Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 150, Jahrgang 1858, Nr. , S. 154
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Miscellen. Miscellen. Ueber Verdichtungen mittelst metallischem Eisen. Es macht oftmals große Schwierigkeit, Gegenstände von Eisen so zusammenzukitten, daß die Verkittung selbst im Feuer für Flüssigkeiten dicht ist. Wendet man zum Zweck einer solchen Verdichtung einen Kitt aus Eisenfeilspänen, Schwefel und Salmiak bestehend an, so ist nach kurzem Gebrauch ein Nachziehen der Schrauben durch das Zusammensintern des Kittes fast stets nöthig – was manchmal des beschränkten Raumes wegen nicht zulässig ist. Unter Umständen kann dieser Kitt auch von der in dem Apparat befindlichen Flüssigkeit angegriffen werden, was in diesem Falle stets eine Leckage hervorbringt. Auch verziehen sich bei großer Hitze die zusammengefügten Gegenstände oder dehnen sich im Feuer aus, wo alsdann der Kitt entweder losläßt oder zerbröckelt und in der Folge davon nicht mehr verdichtet. In einem solchen Falle, wo auf die hier angedeuteten Vorkommnisse Rücksicht genommen werden mußte, hat sich eine Verdichtung mittelst Eisen sehr gut bewährt, während alle anderen angewendeten Kitte nur kurze Zeit ihrem Zweck entsprachen. Man verfährt zur Herstellung einer solchen Verdichtung folgendermaßen: die beiden mit einander zu verdichtenden Gegenstände werden zuerst blank geätzt oder gefeilt, alsdann eine blanke Scheibe von Schmiedeeisen, der genau die Form der zu verbindenden Theile gegeben ist, mit Essig befeuchtet, dazwischen gelegt, nun die Schraube oder Niete angezogen und alsdann mit einem Meißel gut verstemmt. C. Sprengel. Die Kosten des transatlantischen Kabels und die Länge der bisher gelegten unterseeischen Telegraphenleitungen. Folgende Angaben über die Kosten des transatlantischen Kabels, ferner über die Zeit, zu welcher die verschiedenen unterseeischen Kabeln gelegt wurden und deren Länge, sind dem Scientific American vom 21. August 1858 entnommen. Transatlantisches Kabel. Preis per engl. Meile des Kabels im tiefen Wasser 200 Pfd. St. Preis per engl. Meile der Hülle, aus Gutta-percha    und EisendrahtEisenblech bestehend 265       „ Preis des Theerüberzugs   20       „ –––––––––– Preis von 1 engl. Meile Kabel 485 Pfd. St.       In Summa für 2500 engl. Meilen 1,212,500 Pfd. St.       Für 10 engl. Meilen stärkeren Kabels      14,500        „       Für 25 engl. Meilen Kabel, welches die Verbindung mit dem          Ufer bildet, à 1250 Pfd. St. per engl. Meile      31,250        „ –––––––––––––––       Gesammtpreis 1,258,250 Pfd. St. Der Preis des ganzen Kabels betrug also über 30 Millionen Francs.Eine Kupferdraht-Schnur bildet den einzigen Leiter des transatlantischen Kabels. Unterseeische Kabeln. England und Frankreich 1850         36 Kilometer England und Belgien 1852   114      „ England und Irland 1852   103      „ England und Holland 1853   173 Kilometer Irland und Schottland, zwei Kabeln 1853     39     „ Italien und Corsica 1854   103     „ Corsica und Sardinien 1854     15     „ Dänemark, großer Belt 1854     23     „ Dänemark, kleiner Belt 1854       8     „ Dänemark mit Norwegen, durch den Sund 1855     18     „ Schottland, Meerenge von Forth 1855       6     „ Schwarzes Meer 1855   600     „ Solent, Insel Wight 1855       5     „ Meerenge von Messina 1856       8     „ Golf von St. Lorenz 1856   111     „ Meerenge von Northumberland 1856     15     „ Bosporus 1856       2     „ Neuschottland, Landenge von Canso 1856       3     „ St. Petersburg nach Kronstadt 1856     13     „ Von Sicilien nach Algier 1857   240     „ Bay von Valentia (Irland) und Bay von Trinity    (Amerika) 1858 2025     „ Das Rotiren einer hohlen Metallkugel unter dem Einfluß der Elektricität. In Hrn. Fearn's Anstalt zur galvanischen Vergoldung in Birmingham wurde folgende Erscheinung beobachtet. Als man auf zwei horizontale und parallele Messingröhren von 1 Zoll Durchmesser und 9 Fuß Länge, rechtwinkelig zu denselben, eine Messingröhre von einem halben Zoll Durchmesser und 4 Fuß Länge legte, und letztere mit einer starken galvanischen Batterie von 2 bis 20 Paaren großer Zink- und Kohlenelemente verband, so begann diese Röhre sofort zu vibriren und endlich auf den anderen Röhren zu rollen. Diese Beobachtung veranlaßte Hrn. Gore in Birmingham folgenden Apparat zu construiren, womit er vor der Royal Society Versuche anstellte. Er bringt auf einer Scheibe von Holz zwei messingene Schienen an, welche einander vollkommen ähnlich, waagrecht und gleich weit von einander entfernt sind; auf diese Schienen legt er eine hohle und sehr dünne kupferne Kugel; wenn man nun die messingenen Schienen mit einer Bunsen'schen Batterie in Verbindung setzt, so beginnt die Kugel sogleich zu vibriren und fängt bald ihre Drehbewegung an. Die Bewegung der Kugel ist von einem eigenthümlichen krachenden Geräusch begleitet, welches man an den Berührungspunkten hört, überdieß erhitzt sich das rollende Kupfer, und während des Drehens der Kugel sieht man im Halbdunkel elektrische Funken. (Athenaeum. – Mechanics' Magazine, 1858, Nr. 1823.) Anwendung der Photographie zur Herstellung der Holzschnitte. Nach folgendem am 27. Mai 1857 für W. E. Newton als Mittheilung in England patentirten Verfahren soll der Zweck, die in das Holz zu gravirende Zeichnung mittelst Photographie auf die Holzplatte zu übertragen, in jeder Hinsicht befriedigend erreicht werden: Der Holzblock wird zunächst in gewöhnlicher Manier an seiner Oberfläche geebnet und glatt gemacht und dann mit einem Firniß behandelt, welcher aus 1/4 Gallon Asphalt, 1/32 Gallon Aether und 1/4 Pfund Lampenschwarz bereitet wird. Diese Mischung wird mit einem Tuchlappen in die Oberfläche des Holzblocks eingerieben, was man 2 bis 3mal wiederholt, so daß die Poren des Holzes vollständig ausgefüllt werden, doch aber keine Firnißschicht von merklicher Dicke an der Oberfläche des Holzblocks vorhanden ist. Die so hergestellte glatte Fläche des Holzblocks überzieht man in gewöhnlicher Manier mit Collodium, worauf das Silberbad (45 Gran salpetersaures Silber auf 1 Unze Wasser) angewendet und der Block sodann in die Camera obscura gebracht wird, damit das Bild darauf entsteht. Die Entwickelung des Bildes geschieht durch ein Bad, welches bereitet wird aus 2 1/2 Unzen Eisenvitriol, 2 1/2 Unzen Essigsäure, 1/2 Gallon Wasser und 2 1/2 Unzen Alkohol. Nach dem Entwickeln wird das Bild durch eine Lösung von 2 1/2 Unzen Cyankalium in 1/4 Gallon Wasser fixirt: der Block wird sodann mit Wasser gewaschen und getrocknet, worauf er zum Graviren fertig ist. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar 1858, durch das polytechnische Centralblatt, 1858 S. 1239.) Die Bereitung von essigsaurem Eisenoxyde mit constanter Zusammensetzung in trockenem Zustande, von Dr. A. C. Oudemans jun. In den meisten Handbüchern sucht man vergebens die Erwähnung einer constanten in Wasser löslichen Verbindung von Essigsäure und Eisenoxyd, und findet meistens die Angabe, daß auflösbares essigsaures Eisenoxyd in trockenem Zustande nicht erhalten werden kann, weil die Lösung während der Verdampfung zerlegt wird. Nach der folgenden Methode hat der Verfasser jedoch eine trockene, aber amorphe Verbindung von Essigsäure und Eisenoxyd erhalten, welche in Alkohol und Wasser leicht löslich ist, und in wohlverschlossenen Flaschen ganz gut aufbewahrt werden kann. 1 Theil Eisen wird unter Hinzufügung von Salpetersäure in Salzsäure gelöst; die dadurch entstandene Eisenchloridlösung wird durch Ammoniak präcipitirt, das Präcipitat filtrirt und gut ausgespült und dann noch feucht in eine Porzellanschale gethan und endlich mit 10 Theilen concentrirter Essigsäure (Lösung von ungefähr 30 Proc) begossen. Diese Mischung wird nun einige Stunden bei 40–60° C. digerirt und während eines ganzen Tages sich selbst überlassen, um eine Substanz niedersinken zu lassen, welche das Filtriren erschweren würde. Die über dem abgesetzten Stoff stehende Flüssigkeit wurde nun sehr vorsichtig abgegossen und in flachen Schalen bei 60–80° C. verdampft. Dadurch erhielt man eine weiche Masse, die nach der Abkühlung hart wurde und sich leicht zerreiben ließ. Wenn dieses Pulver noch einige Zeit lang bei 100° getrocknet wird, so erhält es eine bleibende Zusammensetzung, welche durch die Formel 2 (C₄H₃O₃), Fe₂O₃HO ausgedrückt wird. Die Analyse gab nämlich: (C₄H₃O₃) 52,22     2       53,44 Fe₂O₃ 41,10 1   41,88 HO   6,67 1     4,69 ––––––––––––––––––––––––––– 99,99 100,01 Der Unterschied zwischen den bei der Untersuchung erhaltenen und den berechneten Zahlen ist durch das unzureichende Trocknen des analysirten Salzes verursacht. Bei einer zweiten Bestimmung des Eisenoxydgehaltes wurde nach wiederholtem Trocknen 41,79 erhalten. Das nach der oben auseinandergesetzten Bereitungsweise erhaltene Salz ist leicht in Wasser und Alkohol löslich. Seine Lösung in Wasser wird aber durch Kochen zersetzt, indem entweder im Anfange basische Acetate gebildet werden, oder indem endlich Eisenoxydhydrat, ausgeschieden wird. Der Luft ausgesetzt, wird dieses Salz bald feucht, erhält aber nach wiederholtem Trocknen bei 100° und nach wiederholter Zerreibung seine ursprünglichen Eigenschaften zurück. Die Bereitungsweise des behandelten Präparates bietet durchaus keine Schwierigkeiten, wenn man nur gehörige Sorge trägt, daß beim Filtriren der braunen Lösung kein Absatz auf das Filtrum gebracht wird, der die Poren des Filtrums alsbald verstopft und so den Filtrationsproceß stört. Die beschriebene Verbindung von Eisenoxyd und Essigsäure ist aber nicht die einzige Verbindung dieser beiden Stoffe. E. Mayer beschreibt in der Vierteljahrschrift für praktische Pharmacie (welche der Verf. erst nach Beendigung dieser Arbeit erhielt) noch folgende Verbindungen:     Fe₂O₂ 3 (C₄H₃O₃)     6 HO 2 (Fe₂O₃)   3 (C₄H₃O₃) 10 HO     Fe₂O₃     C₄H₃O₃   4 HO Die zuerst erwähnte Verbindung wird erhalten, wenn man eine Lösung von neutralem essigsauren Eisenoxyde von 1,148 spec. Gew. (durch gegenseitige Zersetzung von acetas calcicus und sulfas ferricus und nachherige Entfernung der überflüssigen Schwefelsäure durch acetas plumbi bereitet) stark abkühlt. Dieses Salz krystallisirt und zerfällt an der Luft zu einem ockerartigen Pulver, wobei es 2 Aeq. Wasser verliert. Die zweite Verbindung erhält man, wenn man die erwähnte essigsaure Eisenoxydlösung von 1,148 spec. Gew. bei einer Temperatur, die den Kochpunkt des Wassers nicht erreicht, langsam bis zur Hälfte verdampft, sie darauf abkühlen läßt und die endlich erhaltene breiartige Masse auspreßt. Dieses Präparat scheint keine constante Zusammensetzung zu haben, sondern meistens ein Gemisch von mehreren basischen Salzen zu seyn. Die Bereitungsweise der dritten Verbindung kommt in der Hauptsache mit der vom Verf. angewendeten überein. Sie unterscheidet sich nur dadurch, daß sie aus Alkohol krystallisirt ist. Es wird daher befremden, einen so großen Unterschied in der Zusammensetzung des von Mayer und des vom Verf. erhaltenen Salzes anzutreffen. Vielleicht ist die Ursache dafür in dem länger oder kürzer fortgesetzten Trocknen des Präparates zu suchen. (Donder's u. Berlin's Archiv für die holländischen Beiträge zur Natur- und Heilkunde, Bd. I S. 401; durch das chemische Centralblatt, 1858 Nr. 43.) Ueber die Herstellung von Walzen aus Kupfer und Kupferlegirungen, nach Alexander Parkes. Der Verf. gießt die rohen Zaine aus Kupfer oder seinen Legirungen in rectangulären, offenen Formen aus Kupfer oder Eisen mit Tragleisten an den Enden, die zum Auflegen eines Kerns dienen. Der Kern besteht ebenfalls aus Kupfer und ist mit Kalk, Knochenasche, fettem Sand oder irgend einer anderen Substanz, die das Anhaften an das Gußstück verhindert, bestrichen. In jeder Form werden mehrere solche Zaine übereinander gegossen, wie dieß auch bisher schon geschehen ist; die Wandstärke derselben richtet sich nach dem Zweck, für welchen sie bestimmt sind. Ein anderes Verfahren des Verf. besteht darin, daß er die Zaine massiv gießt, wobei er sich aber wieder offener Formen bedient, und die Höhlung nach vorläufiger Durchbohrung mit der Säge ausschneidet oder mit dem Meißel aushaut. Um einen besseren Guß zu erhalten, setzt der Verf. dem schmelzenden Metall ein reducirendes alkalisches Flußmittel zu, z.B. Cyankalium, Blutlaugensalz, salpetersaures Ammoniak oder kohlensaure Alkalien mit Holzkohle. Die dadurch gebildete Schlacke wird vor dem Eingießen abgestrichen. Die so hergestellten Zaine werden zu Kupferblech ausgewalzt, aus welchem dann durch Aufbiegen die Kattundruckwalzen angefertigt werden. Zum Zusammenlöthen der Enden dient Silberloth oder ein Loth aus Silber, Kupfer und Zink oder aus Nickel, Kupfer und Zink. Das Loth wird von innen aufgetragen, indem die äußere Wand der Walze beständig bedeckt gehalten wird. Um der Walze ihre völlig cylindrische Gestalt zu ertheilen, bringt sie der Verf. in eine cylindrische, inwendig glatte Form, die den Durchmesser der Walze hat und mit derselben um seitlich bewegte Druckstähle rotirt. Auch kann die Form mit der Walze feststehend gemacht und dafür den Druckstählen die rotirende Bewegung ertheilt werden. Am besten stellt man die Druckstähle in Form eines Cylinders mit drei gleichförmig auf dessen Umfang vertheilten Walzen her, welche schief gegen die Cylinderachse liegen und schraubenförmig um dieselbe angeordnet sind. Endlich erwähnt der Verf. noch, daß er auch cylindrische massive Zaine gieße und dieselben dann entweder aufhaue, um der Wand des ausgehöhlten Cylinders eine größere Dichtigkeit zu geben, oder sie auch mittelst eines Durchschlagsloche. Zum Aufhauen oder Lochen bedient er sich eines Dampfhammers. Die ausgehöhlten Zaine zieht er dann über einen Dorn. – Patentirt in England am 10. November 1857. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1858, durch das polytechnische Centralblatt, 1858 S. 1237.) Anfertigung der Masse zu den Auftragwalzen für die Buchdruckerei, nach R. und H. Harrild in London. Statt den zur Anfertigung dieser Masse bestimmten Leim in Wasser einzuweichen, bringen die Genannten denselben für sich in einen mit einem Mantel umgebenen Kessel, verschließen denselben und leiten sodann Wasserdampf in den Mantel und darauf hochgespannten Wasserdampf in den Kessel, wodurch der Leim in kurzer Zeit in eine gallertartige Masse verwandelt wird. Man hört dann mit der Zuleitung von Dampf in den Kessel auf, öffnet denselben, nimmt das auf der gelatinösen Leimmasse befindliche Wasser durch Saugen oder auf andere Art weg, fügt den Syrup und die übrigen Ingredienzien hinzu und macht die Masse in gewöhnlicher Manier fertig. Man erhält auf diese Art eine dauerhaftere und weniger den atmosphärischen Einflüssen unterworfene Masse, als nach dem gewöhnlichen Verfahren. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1858, durch das polytechn. Centralblatt, 1858 S. 1243.) Nie eintrocknendes Stempelblau, nach Dr. Ripps. Man nehme 1 Quentchen Pariserblau, pulverisire dasselbe so fein als möglich und setze diesem zuerst ein Quentchen Glycerin zu. Nachdem beide Stoffe innig mit einander verrieben sind, verdünnt man das Ganze unter fortwährendem Umrühren mit drei weiteren Quentchen Glycerin, wodurch man eine schön blau gefärbte Flüssigkeit erhält. Das Gemenge wird mittelst eines mäßig dicken Haarpinsels auf nicht allzufeine Schirtingslappen von circa 14 Centimeter Länge und 8 Centim. Breite der Art aufgestrichen, daß das Gewebe völlig davon durchdrängt ist. Nun stellt man eine Lage von je sechs dieser Blätter her, wodurch der Stempel eine weiche Unterlage erhält und sich gleichmäßig befeuchtet. Damit ist das ganze Verfahren fertig. Begeht man nun gar noch die Vorsicht, so präparirte Stoffe in Blechkästchen aufzubewahren, so wird man Jahre lang feuchtes Stempelblau besitzen. Abdrücke dieses Blaues trocknen auf Papier nichts destoweniger ziemlich rasch, weil dieses die Eigenschaft besitzt, das wenige Glycerin schnell in sich aufzusaugen, ohne dabei jene unangenehme Erscheinung des Fettrandes des mit Oel bereiteten Stempelblaues darzubieten. Nach dem Eintrocknen sind solche Abdrücke schwer zu verwischen. Glycerin und Pariserblau sind für weniges Geld in jedem Materialladen zu haben, und die Herstellung eines einzelnen Lappen wird nur einige Kreuzer betragen. (Nach dem Frankfurter stenographischen Correspondenzblatt des Gewerbevereins.) Der Inhalt der Feuerlöschdose von Bucher. Dieses Feuerlöschmittel, welches in den deutschen Bundesstaaten patentirt ist, besteht nach der Untersuchung, welche Hr. F. Schweizer im technischen Laboratorium des Polytechnicums in Zürich ausgeführt hat, im Mittel von zwei Analysen aus: Salpeter 58,53 Proc. Schwefel 36,33   „ Kohle   3,14   „ Sand   0,75   „ Eisenoxyd       1,25   „ Das letztere ist nicht eine zufällige Beimengung, dient aber wohl nur um eine gewisse röthliche Farbe zu ertheilen. Die durch eine Zündschnur angezündete Masse brennt ruhig und mit starker Entwicklung von schwefliger Säure fort. Daß dieses Feuerlöschmittel in allen Fällen bei Seite gelassen werden muß, wo Menschen in den von Feuersbrunst heimgesuchten Räumen noch zu retten sind, versteht sich von selbst, und daß es nur in geschlossenen Räumen anwendbar ist, ebenfalls. Diese beiden Umstände und der weitere, daß ein geschlossener Raum, in welchem es angewandt worden, erst nach längerer Zeit und sehr vorsichtig betreten werden darf, beschränken die Brauchbarkeit des überhaupt nichts Neues bietenden Löschmittels beträchtlich. (Schweizerische polytechnische Zeitschrift, 1858, Bd. III S. 125.) Gepökelte Kartoffeln; von Prof. Dr. F. F. Runge. In der Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins in Oranienburg brachte am 24. März Hr. Kammergerichtsrath Frhr. von Wülknitz zur Sprache, daß es zur Begründung der Stallfütterung nach seiner Ansicht nur Ein Mittel gebe, nämlich die Kartoffeln entweder so lange zu erhalten bis es neue gebe, oder sie in einen so geringen Umfang zu bringen daß auch der kleine Grundbesitzer die nöthigen Räume dazu hätte. – Es wurde besonders hervorgehoben daß die viel empfohlenen Mohrrüben, Wasserrüben, Kohlrüben dem nicht entsprächen, da alle diese zu empfindlich wären, besonders die Mohrrübe. Von einigen Mitgliedern des Vereins ward vorgeschlagen die Kartoffeln entweder roh oder gedämpft in ausgemauerten oder ausgeschälten Gruben fest einzustampfen, sie mit Bretern zu verschließen, und diese so zu decken daß die Luft wenig Zutritt hätte; jedoch fehlte genügende Erfahrung, da einige behaupteten die Kartoffeln seyen sauer geworden, die Milch den Kühen danach vergangen, weßhalb man mit den Versuchen eingehalten hätte. Hr. v. Wülknitz forderte auf zu Vorschlägen, wie es zu machen sey um die Kartoffeln zu bewahren – er wolle gern die Versuche machen. Derselbe hob noch besonders hervor daß die geringen Spirituspreise, welche nicht im Verhältniß zu dem hohen Futterwerth der Kartoffeln ständen, ihn auf diesen Gedanken gebracht hätten, daß auch der Bauer sie lieber zu Stallfütterung nutzen als an den Brenner verkaufen würde. Dieser Gegenstand hat mich schon früher beschäftigt. Im Jahre 1845 schrieb ich: „Ammoniakflüssigkeit tödtet Pflanzen die damit begossen werden. Läßt man Getreidekörner im Wasser keimen und fügt nun Ammoniak hinzu, so wird man nach mehrtägiger Einwirkung finden daß sie, in frische Erde gebracht, nicht mehr wachsen. Es zerstört also die Lebenskraft der Keime. Auch von dieser Erfahrung kann man in der Haushaltung Nutzen ziehen. Legt man nämlich Kartoffeln in eine Flüssigkeit welche aus 10 Pfund Ammoniakflüssigkeit und 180 Pfunden Wasser besteht und läßt sie darin 5 Tage lang liegen, so haben sie nach dem Abtrocknen nichts von ihrem Geschmack eingebüßt, wachsen aber auch nicht mehr aus, weil das Ammoniak die Keimkraft zerstört hat. Da sich solche Kartoffeln ein Jahr lang aufbewahren lassen, so springt der Nutzen bei der Verproviantirung der Schiffe in die Augen, die zu langen Seereisen bestimmt sind.“ Jetzt, wo ich diesen Vorschlag in einem größeren Maaßstabe wiederholen wollte, finde ich daß die Anwendung der Ammoniakflüssigkeit für den Landmann nicht möglich ist. Sie verursacht zu viel Kosten und Umstände, abgesehen davon daß die allzeit fertigen Betrüger ihm gar bald die Ammoniakflüssigkeit im verfälschten, unbrauchbaren Zustande liefern würden. Da es nur darauf anzukommen scheint, daß die Lebenskraft der Keime der Kartoffeln zerstört werde, um ihr die Veränderungsfähigkeit von Innen heraus zu benehmen, und man dann nur dafür zu sorgen hätte daß von Außen hinein nichts Fäulnißbeförderndes einwirke, so führte mich diese Einsicht bald auf die rechten Mittel: Siedhitze und Salz. In der That scheinen sie ganz zweckentsprechend zu seyn, so wie ihre Anwendung höchst einfach und wenig kostspielig ist. Ich habe drei Versuche gemacht. Beim ersten Versuch tauchte ich eine Küpe voll schon keimender Kartoffeln in eine siedendheiße gesättigte Salzauflösung (bestehend aus 36 bis 40 Pfund auf 100 Pfund Wasser) und ließ sie etwa 10 bis 15 Minuten darin. Die Keime waren getödtet und die noch heiß ausgeschütteten Kartoffeln wurden alsbald trocken und zeigten sich mit einer weißen Salzhaut überzogen. Der zweite Versuch wurde mit derselben Salzauflösung, aber ohne Siedhitze, nämlich bei 12° R. angestellt. Da die kalte Salzauflösung die Kartoffel nur schwierig befeuchtet, so war ich genöthigt die Küpe mit den Kartoffeln in eine schüttelnde Bewegung zu versetzen und sie behufs völliger Zerstörung der Keimkraft 12 Stunden darin verweilen zu lassen. Diese Umständlichkeiten schon werden hinreichen, von einer Wiederholung im Großen abzustehen. Der dritte Versuch möchte am zweckentsprechendsten seyn. Ich nahm anstatt einer gesättigten Kochsalzauflösung eine schwächere, nämlich auf 100 Pfund Wasser nur 10 Pfund Salz, erhitzte sie zum Kochen und tauchte nun die Küpe mit den Kartoffeln 10 bis 15 Minuten lang hinein. Hier war der Erfolg ganz derselbe wie beim ersten Versuch, nur daß die weiße Salzrinde der trocken gewordenen Kartoffeln verhältnißmäßig dünner war. Die Wahl des Aufbewahrungsortes solcher gesalzenen Kartoffeln richtet sich nach der Beschaffenheit der Räumlichkeiten. In sehr feuchten Kellern würde die schützende Salzschicht zerfließen und ablaufen. Auf einem warmen Boden würde die getödtete Kartoffel vielleicht zu trocken und mumienartig werden. Am zweckmäßigsten möchte seyn: man bringt sie in Schuppen unter, auf Stroh, wo Sonne und Regen fern gehalten werden, oder schichtet sie in Mieten auf, wie zur Ueberwinterung; läßt aber bei der Bedeckung die Erde weg und gibt nur das vor dem Regen schützende Stroh darauf. Ueber die Art der Anwendung dieser Pökel-Kartoffeln hat der einsichtige Landwirth meinen Rath nicht nöthig. Da er seinem Vieh ohnehin Salz gibt, so braucht er das an den Kartoffeln haftende Salz nicht ängstlich zu entfernen. Ein einfaches Abwaschen wird da genügen, wo die gesättigte Salzauflösung angewendet würde. Die in der schwächeren Salzauflösung getödteten Kartoffeln werden auch dessen nicht bedürfen. Da wir jetzt gerade in der Jahreszeit sind, wo mein Pökelvorschlag auszuführen ist, so wird es Prüfern und Ausführern desselben nicht fehlen. (Stamm's illustrirte Wochenschrift, 1858, Nr. 34.) Einfacher Butterkühler. Man verschaffe sich einen neuen Blumentopf, so groß, daß er den Butterteller bedeckt, ferner eine Schüssel, groß genug, daß der Blumentopf umgekehrt darauf stehen kann. In die Schüssel stelle man einen Dreifuß oder sonst ein Geschirr und auf dieses den Teller mit der Butter, fülle darauf die Schüssel mit Wasser und stürze den Blumentopf über die Butter, so daß seine Ränder unter Wasser stehen. Das Loch im Blumentopfe muß mit einem Kork zugestopft werden. Die Butter befindet sich dann in einem so zu sagen luftdichten Verschluß. Man übergieße nun die ganze Außenseite des Blumentopfes mit Wasser und stelle ihn an einen so kühlen Ort als möglich. Geschieht dieß über Nacht, so wird die Butter zum Frühstück so fest wie nur zu wünschen seyn, und besorgt man es früh Morgens, so wird die Butter zu Abend seyn, wie sie seyn soll. Der Grund davon ist, daß verdunstetes Wasser Kälte erzeugt. Der thonige Topf saugt das Wasser ein, das bei warmem Wetter schnell seine Wände durchdunstet und ihn kühlt, und da keine warme Luft zu der Butter dringen kann, so bleibt diese auch an den heißesten Tagen fest und kühl. (Deutsche Gewerbezeitung)