Titel: Zuschriften an die Redaktion.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 432
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Zuschriften an die Redaktion. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Zuschriften an die Redaktion. Versuche an einem Verbrennungsmotor. Das von Herrn Dipl.-Ing. Dreyer mitgeteilte Ergebnis der Federeichung (vergl. Heft 20 S. 310 d. Bd.) zweifle ich in keiner Weise an, da ich bei der geeichten Feder stets denselben Maßstab ermittelt habe. Ich habe bisweilen auch selbst Eichdiagramme erhalten, in denen die von mir angedeutete Reibung nicht zum Ausdruck kam, ohne daß im Zusammenhang mit solcher Eichung die Indizierung andere Werte zeitigte. Das Eichdiagramm einer Feder, das unter Benutzung des fraglichen Indikators gewonnen ist, kann indessen keinen Nachweis bringen für die Unrichtigkeit meiner Ausführungen. Ferner ist hervorzuheben, daß der Indikator in senkrechter Stellung geeicht worden ist, während er bei meiner Benutzung am Motor wagerecht arbeitete. Die gute Proportionalität der Federn von Dreyer, Rosenkranz und Droop habe ich niemals in Frage gestellt. Ich verweise aber gern darauf, daß die neuen Indikatoren dieser Firma gegenüber dem von mir in der Skizze (Abb. 7 1912 S. 696) angegebenem Modell durch Anwendung einer, unteren Kolbenstange noch eine besonders tief gelegene Führung des Kolbengestänges erhalten haben. Hierdurch wird offensichtlich der Zweck verfolgt, die von mir angegebene Eckwirkung zu beseitigen. Dieses Modell wurde bereits vor dem Erscheinen meines Aufsatzes verkauft. Zu den weiteren Ausführungen des Herrn Dreyer bemerke ich, daß 11,8 PS nicht die Vollast, sondern die äußerste Grenzlast des Motors darstellen, wie das von mir deutlich ausgeführt ist. Für die normale Vollast von 10 PS ergibt sich bei 1,7 5 PS Reibungsverlust ein mechanischer Wirkungsgrad von 85 v. H. Diesen, auch 87 v. H., halte ich bei einem modernen Motor für durchaus erreichbar, so lange die Zylinderbahn in gutem Zustande ist. Die von Herrn Dreyer angeführten Versuche sind an viel älteren Motoren vorgenommen. Die persönlichen Bemerkungen des Herrn Dreyer dürften sich von selbst richten. Dipl.-Ing. Richter. –––––––––– Da Herr Richter in seiner obigen Erwiderung auf die klipp und klar in meinem Artikel, Heft 20, Jahrgang 1913 dieser Zeitschrift gestellten Behauptungen bzw. Fragen überhaupt nicht eingeht, erübrigt sich für mich eigentlich, auf seine Ausführungen einzugehen. Nur eins: Wenn Herr Richter jetzt sagt, daß es für die Indizierungen gleichgültig sei, ob im Eichdiagramm Reibungen im Indikator zum Ausdruck kommen oder nicht, dann verstehe ich nicht, wie er in seinem Artikel, Heft 44 dieser Zeitschrift 1912, sagen kann, das von ihm aufgenommene Eichdiagramm weise bereits darauf hin, daß der Rosenkranz-Indikator kein Vertrauen verdiene?! Herr Richter bemerkt ferner, daß der Indikator in senkrechter Stellung geeicht und in wagerechter Stellung gearbeitet habe. Wenn Herr Richter damit sagen will, daß dieses von Einfluß auf die Indizierung sei, so möchte ich darauf hinweisen, daß von autoritativer Seite längst festgestellt ist, daß dieses nicht der Fall ist, und dürfte dieses auch sonst allgemein bekannt sein. Dipl.-Ing. Rich. Dreyer.