Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 270, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 575
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Macintyre's Drahtverbindung für elektrische Leitungen. In Amerika ist nach dem Londoner Electrician, 1888 Bd. 21 * S. 85, eine Drahtverbindung für elektrische Leiter eingeführt worden, bei welcher keine Löthung angewendet wird. Die Verbindung wird mittels einer Muffe hergestellt, die aus zwei auf ihrer ganzen Länge mit einander verbundenen Kupferröhren besteht; die Weite jeder Röhre entspricht genau der Drahtdicke. Nachdem die Enden der beiden Drähte in die Doppelröhre eingesteckt worden sind, wird die Röhre mit Kraft einige Male um ihre Achse herumgedreht, so daſs die Drähte in den innigsten Contact gebracht werden. Wird das Verfahren auf sehr dünne Drähte angewendet, so werden die Röhren durch ein besonderes Werkzeug zusammengepreſst, wodurch es unnöthig wird, sie zusammenzudrehen. Elektrischer Untiefenanzeiger. Nach dem Elektrotechnischen Anzeiger, 1888 * S. 491, haben sich ferner zwei Mexikaner, Pedro Vigil und Juan N. Revuettos, eine Vorrichtung patentiren lassen, durch welche Schiffe benachrichtigt werden, daſs sie sich in seichtem Fahrwasser befinden. Die Vorrichtung besteht aus einem flaschenartigen Metallgefäſse mit einem geschlossenen engen Glascylinder im Inneren. In das obere und in das untere Ende des zur Hälfte mit Quecksilber gefüllten Glases sind Leitungsdrähte eingeführt; die beiden Leitungsdrähte führen mittels eines Kabels zu einer elektrischen Batterie auf dem Schiffe, in deren Stromkreis eine Klingel eingeschlossen ist. So lange nun das Metallgefäſs unter dem Schiffe aufrecht schwimmt, füllt das Quecksilber nur die untere Hälfte des Glases, berührt also auch nur den unteren Leitungsdraht. Sobald aber die Metallflasche auf eine Untiefe stöſst, legt sie sich auf die Seite, so daſs das Quecksilber auch mit dem oberen Leitungsdrahte in Berührung kommt. Hiermit ist der Stromkreis der Batterie auf dem Schiffe geschlossen und die Klingel ertönt (1888 270 382). Ueber den im Koks enthaltenen Schwefel und dessen Bestimmung. Von den verschiedenen Methoden zur Untersuchung der Koks auf deren Reinheit, welche letztere für die Technik in vieler Hinsicht von Wichtigkeit ist, besitzt die Bestimmung des Schwefelgehaltes besondere Bedeutung. Die zahlreichen Analysen, die aus verschiedenen Hütten vorliegen, welche dieselbe Steinkohle verarbeiteten, ergaben oft Verschiedenheiten im Schwefelgehalte des Koks (0,2 – 1,8 Proc. E. Muck, Stahl und Eisen, 1888 S. 468), die allein auf die angewandten Untersuchungsmethoden zurückzuführen waren. L. Blum ist daher dieser Frage näher getreten (Zeitschrift für analytische Chemie, 1888 Bd. 27 S. 445) und hat gezeigt, daſs alle Methoden auf nassem Wege keine zuverlässigen Resultate liefern. Sowohl durch Behandlung mit Salpetersäure (nach Croßley) wie durch Oxydation mit Kaliumchlorat oder Brom in Salzsäure wurden immer zu niedrige Zahlen gefunden. Allein zuverlässig erwies sich die Schmelzmethode, welche ebenfalls von Croßley herrührt. Nach derselben wird 1g Koks mit 28g eines trockenen Gemisches von 16 Th. NaCl, 8 Th. KNO3 und 4 Th. Na2CO3 in einer Platinschale gemengt und geglüht, die erkaltete Schmelze wird mit Wasser unter Zusatz von wenig Salzsäure gelöst, durch weiteren Zusatz von starker Salzsäure die noch vorhandenen Nitroverbindungen zerstört, hierauf zur Trockne verdampft, mit Wasser und Salzsäure wieder aufgenommen, die gebildete Schwefelsäure durch BaCl2 gefällt und als Sulfat gewogen., Blum stimmt mit Muck darin überein, daß der Schwefel im Koks in zweierlei Form vorhanden ist, und zwar der eine Theil in Sulfuren an Metalle gebunden, ein anderer Theil aber in organischen Schwefelverbindungen sich vorfindet, so daſs letzterer, bei der Ermittelung des Gesammtgehaltes an Schwefel auf nassem Wege, sich der Bestimmung entzieht. Bei der Benutzung des Koks wäre daher der an Metalle gebundene Theil für den Hüttenbetrieb weniger schädlich, da ein groſser Theil desselben in dem oberen Theile der Oefen durch den daselbst stattfindenden Röstprozeſs in Form von schwefliger Säure entweicht. Aus den Ergebnissen der nassen Methode und der Schmelzmethode konnten mithin die beiden, sich verschieden verhaltenden Schwefelmengen getrennt bestimmt werden. Aus diesen Untersuchungen von Blum geht noch hervor, daſs die Verfahren zur Entschwefelung des Koks, wie solche z.B. durch Behandlung mit verdünnter Salzsäure empfohlen worden sind, sich hinfällig erweisen müssen. C. H. Bücher-Anzeigen. Betrieb der Galvanoplastik mit dynamo-elektrischen Maschinen zu Zwecken der graphischen Künste von Ottomar Volkmer. 230 S. 4 M. Wien. Hartleben's Verlag. Das Werk behandelt 1) die zur Verwendung kommenden dynamo-elektrischen Maschinen und Motoren; 2) Elektrolyse und elektrolytische Bäder; 3) Beschreibung ausgeführter Anlagen; 4) Verwerthung der Galvanoplastik zu den graphischen Künsten; 5) die erforderlichen Arbeiten, Verfahren und Stoffe. Anhänglich: Tabellen. Die Ausstattung ist lobenswerth, die Behandlung klar und anregend, und verdient der vierte, ausführlichste Abschnitt besondere Beachtung. Berichtigung. In der Abhandlung „Titration geringer Gasmengen in Gasgemischen; von P. Behrend und H. Kast“ S. 423 d. Bd. ist durch ein Versehen auf S. 427 Z. 9 von oben nachfolgende Tabelle weggelassen worden, welche nach dem Satze: „Auch mit verdünnterer Jodlösung werden noch übereinstimmende Resultate erhalten, wie die nachstehenden Zahlen zeigen“ einzuschieben ist. Nr. angewendetesGasgemisch * verbrauchte Jod-lösung in cc entsprechend Proc.Schwefelwasserstoff 1 50,2 3,6 0,305 2 50,0 3,4 0,288 3 50,0 3,4 0,288 4 50,0 3,4 0,288 * Das Gasgemisch wurde stets auf 100cc verdünnt.