Titel: Wasserstandsfernzeiger mit kontinuierlicher Anzeige des Wasserstandes.
Autor: A. Koepsel
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 197
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Wasserstandsfernzeiger mit kontinuierlicher Anzeige des Wasserstandes. Von Dr. A. Koepsel in Charlottenburg. KOEPSEL: Wasserstandsfernzeiger mit kontinuierlicher Anzeige des Wasserstandes. Die bisher gebräuchlichen Wasserstandszeiger waren so eingerichtet, daß die Angabe des Wasserstandes sprungweise erfolgte, indem in gewissen Abständen von je 5 oder 10 cm ein Kontakt geschlossen wurde, der mittels elektrischer Auslösung ein Zeigerwerk in Bewegung setzte, dessen Zeiger bei jedesmaligem Kontakt um ein gewisses Intervall weitersprang. Man ist bei dieser Art von Wasserstandszeigern innerhalb des benutzten Intervalls stets im unklaren, ob das Wasser im Moment der Beobachtung im Steigen oder Fallen begriffen ist; will man dies erkennen, so muß man so lange warten, bis der Zeiger ein Intervall weiterspringt, was bei ungefähr gleichbleibendem Zu- und Abfluß des Reservoirs unter Umständen sehr lange dauern kann. Ein Wasserstandszeiger mit kontinuierlicher Anzeige des Wasserstandes ist von diesen Mängeln frei und durch einen Blick auf den Zeiger kann man sich sofort überzeugen, ob der Wasserspiegel sinkt, steigt oder konstant ist, was für gewisse Betriebsvorgänge von Wichtigkeit sein kann. Erreicht wird dieses durch einen mechanisch veränderlichen elektrischen Widerstand, welcher mit dem Schwimmer derartig verbunden ist, daß beim Steigen des letzteren der Widerstand kontinuierlich vergrößert, beim Fallen verkleinert wird, welche Widerstandsänderungen in bekannter Weise mit Hilfe der Wheatstoneschen Brücke auf ein Galvanometer übertragen werden. Textabbildung Bd. 328, S. 197 Abb. 1.Wasserstandsanzeiger von Koepsel. Wie aus Abb. 1 ersichtlich, ist an dem Schwimmer, welcher in Führungsstangen läuft, ein Seil befestigt, welches mehrere Male um eine Seilscheibe geschlungen ist. Die Auf- und Abwärtsbewegung des Schwimmers wird hierdurch in eine drehende verwandelt, welche in geeigneter Weise durch Schnecke oder Zahnrad auf eine Schieferscheibe übertragen wird, auf deren Peripherie ein Widerstandsdraht aufgezogen ist, welchem durch zwei Schleiffedern der elektrische Strom zugeführt wird. Durch die Drehung der Scheibe ändert sich die zwischen den Schleiffedern liegende Drahtlänge und damit ihr Widerstand, der den vierten Zweig einer Wheatstoneschen Brücke bildet. Das im Diagonalzweige der Brücke liegende Galvanometer zeigt diese Veränderung daher kontinuierlich an. Die Unabhängigkeit der Uebertragungsentfernung wird dadurch erreicht, daß vor den mechanisch veränderlichen noch ein konstanter Widerstand geschaltet wird, von welchem bei der Montage so viel abgenommen wird als dem Widerstand der Zuleitung entspricht. Etwaige Temperaturänderungen der Zuleitung können durch einen Widerstand im Nachbarzweige der Brücke kompensiert werden. Textabbildung Bd. 328, S. 197 Abb. 2. An denjenigen Stellen der Schieferscheibe, welche dem höchsten und tiefsten Stand des Schwimmers entsprechen, können Kontakte angebracht werden, durch deren Schließung eine Glocke ertönt, die das Bedienungspersonal auf diese beiden Grenzpunkte aufmerksam macht. Der Apparat erfordert zwei Zuleitungen. Zu seinem Betriebe reicht eine Akkumulatorenbatterie von 2 bis 4 Volt aus. Er kann auch an ein Starkstromnetz angeschlossen werden. Textabbildung Bd. 328, S. 197 Abb. 3. Abb. 2 und 3 zeigen Ansichten des Aufnahmeapparats, welcher bereits in verschiedenen Anlagen mit Erfolg zur Anwendung gekommen ist.