Titel: Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
Fundstelle: Band 316, Jahrgang 1901, S. 273
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Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. (Fortsetzung von S. 256 d. Bd.) Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. Die Karbidbeschickungsvorrichtung von G. Thulliers und A. Aubry in Nogent-en-Bassigny (D.R.P. Nr. 109832) bezieht sich auf Acetylenentwickler, bei welchen das Karbid ins Wasser geworfen wird. Dieselbe besteht im wesentlichen aus einer Art Schieber mit schrägen Böden zur Aufnahme des Karbids und einem durch die Glocke bethätigten Auslösemechanismus, welcher den Schieber stets nur um eine der Höhe der schrägen Räume entsprechendes Stück abwärts gleiten lässt. Die Beschickungsvorrichtung besteht aus einem säulenförmigen Raume g, in welchem ein durch schräge Scheidewände b in Abteilungen cdef... getrennter Behälter derart gleiten kann, dass sämtliche Abteilungen der Reihe nach mit ihren unteren Oeffnungen der gleich grossen Oeffnung eines Kanals h am Gasentwickler gegenüber stehen (Fig. 9). Textabbildung Bd. 316, S. 273 Fig. 9.Karbidbeschickungsvorrichtung von Thulliers und Aubry. In der hier dargestellten Stellung ist der Inhalt der Abteilung c durch den Kanal h in den Entwickler entleert worden, infolgedessen Gas von einer etwas geringeren Menge, als der Rauminhalt der Gasglocke beträgt, entwickelt worden ist. Nach Verbrauch einer gewissen Menge desselben sinkt naturgemäss die Glocke und mit ihr die Beschickungsvorrichtung, so dass die nächst höhere Abteilung d ihren Inhalt in den Kanal h bezw. den Entwickler entleert. Dies wird durch eine Auslösungsvorrichtung von folgender Einrichtung bewirkt. Parallel zu den vollen Wandungen des Schiebers ist im Inneren der Säule g eine Platte i angebracht, welche sich um die einer mit ihr bei l gelenkig verbundenen Stange k bewegen kann. Letztere ist mit ihrem anderen Ende an dem kurzen Arme m eines Winkelhebels gelenkig eingehängt, welcher um eine Achse n schwingt, und dessen längerer Arm o mit seinem Ende die Bewegung der Gasglocke überträgt, sobald letztere auf einen bestimmten Punkt gesunken ist. Zwei um Zapfen s t bewegliche Riegel q r sitzen an der Platte i und werden unter Vermittelung zweier Anschläge u v von ihr mitgenommen, gegen welche sie durch Federn x y gedrückt werden. Der Leichtigkeit halber sind alle diese Teile ausgespart. Ansätze z 1 2... an der einen Seite des Schiebers, welche der Höhe der schrägen Abteilungen entsprechen, legen sich nacheinander auf den Riegel r und werden von ihm bei jeder Bewegung der Platte i von links nach rechts, d.h. bei jedesmaligem Sinken der Glocke freigegeben. Der Riegel q unterstützt nach Freilassen des Ansatzes 1 durch den Riegel r den nächsten Ansatz 2 und führt ihn dem Riegel r zu, welcher zu diesem Zwecke etwas tiefer als dieser angebracht ist. Dies findet während der Bewegung der Platte i von rechts nach links statt, bei welcher sie ihre ursprüngliche Stellung einnimmt, wenn die Glocke steigt. Um bei jeder Bewegung der Gasglocke das Entleeren von mehr als einer Abteilung in den Entwickler zu verhüten, was bei einer Bewegung des Hebels mo mit der Hand stattfinden würde, legt sich ein Röllchen p am Winkelhebel m o rechts an die Stange 5 und links an die Stange 6 an, welche beide sich mit der Gasglocke bewegen. Voneiner dieser Stellen zur anderen kann sich das Röllchen p nur dann bewegen, wenn ihm der Raum zwischen den Stangen den Durchgang gestattet, wodurch einer Aenderung der Stellung des Hebels m o von Hand vorgebeugt wird. Es könnte vorkommen, dass in dem Kanal h kleine Karbidstücke liegen bleiben und dadurch eine geringe Gasentwickelung stattfände, welches Gas in den Beschickungsschieber gelangen würde. Um dies zu verhindern, ist die Säule g durch eine Kappe 7 abgeschlossen, deren vollständige Abdichtung durch ihr eigenes Gewicht und eine Kautschukeinlage vervollständigt wird. Auch ist zu demselben Zwecke die Stange k, durch welche die Platte i bewegt wird, mit g durch ein Kautschukrohr 8 verbunden. Um auf alle Fälle eine etwaige Ansammlung von Gas in dem Schieber zu verhüten, ist die Säule g durch ein Rohr mit der Aussenluft verbunden, durch welches das Gas entweichen kann. Bei Acetylenentwieklern mit selbstthätiger Entleerung der Karbidbehälter muss bei Wiederfüllen der Behälter genau auf den Zeitpunkt der Nachfüllung und darauf geachtet werden, dass die Verschlussklappen der Behälter geschlossen sind, wobei ein Auslösen der Klappen vorkommen kann. Dies soll durch den nachstehend beschriebenen Kettenantrieb für die Karbideinwurfvorrichtung an Acetylenentwicklern von G. Goliasch und Co. in Berlin (D.R.P. Nr. 109833) vermieden werden, und zwar dient dieselbe für eine beliebige Anzahl von Entwicklern mit je einem oder mehreren Karbidbehältern. Textabbildung Bd. 316, S. 273 Fig. 10.Kettenantrieb für die Karbidzuführung an Acetylenentwicklern von Goliasch und Co. Der Apparat besteht aus einer beliebigen Anzahl von Entwicklern f1f2... und einem Gasbehälter a (Fig. 10), wobei die Entwickler eine Anzahl Karbidbehälter k tragen. Die Böden dieser Behälter sind als Fallklappen i mit Sperrhahn h ausgebildet, welch letztere mit Nasen u versehen sind, die bei geschlossenen Klappen auf drehbaren Walzen l aufliegen, und behufs Oeffnens von Stiften m ausgelöst werden. Ausserhalb des Entwicklers tragen die Walzen Scheiben g mit Nuten, deren Ränder eine der Anzahl der Behälter k entsprechende Anzahl Zähne tragen. In den Nuten der Scheiben g läuft in der Richtung nach der Gasglocke eine Kette ohne Ende d, welche sämtliche Entwickler mit einem Sternrade r an der Gasglocke verbindet, und mit so viel Armen e versehen ist, als Karbidbehälter k an jedem Entwickler vorhanden sind. Bei Abwärtsbewegung der Glocke erfasst eine an ihr angebrachte Klinke b einen Arm c des Sternrades und dreht denselben nach unten, während sich bei Aufwärtsbewegung der Glocke die Klinke auslöst und das Sternrad in Ruhe verbleibt. Eine Anzahl von über die Kettenbreite hervortretenden Anschlägen, welche der Anzahl der Behälter k entspricht, befinden sich in Zwischenräumen an der Kette und greifen gegebenenfalls in die Zähne der Scheiben g an den Entwicklern ein, während der übrige Teil der Kette die Nut der Scheiben durchläuft, ohne sie in Drehung zu versetzen. Bei Anfang des Betriebes wird durch Drehung des Sternrades r die Kette so eingestellt, dass der Stift 1 einen Zahn der Scheibe g eines Entwicklers berührt, worauf sämtliche Behälter mit Karbid gefüllt und die Entwickler mit dem Gasleitungsrohre verbunden werden. Hierauf wird das Sternrad r so weit gedreht, dass die Kette nach dem Gasbehälter zu läuft, bis mittels des Stiftes 1 und des Ausrückers m der erste Karbidbehälter geöffnet wird, seinen Inhalt in den Entwickler entleert und Gas entwickelt wird, welches durch ein Rohr n zur Glocke strömt, wodurch letztere steigt. Beim durch Gasentnahme erfolgenden Sinken der Glocke bewegt sich durch die Klinke b das Sternrad r weiter, es wird eine weitere Klappe i geöffnet, neues Gas entwickelt und die Glocke zum Steigen gebracht. Die einzelnen Entwickler sind so weit voneinander entfernt, dass der Stift 1 der Kette die erste Kammer des zweiten Entwicklers entleert, sobald der letzte Stift 8 die letzte Klappe i des ersten Entwicklers geöffnet hat. Sobald ein Entwickler entleert ist, kann er sofort wieder gefüllt werden, da er erst dann wieder in Betrieb kommt, wenn die Reihe an ihm ist, so dass die Gasentwickelung so lange ununterbrochen vor sich geht, als die Karbidbehälter nachgefüllt werden. Durch an den Fallklappen i an der Seite der nächstfolgenden angebrachte Stützleisten s wird ein Auslösen der nächstfolgenden verhütet, bevor die vorhergehende ausgelöst ist. Die notwendige Kühlung der Acetylenentwickler wird gewöhnlich durch einen beständigen Wasserstrom bewirkt, welches Verfahren sowohl umständlich ist, als auch das hierzu verwendete Wasser verloren geht. Da ausserdem die Kühlung während gewisser Zeiträume ganz oder zum Teil entbehrlich ist, so wird bei einer Kühlung mittels beständigen Wasserstromes unnötig Wasser vergeudet. Die Beseitigung dieser Uebelstände bezweckt die selbstthätige Wasserkühlung für Acetylenentwickler von J. F. P. Ackermann in Marseille (D. R. P. Nr. 109834), bei welcher die Wasserzirkulation und mithin die Kühlung von der Gaserzeugung abhängig ist und das Kühlwasser zur Gaserzeugung verwendet werden kann. In der durch Fig. 11 dargestellten Vorrichtung sind a und b zwei Entwickler, welche beide mit einem doppelten Mantel c d versehen sind, zwischen denen das Kühlwasser zirkuliert, e ist ein Wasserbehälter, aus welchem das zur Kühlung nötige Wasser durch Rohre f und g, welche in einen Verteilungshahn h münden, je nach Stellung des letzteren in den einen oder anderen Entwickler gelangt. Durch die Rohre i k steigt von den Entwicklern das Gas in einen Sammler l, von wo es nach dem über dem Wasser befindlichen Raum des Wasserbehälters e geleitet wird. Ueber letzterem befindet sich ein zweiter Wasserbehälter m, der durch Rohre n und 0 mit dem Inneren der Doppelmäntel c d verbunden ist, welch letztere wieder durch Rohre p q mit dem Wasserbehälter e in Verbindung stehen. Textabbildung Bd. 316, S. 274 Fig. 11.Selbstthätige Wasserkühlung für Acetylenentwickler von Ackermann. Der Vorgang ist folgender: Bei einer Ueberentwickelung von Gas drückt dasselbe auf das Wasser in e und treibt es durch die Rohre p q und die Doppelmäntel c d nach dem Behälter m; bei Abnahme des Druckes fliesst das Wasser wieder auf umgekehrtem Wege nach e zurück.Es ist also ersichtlich, dass die Kühlung der Entwickler nach Massgabe der Gasentwickelung stattfindet, und die ganze Wassermenge der beiden Behälter in Zirkulation gesetzt und zur Kühlung verwendet wird. Da aber dieses Wasser auch zur Gasentwickelung verwendet wird, so ergibt sich eine bedeutende Vereinfachung, da hierdurch eine besondere Kühlwasseranlage überflüssig wird. Selbstverständlich kann die Vorrichtung entsprechend umgestaltet werden, und ist z.B. nur ein Wasserbehälter erforderlich, welcher in zwei Abteilungen getrennt ist. Verwenden kann man die Vorrichtung bei jedem Acetylenentwickler, welcher auf Verdrängen des auf das Karbid einwirkenden Wassers beruht. Bei Acetylenentwicklern, bei denen die Zuführung des Karbids mittels einer Kapselwalze erfolgt, wie z.B. bei dem englischen Patent Nr. 29188,1896 sind zwei Uebelstände zu vermeiden, welche das sichere Funktionieren eines solchen Acetylenentwicklers in Frage stellen. Schliesst nämlich die sich drehende Kapselwalze so eng an das äussere Gehäuse an, dass die oberen Kapseln der Walze gasdicht gegen den Acetylenbehälter abgeschlossen sind, so kann die geringe Druckkraft des Acetylens, wenn sich Karbidteilchen zwischen Kapsel und Walze einklemmen, die Walze nicht drehen. Andererseits, wenn die Walze genügenden Spielraum besitzt, kann der sich entwickelnde Wasserdampf leicht in das Karbidgefäss selbst eindringen und eine teilweise Zersetzung des Karbids verursachen, welche mit einer bedeutenden Erhitzung verbunden ist. Diese beiden Uebelstände zu vermeiden, ist Aufgabe des Acetylenentwickelers von J. Schneider-Dörffel in Leipzig (D.R.P. Nr. 109856). Die Steuerung des Bewegungsmechanismus geschieht, wie bei dem genannten englischen Patent mittels eines durch den Gasdruck bethätigten Balges, der bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung die Stangen e und c (Fig. 12), welche an einem Balg oder einer Glocke befestigt sind, auf- und abwärts bewegt. Der Karbidbehälter b ist unten mit einer Entleerungsöffnung t versehen, aus welcher die einzelnen Kapseln der Kapselwalze gefüllt werden. Zwei Lappen o und p lehnen sich als Fortsetzung von t an die Walze an, von denen die untere ein seitliches Herausfallen des Karbids verhindert. Die Stirnwandungen der Walze werden von Zahnrädern d gebildet. Ein Rahmenhebel f mit einem Ausschnitt a dreht sich auf der Walzenachse und ist für jedes seitliche Zahnrad mit einer Sperrklinke g versehen. Eine Klappe k bildet den gasdichten Verschluss des Gehäuses und verhindert in der dargestellten Lage das Herausfallen des Karbids aus der am weitesten nach unten liegenden Kapsel. Die Klappe ist an dem zweiarmigen Hebel n befestigt, der sich um das Ende v des Armes l dreht und ein Gegengewicht m trägt. Hierdurch kann sich die Walze frei drehen und wird ein gasdichter Verschluss geschaffen, der sich nur öffnet, wenn das Karbid herausfallen soll. Behufs Drehung der Walze und Oeffnung der Verschlussklappe öffnet bei der Abwärtsbewegung die Stange c die Verschlussklappe k, indem sie sich auf die beiden Lappen w zu beiden Seiten der Klappe auflegt, während das Zahnrad mittels der durch die Oeffnung des Lappens a hindurchgehenden Stange e mit den Knaggen q und a fortgeschaltet wird. Textabbildung Bd. 316, S. 274 Fig. 12.Acetylenentwickler von Schneider-Dörffel. Der Arbeitsvorgang ist folgender: Wenn sich die Stangen c und e bei abnehmendem Gasdruck so weit gesenkt haben, dass die erstere c auf die Lappen w der Stange k aufliegt, so öffnet sich letztere und das Karbid in der untersten Kapsel entleert sich in das Wassergefäss r. Durch die Gasentwickelung steigen die Stangen c und e, und e hebt hierbei durch die Knagge u den indessen gesunkenen Rahmenhebel f, wodurch die Walze unter Vermittelung der Sperrklinken g und Zahnräder d um zwei Zähne gedreht wird. Eine weitere Bewegung wird dadurch verhindert, dass in diesem Augenblick die Sperrklinken durch einen Stift h vom Zahnrade entfernt werden. Dieses wiederholt sich bei jedesmaligem Sinken und Steigen der Stangen, wobei im Falle, dass der Rahmenhebel einmal nicht in die punktierte Lage fallen sollte, er durch den Anschlag q der Stange e in die richtige Lage gebracht wird. Zum Zwecke eines richtigen Ganges darf sich der Lappen p nicht zu eng an die Kapselwalze anlegen; hingegen schliesst die Klappe h fest an die Walze an, um ein unbeabsichtigtes Herausfallen von Karbid zu vermeiden und einen gasdichten Abschluss zu erzielen. Zu letzterem Zwecke ist die Klappe k mit Leder, Gummi o. dgl. ausgelegt. Der Acetylenentwickler von E. Ch. Chardin in Paris (D.R.P. Nr. 109892) dient zur Beleuchtung von Bahnwagen jeglicher Art, Automobilen, Fahrrädern u.s.w., und ist für Stösse, Umwerfen des Fahrzeuges u. dgl. unempfindlich, da der jeweilige in ihm herrschende Druck selbstthätig dadurch geregelt worden, dass in dem oberen Teil des äusseren, zur Aufnahme des Wassers bestimmten Rohres ein durch die Erschütterung des Fahrzeuges sich öffnendes Ventil angeordnet ist, welches jedoch nach Belieben geschlossen gehalten werden kann, wodurch der Aussenluft der Eintritt gestattet werden kann oder nicht. Das äussere Rohr a (Fig. 13) mit dem einschraubbaren Deckel b dient zur Aufnahme des Wassers und ist mit dem Gashahn c und Luftventil d versehen. In dem inneren Rohr f mit Sieb j befindet sich das Karbid; von diesem zweigt sich das Röhrchen h, welches den Gashahn trägt, ab. Das in den Deckel eingeschraubte Ventil d ist im gewöhnlichen Zustande geschlossen und schliesst den Lufteintritt ab. Das Wasser in dem äusseren Rohr a tritt durch die Oeffnung o in das innere Rohr f und von da zu dem in dem Sieb j befindlichen Karbid, worauf das sich entwickelnde Acetylen das Wasser in das äussere Rohr zurücktreibt. Uebersteigt der Gasdruck das zulässige Mass, so wird das Ventil selbstthätig geöffnet, während bei Oeffnung des Gashahns c das Wasser wieder in das innere Rohr tritt und von neuem Gas erzeugt. Das Aufhören und der Beginn der Gasentwickelung erfolgt daher selbstthätig, da sich das Oeffnen und Schliessen des Ventils dem jeweiligen Drucke anpasst. Es ist ersichtlich, dass, wie oben gesagt, Stösse und Erschütterungen, welche eine grössere Wasserzufuhr und dadurch plötzliche Druckvermehrung hervorrufen würden, auf den Apparat ohne Einfluss sind, da sich in diesem Falle das Ventil selbstthätig öffnet und eine Explosion verhindert. Auch kann die Gaserzeugung durch vollkommenen Abschluss des Ventils unterbrochen werden, während, wenn das Gas eine gewisse Zeit gebrannt hat, nach Auslöschen desselben das Gleichgewicht im Apparat sofort wieder hergestellt wird, da kein Wasser mehr mit dem Karbid in Berührung kommt und die Gasentwickelung aufhört. Textabbildung Bd. 316, S. 275 Fig. 13.Acetylenentwickler von Chardin. Bei der Karbidzuführungsvorrichtung für Acetylenentwickler der Compagnie Continentale d'Incandescence et de Chauffage (Système Franck et Poitrimol) in Brüssel (D. R. P. Nr. 109966) wird das Karbid dem Entwickler selbstthätig und in genau abgemessenen Mengen zugeführt. Auf einer auf dem Entwickler senkrecht angebrachten Achse a (Fig. 14) ist eine Platte b mit becherförmigen Karbidbehältern o von beliebiger Anzahl angeordnet, welche mittels Haken c, die in Ansätze d der Behälter eingreifen, in das Rohr e entleert werden. Die Haken stellen sich während der Drehung der Platte der Reihe nach unter einen schief nach unten gebogenen Haken f, durch welchen sie herabgedrückt werden, so dass jeder Behälter seinen Inhalt in dem Augenblick in das Rohr c entleert, sobald er sich der Mündung desselben gegenüber befindet. Um den Behältern ein Uebergewicht nach einer Seite zu erteilen,werden sie entweder an einer Seite durch Aufschichtung des Karbids schwer gemacht, oder die Ansatzhaken, an welchen die Behälter in der Platte drehbar befestigt sind, werden exzentrisch angebracht. Die Regelung der Zuführung erfolgt mittels einer Seilscheibe g unterhalb der Platte b, über welche eine Schnur i mit Gewicht h läuft, die in der Ruhelage mittels Anschlagstifte von dem Anker k festgehalten und bei der Schwingung desselben mittels einer Feder l an einem Bügel drehbar befestigten Ankers sich immer um einen der Entfernung zweier Behälter o entsprechenden Bogen dreht. Hierdurch entleert bei jedem Anschlag des Ankers einer der Behälter seinen Inhalt in das Rohr e und bleibt in dieser wagerechten Stellung, bis er wieder aufgerichtet und mit dem Haken c in Eingriff gebracht wird. Textabbildung Bd. 316, S. 275 Fig. 14.Karbidzuführungsvorrichtung der Compagnie Continentale d'Incandescenze et de Chauffage. Bei der Vorrichtung mm selbstthätigen Antrieb der Karbidtrommel in Acetylenentwicklern von E. A. Morton-Brown und F. Maundrell in Woodstock (D. R. P. Nr. 110014) wird ein trommelartiger Karbidbehälter der Gasentwickelung entsprechend gedreht und zwar in der Weise, dass das im Entwickelungsbehälter eingeschlossene Acetylen durch seinen Druck einen mit dem Auslassventil verbundenen Kolben hochschiebt und hierdurch die das Karbid enthaltende, mit durchbrochenen Wänden versehene Trommel in ruckweise Umdrehung versetzt. Textabbildung Bd. 316, S. 275 Vorrichtung zum selbstthätigen Antrieb der Karbidtrommel von Morton-Brown und Maundrell. In Fig. 15 ist a der Entwickler, in welchem die durchbrochene, gefüllte Trommel b mit ihrem Zapfen c so weit in das Lager d reicht, bis der federnde Stift e, welcher als Mitnehmer für das Lager d dient, in eines der an der Stirnseite befindlichen Löcher f einschnappt, worauf der mit dem Zapfen g versehene Verschlussdeckel aufgesetzt wird. Ueber dem Entwickler a befindet sich, durch ein Ventil i mit diesem verbunden, der Wasserbehälter k, aus welchem das Wasser durch das mit Spritzlöchern versehene Rohr l ausströmt. Das hierdurch erzeugte Acetylen gelangt in den Cylinder m und schiebt durch seinen Druck den durchbohrten und mit einer drehbaren Klappe o versehenen Kolben n nach oben. Die Klappe o steht mit der Führung p durch die mit einer Schraubenfeder versehene Stange q in Verbindung, welche beim Steigen des Kolbens n gespannt wird, bis die Klappe o an den Anschlag r anstösst und dadurch nach unten bewegt wird, so dass Gas durch die Bohrung des Kolbens in das Rohr s gelangen kann. Hierdurch fällt der Kolben wieder, bis neuer Druck entstellt und sich der Vorgang wiederholt. Die Drehbewegung der Trommel findet nun zum Zwecke einer gleichmässigen Gaserzeugung durch Uebertragung der Bewegung des Kolbens auf das mit Zähnen besetzte Sperrrad d in folgender Weise statt: Mit dem Kolben n ist eine Stange t verbunden, welche beim Steigen und Sinken des Kolbens einen Hebel u mit der Sperrklinke v dreht, wodurch das mit Sperrzähnen besetzte Rad w, welches mittels des Stiftes e in Eingriff mit der Trommel b steht, gedreht wird (Fig. 15a).Gegen ein Rückwärtsdrehen der Trommel wird letztere durch die Klinke x gesichert. Durch diese gleichmässige Drehung der Trommel tritt eine gleichmässige Zersetzung des Karbids an der Oberfläche ein, der zurückbleibende Kalk fällt nach unten und es werden neue ungelöste Karbidteile blossgelegt. Ein Rohr k1 in dem Entwickler dient zur Ausgleichung des Druckes zwischen diesem und dem Wasserbehälter. (Fortsetzung folgt.)