Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 266, Jahrgang 1887, Miszellen, S. 527
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Schraubstock mit Bohrvorrichtung. Nach dem Techniker, 1887 * S. 130 verfertigen die Strange's Machine Works in Taunton, Nordamerika, einen Parallelschraubstock, an dessen erweiterten Führungsbügel eine kurze Bohrerspindel für Kurbelbetrieb gelagert ist, während durch den als Bohrtisch dienenden stellbaren Schraubstockbacken gleichzeitig der Vorschub beim Bohren hervorgebracht wird. Textabbildung Bd. 266, S. 527 Die gegenseitige elektrochemische Stellung von Stahl, Guſs- und Schmiedeeisen in Seewasser u.a. Nach Iron, 1887 Bd. 30 * S. 348 hat Thomas Andrews der Royal Society of Edinburgh die Ergebnisse einer groſsen Reihe von Versuchen mitgetheilt, welche er mit Schmiedeeisen, Stahl und Guſseisen angestellt hat, indem er sie in Seewasser, anderen Wässern und Lösungen zu galvanischen Elementen verband. Der Zweck der Versuche war, die relative elektrochemische Stellung dieser Metalle in den verwendeten Flüssigkeiten festzustellen. Die allgemeinen Schlüsse, zu denen die a. a. O. in einer groſsen Zahl von Tabellen zusammengestellten Versuchsergebnisse berechtigen, lauten: 1) Die elektrochemische Stellung von Schmiedeeisen, Stahlsorten und Guſseisen scheint sich mit der Natur der Lösung zu ändern, worein sie getaucht werden, denn eine saure Lösung liefert häufig andere Ergebnisse als eine nur neutrale Salze enthaltende. Ein solcher Wechsel der gegenseitigen elektrochemischen Stellung der Metalle ist oft auch zu bemerken sowohl wenn sie in eine saure Lösung, wie wenn sie in eine neutrale Lösung eingetaucht sind. 2) Ein meſsbarer Unterschied ist bemerkbar in dem Verhalten von verschiedenen Stahlsorten u.s.w., wenn sie den in den Versuchen erwähnten Bedingungen unterworfen sind. Dies würde zu dem Schlüsse führen, daſs die zu Folge weitgehender Verrostung im Seewasser durch galvanische Wirkung drohende Gefahr ein nicht auſser Acht zu lassender Factor bei zusammengesetzten Bauwerken aus diesen Metallen ist. Die Neigung, die Wirkung gegenseitig aufzuheben und der folgende Wechsel in der elektrochemischen Stellung scheint einen beträchtlichen Einfluſs auf die Verminderung und Verzögerung dieser Gefahr auszuüben. Die galvanische Wirkung zwischen Schmiedeeisen und Stahl u.s.w. scheint sich auch wesentlich im Laufe langer Zeiträume zu vermindern, sonst dürfte die Möglichkeit des Eintretens zerstörender Verrostung durch eine solche Wirkung, obgleich sie niemals unberücksichtigt gelassen werden darf, ein noch furchtbarerer Gegner sein, als sie im Ingenieurwesen thatsächlich ist. Doch sollte, was kaum bemerkt zu werden braucht, diese Quelle der Zerstörung bei Bauten aus Schmiede- und Guſseisen und Stahl nicht übersehen werden. Ein neues Verfahren, Ziegelmauern undurchdringlich gegen Wasser zu gestalten. Dieses Verfahren ist nach der Wiener Gewerbe-Zeitung unter dem Namen Sylvester-Prozeſs bekannt. Derselbe besteht in zwei auf einander folgenden Anstrichen, und zwar der eine aus Seife und Wasser, der andere aus Alaun und Wasser; es kommen auf 11 Wasser 300g Seife, und 200g Alaun auf 4l Wasser. Die Mauern sollen ganz trocken und rein sein, die Wärme der Luft nicht über 8° R. Der Seifenanstrich wird zuerst mit einem flachen Pinsel in siedend heiſsem Zustande aufgetragen. Nach 24 Stunden ist dieser Anstrich hart und trocken geworden und es kann der Alaunanstrich mit einem Wärmegrad von 13 bis 17° R. erfolgen. Nach 24 Stunden wird der ganze Vorgang wiederholt, und zwar so oft, bis die Mauer wasserundurchdringlich geworden ist. Die Zahl der erforderlichen Anstriche richtet sich nach dem Wasserdrucke, welchem die Mauern ausgesetzt sind. Ankündigung. Von den nächsten Heften unseres Journales wird eine grössere Zahl auch an Nichtabonnenten zum Versandt kommen, worauf wir die Herren Inserenten besonders, als auf eine günstige Gelegenheit zur weitesten Verbreitung ihrer Annoncen, aufmerksam machen und um postwendende Ueberschreibung ihrer geschätzten Aufträge bitten. Die Expedition.