Titel: Neuere Fortschritte in der Glastechnik und in der Keramik.
Autor: Gustav Rauter
Fundstelle: Band 317, Jahrgang 1902, S. 689
Download: XML
Neuere Fortschritte in der Glastechnik und in der Keramik. Von Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg. Neuere Fortschritte in der Glastechnik und in der Keramik. I. Glasindustrie. Glas und Keramik hängen aufs innigste zusammen, sowohl was die Rohstoffe beider Industriezweige, wie auch, Was die Verwendung ihrer Erzeugnisse anbetrifft. In beiden Fallen sind es Silikate, die verarbeitet werden, und die bei dieser Verarbeitung einer mehr oder weniger starken Ofenhitze ausgesetzt werden. Während bei der Glasfabrikation die betreffenden Silikate auf dem Wege feurig-flüssiger Schmelze erst aus Kieselerde und anderen Chemikalien entstehen und während des Ueberganges aus dem teigigen in den festen Zustand ihre Form empfangen, so werden in der Keramik die als solche bereits vorhandenen Silikate in mit Wasser durchknetetem Zustande geformt und dann erst der Ofenhitze ausgesetzt, in der sie entweder nur bis zur gänzlichen Vertreibung des Wassers oder auch bis zur völligendSinterung gebrannt werden. Den Uebergang zwischen beiden Klassen von Erzeugnissen bilden die sogenannten entglasten Gläser, das heisst Glasmassen, die durch längeres Erhitzen auf eine nicht weit unter ihrem Schmelzpunkt liegende Temperatur Gelegenheit gehabt haben, aus dem amorphen in den krystallinischen Zustand überzugehen, und die dann durch Pressen in die gewünschte Form gebracht worden sind. Um gleich mit letzterem zu beginnen, so haben wir bereits in Band 316 dieses Journals auf Seite 717 die hierher gehörigen Keramosteine nach Garchey besprochen. So gross die Erwartungen waren, die sich an die Einführung dieser Bausteine aus entglastem Glas geknüpft haben, so scheint doch ihre Anwendung immerhin beschränkt geblieben zu sein, da man in dem inzwischen verflossenen Zeitraum eines Jahres noch nicht viel weiteres von ihnen gehört hat. Was die eigentliche Glasfabrikation anbetrifft, so haben hier in der letzten Zeit die Erfindungen der Gesellschaft zur Verwertung der Patente für Glaserzeugung auf elektrischem Wege, Becker & Co. m. b. H. zu Köln am Rhein, viel von sich reden gemacht. Die Gesellschaft stellt sich als mit einer belgischen Gesellschaft, der Aktien-Gesellschaft L'Industrie Verrière et ses dérivés zu Brüssel aufs engste verbunden dar. Es ist eine Versuchsfabrik in Plettenberg in Westfalen gegründet worden, wo weisses und halbweisses Hohlglas hergestellt werden soll. Man soll mit Wechselstrom arbeiten und eine Pferdekraftstunde elektrischer Kraft für 1 kg fertiges Glas benötigen. Auf der Düsseldorfer Ausstellung sollten die Erzeugnisse dieser Fabrik bereits Vorgeführt werden; jedoch ist diese Absicht nicht verwirklicht worden. Auch zu Matrei in Tirol ist eine Zweig-Unternehmung jener Gesellschaften gegründet worden, die den Titel führt: Aktien-Gesellschaft für Elektrokeramik. Die Errichtung von weiteren Fabriken zur Erzeugung von Glas auf elektrischem Wege ist noch ferner in Aussicht genommen. In Tirol beabsichtigt man in erster Linie Flaschengas und Hartglas herzustellen; namentlich glaubt man, dass die Möglichkeit, in dem elektrischen Ofen bedeutend höhere Hitze zu erzielen, als in den bisherigen Glasöfen, die Erzeugung von besonders hartem Glas zu Laboratoriumszwecken und dergleichen begünstigen müsse. Wir müssen gestehen, dass wir diese Unternehmungen für wenig aussichtsreich halten, und dass es kaum wahrscheinlich ist, dass es überhaupt gelingen wird, im elektrischen Ofen ein brauchbares Glas herzustellen. Handelt es sich doch bei der Glasschmelze um ein Gemenge von Stoffen von sehr verschiedener Grösse der einzelnen Teilchen und von sehr verschiedenem spezifischem Gewicht, das sehr sorgfältig durchgeschmolzen werden muss, und bei dem eine vollkommene Läuterung des Erzeugnisses Hauptbedingung ist, ohne die kein brauchbares Glas erzielt werden kann. Die genannten Gesellschaften sind denn auch trotz aller Patente noch nicht mit einem brauchbaren Produkt auf dem Markt erschienen. Aussichtsreicher dürfte jedenfalls das Bestreben sein, den Wannenöfen für Glas dadurch einen weiteren Wirkungskreis zu gewinnen, dass man es ermöglicht, in ihnen auch rein weisses Glas zu erschmelzen. Dies hat sich bis jetzt nicht durchführen lassen, da das in der Wanne befindliche Glas durch Flugstaub aus den Verbrennungsgasen mehr oder weniger verunreinigt und namentlich auch mit Eisen versetzt wird; jedoch ist es nicht ausgeschlossen, dass namentlich bei Regenerativöfen eine derartige Ausgestaltung der Wärmespeicher gefunden wird, dass sie zugleich als wirksame Staubfänger zu dienen imstande sind. Immerhin werden aber auch so die Hafenöfen nicht ganz verdrängt werden können. Für farbiges Glas werden diese unentbehrlich bleiben, da bei ihm die Einwirkung der Feuerungsgase nach Möglichkeit ausgeschlossen werden muss, und auch die von jeder einzelnen Farbe zu erzielenden Glasmengen zu gering sind, um den Betrieb je einer besonderen Wanne zu lohnen, zumal bei bunten Gläsern oft eine ganze Reihe von verschiedenen Farben an einem und demselben Stück gleichzeitig zu verwenden sind. In der Entfärbung des Glases hat man in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Während früher wirklich farbloses Glas kaum anzutreffen war, dieses vielmehr entweder immer einen Stich ins Grüne, oder, bei Uebersetzung mit Mangan einen solchen ins Violette aufwies, bei einem Gleichgewichtszustände zwischen Eisen und Mangan sich aber leicht mehr oder weniger grau gefärbtes Glas ergab, so ist heute sehr schön weisses Glas keine Seltenheit mehr. Im wesentlichen dürfte dieser Fortschritt wohl der Verdrängung von Braunstem als Entfärbungsmittel durch Kobalt, Nickel und auch Selen zuzuschreiben sein. Namentlich scheint die Entfärbung mit Selen in der Praxis zu sehr guten Ergebnissen zu führen. Auf dem Gebiete der Glasfärbung ist nicht viel wesentlich neues zu verzeichnen. Die Silberverbindungen, die früher nur wenig zum Färben benutzt wurden, erfreuen sich neuerdings grösserer Beliebtheit. So werden unter dem Namen Brillantglas seit kurzem von der Rheinischen Glashütten-Aktien-Gesellschaft in Köln-Ehrenfeld Trinkgläser in den Handel gebracht, die aus mit Silberverbindungen gefärbter Masse bestehen. Zugleich mit den Silber Verbindungen scheinen dem Glase als färbender Bestandteil noch Uranverbindungen einverleibt zu sein, so dass die Gläser gegen das Licht grünlich-gelb durchscheinen, im zurückgeworfenen Licht aber sehr schön fluoreszieren. In seiner Erscheinung hat dieses Glas, auf den ersten Anblick, eine gewisse Aehnlichkeit mit den mit Lüsterüberzug versehenen Gläsern, wie solche gegenwärtig sehr viel hergestellt werden. Die betreffenden Gläser werden hierzu in warmem Zustande in eine eiserne Trommel gebracht und den Dämpfen von Zinnsalz, salpetersaurem Strontian oder salpetersaurem Baryt ausgesetzt. Je nachdem das Glas mehr oder weniger lange in diesen Dämpfen verweilt, ist seine Oberfläche mehr oder weniger getrübt, und hat dementsprechend das Aussehen von verwittertem Glase oder auch von oxydiertem Metall angenommen. Schwarzes Glas diente früher fast ausschliesslich zu Schmucksachen, wozu es aber heute kaum noch hergestellt wird. Dagegen wird es gegenwärtig in grossem Umfange zu Bauzwecken benutzt. In Düsseldorf hatte z.B. die Glas- und Spiegel-Manufaktur zu Schalke in Westfalen eine sehr schöne, 4 × 2,80 m grosse, geschliffene Schwarzglasplatte ausgestellt. Durch mehr oder weniger starkes Anätzen mit dem Sandstrahlgebläse lässt sich solches Schwarzglas sehr schön dekorieren und mit Inschriften u.s.w. versehen. In der Tafelglas-Industrie wird in Deutschland im übrigen immer noch nicht nach einem einheitlichen System gearbeitet; in West-Deutschland ist die sogenannte rheinische, im übrigen Deutschland die sogenannte deutsche Arbeitsweise ausschliesslich gebräuchlich. Bei der rheinischen Arbeitsweise werden die Walzen, aus denen das Tafelglas gewonnen wird, an der Glasmacherpfeife lang geblasen, sodass also die Länge der zu erhaltenden Tafeln der Länge des geblasenen Glaszylinders entspricht. Bei der deutschen Arbeitsweise dagegen sind die erblasenen Walzen kürzer; ihre Länge entspricht der Breite der zu erhaltenden Glasplatten, während ihr Umfang die Länge der Glasplatte angiebt. Die rheinische Arbeitsweise liefert somit viel grössere Glastafeln; auch kann hierbei ein Gemenge verwendet werden, das eine weit höhere Temperatur zum Schmelzen erfordert, somit auch ein viel haltbareres Glas giebt. Ferner ist das rheinische Glas stärker und eignet sich aus allen diesen Gründen besser für die Verwendung in Wohn- und Fabrikgebäuden. Wenn trotz dieser Vorzüge die rheinische Arbeitsweise sich noch nicht weiter ausgedehnt hat, so kommt dieses daher, dass sie eine ausserordentlich grosse Geschicklichkeit der Glasmacher voraussetzt, und dass den rheinischen Tafelglasarbeitern in dieser Hinsicht eine bereits 180 Jahre umfassende Erfahrung zu Gebote steht. Nach wie vor sind die Bestrebungen der Erfinder dahin gerichtet, die Glaserzeugung möglichst von der Geschicklichkeit der Arbeiter unabhängig zu machen. Den grössten Erfolg in dieser Beziehung scheinen die Glasblasverfahren nach Sievert S. Dingl. Journal 1901, Bd. 316, S. 261 u. 279. in der Praxis gehabt zu haben, die es ermöglichen, selbst sehr grosse Stücke Hohlglas durch Blasen herzustellen. Bei dem Sievertschen Verfahren wird z.B., wenn es sich darum handelt, ein so grosses Stück wie eine Badewanne aus Glas herzustellen, eine dicke eiserne Platte von der Form der oberen Oeffnung der Wanne verwendet, längs des Randes auf diese Platte ein aus einzelnen Stücken bestehender, etwas davon entfernt gehaltener Ring aufgebracht und die Glasmasse auf die Platte gegossen. Da, wo das Glas zwischen zwei Metallschichten zu liegen kommt, nämlich am Rande der Platte, wo es einerseits auf dieser aufliegt, andererseits unter den Ring untergreift, erstarrt es zunächst. Ist hier die Erstarrung genügend weit fortgeschritten, so wird die Platte um eine Axe gedreht. Das Glas wird nun am Rande festgehalten, beginnt sich aber im übrigen von der Grundplatte loszulösen und zu senken. Das Loslösen von der Platte wird befördert, indem durch darin angebrachte Oeffnungen Luft nachströmt. Ein ebener Boden der Wanne wird dadurch erzielt, dass eine auf einem Stempel bewegliche Platte das herabsinkende Glas auffängt. Da das Glas nun allmählich zäher wird, so wird seiner Ausdehnung durch das Einblasen komprimierter Luft weiter nachgeholfen. Schliesslich werden die die Wanne haltenden Ringstücke entfernt, und die Wanne von der Platte losgelöst und kann nun dem Kühlofen zugeführt werden. In entsprechender Weise werden auch kleinere Gefässe nach dem Sievertschen Verfahren hergestellt. Das Verfahren ist nicht nur auf dem Papiere ausgearbeitet, sondern praktisch erprobt und wird vielfach angewendet. Nur für kleinere Stücke ist die Glasblasmaschine nach Blue berechnet, die von der Wheeling Mold & Foundry Co. in Wheeling, Westvirginien, gebaut wird. Hierbei wird zunächst ein Presskörper hergestellt, der dem oberen Teile des zu fertigenden Gefässes entspricht, und der in seinem nach unten verengt zulaufenden Unterteile die Haupt menge des für das Gefäss erforderlichen Glases enthält. Nach Entfernung der Pressmatrize gelangt das Glas unter den Blaskopf, der es alsdann fertig in die eigentliche Form ausbläst. Derartige Maschinen sollen in 10 Stunden mindestens 3000 Gläser in mittlerer Grösse liefern können, in Deutschland sollen indessen erst 5 derartige Maschinen in Gebrauch sein. Auch verschiedene andere Systeme zum Blasen von Glas sind hier und da eingeführt, ohne dass jedoch über die Art und Weise, wie sie arbeiten, und über ihre Verbreitung viel in die Oeffentlichkeit gelangt wäre. Zwar liegen eine Reihe von Patentschriften vor, aus ihnen lässt sich aber natürlich nicht entnehmen, inwiefern die betreffenden Verfahren auch wirklich in die Praxis übergegangen sind. Die Herstellung von Ueberfangglas geschieht vielfach in der Art, dass die betreffende Glashütte das farbige Ueberfangglas nicht selber herstellt, sondern solches aus Farbenglashütten bezieht. Namentlich ist dies bei der Verwendungdvon Rubinglas zu Ueberfangzwecken der Fall, da die Herstellung eines guten Rubinglases äusserst schwierig ist und grosse Erfahrung voraussetzt. Während man bisher zu diesem Zwecke allgemein walzenförmige Glasstücke, sogenannte Ueberfangzapfen bezog, von denen man Stücke in entsprechender Grösse absprengte, auf das zu überfangende Glas aufschmolz und dann mit diesem weiter verarbeitete, so werden neuerdings von der Glasschmelze Fontaine & Cie. in Aachen zu Ueberfangzwecken dienende Linsen, Kappen und Ringe in den Handel gebracht, die der Form der herzustellenden Gegenstände schon einigermassen angepasst sind, und durch Verminderung des Abfalls beim Bearbeiten eine bedeutende Ersparnis an Material mit sich zu bringen versprechen. Die Verwendung von Ueberfangglas hat entweder den Zweck, das betreffende Glas als ganz und gar gefärbt erscheinen zu lassen, oder durch teilweise Wiederentfernung des Ueberfanges die Herstellung von farbigen Zeichnungen auf dem betreffenden Glase zu ermöglichen. Während hierfür früher allein Schliff in Betracht kam, so hat sich hier in letzter Zeit auch die Glasätzung ein weites Feld erobert. Bekanntlich hat die Glasätzung dem Gravieren des Glases ein ziemliches Gebiet entrissen, namentlich durch die Ermöglichung der sogenannten Guillochierarbeit, wobei in den Wachsüberzug des zu ätzenden Glases mittels mechanisch in regelmässigen Figuren bewegter Nadeln die einzuätzenden Muster eingerissen werden. Für bessere Arbeiten ist dann auch die Ausführung der einzuätzenden Zeichnungen mittels Handarbeit üblich geworden, namentlich auch für überfangene Gläser, in denen die Aetzung durch die farbige Schicht durchgeht. Werden starke Ueberfangschichten auf die betreffenden Gläser aufgebracht, und dann wieder mehr oder weniger entfernt, so entstehen an Steinschneidearbeiten erinnernde Erzeugnisse. Solche wurden bereits vor langer Zeit in China durch Wegschleifen der Ueberfangschicht hergestellt, wobei nicht eine farbige Schicht auf einer farblosen Unterlage, sondern verschiedene getrübte Farbschichten auf ebenfalls gefärbter und getrübter Unterlage in Betracht kamen. Neuerdings hat auch hier die Aetzung dem Schleifen den Rang in gewissem Masse streitig gemacht. Namentlich die Arbeiten von Gallé in Nancy sind hier zu erwähnen, bei denen Aetzung und Schliff nebst sorgfältiger Auswahl der verschiedenen Ueberfangschichten und der Grundmasse zusammenwirken, um technisch wie künstlerisch vollendete Erzeugnisse zu schaffen, die namentlich auch zu Beleuchtungskörpern Verwendung finden. Ausser durch eigentliches Ueberfangen wird Glas auch vielfach auf sogenanntem kalten Wege gefärbt, indem es mit geeigneten Lackfarben angemalt wird. Solche Färbungen sind namentlich bei Glühlampenbirnen üblich, werden eber auch bei Butterdosen und anderen Haushaltungsgegenständen angewendet, die als sogenannte Zugabeartikel dienen, und wo der Käufer für billiges Geld Ware in möglichst schreien den Farben verlangt. Werden bessere Glassachen mit einer Bemalung versehen, so wird diese natürlich stets eingebrannt. Die Abhitze der Glasschmelzöfen wurde bisher ausschliesslich für die Beheizung der Kühl- und Anwärmeöfen in ziemlich unvollkommener Weise nutzbar gemacht, sodass eine grosse Wärmeverschwendung eintrat. Neuerdings strebt man mehr dahin, auch hier die Abhitze möglichst auszunutzen und sie namentlich zur Erzeugung von Dampf zum Maschinenbetrieb zu verwenden. In der Rheinischen Glashütten-Aktien-Gesellschaft zu Köln-Ehrenfeld setzt man die zur Ausnutzung der Abhitze dienenden Dampfkessel unmittelbar auf die Kappe der Oefengewölbe und soll damit guten Erfolg erzielt haben. Immerhin dürfte eine so enge Verbindung von Schmelzofen und Dampfkessel wohl kaum allgemein zu empfehlen, vielmehr eine gewisse räumliche Trennung vorzuziehen sein, da sonst unter Umständen Störungen im Betriebe des Dampfkessels wohl dem Ofen recht nachteilig werden können. Von der Verwendung des Glases im Bauwesen war bereits in unserem letzten Bericht, Band 316 dieses Journals, Seite 715–717 ausführlich die Hede. Als Neuheit ist hier noch gewalztes Luxfer-Glas nachzutragen, das sich als eine Verbilligung des Systemes der Luxfer-Prismen darstellt, und das aus Glasplatten mit scharfen Riefen besteht, wobei die die Riefen begrenzenden Winkel je nach dem Lichteinfallwinkel verschieden gewählt sind. Es kostet nur ungefähr den vierten Teil einer Verglasung mit den gewöhnlichen Luxfer-Prismenscheiben, ist dagegen nicht feuersicher, da hier kein engmaschiges metallenes Gitter werk vorhanden ist. Die Verwendung von Glasmosaik hat in der letzten Zeit in ziemlich ausgedehntem Masse stattgefunden. Namentlich sind hier die grossen Arbeiten in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zu Berlin, sowie im Aachener Münster zu erwähnen, von denen die ersteren vollendet, die letzteren in der Ausführung begriffen sind. Auch die Ausschmückung des neuen Berliner Doms mit einer grossen Menge von Glasmosaik ist vorgesehen. Die Herstellung aller dieser Mosaiken erfolgt in Deutschland, und zwar durch die Firmen Johann Odorico in Berlin, sowie Puhl & Wagner in Rixdorf. (Schluss folgt.)