Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 252, Jahrgang 1884, Miszellen, S. 132
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. F. Lorenz's Kesselanlagen. In manchen Betrieben, namentlich z.B. in Zuckerfabriken, werden bekanntlich Dämpfe von verschiedenen theilweise sogar unter dem Atmosphärendrucke liegenden Spannungen benöthigt. Diesen Umstand benutzend, will F. Lorenz in Horomeritz (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 22435 vom 23. Juli 1882) die Heizgase der Feuerung in der Weise möglichst ausnutzen, daſs er die Dämpfe getrennt in verschiedenen Kesseln entwickelt und die Kessel für geringere Spannungen hinter den Kesseln für höhere Spannungen in demselben Heizkanale anordnet. In der Patentschrift sind zwei solcher Anlagen ausführlich dargestellt. Alle Kessel sind gewöhnliche Walzen- oder Flammrohrkessel, mit mehreren theilweise sehr engen Vorwärmern. Der Hauptkessel (für die höchste Spannung) ist mit Zwischen- oder Innenfeuerung wie gebräuchlich angeordnet. Die Nebenkessel liegen quer dahinter und ihre langen engen Vorwärmer parallel zum Hauptkessel in den Feuerzügen desselben. Indem in den letzten Theil des Feuerkanales der Kessel für ganz niedere, unter dem Atmosphärendrucke liegende Spannungen eingebaut wird, soll die Temperatur der abziehenden Gase bis auf 80 bis 100° erniedrigt werden. Es ist nur fraglich, ob man dabei noch den nöthigen Zug erhalten wird. Einrichtung, um offene Wassergerinne über Bahnkörper, Bäche u. dgl. zu führen. In der Revue industrielle, 1883 * S. 314 ist eine Vorrichtung von Falconetti beschrieben, welche dazu dienen soll, offene Wassergerinne über etwaige Hindernisse hinwegzuführen, ohne den Verkehr auf letzteren irgendwie zu beeinflussen, wie dies ja oft bei Bahnkörpern, kleineren Flüssen o. dgl., deren freier Querschnitt nicht beschränkt werden darf, leicht vorkommt. Zu diesem Zwecke verbindet man beide bis zu dem Hindernisse (z.B. dem Bahnkörper) reichenden offenen Rinnenenden durch ein ∩-förmiges Heberohr, von einer dem freien Bahnquerschnitte entsprechenden Höhe. Die in die Rinne tauchenden Rohrenden sind mit Abschluſshähnen versehen; auſserdem ist am höchsten Punkte des Hebers ein durch einen Zwischenboden in 2 Theile getheilter Kasten angeordnet, dessen untere Hälfte durch ein Entluftungsventil mit dem Heber in Verbindung steht, während sich im Zwischenboden ebenfalls ein Ventil befindet. Behufs Ingangsetzung des Apparates schlieſst man die beiden Hähne an den unteren Enden der Heberschenkel, öffnet dagegen die Kastenventile; durch letztere füllt man den Heber mit Wasser und schlieſst dann das Zwischenwandventil. Oeffnet man nun die beiden unteren Heberschenkelhähne, so flieſst das Wasser, natürlich vorausgesetzt, daſs die Höhe des Hebers das zulässige Maſs nicht überschreitet, von einem Gerinne durch den Heber in das andere Gerinne, als ob überhaupt eine Unterbrechung des Gerinnes gar nicht vorhanden wäre. Die vom Wasser mitgerissene Luft sammelt sich am höchsten Punkte des Hebers an und tritt durch das Entlüftungsventil in die untere Kastenhälfte. Die Menge derselben kann man an einem auſsen am Kasten angebrachten Wasserstandszeiger ablesen. Um die Luft aus dem Kasten zu entfernen, schlieſst man das untere Kastenventil, öffnet das obere und gieſst sodann Wasser in die obere Kastenhälfte. Ist dadurch die untere Kastenhälfte wieder mit Wasser gefüllt, also die Luft ausgetrieben worden, so schlieſst man das Zwischenwandventil und kann nun das untere Entlüftungsventil wieder öffnen. Klammer für Segeltücher an Eisenbahnwagen. Textabbildung Bd. 252, S. 133 Beistehend ist eine aus Engineering, 1884 Bd. 37 S. 153 entnommene, recht einfache, von E. Gilbert in Dundee angegebene Klammer zum Versichern der Schnüre, mit welchen Segeltücher oder Platten über offenen Eisenbahnwagen befestigt werden, dargestellt. Gewöhnlich werden die Schnüre um einen Haken oder Dom geschlungen und festgeknüpft und können dann mitunter nur mit Anwendung von Pfriemen und Messern gelöst werden, wobei die Schnüre bald zerfasern und nach kurzem Gebrauche durch neue ersetzt werden müssen. Diesem Uebelstande beugt die abgebildete Klammer vor. Sie besteht aus einem runden Wirbel, welcher nahe seiner Mitte einen am Ende verjüngten und aufgehauenen Dorn G trägt. Dieser Dorn ist in die Unterseite des Langbalkens des Wagenkastens o. dgl. eingetrieben. Die zu sichernde Schnur wird um den Kopf des Wirbels zweimal herumgeschlungen und ihr freies Ende in den keilförmigen Einschnitt zwischen der Spitze des Wirbels und dem Schafte eingeklemmt. Die Befestigung sowie die Lösung geschieht rasch und ohne jede Beschädigung der Schnur. Maschine zum Enthülsen von Baumwollsamen. Von H. Walsh in Argenta, Kan., ist nach dem Scientific American, 1882 Bd. 47 *S. 179 eine Maschine zum Enthülsen von Baumwollsamen angegeben, welche bei der wachsenden Bedeutung des Baumwollsamens und des aus demselben bereiteten Oeles kurz hier erwähnt werden möge. In einem Kasten, dessen eine Hälfte cylindrisch geformt und theilweise mit genau einstellbaren Messern versehen ist, dreht sich concentrisch eine Walze mit Längsmessern. Je zwei dieser Messer werden immer durch ein dazwischen gesetztes Keilstück gehalten. Wenn dasselbe entfernt wird, können die Messer radial durch Schrauben gestellt werden, so daſs bei ihrer Abnutzung immer der gute Schluſs gegen die Messer der umgebenden Kastenwand erhalten bleibt. In den etwas ausgehöhlten Zwischenräumen der Messer auf der Walze wird der Baumwollsamen von denselben mitgenommen und zwischen den feststehenden Cylindermessern dann enthülst. Verfahren zur Ausschmelzung des Wachsmodelles aus Sandformen. Formen für jegliche Art Metallguſs können dadurch hergestellt werden, daſs man den zu gieſsenden Gegenstand genau so, wie er in Metall gegossen werden soll, aus Wachs herstellt, dieses Wachsmodell mit geeignetem Formmateriale umgibt und dann das Wachs aus der Form ausschmilzt. Die bisherige Art, das Wachs aus solchen Formen zu entfernen, besteht darin, daſs dasselbe durch Erwärmen der Form geschmolzen wird und durch die zu dem Zwecke in die Form gemachten Oeffnungen abflieſst. Hierbei dehnt sich aber das Wachs beim Erwärmen vor dem Flüssigwerden unverhältniſsmäſsig mehr aus als die Form. In vielen Fällen sprengt in Folge dessen das sich ausdehnende Wachs die Formen und alsdann sind Fehler im Gusse die unausbleibliche Folge. Das Wachs läuft ferner durch Schmelzen nicht vollständig aus, da die Formwände Wachs aufsaugen. Dieser Rest wird dadurch entfernt, daſs die Formtheile bis nahe zum Glühen erhitzt und auf diese Weise die Wachsreste verbrannt werden. Das neue Verfahren von Robert Toberentz in Breslau (D. R. P. Kl. 31 Kr. 24143 vom 8. April 1883) ist nun folgendes: An einer oder mehreren Stellen wird ein Strom heiſser Luft oder heiſser Dämpfe (die eine zum Schmelzen des Wachses geeignete Temperatur haben müssen) an das eingeformte Wachsmodell geleitet. Sobald das Wachs von dem heiſsen Strome berührt wird, schmilzt es an der Berührungsstelle und das flüssige Wachs flieſst durch dazu gemachte Ausfluſslöcher ab, durch welche die überschüssige Luft bezieh. Dämpfe ebenfalls abziehen. Da das Wachs nur dort erwärmt wird, wo es von der heiſsen Luft oder dem Dampfe berührt wird, so dehnt es sich auch nur in dieser Richtung aus, kann also einen Druck gegen die Form nicht ausüben. Die Einführung des heiſsen Stromes wird so lange fortgesetzt, bis alles Wachs ausgeflossen ist. Die Rückstände werden, wie früher, durch Glühen der Form entfernt. Abgesehen davon, daſs bei diesem Verfahren die Form nicht gesprengt werden kann, bietet es noch den Vortheil, daſs man einen bedeutend höheren Procentsatz an Wachs zurückerhält als bei dem älteren Verfahren und, da weniger Rückstand in der Form bleibt, so braucht sie auch nur kürzere Zeit geglüht zu werden; es soll sich also eine beträchtliche Kostenersparniſs für Wachs und Heizmaterial ergeben. Papierverbrauch der Hauptländer der Erde. Der Papierfabrikant W. Russel gab in einer am 15. Februar 1884 bei dem jährlichen Festmahle des Stationers' Board of Trade zu New-York gehaltenen Rede folgende Zahlen für den Papierverbrauch der wichtigsten Kulturvölker: Jahr 1881 Bevölkerung Papierverbrauch in engl. Pfund in k Groſsbritannien 35000000 334000000 151500000 Frankreich 37000000 325000000 147420000 Deutschland 45000000 376000000 170554000 Nordamerika 50000000 864000000 391910000 Ferner beträgt nach Russel's Schätzung die tägliche Erzeugung von Holzschliff in den Vereinigten Staaten Nordamerikas 150t. Die Völter'sche Schleiferei wurde erst 1869 dort eingeführt und ihr ist der kulturfördernde Rückgang der Papierpreise im Wesentlichen zu danken. Die schon früher eingeführte Erzeugung von Holzzellstoff (auf chemischem Wege) dehnt sich auch immer mehr aus. Hiernach verbrauchten die Vereinigten Staaten von Nordamerika doppelt so viel Papier auf den Kopf der Bevölkerung als jedes andere Land. Die Papierzeitung, 1884 S. 358 glaubt jedoch diese Berechnung als willkürlich und unzuverlässig bezeichnen zu dürfen, da es statistische Zahlen dieser Art gar nicht gibt und obige daher nur auf Schätzung beruhen können. Nachdem irgend Jemand eine solche Schätzung gemacht und veröffentlicht hat, wird sie von zahlreichen Blättern nachgedruckt und ohne jeden zweifelnden Ausdruck als zuverlässig hingestellt. Laboratorium für Untersuchungen bei niederer Temperatur. Für manche physiologische und chemische Untersuchungen sind Räume nothwendig, deren Temperatur beständig wenig über 0° liegt und welche dabei fortwährend gut gelüftet werden können, um eine Gährung erzeugende Einwirkung der in der Luft enthaltenen Fäulniſskeime auf die vorzunehmenden Untersuchungen zu verhüten. Die landwirtschaftliche Schule in Kopenhagen besitzt ein solches Laboratorium, welches im Genie civil, 1883/4 Bd. 4 * S. 341 mitgetheilt ist. Das im Grundrisse fast quadratische Gebäude enthält einen mit Eis gefüllten Raum, um welchen auf der Ost-, West- und Südseite 6 Kammern zur Vornahme der Untersuchungen angeordnet sind. Die Auſsenmauern des Gebäudes sind doppelt errichtet und die Anzahl und Gröſse der Fenster ist thunlichst beschränkt, um Wärmeverluste möglichst zu vermeiden. Vier der angegebenen Kammern ragen mit einer halbkreisförmigen, dünnwandigen Nische in den Eisraum hinein, wodurch die Temperatur der betreffenden Kammern beständig wenige Grad über Null erhalten bleibt. Die Lüftung erfolgt selbstthätig mittels des Dichtigkeitsunterschiedes der äuſseren warmen und inneren kalten Luft, indem vom Dachboden je ein Guſseisenrohr von 8cm Weite in der Mitte des Eisraumes abwärts und am Boden des letzteren entlang in die betreffende Kammer führt und dort 20cm über dem Boden einmündet, ein zweites Rohr, dessen Mündung 2m über dem Boden liegt, in dieser Kammer aber abwärts führt, die Gebäudewand durchdringt, an dieser aufwärts bis zum Dachgebälke zieht und unter diesem bis zum Firste führt, an diesem das Dach durchdringt und Im über demselben im Freien mündet; dieses zweite Rohr ist aus Zinkblech hergestellt. Das erstgenannte Rohr erfährt durch das umgebende Eis eine Abkühlung, so daſs in ihm eine Bewegung der Luft nach abwärts, also eine Einführung frischer Luft vom Dachboden in die betreffende Kammer erfolgt; hierbei schlägt sich der in der Luft enthaltene Wasserdampf durch die Abkühlung nieder, die entstehenden Wassertropfen werden an der Einmündung des Rohres gesammelt und der Entwässerungsleitung des Gebäudes zugeführt. Diese Niederschläge sollen auch die in der Luft enthaltenen Fäulniſskeime aufnehmen, so daſs die eingeführte Luft trocken und rein ist. Das Zinkrohr wird durch die äuſsere Luft erwärmt; es entsteht also in demselben eine aufwärts gehende Luftströmung und hierdurch ein Absaugen der Luft aus der Kammer. Diese Lüftung wirkt um so kräftiger, je gröſser der Temperaturunterschied ist. Schäfer und Montanus' Fallscheibenvorrichtung für Telephon-Centralstationen. Um die Handhabung des Hauptumschalters in kleineren Telephon-Centralstationen (mit 10 bis 15 Leitungen) zu vereinfachen, haben Schäfer und Montanus in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 23 905 vom 5. September 1882) die Fallscheibe mit ihrer Nabe lose auf ihre horizontale Achse aufgesteckt, wobei die Verbindung zwischen beiden dadurch hergestellt wird, daſs eine Nuth der Nabe über einen in der Achse steckenden Keil paſst. Beim Fallen der Scheibe dreht sich die Achse so weit, daſs der Keil vor eine Nuth in dem hinteren Arme des Messingwinkels, in welchen die Achse gelagert ist und zwischen dem die Nabe sich befindet, zu stehen kommt; wird daher nach dem Fallen der Scheibe durch einen Druck auf den Knopf am vorderen Ende der Achse die letztere nach hinten geschoben, so tritt der Keil in die Nuth des Winkels und nun kann die Fallscheibe nicht eher wieder bewegt und emporgehoben werden, als bis die Achse wieder am Knopfe vorgezogen ist. Beim Rückwärtsschieben hebt aber zugleich ein in die Achse eingeschraubter Stift eine mit der einmündenden Telephonleitung verbundene Contactfeder von einem nach den Elektromagnetrollen und der Erde führenden Contacte ab und setzt sie über die Achse mit dem Telephone der Centralstation in Verbindung. Der Elektromagnet ist ein polarisirter und ähnelt dem in Siemens' polarisirtem Relais; an seinem Anker wird die Fallscheibe mittels vorstehender Stifte gefangen. Die Wechselströme eines kleinen Magnetinductors in der Telephonstelle bringen die Fall Scheibe zum Fallen und versetzen den Anker in laut tönende Schwingungen. Zur Herstellung von Magnesia haltigem Cemente. Nach L. Erdmenger in Misburg bei Hannover (D. R. P. Kl. 80 Nr. 26130 vom 16. Januar 1883) hat bei geringer Hitze gebrannte Magnesia die Eigenschaft, den Portlandcement mit höheren Sandzusätzen noch bindefähig zu erhalten, wenn sie ihm in gewissen Procentzusätzen zugemengt wird. Ferner läſst sich mit dem so erhaltenen Cemente leichter direkt unter Wasser betoniren, da kein so leichtes Auseinanderlaufen des Mörtels dabei stattfindet, als ohne die Magnesiabeigabe der Fall ist. Auch wiedersteht ein an Magnesia reicher Cement besser der Einwirkung von stark Salz haltigem Seewasser, indem die Magnesia schwer löslich und sehr widerstandsfähig ist gegen die zersetzenden Einflüsse der im Seewasser aufgelösten Salze. Aus diesem Cemente hergestellte Guſssachen zeigen bei hoher Festigkeit an der freien Luft nicht mit der Zeit die miſsliche Haarrissebildung des gewöhnlichen Portlandcementes. Ein guter Portlandcement hatte z.B. mit 6 Th. Sand nach 1 Monate 6k Zugfestigkeit auf 1qc, nach 2 Monaten 8k. Derselbe Cement, mit 5 Proc. Magnesia vermischt, ergab mit 6 Th. Sand eine Zugfestigkeit von 9k,5 nach 1 und 13k,5 nach 2 Monaten. Bei einer Zumischung von 10 Th. Sand zeigte der unversetzte Cement nach 1 Monate 3,6, nach 2 Monaten 5k Zugfestigkeit, während der mit 5 Proc. Magnesia vermischte Cement 7 bezieh. 9k,5 Zugfestigkeit hat. Mit 20 Th. Sand vermischt, hatte der unversetzte Cement nach 2,5 Monaten 3k, bei 5 Proc. Magnesiazusatz hingegen 6k,5 und bei 10 Proc. Magnesiazusatz 9k Zugfestigkeit. Es liegt also der Schwerpunkt in den hohen Sandzusätzen und sind bei Anwendung von Magnesia Sandmengen möglich, welche für Cementverarbeitungen ungewöhnlich sind. Zur Herstellung von Schwefelwasserstoff. Entgegen den Angaben von W. Lenz (1883 250 139) zeigen R. Otto und W. Reuß im Archiv der Pharmacie, 1883 Bd. 221 S. 919, daſs Salzsäure nicht im Stande ist, Arsen haltigen Schwefelwasserstoff von dieser Verunreinigung zu befreien. Zur Gewinnung von reinem Schwefelwasserstoff gibt man Schwefelcalcium in groſsen Stücken in eine Woulf'sche Flasche, übergieſst es mit wenig Wasser und läſst reine (etwa 25procentige) Salzsäure mittels eines Hahntrichterrohres tropfenweise hinzuflieſsen. Mohr schlägt in seiner im J. 1874 erschienenen Chemischen Toxikologie für gerichtliche Untersuchungen vor, das Gas aus Schwefelbarium zu entwickeln. Die Fettbildung im Thierkörper. A. Lebedeff (Archiv für Physiologie, 1883 S. 11) bestätigt den Einfluſs der Nahrung auf die Zusammensetzung des im Thierkörper gebildeten Fettes. Bei einer Ziege wurden z.B. folgende Verhältniſszahlen erhalten: Flüssige Fettsäuren Feste Fettsäuren Erbsen          41,1 Proc.          40,4 Proc. Heu 49,1 39,5 Olivenöl 57,5 33,0 Rüböl 59,8 31,2 Leinöl 67,7 29,0 E. Meißl und F. Strohmer (Monatshefte für Chemie, 1883 S. 801) fanden, daſs sich beim Schweine das zum Ansätze gelangte Fett folgendermaſsen vertheilt: Fett aus der Nahrung täglich      7,9g Fett aus dem im Körper zerfallenen Eiweiſse   33,6 Fett aus Kohlehydraten, neu gebildet 310,3 –––––– Fett im Körper angesetzt täglich   351,8g. Es ist demgemäſs, selbst wenn man alles Fett der Nahrung als verdaut annimmt und aus dem im Körper zerfallenen Eiweiſse die gröſstmögliche Menge Fett entstehen läſst, immer noch 7 bis 8mal mehr Fett aus Kohlehydraten entstanden. In Wirklichkeit dürfte sich das Verhältniſs noch günstiger für die Kohlehydrate stellen, so daſs vielleicht nahezu das gesammte, zum Ansätze gelangte Fett aus denselben stammt. Ueber Hämatoxylin und Brasilin. Ch. Dralle (Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft, 1884 S. 372) hat eine groſse Reihe von Versuchen angestellt, um durch Einwirkung verschiedener Reagentien auf Hämatoxylin und Brasilin vielleicht zu Producten zu gelangen, welche einen Schluſs auf die Struktur dieser Körper zu ziehen gestatten. Der Zweck wurde jedoch nicht erreicht.