Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 310, Jahrgang 1898, Miszellen, S. 79
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Elektricitätswerk der Stadt Butzbach. Nachdem i. J. 1895 Kostenanschläge über Errichtung eines städtischen Elektricitätswerkes in Butzbach (Station der Mainweserbahn) eingeholt waren, wurde im Frühjahr 1897 ein öffentliches Ausschreiben veranstaltet und auf dieses hin an die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Berlin der Auftrag zur Errichtung der städtischen Centrale, sowie der gesammten Leitungsanlage mit Zubehör einschliesslich der Strassenbeleuchtung ertheilt. Am 10. September 1897 wurde mit den Arbeiten begonnen und bereits am 13. December desselben Jahres der Betrieb eröffnet. Von der Lieferung der A. E. G. ausgeschlossen war nur der Bau des Maschinenhauses, welchen die Stadt selbst übernommen hatte. Als Betriebsmaschine ist zunächst eine Verbundlocomobile von R. Wolf in Buckau mit Condensation für 10 at Ueberdruck aufgestellt, welche bei 0,2 Füllung 34 e, bei 0,55 Füllung 55 e zu leisten im Stande ist. Das Wasser zur Kesselspeisung wie für die Condensation wird der Quellwasserleitung entnommen. Da jedoch die Wasserleitung nicht immer hinreichende Wassermengen für die Condensation zu geben vermag, ist ein Wasserbehälter im Boden des Maschinenhauses angebracht, welcher etwa 40 cbm Wasser fasst. In den Nachtstunden läuft dieser Behälter voll, wobei durch eine Schwimmereinrichtung die Zuleitung bei gefülltem Behälter selbsthätig geschlossen wird. Ferner ist noch durch ein Pumpwerk für stärkeren Zufluss gesorgt, so dass die Maschine stets mit Condensation arbeiten kann. Das Condensationsabwasser fliesst in das städtische Kanalnetz. Von dem Schwungrad der Dampfmaschine wird eine Dynamo für 240 Volt und 150 Ampère durch Riemen angetrieben. Platz für eine zweite Maschinengruppe ist vorgesehen. Textabbildung Bd. 310, S. 78 Fig. 1. Weiterhin sind zwei Batterien von je 130 Elementen mit einer Capacität von je etwa 300 Ampère-Stunden in dem direct an das Maschinenhaus anstossenden Kellerraum des Spritzenhauses aufgestellt. Die Anlage ist nach dem Dreileitersystem ausgeführt, wobei der Mittelleiter von der Mitte der Batterie abgenommen ist. Die Spannung an den Lampen beträgt 110 Volt und erfolgt die Regulirung dieser Spannung mittels von Hand einstellbarer Doppelzellenschalter. Durch die Accumulatoren ist es ermöglicht, den Maschinenbetrieb um 10 Uhr Abends abzustellen und den gesammten Nachtbetrieb jenen zu überlassen. Die freistehende Schalttafel mit allen Mess- und Regulirapparaten ist an einem Eisengestell angebracht, welches oben durch das Dach geht und auf diesem als Leitungsthurm ausgebildet ist. Textabbildung Bd. 310, S. 78 Fig. 2. Das Leitungsnetz ist oberirdisch nach dem Dreileitersystem ausgeführt. Die Vertheilung erfolgt durch drei Speisepunkte, deren jeder durch besondere Zuleitungen mit der Maschinencentrale in Verbindung steht. In dem Kostenanschlag waren ursprünglich zur Leitungsführung Holzmaste vorgesehen. Um jedoch die Strassen durch dieses Holzgestänge nicht zu verunzieren, beschloss der Gemeinderath, die Leitung auf den Dächern entlang mittels eiserner Gestänge zu verlegen. Die Vertheilungsleitungen sind dabei auf beiden Strassenseiten angeordnet, um Strassenkreuzungen, wie sie für die Hausanschlüsse sonst erforderlich sein würden, zu vermeiden. Nur ausserhalb der eigentlichen Stadt sind Holzmaste verwandt. Das Dachgestänge in der Stadt besteht aus einem dreizölligen Gasrohr von etwa 5 m Länge, welches an dem Dachfirst herausragt und im Innern des Daches mittels Eisenschellen oder besonderer Eisenconstructionen an dem Dachstuhl befestigt ist (Fig. 1). Mit einem doppelten Trichter aus Zinkblech ist das Rohr mit dem Dach wasserdicht verbunden. Die zur Leitungsführung verwandten Isolatoren sitzen theilsauf Schienen, theils auf besonders construirten Eisenstützen (Fig. 2), welche ihrerseits durch Rohrschellen an dem Gasrohr befestigt sind. An den Speisepunkten sind zwei Rohre im Abstand von etwa 1,30 m aufgestellt, welche durch mehrere Schienen, auf denen die Isolatoren sitzen, verbunden sind. Die Sicherungen der Vertheilungsleitungen aussen am Gestänge anzubringen, war der schlechten Zugänglichkeit wegen nicht vortheilhaft und ist daher folgende Anordnung getroffen: Von der Centrale aus werden je drei Leitungen, nämlich der positive Aussenleiter, der Mittelleiter und der negative Aussenleiter, bis zu dem Gestänge des Speisepunktes geführt. Die beiden Aussenleiter A (Fig. 3) gehen nun durch je eines der Rohre hindurch in das Dachgeschoss desjenigen Hauses, auf dem sich der Speisepunkt befindet, zu einer daselbst angebrachten Vertheilungsschalttafel. Die auf dieser Schalttafel gesicherten Vertheilungsleitungen B und C sind dann auf denselben Wegen durch die beiden Gestängerohre wieder zurückgeführt, wobei nur gleiche Pole in einem Rohre vereinigt sind. Ferner sind die einzelnen Drähte innerhalb der Rohre noch durch je ein Isolirrohr geschützt. Ausser diesen Sicherungen an den Speisepunkten sind keine weiteren in dem Vertheilungsnetz vorhanden. Der Nulleiter ist nur einmal in der Centrale gesichert und ist daher an den Speisepunkten nicht mit nach den Vertheilungsschalttafeln geführt. Von den Vertheilungsleitern als Aussenleiter und von dem Mittelleiter aus werden nun die Abzweige nach den einzelnen Häusern abgenommen und erfolgen die Hausanschlüsse ebenfalls durch Rohre hindurch, wobei entweder ein Aussenleiter und der Mittelleiter oder beide Aussenleiter und der Mittelleiter in das betreffende Haus eingeführt werden. Bei denjenigen Häusern, auf denen sich Rohrgestänge für die oberirdischen Leitungen befinden, wurden diese direct als Einführung benutzt; im anderen Falle ist ein neues, für diesen Fall aber kürzeres Rohr aufgestellt. Meist hat jedes Haus einen besonderen Anschluss und nur vereinzelt haben zwei benachbarte Gebäude eine gemeinschaftliche Einführung. Die Hausanschlüsse sind im Innern und zwar direct nach der Ausmündung aus dem Rohre gesichert. Textabbildung Bd. 310, S. 79 Fig. 3. Um bei denjenigen Rohren, durch welche Leitungsdrähte in das Innere der Häuser geführt sind, einen sicheren Schutz gegen Regen, Schnee u.s.w. zu erhalten, sind dieselben mit einer besonderen Porzellaneinführung versehen, welche aus zwei Porzellanschalen und einem Holzknopf besteht (Fig. 4). Bei den übrigen Rohren bildet nur ein Holzknopf den Abschluss. Textabbildung Bd. 310, S. 79 Fig. 4. Die Anlage umfasst sowohl Strassenbeleuchtung als auch Hausinstallationen. Die Strassenbeleuchtung besteht aus 68 Glühlampen zu je 16 NK und 6 Bogenlampen von je 10 Ampère. Die letzteren sind auf dem Marktplatze und in den drei Hauptstrassen vertheilt, woselbst sie mittels schmiedeeiserner Ausleger an den Häusern befestigt sind. Die Glühlampen sind mittels Wandauslegern an den Häusern befestigt und in eine halb- und eine ganznächtige Beleuchtung eingetheilt. Sämmtliche Lampen brennen bis 11 Uhr, 28 Lampen brennen die Nacht hindurch. Die Bedienung der Strassenbeleuchtung geschieht von der Wachtstube im Rathhause aus. Die Zuführung der Leitungsdrähte zu den Wandarmen erfolgt ebenfalls durch das Gasrohr der Gestänge, geht unterhalb des Daches wieder aus dem Haus heraus und ist von hier aus auf Isolirrollen bis zum Wandarm verlegt. Die Zahl der Hausanschlüsse betrug 5 Monate nach Inbetriebsetzung bereits 150, während weitere 20 Consumenten angemeldet waren. Diese 150 Anschlüsse umfassen zusammen 1900 Glühlampen, 2 Bogenlampen und 5 Motoren zu 8 (Strassenbeleuchtung nicht eingerechnet). Der Stromverbrauch wird durch oscillirende Gleichstromzähler gemessen. Die maximale abendliche Belastung beträgt gegenwärtig etwa 40 Kilo-Watt in der Zeit von der Dämmerung an bis 12 Uhr, dann nimmt sie ziemlich stark ab. Am Tage ist nur sehr geringer Consum, welcher fast ausschliesslich von den Motoren herrührt. Die ganze elektrische Anlage der Stadt Butzbach zeigt deutlich, wie vortheilhaft sich auch kleinere Orte die Elektricität dienstbar machen können und wie bei Anwendung verhältnissmässig geringer Mittel auch für Abnehmer mit kleinerem Bedarf die Annehmlichkeiten der elektrischen Beleuchtung und Kraftübertragung zu erlangen sind. Neues elektrisches Blocksignal. Nach einer Mittheilung der E. T. Z. vom 28. Juli berichtet die Railroad Gazette, dass zur Zeit auf der Delaware-Laekawanna- und Westernbahn in Kingsland (Nordamerika) ein elektrisches Blocksignal versucht wird, das hinsichtlich der Zeichengebung von allen bisher bespehenden Systemen gleicher Gattung insofern abweicht, als das Signal „Freie Fahrt“ durch den am Signalmaste wie der Zeiger einer Uhr angebrachten, in Bewegung begriffenen Semaphorflügel dargestellt wird. Verharrt der Signalflügel in Ruhe, dann nimmt er vermöge eines Uebergewichtes und einer Federsperrung die wagerechte Lage an und bedeutet „Halt“. Letzterenfalls zeigt eine am Mäste befestigte Signallampe bei Dunkelheit andauernd ruhiges rothes Licht. Während des Signalzeichens für „Freie Fahrt“ wird hingegen durch die sich vor der Signallaterne bewegenden Flügel bei jeder seiner Umdrehungen die Lampe zweimal abgeblendet und letztere lässt sonach fortlaufend nur rothe Blitzlichter wahrnehmen. Die Drehung des Signalflügels bewerkstelligt ein am Signalmaste angebrachter, mit der Flügelachse gekuppelter Elektromotor, zu dessen Betrieb zwei Accumulatorenzellen dienen. Auf sehr dicht befahrenen Strecken sollen die Signale etwa von 3 zu 3 km aufgestellt sein und mit Relais und Schienencontacten so in Verbindung gebracht werden, dass jeder in eine Strecke einfahrende Zug den Signalflügelmotor automatisch abstellt, also das Signal auf „Halt“ bringt, wogegen er in gleicher Weise nach dem Verlassen der Strecke den Stromweg zum Motor wieder schliesst, mithin das Signal auf „Freie Fahrt“ zurückstellt. Wird das Signal zur Deckung von Stationen oder Bahnabzweigungen, Drehbrücken u.s.w. benutzt, so steht es regulär auf „Halt“ und erst bis einem Zuge die Fahrt zu erlauben ist, wird vom Signalbeamten der Speisestrom des Motors geschlossen, aber nur so lange, als der Zug die Signalstelle passirt. Dieser Stromschluss ist übrigens nur unter der Voraussetzung möglich, dass alle in den Stromweg eingelegten Sicherheits- und Abhängigkeitscontacte richtig geschlossen sind. In beiden Anwendungsweisen entspricht das System der Bedingung, dass ein allfälliges Versagen der Stromquelle oder ein Reissen der Leitung, sowie jede ähnliche Störung lediglich das sichernde Signalzeichen „Halt“ herbeiführen kann. -h. Verwendung von elektrischen Locomotiven auf Endbahnhöfen. Scientific American berichtet von einer bemerkenswerthen Neuerung, nach der geplant ist, den Endbahnhof „Union Depôt“ in Boston in Zukunft nur mit elektrischen Locomotiven zu betreiben und auch innerhalb 1 Meile (1,6 km) von dieser Station keinen Dampfbetrieb mehr anzuwenden. Die Dampflocomotiven sollen die Züge bis an die Grenze des elektrischen Bahnhofes bringen und hier an die elektrischen Locomotiven für den inneren Bahnhof dienst abgeben, an derselben Stelle auch die ausfahrenden Züge von diesen übernehmen. Trotz des damit verbundenen Zeitverlustes und der erhöhten Kosten hält man diese Maassnahme für vortheilhaft, weil dadurch die Umgebung des Bahnhofes von Rauch und Geräusch der Dampflocomotiven befreit, namentlich aber die Bahnhofshallen in allen einzelnen Gebäudetheilen der zerstörenden und verunreinigenden Wirkung der Locomotivgase entzogen würden. Für solche Bahnhöfe, deren Zugänge in Tunnels liegen, würde hierzu noch der Vortheileiner reineren Luft in den Tunnelstrecken treten. Dieselbe Quelle berichtet auch über die Einführung einer elektrischen Verschublocomotive auf der Hoboken Shore Road in New Jersey. Diese hat schwere Güterzüge von den Eisenbahnstationen New Jerseys zu den Liegeplätzen der transatlantischen Dampfer in Hoboken zu befördern. Jede der vier Achsen ist mit einem Triebwerk von 135 ausgerüstet, so dass insgesammt 540 geleistet werden. -h. Beverthalsperre. Am 8. d. M. fand in Anwesenheit der offiziellen Kreise und zahlreicher Wasserbautechniker die feierliche Inbetriebsetzung der Beverthalsperre am Oberlaufe des Wupperflusses statt. Von der aus den Städten Elberfeld und Barmen, sowie zahlreichen Industriellen gebildeten „Wupperthalsperren-Genossenschaft“ durch Prof. Intze aus Aachen gebaut, soll das mächtige Werk im Verein mit den im Bau begriffenen Sperren im Lingeser- und Herbringhauser-Thal, sowie den dazu geplanten Ausgleichbecken bei Beyenburg und Buchenhofen dazu dienen, die Ueberschwemmungsgefahren der Wupper zu vermindern, dem Flusse eine constantere Wassermasse zu verschaffen und damit auch die an seinen Ufern gelegenen 437 industriellen Werke befähigen, selbst während der wasserarmen Zeit ihren Betrieb aufrecht erhalten zu können. Die Bever ist ein linker Nebenfluss der Wupper und hat mit ihren seitlichen Zuflüssen ein Niederschlagsgebiet von 22 qkm. Durch eine Sperrmauer von 17 m Stauhöhe und 250 m Kronlänge wurde ein Becken geschaffen, das nahezu 4 Millionen cbm Wasser aufzunehmen im Stande ist. Die Sperrmauer ist im Grundriss gekrümmt nach einem Kreisbogen von 250 m Radius, hat in der Untergrundsohle eine Dicke von 17 m und in der Krone noch eine solche von 4 m. Ihre Herstellung erforderte 30000 cbm Mauerwerk, dessen Mörtel aus 1 Th. Fettkalk, 1½ Th. Trass und 1¾ Rheinsand bereitet wurde. Die Entlastung des ½ Million qm umfassenden Beckens erfolgt durch einen Ueberlauf von 56 m Breite, ausserdem sind 2 Ablassrohre von 80 cm Durchmesser vorgesehen, und um ganz sicher zu erreichen, dass eine eintretende Hochfluth das Becken niemals vollständig gefüllt vorfindet, ist in der Mitte des Ueberläufers ein Schlitz von 1 m Höhe und 1½ m Breite, der in den wasserreichen Wintermonaten geöffnet bleibt und nur im Sommer geschlossen wird. Es ist dadurch ein Schutzraum von rund ½ Million cbm Inhalt gegen plötzlich eintretendes Hochwasser gesichert, von dem erwartet wird, dass er die Spitzen der Hochfluthen aufnimmt und diese dadurch weniger gefährlich macht. Die Kosten der Gesammtanlagen waren auf 1800000 M. veranschlagt und erfordern jährlich etliche 72000 M. an Unterhaltungskosten, Zinsen und Tilgung. Dazu steuern die Stadt Elberfeld und Barmen jährlich je 10000 M. bei, während die übrigen 52000 M. von den Werksbesitzern nach Maassgabe ihres Nutzens zu tragen sind. Bücherschau. Brockhaus' Conversationslexikon. 17. Band (Supplementband). Kaum ist das Hauptwerk abgeschlossen, so macht sich schon ein starker Ergänzungsband, der in der Stärke von 65 Bogen erschien, nothwendig. Bei dem unaufhörlichen Fortschreiten in allen Zweigen des menschlichen Wissens ist dieser Band ein rühmliches Zeichen dafür, wie rasch und gewissenhaft die Verlagshandlung den Bedürfnissen der Gegenwart Rechnung trägt. Wenngleich sich die Ergänzungen gleichmässig auf alle Gebiete erstrecken, so ist es doch natürlich, dass der Hauptinhalt sich der grossartigen Entwickelung der neueren Technik widmet. So finden wir besonders die der Anwendung der Elektrotechnik gewidmeten Artikel sorgfältig behandelt, wie z.B.: Dynamomaschinen und Elektromotoren. Mit Sorgfalt sind auch die geographischen und statistischen Ergänzungen nachgetragen, sowie auch die politischen und socialen Fragen der Zeit in vielen Uebersichtsartikeln behandelt sind. Die Fortschritte im Heereswesen (Bewaffnung, Panzerschiffe) sind eingehend beschrieben und durch gute Abbildungen illustrirt. Zur Verdeutlichung dienen Tafeln, Karten und Pläne, sowie Textabbildungen, die in der bekannten vorzüglichen Ausführung des Hauptwerkes gehalten sind. Zweckmässig ist es, dass die in den vorhergehenden Bänden vorkommenden Artikel besonders kenntlich gemacht worden sind. Der technologische Theil, für den wir uns besonders interessiren, hat in dem Supplement eine vorzügliche Darstellung gefunden. Die Untersuchung der Schmiermittel und verwandter Producte der Fett- und Naphtaindustrie. Von Dr. D. Holde. 59 Figuren. 259 S. Berlin. Verlag von Jul. Springer. Das Buch enthält die Anforderungen, welche an die Schmieröle zu stellen sind, die Schmiervorrichtungen, die Zusammensetzung, Eigenschaften, Gewinnung der Schmieröle, die allgemeinen und speciellen Prüfungsmethoden, zum grössten Theil wie sie zur amtlichen Prüfung benutzt werden. Quantitative Analyse durch Elektrolyse von Dr. Alex. Classen, Prof. an der Hochschule zu Aachen. Vierte umgearbeitete Auflage. 74 Abbildungen. 6 Tafeln. 249 S. Die vorliegende unter Mitwirkung von Dr. Löb bearbeitete Auflage ist erweitert worden durch einen äusserst verständlich geschriebenen theoretischen Theil, durch Beschreibung der Messinstrumente, Stromquellen und Hilfsapparate, sowie Angaben über Einrichtung zum Anstellen elektrolytischer Versuche. Abbildungen im Texte und Tafeln erleichtern das Verständniss. Das Fernobjectiv im Porträt-, Architektur- und Landschaftsfache. Auf Grund eigener praktischer Erfahrungen ausgearbeitet von Hans Schmidt-München, ehemals Assistent am photochemischen Laboratorium der königl. Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg, Ehrenmitglied des „Photo-Club“ München. Mit Figuren im Text und 10 Tafeln. Berlin. Verlag von Gustav Schmidt (vorm. Robert Oppenheim). Nachdem es mehreren optischen Anstalten gelungen ist, Fernobjective von grosser Vollendung zu construiren, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, dass das Fernobjectiv die weiteste Anwendung finden und sich in allen Photographenkreisen einbürgern wird. Es ist deshalb für diese sicher willkommen, in dem obengenannten Buche eine praktische Einführung in das Gebiet der Fernphotographie zu finden, die es jedem möglich macht, sich nicht nur über die optische Seite, sondern auch über die Construction der Fernobjective zu unterrichten. Vor allem aber bietet das Buch eine auf gründlicher Erfahrung beruhende Anleitung für das praktische Arbeiten mit dem Fernobjectiv. Handbuch der Photographie von Prof. H. W. Vogel. Verlag von Gustav Schmidt (vorm. Rob. Oppenheim.) Von dem vorliegenden Lehrbuch wurde uns zugesandt: II. Theil: „Das Licht im Dienste der Photographie“. 1894. 367 S. III. Theil: „Die photographische Praxis“. 1897. Abth. 1, S. 1 bis 310. Das Erscheinen dieses hervorragenden Werkes wurde leider durch Krankheit des Verfassers unterbrochen. Der Eisenrost, seine Bildung, Gefahren und Verhütung, unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung des Eisens als Bau- und Constructionsmaterial. Ein Handbuch für die gesammte Eisenindustrie, für Eisenbahnen, Eisenconstructionswerkstätten, Staats- und Communalverwaltungen, Ingenieure u.s.w. Von Louis Edgar Andés. Wien. Verlag von Hartleben. 21 Bogen. Verfasser hat durch Mittheilung seiner eigenen und Zusammenstellung der Versuche Anderer einen werthvollen Beitrag zur praktischen Lösung dieser wichtigen Frage geliefert. Die Anilinfarben und ihre Fabrikation von Prof. Dr. R. Heumann. II. Theil, nach des Verfassers Tod fortgesetzt von Prof. Dr. P. Friedländer in Wien. Braunschweig. Fr. Vieweg und Sohn. 687 S. Das Werk bespricht die Nitro-Nitroso(Isonitroso)Naphtalinfarbstoffe mit Angabe der einschlägigen deutschen Reichspatente und Wortlaut der Patentansprüche. Die Absicht des Herausgebers, dem Farbentechniker eine möglichst vollständige Zusammenstellung zu geben, sowie dem Studirenden durch eine kritische Behandlung des Materials den Ueberblick zu erleichtern, ist erreicht.