Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 286, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 120
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Pneumatische Gestängegewichtsausgleichung auf der Grube Gilberg bei Eiserfeld. Bei dem Weiterteufen des Schachtes der genannten Grabe trat die Nothwendigkeit ein, das Gestänge weiter zu führen. Dasselbe ist in Folge der Anordnung der Pumpen, die an eine obertägige Balancier-Wasserhaltungsmaschine angehängt sind, auf Zug beansprucht und erschien eine Mehrbelastung des Balanciers nicht thunlich. Für die Art der nun zu wählenden andersartigen Gestängeausgleichung war hauptsächlich der Umstand maassgebend, dass auf der Stollensohle. 65 m unter Tage, eine Doppelplungerpumpe an das Gestänge angeschlossen ist, welche in wasserarmer Zeit das für die Aufbereitung nöthige Wasser zu liefern hat, und welche somit nur zeitweilig im Gange sich befindet, so dass die Gestängeausgleichung, je nachdem diese Pampe ein- oder ausgehängt ist, eine verschieden grosse sein muss. Für diesen Zweck ist die Einrichtung eines pneumatischen Balanciers, bei welchem die Regulirung des Ausgleichungsgrades ziemlich einfach ist, als die passendste erachtet. Textabbildung Bd. 286, S. 120 Der Balancier wurde 50 m unter Tage aufgestellt und besteht, wie nebenstehende Figur zeigt, aus zwei mittels eines Querstückes an das Pumpengestänge angeschlossenen Plungerkolben k, an deren unten offene Cylinder lange, ebenfalls unten offene Rohre r angeschlossen sind. Die Plungercylinder sammt ihren Fortsätzen sind jeder für sich in einem oben und unten verschlossenen weiten Rohre R so eingesetzt, dass die Mündungen der Rohre r 160 mm über den Böden der äusseren Rohre stehen. Die Plungerkolben Je haben einen Durchmesser von 280 mm, die Rohre R sind im Lichten 480 mm weit und 8 m lang. Die Plungercylinder sind oben durch beiderseits unter den Stopfbüchsen angegossene Rohrstutzen, die Rohre R in ähnlicher Weise unten an den Fusstücken mit einander verbunden. Die Rohre r, und bis zu einer bestimmten Höhe auch die Rohre R, sind mit Wasser gefüllt, während sich in dem Raume zwischen r und R Pressluft befindet. Zum Beobachten des Wasserstandes in R dient ein in passender Höhe angebrachter Wasserstandszeiger. Es ersetzt sonach bei diesem pneumatischen Balancier der zwischen r und R verbleibende Raum den Pressluftkessel, während die Rohre r die Verbindung desselben mit den Plungercylindern bewerkstelligen. Die Luftpressung beträgt nur 5½ at, wobei gegen die Plungerkolben ein Druck von rund 8300 k ausgeübt wird. Zum Füllen des Apparates mit Luft sind die Rohre R mit dem zum Betriebe von Bohrmaschinen dienenden Compressor verbunden; die Rohre r können von der oberen Pumpe aus gefüllt werden. Nebstdem kann zum Füllen auch eine Pumpe, welche neben dem Apparate aufgestellt ist, benutzt werden. Durch den Einbau der Plungercylinder in die rohrförmigen Druckluftbehälter wird die Anordnung des pneumatischen Balanciers wesentlich vereinfacht, und es kann die ganze vereinte Einrichtung bequem im Schachte eingebaut werden. (Nach der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen.) Atkinson und Elliott's elektromagnetische Trennmaschine für Eisentheile.Vgl. Ball und Norton 1890 276 335. 1892 283 228. Ronczewski 1891 280 * 132. In England ist ferner unter Nr. 530 vom 11. Januar 1890 ein Patent an F. Christy in Chelmsford und J. H. Carter in London ertheilt worden auf eine Trennmaschine, in der die an einem Cylinder befestigten Elektromagnete während der einen Hälfte der Umdrehung wirksam sind, während der anderen Hälfte nicht. Die Hardy Patent Pick Company zu Sheffield zeigte auf der im J. 1891 abgehaltenen Royal Agricultural Show zu Doncaster eine von Goolden und Co. nach dem Patent von Atkinson und Elliott ausgeführte Eisentrennmaschine. Dieselbe besteht nach den Industries vom 24 Juli 1891 * S. 90 im Wesentlichen aus einem sich drehenden Gefäss, in dessen Inneres die Pole einer Anzahl Elektromagnete vom Umfange aus hervorragen. Die gepulverten und zu reinigenden Erze oder sonstigen Körper, z.B. Metallfeilspäne mit Eisenspänen vermischt, gehen zunächst durch diese etwas geneigt liegende Trommel und kommen auf ihrem beim Umlaufen der Trommel langsam zurückgelegten Wege mit einer Anzahl Magnetpolen in Berührung, welche die Eisentheilchen festhalten. Diese Magnete werden jedoch nur, wenn sie ihre tiefste Stellung erreichen, erregt, beim Eintreffen in ihrer obersten dagegen wieder entmagnetisirt, so dass sie hier die mitgenommenen Eisentheilchen fallen lassen, die sich in einem Troge sammeln, woraus sie entfernt werden können. Um das Funkengeben zu verhindern, welches bei Unterbrechung des Stromkreises eintreten würde, sobald ein Magnet in seiner obersten Stellung anlangt, wird durch eine Bürste jedesmal vorübergehend ein Widerstand im Nebenschluss zu ihm eingeschaltet und dann der Stromkreis unterbrochen. Der Stromkreis um den Magnet herum bleibt hierbei noch geschlossen und es tritt nur ein ganz schwacher Funke auf. Die Stromzuführung zu den 10 Elektromagneten vermitteln feststehende Bürsten, und zwar die des negativen Stromes 6 Bürsten zu 5 Magneten und nur, während die 10 betreffenden der mit den Magnetbewickelungen verbundenen Contactstücke unter ihnen hingehen, die Zuführung des positiven Stromes dagegen 2 Bürsten beständig, da diese beständig ein geschlossenes, mit dem anderen Ende aller Bewickelungen verbundenes Contactstück berühren; letztere Bürsten sind zugleich mit dem einen Ende jenes Nebenschlusswiderstandes verbunden, während die mit dem anderen Ende dieses Widerstandes verbundene Bürste etwas vor der ersten negativen Bürste steht. Bücher-Anzeigen. Chemisch-technische Bibliothek, Bd. 101, 2. Aufl. Die Imitationen. Eine Anleitung zur Nachahmung von Natur- und Kunstproducten, als: Elfenbein, Schildpatt, Perlen und Perlmutter, Korallen, Bernstein, Horn, Hirschhorn, Fischbein, Alabaster, Marmor, Malachit, Avanturin, Lapis-Lazuli, Onyx, Meerschaum, Schiefer und edlen Hölzern, sowie zur Anfertigung von Kunst-Steinmassen, Nachbildungen von Holzschnitzereien, Bildhauerarbeiten, Mosaiken, Intarsien, Leder, Seide u.s.w. Für Gewerbetreibende und Künstler von Sigmund Lehner. A. Hartleben's Verlag in Wien. 247 S. 3,25 M. Obwohl für den praktischen Gebrauch berechnet, unterscheidet sich vorstehendes Werk von derartigen Hilfsmitteln, die meist nur Recepte enthalten, durch eingehendere Begründung der erklärten Verfahren, die der Verfasser der Mehrzahl nach selbst erprobt hat. Betriebsordnung für die Haupteisenbahnen Deutschlands. Pappband 0,60 M. Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebsbeamten. Pappband 0,30 M. Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands. Farbige Ausgabe. Pappband 1,50 M. Normen für den Bau und die Ausrüstung der Haupteisenbahnen Deutschlands. Pappband 0,30 M. Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands. Pappband 0,30 M. Verlag von Wilh. Ernst und Sohn. Berlin. Die vorstehende Ausgabe ist eine handliche Textausgabe, die, als im Reichseisenbahnamt durchgesehen, wohl als fehlerfrei bezeichnet werden darf. Die Signalordnung ist auf graues Papier gedruckt und mit farbiger Bezeichnung der Nachtsignale Roth, Grün, Weiss, Dunkel versehen. Beitrag zur Theorie des räumlichen Fachwerkes von H. F. B. Müller in Breslau. Mit 71 Abbildungen im Text. 63 S. 3 M. Dieser Sonderabdruck aus dem Centralblatt der Bauverwaltung macht eine sehr beachtenswerthe Studie des Verfassers weiteren Kreisen zugänglich.