Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 4, Jahrgang 1821, Nr. XLIX., S. 379
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XLIX. Miszellen. Miszellen. Jan's Herbarium technico-georgicum. Von Prof. Jan'sHerbarium technico-georgicumPlantae tinctoriae (welche wir im ersten Bande unseres Journals S. 251 anzeigten), erschien bereits die erste Centurie, welche folgende Pflanzen enthaͤltDie mit einem Sternchen bezeichnete wachsen nur in Italien im Freien; alle uͤbrigen sind auch bei uns in Baiern wild wachsend, und koͤnnen stuͤndlich von unseren Faͤrbern versucht werden.. Blaufaͤrbende: Cornilla Emerus; Croton tinctorium *; Mercurialis perennis; Melampyrum arvense. Rothfaͤrbende: Ligustrum vulgare; Lithospermum officinale arvense; Valantia cruciata; Prunus Padus; Hieracium pilosella; Corcopsis verticillata *; Euonymus europaea; Asperula cynanchica, tinctoria *; Galium verum, Mollugo, sylvaticum, boreale; Rubia tinctorum *; Onosma echioides *; Staphylea pinnata; Cornus mascula. Schwarzfaͤrbende: Lycopus europaeus; Daphne Cneorum; Spiraea Ulmaria; Scorzonera humilis *; Potentilla argentea; Melia Acedarach *; Scutellaria galericulata; Lathyrus Aphaca. * Gelbfaͤrbende: Phillyrea media *; Circaea lutetians; Crocus sativus *Crocus sativus oder Saffran waͤchst nirgendwo in Baiern wild, obschon Hr. von Schrank denselben als in Baiern wild wachsend in seiner Flora auffuͤhrt. Er wird sogar nirgendwo in Baiern gebaut, obschon man ihn bauen koͤnnte.; Prunus avium; Crataegus monogyna, Oxyacantha; Pyrus communis; Leonurus Cardiaea; Lepidium latifolium *; Amorpha fruticosa *; Lotus hirsutus *, corniculatus; Hieracium umbellatum; Serratula tinctoria; Bidens tripartita; Solidago sempervirens *; Anemone nemorosa; Calthapalustris; Tamarix gallica *; Tamus communis *; Spartium junceum *; Scandix Pecten *; Anthemis tinctoria; Centaurea jacea; Othonna cheirifolia *; Carpinus betulus; Convallaria polygonatum; Clinopodium vulgare; Thlaspi Bursa pastoris; Erysimum Barbarea; Geranium sanguineum; Genista tinctoria, philosa; Anthyllis Vulnerarià; Filago arvensis; Aster Amellus; Solidago canadensis *; Rhinanthus Crista galli; Vitex agnus castus *; Trifolium agrarium; Calluna vulgaris; Corylus Avellana. Gruͤnfaͤrbende: Bromus secalinus; Rhamnus Frangula; Chaerophyllum sylvestre; Prunella vulgaris; Rhamnus catbarticus; Pulsatilla vulgaris. Braunfaͤrbende: Rubus fruticosus; Fragaria vesca; Ballota nigra; Senecio Jacobea; Pulmonaria angustifolia *, officinalis; Philadelphus coronarius *; Pinguicula vulgaris; Polygonum aviculare; Inula dysenterica; Thuya orientalis *; Hippophaë rhamnoides; Sanguisorba officinalis; Lysimachia vulgaris; Viburnum Lantana, Opulus; Melampyrum nemorosum; Thlaspi arvense; Ononis Natrix; Prunus Mahaleb *; Cerasus; Solidago Virgaurea. Auszug aus einem Schreiben aus Lausanne an den Hrn. Redakteur der Biblioteca italiana uͤber Reinigung der Luft in Kellern, in welchen Most gaͤhrt, und Erzeugung von kohlensaurer Soda. Die Gefahren des Eintrittes in einen Keller, in welchem Most gaͤhrt, sind eben so allgemein bekannt, als die Schwierigkeit, die Luft in denselben zu bessern. Lezteres gelang jedoch durch gekruͤmmte blecherne Roͤhren, welche mit einem Schenkel in das Spundloch der Faͤsser, in welchen die gaͤhrende Fluͤssigkeit sich befindet, mit dem anderen in ein Gefaͤß mit Wasser eingesenkt wurden, welches leztere man mit einem anderen vertauschte, sobald das Wasser hinlaͤnglich mit kohlensaurem Gase gesaͤttiget war. Hr. Bischoff, Chemiker zu Lausanne, benuͤzte diese Vorrichtung zur Erzeugung kohlensaurer Soda aus Kochsalz und Potasche, indem er naͤmlich das kohlensaure Gas durch mehrere Gefaͤße ziehen laͤßt, in welchen Kochsalz und Potasche in Wasser aufgeloͤset ist. Er erhielt dadurch eine basisch kohlensaure Soda, welche durch leichtes Gluͤhen zur einfachen kohlensauren Soda wurde. Dieses Verfahren wird in den Umgebungen von Lausanne, wo man Wein baut, bereits im Großen angewendet, und das basisch kohlensaure sowohl als das einfache mit vielem Nuzen in Kuͤnsten und Gewerben angewendetMan kann eben so das kohlensaure Gas in Bierkellern und Brandweinbrennereien benuͤzen. A. d. Uebers.. (Biblioteca italiana. Mai 1820. S. 262.) Mittel gegen Sublimat und andere Quecksilber-Vergiftungen. Der beruͤhmte Toxikolog Orfila erklaͤrte Eiweiß als das beste Mittel gegen Sublimat-Vergiftung. Dr. Joach. Taddei, Prof. der Pharmakologie zu Florenz, fandSopra un nuovo Antidoto pel Sublimato corrosivo e per le altre preparazioni venefiche del mercurio, ricerche chimico mediche del S. Gioach. Taddei etc. 8 Firenze. 1820. Vergl. Biblioteca italiana. Junius 1820. S. 416., daß Weizen-Kleber (Gluten) den Sublimat weit bester zersezt, und denselben entsaͤuert, wenn er im Verhaͤltnisse von 4:1 demselben beigesezt wird, Weizen-Kleber, auch nach der Vergiftung mit Sublimat den Thieren gereicht, rettet sie von dem Tode. Da aber Weizen-Kleber sich nicht in Wasser aufloͤset, so raͤth er denselben mit 1/10 Potaschen-Seife zu mengen, und dann im Wasser aufzuloͤsen. Diese Aufloͤsung wird waͤhrend 24 Stunden oͤfters umgeruͤhrt, und auf einem Ofen abgeraucht, wo dann der Ruͤckstand, den Hr. Prof. TaddeiEmulsiva di glutine nennt, gepulvert, und zum stuͤndlichen Gebrauche mit der gehoͤrigen Menge Wassers gemengt bereit ist. Der Demant. Waͤhrend Dr. Brewster den optischen Bau des Bernsteines untersuchte, gerieth er auf die Vergleichung desselben mit dem Demant. Er fand einige ganz sonderbare Aehnlichkeiten zwischen diesen beiden Substanzen, und ein Demant both ein ganz neues und unerwartetes Phaͤnomen dar, welches wahrscheinlich einiges Licht uͤber sein Entstehen und seine Bildung gewaͤhren kann. Dieselbe Erscheinung findet sich auch an dem Bernsteine. Es ist „das Daseyn kleiner Lufttheilchen in beiden Substanzen, deren Expansiv-Kraft den Theilen, welche mit der Luft in unmittelbarer Beruͤhrung stehen, einen polarisirenden Bau ertheilte. Dieser Bau zeigt sich durch vier Sectoren des polarisirten Lichtes, welche ein Luftkuͤgelchen umgeben, und kann durch Kunst sowohl im Glase als in gelatinoͤsen Massen hervorgebracht werden, wenn eine druͤckende Kraft sich in Kreisen von einem Punkte aus fortsezt. Es ist offenbar, daß eine solche Wirkung nicht von irgend einer Art von Krystallisation entstehen kann, und wenn diese Behauptung irgend eines Beweises beduͤrfte, so wuͤrde es hinreichend seyn zu sagen, daß ich in mehr dann zweihundert Mineralien, die ich untersuchte, nie die geringste Spur davon gefunden habe, auch nicht in irgend einem der kuͤnstlichen Salze, die aus waͤsserigen Aufloͤsungen sich krystallisieren. Diese Wirkung kann also nur aus der Expansiv-Kraft der in dem Demante und Bernsteine eingeschlossenen Luft hervorgehen, waͤhrend beide noch in einem so weichen Zustande sich befanden, daß sie von einer geringen Kraft zusammengedruͤckt werden konnten. Daß dieser einer Zusammendruͤckung faͤhige Zustand des Demantes nicht durch Hize erzeugt werden konnte, ist aus der Natur und aus der neueren Bildung des Bodens, in welchem er gefunden wird, offenbar (manifest)Offenbar? kann nicht ein uraltes Steinchen sich in eine neuere Bildung verlieren? A. d. Uebers.; daß er nicht in einer Masse vorhanden seyn konnte, die aus dem Wasser sich niederschlug, ist noch mehr einleuchtend; und daher werden wir, aller uͤbrigen Analogie nach, zu dem wahrscheinlichen Schlusse geleitet, daß der Demant wie der Bernstein, vielleicht durch Verdichtung eines Pflanzenstoffes entsteht, welcher nach und nach durch Einwirkung der Zeit und der langsamen Thaͤtigkeit der Koͤrperkraͤfte eine krystallinische Form erhaͤlt.“ Diese polarisirende Struktur wurde an flachen regelmaͤßig krystallisirten Demanten, und auch an einem vollkommen oktaedrischen Demante gefunden. Edinb. Phil. Journal. Naphtha in Steinkohlen. Von Hrn. Joh. Murray. Sie haben in Ihren sehr interessanten Versuchen uͤber Steinkohlen und die Abarten derselben sich geaͤußert, daß Sie glaubten, Naphtha sei zunaͤchst ein Kohlenprodukt, und im Kohlengase vorhanden. Hr. Intow von Intow-Hall gab mir ein Stuͤck quarzigen Sandsteines, welches in bedeutender Tiefe in einer der Whitehaven-Gruben gefunden wurde, und auf welchem die Steinkohlen auflagen. Dieser Sandstein, wenn er gebrochen oder geschabt wurde, roch ganz nach Naphtha, und gab auch Naphtha durch Destillation. (Thomsons Annales of philosophy. Decemb. 1820. Nr. 96. S. 466.) Einfache Methode das Schießpulver zu untersuchen. Vom Geheimen-Rath Hermbstaͤdt. Zur Zergliederung des Schießpulvers habe ich eine sehr einfache Methode ausgemittelt, die in Folgendem besteht. Ich bestimme das quantitative Verhaͤltniß des Salpeters, indem ich das Pulver auslauge, und die Lauge zur Trockne abdunste. Um die Masse des Schwefels zu erforschen, menge ich einen Theil des zart zerriebenen Pulvers, mit seinem gleichen Gewicht sehr reinen Salpeter, bringe hierauf sein doppeltes Gewicht von Salpeter in einem Platintiegel zum Schmelzen, und wenn die Masse ins Gluͤhen kommt, trage ich das erstere Gemenge von Salpeter und Schießpulver bei kleinen Portionen hinzu. Es erfolgt eine kaum merkbare Verpuffung, ohne irgend eine Zerstoͤrung der verpuffenden Materie. Nach vollendeter Detonation, wird der Ruͤckstand in Wasser geloͤst, und die gebildete Schwefelsaure, durch salpetersauren Baryt ausgesondert, nachdem vorher die Fluͤssigkeit durch Salpetersaͤure neutralisirt worden war. Aus der Masse der Schwefelsaure die sich im ausgegluͤheten schwefelsauren Baryt befindet, berechne ich nun die Masse des Schwefels der im Schießpulver enthalten war. Die so gefundenen quantitativen Verhaͤltnisse des Schwefels und des Salpeters stimmen mit denjenigen ganz genau uͤberein, deren sich die hiesige koͤnigl. Pulvermanufaktur bedient; ich kann daher keinen Irrthum begehen, wenn ich das Deficit bei der Analyse auf Rechnung der Kohle seze, die im Pulver enthalten war. Eine viermalige Wiederholung der Arbeit, gab gleichfoͤrmige Resultate; daher schließe ich, daß diese Zergliederungsart sehr zuverlaͤßig ist. (Schweiggers Journal fuͤr Chemie und Physik. I. Bd. 1821.) Herrn Grothuß's Bereitung einer rothen Farbe, die den Carmin an Feuer uͤbertrifft. Wenn man Carmin bei 12° R. mit fluͤssigem Ammonium digerirt, so nimmt derselbe den Farbestoff, den er anfloͤßet, in sich auf, und laͤßt einen blaßrothen erdig scheinenden Ruͤkstand zuruͤk. Concentrirte Essigsaͤure bis zur Saͤttigung nach und nach in die kalische Aufloͤsung eingetroͤpfelt, schlaͤgt den Faͤrbestoff nieder, welcher dem Ammonium die praͤchtigste Farbe mittheilte, und bildet einen brennend rothen Niederschlag. Da er außerordentlich zart ist, so muß man Alkohol zusezen, um denselben sich weniger verdichten zu lassen. Man gießt die Farbenloß gewordene Fluͤssigkeit ab, wascht den Niederschlag mit Alkohol, und troknet ihn ab. Diese herrliche Farbe dient vorzuͤglich zur Miniatur-Mahlerei, bei welcher man den Carmin seiner Dichtigkeit wegen nicht immer gebrauchen kannDie Mahler und Deßinateurs loͤßten den Carmin zum Coloriren bisher mit Vortheil in Aez-Ammonium auf. Da aber das Aez-Ammonium auch die Metalloxyde und Erden mit denen der Carmin bei seiner Bereitung niedergeschlagen wird, aufloͤset, welches das kohlensaure Ammonium nicht thut, so verdient Hr. Grothuß's Verfahren den Carmin aufzuloͤsen den Vorzug. Das Saͤttigen des Ammonium mit Essigsaͤure um den Farbstoff wieder niederzuschlagen, ist nicht immer noͤthig, da man die Loͤsung auch vortheilhaft so verwenden kann, indem sich nach dem troknen das Ammonium verfluͤchtigt und das rothe Pigment rein zuruͤk laͤßt. Verdiken laͤßt sich die Ammonikalische Loͤsung des Carmin mit etwas Tragantschleim. Die Loͤsung des Carmin in mildem Ammonium gibt die allerschoͤnste rothe Tinte. D.. (Annal. gen. de sciences physiques. Sept. 1820. Giornale di Fisica Seite 467.) Ueber das Faͤrben der Agathe. Auszug eines Schreibens des Dr. Mac Culloch an Dr. Brewster. Die Agathe mit abwechselnden Lagen von Weiß und Schwarz kamen bisher durch den Handel aus Indien; seit dem Frieden aber erhalten wir sie in so großer Menge aus Deutschland, daß sie sehr an ihrem Werthe verlieren. Leztere werden kuͤnstlich gefaͤrbt, und die Steinschleifer halten dieses Verfahren geheim. Es besteht darin, daß sie den Agath in reiner Schwefelsaͤure sieden, wodurch einige Lagen sehr bald schwarz werden, waͤhrend andere ihre natuͤrliche Farbe behalten, und andere sogar in ein helleres Weiß uͤbergehen, wodurch ihr Werth noch mehr erhoͤht wird. Diese Wirkung hat jedoch nur an jenen Agathen statt, welche am Rade polirt wurden, und scheint von dem Oele abzuhaͤngen, welches der Stein waͤhrend der Politur verschlang, was dadurch noch wahrscheinlicher wird, daß einige den Stein vorher in Oel kochen, ehe sie denselben in Schwefelsaͤure sieden, wo sich dann unvollkommene Schwefelsaͤure entwickelt. Auch die Indier haben ihre Arcana, um die Oberflaͤche der Agathe zu bleichen. Wir erhalten von ihnen Carneole mit den bizarrsten weißen Zeichnungen auf der Oberflaͤche, welche sie auf folgende Weise erzeugen. Sie bedecken den Stein mit kohlensaurer Soda, und bringen denselben dann auf einige Augenblicke in das Feuer. Der weiße Schmelz, welcher dadurch entsteht, ist so hart, als der Stein selbst urspruͤnglich ist, und dient zuweilen sehr gluͤcklich zu Cameen. Aus den Annal. de Chim. et de Phys. Jan. 1820. Ueber verschiedene Haͤrte des Gußeisens. Hr. Parkes bemerkt in den Annales de Chim. T. XII. p. 153. daß einige Walzen aus Gußeisen von demselben Guße so hart wie Stahl, andere so weich wie Eisen ausfallen: diese geben bei dem Abdrehen Spaͤne von 1/8 Zoll Laͤnge, waͤhrend die Abfaͤlle von jenen so fein wie Nadelspizen sind. Die Ursache dieser auffallend verschiedenen Harte liegt einzig im Guße: die weichen Walzen werden in Formen von Sand gegossen, die harten in Formen von Gußeisen, wo das Eisen sehr schnell erkaltet, und an der Oberflaͤche erhaͤrtet. Was eigentlich Rost am Eisen bildet. Hr. Marschall Hall, M. D., hat in einem Aufsaze (Memoir on the combined Agencies of Oxygen Gas et of Water in the Oxydation of Iron) im Quarterly Journal (auch im Repertory of Arts etc. II. Series. CCXII. Jaͤnner 1820. S. 99.) durch eine Reihe von Versuchen erwiesen: „Daß das Wasser durch das Eisen nicht, wie die angesehensten Chemiker bisher lehrten, zersezt wird; daß sein Sauerstoff sich nicht mit dem Metalle verbindet, und der Wasserstoff dadurch frei wird; sondern daß reines Wasser bei der gewoͤhnlichen Temperatur der Atmosphaͤre von dem Eisen nicht zersezt werden kann, sobald es von allem verschlungenen Sauerstoffgase frei, und von der Beruͤhrung mit der atmosphaͤrischen Luft vollkommen abgesperrt ist. Eben so wenig vermag Sauerstoffgas oder atmosphaͤrische Luft, von aller Feuchtigkeit beraubt, bei der gewoͤhnlichen Temperatur das Eisen zu oxydiren. Oxydirung des Eisens fordert die vereinten Kraͤfte des Sauerstoffes und des Wassers, und Wasser scheint bloß das Medium zu bilden, durch welches der Sauerstoff auf das Wasser wirkt: vielleicht, daß der Sauerstoff gar nur als Hydrat auf das Eisen wirken kann. Wenn gewoͤhnliches lufthaltiges Brunnen-Wasser, gegen den weiteren Zutritt der atmosphaͤrischen Luft gesichert, auf Eisen wirkt, so bildet es ein schwarzgruͤnes Oxyd, das rostbraun wird, sobald man der atmosphaͤrischen Luft den Zutritt zu diesem Wasser neuerdings gestattet. Gelatine aus Knochen. Von Hrn. Joh. Murray. Sie wissen, daß die Franzosen sich die Ehre zuschrieben, die ersten gewesen zu seyn, welche durch verduͤnnte Kochsalzsaͤure Gelatine aus den Knochen ausgezogen, und dieselbe als Nahrungsmittel in Spitaͤlern etc. angewendet haben. Hr. Karl de Gimbernat, koͤnigl. baierscher Legationsrath, versicherte mich jedoch, daß der erste Versuch hieruͤber von ihm angestellt war, und daß er denselben waͤhrend der Belagerung von Strasburg zuerst in Anwendung brachte. Die Belagerten wurden dadurch in den Stand gesezt eine laͤngere Zeit uͤber Widerstand zu leisten, als sie, ohne dieses Mittel auf alle Schrecknisse der Hungersnoth gebracht, nicht im Stande gewesen seyn wuͤrden sich zu halten. Es ist nichts wie Billigkeit, demjenigen sein Verdienst zu sichern, dem es angehoͤrt. (Aus Thomsons Annals of Philosophy. Decemb. 1820. N. 96. S. 466.) Ueber das Aussterben der Obst-, besonders der Aepfelbaͤume. Von dem hochw. Wilh. Williamson zu Westbere bei Canterbury. Der Hochw. Hr. Williamson sucht zu beweisen, daß das Aussterben der Obstbaͤume nicht vom Alter des Stockes, von welchem die Pfropfreiser genommen sind, herruͤhre, indem sonst aus Kernen gezogene Staͤmme davon befreit bleiben muͤßten, was nicht der Fall ist, sondern daß vorzuͤglich die kalten Sommer, die seit dem Jahre 1811 so oft wiederkehrten, Ursache des Verderbens der Obst-, besonders der Aepfelbaͤume, sind. Er raͤth, mit dem Aushauen alter kraͤnkelnder Baͤume zu warten auf bessere Sommer, und fuͤhrt einen Fall an, wo mehrere Obstgarten, die ganz ausgetragen schienen, und zur Axt bestimmt waren, in dem lezteren waͤrmeren Sommer wieder reichlich zu treiben und tragen begannen. (Im Auszuge aus den Transactions of the London Horticultural Society. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II Series. N. CCXXIV. Januar 1821. S. 115.