Titel: Polytechnische Schau.
Fundstelle: Band 332, Jahrgang 1917, S. 269
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Polytechnische Schau. (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge – nur mit Quellenangabe gestattet.) Polytechnische Schau. Aus dem Jahresbericht 1915 des Königlichen Materialprüfungsamtes der technischen Hochschule zu Berlin in Berlin-Lichterfelde-West. Der vorliegende Jahresbericht gibt einen Ueberblick über die Tätigkeit des Amtes im Jahre 1915/16. Der Krieg hat die Arbeiten außerordentlich beeinflußt; insbesondere waren große Anforderungen zu erfüllen, die von der Heeres- und Marineverwaltung und von der mit Kriegslieferungen beschäftigten Industrie gestellt wurden. Leider muß von Mitteilungen dieser Versuche, die vielfach die Verwendung von Ersatzstoffen betreffen, Abstand genommen werden. Es ist aber dringend zu wünschen, daß nach Friedensschluß die wichtigsten Ergebnisse im Interesse der Industrie und unserer Volkswirtschaft veröffentlicht werden. 1. Abteilung für Metallprüfung: Es wurden 584 Aufträge gegen 505 im Vorjahre erledigt. Besonders zahlreich waren die Untersuchungen von Materialprüfungseinrichtungen, ein Beweis, wie sehr die Materialprüfung durch den Krieg gefördertVgl. Müller. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Materialprüfung unter besonderer Berücksichtigung der Kriegswirtschaft. Der Staatsbedarf 1916 Nr. 40.Müller. Wie können wir uns vor dem Wucher mit Kriegsersatzstoffen schützen? Technische Rundschau 1917 Nr. 10. wurde. Bekanntlich werden zur Prüfung der Maschinen Spiegelapparate und Kraftprüfer verwendet. Erstere werden auch für gewöhnliche Dehnungsversuche gebraucht, und es genügt für die praktischen Versuche das Ausmessen der Schneidenbreiten zur Ermittlung des Uebersetzungsverhältnisses. Bei Maschinenuntersuchungen ist jedoch ein Vergleich mit den zur Eichung des Kontrollstabes benutzten Spiegeln zu empfehlen. Die Kraftprüfer erfreuen sich infolge ihrer verhältnismäßig einfachen Handhabung zunehmender Verbreitung; mit ihnen ist die gleiche Genauigkeit wie mit Kontrollstäben zu erreichen. Die Tatsache, daß die Maschinenprüfungen in der Mehrzahl Fehler unter 1 v. H. der Lastanzeige ergaben, bezeugt den hohen Stand dieses Zweiges des Maschinenbaues. Als Fehlerquellen kommen die Schleppzeiger der Manometer infolge großer Reibungswiderstände oftmals in Betracht; andererseits treten Fehler durch Wärmeeinflüsse bei solchen Maschinen gern auf, bei denen der Flüssigkeitsdruck im Arbeitszylinder gemessen wird, wobei das Fehlen einer Dichtung besonders ungünstig wirkt. Bei Hebelwagenmaschinen ist die gleichmäßige Anlage der Pfannen an den Schneiden auch bei entlasteter Maschine sicherzustellen.Müller. Ueberblick über die gebräuchlichsten Festigkeitsprobiermaschinen. D. p. J. 1912. Die Meßdosenmaschinen sind insofern ungünstig, als bei ihnen leicht mit einer Veränderlichkeit der Kraftmessung zu rechnen ist; öftere Nachprüfungen sind unbedingt erforderlich. Aus den erledigten Prüfungen mögen folgende Ergebnisse mitgeteilt sein. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Festigkeitseigenschaften starker Schmiede- und Walzstücke werden am zweckmäßigsten Proben aus Kern, Rand und mitten zwischen diesen entnommen. Es ergaben sich folgende Werte (Tab. 1 S. 270). Die Folgerungen aus den Werten sind leicht zu ziehen. Der Einfluß der Wärme auf Messing gibt sich bekanntlich in einer Festigkeitsverminderung kund, wie folgende Ergebnisse zeigen: Wärmegrad °C 200 250 300 Streckgrenze kg/mm2 15,3 12,1 8,7 Bruchfestigkeit 31,1 25,2 17,1 Dehnung v. H. 37,1 32,3 23,3 Querschnittsverminderg. 33 31 30 Rübelbronze hatte folgende Eigenschaften: Elastizitätsmodul E kg/mm2 7900 Proportionalitätsgrenze σP 12,1 Streckgrenze σs 26,5 23,0 Bruchfestigkeit σB 53,9 55,5 Verhältnis \frac{\sigma_S}{\sigma_B}\,.\,100 v. H. 48 41 Bruchdehnung δ11,3 10,4 11,9 Zwei Drahtseile aus sechs und sieben Litzen mit je 14 Drähten ergaben folgende Werte: Anzahl der Litzen 7 7 6 6 Drahtdurchmesser mm 0,5 0,5 0,5 0,25 Einzeldrahtbruchlast d. kg 38,5 39,9 39,5 10,9 Drahtfestigkeit σD kg/mm2 192 192 192 219 Gesamtdrahtbruchlast (abzüg-    lich Kerndrähte) D kg 3504 3630 3080 850 Seilbruchlast S 3630 3533 3118 741 Verhältnis \frac{\mbox{Seilbruchlast}}{\mbox{Ges.-Drahtbruchlast}}\,\frac{S}{D}\,.\,100 v. H. 104 97 102 87 Tabelle I. Material Abmessungenmm Lage der Probeim Querschnitt Spannungen kg/mm2 Bruch-dehung δ11,3v. H. Querschnitts-vermind. qv. H. Streckgrenzeσs BruchσB Verhältnis\frac{\sigma_S}{\sigma_B}\,100 v. H. Rundstahl 72 φ RandMitteKern 35,433,734,5 62,763,664,9 565353 21,121,919,3 474434 Rundstahl 72 φ RandMitteKern 35,035,535,6 68,268,668,8 515252 17,413,4  9,0 322212 Schmiedestück 490 φ RandMitteKern 31,326,6218 62,955,851,3 504843 17,821,722,1 465147 Rundstahl 104 φ RandKern 38,237,9 74,070,0 5254 14,2  5,2 236 Rundstahl 42 φ RandKern 44,642,5 69,267,2 6463 24,723,5 4636 Rundstahl 51 φ RandKern 39,138,0 67,565,7 5858 24,1 4645 Flachstahl 40 × 52 RandKern 38,139,8 67,268,5 5758 27,825,8 4745 Quadrateisen 36 × 36 RandKern 22,222,5 35,135,8 6363 31,627,6 Wagenachse 100 φ RandMitteKern 29,829,227,0 51,753,151,8 585552 22,823,121,3 494639 Welle 38 φ RandKern 30,628,7 55,652,6 5555 21,7 5653 Bei den Seilen mit 0,5 mm Drähten war also die Seil- und Gesamtdrahtfestigkeit nahezu gleich, während bei den Seilen mit 0,25 mm Drähten erstere um 13 v. H. kleiner als letztere war. Eine Keramiksäule hatte nach dem Verfahren von Rudel off eine Wärmeausdehnungszahl von β = 67 × 10–7. 2. Abteilung für Baumaterialprüfung. Eine natürliche Folge der Kriegsverhältnisse mit dem völligen Brachliegen der Bautätigkeit ist das Sinken der Anzahl der Anträge von 775 mit 24 693 Versuchen im Jahre 1914 auf 332 mit 10344 Versuchen im Berichtsjahr 1915. Den weitaus größten Raum nahmen die Prüfungen von Bindemitteln, hydraulischen Zuschlagstoffen, Mörtel- und Betonmischungen ein. Versuche ergaben, daß in der Mischung 1 : 3 Raumteilen hergestellter Beton (weich angemacht) selbst bei höherem Wasserdruck (4 at) wasserdicht war, und daß in weichem Beton 1 : 3 wie 1 : 4 aus denselben Stoffen eingelagertes Eisen nach längerem Lagern der Betonproben in 5-prozentiger Salzlösung rostfreiVgl. Müller. Der elektrische Widerstand von nicht bewehrtem Beton und seinen Einzelbestandteilen. Diss. Darmstadt 1910. blieb. Ein weiterer Schutz wird durch einen dichten Glattstrich der Oberflächen oder durch haltbaren Anstrichstoff erzielt. Zerstörungserscheinungen an einer in Beton hergestellten Ufermauer ließen die Notwendigkeit einer vor der Inangriffnahme der Bauteile vorzunehmenden Untersuchung der Grundwasser erkennen. Außer wissenschaftlichen Untersuchungen beteiligte sich die Abteilung noch an den Arbeiten des Ausschusses für Revision der Normen, des Vereins deutscher Portlandzement-Fabrikanten, des Vereins deutscher Eisenportlandzementwerke, des Vereins deutscher Hochofenzementwerke, an den Versuchen für den deutschen Ausschuß für Eisenbeton sowie an den vom Minister der öffentlichen Arbeiten angeordneten Seewasserversuchen. 3. Abteilung für papier- und textiltechnische Prüfungen. Infolge des Mangels an Harz kann heute billigerweise nicht mehr die gleiche Anforderung an die Leimfestigkeit der Papiere gestellt werden, wie sie zu Friedenszeiten bestand. Um wirtschaftliche Schäden der Papierindustrie durch Zurückweisung leimschwacher Papiere möglichst zu vermeiden, hat das Amt die Herstellung eines auch für solche Papiere brauchbaren Ersatzstoffes angeregt; nach Angaben des Amtes ist die Anregung auch auf fruchtbaren Boden gefallen. Textabbildung Bd. 332, S. 271 Chemische Zusammensetzung v. H.; Schlagarbeit; Zapfen; Wange; Zugfestigkeit; Zapfen; Wange; Dehnung; Bemerkungen über den Bruch; Dauerbruch; Siegerungsstellen u. nichtmetallische Einschlüsse Im Berichtsjahr wurden 594 gegenüber 865 im Vorjahre eingegangene Papiere geprüft. Als Grund für diesen beträchtlichen Rückgang wird unter anderen angegeben, daß manche Dienststellen während der Kriegszeit die Normalpapiere nicht prüfen lassen wollen, weil die Industrie mit zu großen Schwierigkeiten zu kämpfen habe. An sich erscheint diesem Entschluß eine gewisse Berechtigung inne zu wohnen; ob er in der richtigen Erkenntnis der Sachlage gefaßt wurde, dürfte doch sehr zweifelhaft sein, denn jeder Sachverständige wird der Ansicht des Amtes beipflichten, daß mit abnehmender Kontrolle ein Sinken der Papiergüte eintreten wird. Es kann also vor diesem Fehler nur gewarnt werden. In der Abteilung wurden insgesamt 875 Anträge gegenüber 1086 vorjährigen erledigt. 4. Abteilung für Metallographie. Gegenüber 160 Anträgen des Vorjahres wurden 109 erledigt. Zum Abschluß wurden folgende Arbeiten gebracht: Versuche über das Rosten von Eisen in nach dem Permutit Verfahren enthärtetem Wasser, sowie über Mittel zur Verhinderung des Rostangriffs; Beitrag zur Kenntnis der Aluminium-Zinklegierungen; Verfahren zur Bestimmung der Wärmedurchlässigkeit von Geweben; einige Versuche mit kaltgezogenem und wieder angelassenem Flußeisen; Zersetzungserscheinungen beim Gußeisen. Bei den Prüfungen wurden unter anderen folgende Ergebnisse über gebrochene Wellen aus Sonderstahl gefunden (Tab. 2). 5. Abteilung für allgemeine Chemie. Hier wurden 395 gegenüber 1842 Untersuchungen erledigt. 6. Abteilung für Oelprüfung. Die Zahl der Anträge belief sich auf 325 mit 485 Proben gegenüber 300 mit 447 Proben im Vorjahre. Auch in diesem Jahr konnte das Amt wieder die Beobachtung machen, daß besonders die Schmiermittel hinsichtlich der Güte recht zu wünschen übrig lassen. Verfasser kann dieses durch seine zahlreichen in der Praxis (Laboratorium und Betrieb) gesammelten Erfahrungen mit Schmierstoffen bestätigen und immer wieder zur Vorsicht beim Einkauf mahnen; man lege lieber etwas mehr Geld an und schone damit Maschinen und Transmissionen. Bei sparsamem Verbrauch unter Verwendung von Oelfängern und anderen Mitteln werden die Mehrkosten erheblich aufgewogen. Endlich mögen noch die weiteren aus dem Amte hervorgegangenen literarischen Arbeiten angeführt werden: Erfahrungen über das Unbrauchbarwerden von Drahtseilen (Mitteilungen 1915). Der Einfluß längeren Naßhaltens auf das spätere Schwinden von Beton beim Erhärten an der Luft (Mitteilungen 1916). Belastungsversuche mit einer Decke aus Koenenschen Voutenplatten (Deutscher Ausschuß für Eisenbeton). Erfahrungen bei der Herstellung von Eisenbetonsäulen (Deutscher Ausschuß für Eisenbeton). Längenänderungen der Eiseneinlagen in erhärtendem Beton (Deutscher Ausschuß für Eisenbeton). Der Einfluß der Nietlöcher auf die Längenänderung von Zugstäben und die Spannungsverteilung in ihnen (Ausschuß für Versuche im Eisenbau). Weitere Untersuchungen von Eisenbetonsäulen (Beton und Eisen 1915). Asphaltprüfung (Mitteilungen 1915). Abnutzbarkeit natürlicher Gesteine (Mitteilungen 1915). Prüfung von Eisenportlandzement bei Lufterhärtung im Vergleich zur Wassererhärtung (Mitteilungen 1915). Prüfung von Eisenportlandzement im Vergleich zu Portlandzement (Mitteilungen 1915). Die Eigenschaften von Portlandzementen, Eisenportlandzementen, Hochofenzementen und anderen hydraulischen Bindestoffen (Mitteilungen 1915). Sandfestigkeit der Zemente (Mitteilungen 1915). Normalpapier 1914 (Mitteilungen 1915). Neues auf dem Gebiete der Papierprüfung in den Jahren 1913 1914 (Mitteilungen 1915). Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Papier (Mitteilungen 1915). Die Bestimmung der Fettdichtigkeit von Pergamentersatz und Pergamynpapieren (Mitteilungen 1915). Die in der Textilveredelungsindustrie angewandten Säuren und ihre azidischen und spezifischen Eigenschaften (Mitteilungen 1915). Theorien der Seidenbeschwerung und ihr augenblicklicher Stand (Mitteilungen 1915). Vorschlag betreffend ein Verfahren zur Prüfung der elastischen Eigenschaften von gesponnenem Polsterhaar (Mitteilungen 1915). Beitrag zur Kenntnis der Festigkeitseigenschaften von Polster-Roßhaaren und über Probeentnahme und Analyse von Polsterhaargespinsten (Mitteilungen 1915). Versuche über das Rosten von Eisen in nach dem Permutitverfahren enthärtetem Wasser sowie über Mittel zur Verhinderung des Rostangriffs (Mitteilungen 1915). Beitrag zur Kenntnis der Aluminium-Zinklegierungen (Mitteilungen 1915). Verfahren zur Bestimmung der Wärmedurchlässigkeit von Geweben (Mitteilungen 1915). Einige Versuche mit kaltgezogenem und wieder angelassenem Flußeisen (Mitteilungen 1915). Untersuchungen über Lagermetalle; Antimon-Blei-Zinnlegierungen (Stahl und Eisen). Verfahren zur Bestimmung der Art und Stärke der Verzinkung eiserner Gegenstände (Stahl und Eisen). Ueber das Verhalten von Portlandzementmörteln in verschiedenen Salzlösungen (Mitteilungen 1915). Bestimmung sehr kleiner Wassermengen in Alkohol mittels der kritischen Lösungstemperatur (Mitteilungen 1915). Untersuchungen über Eisengallustinten. 14. Mitteilung: Ueber die gewichtsanalytische Bestimmung der Gerb- und Gallussäure (Mitteilungen 1915). Die festen Bestandteile des Erdöles (Chemiker-Zeitung 1915). Natur- und Kunstasphalt (Kunststoff 1915). Die in Fetten vorkommenden Stearine und ihr Verhalten beim Hydrieren (Mitteilungen 1915). Geruchlos gemachte Trane und ihre Erkennung (Chemiker-Zeitung 1916). Ueber die Berechnung der Fadenberichtigung für geeichte Thermometer (Mitteilungen 1915). Privatdozent Dr. Ing. W. Müller. ––––– Ueber die Heranziehung der Gefügelehre zur Deutung einiger alltäglicher Erscheinungen im Gießereibetriebe. (Aus einem Vortrage von Geh. Bergrat Professor B. Osann, Clausthal, im Verein deutscher Gießereifachleute.) Einleitend betonte der Vortragende, daß er unter Gefügelehre etwas anderes verstehe, als unter Metallographie, indem er die Metallographie als ein Sondergebiet der Gefügelehre auffaßt, also dem letzteren Begriff einen weiteren Raum gibt. Sodann erläutert er die Erscheinungen der Schwindung, Spannung, Verkrümmungen und des Reißens, die alle zusammengehören, d.h. die Schwindung ist die Ausgangserscheinung, das Reißen und die Verkrümmung folgen aus der Spannung. Schwindung bedingt an sich keine Spannung, auch selbst nicht die starke Schwindung des Hartgusses und Stahlformgusses. Dies geschieht nur, wenn ihr nicht freier Raum gegeben wird. Eingehend erläutert nun der Vortragende an Beispielen aus der Praxis das Auftreten der Spannung und Schwindung. Die Spannung in Gußstücken beseitigt man durch Ausglühen. Dies ist bei Stahlformgußstücken allgemein im Gebrauch, bei Eisengußstücken aber bisher eine Ausnahme. Es ist sehr wohl möglich, daß es auch hier mehr angewendet wird. Dieselmotorzylinder, Dampfturbinengehäuse werden heute schon ausgeglüht, um Spannungen zu beseitigen. Auch ist das Erkaltenlassen von gegossenen Eisenbahnwagenrädern in dicht geschlossenen Gruben zu nennen. Die Temperatur von 600 ° ist die richtige, sie gilt auch für das Ausglühen von Stahlgußformstücken, soweit es sich um Beseitigen von Spannungen handelt. Abgesehen von diesem Glühen kennt man auch bei Stahlguß ein Glühen, das in höheren Temperaturen mit dem ausgesprochenen Zweck vor sich geht, neben der Beseitigung der Spannung auch das Gefüge zu verbessern. Ein Metallkörper ist spannungslos, wenn sich die Moleküle beim Abkühlen so gelagert haben, wie es der Gleichgewichtslage entspricht. Unter gewöhnlichen Verhältnissen kühlt aber ein Metallkörper zu schnell aus; ehe Gleichgewicht erreicht ist, ist schon Starre eingetreten, man spricht dann von Unterkühlung. Wenn man nun von neuem auf höhere Temperaturen, meist etwa 900° erwärmt und dann wieder langsam und geschützt vor Zug Wirkung abkühlen läßt, erreicht man eine Gefügeverbesserung, die sich bei Stahlformguß zum Beispiel durch ein Wachsen der Dehnungsziffer auf den dreifachen Betrag und durch ein feinkörnigeres Gefüge ausdrückt. Bei diesem Vorgange muß eine bestimmte Temperatur innegehalten werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß es bisweilen von Nutzen ist, die Abkühlung im Glühofen bei Stahlformgußstücken mit einem genau bemessenen Sprunge vor sich gehen zu lassen. Schmiedestücke bringt man im Gegensatz dazu nach dem Glühen unmittelbar in einen Oelbehälter oder einen Wasserregen und hernach wieder in den Glühofen zurück, um sie bei niedriger Temperatur noch einmal zu erwärmen. Ein derartiges, mit Härten und Anlassen gepartes Glühen nennt man Vergüten. Sodann erläutert der Vortragende die Erscheinung des Lunkerns und die verschiedenen Erklärungen für die Entstehung des Lunkerhohlraumes, wobei er einen Unterschied zwischen Schrumpfen und Schwinden macht. Das erstere bedeutet die Volumverringerung beim Uebergange vom flüssigen in den festen Zustand, das zweite die regelrechte Schwindung im festen Zustande. Ein Eisen, das stark schwindet, braucht deshalb auch nicht stark zu lunkern und umgekehrt, wenn fast auch immer starkes Lunkern und starkes Schwinden Hand in Hand geht. Die nach dem Erstarren des Eisens einsetzende Graphitausscheidung, die eine Volumvergrößerung bedingt, wirkt der Hohlraumbildung entgegen. Der Vortragende wendet sich dann der Erscheinung der Dünnflüssigkeit und Dickflüssigkeit zu und erläutert hierbei eingehend den Begriff des eutektischen Punktes. Dieser Begriff hat sich als sehr nutzbringend erwiesen, um zu erklären, warum eine Legierung dünnflüssig, eine andere dickflüssig ist. In letzterem Falle ist die Zusammensetzung weit von der eutektischen entfernt. Ein Gußeisen von etwa 3,8 v. H. C bei sonst gewöhnlicher Zusammensetzung entspricht dem Eutektikum. Flußeisen, wie es zur Herstellung von Stahlformguß gebraucht wird, ist im Gegensatz zu Gußeisen dickflüssig. Ein hoher Siliziumgehalt bewirkt Dickflüssigkeit, weil der eutektische Punkt verschoben wird; ein höherer Phosphorgehalt wirkt gerade entgegengesetzt und nähert die Zusammensetzung der eutektischen. Daher die Dünnflüssigkeit phosphorreichen Eisens. Deshalb braucht ein dickflüssiges Eisen nicht unverwendbar zu sein. Wenn man es überhitzt, so gelangt es in die feinsten Vertiefungen der Form, ehe die Ausscheidung der Kristalle erfolgt. Daher kommt es, daß man gezwungen ist, eine phosphorarme Legierung heißer, also mit höherem Kokssatz einzuschmelzen. Allerdings gibt es Legierungen, die schlechterdings nicht gießbar sind, weil sie geradezu breiartig fließen. Dies gilt zum Beispiel von Ferromangan, auch von sehr siliziumreichem Gußeisen und vielen Metallegierungen. Noch in anderer Beziehung ist die Kennzeichnung des eutektischen Punktes von Bedeutung, nämlich bei den Seigerungserscheinungen. Mit Seigerung bezeichnet man jede Entmischung, die sich darin äußert, daß an verschiedenen Stellen der Oberfläche eine verschiedene Zusammensetzung besteht. Eine Entmischung kann durch Ueberschichten geschehen, eine andere Art der Entmischung findet bei der Erstarrung statt. Nur wenn man eine eutektische Legierung erstarren läßt, haben wir keine Verschiedenheiten in der chemischen Zusammensetzung der Schichten, wir haben also bei einer eutektischen Legierung keine Seigerungserscheinungen. Aus diesem Grunde wird man bemüht sein, für Metallteile, die besonders hohe Beanspruchung erfahren sollen, eutektische oder annähernd eutektische Legierungen zu verwenden. Denn die Ungleichförmigkeit der chemischen Zusammensetzung kann die Ursache einer Fehlstelle sein. Für Gußeisen folgt aus diesen Ausführungen die Lehre, daß man sich nicht über verschiedene Zusammensetzungen der Gußstücke und des Gußstückes an verschiedenen Stellen wundern soll. Bei Gußeisen bedingen die Erstarrungsvorgänge viel größere Unterschiede als bei Flußeisen. In der Besprechung fragt Dr. Arsen, ob Versuche vorliegen, bei welcher Temperatur bei verschiedenen Wandstärken die gewünschte Festigkeit erhalten wird, und ob Versuche über die Dauer der Erwärmung, Abkühlung und den Einfluß auf die Festigkeit vorliegen. Professor Osann ist über die Eingliederung der Wandstärke weiter nichts bekannt. Er verweist dann noch auf die Schliffbilder, die einen guten Anhalt über die Eigenschaften eines Metalles geben. Plohn. ––––– Das Heulen der Steuerräder. Auch außerhalb der kritischen Drehzahl tritt bei vielen Motoren mit Stirnradsteuerung ein lautes Rädergeräusch auf, das vor allem durch die Biegungsschwingungen der Kurbel- und Steuerwelle veranlaßt wird. Der Versuch, dies zu vermeiden, indem man an Stelle von Metall Rohaut, Fiber usw. zur Herstellung des Zahnkranzes verwendete, scheiterte, da die hohen Umfangsgeschwindigkeiten und der Einfluß des warmen Schmieröls zerstörend auf derartige Stoffe wirkte und Veranlassung zum Quellen und Schrumpfen gab. Auch der Gedanke, den Zahnkranz aus dämpfenden, lamellenförmig mit Metallringen zusammengesetzten Stoffen anzufertigen, erwies sich nicht als glücklich. Bisweilen versucht man, durch Aufsetzen eines Stahlkranzes auf eine Aluminiumnabe, oder durch Armierung mit Blei bzw. Vernietung eines Aluminiumringes mit dem Radkörper eine Geräuschdämpfung hervorzubringen. Gegen die zum gleichen Zwecke übliche Verwendung von Pfeil- oder Schraubenrädern sprechen die erheblichen Mehrkosten. Dieselben Bedenken bestehen bei Benutzung von federnden Rädern, deren Zahnkranz um seine Mittelachse ein wenig verschiebbar angeordnet ist. Außerdem werden die Ventilöffnungszeiten durch Verschieben des Zahnkranzes in unerwünschter Weise beeinflußt. Zur Verringerung der das Rädergeräusch verstärkenden hohen Umfangsgeschwindigkeit bzw. zur Vermeidung dies bei unmittelbarem Antriebe der Nockenwelle infolge des Uebersetzungsverhältnisses 2 : 1 notwendigen großen Nockenwellenrades schaltet man ein oder mehrere Zwischenräder ein. Eine Uebertragung der Biegungsschwingungen der Kurbelwelle auf das Steuerrad versucht man zu vermeiden, indem man letzteres nicht auf die Welle aufkeilt, sondern auf einer Laufbuchse anordnet oder die Stirnräder in Kugellagern auf besonderen, mit der Kurbel- bzw. Nockenwelle durch Gelenkkupplung verbundenen Bolzen lagert. Auch die Uebertragung der Drehung mit Hilfe einer Mitnehmerscheibe ist üblich, um den Einfluß der Biegungsschwingungen zu beseitigen. Indessen sind nicht nur diese, sondern auch die Torsionsschwingungen zu berücksichtigen, die infolge von Kräften auftreten, welche eine Beschleunigung oder Verzögerung der Drehbewegung herbeizuführen suchen. Man verringert ihren nachteiligen Einfluß, indem man ein oder mehrere Schwungscheiben auf der Steuerwelle anordnet, deren Wirkung durch radiale Verstellung der Schwungmassen verändert werden kann. Auch versieht man zu demselben Zweck die Nockenwelle bisweilen mit einer Bremsscheibe, gegen die eine Backe durch Federn gepreßt wird. Eine ähnliche Wirkung tritt ein, wenn man mit Hilfe von Schraubenrädern eine Oelpumpe von der Steuerwelle aus antreibt. Auch die Anordnung der Steuerräder in der Mitte des Motors wirkt infolge der guten beiderseitigen Lagerung und der Verkürzung der schwingenden Wellenteile in dem gleichen Sinne. Sie hat allerdings den Nachteil einer schlechten Zugänglichkeit der Steuerräder. Daß bei der Untersuchung der Drehschwingungen sowie zahlreicher anderer im Automobilbetriebe vorkommenden Erscheinungen der Torsiograph (vgl. D. p. J. Bd. 332 S. 171) eine hervorragende Rolle spielt, ist einleuchtend. (Der Motorwagen Heft 16 und 17.) Schmolke. ––––– Welche Betriebsmittel eignen sich am besten für Maschinenanlagen in der Türkei? Die in den letzten Jahren überraschend schnell vor sich gehende Entwicklung des türkischen Wirtschaftslebens läßt eine ständige Steigerung der Maschineneinfuhr nach dem Orient erwarten. Es ist selbstverständlich, daß die deutsche Industrie in erster Linie hieran interessiert ist. Beachtung dürfte daher die in der Ueberschrift genannte von G. Goldberg in Heft 14 der Zeitschrift für Dampfkessel und Maschinenbetrieb behandelte Frage finden. Ihre Beantwortung ist geeignet, weitgehende Hoffnungen zu erregen. Zunächst besitzt die Türkei im Kohlenbecken von Heraklea ein Gebiet, das bezüglich seiner Mineralschätze mit dem Ruhrbezirke wetteifern kann. Die Erschließung dieser Reichtümer ist allerdings noch der Zukunft vorbehalten. Fast noch größere Erwartungen dürften sich an die Ausbeutung der türkischen Erdölquellen in Mesopotamien, in den Vilajets Bagdad und Mossul knüpfen. Wenn sich auch gegenwärtig die Nutzbarmachung der dort von der Natur gebotenen flüssigen Brennstoffe noch im Anfange der Entwicklung befindet, so eröffnen sich doch schon für die erste Zeit nach dem Friedenschlusse recht günstige Aussichten, da die Bagdadbahn eines der reichsten Quellgebiete durchquert und somit für guten Abtransport gesorgt ist. Vor allem wäre zu wünschen, daß die Erschließung dem Kapital der verbündeten Mittelmächte vorbehalten bleibt, da schon vor Beginn des Krieges deutscher Unternehmungsgeist begonnen hat, in erfolgverheißender Weise die Ausbeutung der Petroleumquellen in Angriff zu nehmen. Auch an Spiritus hat die Türkei nicht Mangel, weil die seit längerer Zeit an Ueberproduktion leidenden Weinbauern der Provinz Smyrna gegenwärtig einen erheblichen Teil ihrer Ernte den Spiritusbrennereien zuführen. In den verschiedensten Zweigen der Landwirtschaft dürften gerade die beiden letztgenannten flüssigen Brennstoffe ein unbegrenztes Absatzgebiet finden. Schließlich verdienen auch die bedeutenden der Türkei zur Verfügung stehenden Wasserkräfte Erwähnung. Bei zweckmäßiger Ausnutzung zur Erzeugung von Elektrizität sind sie in der Lage, zahlreiche industrielle Unternehmungen mit Betriebskraft zu versorgen. In erster Linie dürften sie beim Abbau der unerschlossenen Bodenschätze sowie für den Antrieb von Fördermitteln beim Ausbau türkischer Häfen in Betracht kommen. Die Bedenken, welche die Bedienungsfrage bisher bei der Verwendung größerer Maschinenanlagen im Orient wachrief, dürften infolge der Errichtung zahlreicher Gewerbeschulen nach deutschem Muster jetzt nicht mehr zu schwer ins Gewicht fallen. Schmolke. ––––– Textabbildung Bd. 332, S. 274 Abb. 1. Kugellager im Werkzeugmaschinenbau. Bei den zur Genüge bekannten Vorzügen des Kugellagers ist es eigentlich nicht recht erklärlich, weshalb es im deutschen Werkzeugmaschinenbau im Gegensatz zum amerikanischen bisher eine verhältnismäßig nur geringe Anwendung gefunden hat. Manche Mißerfolge mögen freilich durch ungenügende Beachtung der besonderen Natur des Kugellagers veranlaßt sein. Kugellager brauchen bekanntlich nicht einzulaufen, sie können es aber auch nicht, und deshalb muß der Einbau so geschehen, daß beispielsweise Vereckungen, gegen die sie sehr empfindlich sind, nicht möglich sind. Die Erkenntnis dieses Umstandes schuf für zweifelhafte Fälle das Lager mit sogenannter sphärischer Einstellung. Entweder ist dabei der äußere Laufring, wie Abb. 1 zeigt, außen kugelig geschliffen und sitzt in einer passend dazu geformten Büchse, oder der äußere Laufring ist innen an der Kugellauffläche nicht mit einer Rille versehen, sondern selbst kugelig ausgeschliffen, so daß das ganze Lager bzw. der innere Laufring mit dem Kugelkäfig bei einer Durchbiegung der Welle ohne weiteres folgen kann. Ob es sich um ein radial, oder um ein achsial beanspruchtes Lager handelt, ist für diesen Fall naturgemäß gleich. Bei dem in Abb. 1 links dargestellten Drucklager wäre es allerdings richtiger, dem Lagerkäfig im Durchmessersitz im Lagerbock Luft zu geben, statt es einzuzentrieren, da andernfalls eine Selbsteinstellung ja nicht möglich wäre. Textabbildung Bd. 332, S. 274 Abb. 2. Normale Kugellauflager vertragen auch keinen großen Achsialdruck, wie zum Beispiel durch Wärmeausdehnung von Wellen, ferner durch magnetischen Zug bei ungenau sitzenden Elektromotorankern usw. leicht entsteht. Deshalb sollten von zwei Lagern mindestens das eine am Außendurchmesser mit Schiebesitz und reichlicher Achsialluft eingepaßt sein. Bei manchen Maschinenformen herrscht die sonderbare Geflogenheit, das Kugellager, besonders wenn es sich um kleinere Nummern handelt, einfach so zu wählen, daß es zu einem sich aus irgend welchen Gründen ergebenden Wellendurchmesser paßt. Obschon Kugellager, wenn es sich nicht um Dauerbetrieb handelt, auch gelegentlich ganz erhebliche Ueberlastungen vertragen, sollten die vorkommenden Beanspruchungen lieber etwas reichlicher in Rechnung gesetzt werden. Fast alle Kugellager werden für einen gegebenen Wellendurchmesser in leichter, mittlerer und schwererer Ausführung geliefert, gegebenenfalls kommen auch doppelreihige Lager in Frage, so daß eine passende Auswahl kaum Schwierigkeiten machen dürfte. Kugellager erfordern an sich äußerst wenig Schmierung. Da sie andererseits gegen Fremdkörper noch empfindlicher sind als Gleitlager, so ist eine sorgfältige Abdichtung beispielsweise durch Manschetten, Filzringe nicht nur zur Oelersparnis, sondern auch zur Schonung des Lagers sehr wesentlich. Abb. 2 zeigt eine für aufrecht stehende Wellen, deren Lager natürlich besonders schwer dicht zu halten sind, geeignete Ausführung, die Spindel einer Holzfräßmaschine darstellend. Für Holzbearbeitungsmaschinen, wie auch besonders für Schleifmaschinen sind überhaupt Kugellager nicht nur äußerst vorteilhaft, sondern meist geradezu Bedingung, da bei Drehzahlen über 6000 bis 20000 und mehr Gleitlager ihrer starken Neigung zum Warmlaufen und Fressen wegen eine große Betriebsunsicherheit mit sich bringen. Textabbildung Bd. 332, S. 275 Abb. 3. Abb. 3 zeigt noch eine Spindellagerung für eine kleine Innen-(Zylinder)-Schleifmaschine, bei der in bemerkenswerter Weise die einseitige Belastung der Spindel durch den Riemenzug vermieden wurde. Alle Abbildungen entsprechen Ausführungen der Riebe-Kugellagerfabrik. Rich. Müller. ––––– Ueber die Formgebung des Obermessers beiHebelscheren. Die wohl fast ausschließlich für Handbetrieb gebauten Hebelscheren unterscheiden sich von den Maschinenscheren in der Hauptsache darin, daß nicht wie bei letzteren das Obermesser sich in geradliniger Bahn gegen das Untermesser verschiebt, sondern beide Messer sind an dem einen Ende durch ein Gelenk miteinander verbunden. Der Betätigungshebel bildet entweder eine Verlängerung des Obermessers, oder er wirkt vermittels einer Hebelübersetzung auf dieses. Von den Maschinenscheren ist bekannt, zur Erzielung eines leichteren Schnittes die Schneidenbrust etwas kleiner als rechtwinklig zu nehmen, etwa zu 75°. Der zum Durchtrennen eines Arbeitstückes erforderliche Arbeitsdruck geht hierbei theoretisch auf einen Bruchteil des Wertes bei 90° Schneidenwinkel herab. Der Vorgang erklärt sich in der Hauptsache dadurch, daß dann der Arbeitsdruck auf einer viel kleineren Fläche, die durch das Eindringen der Messer in das Metall gegeben ist, und in unmittelbarer Nähe der Scherstelle zur Wirkung kommt. Ferner ist es im gleichen Sinne nützlich, die Schneide des Obermessers schräg zu stellen, so daß sie mit der Schneide des Untermessers einen Winkel einschließt. Da hierbei eine fortschreitende Abtrennung entsteht, wobei jeweilig immer nur ein Bruchteil der gesamten Blechbreite sich im Schnitte befindet, so folgt hieraus ein sich zwar über einen längeren Zeitraum erstreckender, aber zahlenmäßig geringer und dabei gleichmäßiger Arbeitsdruck. Diese erstrebenswerte Arbeitsweise läßt sich aber bei Hebelscheren nicht ohne weiteres verwirklichen. Die Hebelschere ist, mechanisch betrachtet, ein einarmiger Hebel, bei dem infolge des Fortschreitens der Schnittstelle der Angriffspunkt der Last, und damit das Verhältnis von Lastarm zu Kraftarm stark veränderlich ist. Noch ein anderer Umstand wirkt nach der gleichen Bedeutung. Angenommen, das Obermesser habe eine gerade Schneide, so wird bei geöffneter Schere, also zu Anfang der Schnittbewegung der Winkel zwischen den beiden Schneiden groß sein, zu Ende des Hubes aber sehr klein, da dann die Messerschneiden fast parallel zueinander stehen. Dementsprechend wechselt auch die erforderliche Kraft. In der Zeitschrift Die Werkzeugmaschine Heft 9 und 10 untersucht G. Schmidt auf mathematischer Grundlage die Frage, wie das Obermesser bei Hebelscheren zu formen ist, um sowohl den Einfluß des Schneidenwinkels gleich zu halten, als auch die Veränderung des Hebelverhältnisses auszugleichen. Die vollständige Lösung dieser Frage würde bedeuten, daß bei jeder beliebigen Hebelstellung die gleiche Kraft zur Durchtrennung einer gegebenen Materialstärke erforderlich wäre. Eine Kurve (siehe Abbildung), die der erstgenannten Bedingung genügt, folgt aus der Gleichung der logarithmischen oder Exponentialspirale r = a ∙ e. Sie ist mit BB' bezeichnet und schließt mit dem Untermesser O ∙ C in jeder Stellung den konstanten Winkel a ein. In der Gleichung ist e die Basis der natürlichen Logarithmen und m eine Konstante. Die Bedeutung der übrigen Größen ergibt sich aus der Abbildung. Textabbildung Bd. 332, S. 275 Um den Wechsel des Hebelverhältnisses bei fortschreitendem Schnitt zu eliminieren, muß der Schnittwinkel α im gleichen Maße zunehmen, wie das Hebelverhältnis abnimmt. Man kann einen allerdings verwickelten mathematischen Ausdruck ableiten, nach dem die vorgenannte Exponentialspirale zu wandeln wäre, um auch dieser Bedingung zu genügen, man kann sich aber einfacher vorstellen, daß beispielsweise bei einer Veränderung des Hebel Verhältnisses von 1 : 20 zu Anfang des Hubes auf 1 : 10 gegen Ende des Hubes der Schnittwinkel zuletzt doppelt so groß als im Anfang sein mußte, um den gleichen Schnittwiderstand zu finden. Die starke Krümmung des Obermessers bedingt einen bedeutend vergrößerten Hub. Bei Scheren für lange Schnitte kann daher sehr wohl aus baulichen Gründen eine Beschränkung hinsichtlich der Wahl eines günstigsten a eintreten. Rich. Müller. ––––– Zur Leimbewirtschaftung. Mit dem 1. August 1917 traten die neuen Ausführungsbestimmungen zur Verordnung über den Verkehr mit Leim in Kraft. Danach müssen die am 1. August 1917 vorhandenen Vorräte tierischen Leims, soweit sie eine Gesamtmenge von 50 kg übersteigen, spätestens bis 10. August d. J s. beim Kriegsausschuß für Ersatzfutter G. m. b. H., Berlin W. 35, Lützowstr. 35/36, angemeldet sein. Die Unterlassung der Meldepflicht ist unter Strafe gestellt. Die Anzeige hat unter Benutzung der vom Kriegsausschuß ausgegebenen Vordrucke zu erfolgen. Bestandsmeldeformulare sind bei allen Handelskammern, Handwerkskammern und Fachorganisationen, sowie beim Kriegsausschuß für Ersatzfutter erhältlich. Sie werden auf Anfordern sofort geliefert. Leimverbraucher, die ihren Bedarf noch nicht angemeldet haben, müssen diese Anmeldung sofort nachholen. Bedarfsanmeldeformulare sind für den allgemeinen Maschinenbau (einschl. Lokomotivbau, Kraftwagenbau, Werkzeugmaschinenbau usw.), Mühlenbau, Schiffbau, Elektrotechnik, Nähmaschinenfabrikation, Eisengießereien usw. beim Verein deutscher Maschinenbauanstalten, Charlottenburg 2, Hardenbergstr. 3, erhältlich. Falls über die Zugehörigkeit zur einen oder anderen Gruppe Zweifel herrschen, wende man sich direkt an den Kriegsausschuß für Ersatzfutter. Eine doppelte Anmeldung des Bedarfs bei der einen oder anderen Organisation ist unter allen Umständen zu vermeiden. Der Bezug von Leim erfolgt künftighin gegen Bezugsscheine, die von der oben genannten Fachorganisation ausgestellt werden. Ein Verzeichnis der Großhändler, durch die mittelbar oder unmittelbar der Vertrieb von Leim erfolgt, ist von der genannten Fachorganisation zu erhalten. ––––– Brennstoff und Verbrennungsvorgang.Trotz des bereits in Heft 13, S. 211 über den gleichen Gegenstand gebrachten Berichtes glauben wir bei der Wichtigkeit des Gegenstandes noch den folgenden Bericht, wenn auch mit unvermeidlicher Wiederholung an einigen Stellen, zur Ergänzung des ersten Berichtes aufnehmen zu sollen.Schriftleitung. Ueber dieses Thema macht Dr. Aufhäuser in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1917 S. 266 bis 271 nähere Mitteilungen, denen wir folgendes entnehmen. Zwischen den festen und flüssigen Brennstoffen bestehen bekanntlich große Unterschiede, dennoch lassen sich gewisse gesetzmäßige Zusammenhänge feststellen, wenn man diese beiden Brennstoffarten vom chemischen Standpunkt aus betrachtet. Denn die Hauptbestandteile sämtlicher Brennstoffe sind Kohlenstoff und Wasserstoff, zwei Elemente, die die größten Extreme unter den uns bekannten chemischen Elementen darstellen. Die Eigenschaften dieser beiden Elemente finden wir gewissermaßen in den Eigenschaften der Brennstoffe vereinigt, und zwar derart, daß ein Brennstoff, je wasserstoffreicher er ist, um so mehr dem Wasserstoff in seinen Eigenschatten gleicht. Je kohlenstoffreicher dagegen ein Brennstoff ist, um so mehr werden sich seine Eigenschaften dem Kohlenstoff nähern, d.h. er wird fest sein und seine Fähigkeit, leicht in den flüssigen oder gar gasförmigen Zustand überzugehen, wird vermindert sein. Nach diesen Gesichtspunkten lassen sich sämtliche Brennstoffe in eine Reihe einordnen, deren Endglieder der Koks (Kohlenstoff) und das Leuchtgas (Wasserstoff) sind. Es ist bemerkenswert, daß alle Brennstoffe verhältnismäßig viel mehr Kohlenstoff als Wasserstoff enthalten und daß der Kohlenstoffgehalt erheblich weniger schwankt als der Wasserstoffgehalt. So haben Benzin und westfälische Gasflammkohle (auf aschen- und wasserfreie Substanz berechnet) denselben Kohlenstoffgehalt von 85 v. H., wogegen der Wasserstoffgehalt der Gasflammkohle 5,5 v. H., der des Benzins aber 15 v. H. beträgt. Somit ist der Kohlenstoff gewissermaßen als der Grundstock eines Brennstoffes, der Wasserstoff dagegen als lebendige Variante aufzufassen, und aus dem wechselnden Verhältnis des Wasserstoffs zum Kohlenstoff ergeben sich alle Eigenschaften der Brennstoffe. Wenn die Brennstoffe auch keine einheitlichen chemischen Verbindungen sind, so muß man doch annehmen, daß sie mindestens Komplexe von chemischen Verbindungen darstellen, für die ebenfalls das Grundgesetz der Stöchiometrie gilt. Somit erhält man durch Berechnung des Aequivalentverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenstoff höchst charakteristische Zahlen, worauf zuerst Rieppel gelegentlich seiner Arbeiten über Verwendbarkeit verschiedener Treibmittel für den Dieselmotor hingewiesen hat. Verfasser hat dieses Aequivalentverhältnis für die wichtigsten gasförmigen, flüssigen und festen Brennstoffe in einer Tabelle zusammengestellt, die zeigt, wie die Fähigkeit des Vergasens und der flüssige Aggregatzustand mit allen seinen Folgeerscheinungen von dem Wasserstoffgehalt abhängig ist. Die flüssigen Brennstoffe sind chemisch gesprochen Kohlenwasserstoffe, die im einfachsten Falle eine geradlinige Kette von der mathematischen Formel CnH2n+2 sind. So läßt sich eine ganze Reihe von Kohlenwasserstoffen aufstellen, beginnend mit dem Methan, bei dem das Verhältnis von Wasserstoff zu Kohlenstoff wie 4 : 1 ist, während sich bei den höheren Gliedern dieser Reihe dieses Verhältnis mehr und mehr dem Grenzwerte 2 : 1 nähert. Im Einklang hiermit stehen die technischen Eigenschaften der Kohlenwasserstoffe, wie ihre Vergasungsfähigkeit, ihr Aggregatzustand und ihr Siedepunkt. Daneben besteht noch eine zweite Reihe von Kohlenwasserstoffen, die eine ringförmige Bindung des Kohlenstoffes aufweisen und deren bekanntester Vertreter das Benzol ist. Diese sind wasserstoffärmer als die Kohlenwasserstoffe mit offener Kette, beim Benzol zum Beispiel ist das Verhältnis von Wasserstoff zu Kohlenstoff wie 1 : 1. Die Kohlenwasserstoffe mit ringförmiger Bindung sind ferner weniger leicht angreifbar als diejenigen mit offener Kette; hieraus erklärt sich auch das verschiedene Verhalten des Benzins und Benzols bei der Verbrennung sowie bei der Vergasung. Die Verwendung der flüssigen Brennstoffe beruht bekanntlich auf ihrer Vergasungsfähigkeit; dies gilt sowohl für den Explosionsmotor als auch für den Dieselmotor, bei welchem die Vergasung ein verwickelterer Vorgang ist. Hier geht der Vergasung eine Spaltung der großen Kohlenwasserstoffmoleküle in kleinere voraus, und dieser Vorgang geht bei den kettenförmigen Kohlenwasserstoffen (Petroleumgasöl, Paraffinöl aus Braunkohlenteer) viel leichter vor sich als bei den ringförmigen Kohlenwasserstoffen (Teeröle). Dies ist auch der Grund, weshalb das Teeröl in seinen Verbrennungseigenschaften hinter dem Gasöl zweifellos zurücksteht. Die festen Brennstoffe sind viel verwickelter zusammengesetzt als die flüssigen Brennstoffe. Sie sind durch Zersetzungsvorgänge aus der Zellulose der vorweltlichen Pflanzenwelt entstanden, und zwar in einer Entwicklungsreihe, die vom Torf als der jüngsten Kohle über Braunkohle, Steinkohle, Magerkohle bis zum Anthrazit als der ältesten Kohle führt. Dieser Vorgang, der sich auch heute noch in der Natur in sehr großen Zeiträumen abspielt, läßt sich durch Anwendung sehr hoher Drucke in viel kürzerer Zeit auch künstlich durchführen. Die festen Brennstoffe enthalten viel weniger Wasserstoff als die flüssigen, und auch die Unterschiede im Wasserstoffgehalt sind bei den einzelnen festen Brennstoffen viel geringer, denn der Wasserstoffgehalt schwankt hier nur zwischen 5 und 6 v. H. Hierzu kommt noch, daß die festen Brennstoffe stets mehr oder weniger Sauerstoff enthalten, durch den ein Teil des Wasserstoffes bei der Verbrennung gebunden wird; deshalb muß man hier unterscheiden zwischen „freiem“ und „gebundenem“ Wasserstoff. Der freie Wasserstoff allein ist für die Feuerungstechnik ausschlaggebend; er berechnet sich aus dem Gesamtwasserstoff durch Subtraktion von ⅛ × Sauerstoff, Mit zunehmendem Sauerstoffgehalt nähern sich die brennbaren Körper mehr und mehr den festen Brennstoffen und ihre Vergasungsfähigkeit nimmt ab, wie Verfasser an der Reihe Aethan, Alkohol, Glykol zeigt. Da der Wasserstoff der Kohle nicht ausreicht, bei ihrer Zersetzung in der Wärme den gesamten Kohlenstoff zu vergasen, so bleibt immer ein großer Teil des Kohlenstoffes unvergast zurück, nämlich der „fixe“ Kohlenstoff oder technisch ausgedrückt der Koks. Die Kohle spaltet sich also in einen flüchtigen Teil und in Koks. Der flüchtige Teil ist sehr reich an Wasserstoff und somit sehr leicht verbrennlich, wovon man im Gasmotor Gebrauch macht. Der Teer, der bei der Zersetzung der Kohle nur in geringer Menge gebildet wird, steht in der Mitte zwischen dem Koks und dem Gas; er besitzt nur wenig ausgeprägte „flüssige“ Eigenschaften. Zwischen den festen und flüssigen Brennstoffen bestehen somit folgende Unterschiede: Die festen Brennstoffe können unzersetzt weder geschmolzen noch vergast werden, sie verhalten sich praktisch vielmehr so, als ob sie aus zwei Teilen, Koks und Gas, beständen. Die flüssigen Brennstoffe dagegen verhalten sich beim Erwärmen einheitlich und können sowohl fest (infolge von Abkühlung), als auch flüssig und gasförmig auftreten. In dieser Fähigkeit, den Aggregatzustand zu ändern, nicht in dem flüssigen Aggregatzustand an sich, besteht ihr eigentliches Merkmal. Diese chemischen Betrachtungen über die Brennstoffe lassen auch den Verbrennungsvorgang in ganz anderem Lichte erscheinen; sie erklären, warum die Verbrennung bei den einzelnen Brennstoffen ganz verschieden verlauft. So erkennt man nun, daß die augenblickliche Verbrennung der flüssigen Brennstoffe gegenüber der allmählichen Verbrennung der festen Brennstoffe nicht nur darauf beruht, daß der zur Verbrennung nötige Luftsauerstoff bei den flüssigen Brennstoffen leichter herangeführt werden kann, sondern daß auch der höhere Gehalt der flüssigen Brennstoffe an dem reaktionsfähigen Wasserstoff hierbei eine wesentliche Rolle spielt. Somit ergeben sich für die flüssigen Brennstoffe folgende wesentlichen Merkmale: Sie sind leicht zu handhaben und ihre Beweglichkeit, die durch Vorwärmung noch erhöht werden kann, gestattet eine leicht regelbare Zuführung und eine innige Mischung mit der Verbrennungsluft. Sie entzünden sich unmittelbar und ihre Verbrennung verläuft durch die dabei stattfindende Vergasung schnell und sehr vollkommen; schließlich sind Wärmeverluste durch Rückstände (Asche) nicht vorhanden. Die Feuerung mit flüssigen Brennstoffen empfiehlt sich daher überall, wo es auf schnelle Anpassung an wechselnde Beanspruchung ankommt (zum Beispiel bei den Kesseln von Kriegschiffen), ferner wo es auf hohe Temperaturen ankommt (metallurgische Zwecke), und schließlich für das Gebiet der Motoren. Wesentlich anders verläuft die Verbrennung der festen Brennstoffe. Sie lassen sich zunächst einmal nicht unmittelbar entzünden, sondern müssen durch einen leicht entzündbaren Stoff erhitzt werden, bis sich an einer Stelle Gas entwickelt und eine Flamme bildet. Gasbildung und Flammenbildung hängen also miteinander zusammen und beide sind abhängig von dem Verhältnis Wasserstoff zu Kohlenstoff. Aus diesem Verhältnis ergeben sich auch die praktischen Bezeichnungen, wie langflammige und kurzflammige, fette und magere Kohlen usw. Nur in dem Maße, wie eine Kohle freien Wasserstoff enthält, kann sie Gas bilden, d.h. Kohlenstoff mitvergasen. Der größere Teil der Kohle verwandelt sich dabei in „fixen“ unvergasbaren Kohlenstoff, d. i. Koks, dessen Verbrennung von derjenigen des vergasbaren Anteils grundverschieden ist. Somit sind bei der Verbrennung der festen Brennstoffe immer zwei Stufen zu unterscheiden, die Vergasung und Verbrennung der flüchtigen Anteile und die Verbrennung des Kokses. Für gewöhnlich laufen beide Vorgänge nebeneinander her, weil ja auf den Rost immer frische Kohle aufgegeben wird. Nur bei reiner Koksfeuerung sowie bei den Generatoren tritt die zweite Verbrennungstufe allein in Erscheinung; sie ist gekennzeichnet durch die Bildung von Kohlenoxyd neben dem normalen Verbrennungsprodukt, der Kohlensäure. Die Annahme, die Bildung von Kohlenoxyd sei die Folge einer unvollkommenen Verbrennung, ist nicht zutreffend, vielmehr tritt das Kohlenoxyd immer neben Kohlensäure auf, und das Verhältnis dieser beiden Verbrennungsprodukte ist von verschiedenen Gleichgewichtsbedingungen abhängig. Der Kohlenstoff als solcher verbrennt nämlich überhaupt nicht, sondern er wird zu Kohlenoxyd vergast, das seinerseits an der Oberfläche der Koksschicht zu Kohlensäure verbrennt. Somit ist also im Grunde auch die zweite Verbrennungstufe, die wir oben unterschieden haben, eine gasförmige Verbrennung, sie unterscheidet sich von der ersten Stufe nur dadurch, daß diese bedeutend rascher und mit lebhafter Flammenbildung verläuft. Aus dieser Eigenart des Verbrennungsvorganges bei den Kohlen ergeben sich denn auch ihre Verwendungsgebiete; sie sind der gegebene Brennstoff überall, wo es nicht auf rasche Betriebbereitschaft, wohl aber auf große Wärmeleistungen von Dauer und von annähernder Gleichmäßigkeit ankommt. Weiter sind der Kohle ausschließlich vorbehalten das Gebiet der Kokerei und der Leuchtgaserzeugung. Der bei diesen Prozessen entstehende Teer ist das Bindeglied zwischen den festen und flüssigen Brennstoffen, denn er liefert uns flüssige Brennstoffe (Benzol und Teeröl) für den Motorenbetrieb. Die unmittelbare Verwendung der Kohlen für Verbrennungsmaschinen, die wiederholt erstrebt wurde, ist dagegen nicht durchführbar, und zwar einzig und allein deshalb, weil der größte Teil der Kohle, wie wir oben sahen, nicht so rasch verbrannt werden kann, wie dies der Be trieb der Verbrennungsmaschine erfordert. In Zukunft werden weder die flüssigen Brennstoffe noch die Kohlen eine alleinherrschende Macht werden; denn die Verwendung der Brennstoffe ist durch ihre Eigenschaften genau vorgezeichnet und damit auch beschränkt. Wir müssen uns aber daran gewöhnen, die Brennstoffe sowie den Verbrennungsvorgang künftig mehr unter chemischen Gesichtspunkten zu betrachten, denn wenn auch der Verbrennungsvorgang an sich sehr einfach ist, so sind doch die Zersetzungsvorgänge, die der eigentlichen Verbrennung vorangehen und sie überhaupt erst ermöglichen, recht verwickelt. Sander. ––––– Die Schichau-Werke haben am 4. August d. J. das tausendste Schilf vom Stapel gelassen. Das erste von Schichau erbaute Schiff, der Schraubendampfer Borussia, zugleich der erste auf einer preußischen Werft erbaute eiserne Seedampfer, wurde im Jahre 1854 fertiggestellt. ––––– Unser Mitarbeiter, Herr Dr. Loebe, Privatdozent an der Königl. Technischen Hochschule Berlin, hat den Professortitel erhalten.