Titel: Die Betriebsmaschinen auf der Düsseldorfer Ausstellung.
Fundstelle: Band 317, Jahrgang 1902, S. 363
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Die Betriebsmaschinen auf der Düsseldorfer Ausstellung. (Fortsetzung von S. 347 d. Bd.) Die Betriebsmaschinen auf der Düsseldorfer Ausstellung. Wir kommen heute auf die liegende Zwillingstandem-Verbundventilmaschine (Fig. 23 bis 25) der Maschinenfabrik Grevenbroich zurück, welche wir schon auf Seite 326 erwähnten. Die Hochdruckcylinder haben 725 mm, die Niederdruckcylinder 1100 mm Bohrung, der gemeinsame Hub beträgt 1300 mm; die Anlage leistet bei 11 kg/qcm absoluter Eintrittsspannung und 25 v. H. Füllung im Hochdruckcylinder mit 72 minutlichen Umdrehungen, entsprechend einer Kolbengeschwindigkeit von \frac{1,3\,\cdot\,72}{30}=3,12\mbox{ m} – beim Arbeiten mit Dampfniederschlagung – 2000 PSe. Die Entfernung der Cylinderlängsachsen beträgt von Mitte bis Mitte Cylinder 6450 mm. Die sehr starken Maschinenrahmen mit bajonettförmigen Lagerbalken liegen hier der ganzen Länge nach auf dem Grundgemäuer auf, mit welchem sie entsprechend kräftig und zuverlässig verankert sind. Die reichlich bemessenen Hauptlager sind mit dem Lagerbalken aus einem Stück gegossen. Die Lagerschalen sind vierteilig, nachstellbar und mit Weissmetall ausgegossen; bei einer Lauflänge von 830 mm haben sie 470 mm Bohrung. Der Abstand von Mitte zu Mitte Lager beträgt 4730 mm. Die aus bestem Siemens-Martin-Stahl hergestellte Kurbelwelle hat einen mittleren Durchmesser von 650 mm und ist ihrer ganzen Länge nach durchbohrt. Die schmiedeeisernen Kurbeln sind warm aufgezogen und mit Gegengewichten versehen, welche die durch die bewegten Massen verursachten Beschleunigungskräfte teilweise auszugleichen haben. An die Geradführung des Maschinenrahmens schliessen sich die Niederdruckcylinder an, auf welche die auf das Grundgemäuer mittels Sohlplatten gelagerten geräumigen Zwischenstücke folgen, denen sich die Hochdruckcylinder anschliessen. Die Niederdruckcylinder hängen ohne Unterstützung zwischen Geradführungen und Zwischenstücken, während die Hochdruckcylinder je einen hinteren Fuss haben; letztere stehen auf Sohlplatten, welche fest im Grundgemäuer eingelassen sind. Den Längenausdehnungen ist bei dieser Anordnung in genügender Weise Rechnung getragen. Hoch- und Niederdruckcylinder haben Dampfmäntel, mit welchen sie aus einem Stück gegossen sind; die ersteren sowie die Aufnehmer werden durch Frischdampf, die letzteren durch ihren Arbeitsdampf aus den Aufnehmern geheizt. Gegen Strahlungsverlust ist Wärmeschutzmasse,dwelche durch Blechmäntel überkleidet ist, in ausgiebiger Weise in Anwendung gebracht. Jeder Cylinder besitzt Sicherheitsventile, welche mit Ablasshähnen verbunden sind. Die Dampfkolben sind Hohlgusskörper und als Tragkolben ausgebildet und mit den Kolbenstangen durch Kegelansatz und Gewinde verbunden. Die Kolbenstangen, aus bestem Siemens-Martin-Stahl hergestellt, haben einen gleichmässigen Durchmesser von 160 mm; im Zwischenstück sind dieselben durch eine federnd unterstützte Führung nochmals besonders getragen, dagegen ist auf eine hintere Führung verzichtet. Die Abdichtung der Kolbenstangen erfolgt durch Metallpackung und sind die Muttern der Stopfbüchsen, zwecks genau gleichmässigen Anziehens und Vermeidung des Schiefziehens als Zahnräder ausgebildet und werden durch einen gemeinschaftlichen Zahnkranz bethätigt. Die in Rundführung laufenden Kreuzköpfe sind aus Stahlguss hergestellt und mit grossen gusseisernen Schuhen versehen. Die Kreuzkopf bolzen sind aus Tiegelstahl, die Kurbelfinger aus Nickelstahl hergestellt. Die Lager sowohl der Kreuzkopf bolzen als auch der Kurbelfinger sind ganz aus Bronze und zweiteilig ausgeführt, auch diese Lager sind zum Nachstellen eingerichtet. Die sämtlichen übrigen Bolzen und Büchsen sind aus Stahl und gehärtet sowie sauber geschliffen. Die Ein- und Auslassventile der vier Cylinder sind entlastete Doppelsitzventile von der allgemein gebräuchlichen Gestalt. Die Hochdruckventile werden sowohl für Einlass als Auslass durch eine zwangläufige Steuerung eigener Bauart, die Niederdruckventile durch verstellbare unrunde Scheiben bethätigt. Die durch Kegelräder angetriebenen Steuerwellen sind mit längsbeweglichen Kuppelungen versehen, um so der Ausdehnung der Dampfcylinder Rechnung zu tragen. Die am Zwischenstück angebrachten Federregler sind mit Vorrichtungen zur Veränderung der Umdrehungszahl versehen und werden von den Steuerwellen aus mittels Schneckenräder angetrieben. Bei etwa eintretenden Störungen des Betriebes kann die Hochdrucksteuerung schnellstens durch einen zwischen letzterer und dem Regler eingeschalteten Handhebel ausgelöst werden, wodurch die weitere Dampfzufuhr sofort abgeschnitten ist. Die eigentliche Bedienung der Hauptabsperrventile erfolgt mittels schräg liegender, mit Handrad versehenen Spindeln, welche durch Kegelräder mit den Schraubenspindeln der Ventile in Eingriff gebracht sind. Zu erwähnen ist hier noch, dass vor den unter Flur sitzenden Absperrventilen in vorliegendem Fall ein wirklich gut bemessener Wasserabscheider angeordnet ist. Die Bedienung der Hahnenzüge und Absperrventile geschieht ebenfalls vom Stande des Maschinenführers aus. Alle Schmiervorrichtungen für die beweglichen Teile sind feststehend und können jederzeit während des Betriebes nachgesehen und aufgefüllt werden; dieselben bestehen aus Tropfölern mit sichtbarem Tropfenfall, wie überhaupt bei allen nicht unter Druck stehenden Teilen. Für die unter Druck stehenden Teile sind Mollerup-Pumpen vorgesehen. Textabbildung Bd. 317, S. 364 Zwillingstandem-Verbundmaschine von der Maschinenfabrik Grevenbroich. Für die Kurbelzapfen ist die jetzt allgemein übliche Anordnung gewählt mit dem um den Mittelpunkt der Kurbel drehenden Rohr, durch welches das Oel durch die Fliehkraft in den Kurbelzapfen gelangt. Ueber den Hauptlagern befinden sich Oelbehälter, von welchen aus das Oel durch die oben erwähnten Tropföler in die sorgfältigst mit Oelnuten versehenen Lagerschalen gelangt – auch in die Wellen sind auf Lagerlauf längen Oelnuten eingearbeitet. Das vom Lager weglaufende Oel sammelt sich in Schalen, welche zwecks Abhaltens von Staub mit feinen Sieben abgedeckt sind. Von hier wird das Oel von kleinen Oelpumpen, welche durch die Steuerwellen mittels Kettenräder angetrieben sind, in die Behälter zurückgefördert, auch ist durch höhere Lage des Absaugrohres Vorsorge getroffen, dass der dickere Bodensatz nicht wieder mit zur Verwendung gelangt, sondern füv sich entleert werden kann. Durch diese Anordnung, welche wir auch schon in ähnlicher Weise bei der Tandemverbundmaschine von Humboldt (s. S. 332) ausgeführt fanden, ist eine reichliche und sparsame Schmierung der Lager gewährleistet. Das Oelen des Kreuzkopfes gehört selbst in den besten Maschinenbauanstalten zu den heikelsten Aufgaben. In dem uns beschäftigenden Fall sehen wir zuerst die Oelfangschale mit Abstreichvorrichtung aus Metall. Die feststehenden Tropföler lassen das Oel in einen mit feinem Pinsel versehenen Halt gelangen, von welchem es durch den am Zapfen befindlichen Abstreicher abgenommen wird. Die sorgfältig genuteten Schuhe sind zwecks guter gleichmässiger Oelverteilung über die gewölbte Bahn unten mit Greifern aus Kupfer und oben mit solchen aus Filz versehen. Durch Mollerup-Pumpen werden der in die Ventile einströmende Dampf vor seinem Eintritt, ebenso die Kolbenlaufflächen unter Einschaltung eines Oelverteilers geschmiert.. Die Schutzkästen zum Auffangen des ablaufenden Oels sind so eingerichtet, dass sie ihre Aufgabe sicher und friedenstellend erfüllen, daneben aber gleichzeitig die Beobachtung der umlaufenden Teile gestatten. Behufs leichter Bedienung der Steuerungsteile, der Oelgefässe u.s.w. sind an den Cylindern und Zwischenstücken Fusstritte, Treppen und Geländer angebracht. Das Schwungrad ist als Magnetrad für eine Drehstromdynamo verwandt, welche von „Helios“ Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in Köln-Ehrenfeld ausgeführt wurde und das Hauptstück der Ausstellung dieses Werkes bildet. Nach Modell O 3000/72 gebaut, liefert dieselbe bei 6000 Pol-Wechseln Drehstrom von 2000 Volt Spannung, der als Teil des in der Ausstellung erforderlichen elektrischen Stromes Verwendung findet. Derselbe betreibt Motoren in der Maschinenhalle und in der Sammelausstellung des Bergbauvereins u.s.w. und wird unter anderem auch zur Beleuchtung des Südviertels der Ausstellung verwendet. Textabbildung Bd. 317, S. 365 Fig. 25. Zwillingstandem-Verbundmaschine von der Maschinenfabrik Grevenbroich. Die Erregung der Maschine erfolgt von der Hauptverteilungsschalttafel der Ausstellung aus mittels eines aus zwei Gleichstrommaschinen Z 6 – 48 Kw, 230 auf 110 Volt bei 620 minutlichen Umdrehungen – bestehenden Umformersatzes, welcher hinter der Dynamo Aufstellung fand. Eine besondere Schaltanordnung mit Hochspannungsausschalter befindet sich im Grundgemäuer der Dynamo, während die Messvorrichtungen in eigenartigen, von vorn sichtbaren Schaltsäulen (Fig. 25) untergebracht sind. Die Sundwiger Hütte Maschinenbau-Akt.-Ges. in Sundwig i. W. ist in der Betriebsanlage mit zwei Maschinen vertreten und zwar 1. mit einer liegenden Tandemverbundmaschine und 2. mit einer stehenden Verbundmaschine. Die liegende Tandemverbundmaschine (Fig. 26 bis 29) hat im Hochdruckcylinder 490 mm und im Niederdruckcylinder 770 mm Bohrung, sowie einen gemeinsamen Hub von 800 mm und leistet – mit Dampfniederschlagung arbeitend – bei einer Eintrittsspannung von 11 kg/qcm absolut und 125 minutlichen Umdrehungen entsprechend eine Kolbengeschwindigkeit von 3,33 m im gewöhnlichen Betriebe 425 PSe. Der Maschinenrahmen liegt in seiner ganzen Länge auf dem Grundgemäuer auf und ist der Balken in Gabelform ausgebildet. Diese Anordnung wurde gewählt, um die Lagerdrücke auf die Flächeneinheit möglichst herabzumindern; die Lagerflächen sind bei den stark gehalten Lagerlauflängen und Bohrungen erheblich grösser ausgefallen, als wenn die Bajonettform gewählt worden wäre, was der Welle und ihrer Abnutzung natürlich zu gute kommt, auch der Verschleiss der Lager wird sehr gering ausfallen, ferner ist selbstverständlich, dass bei der hohen Umdrehungszahl der ruhige und stossfreie Gang durch diese Lagerung ausserordentlich gefördert wird, sowie dass Federungen infolge Biegungsbeanspruchungen nicht so auftreten können, wie beim Stirnkurbelangriff. Das sind aller Gesichtspunkte, die dort, wo man die Mehrkosten nicht scheut, der Gabelform das Wort reden dürften. Die Kurbelwelle ist für Herstellung des Kurbelzapfens gekröpft und das Aussenlager ist mit Ringschmierung versehen. Bei der grossen Sorgfalt, welche der Wellenlagerung bezw. ihrer Beanspruchung zu teil geworden ist, darf es Wunder nehmen, dass – trotzdem der Betrieb für Heissdampf vorgesehen ist – in der Cylinderanordnung der Hochdruckcylinder am Rahmen liegt und dann Zwischenstück und Niederdruckcylinder folgen. Doch hat die Sundwiger Hütte vor allem die Zugänglichkeit zu dem für den Dampfverbrauch so wichtigen Niederdruckcylinder wahren wollen und glaubt, dass diese Maschinengrösse – allerdings nur bei entsprechend sachgemässer Werkstättenausführung und Aufstellung – noch nicht verpflichtet, von der vorliegenden Anordnung abzugehen, während sie anerkennt, dass bei grösseren Leistungen wie die vorstehende, eine Umlegung der Cylinder nötig werden dürfte. Beide Cylinder besitzen abstellbare Dampfmäntel, um auch mit gesättigtem Dampf vorteilhaft arbeiten zu können, d.h. bei Arbeiten mit Heissdampf die Mantelheizung des Hochdruckcylinder ausschaltbar zu machen. Die Laufbüchsen der Cylinder sind eingeschrumpft und ausserdem mit eingestemmten Kupferringen abgedichtet. Mit ihren Füssen ruhen die Cylinder in der Längsrichtung beweglich auf den entsprechenden Sohlplatten und können der Wärmeausdehnung ungehindert Folge geben. Das Zwischenstück hängt hier frei zwischen den Cylindern. Der Kolben des Hochdruckcylinders hat eine Liderung aus selbstspannenden Gusseisenringen, während im Niederdruckcylinder der Kolben die bewährte Cooper-Pattison-Liderung besitzt, welche aus zwei Gusseisenringen mit winkelförmigem Querschnitt und dazwiwchen liegender nachstellbarer Schlauchfeder besteht. Die Kolbenstange wird durch den Niederdruckcylinder hindurchgeführt und ist mit besonderer Sorgfalt bearbeitet; hergestellt aus sehr hartem Stahl, wird dieselbe auf der Schleifmaschine afgeglichen und fertiggestellt. Auch auf ihre Führung ist viel Wert gelegt. Die Abdichtung in den Stopfbüchsen erfolgt durch Metallpackung, System Schelling, welche nur eine geringe Beweglichkeit zulässt. Im Zwischenstück ist eine federnde Lagerung vorgesehen, deren Feder entsprechend dem Gewicht von Stange und Kolben eingestellt ist. Am hinteren Deckel des Niederdruckcylinders ist die Führung kugelförmig und beweglich ausgebildet. Zwecks gleichmässigen Anziehens aller Muttern der Stopfbüchsen sind dieselben verzahnt und werden durch gemeinschaftlichen Zahnkranz bethätigt. Die Steuerung des Hochdruckcylinders erfolgt durch entlastete Doppelsitzventile mit einer – rechtsseitig angeordneten – vollkommen zwangsläufigen Steuerung auch für den Schluss des Ventils. Infolgedessen werden die sonst das Schliessen des Ventils besorgenden Federn überflüssig, oder brauchen nur ganz leicht angespannt zu werden, wenn man sie beibehalten will. Alle bisher bekannten sogen. zwangläufigen Ventilsteuerungen bestehen im wesentlichen nur darin, dass sie – im Gegensatz zu den auslösenden – zwar stets eine Verbindung der äusseren Steuerungsorgane mit dem Ventil anstreben, besitzen jedoch sämtlich – wie auch die auslösenden Steuerungen – den grossen Nachteil, dass der Schluss des Ventils durch eine stark gespannte – Regler und Steuerungsbolzen belastende – Feder herbeigeführt wird. Demnach erfolgt der Ventilschluss immer kraftschlüssig und nicht zwangläufig. So kommt es denn unter Umständen recht häufig vor, dass das Ventil hängen bleibt, ferner zeigt es sich, dass bei sicheren Umdrehungszahlen das Ventil dem Steuerungsmechanismus nicht rasch genug folgen kann und dann knallend auf seinen Sitz schlägt. Die in Fig. 28 abgebildete und zum Patent angemeldete Steuerung arbeitet in folgender Weise: Ein auf der Steuerwelle – oder Kurbelwelle – sitzender Flachregler bewegt die Stange S, welche der Kurvenscheibe A eine schwingende Bewegung erteilt. Diese Kurvenscheibe wirkt auf einen bei C drehbar gelagerten zweiarmigen mit Rollendaumen versehenen Hebel B, der mit der Ventilspindel verbunden ist. Textabbildung Bd. 317, S. 366 Liegende Tandemverbundmaschine der Sundwiger Eisenhütte. Beim Aufwärtsgange der Stange S hebt die Kurvenscheibe mittels Rollendaumen D das Ventil an. Bei dieser Bewegung bleibt aber die Schliessrolle ständig in Berührung mit dem entsprechend geformten Schliesskurvenstück der Kurvenscheibe, so dass bei der dann eintretenden Abwärtsbewegung der Stange S das Ventil unbedingt der Schliesskurve entsprechend geschlossen wird. Diese ist nun so gestaltet, dass der Schluss anfangs rasch und erst im letzten Augenblick langsam erfolgt, wodurch selbst bei höchsten Umdrehungszahlen ein sanftes Aufsetzen des Ventils auf seinen Sitz erreicht wird. Um etwaigen Dehnungen kleiner Fremdkörper, sei es an den Rollendaumen, sei es am Ventil u.s.w. Rechnung zu tragen, ist mittels einer kleinen Feder eine elastische Verbindung zwischen Ventil und Ventilspindel geschaffen. Gegenüber den Wälzhebeln dürften die Rollendaumen den sehr wertvollen Vorteil haben, dass sie bei jeder Füllung genügend Ventilerhebung ermöglichen, was bei den Wälzhebeln nicht durchführbar ist und zu Drosselungen führt. Als Vorteile dieser Steuerung führt die Sundwiger Hütte folgende auf: 1. Dauernde vorzügliche Beeinflussung bei allen Belastungen von Null bis zur Höchstleistung, und bei stärksten und plötzlich auftretenden Belastungsschwankungen, wie sie im Walzwerksbetriebe und bei elektrischen Strassenbahnen ohne Bufferbatterie vorkommen., Ganz besonders gut eignet sich die Steuerung auch für Dampfmaschinen zum Betriebe parallel geschalteter Drehstromdynamos. 2. Geräuschloses und sicheres Arbeiten selbst bei 250 minutlichen Umdrehungen und somit, sowie infolge der einfachen Bauart des Bewegungsteils bequemste Anwendung auch bei stehenden Maschinen, wo der auf der Kurbelwelle angebrachte Flachregler unmittelbar die Steuerung antreibt, und somit eine besondere Steuerwelle überflüssig wird. 3. Einfache Bedienung und ein dauernd gutes Arbeiten auch in Räumen und unter Verhältnissen, wo eine andere – insbesondere auslösende – Ventilsteuerung unmöglich ist. 4. Die sehr reichlich bemessenen und auswechselbaren gehärteten und geschliffenen Bolzen, Büchsen, Rollen und Kurven lassen einen merkbaren Verschleiss nicht eintreten. 5. In der Verbindung mit einem unserer Flachregler System Prof. Doerfel betragen die Schwankungen in der Umdrehungszahl zwischen Leerlauf und Höchstleistung höchstens 3 %, ohne dass selbst bei plötzlichen Belastungsänderungen ein Pendeln eintritt. Textabbildung Bd. 317, S. 367 Fig. 28. Steuerung zum Hochdruckcylinder der liegenden Tandemverbundmaschine der Sundwiger Eisenhütte. Textabbildung Bd. 317, S. 367 Fig. 29. Steuerung zum Niederdruckcylinder der liegenden Tandemverbundmaschine der Sundwiger Eisenhütte. Ein Flachregler, System Doerfel, ist nun auf der durch Kegelräder angetriebenen Steuer welle angeordnet und besitzt eine Vorrichtung, um während des Ganges der Maschine die Umdrehungszahl um etwa 10 v. H. verstellen zu können. Umhüllt ist dieser Flachregler mit einer feststehenden Haube. Die Steuerung des Niederdruckcylinders erfolgt – linksseitig angeordnet – durch vier Drehschieber, System Corliss, von welchen diejenigen für den Einlass Trickkanäle besitzen. Der Antrieb geschieht vom freien Ende der Kurbelwelle aus durch Einschaltung einer Schwinge, welche am Rahmen – nahe der Verbindungsflansch an die Cylinder – angebracht ist. Die für den Dampfverbrauch sehr günstigen kleinen schädlichen Räume, leichter und geräuschloser Gang auch bei hohen Umdrehungszahlen, dauerndes Dichthalten – weil die Schieberspindeln der Drehschieber dort angreifen, Wo der Reibungswiderstand auftritt – endlich die sehr bequeme Zugänglichkeit und Bedienung sind die bekannten Vorteile dieser Steuerung. Die Schmierung erfolgt von einem Hauptschmiergefässe aus. Alle Schmiervorrichtungen sind während des Ganges zu bedienen. Das abgeschleuderte Oel wird durch entsprechend ausgebildete Schirme und Tröge aufgefangen und von einem Punkte aus in den Keller zum Reiniger geleitet. Nachdem es diesen passiert hat, saugt eine von der Maschine betriebene Pumpe das Oel wieder an und drückt es in die Hauptschmiergefässe, so dass bei durchaus gleichmässiger, von der Aufmerksamkeit des Maschinenführers unabhängiger Schmierung doch keine Oelvergeudung eintritt. Auf der Ausstellung ist die Maschine auf der Sammelniederschlagung des Dampfes angeschlossen. Es ist aber auch eine eigene Dampfniederschlagung vorhanden, deren Luftpumpenantrieb von einem Kurbelzapfen am freien Ende der Kurbelwelle in einfachster und sicherster Weise erfolgt. Die Luftpumpe wird stehend und einfachwirkend mit Schöpfkolben und ohne Saugklappen ausgeführt. Für den elektrischen Betrieb ist unmittelbar auf der Kurbelwelle ein Drehstrommotor der Deutschen Elektrizitätswerke Garbe, Lahmeyer und Co. in Aachen angeordnet. Die Schwungmassen dieser Dynamo sind derart gross, dass sie als Schwungrad der Maschine dienen. Die von demselben Werke ausgestellte stehende Verbundmaschine (Mg. 30) hat im Hochdruckcylinder 440 mm, im Niederdruckcylinder 690 mm Bohrung, der gemeinsame Hub beträgt 470. Bei einer Eintrittsspannung von 11 kg/qcm absolut und 160 minutlichen Umdrehungen, entsprechend einer Kolbengeschwindigkeit von \frac{0,47\,\cdot\,160}{30}=2,507\mbox{ m} leistet die Maschine – mit Dampfniederschlagung arbeitend – bei entsprechender Füllung im Hochdruckcylinder 265 PSe. Die in einem Stück hergestellte gusseiserne Grundplatte hat drei Lagerkörper für Lager mit einer Lauflänge von je 350 mm bei 195 mm Bohrung an den Enden bezw. 410 mm Lauflänge und 195 mm Bohrung für das mittlere Lager; die zwei gusseisernen Ständer sind hier zwar nicht gegabelt wie bei Ehrhard und Sehmer, haben aber die kronenförmige Tragflansche für jeden Cylinder, welche nach vorne durch je eine starke Stahlsäule auf die Grundplatte abgestützt sind. Die Cylinder haben hinsichtlich der Dampfmäntel die gleiche Anordnung wie die liegende – vorher besprochene – Verbundmaschine, sie sind also für Heissdampf gebaut, durch Abstellbarkeit der Dampfmäntel – bezw. des Dampfmantels für den Hochdruckcylinder bei Arbeiten mit Heissdampf – ist der Verwendung von gesättigtem Dampf Rechnung getragen. Textabbildung Bd. 317, S. 367 Fig. 30. Stehende Verbundmaschine der Sundwiger Eisenhütte. Die Kolben sind als offene Körper ausgebildet und ist wiederum die Liderung dieselbe wie bei der liegenden Maschine; ebenso ist Material und Herstellung der Kolbenstange und die Anordnung ihrer Stopfbüchse dieselbe wie dort besprochen. Die unter 90° gekröpfte Kurbelwelle ist aus bestem Stahl und die Höhe zwischen Kurbelwelle und Cylinder entspricht einem Pleuelstangenverhältnis von 1 : 5. Alle Lager, Zapfen und Gleitflächen sind reichlich gross bemessen. Teile, welche teuer und schwer zu ersetzen sind, werden nach Absicht des ausführenden Werkes nur geringer Beanspruchung ausgesetzt, leicht auswechselbare dagegen hoher, an ihnen soll in Fällen zu hoher Belastung – wie bei einem etwaigen Wasserschlage oder infolge einer sonstigen Unachtsamkeit des Maschinenführers – zur Vermeidung grösseren Unheils der Bruch eintreten. Textabbildung Bd. 317, S. 368 Fig. 31. Stehende Verbundmaschine von Möller. Die Steuerung erfolgt für den Hochdruckcylinder durch die Zweikammerkolbensteuerung, Patent Prof. Doerfel. Der Expansionsschieber wird dabei von einem Flachregler, Patent Doerfel, beeinflusst, während der am nächsten zum Cylinder liegende Kolbenschieber für die Verteilung von einem festen Exzenter bewegt wird. Dieser letztere Schieber steuert das Voröffnen für den Dampfeinlass und beeinflusst den Dampfauslass. Der Expansionsschieber steuert nur den Dampfeinlass und kann sehr frühzeitig öffnen, da das Voröffnen vom Verteilungsschieber besorgt wird. Der Flachregler Patent Doerfel (D. R. P. Nr. 91539) ist auf dem freien Ende der Kurbelwelle, welches verjüngt abgedreht wurde, angeordnet, und zwar ist das Reglergehäuse auf dem Wellenende aufgekeilt und das verlängerte innere Nabenende als Exzenter ausgebildet. Auf dieses Exzenter ist dann eine lose Hülse leicht drehbar aufgesetzt; letztere hat zwei Augen zwecks Angriffs des Stellzeugs, durch welche die Hülse gezwungen ist, sich bei Ausschlag der Pendel mitzudrehen. Auf dieser Hülse sitzt nun – fest verkeilt – das den Hub und die Voreilung des Expansionsschiebers und damit die Einlasssteuerung beeinflussende Exzenter, welches zwecks genauer Wirkung der ganzen Vorrichtung durch ein Gegengewicht ausgeglichen ist. Der Mittelpunkt dieses Exzenters beweg sich auf einem Kreisbogen, dessen Mittelpunkt ausser der Mitte der Welle liegt, und wird hierdurch die Massenträgheit sehr vorteilhaft ausgenutzt. Die Drehpunkte der Pendel sind als Schneiden ausgebildet, ebenso die am Pendel befindlichen Angriffspunkte der auf Zug beanspruchten Federn, welche ausserdem zur Vermeidung der Durchbiegung durch die Fliehkraft seitliche Führung erhielten. Grosse Eröffnungen und vorteilhafte Dampfausnutzung – wie sich aus aufgenommenen scharfen Schaulinien de Indikators ergibt – sind das mit Erfolg angestrebte Ergebnis dieser Anordnung. Die Durchmesser der Kolbenschieber sind möglichst klein gehalten und ohne Dichtungsringe ausgeführt; sme laufen dampfdicht in besonderen Büchsen und sind mit letzteren auf sehr genau arbeitenden Schleifmaschinen hergestellt. Der Expansionsschieber hat auf beiden Enden doppelten Abschluss und doppelte Dichtung für den Dampfeintritt. Die Reibung zwischen Kolben und Büchse ist sehr gering und ein Verschleiss soll selbst nach Jahren nicht nachgewiesen sein. Vor allem aber eignen sich diese Steuerungsorgane in derartig genauer Ausführung vorzüglich für überhitzten Dampf. Ferner ist durch die Hintereinanderschaltung zweier Schieber eine sehr wertvolle Verminderung der schädlichen Räume erzielt. Textabbildung Bd. 317, S. 369 Fig. 32. Stehende Verbundmaschine von Möller. Der Dampfeintritt erfolgt für den Hochdruckcylinder von innen, sämtliche Stopfbüchsen der Schieberstangen sind daher nur dem Dampfdruck der Aufnehmer ausgesetzt. Der Flachregler besitzt eine grosse Energie und wirkt ausserordentlich schnell und genau, die Schwankungen in der Umdrehungszahl betragen zwischen Null und der Höchstbelastung schlimmstenfalls 2,5 v. H. Diese Flachregler sind in der Hauptanlage der Strassenbahn Niederheiduk bei Kattowitz an für diese ausgeführten Maschinen zur Verwendung gelangt und zeigen die Abdrücke der tachographischen Aufnahmen Schwankungen von geringerer Höhe. Für den Niederdruckcylinder erfolgt die Steuerung durch einen Penn'schen Kanalschieber, dessen Gestänge mit Rücksicht auf den seitlichen Druck bedeutend stärker ausgeführt ist als bei den Stangen der Kolben Schieber nötig war. Im Betrieb der Ausstellung ist die Maschine an die Sammelniederschlagung angeschlossen, die Anschlussteile für Arbeiten mit eigener Dampfniederschlagung sind aber bereits vorgesehen. Im übrigen sind beim Entwerfen und in der Ausführung grösstmöglichste Betriebssicherheit, übersichtliche Einfachheit und leichte Zugänglichkeit aller Teile bei der Bedienung – für welche hinter den Cylindern eine Laufbühne mit Treppe, vorne eine verschiebbare Leiter angebracht ist – die leitenden Gesichtspunkte gewesen. Die Schmierung entspricht in ihrer Anordnung genau derjenigen bei der liegenden Maschine und soll hier darauf nur verwiesen werden. Die Maschine ist in diesem Falle unmittelbar mit einer Gleichstromdynamo der Deutschen Elektrizitätswerke Garbe, Lahmeyer und Co. in Aachen gekuppelt – letzteres Werk lieferte ebenfalls die Drehstromdynamo für die von der Sundwiger Eisenhütte ausgestellte und vorher beschriebene liegende Maschine. Um die Anlage in Richtung der Achse möglichst kurz zu halten, ist das hier nötig werdende Schwungrad auf die Kuppelungsflansch der Maschinenseite aufgekeilt, und ist dasselbe soweit es über Flur liegt, ganz mit einem Schutzkasten umhüllt, der den unangenehm wirkenden Luftzug vom Maschinenraum fern zu halten hat. Die mit der Dynamowelle in einem Stück geschmiedete Verbindungsflansch ist in die Kuppelungsflansch der Maschinenseite eingelassen. K. und Th. Möller in Brackwede sind in der Betriebsanlage durch eine stehende Verbundmaschine (Fig. 31 und 32) ähnlicher, aber etwas grösserer Abmessung vertreten. Die Cylinderbohrungen betragen für Hochdruck 540 mm, für Niederdruck 860 mm, während der gemeinschaftliche Hub 550 mm ausmacht. Bei einer Eintrittsspannung von 10 kg/qcm absolut und 140 minutlichen Umdrehungen, oder einer Kolbengeschwindigkeit von \frac{0,55\,\cdot\,140}{30}=2,37\mbox{ Sek./m.} leistet die Maschine – mit Dampfniederschlagung arbeitend und mit entsprechender Füllung im Hochdruckcylinder – 420 bis 550 PSe. Die in einem Stück gegossene Grundplatte hat drei Lagerkörper für die Lagerung der Kurbelwelle. Die mit Weissmetall ausgegossenen Lager, deren Mittenentfernung 1610 mm beträgt, haben, beginnend von der Schwungradseite, 440 mm, 500 mm und 400 mm Lauflänge und eine Bohrung von 250 mm, ausserdem ist – in 1210 mm Abstand vom entsprechenden Grundplattenlager – noch ein viertes äusseres Schwungradlager vorhanden, mit 380 mm Lauflänge, 240 mm Bohrung. Auf der Grundplatte erheben sich für jeden Cylmnder zwei gusseiserne Ständer, von denen der hintere für die Kreuzkopfführung bestimmt und entsprechend stärker gehalten ist, während der vordere vor allem der Abstützung dient. Kopf- und Fussflanschen sind reichlich bemessen. Die Ständer tragen auf ihren Kopfflanschen die Cylinder – die kronenförmige Flansch, der wir an den bisher besprochenen stehenden Maschinen begegneten, fehlt hier also. Die Cylinder sind für Betrieb mit Heissdampf gebaut und mit Dampfmänteln versehen, mit denen sie aus einem Stück gegossen sind; die Heizung erfolgt mit dem jedesmaligen Arbeitsdampf. Die Kolben zeigen die Ausführung mit breiter Deckelflansche, eine heute meistens verlassene Bauart, die zu sehr vielen Brüchen Veranlassung gab. Die doppelt gekröpfte Kurbelwelle ist stark gehalten und alle Lager, Zapfen und Gleitflächen sind reichlich bemessen. Die Lager sind überall dort, wo es erforderlich, für Nachstellung eingerichtet. Die Steuerung des Hochdruckcylinders ist durch getrennte Kolbenschieber bewirkt. Der Grundschieber hat selbstspannende Dichtungsringe, der Expansionsschieber, System Rider, ist sauber eingeschliffen. Die Ausführung der Schieber ist so getroffen, dass an allen Stellen vollkommen gleiche Wandstärken hergestellt werden können und das Angiessen von irgend welchen Rippen wegfällt. Diese bei Anwendung von hochüberhitztem Dampf wesentlichen Vorteile lassen sich bei der gewählten Steuerungsart sehr gut erreichen; ausserdem bietet dieselbe den Vorteil, dass die Durchmesser beider Schieber, mit Rücksicht auf die Durchströmöffnungen, möglichst klein gehalten werden können und ein Angriff der Exzenterstangen in der Mittellinie des Schiebers möglich ist. Der Expansionsschieber wird durch einen empfindlichen Federregler mittels Schnecke und Schneckenradbogenstück beeinflusst, der durch Spannen einer Zusatzfeder während des Betriebes eine Aenderung der Umdrehungszahl um ± 7 v. H. zulässt; derselbe ist am freien Ende der Kurbelwelle aufgestellt und durch Kegelräder bethätigt. Die Steuerung verhindert mit Sicherheit ein Durchgehen der Maschine bei plötzlicher vollkommener Entlastung, ohne dass ein Einbau der öfter angewendeten besonderen Drosselventile nötig wird, welch letztere leicht klemmen and meistens ihren Zweck nur schlecht erfüllen. Der Niederdruckcylinder wird durch Flachschieber mit Trick'schem Kanal gesteuert. Dieser Schieber ist gegen Gewicht, und gegen Dampfdruck – letzteres nach eigenem System – entlastet. Die Entlastung gegen Dampfdruck lässt sich jederzeit leicht durch Oeffnen eines Hahnes am Entlastungsraum überwachen. Um zu verhindern, dass beim Arbeiten mit Auspuff, wie solches bei Einbau eines Wechselventils jederzeit möglich ist, die Kompression im Niederdruckcylinder zu hoch steigt und dadurch das unangenehme Abklappen des Schiebers bei kleinen und mittleren Belastungen verursacht, können die schädlichen Räume durch abstellbare Zusatzräume, die auf der oberen Cylinderseite im Deckel, auf der unteren im Aufnehmerraum liegen, vergrössert werden. Durch Verdrehen des Exzenters, wie solches öfter geschieht, lässt sich das zu hohe Anwachsen der Kompression im Niederdruckcylinder in gleich einfacher und vollkommener Weise nicht vermeiden. Es gilt natürlich auch hier das bei vorhergehenden Anlagen Besprochene. Das sehr kräftige Schwungrad mit 3600 mm Durchmesser und 300 mm Bohrung ist nach links hin zwischen Grundplatte und Aussenlager angeordnet. Gleich ausserhalb des letzteren schliesst ein Kuppelungsflansch die Kurbelwelle ab. Auf die Schmierung ist die erforderliche Sorgfalt verwendet. Für die Cylinderschmierung dient eine selbstthätig wirkende Zwillingspumpe, während alle beweglichen Teile von einer reichlich bemessenen Hauptschmiervorrichtung mit plötzlicher Abstellung bedient werden. An den äusseren Enden der beiden Endkurbellager sind Spritzringe vorgesehen, deren Kappen auf die Lagerschalen aufgezogen sind, das Aussenlager hat ebenfalls an beiden Enden Spritzringe und sind die Kappen am Körper und Deckel angegossen. Ausser dem Anschluss an die Sammelniederschlagung besitzt die Maschine auch ihre eigene Dampfniederschlagung, welche in der Unterkellerung stehend angeordnet ist und von dem Kreuzkopf der Hochdruckseite mittels einer doppelarmigen Schwinge bethätigt wird. Die doppelt wirkende Luftpumpe arbeitet ohne Saugklappen. Für die Bedienung der Maschine ist dieselbe mit ringsherumgeführter sehr kräftiger Laufbühne versehen, die trotzdem leicht und gefällig aussieht. Um die Maschine nötigenfalls plötzlich abstellen zu können, ist das Absperrventil mit einem Selbstschlussventil verbunden, welches vom Fussboden oder von der Lautbühne aus bethätigt werden kann. Die Maschine selbst ist in allen Teilen leicht zugänglich und übersichtlich zusammengebaut und hinterlässt unbedingt einen kräftigen und standfesten Eindruck. Im Ausstellungsbetrieb ist dieselbe an ihren Kuppelungsflansch mit einer Gleichstromdynamo der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. W. Lahmeyer und Co. in Frankfurt a. M. unmittelbar gekuppelt und ist die minutliche Umdrehungszahl der Maschine auf 120 vermindert. Die Werkstätten von K. und Th. Möller fertigen ausser Dampfmaschinen auch noch Dampfkessel, sowie Blech- und Maschinenarbeiten jeder Art, eine Besonderheit bilden staub- und keimdichte Luftfilter, die wir bei einer anderen Gelegenheit besprechen werden. Gegründet wurde das Werk im Jahre 1864 und hat zur Zeit zur Bewältigung seines Werkstättenbetriebs eine Dampfkraft von 250 PS in Thätigkeit. Es beschäftigte im Jahre 1900 450 Arbeiter und kehrte Erzeugnisse im Gewichte von 4000 t aus, die hauptsächlich in Norddeutschland und im Ausland ihr Absatzgebiet fanden. (Fortsetzung folgt.)