Titel: Zündzeitpunktverstellungs-Vorrichtung.
Fundstelle: Band 321, Jahrgang 1906, S. 331
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Zündzeitpunktverstellungs-Vorrichtung. Zündzeitpunktverstellungs-Vorrichtung. Ortsfeste Maschinen erzeugen bekanntlich ihren elektrischen Strom durch einen Magentapparat und wird durch Leitungsunterbrechung im Motorinnern ein Funke erzeugt, welcher das Gemisch entzündet. Textabbildung Bd. 321, S. 331 Fig. 1. Da für die Entflammung des Gemisches eine gewisse Zeit erforderlich und diese auch von der Zusammensetzung des Gemisches abhängig ist, so muss das Abreissen oder Funkenziehen schon vor der Zeit geschehen, bei welcher die Explosion im Innern des Zylinders erfolgen soll. Dieses Entflammen ist aber ausserdem noch von der jeweiligen Tourenzahl bezw. Kolbengeschwindigkeit abhängig. Es ist daher für eine rationelle Ausnutzung des Brennstoffes erforderlich den Zündzeitpunkt je nach den Verhältnissen (Gasart und Kolbengeschwindigkeit) zu verlegen. Mit Hilfe der nachbeschriebenen Körlingschen Vorrichtung Fig. (12) lässt sich dieses bequem bewerkstelligen. Am Ende der Steuerwelle, welche den im Querschnitt gezeichneten Drehsinn hat, ist ein mit schlanken Schraubengängen versehener Bolzen B mittels Mutter M und Konus befestigt. Ist die Maschine in Bewegung, so schlägt der Mitnehmer J gegen den Hebel N des Zündapparates A, bewegt den Anker, d.h. erzeugt den elektrischen Strom und schnappt beim weiteren Drehen der Welle ab. Diese Bewegung wird durch die Abreisstange auf die Zündbüchse übertragen, was ein Abreissen des Funkens zur Folge hat. Die in Fig. 1 gezeichnete Stellung gilt für das Anlassen der Maschine; der Funken springt bei dieser Stellung in der Totlage der Maschinenkurbel über. Hat die Maschine eine schnellere Gangart erreicht, so macht sich auch eine frühere Zündung notwendig. Diese wird durch Drehen an dem Handrad G ermöglicht. Letzteres ist mit einem mit flachgängigem Gewinde versehenen Bolzen K fest verbunden, welcher sich in dem Bolzen L bewegt, der gegen Drehen gesichert ist. Beim Bewegen des Handrades wird Hülse O verschoben, welche gleichzeitig Nabe N mitnimmt. Diese muss infolge der Schraubengänge eine entsprechende Drehung machen, Schraube P hält die jeweilige Stellung fest. Ist durch Drehen am Handrad die Nabe N in die äusserste Stellung gebracht, so erreicht natürlich bei Drehung der Steuerwelle der Mitnehmer J früher den Hebel H des Megnetapparates, wodurch früheres Abschnappen bezw. Abreissen erfolgt. Mitnehmer J ist so breit, dass er nach erfolgter Verstellung den Hebel H stets trifft. Die äusserste Stellung ermöglicht eine Entzündung des Gemisches bei einem Winkel der Kurbel von 45° gegen die hintere Totlage. Die Skala S zeigt die jeweilige Entzündung in Zentimeter der Kolbenstellung vor Totpunkt an. Erwähnt sei noch die Sicherung gegen Hebelbrüche beim Stillsetzen (Auslaufen) der Maschine. Bekanntlich macht beim Auslaufen die Kurbel eine hin- und hergehende Bewegung, bis sich die Massen ausgeglichen haben. Hierbei bewegt sich die Steuerwelle der normalen Drehrichtung entgegengesetzt, wie in Fig. 2 gezeigt. Der Mitnehmer J trifft dann den Hebel H, welcher aber eine solche Drehrichtung nicht gestattet; ein Bruch oder Verbiegen wäre unvermeidlich, wenn nicht der Mitnehmer die gezeichnete Form hätte. Trifft letzterer den Hebel H, so gibt er nach und wird durch die Feder F1 wieder in seine normale Lage zurückgebracht. Textabbildung Bd. 321, S. 332 Fig. 2. J. P.