Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 318, Jahrgang 1903, Miszellen, S. 384
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Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Wasserstands-Panzer (Vorrichtung zum Schutz und zur erhöhten Sichtbarkeit für Wasserstände. Patent v. Rekowsky). Ein Apparat, welcher zur Verhütung von Unfällen im Dampfkesselbetriebe dienen soll, wird von dem Ingenieur Th. v. Rekowsky, Berlin, in den Handel gebracht. Textabbildung Bd. 318, S. 383 Fig. 1. Textabbildung Bd. 318, S. 383 Fig. 2. Textabbildung Bd. 318, S. 383 Fig. 3. Wasserstandsniveau bei Tagesaufnahme. Textabbildung Bd. 318, S. 383 Fig. 4. Wasserstandsniveau bei Nachtaufnahme. Der Apparat (Fig. 1 u. 2) ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserstandsglas W (Fig. 2) durch eiserne Schutzwände s nicht nur nach dem Heizerstande, sondern auch nach den Seiten zu, abgedeckt wird, das Wasserstandsniveau aber dennoch durch die optische Wirkung eines metallenen Hohlspiegels H, welcher sich hinter dem Wasserstandsglase befindet, dem Auge vom Heizerstande aus bedeutend verbreitert sichtbar bleibt. Die Befestigung der Schutzwände ist vermittelst zweier Schraubenbolzen mit Flügelmuttern derartig getroffen worden, dass die Freilegung des Glases eine Augenblickssache ist, auch kann der Austausch des Hohlspiegels in wenigen Minuten bewirkt werden. Die Klemmvorrichtung, welche den ganzen Apparat trägt und an der unteren oder oberen Stopfbüchsenmutter befestigt werden kann, erfährt durch die Ausbildung von Rechts- und Linksgewinden beim Bruch des Glases durch den auf die Schutzwände wirkenden Dampfdruck event. eine weitere Pressung an die Stopfbüchsenmutter, so dass ein Fortschleudern des Apparates ausgeschlossen ist. Die eisernen Bügel der Schutzwände verleihen diesen Teilen eine gewisse Elastizität der Befestigung. Bemerkt sei noch, dass die Klemmvorrichtung nur dann gelöst werden muss, wenn ein Nachziehen der Stopfbüchsenmutter zwischen einer halben und einer ganzen Umdrehung variiert, was sich leicht vermeiden lässt. Fig. 3 und 4 zeigen das Wasserstandsniveau in natürlicher Breite bei Tages- resp. Nachtbetrieb photographiert. Es ist nicht Bedingung, dass die Beleuchtung bei Nachtbetrieb in dem Hohlraum der Schutz wand s angeordnet wird, jedenfalls aber ist die Wirkung der Lichtquelle, von hier ausstrahlend, eine ganz vorzügliche. Der Apparat ist an jedem normal gebauten Wasserstand, auch bei schräger Lage desselben, zu befestigen und genügt für Bestellung die Angabe der „sichtbaren“ Länge des eingebauten Wasserstandsglases. Der Ballotier-Apparat „Patent Odhner.“ In dem St. Petersburger Polytechnischen Verein machte N. v. Lösch Mitteilung über den Ballotier – Apparat, der von W. T. Odhner konstruiert worden ist, Die zu geheimen Abstimmungen gebräuchlichen Apparate haben den Misstand, dass die Geheimhaltung der Stimmabgabe zumeist nicht vollkommen und das Zählen der Stimmkugeln leicht Differenzen geben kann. Der von Odhner konstruierte Apparat soll eine vollkommen geheime und sichere Wahl ermöglichen und die Zählung der Stimmkugeln durch selbsttätige Aufreihung höchst vereinfachen und einwandsfrei machen. Jede Stimmabgabe kennzeichnet sich durch ein Glockensignal und die abgegebenen Stimmkugeln werden in einem Lager mit Fächern zu je 10 Stück aufgespeichert. Der Apparat ist wie folgt konstruiert: Fig. 1. Vorderansicht mit abgenommener Wand und abgenommenen Sammelgefässen. Fig. 2. Seitenansicht mit teilweisem Schnitt. Fig. 3. Aufsicht des Lagers im Einzelnen. Fig. 4. Aufsicht des Lagers der beiden Sammelgefässe in aufgeklapptem Zustande (verkleinerter Massstab). Textabbildung Bd. 318, S. 384 Fig. 1. Textabbildung Bd. 318, S. 384 Fig. 2. Textabbildung Bd. 318, S. 384 Fig. 3. Textabbildung Bd. 318, S. 384 Fig. 4. Die Stimmkugeln werden vor der Wahl in dem Behälter a gesammelt. In diesem befindet sich ein Hohlzylinder b mit spiralförmigen Gängen c an der Aussenseite, in denen die Kugeln nach unten gleiten und dort nacheinander einzeln vor den Schieber d fallen. Aussen am Behälter a sitzt vor der Oeffnung f eine Feder e. Sobald nun die vor dem Schieber liegenden Kugeln, in gegebenem Falle zwei, vorgeschoben werden, wird die Feder e zurückgedrückt, dadurch die vorderste Kugel vorgeschleudert und dem Lager zugeführt. Dabei stösst sie gegen die an einem Rahmen h sitzende Glocke g und bringt diese zum Ertönen. Das Lager, das sich in dem zur Führung der Kugel dienenden Rahmen h befindet, besteht aus zwei Nasen i und k, die an durch Schlitze des Rahmens gehenden Hebeln l und m sitzen. Durch Seitwärtsbewegung des einen Hebels wird die entsprechende Nase seitwärts verschoben. Die von den Nasen gehaltene Kugel fällt nach dieser Seite herunter und rollt auf der schrägen Fläche r des Rahmens h in den davor liegenden Sammelbehälter n, Fig. 3. Bei Bewegung des Hebels l wäre sie entsprechend in den Behälter o gerollt. An den Hebeln m und l sitzt die Feder p, so dass die Hebel sofort wieder ihre alte Lage einnehmen. Zur sicheren Führung der Kugel zum Sammelbehälter hat der Rahmen h unter den Nasen i und k einen spitzen Ansatz q. Die Hebel l und m, sowie das Lager befinden sich in einem Gehäuse s, so dass nicht zu sehen ist, welcher Hebel bewegt wird. Die Sammelbehälter bestehen aus in entgegengesetzter Richtung schräg abfallenden, übereinander liegenden Kanälen t von bestimmter Länge, so dass jeder z.B. 10 Kugelnaufnehmen kann. Die Kugeln rollen an den Zwischenwänden nun entlang bis an den untersten Kanal, füllen diesen, dann den darüberstehenden u.s.w. Nach der Wahl werden dann die Behälter auseinander geklappt in der Richtung der Pfeile in Fig. 3, und lassen dann sofort infolge der übersichtlichen Anordnung der Kanäle, die Zahl der für jeden Kandidaten abgegebenen Stimmen erkennen (Fig. 4). Um allen Missverständnissen vorzubeugen, ist die eine Hälfte des Apparates mit einem weissen und die andere mit einem dunklen Anstrich versehen, entsprechend „pro“ und „contra“ und in der gewöhnlichen Ausführung für 100 Wähler eingerichtet. Als Stimmkugeln dienen ⅜ Zoll Durchmesser Stahlkugeln, wie sie gewöhnlich bei Fahrrad-Lagern benutzt werden. Ein derartiger Apparat in eleganter Ausführung kostet einschliesslich Verpackung in St. Petersburg 30 Rbl. -i. Die Zeichenmaschine der Wellmann-Seaver-Morgan Engineering Co. in Cleveland (Ohio) besteht nach Genie Civil aus einem beweglichen Kopf a, mit den Linealen e und d, der das eigentliche Instrument bildet und auf der ganzen Fläche der Zeichnung verstellt werden kann. Durch den Mechanismus der beiden in Gelenken befestigten Parallelogramme bc und ba bleibt der Kopf zu sich stets parallel. Jedes dieser Parallelogramme besteht aus einem Paar gleicher Metallstäbe, deren Enden sich um Zapfen drehen. Die Zapfen des ersten Parallelogramms liegen an dem Scharnier c, das an der linken oberen Ecke des Zeichenbrettes befestigt ist, und an dem Metallkreis b, die Zapfen des zweiten ebenfalls an b und an dem beweglichen Kopf a. Letzterer ist mit einem Teilkreis versehen, um den sich ein System von 2 festen, rechtwinkeligen Armen verstellen lässt; diese Arme tragen die gradierten Lineale d und e mit verschiedenen Massstäben. Presschrauben lassen die Arme in jeder beliebigen Richtung festmachen. Es ist also möglich, zwei rektanguläre und parallele Liniensysteme von begrenzter Länge in allen Teilen der Zeichnung durch einfaches Verrücken des Instrumentes zu verzeichnen. Die Maschine ersetzt demnach Schiene und Winkel. Das Zeichnen geneigter Linien ist ebenso leicht, wie von wagerechten und senkrechen. Man hat nur die Arme d und e auf dem Teilkreise entsprechend einzustellen; für die gewöhnlichsten Winkel (30°, 45°, 60° und 90°) sind Hemmfedern angebracht, die ein augenblickliches Einstellen ermöglichen. Die gradierten Lineale lassen sich auch rasch auswechseln. Textabbildung Bd. 318, S. 384 Ty.