Titel: Sauggasgeneratoren.
Autor: Hgr.
Fundstelle: Band 319, Jahrgang 1904, S. 524
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Sauggasgeneratoren. Sauggasgeneratoren. Eine Reihe der neuerdings entstandenen Systeme für Sauggasgeneratoren bringt die Revue de Mécanique“> März 1904, der wir die folgenden Angaben entnehmen. Der von Thwaite konstruierte Generator (Engl. Pat. 16986 v. 1902), (Fig. 1), bezweckt die regelmässige Erzeugung eines Motorengases von höchstens 8 v. H. Wasserstoff und 2 v. H. Kohlenwasserstoffen, so dass es sich auch unter einem Drucke von 5 Atmosphären nicht entzündet. – Die Beschickung besteht aus einem Gemisch von Koks oder Magerkohle mit Kalkstein, Kieselsäure und Eisenmineral. Es wird so gewählt, dass es eine sehr leichtflüssige Schlacke gibt. – Das Becherwerk b bringt es durch die Oeffnungen in den Apparat, der 7 bis 8 mal so hoch ist als sein Durchmesser beträgt. Die Luft wird unter ½–1 Atmosphäre Druck durch die wassergekühlten Düsen f mittelst hintereinander geschalteter Root scher Gebläse eingepresst. Erhitzte Luft, die aus dem Regenerator d kommt, wird durch das Rohr e g eingeführt. Das Gas durchstreicht zunächst den Reiniger c, dann den Regenerator d, um von hier durch das Filter h in den Gasometer i zu gelangen. Textabbildung Bd. 319, S. 524 Fig. 1. Generator von Thwaite. System Crossley & Rigby (Engl. Pat. 18892 v. 1902) Fig. 2. Die Blechhülle c bildet bei d einen Wasserverschluss. An jeder Seite der Glocke c, die das Gas aufnimmt, befinden sich Fülltrichter. Der bewegliche Rost m dreht sich auf den Stäben n. Die Verbrennungsluft wird zwischen der Verkleidung und dem Mantel erhitzt. – Bei einer anderen Konstruktion derselben Erfinder (Fig. 3), für bituminöse Kohle bestimmt, ist die Vergasung von dem Zersetzen der Kohlenwasserstoffe getrennt. Die Kohle wird in drei retortenähnlichen Räume a gefüllt, wo sie zunächst durch die Hitze des Generators b die Hauptmenge des Gases und Teers verliert. Das abdestillierte Gas tritt durch d, e, g von unten in den Generator. Luft und Dampf treten durch f in den Generator, dessen Gas mit Hilfe eines Aspirators abgezogen wird. – Um die in den Retorten verbrauchte Kohle in den Generator zu entleeren wird der schraubenförmige Körper k gesenkt und gedreht wodurch die Kohle gebrochen und nach unten befördert wird. Textabbildung Bd. 319, S. 524 Fig. 2. Generator von Crossley und Rigby. Textabbildung Bd. 319, S. 524 Fig. 3. Generator von Crossley u. Rigby. Fieldings Generator,Fig. 4, ist mit offenem Fülltrichter a und Konus b gebaut. Das im Generator erzeugte Gas wird durch Dampfstrahlgebläse f aus d abgesaugt und bei g in den Generator unten eingeführt. Die Verbrennungsluft wird durchs eingepresst. Die Saugwirkung bei d hindert, das Entweichen von Dampf bei a. System Daniels (Engl. Pat. 14893 v. 1902 (Fig. 5) ist für bituminöse Kohlen bestimmt. Die Destillationsprodukte der oberen Füllung gehen durchs zum durchbohrten und mit Injektor i versehenem wagerechten Rohre k. Das Gas entweicht durch den ringförmigen Sammler d. Die Luft tritt durch t ein. Der Rost besteht aus abwechselnd festen und beweglichen geneigten Stäben. Der Generator der Société française de constructions mecaniques (Engl. Pat. 12506 von 1902) Fig. 6 ist besonders für Brennstoffe, die leichtflüssige Schlacken liefern berechnet. Durch geeignete Mischung der durch den Ventilator b abgesaugten Mengen von Luft und Dampf mit Gas aus den oberen Partien des Generators wird verhindert, dass die Temperatur im Generator 1200–1300° übersteigt. Das Gemisch Textabbildung Bd. 319, S. 525 Fig. 4. Generator von Fielding. Textabbildung Bd. 319, S. 525 Fig. 5. Generator von Daniels. Textabbildung Bd. 319, S. 525 Fig. 6. Generator der Société française de constructions mécaniques. Textabbildung Bd. 319, S. 525 Fig. 7. Generator von Bollinkx. Textabbildung Bd. 319, S. 526 Fig. 8. Generator von Marechal & Barrière. Textabbildung Bd. 319, S. 526 Fig. 9. Generator von Withfield. Textabbildung Bd. 319, S. 526 Fig. 10. Generator der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur. tritt unterhalb der geneigten Gewölbe e e' bei d ein. Gasgenerator nach System A. Bollinkx. Fig. 7. Der Herd besteht aus einem Zylinder a aus Blech oder Gusseisen, der innen mit feuerfestem Material ausgekleidet ist. Er ruht auf einer gusseisernen Unterlage b, die zugleich den Rost trägt. Der Konus d hat die Aufgabe das Feuerungsmaterial hochzuhalten; sein Deckel trägt den Fülltrichter e – Die heissen Gase erzeugen zunächst im Kessel f den zum Betrieb des Generators nötigen Dampf. Der Kessel ist ein Field scher Röhrenkessel, der, sowohl was Schnelligkeit der Verdampfung als Ausnutzug der Wärme angeht, äusserst günstig arbeitet. Das Gas tritt dann durch den Kasten h, dessen Wasserverschluss es überwindet, in dem Skrubter i, in dem Koks beständig von Wasser berieselt wird. Zur Inbetriebsetzung des Generators bedient man sich des kleinen Handventilators v. Die Apparate von M. H.-M. Martin, die Mondgas erzeugen, beruhen auf folgender Grundlage. Um die Bildung von Schlacken sowie die Zerstörung des bei der Destillation der Kohlen entstehenden Ammoniaks zu vermeiden, wird das Verbrennliche der Kohlen mit einem grossen Ueberschuss von Luft und Dampf verbrannt, etwa im Verhältnis von 1 . 2, so das eben dunkle Rotglut erhalten wird. Die Zusammensetzung eines so erhaltenen Gases wurde z.B. zu 18 v. H. CO2, 10,5 v. H. CO, 0,7 v. H. C2H4 2,6 v. H. M4; 24,8 v. H. N und 43,6 v. H. N ermittelt. Die auf eine Tonne Brennstoff erhaltene Menge von Ammoniak stellt einen Wert von etwa 5 Mark dar. Ausserdem wurden 4250 cbm Gas von 1200 cal. Heizwert erhalten, von dem 2 cbm in grossen Motoren etwa 1 PS/St. leisten. System Marechal & Barrière. (Fig. 8). Engl. Pat. 12477 von 1903). Die Kohle wird durch den Trichter p in den aus Gusseisen hergestellten Generator gefüllt. Dieser wird von Wasser umflossen, welches auch durch die Röhren s und t fliesst. Der Dampf aus dem Kessel d tritt durch die Düsen e zum Feuerherd. Er mischt sich hier mit der Luft die nach dem Passieren eines Regenerators bei i in den Herd austritt. System Withfield. (Engl. Pat. 14077 von 1902), Der Generator ist besonders für Gas von hohem Heizwert eingerichtet. Fig. 9 zeigt den geneigten in Wasser tauchenden Rost c, der die Luft in der Mitte erhält. Die Stäbe sind an der linken Seite des Rostes weiter von einander abstehend, sodass auf dieser Seite des Rostes eine lebhaftere Verbrennung stattfindet. Der hier herrschende lebhafte Zug führt dann das Gas, welches mit flüchtigen Teerbestandteilen beladen ist, nach h, von wo es durch den Injektor i angesaugt und wieder ins Feuer geführt wird und zwar bei g, der Stelle der grössten Hitze. Hier werden unter Mithilfe des Wasserdampfes die teerigen Bestandteile zersetzt. Für die minderflüchtigen Bestandteile ist die Umleitung m, n, m bestimmt, die sie ebenfalls wieder zum Herd zurückleitet. System der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur.Fig. 10. Nachdem der Generator mittels Ventilator angeheizt ist, wird er durch Oeffnen des Ventils u mit dem Motor in Verbindung gebracht. Das Gas verfolgt hierbei den Weg a, b, c, s, d. Die Luft tritt auf dem Wege a, l, f, v, g, h, i, r, zu, indem sie zugleich durch das Gas in b vorgewärmt wird. Bei jedem Ansaugen überträgt sich ein Vakuum nach k, wodurch sich das Diaphragma l hebt und Wasser durch m, n, zum Kessel v treten lässt. Das Gemisch von Wasserdampf und Luft erhitzt sich auf seinem Wege g, h, i weiter, ehe es zu dem Rost r gelangt, und das Reservoir w gestattet die Wasserzufuhr in jeder gewünschten Weise zu regulieren. Dr. Hgr.