Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Autor: C.H.
Fundstelle: Band 268, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 572
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Neue Rauchkappe. Bei der Berliner Feuerwehr ist, wie Sckerl in der Nummer des Centralblattes der Bauverwaltung vom 3. December 1887 mittheilt, augenblicklich die Einführung einer Rauchschutzvorrichtung im Werke, die dem mit ihr Ausgerüsteten gegen den stärksten Qualm den nöthigen Schutz gewährt, und den Aufenthalt in mit giftigen Gasen erfüllten Räumen ermöglicht. Die bisher gebräuchlichen Rauchschutzvorrichtungen sind wie die gebräuchlichen Wassertauchanzüge eingerichtet und daher nicht billig. Sie erfüllen aber auch durchaus nicht ihren Zweck, denn sie sind so schwer, daſs der damit ausgerüstete Feuerwehrmann seine Bewegungsfähigkeit fast verliert, auch kann derselbe Zurufe schwer hören und sich selbst nicht verständlich machen. Ein weiterer Uebelstand besteht darin, daſs er durch die vor seinen Augen befindliche, schnell beschlagende Glasscheibe fast nichts sieht. Die neue, von Runge in Bremen in Gemeinschaft mit dem Berliner Branddirector Stude erfundene Rauchkappe besitzt diese Uebelstände nicht. Sie besteht aus einer kupfernen Gesichtsmaske, ist leicht, beschränkt die freie Bewegung der Glieder nicht und läſst Augen, Ohren, Nase und Mund vollständig frei. Mittels einer auſserhalb des Rauchgebietes aufgestellten Luftpumpe wird durch einen an der Rauchkappe anzuschlieſsenden Gummischlauch m beständig reine Luft zugeführt, welche in stetigem Strome durch eine vor den Augen befindliche Oeffnung in der Rauchkappe diese letztere wieder verläſst und so dem Rauch den Zutritt fortlaufend verwehrt. Hierbei ist die vordere Hälfte der Kappe durch einen an derselben angebrachten Lederlappen b, welcher durch zwei Riemen c an den Kopf fest angepreſst wird, rauchdicht abgeschlossen. In Nackenhöhe theilt sich die Luftzuführung in drei von einander getrennte Wege. Der eine führt senkrecht in die Höhe über den Scheitel des Kopfes hinweg und endet bei d in Stirnhöhe, die beiden anderen führen rechts bezieh. links um den Hals herum und enden bei e in Mundhöhe. Als Nebenbestandtheile der Kappe sind noch ein gewöhnliches Nackenleder g, ein Lederriemen h, der den Hinterkopf fest umschlieſst, und ein Polsterkissen i zu erwähnen. Der Berichterstatter war bei Benutzung der Kappe im stärksten Qualm in der Lage, die Vorzüge der neuen Schutzvorrichtung zu erproben. Textabbildung Bd. 268, S. 572 Elektrische Straſsenbahn in Hamburg. Einem Berichte von J.L. Huber in Hamburg, welcher im J. 1886 versuchsweise zwei elektrische Straſsenbahnwagen auf der Strecke Rathhausmarkt-Mühlendamm-Barmbeck in Hamburg laufen lieſs, entnehmen wir Folgendes: Nach den gemachten Erfahrungen schlägt Huber theils Wagen von 20 Sitzen vor, welche für 30 Fahrgäste Platz bieten (a), theils ähnliche, jedoch mit Decksitzen versehene Wagen, welche 50 Passagiere aufnehmen können (b). Im Mittel auf der ganzen, vom 9. Juni bis zum 25. December andauernden, Betriebszeit und ebenso im Mittel aus beiden Wagen sind auf genannter Strecke auf 1km Weg 7,8 Stunden-Voltampère für 100k Wagengewicht erforderlich gewesen. Es bedarf also ein Wagen a b im Gewicht nebst Ladung von k 8500 10500 Stunden-Voltampère   663   819 Da nun ohne Uebertreibung eine Dynamo für   1 effective Pferdekraft 600 Voltampère leistet,   sind erforderlich für 1km Stunden-Pferdekraft 1,10 1,365 Nach dem Jahresberichte der Straſsenbahngesellschaft hat bei Dampfbetrieb auf der Strecke Rathhausmarkt–Wandsbeck die Dampfmaschinen-Zugkraft auf 1 Wagenkilometer 14,6 Pfennige gekostet. Es werden auf dieser Strecke täglich 2900 bis 3000 Wagenkilometer gefahren, für welche bei Accumulatorbetrieb rund 4000 Stunden-Pferdekraft nöthig sein würden. Bei Tag- und Nachtbetrieb der Ladestation würde eine Dampfmaschine von 200 effectiver Pferdekraft diese Leistung beschaffen, deren Betrieb auf die Pferdekraft stündlich nicht mehr als 7 Pfg. kosten darf, so daſs auf 1 gefahrenen Wagenkilometer 8 bezieh. 9.3 Pfg. kommen, sowie nach bisheriger Erfahrung 5 Pfg. für Unterhaltung der Accumulatoren. Es kostete somit die elektrische Zugkraft für 1 Wagenkilometer 13 bezieh. 14,5 Pfg. und würde also nicht theurer als Dampfmaschinenbetrieb sein. F.B. Ausdehnung der elektrischen Beleuchtung in Berlin. In dem Verwaltungsberichte der städtischen Gasanstalt in Berlin (vgl. Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung, 1888 S. 31) wird der Umfang der elektrischen Beleuchtung in Berlin Ende März 1887 und Ende März 1886 angegeben, wie folgt: 1887 1886 Zugang Zahl der Einrichtungen     333    152   181    „     „   Bogenlampen   1554   736   818    „     „   Glühlampen 22363 12705 9658 Durch die Centralanlage der städtischen Elek-   tricitätswerke versorgte Einrichtungen     163       43   120 Durch Dampfmaschinen betriebene Einrich-   tungen     124       79     45 Durch Gasmotoren betriebene Einrichtungen       46       30     16 In vorstehender Flammenzahl sind die für die öffentliche Beleuchtung in der Leipzigerstraſse benutzten 36 Bogenlampen nicht eingerechnet. Von diesen elektrischen Lampen werden 116 Bogenlampen (gegen 27 im Vorjahre) und 9306 Glühlampen (gegen 5499 im Vorjahre) von den beiden, der Actiengesellschaft „Städtische Elektricitätswerke“ gehörigen Centralstationen versorgt. Ferner sind vier Blockstationen mit Dampfmaschinenanlagen von 75 bis zu 264 vorhanden, welche gröſsere Häuserbauten mit dem erforderlichen Strome zur elektrischen Beleuchtung versorgen, ohne dabei das Straſsenterrain zur Legung der Kabelleitung zu berühren. Unter der Annahme, daſs in gewöhnlichen Fällen eine Bogenlampe etwa sechs Gasflammen ersetzt, während die Glühlampen gleich einer Gasflamme zu rechnen sind, Mitspricht die Zahl der vorstehend angegebenen elektrischen Lampen der Zahl von ungefähr 31687 Gasflammen, beträgt also etwa 4,1 Proc. (gegen 1,5 Proc. im Vorjahre) der Flammenzahl, welche die städtische Gasanstalt zu speisen hat, und etwa 2½ Proc. aller in Berlin vorhandenen Gasflammen. Kraftabgabe der Berliner Elektricitätswerke. Einen bedeutsamen Schritt zur Verwendung der Elektromotoren für den Kleingewerbebetrieb haben vor Kurzem die Berliner Elektricitätswerke unternommen. Das Rundschreiben der Gesellschaft enthält Folgendes: Zur Erzielung der weitesten Verbreitung der Elektromotoren haben wir uns entschlossen, nachstehende, besonders günstige Bedingungen für die Verwendung derselben im Anschluſs an unsere elektrischen Hauptstellen festzusetzen. Für Elektromotoren ist eine monatliche Grundabgabe von 1 Mk. für Ampère der Höchstleistung zu zahlen. Diese Abgabe wird nicht erhoben, wenn der Abnehmer sich bereit erklärt, auf die Lieferung des elektrischen Stromes während der Wintermonate von Sonnenuntergang bis 11 Uhr Abends zu verzichten, im Falle die Beanspruchung der Hauptstellen für die elektrische Beleuchtung dies erfordern sollte. Der Stromverbrauch wird nach der in unserer Preisaufstellung festgesetzten Stromeinheit berechnet, doch wird auſser den gewöhnlichen Nachlässen ein besonderer Nachlaſs von 25 Proc. in allen Fällen gewährt, wo für die Messung des Stromes für Elektromotorenbetrieb ein besonderer Meſsapparat aufgestellt wird, so daſs also nicht der Strom für Beleuchtung und Kraftübertragung zusammen gemessen wird. Ueber die hiernach entstehenden Kosten des Betriebes gibt nachfolgende Tabelle Aufschluſs. Bei Beurtheilung derselben ist zu berücksichtigen, daſs die Anschaffung der Elektromotoren noch nicht halb so theuer als die anderer Betriebsmaschinen ist; daſs ferner die Kosten für Bedienung und Wasserverbrauch in Wegfall kommen, daſs die Auslagen für Schmiermaterial sehr gering sind, und daſs der Motor fast keiner Abnutzung unterworfen ist. Ferner machen wir darauf aufmerksam, daſs die Elektromotoren selbstregelnd sind und daſs daher der Stromverbrauch und damit die Bezahlung sich unmittelbar nach dem Kraftverbrauch richtet; dieser beträgt aber nach den in Amerika gemachten Erfahrungen wegen der leichten Abstellbarkeit der Elektromotoren kaum 30 Proc. der nur hin und wieder erforderlichen Höchstleistung. Wir sind bereit, in jedem einzelnen Falle Aufschlüsse zu ertheilen, Kostenanschläge für die Einrichtung unentgeltlich auszuarbeiten und die Zahlungsbedingungen entgegenkommend zu vereinbaren. Auch die leihweise Ueberlassung von Motoren ist von uns in Aussicht genommen, sowie die Lieferung des elektrischen Stromes gegen eine bestimmte Abfindungssumme. Leistungs desMotors inPferdestärken Grundabgabefür den Monatin Mark* Kosten für dieStunde bei jähr-lich 3000 Be-triebsstundenin Pfennig Verwendung der Elektromotorenfür 1/15   1   3,8 Nähmaschinen, medicinische Apparate, Comptoir-   Tischfächer u.s.w. ¼   3 11,3 Kaffee- und Reismühlen, Drehbänke, Wohnraum-   lüfter, Schleifsteine, Blasebälge u.s.w. ½   5,50 20,7 Holzbearbeitungsmaschinen, Saallüfter, Wring-   maschinen, Pumpen, kleine Eismaschinen, 3 bis   5 kleine Druckpressen u.s.w. 1   10   38 Gesteinsbohrmaschinen, Hebezeuge, Kreissägen,   Bandsägen, Gesims-Maschinen u.s.w. 2   19   72 Krahne, Waarenaufzüge, groſse Drucker- und   Steindruckpressen. Kleine Werkstätten, Metall-   Plattirpressen u.s.w. 3   28 105 Aufzüge, Pferdebahn wagen, Fabrik-Güterbahn-   wagen u.s.w. 5812   45  70105 170264396 Kraftübertragungen, groſse Arbeitsmaschinen,   Krahne, Elektrische Eisenbahnen und Fabrik-   betrieb u.s.w. * Fällt fort, wenn während der Zeit von Sonnenuntergang bis 11 Uhr Nachts auf die Stromlieferung verzichtet wird, im Falle die Beanspruchung der Hauptstellen für die Beleuchtung in den Wintermonaten dies erfordern sollte. Siemens und Lanckert's elektrischer Strom-Regulator. Um die Stromstärke in elektrischen Lampen innerhalb gewisser Grenzen zu erhalten, treffen A. Siemens in London und E.F.H.H. Lauckert in Charlton, Kent, nach ihrem englischen Patente Nr. 5637 vom 18. April 1887 folgende Einrichtung: Die Lampen werden in den Hauptstromkreis der Dynamomaschine gelegt, deren Feldelektromagnete in einem Nebenschlusse liegen; die Stromstärke im Nebenschluſs und dadurch zugleich die Stärke des von der Dynamo gelieferten Hauptstromes wird dadurch regulirt, daſs in den Nebenschluſs durch einen Contactarm eine gröſsere oder kleinere Anzahl von künstlichen Widerständen eingeschaltet werden. Letzteres vermittelt ein Schneckenrad, das den Contactarm im Kreise herumdreht; das Schneckenrad aber sitzt auf der Achse eines kleinen Elektromotors, dessen Elektromagnet ebenfalls in einem Nebenschlusse der Dynamo liegt, während ein anderer Zweigstrom von der Dynamo durch den Anker des Motors gesendet wird, wenn der Hauptstrom zu stark oder zu schwach wird. Zu diesem Zwecke ist in den Hauptstromkreis noch ein Solenoid eingeschaltet, dessen Kern auf einen Umschalter (Wippe) wirkt und in zwei Lagen den Zweigstrom durch den Anker des Motors schlieſst, aber in verschiedenen Richtungen. Wird nun z.B. der Hauptstrom zu stark, so muſs der Kern den Zweigstrom in einer solchen Richtung schlieſsen, daſs der Motor durch das Schneckenrad den Contactarm so dreht, daſs mehr Widerstand in den Stromkreis der Feldelektromagnete eingeschaltet wird. Wird dagegen der Hauptstrom zu schwach, so müssen der Motor, das Schneckenrad und der Contactarm sich in entgegengesetztem Sinne drehen, damit Widerstände aus dem Stromkreise der Feldmagnete ausgeschaltet werden; dazu aber braucht bloſs der Strom in der entgegengesetzten Richtung durch den Anker des kleinen Elektromotors versendet zu werden (Industries vom 13. April 1888). Ein einfaches Chromometer. C.H. Ridsdale, welcher früher ein Chromometer zur Bestimmung von Kohlenstoff in sehr weichem Stahl angab (1887 263 * 288), hat nun auch einen solchen Apparat zur Vergleichung stark gefärbter Flüssigkeiten, wie sie z.B. bei der Kohlenstoffbestimmung in Stahl mit 0,1 bis 0,12 Proc. C. erhalten werden, construirt. Nach der Beschreibung, welche Ridsdale im Journal of the Society of Chemical Industry, 1888 Bd. 7 * S. 70, gibt, besteht der sehr einfache Apparat aus drei graduirten Probirröhren, welche in einem durchlöcherten Brette hängen. Das Brett selbst wird von zwei senkrecht aufgestellten Glasstäben, welche unten in einem hölzernen Standbrette befestigt sind, gehalten. Die mittlere der eingetheilten Röhren, welche zur Aufnahme der Vergleichsflüssigkeit dient, kann unten geschlossen sein; die beiden seitlichen Röhren dagegen haben unten Oeffnungen. In alle drei Röhren sind kleine emaillirte Glascylinder eingesetzt, welche bis zum untersten mit 0 bezeichneten Theilstriche reichen. An den beiden seitlich angebrachten Glasstäben ist etwas unter der Mitte eine Vorrichtung angebracht, welche gestattet, drei Glasröhren von etwas gröſserem Durchmesser über die oben angebrachten Meſsröhren zu schieben und auf jeder beliebigen Höhe zu halten. Die Vorrichtung besteht, wie aus der Figur zu ersehen ist, aus drei befestigten Backen und aus drei durch Kautschukbänder gegen sie gehaltenen an einer horizontalen Achse drehbaren Backen, welche den Röhren entsprechend ausgehöhlt sind. Textabbildung Bd. 268, S. 575Zur Vergleichung verschieden stark gefärbter Flüssigkeiten füllt man die Lösung von bekanntem Gehalt in die mittlere unten geschlossene Röhre, z.B. Dis zum Theilstriche 10. Die zu vergleichende Lösung gibt man in eine seitliche Röhre, und von da flieſst sie durch die Oeffnung in die darunter stehende Röhre. Sobald letztere beinahe voll ist, blickt man von oben in die beiden eingetheilten Röhren und hebt das gefüllte untere Rohr, bis die Farbe beider Lösungen gleich erscheint. Um einen Einfluſs der doppelten Glaswände auf die Farbe auszugleichen, hebt man auch die untere Röhre in der Mitte, obschon sie leer ist, auf gleiche Höhe. Hierauf liest man die Theilstriche in der seitlichen Meſsröhre ab und erhält den gesuchten Procentgehalt durch  Multiplikation der Theilstriche Vergleichslösung mit dem Procentgehalte derselben und Division des Productes durch die Theilstriche der untersuchten Flüssigkeit. Wenn die Vergleichsflüssigkeit und die zu untersuchende Lösung stark verschiedene Farbe zeigen, kann man auch in der Mitte eine unten offene Röhre benutzen und dann die Flüssigkeitshöhe in beiden Röhren reguliren. Man kann auch eine bestimmte Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit in eine geschlossene Röhre bringen und die Schicht der Vergleichsflüssigkeit ändern. Wenn dann bei Benutzung von 10 Theilstrichen der zu untersuchenden Flüssigkeit die Vergleichsflüssigkeit 0,10 Proc. des zu bestimmenden Körpers enthält, so kann der Procentgehalt direkt an der Skala abgelesen werden. Dies ist überhaupt immer der Fall, wenn so viel Theilstriche der zu untersuchenden Flüssigkeit benutzt werden, als die Vergleichslösung hundertstel Procente des gesuchten Körpers enthält. Ridsdale hat seinen Apparat namentlich zur Bestimmung von Kohlenstoff in Stahl nach der Eggertz'schen Probe benutzt. 0,1 bis 0g,2 Stahlspähne werden in einer Probirröhre unter Zusatz von Salpetersäure von 1,2 spec. Gew. unter Erwärmen in heiſsem Wasser gelöst. Hierauf verdünnt man die Lösung auf 10 oder 20cc und vergleicht sie im Chromometer mit einer Flüssigkeit von bekanntem Gehalte. Ueber die beim Lösen zuzusetzende Salpetersäure, wie auch über die Verdünnung gibt Ridsdale folgende Tabelle: Gewichtder benutztenSubstanz Zu erwartenderKohlenstoffgehalt Zum Lösen benutzteSalpetersäure von1,2 spec. Gew. Verdünnung   0,1g0,2 bis 0,08 Proc.   1,2cc2,5   10cc20 0,1 0,08 0,19 1,5 20 0,1 0,20 0,30 1,7 40 0,1 0,31 0,40 2,0 80 Wenn man nach Ridsdale's Vorschrift verfährt, wird namentlich die bei der gewöhnlichen Eggertz'schen Probe oft störende Färbung des Eisennitrates durch groſse Verdünnung völlig vermieden. Der neue Apparat ist bedeutend einfacher als der früher von Ridsdale beschriebene und derselbe liefert bei raschem Arbeiten doch sehr zuverlässige Zahlen. P.N. Kareis und Bondy's Kupfer-Stahl-Draht. Eine neue Sorte von Kupfer-Stahl-Draht (vgl. 1875 217 * 384) ist für J. Kareis und O. Bondy in Wien patentirt worden. Ein Eisen- oder Stahldraht wird mit einer Spirale aus Kupferdraht oder einem sehr dünnen Kupferstreifen umwickelt. Die im elektrotechnischen Institute bis jetzt mit diesem Drahte angestellten Versuche sind befriedigend. Der Draht steht gewöhnlichem Eisen- oder Stahldraht an Festigkeit nicht merklich nach, hat aber weniger Widerstand und Selbstinduktion (vgl. Preece, 1888 267 257). Er soll zu oberirdischen Leitungen mit schnell wechselnden Stromgebungen verwendet werden, also namentlich für Telephonie und Schnelltelegraphie. Erkennung von Samenölen im Olivenöl. Auſser der bereits in D.p.J., 1888 268 191, angeführten Methode zur Erkennung des Baumwollensamenöles gibt neuerdings M.R. Brullé folgende allgemeine Reaction zum Nachweis der Beimischung von Samenölen an. Man bringt in ein Reagirglas eine Mischung von 0g,1 Albuminpulver, 2cc Salpetersäure und 10cc des zu untersuchenden Oeles, erhitzt bis zum Kochen und sorgt, daſs gute Mischung in der ganzen Flüssigkeit eintritt. Bereits ein Gehalt von 5 Proc. an fremden Oelen gibt sich durch die stärkere Gelbfärbung (jaune d'ambre) zu erkennen. Diese Färbung nimmt mit der Menge fremder Oele zu und ist bei einem Gehalt von 50 Proc. dunkel orange (orange foncée) (Comptes rendus, 1888 Bd. 106 S. 1017). C.H.