchem ein Kolben durch Hebel und Zugstange mit dem Rauchschieber des Kessels verbunden ist, so dass dessen Vorwärtsbewegung den Schieber senkt und den Rauchkanalquerschnitt verengt; ist auf diese Weise die Verbrennung gemässigt, so drückt ein Gegengewicht den Kolben wieder zurück, so dass der Rauchschieber sich wieder öffnet. – Mehrere der nachfolgend näher beschriebenen Apparate beruhen auf denselben Grundsätzen. Zugregler für Dampfkessel von Franz Beck in Verviers, Belgien (D. R. P. Nr. 76838 vom 3. Januar 1894). Die den Zug regelnde Klappe ist an dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels befestigt, an dessen anderem Arm ein mit Quecksilber gefülltes Gefäss hängt. Dieses Gefäss befindet sich in einem mit dem Dampfkessel verbundenen Raum, und zwar in dem Theil, der nicht mit Wasser, sondern mit Dampf angefüllt ist. Die Stange, welche den Hebelarm mit dem Quecksilbergefäss verbindet, geht durch ein in letzteres hineinreichendes Rohr hindurch; dem Dampfdrucke zufolge wird das Quecksilber bis zu einer gewissen Höhe in dieses Rohr hineingetrieben und demnach die Abdichtung des mit Dampf erfüllten Raumes nach aussen bewirkt. Ist nun eine bestimmte Menge Quecksilber aus dem Gefäss in das Rohr getrieben, so wird die Gewichtsverminderung des Quecksilbergefässes so gross, dass die am anderen Arm des oben erwähnten Hebels hängende Klappe das Uebergewicht erhält, mithin durch ihr Sinken den Zug abschliesst. Um auch bei zu niedrigem Wasserstande im Kessel dieselbe Wirkung zu erzielen, ist in dem mit dem Dampfkessel verbundenen Raum, und zwar in dem mit Wasser gefüllten Theil desselben, ein Schwimmer angebracht, der durch geeignete Hebelübersetzung bei zu niedrigem Wasserstande das Quecksilbergefäss hebt. Ausserdem ist der Dampfkessel noch mit einem besonderen, kälteres Wasser enthaltenden Behälter derart verbunden, dass bei zu hoch steigendem Dampfdruck das kältere Wasser in den Dampfkessel dringt und damit die Temperatur des Kesselwassers erniedrigt. Textabbildung Bd. 298, S. 132 Fig. 1.Zugregler von Schmitz. Zugregler für Dampfkesselfeuerungen von Wilhelm Schmitz in Aachen (D. R. P. Nr. 74005 vom 8. Februar 1893). Ein luftdichter, mit dem Wasserraume eines Kessels durch das biegsame Rohr d (Fig. 1) verbundener und mit Luft gefüllter Behälter c, der durch Federn n hoch gehalten und dessen Eigengewicht durch Gegengewichte h ausgeglichen wird, wird beim Steigen der Dampfspannung im Kessel theilweise mit Wasser aus dem Kessel gefüllt. Der durch das eingetretene Wasser schwerer gewordene Behälter c erlangt dadurch ein Uebergewicht über den Zug der an den Aussenarmen der Hebel i wirkenden Federn n und sinkt so weit herab, bis dieses Uebergewicht durch die zunehmende Spannung der aus einander gezogenen Federn n ausgeglichen ist. In Folge dessen sinkt auch die mit der Stange b verbundene Klappe a, wodurch die Lufteintrittsöffnung l verkleinert und die Luftzufuhr zum Brennmaterial vermindert wird. Nachdem die Dampfspannung gesunken ist, drückt die im Behälter c befindliche Druckluft einen Theil des Wassers in den Kessel zurück, so dass der Behälter leichter wird und mit der Klappe a durch die Federn n unter Vermittelung der Hebel i gehoben wird. Textabbildung Bd. 298, S. 132 Fig. 2.Zugregler von Kuck. Bei sehr raschem Steigen der Dampfspannung tritt, so viel Wasser in den Behälter c, dass dieser ganz tief sinkt und Klappe a den Luftzutritt zur Feuerung gänzlich abschliesst. Um in diesem Falle das Sinken der Dampfspannung zu beschleunigen, wird behufs Abkühlung des Kessels frische Luft in den denselben umgebenden Raum dadurch eingeleitet, dass Ring w die Klappe t herunterdrückt und damit der frischen Luft durch die frei gewordene Oeffnung r und den Kanal x zum Kessel Zutritt verschafft. Der Zugregler von Joseph Kuck in Hamburg (D. R. P. Nr. 79867 vom 6. März 1894), Fig. 2, regelt durch den mittels des Dampfdruckes bethätigten Kolben a, sowie durch die Hebel b und c die Bewegung des mit der Kette d verbundenen Essenschiebers, indem der durch den Einlass h eintretende Kesseldampf das Ventil g, welches unter der Einwirkung des Gewichtshebels i den Ausfluss des Dampfes und Condensationswassers gestattet, schliessen muss, um den Kolben a zu heben und damit den Rauchschieber zu senken. Der Gewichtshebel b ist mit dem Hebel i derart verbunden, dass letzterer bei einem bestimmten Tiefstand des Kolbens a unwirksam gemacht wird, z.B. dadurch, dass die mit dem Hebel b sinkende und durch ein Gewicht beschwerte Scheibe k den Hebel i vom Ventil g abhebt. Dadurch wird der Dampfeinlass h wieder geöffnet und der Kolben a wird durch den frisch eintretenden Dampf gehoben; es wirkt sodann der Hebel i wieder auf das Ventil g. um letzteres gegen die Dampfspannung auf den Einlass h zu drücken. Textabbildung Bd. 298, S. 132 Rauchschieber von Speckbötel. Durch dieses Ventilspiel wird die Dampfspannung innerhalb enger Grenzen auf einer gleich bleibenden Höhe erhalten, weil bei Unterschreitung dieser Höhe eine schnelle Druckabnahme unter dem Kolben a und damit rasch Erweiterung des freien Rauchkanaldurchganges bewirkt wird, während bei Ueberschreitung der gewünschten Spannungshöhe der Kolben a rasch genug aus dem Cylinder vorgeschoben wird, um den Rauchkanaldurchgang genügend schnell zu verengen. Eine Regulirvorrichtung, welche sich einer ausgedehnten Verwendung erfreut, ist der Rauchschieber von Th. Speckbötel in Hamburg. Nach einer Mittheilung von Voigt-Barmen ist der Regulator ursprünglich nur zu dem Zwecke construirt, die freie Rauchschieberöffnung zwischen je zwei Feuerbeschickungen allmählich zu verkleinern, was gleichbedeutend ist mit einer allmählichen Verringerung der Luftzuführung zum Brennmaterial, weil das zur vollständigen Verbrennung erforderliche Luftquantum in dem Zeitraum von einer Beschickung des Feuers bis zur anderen nicht constant bleibt, sondern gleich nach der Beschickung am grössten und kurz vor der nächsten Beschickung am kleinsten ist. Die Einrichtung dieser Vorrichtung zur Uebertragung der Rauchschieberbewegung ist aus Fig. 3, die innere Einrichtung aus Fig. 4 zu ersehen. Der Rauchschieber steht mittels seiner Zugvorrichtung mit einem in einem eisernen Cylinder sich auf- und abwärts bewegenden Kolben Je in Verbindung. Der Cylinder ist mit Oel gefüllt und mit einem engen sogen. Umlaufrohr verbunden, welches den Raum über dem Kolben mit dem unter dem Kolben verbindet und mit einem Ventil armirt ist. Der Kolben hat gleichfalls ein Ventil, welches sich beim Niedergang des ersteren öffnet und das unter dem Kolben befindliche Oel über denselben übertreten lässt. Mit dem Kolben k ist noch ein Gestänge verbunden, welches unten eine Art Steigbügel t trägt. Tritt der Heizer nun mit dem Fusse in diesen Steigbügel, so geht der Kolben herunter, das Oel tritt über den Kolben und der Rauchschieber geht hoch. Durch sein Eigengewicht fällt nun der Rauchschieber wieder herunter und gleichzeitig steigt der damit in Verbindung stehende Kolben, aber nur in dem Maasse, als das über ihm befindliche Oel durch das Umlaufrohr entweichen kann. Die Verhältnisse sind nun so gewählt, dass bei ganz geöffnetem Ventil des Umlaufrohres in etwa 5 Minuten das Oel durch dieses in den Raum unter dem Kolben entweichen kann, der Kolben also seinen höchsten, der Rauchschieber seinen tiefsten Stand erreicht hat. Will man diese Zeit verlängern, so ist das Ventil am Umlaufrohr entsprechend einzustellen. Sache des Heizers ist es, durch Beobachtung seines Feuers das richtige Maass des Einstellens dieses Umlaufventils ausfindig zu machen. Ist der Rauchschieber an seinem tiefsten Punkte angekommen, d. i. bei richtig gewählter Einstellung des Umlaufventils zu der Zeit, wo das Feuer abgebrannt ist, so hat die neue Beschickung des Feuers und dann erst die Wiederhochhebung des Schiebers stattzufinden, so dass also auch bei diesem Apparat die Beschickung des Feuers bei geschlossenem Rauchschieber erfolgen kann. In dieser Verfassung gestattete der Apparat aber nicht, unabhängig von dem jeweiligen Stadium der Feuerung bezieh. Stellung des Rauchschiebers, letzteren jederzeit zu schliessen, auch wenn keine Neubeschickung des Feuers vorzunehmen war. Um auch dieses zu ermöglichen, ist nachträglich der Apparat noch mit einem weiteren Umlaufrohr versehen worden, welches mit einem sogen. Regulatorhahn versehen ist, der seinerseits mit der Feuerthür des Kessels so verbunden ist, dass ein Oeffnen desselben stattfindet, wenn die Feuerthür geöffnet wird. Es tritt in diesem Falle das über dem Kolben befindliche Oel in ganz kurzer Zeit durch das weite Umlaufrohr unter den Kolben, so dass also auch der Rauchschieber vermöge seines Uebergewichtes in derselben kurzen Zeit nach unten sinken kann. Der Zugregulator von Carl Walter in Malchow, Mecklenburg (D. R. P. Nr. 65812 vom 25. November 1891), zeigt einen mit dem Kolben eines Regulators mittels Zugstange, Rolle und Kette verbundenen Schieber, dessen Gewicht so weit ausgeglichen ist, dass sein wirksames Gewicht noch etwa 12 k beträgt. Der eigentliche Regulator wird durch einen aufrecht stehenden langen Pumpencylinder gebildet, dessen Kolben nach unten durch den Cylinderdeckel hindurch geführt ist. Das vordere Ende seiner Kolbenstange steht durch ein Querhaupt mit einem Gestänge in Verbindung, welches durch ein zweites Querhaupt und Oese an die vom Essenschieber kommende Kette angeschlossen ist. Mit dem unteren Querhaupte kann durch eine entsprechend ausgebildete Gelenkstange ein Tretbügel verbunden werden. Der obere Cylinderdeckel erweitert sich zu einem Anschlussstutzen für das Wasserzuleitungsrohr. In letzteres ist ausser einem von Hand absperrbaren Durchgangsventile noch ein Rückschlagventil eingeschaltet. Das Wasserzuleitungsrohr führt nach dem über dem Cylinder aufgestellten Wasserreservoir. Die Zugregelung erfolgt dadurch, dass der Essenschieber, welcher mit dem Kolben der Pumpe verbunden ist, den Druck der auf den Kolben wirksamen Wassersäule überwindet, d.h. den Kolben, welcher vorher von dem Heizer unter Benutzung des Tretbügels herabgezogen war, anhebt. Der über dem Cylinder liegende Wasserbehälter hat einen grösseren Fassungsraum als der Pumpencylinder, so dass beim Steigen des Kolbens die Höhe der auf denselben wirkenden Wassersäule allmählich abnimmt, und dadurch ein im gleichmässigen Verhältniss schneller werdendes Schliessen des Kolbens erfolgen muss. Die Zeitdauer der Schieberbewegung lässt sich durch das verstellbare Ventil, welches vor dem Rückschlagventile in die Wasserzuleitung eingeschaltet ist, regeln. Auch meldet ein Signalapparat dem Heizer, wenn der Rauchschieber ganz geschlossen ist. Dies tritt ein, wenn die Kohlen in voller Glut sind. Der Signalapparat zeigt daher dem Heizer an, wenn er frisches Brennmaterial aufzuwerfen hat. Der Erfinder hat auch eine Vorrichtung angebracht, die den Zugregulator mit den Feuerthüren mechanisch verbindet, also den Zweck des Patentes von Tschentschel (Rheinische Apparatenbauanstalt) verfolgt. Ein Zusatzpatent zu dem vorhin beschriebenen Patente ist demselben Erfinder unter D. R. P. Nr. 79083 unter dem 14. März 1893 ertheilt worden. Bei der im Hauptpatent beschriebenen Einrichtung wird nämlich beim Niedergang des Essenschiebers ein Kolben hochgehoben. Dieser drückt dabei das über ihm im Cylinder befindliche Wasser in ein Gefäss von grösserem Durchmesser. Dadurch wird die Höhe der auf dem Kolben lastenden Wassersäule verringert und die Abwärtsbewegung des Schiebers beschleunigt. Der Verbrennungsvorgang mancher Feuerungen erfordert es, die Abwärtsbewegung des Schiebers gegen Ende seines Hubes mehr zu beschleunigen, als dies bei der Einrichtung nach dem Hauptpatente möglich ist. Zu diesem Zweck wird das den Uebertrittskanal vom Cylinder nach dem Wassergefässe regelnde Ventil gegen Ende des Schieberhubes durch einen Ansatz des mit dem Kolben verbundenen und sich mit demselben bewegenden Gestänges weiter geöffnet. Alsdann kann das Wasser schneller übertreten, und die Abwärtsbewegung des Schiebers wird also kurz vor Ende seines Hubes noch mehr beschleunigt. Eine weitere Verbesserung besteht in einer Vorrichtung, die beim Oeffnen der Feuerthür das sofortige Schliessen des Schiebers veranlasst. Diese Vorrichtung öffnet beim Aufmachen der Feuerthür das zwischen Cylinder und Wassergefäss angeordnete grosse Ventil, so dass das über dem Kolben befindliche Wasser rasch in das Wassergefäss gedrückt wird und der Schieber sich in Folge dessen rasch schliesst. Der Zugregulator von Chr. Voss in Neumünster (Holstein) ist eine Verbesserung des unter Nr. 44820 patentirten Regulators. Die Ausführung unter D. R. P. Nr. 75623 vom 18. Januar 1893 (Fig. 5) hat die Eigenthümlichkeit, dass der Rauchschieber bei jeder Stellung des Kolbens k von Hand oder selbsthätig beim Oeffnen der Feuerthür schnell geschlossen werden kann. Zu diesem Zweck ist in die Leitung a zum Ueberführen des flüssigen Stoffes von der oberen Seite des Kolbens k nach der unteren ein Hahn b mit einer kleinen und einer grossen Durchgangsöffnung p bezieh. q eingeschaltet. Für gewöhnlich wird beim Aufgang des Kolbens k bezieh. des Gestänges d und dem damit verbundenen Schliessen des Rauchschiebers die über Kolben k befindliche Flüssigkeit durch die kleine Oeffnung p des Hahnes strömen, mithin ein langsames Schliessen des Rauchschiebers vor sich gehen. Ist aber ein schnelles Schliessen des Rauchschiebers bei einer beliebigen Stellung des Kolbens k erforderlich, z.B. beim Oeffnen der Feuerthür, so wird durch eine Vierteldrehung des Hahnes b die grosse Oeffnung q zur Geltung kommen und demnach in Folge schnelleren Ueberströmens der Flüssigkeit ein schnelleres Schliessen des Rauchschiebers bewirkt werden. Textabbildung Bd. 298, S. 134 Zugregulator von Voss. Es kann nun der Hahn b durch Hebel mit der Feuerthür derart verbunden sein, dass beim Oeffnen derselben der grosse Durchlassquerstreifen q eingestellt wird. Ein Zusatzpatent ist demselben Erfinder unter D. R. P. Nr. 77985 vom 11. Mai 1893 ertheilt worden, in welchem der durch das Hauptpatent geschützte Zugregulator (Fig. 6) dahin abgeändert ist, dass der Cylinder a durch ein weites Rohr t unter Zwischenschaltung der Hähne m und n mit einem beliebigen Wasserbehälter verbunden ist. Der vorn Rauchschieber mit dem Gestelle h hochgezogene Kolben b saugt Wasser aus diesem Behälter, und zwar im gewünschten Maasse langsam, so lange das Wasser nur durch die besonderen verstellbaren kleinen Oeffnungen der geschlossenen Hähne m und n hindurch muss. Sobald aber eine der Feuerthüren geöffnet wird, öffnet sich auch einer der Hähne m oder n; es ist somit für das Hinaufsaugen des Wassers ein weiter Querschnitt geschaffen, so dass der Kolben schnell empor zu gehen vermag. Der Rauchschieber fällt dann also schnell zu. Der Essenschieber der Mason Regulator Co. in Boston (Mass.) wurde seiner Zeit in mehreren technischen Zeitschriften und in mehreren, einander jedoch ähnlichen Ausführungen beschrieben. Seine äussere Anordnung ist aus Fig. 7 ersichtlich, nach derselben ist das Gewicht des Schiebers durch ein Gewicht ausgeglichen; die Bethätigung erfolgt von dem Seile der Rolle P aus mittels des in Fig. 8 dargestellten Apparates. Der Kesseldampf tritt durch das Rohr G in die Kammer E, welche durch eine elastische Platte R abgegrenzt wird. Auf diese drückt von oben die anstellbare Rankenfeder S, letztere stützt sich auf das Ventil T, welches ebenfalls mit Rankenfeder versehen ist, die in dem Sitze x lagert. So lange der Druck des Kesseldampfes die durch die Rankenfeder S begrenzte Höhe nicht übersteigt, verbleibt das Ventil T auf seinem Sitze. Tritt aber eine zu hohe Spannung ein, so hebt sich die Platte R, das Ventil T hebt sich in Folge des Druckes seiner Rankenfeder und lässt den Kesseldampf auf den im Cylinder A befindlichen Kolben S treten. Dieser ist mittels der Gelenkkette F über die gezahnte Rolle BC der Achse H gelegt. Letztere überträgt durch die Stopfbüchse U hindurch die Bewegung auf die Rolle P auf den äusseren Mechanismus, somit auch auf den Essenschieber. Nachdem der Kesseldampfdruck auf die normale Höhe zurückgebracht worden ist, schliesst sich in leicht übersehbarer Weise das Ventil T wieder und der frühere Zustand ist wieder hergestellt. Um ein zu plötzliches Oeffnen und Schliessen des Essenschiebers zu verhindern, ist noch eine bemerkenswerthe Vorrichtung getroffen. Am äusseren Ende der Achse H ist eine Sperrvorrichtung L aufgekeilt, welche auf den Hebel M wirkt, an dessen Ende ein Knaggen K befestigt ist, durch den der Deckel N heruntergedrückt wird. In Folge dessen wird der Druck der Rankenfeder S auf die elastische Platte R vergrössert. Textabbildung Bd. 298, S. 134 Essenschieber der Mason Regulator Co. Daraus folgt, dass die Wirkung des Ventils T gemildert, also eine stossartige Wirkung verhindert wird. Es werden einige Ergänzungen hierzu erwünscht sein: Das Rohr G hat gewöhnlich 10 mm lichte Weite, es wird an einer Stelle des Kessels angebracht, der möglichst beständigen Druck hat, Entwässerungsapparat ist empfehlenswerth. Der Boden des Cylinders A ist mit einer Ablassvorrichtung für das Condensationswasser in Verbindung zu bringen. Der Kolben Bist zu demselben Zwecke mit einer feinen Bohrung versehen. Die Spannung der Rankenfeder S wird mittels einer Stellschraube I geregelt, indem man einfach den Deckel N dreht. Textabbildung Bd. 298, S. 135 Fig. 9.Dämpferapparat von Wenner. Der selbsthätige Dämpferapparat von Alfred Wenner in Manchester (Fig. 9) wird durch den Kesseldruck geregelt, und regelt seinerseits nach Umständen die mechanische Feuerung so, dass die Dampfspannung im Kessel in einer feststellbaren Höhe erhalten bleibt, und zwar unabhängig von der producirten Dampfmenge. Die Vorrichtung soll die Heizer entlasten und kann gleichzeitig zur Ueberwachung der Manometer dienen. Der Apparat besteht aus einem Kasten mit einer elastischen Platte, unter deren untere Seite der Kesseldampf eingelassen wird. Der Winkelhebel C, welcher auf dem Kasten gelagert ist, trägt an seinem wagerechten Arme ein verschiebbares Gewicht. Steigt oder fällt die Dampfspannung, so bewegt sein aufrecht stehender Arm das Gestänge D nach dem Dämpfer oder nach dem Riemenführer des mechanischen Feuerungsapparates hin, stellt dadurch den Dämpfer höher oder niedriger, dadurch den Zug der Rauchgase befördernd oder vermindernd bezieh. in oder ausser Thätigkeit setzend. Der Winkelhebel mit Kasten wird durch das Ventil A ergänzt, welches so belastet wird, dass eine beliebige Dampfspannung gleichmässig erhalten wird. Der Apparat soll schon bei einem Ausschlag von 1/15 at über oder unter die festgesetzte Höhe in Thätigkeit treten.