Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 291, Jahrgang 1894, Miszellen, S. 192
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. T. S. Crane's elektrische Verkupferung von Schiffsrumpfen. Bei der Wichtigkeit, den Stahlschiffen eine glatte Aussenfläche zu erhalten und sie deshalb vor Verrosten zu schützen, und bei der Schwierigkeit, den ganzen dazu auf seiner ganzen Fläche zugleich zu reinigenden Rumpf in einem Trockendock auf einmal elektrisch mit einem zusammenhängenden Kupferüberzug zu überziehen, ganz abgesehen von den hohen Kosten dieses Verfahrens, dürfte ein Verfahren nicht ohne Bedeutung sein, das kürzlich in Amerika für Thomas S. Crane in East Orange, N. J., patentirt worden ist, und das die Ship Copper Coating Company in Newark, N. J., einführen soll. Nach dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 16 * S. 384, werden dabei biegsame, flache, büchsenförmige elektrische Bäder angewendet, welche auf der einen Seite offen sind. Jedes Bad enthält eine Kupferelektrode und die den Niederschlag liefernde Lösung; an den Rändern wird das Bad durch geeignete Packungen wasserdicht geschlossen. Während das Schiff im Trockendock oder auf dem Stapel liegt, werden mehrere Bäder an den zuvor gut gereinigten Stellen des Rumpfes angelegt; sie schliessen sich bei ihrer Biegsamkeit gut den Krümmungen des Schiffes an und lassen sich leicht überall entsprechend anpressen. Das Schiff wird als negativer Pol benutzt. Ist der Niederschlag erfolgt, so wird jedes Bad so weit fortgerückt, dass der nächste Niederschlag den zuletzt gemachten ein wenig übergreift. Um einen vollkommenen, glatten und festhaftenden Ueberzug herzustellen, braucht man 7,5 Ampère für 1 Quadratfuss (= 0,0929 qm) und eine Spannung von 1,5 Volt. Eine beständig gleiche Dichte der Lösung wird dadurch erhalten, dass man sie unten einfliessen und oben ausfliessen lässt. Jeder einzelne Niederschlag von geeigneter Dicke erfordert weniger als 3 Tage. Ein Schiff von 120 m Länge und 6 m Tiefgang würde in 8 bis 9 Tagen überzogen werden können, wozu für 26000 M. Kupfer nöthig sein würde. Doppelfaden-Glühlampen der Edison-Swan Company. Auch (vgl. 1893 290 * 111) die Edison-Swan Co. liefert Glühlampen mit Doppelfäden, welche sie nach einem Patente Gimingham's anfertigt. Dabei wird nach Electrical Review, 1893 Bd. 33 * S. 471, das eine Paar der Fadenenden leitend mit einander und mit einer den Strom zuführenden Contactplatte verbunden; von dem andern Paare der Enden werden zwei Drähte an zwei Contactplatten geführt, welche durch eine dünne nichtleitende Schicht gegen einander isolirt sind. Wird nach dem Abbrennen, des einen Fadens die dünne Schicht beseitigt oder einfach von dem hoch gespannten Strom durchschlagen, so wird der zweite Faden eingeschaltet. In diesen Lampen kommt also der zweite Faden stets erst in Gebrauch, wenn der erste verbraucht ist. Bücher-Anzeigen. Entwurf eines preussischen Wassergesetzes sammt Begründung. Amtliche Ausgabe. Berlin. Verlag von Paul Parey. 231 S. 3 M. Der vorstehende Entwurf ist die Ausarbeitung seitens einer Ministerialcommission und soll eine Vorbereitung zur gesetzlichen Regelung der Wasserfrage bilden. Die königl. Staatsregierung hat bei der Wichtigkeit der Materie es für erforderlich erachtet, durch Veröffentlichung des Entwurfs allen Interessenten Gelegenheit zur Prüfung und Aeusserung zu geben. Aeusserungen und Vorschläge werden im Ministerium für Landwirthschaft u.s.w., Berlin, Leipzigerplatz 6/9, gern entgegengenommen. Für die Technik ist Theil II Abschnitt 2 und folgende von grosser Wichtigkeit, die sich mit der Vermehrung der elektrotechnischen Kraftanlagen noch steigern wird. Die Ausstellung bei dem 14. deutschen Feuerwehrtag in München am 22. bis 27. Juli 1893 von R. Fried, Schriftführer des Ausstellungsausschusses. Verlag der Zeitung für Feuerlöschwesen (Ph. L. Jung) in München. Preis 1,80 M. Dieses mit vielen Abbildungen versehene Werk gibt eine anschauliche Uebersicht über den jetzigen Stand der mit dem Feuerwehrwesen zusammenhängenden Industrie.