Titel: Bericht über verschiedene Bauausführungen der Pariser Weltausstellung.
Fundstelle: Band 315, Jahrgang 1900, S. 230
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Bericht über verschiedene Bauausführungen der Pariser Weltausstellung. (Schluss von S. 213 d. Bd.) Bericht über verschiedene Bauausführungen der Pariser Weltausstellung. Auch für die Ausführung der Erd- und Maurerarbeiten, die bei der Erbauung des grossen Palais im bedeutendsten Ausmasse erforderlich waren, sind alle modernen Behelfe und maschinellen Hilfseinrichtungen zur Verwendung gekommen, die nur immer zur Beschleunigung, Erleichterung oder sonstiger Förderung der Arbeiten beitragen konnten, wie beispielsweise elektrisch betriebene Pumpen, Aufzüge, Mörtelmischmaschinen u.s.w., sowie selbst eine provisorische, eigene Eisenbahn, deren Doppelgeleise bis zu einem improvisierten Ladeplatz ans Seineufer lief, wohin die Baumaterialien mittels Lastkränen zugeführt wurden. Zufolge der seinerzeitigen Ausschreibung des Wettbewerbes für die Pläne des grossen Palais hatten vier Architekten Entwürfe eingebracht, die alle grosse Vorzüge besassen, so dass man sie an entscheidender Stelle im gleichen Masse für würdig befand, ausgezeichnet zu werden. Um jeden der vier Wettbewerber zu befriedigen, teilte man den Bau, in ähnlicher Weise, wie dies etwas später auch hinsichtlich der Stahlkonstruktion geschehen ist, derart, dass Deglane die Ausführung des Vordertraktes, Thomas jene des Hintertraktes und Louvet die des Verbindungsflügels zugewiesen erhielt, wogegen die allgemeine Bauleitung, das Zusammenstimmen der drei Baulose und überhaupt die Wahrung einer gewissen Einheitlichkeit dem Schöpfer des kleinen Palais, Architekt Giroult, überantwortet wurde. Dank diesem letzteren Umstand und der gleichen Geschmacksrichtung der Zusammenwirkenden, die sämtlich mit dem Rompreis gekrönte, ehemalige Schüler der Ecole des Beauxarts sind, hat die Harmonie des Ganzen durch die Vielköpfigkeit der Autoren in keiner Weise gelitten. Alle Fassaden bleiben in denselben prächtigen, aus der Blütezeit der Renaissancezeit überkommenen, griechisch-römischen Formen, die vorliegendenfalls allerdings ganz modernen Gebilden als klassisches Kleid zu dienen haben. Hierin liegt ein gewisser Zwiespalt, welcher trotz der Schönheit und Eleganz der Einzelheiten, wie viele Kunstkritiker behaupten, keineswegs so glücklich gelöst erscheint, als dass sich dem Beschauer nicht ein gewisses Mass von Unbefriedigung oder Befremden aufdrängen würde. Namentlich lässt die breite Kolonnade der Vorderfront deutlicher als es für den Eindruck, den sie hervorrufen soll, günstig ist, erkennen, dass sie nichts zu tragen hat und nur als Maske dient. Zu den vorher erwähnten prächtigen Einzelheiten gehören auch zwei bunte Mosaikfries an der Front des Vordertraktes und der Hauptfassade des Hintertraktes, von denen der erstere durch den Maler Edouard Fournier mit einer Darstellung der „verschiedenen Kunstepochen“ und der letztere vom Maler Joseph Blanc mit einer Darstellung der Geschichte der Kunst künstlerisch geschmückt wurde. Mag das angeführte Urteil der Kritiker seine volle Berechtigung haben oder nicht, das grosse Palais besitzt für alle Fälle einen so reichen Schatz von Schönheit, dass es zu den prächtigsten und bewunderungswürdigsten Bauwerken zählt, die ihr Entstehen der Ausstellung verdanken, und nicht nur der letzteren, sondern ebensowohl der Weltstadt Paris bleibend zur Zierde gereichen wird. Als würdiges Pendant hierzu steht auf der anderen Seite der Avenue Nicolas II., parallel zum grossen Palais und in derselben Mittelachse das sogen. „Meine Palais“, das diesen Namen lediglich in Beziehung auf die riesigen Abmessungen seines Gegenstückes erhalten hat, denselben jedoch keineswegs verdient, da es 133 m lang und die Vortreppe mitgerechnet 99,5 m tief ist, und somit wohl selbst als ein ganz stattlicher Palast gelten darf. Dasselbe wurde genau nach dem preisgekrönten Entwürfe des Architekten Charles Girault ausgeführt, und war es die Pariser Bauunternehmungsfirma Grouselle, welche die Herstellung der gesamten Bauarbeiten übernommen und durchgeführt hat. Wie Fig. 65 und 66 ersehen lassen, besitzt der Grundriss des in Rede stehenden Bauwerkes die Form eines Trapezes; die längste Seite desselben bildet die an der Avenue Nicolas II. liegende Hauptfront, während sich die parallele kürzere Front der Place de la Concorde zukehrt. Von den beiden Seitenfronten wendet sich die in Fig. 65 und 66 rechts liegende dem Cours de la Reine, die links liegende den Champs Elysées zu. Ersichtlichermassen wird durch den Haupteingang und das Vestibül der Vordertrakt in zwei symmetrische Hälften geschieden, während die beiden Seitentrakte und der Hintertrakt durch Längswände in zwei lang gestreckte Räume geteilt sind. Der von den vier Trakten gebildete Innenhof ist halbkreisförmig gestaltet, als Garten angelegt und ringsum von einem verglasten Säulengang eingefasst. Der Höhe nach besitzt der Bau ein Hauptstockwerk, unter dem sich noch ein 5 m hohes Erdgeschoss ausdehnt, dessen Räume für den Hauptzweck des Gebäudes mehr oder minder mitbenutzt werden sollen. Unter einem Teile dieses Erdgeschosses befindet sich übrigens auch noch ein tieferes Kellergeschoss, von dem späterhin noch die Rede sein wird. Den Mittel- und Kernpunkt der Fassade des Vordertraktes bildet das von zwei reichverzierten, 4 m aus der Hauptflucht vorspringenden Pylonen flankierte Portal, das von drei ineinander geschobenen, eine Nische bildenden, reichgegliederten Bogen überwölbt ist. Zu dem 7,25 in breiten Eingang führt vom Strassenniveau eine in drei Absätzen geteilte, 21 Marmorstufen umfassende Prachttreppe empor. Dieses Bild wird durch eine den Mittelbau überragende halbkugelförmige Kuppel, dann durch die sich rechts und links vom Portal ausdehnenden, mit je zehn dorischen Säulen geschmückten Flügel, welche zu oberst ein mächtiger, eine Balustrade tragender Fries abschliesst, endlich durch die beiden mit länglichen Kuppeldächern versehenen und an den Fassaden mit monumentalen Skulpturen (Figurengruppen) abgekrönten Ecktürmen, welche die Front abschliessen, in imponierendster Weise vervollständigt. Das Vestibül, dessen Niveau 1,20 m tiefer liegt, als das des Hauptgeschosses, besitzt die Form einer Ellipse, die 20,50 m lang und 19,00 m breit ist. In dem Fussboden der Flur sind acht kreisrunde, 2,60 m weite, mit Hartglas überdeckte Fenster vorhanden, durch die Licht in einen unter dem Vestibül befindlichen, 19,25 m langen, 18,00 m breiten, elliptischen Saal gelangen soll, dessen Fussboden wieder 1,20 m unter dem Niveau aller übrigen Räume des Untergeschosses liegt. Die die beiden elliptischen Räume trennende Decke ist aus armiertem Betonguss hergestellt und ruht zum Teil auf einer im Mittelpunkte des Untergeschosses erbauten, fast 4 m äusseren Durchmesser besitzenden, hohlen Säule, deren Inneres zugleich für Ventilations- und Heizzwecke ausgenutzt wird. Um den Eintritt in die beiden Hauptgalerien des Vordertraktes zu vermitteln, sind im Vestibül rechts und links in der Längsachse des Traktes 6,50 m breite, aus sieben Stufen bestehende Treppen vorhanden; im Hintergründe des Vestibüls aber geht ein von Doppelsäulen eingefasster Ausgang auf einen verglasten, halbkreisförmig vorspringenden Balkon, von dem man den Ausblick auf den Innengarten und die Glasgalerie geniesst. Die nischenartige, 7 bis 8,50 m Spannweite aufweisende Ueberwölbung des Hauptportals ist mittels Hohlziegel in schnell trocknendem Cementmörtel ausgeführt, eine Methode, die beim Baue des kleinen Palais überhaupt für alle Bögen und Wölbungen im reichsten Masse und mit bestem Erfolge Anwendung fand, da sie ein ebenso leichtes als festes, tragkräftiges Mauerwerk erzielen liess. In dieser Weise ist auch die Hauptkuppel samt Laterne hergestellt, wodurch es möglich war, von der Anbringung verstärkender Rippen in der Kalotte abzusehen, und nur äussere Schliessen anzubringen, die das Mauerwerk netzartig umspannen und sichern. Rechts und links vom Vestibül erstrecken sich die 34,50 m langen, 13,20 m breiten Hauptgalerien, welche durch neun an der Hauptfront und drei nach dem Innengarten zugewendete, hohe, rechteckige Fenster erhellt sind, und zugleich den direkten Austritt in die Innengalerie des betreffenden Seitenflügels, sowie in den anstossenden Ecksaal gestatten. Die beiden Ecksäle des Hauptgeschosses der Vorderfront (Fig. 66) haben je eine Länge von 20,10 m und eine Hauptbreite von 12 m, die sich aber in der Längsmitte des Saales bis auf 15 m vergrössert,weil die zur Seitenfront gehörige Wand bogenförmig gestaltet ist und von der Hauptflucht um 3 m vorspringt. Erhellt werden diese beiden Ecksäle durch je drei an der Seitenfront vorhandene, hohe Bogenfenster und eine in der Hauptfront angebrachte Glasthür, die zu einem 12,4 m breiten Balkon führt. Im Untergeschosse (Fig. 65) sind die Hauptgalerien in ihrer Längenmitte durch kurze Scheidemauern und je drei achtseitige Säulen in zwei Räume geteilt, und ebenso befinden sich in den Ecksälen je zwei gemauerte Tragsäulen; es sind das lediglich Stützen für die Decke des Untergeschosses bezw. Haltpunkte für die Armierungsschliessen, Gurten und Rippen des aus Cementguss hergestellten Fussbodens des Obergeschosses. Die Beleuchtung dieser Räume im Untergeschosse lässt namentlich in den der Innenseite zugewendeten Teilen viel zu wünschen übrig, weil sie zwar durch dieselbe Anzahl, aber kaum ⅓ so grossen Fenstern geschieht, wie im Obergeschosse. Von jeder der unteren Hauptgalerien kann man über fünf Stufen in den elliptischen Mittelsaal hinabsteigen und auf diesem Wege auf die andere Gebäudeseite gelangen. Die Ecksäle des Untergeschosses haben in der Seitenfront nur zwei Fenster, zwischen denen ein 3,60 m weites Thor vorhanden ist; diese zwei Thore bilden die Haupteingänge zu den Gesamträumen des Untergeschosses. Textabbildung Bd. 315, S. 230 Fig. 65. Grundriss des Untergeschosses des kleinen PalaisFig. 66. Grundriss des Obergeschosses des kleinen Palais. In den beiden Seitenflügeln sind die 45,50 m langen, 7,10 m breiten Aussengalerien des Untergeschosses (Fig. 65) mit je sieben Fenstern versehen und hell genug, um als eigentlicher Ausstellungsraum benutzt werden zu können. Ihr Fassungsraum ist zu diesem Zwecke noch durch fünf, insbesondere zur Aufstellung von Statuen und Monumenten o. dgl. geeignete und vorgesehene Nischen erweitert, welche halbkreisförmig, 2,50 m tief in den Raum der Innengalerien zurückspringen. Letztere besitzen eine mittlere Länge von 35,60 m, eine Breite von 11,20 m und nur drei nach dem Glasgange führende Fenster, sind also nur schwach erleuchtet. Fünf in der Mittellinie aufgeführte Tragsäulen haben wieder zur Sicherung der Cementgussdecke beizutragen. Was dieselben Räume im Obergeschoss der beiden Seitenflügel anbelangt, so erfolgt hier die Erleuchtung der Innengalerien durch Oberlicht, das von breiten Fenstern gewonnen wird, die in der nach der Innenseite des Gebäudes geneigten Dachschräge angebracht sind. Die beiden Aussengalerien haben gleichfalls eine vorzügliche Beleuchtung, jedoch nur Seitenlicht, das durch je acht hohe Rundbogenfenster einfällt; diese Galerien haben teils aus Sicherheitsrücksichten, teils aus Schönheitsgründen eingewölbte Decken erhalten. Es sind zu diesem Behufe die aus eisernen Blechträgern hergestellten Bundträme und Mauerbänke des über den Aussengalerien befindlichen Mansarddachstuhles entsprechend gekröpft und verbunden, sowie im Sinne der Gewölbskonturen eingebogen, derart, dass sie für die aus Hohlziegeln in schnelltrocknendem Cementmörtel oder lediglich in Cementguss ausgeführten Gewölbspiegel und Schilder gleich als Rippen bezw. Gurten und Widerlager benutzt werden konnten. So ziemlich dieselbe Anordnung und die gleichen Beleuchtungsverhältnisse weisen auch die Aussen- und Innengalerien der beiden Stockwerke des Hintertraktes auf. Besondere Beachtung verdienen hier die in den beiden kreisrunden, gleichfalls mit gemauerten Kuppeln überspannten Ecktürmen eingebauten, 2 m breiten, freitragenden Treppen, welche nebst den Absatzplätzen aus armiertem Cementguss, sozusagen als ein Stück, ausgeführt sind, und die Verbindung zwischen den beiden Stockwerken vermitteln. Während sich die innere Galerie des Obergeschosses im Hintertrakte ohne jegliche Abtrennung an die Innengalerien der beiden Seitentrakte anschliesst, so dass die hierdurch entstehenden, mittels Oberlicht erleuchteten, 11,90 m breiten Räume eine zusammenhängende mittlere Länge von 146 m gewinnen, stehen die überwölbten, 7,35 m breiten Aussengalerien nur durch die Vermittelung der Stiegenhäuser mit den Seitenflügeln im Zusammenhange. In der Mitte zwischen den beiden ebengenannten Aussengalerien liegt ein 12,60 m langer Saal, der eine Art Loggia bildet, und Austritt auf einen etwa 5 m breiten Balkon gewährt; der Fussboden dieses Saales ist in der Mitte kreisförmig durchbrochen und mittels Hartglas abgedeckt, um Licht in das Vestibül des Untergeschosses zu bringen, das beim Eintrittsthor des Hintertraktes durch eine in zwei Absätzen angeordnete, aus drei und zwei Stufen bestehende Treppe mit dem anstossenden Park der Champs Elysées in Verbindung steht. Die rechts und links neben dem ebenerwähnten Vestibül sich anschliessenden Aussengalerien (Fig. 65) stossen andererseits an die Treppentürme, während sie durch breite Wandöffnungen den direkten Eintritt zu der 11,10 m breiten Innengalerie vermitteln. Letztere endigt beiderseits in sechseckigen Sälen von 10,80 m Spannweite, die sowohl zum Stiegenhaus, als zu den Aussen- und Innengalerien des anstossenden Seitentraktes, sowie endlich auch zur Glasgalerie die Verbindung vermittelt. Unterhalb des eben geschilderten Untergeschosses ist im Hintertrakte noch ein Kellergeschoss vorhanden, in welchem die für das Gebäude erforderlichen Wirtschaftsräume, die Einrichtungen der zentralen Heizanlage, die Ventilationsmaschinen u. dgl. untergebracht sind. Den Zugang zum Kellergeschoss vermitteln sowohl die beiden grossen Treppen in den Ecktürmen, als zwei schmälere Wendeltreppen, welche in den von den Innengalerien der drei Trakte und dem verglasten Säulengange gebildeten Zwickeln eingebaut sind. Zwei andere Wendeltreppen, die jedoch lediglich eine bequem gelegene Verbindung der beiden Stockwerke herzustellen haben, befinden sich noch in den vorderen Abschlüssen der Aussengalerien der beiden Seitentrakte. Die halbkreisförmig angeordnete verglaste Galerie, welche den Innengarten umgibt, ist 6,10 m breit und weist dem Innengarten eine Säulenkolonnade zu, die rechts wie links in der Achse des Hintertraktturmes, des Sechsecksaales und des daranstossenden breiten Verbindungsganges (Fig. 65) durch eine Eingangsthür unterbrochen wird, vor der ein Treppenabsatz liegt. Solche mit halbrunden Bogen überspannte Thüren, deren Schwelle um vier Stufen höher liegt als das Gartenniveau, sind also zwei vorhanden. Zusammen befinden sich in der Kolonnade 44 Säulen toskanischer Ordnung aus Vogesengranit, von denen je vier die beiden vorerwähnten Eingänge flankieren, während die übrigen zu je sechs Doppelsäulen in den drei Feldern der Glasgalerie bezw. der Kolonnade verteilt sind. Die äussere Fassade an den beiden Seitentrakten ist einfacher als jene des Vorder- und Hintertraktes, sonst aber durchweg in gleichem Sinne durchgeführt, mit dem Hauptunterschiede, dass sie statt viereckigen Fenstern hohe schlanke Rundbogenfenster und keine Kolonnaden aufweisen; hingegen ist die Fassade des Hintertraktes zwischen den Ecktürmen und dem Portale des Eingangsthors ähnlich der Vorderfront mit Kolonnaden ausgestattet, die aber hier aus dorischen Doppelsäulen gebildet sind. Um in die langen Balustraden über den Hauptgesimsen mehr Abwechselung zu bringen, sind auf dieselben an allen vier Fronten in bestimmten Absätzen ähnliche, mächtige Blumenvasen aufgesetzt, wie in den Fassadabkrönungen des grossen Palais. Hinsichtlich der Ausführung des Baues, der im September 1897 begann und seither mit Ausnahme weniger durch Frostwetter bedingter Winterpausen ununterbrochen gefördert wurde, bleibt noch bemerkenswert, dass hierbei ebenfalls alle modernen Hilfsmittel und Arbeitsvorteile ausgenutzt worden sind, wie beim grossen Palais, und dass die vielfachen in Gebrauch gestandenen kleinen wie grösseren Arbeits- und Hilfsmaschinen durchweg auf elektromotorischem Wege angetrieben waren. Unter die letzteren zählte beispielsweise auch die sogen. „bewegliche Treppe“, welche in einer Anordnung zur Verwendung gelangte, die ihr einen leichten, raschen Platzwechsel gestattete, wodurch sie auch bei der Fassadeherstellung namentlich zum Emporschaffen der Ziersteine und sonstigen Bildhauerarbeiten vorteilhafte Dienste leisten konnte. Die gesamten Herstellungskosten belaufen sich annäherungsweise auf 10 Millionen Francs, d. i. etwa ein Drittel der bisher noch nicht näher festgestellten Baukosten des grossen Palais. Von diesen riesigen Summen verschlingt allerdings einen guten Teil die Ausschmückung allein, da man ja die beiden als bleibende Denkmäler errichteten Bauwerke auch hinsichtlich ihres Aeusseren und aller, selbst der kleinsten Einzelheiten als Kunstwerke in des Wortes äusserster Bedeutung durchführen wollte. Diese Absicht ist denn auch ganz besonders beim kleinen Palais in glänzender Weise verwirklicht worden, indem hier die Vermählung zwischen modernen und klassischen Bauformen zu keinerlei irgendwie auffallenden Kontrasten geführt, sondern eine durchweg harmonische Lösung gefunden hat. Der Gesamteindruck ist naturgemäss nicht so gigantisch und somit auch nicht so imponierend, als jener des grossen Palais, dafür aber entschieden ansprechender und befriedigender. Das kleine Palais wird nach der Säkularausstellung als Entgelt für die derselben von der Stadt Paris gewährten finanziellen Zuschüsse und anderweitigen Unterstützungen in das Eigentum der Kommune übergehen und späterhin bleibend für die laufenden Ausstellungen von Bildern, Skulpturen und sonstigen Kunstwerken in Verwendung genommen werden, wozu es allerdings in einem Masse geeignet erscheint, wie wohl nur wenige der bisher in den verschiedenen Weltstädten dieser Bestimmung gewidmeten Bauwerke.