Titel: Ueber die Konstruktion der Schreibmaschinen.
Autor: A. Beyerlen
Fundstelle: Band 315, Jahrgang 1900, S. 150
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Ueber die Konstruktion der Schreibmaschinen. Von A. Beyerlen, Ingenieur. Ueber die Konstruktion der Schreibmaschinen. Die Schreibmaschine nimmt die Aufmerksamkeit immer weiterer Kreise in Anspruch. Es ist daher wohl angebracht, näher auf die Eigentümlichkeiten der Konstruktion derselben einzugehen. Der in D. p. J. 1899 313 * 7 veröffentlichte Aufsatz von Dr. H. Lux, Ingenieur, brachte eine vorzügliche systematische Uebersicht über sämtliche gebräuchliche Maschinen, in welche einige kritische Bemerkungen über Konstruktion eingeflochten waren. Es scheinen dabei aber einzelne Missverständnisse vorzuliegen und einige wichtige konstruktive Gesichtspunkte ganz übersehen worden zu sein, weshalb einige ergänzende und berichtigende Ausführungen gestattet sein mögen. Der Beschreibung der einzelnen Arten von Schreibmaschinen in jenem Aufsatz geht eine allgemeine Besprechung der hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmale der Schreibmaschinen voraus. Zunächst heisst es, dass die Typenhebelmaschinen im Prinzip einfacher konstruiert seien, als die Typenradmaschinen, sie seien aber grösser und schwerer. Hierzu darf ergänzend bemerkt werden, dass es Typenhebelmaschinen gibt, welche leichter sind als die courantesten Radmaschinen und auch solche, welche weniger Umfang haben. Während z.B. die Typenradmaschinen „Crandall“ 8 kg, „Hammond“ und „Munson“ je 7 kg wiegt, ist das Gewicht der Typenhebelmaschine „National“ nur 6,5, der „Franklin“ 7,5, der „Williams“ 5 kg und ungefähr dasselbe Gewicht haben die Hebelsysteme „Fitch“, „English“, „Salter“ und „North“; diese sind also sämtlich leichter als obige Radmaschinen. Unter den Typenhebelmaschinen – heisst es weiter unten – seien diejenigen mit Volltastatur schwerer, als diejenigen mit Umschaltung. Dies ist im allgemeinen richtig, denn die Volltastermaschinen „Caligraph“, „Smith Premier“, „Jewett“, „Duplex“, „Hartford“, „Barlock“, wiegen alle 15 und mehr Kilogramm, während die einfach umschaltenden Maschinen nach dem Typus der Remington etwa 11 bis 13 kg wiegen. Es muss hier aber auch einer auffallenden Ausnahme Erwähnung gethan werden, nämlich einer Volltastermaschine, welche nicht nur ein niedrigeres Gewicht als alle übrigen Volltastermaschinen hat, sondern auch leichter ist als alle die einfachen Umschaltemaschinen. Dies ist die Yost-Maschine, welche Volltastatur hat, während ihr Gewicht nur 9,5 kg beträgt. Ferner heisst es von den Typenhebelmaschinen: Die Hebelgelenke schleissen sich im Gebrauche ab, wodurch leicht die Zeilengeradheit verloren geht. Dies ist richtig, doch muss dazu bemerkt werden, dass letzteres nur dann der Fall ist, wenn die Typen im Anschlage keine Führung haben. Dieses wichtigsten Konstruktionsprinzips, der Genaustellung der Typen im Anschlage, ist merkwürdigerweise gar keine Erwähnung gethan und doch ist sie eineSache, die vom technischen Standpunkte aus als die wichtigste Forderung jeder präzis arbeitenden Maschine angesehen werden muss. Das Verschweigen dieser spezifischen mechanischen Vervollkommnung im Schreibmaschinenbau bei dieser Zusammenstellung ist um so auffallender, als seit 1891 eine solche Maschine mit grossem Erfolge in Deutschland eingeführt wird. Es ist dies wiederum die Yost-Maschine, welche eine genaue Zeilen Stellung sichert, und diese auch durch etwaiges Abschleissen der Hebel nicht verlieren kann. Die Zeilengeradheit sei bei den Radmaschinen dauernd gesichert, heisst es dagegen. Dies ist nicht streng zu nehmen, denn jede Radmaschine arbeitet mit Umschaltung, und zwar mit einer solchen Umschaltung, bei welcher die Stellung des Typenrades zur Linie verschoben wird. Wenn also ein Abdruck erfolgt während die Umschaltevorrichtung in Bewegung ist, so muss dieser Abdruck ausserhalb der Schreibzeile stehen. Die Sicherheit der Zeilenstellung ist also bei den Radmaschinen nur eine bedingt vollkommene, von der Pünktlichkeit des Schreibers abhängige, was auch an anderer Stelle zugegeben ist. Sodann, was die Schreibgeschwindigkeit anbelangt, so heisst es: „dürften die Typenradmaschinen vor den Typenhebelmaschinen einen kleinen Vorsprung haben, weil bei den ersteren der Tastenweg kürzer ist, und die Tasten nicht staccato angeschlagen werden müssen, wie bei den letzteren Maschinen.“ Dieser Satz ist nicht einwandsfrei. Denn, wenn schon ein Grund, weshalb der Tastenweg bei einer Radmaschine kleiner sein soll, als bei einer Typenhebelmaschine, nicht einzusehen ist, da seine Grösse ja nur von der im Belieben des Konstrukteurs liegenden relativen Länge der Tasthebel abhängt, so ergibt das Resultat der Messung hier das Gegenteil des Gesagten. Während der Tastenweg der Yost-Maschine 10 bis 12 mm beträgt, so ist derjenige der Crandall und der Munson etwa 15 bis 20 mm, der Blickensderfer etwa 30 mm, ja, alle Radmaschinen haben einen tieferen Tastengang, als z.B. die Hebelmaschine Yost, welche den kürzesten Tastenweg von allen Schreibmaschinen hat. Nur die Hammond hat einen annähernd ebenso kleinen Tiefgang. Staccato müssen auch die Radmaschinen mit einer Ausnahme angeschlagen werden. Warum ein Staccatoanschlag, mit zwei Händen im Wechsel ausgeführt, langsamer, als ein Legatoanschlag sein soll, ist nicht einzusehen. Der Legatoanschlag der Hammond hat eine genau begrenzte Schnelligkeit. Die Zeit von einem zum anderen Anschlag darf nicht kürzer sein als diejenige, welche der Druckhammer zu einer Hin- und Herbewegung braucht, während bei jeder Hebelmaschine der eine Hebel angeschlagen werden kann, noch ehe der vorher angespielte vollständig in Ruhe ist. Dazu kommt die wichtige Frage der Umschaltung. Die Umschaltung ist eine Erfindung Yost's, welche den Zweck hatte, einer Maschine mit ungenügender Zahl von einzelnen Gliedern die Möglichkeit zu geben, die doppelte Anzahl Typen abzudrucken. Diesem Zwecke dient die Umschaltung auch heute noch bei allen Maschinen, welche sich ihrer bedienen. Die Umschaltung ist daher ein Notbehelf, um dem Mangel an genügender Gliederzahl abzuhelfen. Sie ist ein notwendiges Uebel und gewiss kein Vorzug einer Maschine. Es lässt sich keine von den sämtlichen heutigen Umschaltemaschinen ohne Umschaltung ausführen. Es darf also nicht die Sache so dargestellt werden, als ob der Erbauer einer Schreibmaschine, die mit Umschaltung arbeitet, die Wahl gehabt hätte, ob er die Maschine mit Voll- oder mit Umschalttastatur machen will, und die Umschaltung deswegen gewählt hätte, weil sie etwa an sich zweckmässiger wäre als die Volltastatur. Anders bei den Volltastemaschinen. Sie lassen sich sofort und ohne wesentliche Aenderung zu Umschaltemaschinen umändern und noch dazu ohne das ehemalige Yost'sche Patent zu berühren, was leicht einzusehen ist. Es ist aber noch keinem Konstrukteur einer Volltastaturmaschine eingefallen, seine Maschine für Umschaltung einzurichten, obwohl man bei einer Maschine mit Vollgliederung die Umschaltung viel einfacher und besser anbringen könnte, als es bei allen Umschaltemaschinen der Fall ist, weil eine Verschiebung der Walze gegen die Druckstelle nicht notwendig ist, und daher die dadurch mögliche unzeilige Stellung von Typen nicht vorkommen kann. Textabbildung Bd. 315, S. 150 Fig. 1.Umschaltung. a Grosser Buchstabe; a1 Kleiner Buchstabe; a2 Fehldruck. Also kurz: Jede vollgliederige Maschine lässt sich sowohl mit Volltastatur als mit Umschaltung ausführen, jede ungenügendgliederige ist nur mit Umschaltung möglich. Die Umschaltung (Fig. 1) als einen Vorteil hinzustellen, heisst also aus der Not eine Tugend machen. Es ist auch als ein konstruktiver Vorteil der Vollgliederung richtig anerkannt, dass hierbei nur eine Type auf jedem Hebel angebracht ist, die in seine Mittellinie zu stehen kommt, und dass dadurch der Hebel leistungsfähiger gemacht wird für grössere Kraftanstrengungen. Was die Gefährdung der Zeilenstellung infolge der Umschaltung anbelangt, so ist darüber das Nötige bemerkt. Was die Schnelligkeit und Bequemlichkeit des Schreibens betrifft, so dürfte einleuchten, dass jede Umschaltung ein Aufenthalt ist, der, wenn die Umschaltung auch gewohnheitsmässig und gewissermassen „automatisch“ vom Schreiber gemacht wird, doch thatsächlich vorhanden ist, weil unbestreitbar jede Umschaltung zwei Bewegungen erfordert, die zwischen die einzelnen Tastbewegungen eingeschaltet werden müssen und die mindestens ebensoviele Zeit wie zwei Hebelanschläge erfordern. Da nun auf 20 kleine Buchstaben im Deutschen je ein grosser Buchstabe vorkommt, so bedeutet die Umschaltung eine Arbeitsvermehrung von 10 % gegenüber der Volltastatur. Wie gerade die Amerikaner dazu gekommen sein sollten, Volltastaturmaschinen zu verlangen und zu bauen, da doch das Verhältnis der grossen Buchstaben zu den kleinen für die englische Sprache noch ein weit kleineres als bei der deutschen Sprache ist, wäre nicht zu erklären, wenn sie nicht eingesehen hätten, dass die Umschaltung an sich ein Mangel ist. Der Satz wird jedenfalls richtig sein, dass für die deutsche Sprache die Volltastatur noch weit günstiger, ja notwendiger als für die englische ist, und daher Volltastemaschinen unter allen Umständen denen mit Umschaltung vorzuziehen sind. Die Grösse des Vollgriffbrettes gegenüber der Umschaltetastatur (Fig. 2) kommt nur dann in Betracht, wenn das grosse und das kleine Alphabet verschiedene Anordnung haben. Wenn aber das grosse Alphabet die gleiche Reihenfolge hat, wie das kleine, so ist einleuchtend, dass der Schreiber, um anstatt des kleinen einen grossen Buchstaben zu greifen, nur um eine für alle Buchstaben gleichbleibende Strecke nach oben zu greifen hat, was vieleinfacher ist, als wenn er die komplizierte Umschaltung vornehmen muss. Dass alle Radmaschinen nur für Umschaltung gebaut sind, ist richtig, aber warum? Einfach weil eine Radmaschine ohne Umschaltung gar nicht ausführbar ist. Dies zeigt sich schon aus dem thatsächlichen Umstände, dass für die Radmaschinen eine Umschaltung nicht einmal genügt, sondern dass sie sämtlich sogar zwei Umschaltungen nötig haben, was natürlich die Handhabung der Maschine noch weiter erschwert. Darum ist auch die Typenhebelmaschine unter allen Umständen der Radmaschine vorzuziehen. Dass die Durchschlagskraft der Radmaschinen durchweg geringer als die der Typenhebelmaschinen ist, ist richtig bemerkt. Einen weiteren Vergleichungspunkt bildet die Einfärbungsart: Kissen oder Band. Textabbildung Bd. 315, S. 150 Fig. 2.Tastatur der Yost-Maschine. Hier ist anerkannt, dass der Typenabdruck bei Benutzung eines Farbkissens am reinsten ist, dass bei Einfärbung mit Farbband die Buchstaben immer unscharfe Konturen haben, und dass die Buchstaben, wenn das Band schon etwas abgenutzt ist, sich in einzelne Striche auflösen, was daher kommt, dass beim Bande das Gewebe mit abgedruckt wird. Es wurde wohl vergessen, zu bemerken, dass auch das Bandgewebe durch die Anschläge der scharfen Typen zerschlagen, zerfasert wird, und die Fasern die Typenhöhlungen ausfüllen, was ein häufiges Reinigen notwendig macht, das beim Farbkissen wegfällt. Gegen das Farbkissen wird ausgeführt, dass der ungleich häufige Gebrauch der einzelnen Buchstaben eine ungleiche Abnutzung und daher eine ungleichmässige Färbung nach einigem Gebrauch zur Folge habe. Textabbildung Bd. 315, S. 150 Fig. 3.Altes Yost-Farbkissen, den Verbrauch der Farbe zeigend, a a1 a2 stärkst benutzte Stellen. Hier muss aber ein Unterschied gemacht werden zwischen solchen Farbkissen, bei welchen die Farbe auf der Oberfläche aufgetragen und eingepinselt wird und demgemäss nur eine dünne Farbschicht der Benutzung liefert, deren Farbvorrat rasch erschöpft ist, und solchen Farbkissen, welche als Dauerstempelkissen gemacht sind, die erstens einen genügenden Vorrat Farbe, selbst für die häufigst gebrauchten Buchstaben und für viele Monate enthalten, und bei welchen sich zweitens die Farbe vermöge der Kapillarität des Filzes, aus welchen sie bestehen, stets innerhalb der ganzen Masse ausgleicht. Ein solches Kissen (Fig. 3) besitzt die Yost-Maschine. Die Gebrauchsuntüchtigkeit dieses Farbkissens tritt ein nicht aus Mangel an Farbstoff, sondern wenn der Farbstoff eintrocknet, mit Staub vermischt ist, oder die chemische Konsistenz der Farbe sich verändert. Dies findet aber natürlich nicht bloss bei den häufigst gebrauchten Buchstaben statt, sondern auf der ganzen Ausdehnung des Kissens. Es zeigt sich, dass ein Farbkissen auch unbrauchbar wird, wenn die Maschine gar nicht benutzt wird, in jedem Falle aber tritt der Zeitpunkt der Unbrauchbarkeit des Kissens früher ein als der Farbvorrat, selbst an der häufigst benutzten Stelle erschöpft ist. Eine ungleich gefärbte Schrift kann also aus diesem Grunde nicht entstehen. Ein solches Farbkissen hält mindestens die 2- bis 3fache Dauer eines Farbbandes aus, und da der Preis eines Kissens etwa der doppelte von dem eines Bandes ist, so ergibt sich, dass die Kissenfärbung nicht teurer, sondern billiger als die des Bandes ist. Der Grund, warum die weitaus meisten Schreibmaschinen mit Band arbeiten, besteht darin, dass sie eben vermöge ihrer Bauart mit Kissen nicht arbeiten können und dass ihre Existenz von der Verwendung des Bandes abhängt, während dagegen bei Kissenmaschinen sehr leicht beides verwendet werden kann, Band und Kissen, wie z.B. bei der Yost-Maschine, was auch in dem besprochenen Aufsatz bemerkt ist. Bei dieser Maschine hat der Schreiber also die Wahl zwischen beidem. Ein neuer, nicht erwähnter Vorteil ergibt sich bei der gleichzeitigen Benutzung von Kissen und Band zusammen. Das Band wird durch die am Kissen gefärbten Typen stets selbstthätig aufgefrischt, indem die Typen ihm genau an derselben Stelle, an welcher es Farbe ans Papier abgibt, Farbe von dem Kissen zuführen. Der letzte Punkt der Vergleichung der Schreibmaschinen untereinander ist der in Bezug auf Sichtbarkeit der Schrift. Ueber die Sichtbarkeit der Schrift und deren Notwendigkeit oder Entbehrlichkeit sind gerade in letzter Zeit infolge des Erscheinens verschiedener sogen. sichtbaren Maschinen lebhafte Erörterungen geführt worden (s. Schreibmaschinenzeitung, Hamburg vom 15. November 1899). Die Sichtbarkeit der Schrift während des Schreibens ist vollkommen entbehrlich, wenn nur dafür gesorgt ist, dass bei jeder Schreibpause das jeweils Geschriebene schnell und mit wenig Mühe offen sichtbar und zugänglich gemacht werden kann, weil nämlich der Maschinenschreiber die Tasten, auf denen er arbeitet, und die Schrift, die anderswo entsteht, nicht gleichzeitig sehen und noch weniger das schon Geschriebene beim Fortschreiben gleichzeitig nachlesen kann. Wenn nachgesehen wird, muss Wagen und Tasten in Ruhe sein, und diese Ruhepause genügt unter allen Umständen, das Geschriebene sichtbar zu machen. Auch der Umstand, dass Blinde vorzüglich mit Maschinen schreiben, dass der Telegraphist nicht sieht, was er tastet, und der Arbeiter an der Linotype nicht zu sehen braucht, was er jeweils produziert, beweist, dass die Forderung der Sichtbarkeit des Geschriebenen während des Arbeitens an der Schreibmaschine eine ganz überflüssige ist. Wenn aber die Herstellung einer Maschine mit vollkommen offener, für Auge und Hand zugänglicher, während des Arbeitens sichtbaren Schrift möglich wäre, ohne die Rücksichten auf eine solide Konstruktion ausser acht zu lassen, dann wäre gegen die Sichtbarkeit an sich nichts einzuwenden, allein es hat sich bisher gezeigt, dass eine auf die Dauer haltbare, für alle Forderungen leistungsfähige, sichtbar schreibende Maschine nicht ausführbar ist. Aber auch abgesehen von den konstruktiven Fehlern, die dabei nicht zu umgehen sind, ist die Sichtbarkeit eine sehr problematische, da meist die zuletzt geschriebene Zeile entweder nicht ganz sichtbar ist, oder dergestalt gepresst in und dicht an den Konstruktionsteilen der Maschine steht, dass der eigentliche Zweck eines freien Ueberblickes über das zuletzt Geschriebene nicht erreicht wird, weil die Schrift nicht offen genug steht, und für Beifügungen von Hand oder Korrekturen mittels Radiergummi entweder nicht zugänglich ist, oder nur dann, wenn man die Walze dreht, wodurch aber der eigentliche Zweck wieder verloren geht. Welche konstruktiven Nachteile die einseitige Anlage der Typenhebel mit sich bringt, namentlich die Anordnung gekröpfter Hebel behufs Sichtbarkeit, das leuchtet bei näherer Betrachtung sofort ein und führt zu einem weiteren Vergleichungsmoment der Typenhebelmaschinen unter sich in Bezug auf die mechanische Durchkonstruktion des wichtigsten Teiles dieser Maschinen, nämlich des Typenhebels selbst. Diesen Gesichtspunkt hat der Verfasser des besprochenen Artikels nicht durchgeführt, ja kaum angedeutet. Es ist aber gerade der Typenhebel derjenige Teil der Schreibmaschine, dem die grösste Beachtung geschenkt werden muss, und welcher wohl eine allgemeine Betrachtung verdient, weil von seiner mehr oder wenigergelungenen Ausbildung, Anordnung und Ausführung die Leistung und der Wert jeder Schreibmaschine in erster Linie bestimmt ist. Die grösste Inanspruchnahme, welche ein Typenhebel aushalten muss, ist die von 4 Millionen Anschlägen pro Jahr oder, falls die Maschine 10 Jahre aushalten soll, von 40 Millionen Anschlägen (Buchstabe e). Da der Hebel jeder Schreibmaschine gewöhnlich für einen Anschlag eine Vierteldrehung zu machen hat, so entspricht die obige Maximalleistung einer Zahl von einer Million Umdrehungen des Lagerzapfens pro Jahr, oder 10 Millionen Umdrehungen in 10 Jahren. Das nicht zu vermeidende Abschleissen der Lager oder Gelenke eines einfachen Hebels oder einer Konstruktion von mehreren Hebeln hat zur Folge, dass die Lagerzapfen im Lager lose werden, dass also die Hebel sowohl in der Längenrichtung als auch seitlich schleudern und das frei schwingende Ende der Hebel mit der daran angebrachten Type den Treffpunkt nicht genau erreichen kann, die Abdrücke also nach beiden Seiten, sowie nach oben oder unten ausweichen, und die Schrift unregelmässig und unzeilig wird, eine Erscheinung, welche bei den ältesten wie bei den neueren Typenhebelschreibmaschinen vorkommt, und welche dem mit der Maschine hergestellten Schriftstück ein so unschönes Aussehen verleiht, dass die Verwendung von Schreibmaschinen, bei welchen dieser Uebelstand eingetreten ist, eingestellt werden muss. Solche Maschinen sind „ausgelaufen“. Die Dauer vom Beginn der Verwendung der Maschine bis zum Eintritt dieses Zustandes ist ihre Leistungsdauer. Diese Leistungsdauer nun zu erhöhen bezw. den Eintritt des Auslaufens hinauszuschieben, ist die Hauptaufgabe bei der Konstruktion von Schreibmaschinen. Das Auslaufen gänzlich zu vermeiden, oder das Abschleissen der Hebel unschädlich zu machen, oder das Auswechseln ausgelaufener Lager und Hebel möglichst leicht zu bewerkstelligen, ist das Ziel, welches im Schreibmaschinenbau anzustreben ist. Alle anderen modernen Verbesserungen, die mehr äusserlichen Bedürfnissen beim Arbeiten dienen, sind unwesentlicher Art, da deren Vorhandensein das Arbeiten zwar etwas erleichtern, die Dauer und gute Leistung der Maschine aber nicht erhöhen kann. Es versteht sich daher, dass für die Beurteilung einer jeden Typenhebelmaschine (denn nur solche können in Betracht kommen, wenn von den besten Maschinen die Rede ist) die mechanische Richtigkeit der Konstruktion des Hebels, seiner Anordnung und Ausführung die Hauptsache ist. Jede kritische Behandlung der Schreibmaschinen wird also ihren Kernpunkt in der Beobachtung der Typenhebel finden müssen. Die Erfordernisse des Typenhebels einer guten Schreibmaschine sind folgende: 1. Genügende Stärke. 2. Richtiger Antrieb. 3. Richtiger Anschlag der Type. 4. Sicherung des Treffpunktes. Die Kraft, welche zum Abdruck einer einzigen Schriftletter erforderlich ist, ist an sich sehr unbedeutend, namentlich wenn der Stempel direkt und nicht durch ein Band hindurchdruckt; es genügen also leichte Stahlstäbe hierfür vollkommen, nur für Durchdrucksarbeiten müssen diese Stäbe einen grösseren Biegungswiderstand in der Richtung des Anschlags aufweisen, welcher am besten durch hochkantig gestellte Flachstäbe geleistet wird. Typenhebel mit starr an ihrem Ende befestigten Typen (Steifhebel, Fig. 4 und 5), welche keine Führung haben, müssen allerdings stärker ausgeführt werden, nicht, weil die Kraft des Anschlags dies erfordert, sondern um Formveränderungen infolge Zusammenschlagens oder infolge des Anfassens beim Reinigen der Typen u.s.w. zu vermeiden. Eine stärkere Ausführung ist auch namentlich für solche Typenhebel notwendig, welche mehr als eine Letter an ihrem Ende tragen, weil natürlich bei diesen Hebeln ausser der Festigkeit in der Anschlagsrichtung auch noch eine Festigkeit gegen Verdrehung (Torsion) vorhanden sein muss, da die Kraftwirkung des Anschlags ausserhalb der Mittellinie bezw. ausserhalb der Schwingungsebene liegt. Die günstigste Voraussetzung für den Typenhebel hinsichtlich dessen Kraftleistung ist also die: 1. dass die Typen direkt, d.h. ohne Farbband, mit Kissen drucken; 2. dass die Hebel nur eine Letter tragen (vollgliederige bezw. Volltastermaschinen); 3. dass die Typen im Anschlag geführt sind. Die Typenhebel solcher Maschinen haben bei gleicher Ausführung die grösste Energie, oder sie können für eine bestimmte Energie entsprechend leichter gehalten sein. Die Maschine wird dadurch leichter und erfordert daher auch zu ihrer Handhabung den geringsten Aufwand an bewegender Kraft. Textabbildung Bd. 315, S. 152 Fig. 4.Einfachste Form des Steifhebels. Textabbildung Bd. 315, S. 152 Fig. 5.Steifhebel mit Antriebhilfshebel. Textabbildung Bd. 315, S. 152 Fig. 6.Gelenkhebel der Yost-Maschine. Die Art des Antriebs der Typenhebel (Fig. 7) ist ebenfalls von grosser Wichtigkeit. Die Antriebe werden durch die Tasten vermittelt, deren Hebel durch Zugstangen mit den kurzen Winkelhebeln der Typenhebel verbunden sind; in wenigen Fällen geschieht der Antrieb durch direkte Einwirkung der Tasthebel, mittels gegenseitiger Winkelhebel auf die Typenhebel. Bei der Yost-Maschine wird der Antrieb der Typenhebel durch vertikale steife Stäbe bewirkt (Fig. 8). Textabbildung Bd. 315, S. 152 Fig. 7.Antrieb der gewöhnlichen Steifhebel. Textabbildung Bd. 315, S. 152 Fig. 8.Antrieb der Yost-Hebel. Die wichtigste Frage ist nun aber die, in welcher Richtung die Kraft des Tastenanschlages auf die Typenhebel übertragen wird, da das Griffbrett gewöhnlich breiter, beinahe doppelt so breit ist, als der Durchmesser des sogen. Typenkorbes oder Typenhebellagerkranzes ist. Es ist nicht zu leugnen, dass die Verbindung der horizontalen, gewöhnlich parallel gelagerten Tastenstäbe mit den im Kreise mit kleinerem Durchmesser gelagerten Winkelhebeln gewisse konstruktive Schwierigkeiten macht, welche jedoch den ersten Erbauern von Schreibmaschinen wenig Skrupel verursachten. Sie verbanden einfach der Reihe nach die horizontalen Tastenstäbe mit den Winkelhebeln durch Stäbe, so dass die Verbindungspunkte der Tasthebel mit diesen Verbindungsstäben ein ellipsenartiges Bild gaben, und bezweckten damit allerdings, die einfachste Lösung, aber machten damit einen konstruktiven Fehler, dessen Wirkungen sich in der Folge zeigten. Durch diese Anordnung konnte es nämlich nicht vermieden werden, dass ausser den vorn und hinten und rechts und links liegenden Typenhebeln sämtliche dazwischen liegenden Hebelin einem zur Schwingungsebene grösseren oder kleineren schiefen Winkel angetrieben wurden (Fig. 9). Diese schiefen Antriebe bewirken nicht sofort, aber schon nach nicht sehr langem Gebrauch infolge der einseitigen Inanspruchnahme der Lager ein einseitiges Abschleissen und damit eine frühzeitige Ablenkung der Typenhebel von ihrer normalen Schwingungsbahn. Die Folge ist die schon erwähnte frühzeitige Abweichung der Buchstaben von der richtigen Druckstelle und die unzeilige Schrift der Maschine. Während die meisten Maschinen nach dem Typus der Remington-Maschine diese Anordnung und damit die schiefen Antriebe der Typenhebel beibehalten haben und dadurch dem Schicksal des frühzeitigen Abschleissens und der unzeiligen Schrift ausgesetzt sind, haben sich einige spätere Konstrukteure bemüht, den Zugstangen die vertikale Richtung zu geben. Sie haben die Verbindungsglieder zwischen Tasthebeln und Typenhebeln gekröpft, d.h. entweder die Zugstangen gebogen, so dass sie in ihrem oberen Teile senkrecht stehen, was natürlich nur eine scheinbare Verbesserung ist, da die Kraftlinie nach wie vor eine schiefe bleibt, während der weitere Fehler hinzukommt, dass die gekröpften Zugstangen auch noch Biegungsspannungen aufnehmen müssen, welche eine Formveränderung und mit der Zeit Reibungen und Spannungen in den Scharnierverbindungen und einen zähen unangenehmen Tastenanschlag hervorbringen, oder an Stelle der gekröpften oder verbogenen Zugstangen wurden auch Stehbleche verwendet, die aber natürlich in ihrer Wirkungsweise dasselbe Ergebnis zeigen. Textabbildung Bd. 315, S. 152 Fig. 9.Schiefer Antrieb ausserhalb der Schwingungsebene. Auch in dieser Beziehung bildet nun die Yost-Maschine eine Ausnahme. Um die Antriebe auch der seitlichen Tasten genau senkrecht und streng in der Schwingungsebene der Typenhebel wirken zu lassen, wurde hier ein System von horizontalen Hilfshebeln zu beiden Seiten angeordnet, welche radial gelagert, die seitlich wirkenden vertikalen Kräfte der Tasthebel auf die senkrechten Verbindungsstäbe übertragen, so dass sämtliche Antriebe der Typenhebel mathematisch genau in der Schwingungs- oder Mittelebene der Typenhebel erfolgen (Fig. 10). Das dritte Erfordernis eines richtig konstruierten Typenhebels ist ein genau senkrechter Anschlag. Die Typen der meisten Typenhebelmaschinen schwingen an den Enden steifer Hebel in Kreisbögen (Fig. 11). Der Druckpunkt liegt höher als das Drehlager, weil natürlich die Schreib walze oberhalb der Drehlager sich bewegen muss. Die Folge davon ist, dass die Tangente an den Kreisbogen der Typenhebel im Punkte des Aufschlagens keine senkrechte, sondern eine geneigte Linie ist, mit anderen Worten, dass der Anschlag sämtlicher Typen bei allen Maschinen mit steifen Typenhebeln nicht unter rechtem Winkel zur Papierfläche, sondern schief erfolgt. Verschiebt sich der Drehpunkt in senkrechter Richtung nur um eine Kleinigkeit, so muss notwendig die Stellung des Abdrucks von ihrer richtigen Stelle abweichen, was um so mehr namentlich in der Höhenrichtung der Buchstaben der Fall ist, weil die Papierfläche keine ebene, sondern nach der Cylinderfläche der Schreibwalze gekrümmte Fläche ist. Die dadurch entstehende Unzeiligkeit ist schon bei Einlage einer Anzahl von Blättern behufs Durchdruck sehr auffallend zu bemerken. Veränderungen in der Höhenlage des Druckpunktes ergeben sich aber nicht allein bei dicker Einlage, sondern auch durch die nie ausbleibenden Formveränderungen, Verbiegungen u.s.w. der Schlittenteile und seiner Führungen und durch Zusammenziehung des Gummimantels der Schreibwalze. Textabbildung Bd. 315, S. 153 Fig. 10.Hilfshebel der Yost-Maschine. Textabbildung Bd. 315, S. 153 Fig. 11.Schiefe Druckrichtung der Steifhebelmaschinen und Ueberschneidung der Typenbahnen. Die eben beschriebene Anordnung der steifen Typenhebel hat aber noch andere üble Folgen. Die Bahnen sämtlicher Typen überschneiden sich aus geometrischen Gründen zweimal. Die Strecke zwischen diesen beiden Ueberschneidungen ist die Kollisionsstrecke, innerhalb welcher sich die Typen gegenseitig anstossen, verderben oder aus ihrer scharf justierten Lage bringen, ja sogar bei heftigen Stössen die Typenhebel direkt verbiegen können, wodurch abermals Ablenkungen aus der richtigen Stellung der Abdrücke erfolgen. Es ist daher geradezu im höchsten Grade zu verwundern, weshalb die Konstrukteure von Schreibmaschinenmit Ausnahme einiger wenigen immer noch steife Typenhebel verwenden, nachdem doch seit 26 Jahren die Nachteile dieser Hebel erkannt sind und bereits seit 10 Jahren durch die von Yost gewählte Anordnung gegliederter Typenhebel gezeigt worden ist, wie alle diese Uebelstände in vorzüglichster Weise beseitigt werden können. Eine Beschreibung der Yost'chen Typenhebel (Fig. 6, 12 u. 14) ist an dieser Stelle nicht notwendig, da dieselben bereits in D. p. J. 1891 280 255 ff. ausführlich beschrieben und durch Zeichnungen erläutert worden sind. Textabbildung Bd. 315, S. 153 Fig. 12.Bewegung der Yost-Hebel. Daraus ist ersichtlich, dass diese gegliederten Hebel einen genau senkrechten Anschlag herbeiführen. Es ist der Deutlichkeit halber nur noch zu ergänzen, dass das letzte die Type tragende Glied jenes gegliederten Hebels nicht steif, sondern vermöge eines länglichen Loches, in kleinen Grenzen beweglich ist, so dass der Typenstempel sich vermöge der Führung genau senkrecht über die letzte Drehverbindung des Hebels stellt, und zwar im Augenblicke des Anschlags. Damit kommen wir zum letzten aber wesentlichsten Erfordernis eines richtig konstruierten Typenhebels für Schreibmaschinen, das ist die Sicherung des Treffpunktes bezw. Sicherung der Zeilengeradheit der Schrift, die „Führung“. Zu diesem Zwecke muss unter allen Umständen die Type am Ende des Hebels beweglich und derartig angebracht sein, dass sie im Moment des Anschlages den schiefen Flächen der Führung leicht folgen kann. Die Führung des Hebels in seiner Lagerung muss eine solche sein, welche nicht leicht abschleisst, wenn sie auch keine so exakte sein muss, wie bei den Steif hebeln, bei welchen das geringste nie zu vermeidende Abschleissen und Abweichen von der justierten Bahn jene mehrfach erwähnten Abweichungen von der Druckstellung verursacht. Die Hebel der Yost-Maschine sind daher in einem kammartigen Ring mit radial eingefrästen Schlitzen gelagert (Fig. 13). Textabbildung Bd. 315, S. 153 Fig. 13.Führungstülle oder Schablone der Yost-Maschine. Verfasser des besprochenen Aufsatzes sagt zwar: „die Yost sei in Bezug auf die mechanische Durchbildung fraglos die weitaus beste Typenhebelmaschine mit Typenanschlag von unten,“ er sagt aber zugleich, „die Gelenke der Hebel würden nach nicht allzulangem Gebrauche ausschleissen, so dass die Typen dann leicht an die Führungstülle anschlagen bezw. sich an dieser reiben.“ Hier liegt nun offenbar eine Verkennung des Zweckes der Führung zu Grunde. Dieser Behauptung gegenüber sei es daher gestattet, auf die schon oben erwähnte frühere Besprechung der Yost-Maschine in D. p. J. 1891 280 * 254 hinzuweisen, und die eine Stelle hier zu wiederholen, welche die Gelenke der Typenhebel der Yost behandelt. Dort heisst es: „Das Auslaufen von Gelenken ist in unabsehbare Ferne gerückt durch folgende Einrichtungen: „Die Auflager und Drehpunkte aller Tasthebel sind nirgends durch in Löchern laufende Drehbolzen hergestellt, sondern durchweg mittels Auflegen der Hebel aufschneiden oder Zangen. „Die einzigen Verbindungen, welche bei oberflächlicher Betrachtung geringe Dauerhaftigkeit zu bieten scheinen, sind die Gelenkverbindungen der Typenhebel (Fig. 14), aber diese Verbindungen weisen vermöge ihrer Ausführung die grösste Dauerhaftigkeit auf. Die Drehachsen dieser beweglichen Hebel bestehen nämlich aus kleinen Stahlrollen von mehr als 3 mm Durchmesser, die auf das Genaueste in die ausgeschliffenen Augen der festen Hebel passen. Die kleinen aussen sichtbaren Nietköpfe sind also nur die Zapfen oder Achsen jener Stahlrollen, deren verhältnismässig grosser Durchmesser ein Auslaufen nicht als wahrscheinlich erscheinen lässt.“ Die oben erwähnte Behauptung steht im Widerspruch hiermit, sowie auch mit der Erfahrung, dass selbst bei den ältesten Yost-Maschinen, die bis zu 10 Jahren im Betriebe stehen, ein merkliches Ausschleissen dieser Gelenke nicht zu bemerken ist. Textabbildung Bd. 315, S. 154 Fig. 14.Gelenkhebel der Yost-Maschine in seine Teile zerlegt. Die Ansicht, dass die Typen deswegen an der Führungstülle leicht anschlagen oder sich an derselben reiben, weil die Gelenke ausgelaufen seien, ist daher eine irrige; dieses leichte Reiben an der Führung ist vielmehr notwendig, denn ohne dass die Typen an dieser Führungstülle gleiten, wäre ja eine Führung überhaupt nicht denkbar. Diese Erscheinung ist also kein Fehler der Maschine, sondern im Gegenteil der bewusste und beabsichtigte Zweckder Konstruktion, die es unter allen Schreibmaschinen bisher allein möglich machte, eine exakte Zeilengeradheit auf eine grosse Reihe von Jahren zu erhalten. Die Reibung ist eine so geringe, dass der dadurch erzeugte Widerstand gleich Null gelten kann. Eine weitere allgemeine Vergleichung könnte noch hinsichtlich des Tastenanschlages angestellt werden und wäre in dieser Beziehung auf das zu verweisen, was hinsichtlich des Tastenweges schon erwähnt wurde. Auch hier ist noch eine kleine Berichtigung anzubringen: In dem erwähnten Aufsatz ist nämlich gesagt, dass die Yost sich sehr leicht anspielt, es steht aber in Parenthese – wenigstens so lange sie neu ist. – Daraus würde folgen, dass eine gebrauchte Yost-Maschine einen weniger leichten Anschlag hat als eine neue. Gerade umgekehrt ist es, wie bei allen Tasteninstrumenten. Die älteren überspielten Maschinen gehen leichter als neue, und nur dann trifft dies nicht zu, wenn aus irgend welchen Ursachen Hindernisse oder Reibungen an der Maschine entstanden sind, also z.B. Unreinigkeit in die Maschine gekommen ist, irgendwelche Verschraubungen vorgenommen wurden, oder Teile gewaltsam verbogen wurden. Uebrigens sind derartige Störungen jederzeit leicht zu beseitigen und die Spannung des Tastenanschlages überdies ganz nach Wunsch zu regulieren. Die Führung der Tasten durch in Löchern laufende vertikale Stäbe gibt einen sicheren Anschlag. Eine solche Führung ist derjenigen Anordnung vorzuziehen, bei welcher die Tasten an den freien Enden biegsamer Tastenhebel angebracht sind. Endlich wäre noch ein Wort zu sagen hinsichtlich der Auswechslung von Typen und Tasten. Die Auswechslung der letzteren ist leicht zu bewirken, allein die Auswechslung einer Type und vollends einer Doppeltype macht bei allen Maschinen, die keine Typenführung haben, eine mühsame Adjustierung der neu eingesetzten Type notwendig, während z.B. bei der Yost-Maschine jede einzelne Type mit grösster Leichtigkeit ausgewechselt werden kann, da die neu eingesetzte, nur mittels eines Zapfens eingesteckte Type durch die Führungstülle ihre richtige Stellung sofort erhält. Vorstehendes sind die Bemerkungen zum allgemeinen Teil der besprochenen Abhandlung, die jedoch entsprechend angewendet, auch für den speziellen Teil dienen können.