Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, Miszellen, S. 396
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Barlow's Aufspanndorn für Dreharbeit. Nachstehend ist ein sehr einfacher Aufspanndorn abgebildet, welcher nach Engineering, 1884 Bd. 38 S. 68 von H. B. Barlow, Cornbrook Works in Manchester ausgeführt wird. Auf den kegelförmigen Fortsatz a des zwischen die Spitzen einer Drehbank einzuspannenden Dornes ist eine dreitheilig aufgeschnittene Büchse b aufgesteckt, welche durch einen federnden Ring f zusammengehalten wird und mittels der einen ringförmigen Anlauf der Büchse übergreifenden und auf das Gewinde c des Dornes aufgeschraubten Mutter d auf den kegelförmigen Fortsatz mehr oder weniger hinaufgezogen werden kann. Hierbei gehen die drei Stücke von b natürlich mehr oder weniger aus einander und können so ein aufgeschobenes Arbeitstück sicher fassen. Je nach der Bohrung des Arbeitstückes können Büchsen b von verschiedenen Durchmessern aufgeschoben werden, sowie, wenn Muttern abzudrehen sind, die Büchse mit einem entsprechenden Gewinde versehen werden kann, wodurch dann die Bearbeitung der Muttern genau symmetrisch zu dem Gewinde derselben erfolgt. Die Mitnahme des Dornes erfolgt wie üblich durch ein bei e aufgesetztes Mitnehmerherz, einen passenden Schlüssel o. dgl. Textabbildung Bd. 254, S. 396 Verwendung der Wasserkraft zur Elektricitätserzeugung. Als das Bedeutungsvollste der elektrischen Abtheilung der in diesem Spätsommer stattgehabten Ausstellung in Steyr (Oberösterreich) bezeichnet J. Krämer in der Oesterreichischen Eisenbahnzeitung, 1884 S. 515 den gelungenen Nachweis, daſs die allerdings reichen Wasserkräfte der Steyr thatsächlich zu regelmäßiger und dauernder Arbeit bezwungen wurden. Eine durch die Steyr betriebene Turbine machte in der Minute 30 Umdrehungen; aus diesen wurden durch passende Uebersetzungen schlieſslich jene Hunderte Umläufe der Dynamoanker erzielt, welche nöthig sind, um brauchbare und gleich starke Elektricität zu liefern. Solche Drehungen erreichte man früher wohl auch durch Turbinen; aber jene peinliche Regelmäſsigkeit, die zum Betriebe von Dynamomaschinen nöthig ist, erzielte man in solchem Maſse wohl zuerst in Steyr. Die Umwandlung der Wasserkraft in Elektricität ist daher, wie hier gezeigt wurde, nicht nur aller Anforderung entsprechend möglich, dieselbe muſs selbstverständlich auch in ökonomischer Beziehung maſsgebende Vortheile bieten. Der erschütterte Glaube an die Erfolge der Elektrotechnik ist in Steyr wieder gefestigt und gehoben worden. Die ökonomische Bedeutung des errungenen Erfolges würde eine rückhaltslose Veröffentlichung der Anlagekosten klar zu legen haben. Ueber die Anlage in Steyr selbst seien noch folgende Angaben beigefügt: Zur Speisung der Lampen und zur Kraftübertragung wurde von dem Flusse Steyr an 4 Stellen der durch die Kraft des Wassers mit Dynamomaschinen erzeugte elektrische Strom nach allen Seiten in gröſsere Entfernungen (die Gesammtlänge der Leitungen betrug 60km) geleitet. Die erste Kraftabgabestelle befand sich in der Stadt in der sogen. Heindelmühle; die dort befindlichen 6 Dynamomaschinen von zusammen ungefähr 66° dienten zur Speisung von 50 Bogenlampen, welche einige Stadttheile beleuchteten. Zwei weitere hinter einander geschaltete Dynamomaschinen an dieser Stelle übertrugen die Kraft auf eine dritte, in der etwa 1km entfernten Kraftübertragungshalle auf dem Ausstellungsplatze befindliche Dynamomaschine, welche mehrere Säge- und Schneidemaschinen, sowie Apparate zur Gewehrfabrikation in Betrieb setzte. Zwei andere Kraftabgabestellen befanden sich im Bereiche der Waffenfabrik. Die in denselben aufgestellten Dynamomaschinen dienten zur Speisung von Bogenlampen, welche einen kleinen Stadttheil, sowie den Ausstellungsplatz mit dessen Gebäuden beleuchteten. Der Ausstellungspalast selbst wurde von innen mit 450 Glühlampen beleuchtet, für welche der Strom in einer eigenen Wasserkraftstelle erzeugt wurde. Neale's hydraulischer Fernschreibapparat. Melv. Th. Neale in London versucht in seinem hydraulischen Fernschreibapparate (* D. R. P. Kl. 15 Nr. 26508 vom 25. August 1883) die eine Art der elektrischen Copirtelegraphen nachzuahmen. Auf der gebenden und auf der empfangenden Stelle sind je 2 Cylinder vorhanden und paarweise durch eine Röhre mit einander verbunden. Die beiden Röhren und die 4 Cylinder sind mit einer schwer zusammenpreſsbaren Flüssigkeit, wie Wasser, Glycerin u. dgl., gefüllt. Auf der Flüssigkeitsschicht in jedem Cylinder liegt ein Kolben; wird nun auf der gebenden Stelle der Kolben tiefer in den Cylinder hineingedrückt, so tritt auf der empfangenden Stelle der Kolben des mit jenem Cylinder durch eine Röhre verbundenen Cylinders aus dem Cylinder heraus. Die Cylinder jeder Stelle liegen in ihrer Mittellage unter 45° gegen eine gemeinsame Grundlinie, also unter 90° gegen einander und können sich leicht um Körnerspitzen an ihrem geschlossenen Ende drehen, mit denen die Cylinder in einem Bügel gelagert sind. Aus den offenen Cylinderenden treten die Kolbenstangen heraus, welche mit ihren gekrümmten Enden mit einer den Schreibstift enthaltenden Hülse verbunden sind. Der Griff der Hülse liegt für gewöhnlich auf einer Platte auf, kann jedoch um ein Gelenk hochgeklappt und wie ein Federhalter erfaſst werden; dann kann man mit dem Griffe mittels des Stiftes Schriftzüge auf einen Papierstreifen schreiben, welcher zwischen einem darunter liegenden Streifen zur Abgabe von Farbe geeigneten Papier und dem Stifte hindurch geführt wird. Dabei verschiebt man in der gebenden Stelle, unter Drehung der Cylinder um ihre Achsen, die Kolben; diese Verschiebung machen in verkehrtem Sinne die Kolben der Empfangsstelle mit und erzeugen durch die auf die Hülse wirkenden Kolbenstangen ein umgekehrtes Bild jener Schriftzüge. Zum Anrufen sind dem Apparate eine Glocke und zwei Hämmer beigegeben, welche durch etwas gröſsere seitliche Hin- und Herbewegung des Federhalters beim Anstoſsen desselben gegen die kürzeren Hebelenden der Hämmer zum Tönen gebracht werden und die Glocke der angerufenen Stelle mittönen lassen. Ueber die Prüfung von Schiefer. Schiefer aus den Brüchen Hörre bei Berleburg in Westfalen zeigten nach E. Böhme (Mittheilungen aus den technischen Versuchsanstalten in Berlin, 1884 S. 106) nach 10 Stunden eine Wasseraufnahme von 0,49 Proc. nach 125 Stunden von 0,54 Proc. Zur Feststellung der Wetterbeständigkeit wurde eine Probe im Wasserbade allmählich bis auf Siedhitze gebracht, einige Zeit darauf erhalten und durch Einwerfen in kaltes Wasser plötzlich abgekühlt. Eine andere Probe wurde 1 Stunde mit 15procentiger Kochsalzlösung gekocht und in dieser Zeit öfter plötzlich abgekühlt; das Wasser blieb hierbei vollkommen klar. Eine dritte Probe wurde ½ Stunde lang mit 5procentiger Natronlauge gekocht und dann ½ Stunde in derselben Lösung unter Zusatz von 1 Proc. Schwefelammonium gekocht. Eine vierte Probe wurde ½ Stunde mit einer 2 Proc. Eisenvitriol, 2 Proc. Kupfervitriol und 10 Proc. Kochsalz haltenden Lösung gekocht. Die Probestücke blieben vollkommen unversehrt, ohne eine Gefügeveränderung zu erleiden. Der Gewichtsverlust betrug 0,16 Proc. Drei weitere vollständige Schiefertafeln, welche dem Ausfrieren bei – 6° bis – 9° an der Luft und unter Wasser auf 25 Stunden ausgesetzt wurden, blieben unversehrt und riſsfrei. Es wurden ferner 6 andere Bruchstücke dieses Materials auf 75 Stunden in Wasser mit 5 Proc. und weitere 50 Stunden in solches mit 10 Proc. Salzsäure gelegt. Die Probestücke blieben auch hierbei unversehrt; der Gewichtsverlust betrug 1,17 Proc. Es ergab sich, daſs der Schiefer frei von Schwefelkies und kohlensauren Verbindungen war. Der Einfluſs der Säure war am Gefüge nicht wahrzunehmen; durch weitere 4stündige Behandlung der Bruchstücke dieses Materials mit reiner 5procentiger Salzsäure im Dampfbade entstand eine wasserklare Flüssigkeit, welche mit Barytsalzen geprüft die Gegenwart schwefelsaurer Salze, bekanntlich die Ursache von Auswitterungsproducten, nicht erkennen lieſs. Ueber Herstellung von Metallen aus Erzen. Nach G. Sebillot in Paris (Englisches Patent, 1882 Nr. 1913) werden die Erze, falls dieselben Sulfit enthalten, zunächst geröstet, anderenfalls unmittelbar gepulvert. Die Massen werden dann mit Schwefelsäure gemischt, auf guſseisernen Wagen durch einen erhitzten Kanalofen geführt, aus welchen die entwickelte Schwefligsäure in Bleikammern geleitet wird. Die erhaltenen Massen sollen dann ausgelaugt werden, das gelöste Eisen- und Zinksulfat zur Trockne verdampft und in Schachtöfen zu Metall reducirt werden. Aus dem Rückstande sollen Kupfer und Silber mittels Schwefelsäure ausgezogen, Gold durch Amalgamation gewonnen werden. J. Cross und G. J. Wells in Widnes (Englisches Patent, 1883 Nr. 2386) wollen die gepulverten Erze mit heiſser Salzsäure behandeln, die Lösung mit Kalk fast neutralisiren, durch ein mit Dampf erwärmtes Filter aus Asbest und Torf filtriren. Aus dem Filtrate krystallisirt beim Erkalten Chlorblei; der Rest des gelösten Bleies wird durch Sulfide (aus Sodarückständen) oder mit metallischem Eisen gefällt. Der in Salzsäure unlösliche Rückstand soll zur Gewinnung des Schwefels geröstet werden, aus dem Rückstande wird durch Salzäure Zink, Kupfer und Silber gelöst; letztere werden durch Laugen von Sodarückständen gefällt, der Niederschlag wird mit Salzsäure behandelt und das Chlorsilber mittels Chlornatriumlösung von Schwefelkupfer getrennt. Schlieſslich wird auch das Zink durch Sodarückstände gefällt. Verfahren zum Festmachen von Mineralölen. Nach L. Roth in Brooklyn (D. R. P. Kl. 23 Nr. 28982 vom 2. Juni 1883) sollen dadurch Mineralöle in eine trockene, nicht durchschlagende Masse verwandelt werden, daſs man in denselben eine Fettsäure löst, dann etwas Schwefelsäure oder Salzsäure zusetzt und nun mit Wasser mischt, in welchem vorher etwa 2 Procent eines Alkalis gelöst wurden. War das Wasser auf etwa 35° erwärmt, so soll das Oel nach dem Erkalten eine auf dem Wasser schwimmende teste Scheibe bilden. Bei Verwendung von rohem Erdöl enthält die untere Schicht derselben die mechanischen Beimengungen; die mittlere Schicht wird von den im rohen Erdöle enthaltenen schweren Kohlenwasserstoffen, wie Paraffin, gebildet und ist von weiſsgrauer Farbe; die oberste röthlichbraune Schicht enthält die leichteren Kohlenwasserstoffe, welche eigentlich zu Leuchtzwecken verarbeitet werden. Man kann daher, wie Roth meint, die Schichten ganz leicht nach Wunsch trennen und die mittlere und obere Schicht gemeinschaftlich oder jede für sich verwenden. Man soll auf diese Weise die schweren Kohlenwasserstoffe von den leichteren trennen und somit die fractionirte Destillation ersparen können. Das aus rohem oder raffinirtem Erdöle auf die beschriebene Weise erhaltene Product kann man unmittelbar in Lampen zu Beleuchtungszwecken verwenden; man muſs jedoch vorher das etwa in demselben enthaltene Alkali durch Waschen in warmem, leicht sauer reagirendem Wasser möglichst zu entfernen suchen, worauf man die Masse umschmilzt und derselben die nöthige Form verleiht. Das aus raffinirtem Erdöle hergestellte feste Product kann auch zur Erzeugung von Kerzen verwendet werden. Will man das in festen Zustand gebrachte Oel oder den Kohlenwasserstoff wieder in den früheren flüssigen Zustand bringen, so zersetzt man das Product mit einer verdünnten, schwach erwärmten Säure, welcher man, um das Oel rascher zu klären, vortheilhaft etwas Alaun zusetzt, oder man destillirt es auf bekannte Weise. Falls diese Angaben wirklich zutreffend sein sollten, so würde durch Zusatz von etwas Seife voraussichtlich dasselbe erreicht werden. Trennung des Seifenkernes von der Unterlauge durch Schleudern. Nach Angabe der Fabrik chemischer Producte in Berlin (D. R. P. Kl. 23 Nr. 29290 vom 8. April 1884) wird die in bekannter Weise durch Kochsalz abgeschiedene Seife, bevor durch eine vollkommene Abkühlung der Flüssigkeit eine Trennung des Kernes von den Laugen eintreten kann, in einer Trommel noch heiſs etwa 4 bis höchsten 20 Minuten ausgeschleudert. Angeblich ist der Kern dann vollständig von den Laugen befreit, enthält nur wenig von dem zum Aussalzen benutzten Kochsalze, besitzt einen viel geringeren Wassergehalt und eine viel gröſsere specifische Dichtigkeit als der nach dem gewöhnlichen Verfahren dargestellte Kern und verhält sich vollständig neutral. Eine etwa noch erforderliche, jedenfalls nur ganz kurze Zeit in Anspruch nehmende weitere Abkühlung der erhaltenen Seifenkerne kann entweder in der Schleuder selbst unter Zufluſs von kaltem Wasser oder auch dadurch bewirkt werden, daſs die Formen oder Eimer aus dem Apparate herausgenommen und in einen Raum mit niedriger Temperatur gebracht werden. Ist das Aussalzen bei einem verdünnten Zustande der Lauge erfolgt, so könnte es in manchen Fällen von Vortheil sein, vor dem Schleudern den Kern kurze Zeit von selbst sich von den Laugen absetzen zu lassen, um eine etwas geringere Menge der flüssigen Beimengungen durch das Schleudern sodann zu entfernen. Durch dieses Verfahren gelingt auch bei dem Verseifen des reinen Cocosöles die Abscheidung des Kernes vollständig bis zu dem erwähnten, von Laugen freien, wenig Salz haltigen, sowie überaus harten Producte von geringem Wassergehalt und vollständiger Neutralität. Trocken-Extract des Weines. Nach dem Génie civil, 1884 Bd. 5 S. 403 fand Say in einem Producte, welches als Zusatz zum Weine in den Handel gelangte und nach den beigefügten Anweisungen dazu dienen sollte, dem Weine den gesetzlich verlangten Trockengehalt zu verleihen, Bestandtheile, welche von denen des Weinextractes gänzlich verschieden sind, wie folgende Analyse zeigt: Glukose 28,72 Glycerin 38,40 Tannin (aus Holz) 4,10 Dextrin aus Glukose 3,14 Borsäure 4,27 Weinstein Spur Feuchtigkeit und Mineralsalze 21,37 –––––– 100,00. Ueber die Circular-Polarisation des Traubenzuckers. Nach Versuchen von B. Tollens (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1884 S. 2234) ist die specifische Drehung der wasserfreien Dextrose: (α)D = 52,50° + 0,018796 P + 0,00051683 P2. Hieraus folgt dann die berichtigte Formel für Dextrosehydrat: (α)D = 47,73° + 0,015534 P + 0,0003883 P2. Diese Formeln haben Geltung für alle Concentrationen von 1 bis 100 Proc. und ein Anwachsen der specifischen Drehung in 1 bis 2procentigen Lösungen, d.h. ein Wiederansteigen der Curve bei groſser Verdünnung findet nicht statt. Die Drehung einer 100procentigen Lösung von Dextrose, d.h. der wasserfreien Substanz, berechnet sich hiernach zu 59,508°. Löslichkeit des Schwefelkohlenstoffes in Wasser. Nach E. Péligot (Annales industrielles, 1884 Bd. 2 S. 546) lösen sich bei gewöhnlicher Temperatur 3cc,5 oder 4g,52 Schwefelkohlenstoff in 1l Wasser. In einer mit Bierhefe versetzten Zucker haltigen Flüssigkeit vermag nach E. Péligot der Schwefelkohlenstoff jede Spur der Alkoholgährung aufzuheben. Verfasser empfiehlt auch anstatt des bisher verwendeten Schwefelkohlenstoffes die Anwendung der wässerigen Lösung desselben als Mittel gegen die Reblaus. Verfahren zur Reinigung der Schwefelsäure. Nach W. J. Menzies in St, Helens, England (D. R. P. Kl. 12 Nr. 28768 vom 25. Januar 1884) kann die aus Kiesen erhaltene Schwefelsäure, wenn man durch stärkeres Erhitzen bis zum Kochen die höchstmögliche Concentration bewirkt, nur noch Spuren völlig oxydirtes Eisen oder Arsenik in Lösung erhalten. Um diese Oxydation zu erreichen, wird während des Kochens ein kräftiges Oxydationsmittel, z.B. Salpetersäure, zugesetzt. Zur Ausführung dieses Verfahrens wird die gewöhnliche, Salpetersäure haltige Kammersäure von mindestens 58° B., oder eine andere Schwefelsäure gleicher Stärke, welche mit etwas Salpetersäure versetzt ist, in eine eiserne Pfanne gebracht, welche mit einem aus gewöhnlichen Eisenröhren hergestellten Kühler verbunden ist. Dann wird durch Einleiten von Heizgasen in die nur die Seiten der Pfanne, aber nicht deren Boden umgebenden Heizkanäle die Säure bis zum Kochen erhitzt. Am besten wird die Flüssigkeit so lange gekocht, bis die Säure aus den in den Condensator überdestillirten Dämpfen etwa 60° B. Stärke zeigt und die Säure in der Pfanne heftig aufwallt. Nunmehr stellt man die Erhitzung ein und läſst die Flüssigkeit sich absetzen. Arsenik und Eisen schlagen sich dann nieder und bilden am Boden und an den Seiten des betreffenden Gefäſses einen Satz, welchen man von Zeit zu Zeit, wenn er gröſsere Dicke erreicht, entfernt. Nach vollständiger Klärung der Säure zieht man etwa ⅔ bis ¾ der ganzen Menge derselben mittels Hebers ab und gewinnt so eine schöne farblose, klare Säure, welche frei von Eisen und Arsenik und etwa 3 bis 4 Proc. stärker ist als die gewöhnliche Handelssäure von 66° B. Hierauf füllt man nun völlig oxydirte Säure nach und wiederholt die Erhitzung in der beschriebenen Weise. Dieser etwa ¼ bis ⅓ der ganzen Säuremenge betragende, jedesmal in dem Gefäſse zurückbleibende Rest dient dazu, den Procentsatz der Stärke der nachgefüllten Säure gleich von vorn herein zu erhöhen, um so die schädliche Einwirkung zu vermeiden, welche durch eine zu schwache Säure auf die Blase und den Condensirapparat ausgeübt werden würde. Die überdestillirende Säure setzt man der Säure in den Bleikammern wieder zu, oder man verwendet dieselben anderweitig. Reinigung des Zinkes von Arsen. L'Hote (Revue industrielle, 1884 S. 304) hat eine Reihe von verschiedenen Zinkarten auf ihren Arsengehalt geprüft und fand dieselben sämmtlich Arsen haltig; so enthielt 1k: Zinkblech von Vieille Montagne 20 bis 36mg von Honfleur 10,5 der Gesellschaft Asturien 26,0 Blockzink von Vieille Montagne Unwägbare Spuren aus Schlesien „               „ Nach L'Hote gelingt eine rasche Reinigung des Zinkes von Arsen, indem man in das geschmolzene Zink 1 bis 1,5 Proc. wasserfreies Chlormagnesium einträgt und umrührt. Mit weiſsen Dämpfen von Chlorzink entweicht alles Arsen als Arsentrichlorid. In Wasser gegossen, erhält man von Arsen vollkommen freies, granulirtes Zink, welches gegenüber dem durch Erhitzen mit Kaliumnitrat und nachfolgender Destillation gewonnene Metalle den Vortheil zeigt, daſs es leicht von verdünnter Schwefelsäure gelöst wird. Ein gleiches Verfahren räth Verfasser an zur Reinigung des Zinkes von Antimon, welches sich übrigens selten im käuflichen Zinke findet.