Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 312, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 32
Download: XML
Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Einfache Vorrichtung zur Prüfung der Indikatorfedern. Die Indikatorfedern werden von den liefernden Firmen gewöhnlich mit einem Stempel versehen, welcher die höchste zulässige Pressung und den sogen. Federmassstab angibt, d.h. die Anzahl Millimeter, um welche sich die Feder für jedes Kilogramm Pro Quadratcentimeter Pressung zusammendrückt. Abgesehen von der Schwierigkeit, die Feder gerade auf eine runde Pressungszahl abzugleichen, ist es eine bekannte Thatsache, dass die Eigenschaften der Federn sich mit der Zeit und mit der Pressung ein wenig ändern, so dass es bei Untersuchungen, welche auf Genauigkeit Anspruch machen, erforderlich und üblich ist, die Feder vor- und nachher zu aichen; der Mittelwert gilt als massgebend. Während die Prüfungsvorrichtungen der Ingenieurlaboratorien und wohl auch der Firmen, welche Indikatoren erzeugen, derart vollkommen sind, dass sie die Aichung unter den Betriebsverhältnissen, d.h. mit Dampf der betreffenden Spannung und Temperatur gestatten, wobei die Pressung an einem Quecksilber Manometer mit grosser Genauigkeit abgelesen wird, benutzt man in der Praxis meist ein sehr vereinfachtes Verfahren, welches darin besteht, dass die aus dem Indikator herausgenommene Feder irgendwie eingespannt und mit Gewichten belastet wird; die jeweilige Zusammendrückung wird durch Messen der Federlänge ermittelt. Die Fig. 1 und 2 geben eine einfache Prüfungsanordnung an, welche aus dem Maschinenlaboratorium von Prof. Dwelshauvers-Déry zu Lüttich stammt und einer Veröffentlichung der Ateliers de Construction H. Bollinckx in Brüssel entnommen ist. Es bleibt hierbei die Feder wie bei den Versuchen im Indikator-Gehäuse an ihrer Stelle. Zur Ermittelung des Druckmassstabes Werden der Feder durch eine Reihe von Anhängegewichten, Welche mittels eines den Indikator umschliessenden Rahmens und einer dünnen, durch die Bohrung des Indikatorfusses eingeführten Druckstange A (Fig. 1) den Kolben belasten, vermiedene Spannungen und Durchbiegungen erteilt, welche der Schreibstift in wesentlich vergrössertem Massstab aufzeichnet, handelt es sich um Prüfung der Federdurchbiegung im Vakuum, so ist die Einrichtung nach Fig. 2 zu treffen, welche ganz analog der Fig. 1 eine variable Belastung der betriebsfertig montierten Feder gestattet, nur wird letztere in diesem Fall infolge der umgekehrten Anordnung des Instrumentes und Uebertragung des Druckes auf die Kolbenstange einer Zugbelastung ausgesetzt. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die Federn in annähernd dem gleichen Zustand geprüft werden, den sie bei dem Indikatorversuch aufweisen; die richtige Temperatur kann dabei durch Wärmezuführung von aussen jedenfalls besser innegehalten werden, als bei offen gehaltenen Federn. Zu beachten wird sein, dass die Achse des Kolbens genau vertikal steht, damit ein Klemmen des letzteren vermieden wird; man sichert dies ein- für allemal durch Justieren des zur Befestigung dienenden Konsols D. Textabbildung Bd. 312, S. 31 Fig. 1. Textabbildung Bd. 312, S. 31 Fig. 2. Zweckmässig ist es, den Belastungsbügel und die Gewichte so zu wählen, dass sie jeweils einer runden Anzahl von Kilogrammen pro Quadratcentimeter Pressung entsprechen, wobei es erforderlich wird, den Kolbendurchmesser möglichst genau auszumessen. Ausserdem sind auch bei dieser Prüfungsanordnung die bekannten Vorsichtsmassregeln zu beachten. Nur leichtes Andrücken des gut gespitzten Schreibstiftes, sorgfältiges Oelen aller bewegten Teile, leichtes Erschüttern des ganzen Apparates zur Beseitigung des Einflusses der Reibung. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, wie man in Fällen, wo hoher Druck und Vakuum in demselben Raum abwechseln (eincylindrige Kondensationsmaschinen), den im Vakuum liegenden Teil des Diagramms genauer ermittelt, als es mit der einen die Admissionspressung noch aushaltenden Feder von geringer Zusammendrückbarkeit möglich ist. Man setzt beispielsweise eine 25 mm-Feder ein und benutzt den Umstand, dass eine besondere Sicherung verhindert, der Feder eine grössere Pressung als etwa 2 kg pro Quadratcentimeter aufzubürden. Es wird dann die Vakuumlinie des Diagramms in grossem Massstab erscheinen, der Admissionsteil dagegen abgeschnitten sein, soweit er sich über 2 kg pro Quadratcentimeter erhoben hätte. Bücherschau. Methodik der Bindungslehre und Dekomposition für Schaftweberei. Bearbeitet für Textilschulen und zum Selbstunterricht von Franz Donat, k. k. Fachlehrer. Mit 72 Tafeln, enthaltend 648 Figuren und 4 Stoffmuster. Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage. Wien, Pest und Leipzig. A. Hartleben's Verlag. Preis 6 M. Eine zweite, vollständig umgearbeitete Auflage liegt bereits von diesem wertvollen Buche vor, welches in seinem ersten Teile die Bindungslehre, in seinem zweiten Teile die Dekomposition der Schaftweberei behandelt. Die Bindungslehre beginnt mit der Erklärung der notwendigsten webereitechnischen Ausdrücke wie Gewebe, Faden, Bindung u.s.w. und behandelt dann alle Verbindungsarten, wie selbe mit Schäften hergestellt werden können. Wir finden in dem Buche Leinwand, Rips, Köper, Atlas, Soleil, Diagonal, Krepp, Langstreifen, Querstreifen, Kavos, Damast, Struck, Schuss- und Kettendouble, Hohl- und Doppelgewebe, 2½-Stoffe figurierte Doppelgewebe, Plisséstoffe, Tricot, Piqué, Matelassé, Flocoré, Broché, Samt, Plüsch, Krimmer, Doppelsamt, Frottier, Chenille, Knüpfteppiche, Dreher u.s.w. Interessant sind auch die Kapitel: Ineinanderschieben von Bindungen, Musterungen durch Schweif- und Schusszettel und Musterkompositionen. Die Behandlung dieses Stoffes ist eine klare, kurz gefasste und es wird durch die bis fünffärbige Koloritausführung der Bindungstafeln das Verständnis in bester Weise dem Lernenden erleichtert. Die Dekomposition umfasst das Zerlegen der Stoffe, und kommen die bei einer Dekomposition auszuführenden Punkte zur gründlichen Erklärung. Als Beigabe zu den Erklärungen finden wir die Kapitel über Garnsortierwagen, Garnnumerierung, Umrechnungstabellen, Schnellkalkulation u.s.w. Interessant ist auch das 100 Varietäten aufweisende Garnmaterialverzeichnis. Zum Schlusse wird der ganze Zergliederungsgang an vier Stoffmustern ausgeführt und dadurch der ganze Abschnitt praktisch zum vollen Verständnis gebracht. Die Liqueurfabrikation. Vollständige Anleitung zur Herstellung aller Gattungen von Liqueuren u.s.w., nebst einer grossen Anzahl der besten Vorschriften zu ihrer Bereitung. Mit Rücksicht auf die Fabrikation im grossen und kleinen und auf Grundlage eigener Erfahrungen praktisch geschildert von August Gaber, geprüfter Chemiker und praktischer Destillateur. Mit 15 Abbildungen. echste, verbesserte und sehr vermehrte Auflage. Chemisch-technische Bibliothek. 3. Bd. 6. Auflage. Wien, Pest und Leipzig. A. Hartleben's Verlag. 26 Bogen 8. Geh. 2 fl. 50 kr. = 4,50 M. Nach dem Ausspruche des weiten Leserkreises, welchen dieses Werk gefunden hat, ist die Einteilung des Stoffes eine übersichtliche und leicht fassliche; es wurde daher in der vorliegenden sechsten Auflage an dieser Einteilung festgehalten und die neu gemachten Zusätze und Verbesserungen in die schon in den früheren Auflagen bestandenen Abschnitte eingefügt. Alles in allem präsentiert sich die neue Auflage des Werkes wiederum als ein gediegenes Handbuch, das auch ferner in allen Kreisen Beifall finden wird. The metallurgy of gold on „The Rand“. A praktical treatise on, the metallurgical progresses in use in the transvaal, being a description of assaying, milling: cyaniding, refining and coining by B. W. Begeer, formerly first assayer of the state mint, Pretoria. Freiberg, Craz und Gerlach (Joh. Stettner). 1898. 143 S. Preis 5 M. Meisterwerke der Baukunst und des Kunstgewerbes aller Länder und Zeiten. Mit Bildnissen und Lebensbeschreibungen ihrer Schöpfer. Herausgegeben von Hubert Joly. Verlag von K. F. Köhler in Leipzig-Preis des Heftes mit 23 Abbildungen 2 M. 1. Italien. Was Menschenhände Gewaltiges und Bewundernswertes geschaffen haben in Architektur und Kunstgewerbe, in alter und neuer Zeit, das wird hier in einem gross angelegten Sammelwerke in Bild und Wort dargestellt. Das erste Heft enthält in vollendet schöner Ausführung Meisterwerke der Baukunst und des Kunstgewerbes aus den verschiedensten Epochen Italiens, die weiteren Hefte sollen Kunstwerke aus Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien. Belgien, Holland, Oesterreich-Ungarn, Schweiz, Dänemark, Schweden-Norwegen, Spanien, Portugal, Russland, Türkei, Griechenland, Aegypten, Amerika, Indien, Japan und China bringen. Moderne Wohn- und Zinshäuser. Eine Sammlung von Vorlagen ausgeführter und mustergültiger Bauten. Herausgegeben von C. Beisbarth und J. Früh, Architekten in Stuttgart. Ravensburg. Verlag von Otto Maier. Vollständig in 12 Lieferungen zu je 2,50 M. 1. Lieferung. Tafel 1 bis 8. Bei der mit fachmännischem Bedacht getroffenen Auswahl dieser gut reproduzierten Vorbilder haben die Herausgeber sowohl einen guten Geschmack als auch ein feines Verständnis für die verschiedenen baulichen Bedarfsfragen bethätigt, wie sie in einfacheren wie besseren Verhältnissen der Auftraggeber im guten Mittelstande täglich an den ausführenden Fachmann herantreten. In der Verlagshandlung Gauthier-Villars et fils, Quai des grands Augustins 55, Paris, sind von der Encyclopédie scientifique des aide-mémoire folgende Hefte erschienen (vgl. 1896 300 48. 301 72), die wir unseren Lesern als Uebersichtswerke bestens empfehlen können. Alheilig, Corderie, cordage en chanvre et en fils métalliques. Ariès, Chaleur et energie. Borneque, Armement portatif des armées européennes. Daviès, G., Calcul des contuites d'eau. Dudebout et Croneau, Appareils accessoires des chaudières à vapeur. Dufour, A., Tracé d'un chemin de fer. Dumont, D., Automobiles sur rails. Hatt, Ph., Des marées. Hennebert, Communications militaires. Travaux de campagne. Heuriet, Les gaz de l'atmosphère. Laurent, P., Déculassement des bouches à feu. Laverngne, G., Les turbines. Lecorme, L., Régularisation du mouvement dans les machines. Lefèvre, J., Eclairage aux gas, aux huiles, aux acides gras. Éclairage électrique. Loppé, Accumulateurs électriques. Transformateures de tension a courants alternatifs. Minet, Fours électriques et leurs application. Electro-chimie, production-électrolytique des composés chimiques. Électro-métallurgie. A., Théories de l'électrolyse. Miron, Huiles minérales. Perssé, L., Automobiles sur routes. Picou, R. V., Distribution de l'électricité. Sidersky, Constantes physico-chimiques. Urbain, V., Les succédanés du Chiffon en papeterie. Vallier, E., Projectiles de campagne de siège et de place Fusées.