Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 319, Jahrgang 1904, Miszellen, S. 349
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Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Neuere Schienenstossverbindungen. Eine Schienenverbindung muss folgende zwei Bedingungen Möglichst erfüllen: 1. Die Widerstandskraft am Schienenstoss muss gegen senkrechte und wagerechte Kräfte ebenso gross sein wie im vollen Querschnitt der Schiene. 2) Die Stossverbindung muss ebenso elastisch sein wie die Schiene im vollen Querschnitt, um sanftes Laufen der Fahrzeuge zu gewährleisten. Textabbildung Bd. 319, S. 349 Fig. 1. Textabbildung Bd. 319, S. 349 Fig. 2. Textabbildung Bd. 319, S. 349 Fig. 3. Textabbildung Bd. 319, S. 349 Fig. 4. Die vielen bestehenden Konstruktionen und die immer neu auf den Markt gebrachten führen den besten Beweis, dass die beiden Bedingungen durch die bisherigen noch nicht in befriedigender Weise erfüllt sind. Zwei neuere Stossverbindungen entnehmen wir dem „Engineering“ und der „Revue industrielle“. Der von Scheinig und Hofmann in Linz a. d. Donau erfundene Verbindungsschuh wurde schon im Jahre 1900 dem Versuch mit bestem Erfolg unterworfen, so dass er seitdem aufvielen Strassenbahnen in Oesterreich, Deutschland, Italien, Spanien eingeführt worden ist. Veranlassung zu den Versuchen in Linz gaben die häufigen Klagen über Stossen der Wagen während der Fahrt und dementsprechende Abnutzung derselben. Die vergleichenden Versuche wurden in dreierlei Weise gemacht. Auf einigen Teilstrecken wurde ein kurzer Schuh unter Beibehaltung der üblichen Laschenverbindung verwendet. Auf anderen Strecken wurde der vorhandenen Laschenverbindung, ohne sie zu erneuern, ein Schuh von doppelter Länge des erstbesprochenen hinzugefügt. Eine dritte Versuchsstrecke war nur mit den Schuhen an den Stössen verlegt worden. Die beiden letzteren Fälle sind in Fig. 1 und 2 dargestellt. Nach viermonatlicher Versuchszeit waren alle Teile in befriedigendem Zustand. Es wurde auch festgestellt, dass der Uebergangswiderstand für den elektrischen Strom durch die Konstruktionen vermindert wurde, was durch Einlegen von Zinkstreifen noch besser erreicht wurde. Auch die Ausbesserungsarbeiten an den Wagen hatten sich infolge des stossfreien Laufes erheblich vermindert. Textabbildung Bd. 319, S. 349 Fig. 5. Stossverbindung mit drei Keilen beim Vignole-Profil. – Fig. 6a. Stossverbindung mit drei Keilen und Doppelmuffe beim Marsillon-Profil. – Fig. 7. Stossverbindung bei Coppelkopfschienen. Die Stossverbindung besteht, wie Fig. 3 und 4 zeigen, aus drei Teilen, dem äusseren Schuh a, dem Block b und dem Keil c. Schuh und Block bestehen aus Stahlguss, der Keil aus weichem Stahl. Keil und Block werden immer an der Aussenseite des Gleises eingelegt; der Keil wird bei jedem Schienenstoss abwechselnd in entgegengesetzter Richtung eingetrieben. Die Länge des Schuhes schwankt und hängt von dem Schienenprofil ab. Sollen die Schienen Strom führen, so wird ein Zinkstreifen in die Verbindung verlegt, während die Zwischenräume noch mit Zinkausgegossen werden. Zum Verlegen der Verbindung gehören im allgemeinen sechs Mann. Sollte der Keil den Block b nicht fest anziehen, so kann durch Beilegen von dünnem Eisenblech nachgeholfen werden. Die Verbindung kann leicht gelöst werden, während sie gegen mutwilliges beabsichtigtes Lösen erheblichen Widerstand leistet; sie kann auf keinen Fall so geräuschlos gelöst werden, wie es bei der Laschenverbindung möglich ist, und muss somit als Fortschritt in der Betriebssicherheit des Gleises auch gegen verbrecherische Absichten bezeichnet werden. Textabbildung Bd. 319, S. 350 Fig. 8. Verbindung der Vignole-Schiene und -Schwelle. Ambat ging bei Konstruktion seiner in der „Revue industrielle“ beschriebenen Stossverbindung (Fig. 58) von dem Gedanken aus, dass dieselben Stösse, welche die Schiene durch die Räder des Fahrzeugs erleidet, auch auf die Befestigung des Rades auf der Achse in gleicher Weise wirken. Da diese Befestigung bekanntlich nur durch Aufpressen des Rades mittels hohen Drucks erfolgt und sich vollkommen betriebssicher erweist, so versucht Ambat, dieses Verfahren bei der Stossverbindung in ähnlicher Weise zu verwenden, indem er die Schienenenden in einer Muffe mittels unter hohem Druck angezogener Keile festlegt. Die Muffe (Schuh) ist dem Schienenprofil angepasst und meist mit einer Versteifungsrippe versehen. Der Druck zum Eintreiben des Befestigungskeils beträgt bei Schienen von 20 kg/m Gewicht 40–50 t, der Widerstand der Verbindung 500 t. Verwendbar ist das System für alle Schienenprofile, und zwar nicht nur zur Verbindung der Schienen unter sich, sondern auch der Schienen mit den Schwellen. Versuche sind mit der Bauart auf mehreren Hundert Metern der Strassenbahn Lyon-Neuville gemacht worden und zur Zufriedenheit verlaufen. Die Verlegung kann nur durch ein besonderes Werkzeug von grosser Kraftleistung – welches die Quelle leider nicht beschreibt – erfolgen, welches auch zum Auseinandernehmen gebraucht wird, so dass hier noch mehr wie bei der vorher beschriebenen Stossverbindung die Sicherheit gegen die Böswilligkeit erreicht ist. Nach Ansicht des Erfinders kann auch eine Ersparnis an Schwellen eintreten, da die am Stoss liegenden nicht einander genähert werden brauchen wegen der überaus grossen Tragkraft der Verbindung, die diejenige im vollen Schienenquerschnitt weit übertrifft. Allerdings gestattet die Stossverbindung keine Längenausdehnung der Schienen, so dass es nötig wird, in angemessenen Abständen die üblichen Verbindungen einzulegen, welche jene gestatten. Hierdurch dürfte der Wert der Bauart Ambat stark beeinträchtigt werden. Zur Verminderung des elektrischen Uebergangswiderstandes sind besondere Teile nicht mehr erforderlich, da dieser durch den hohen Anpressungsdruck aller metallisch reinen Teile gegeneinander sehr gering wird. Die Stossverbindung lässt sich auch bei abgenutzten Schienen anwenden. Hans A. Martens. Ein neues hydraulisches Riemendynamometer Textabbildung Bd. 319, S. 350 wird im „American Machinist“ beschrieben. Wie nachstehende Figur zeigt, wird der Riemen über zwei Scheiben D und D' geführt und zwei zwischen diesen befindliche Führungsrollen F und F' zwingen ihn, beiderseits einen Winkel von 60 mit sich selbst zu machen. Hierdurch wird erreicht, wie eine einfache Ueberlegung lehrt, dass die bei der Arbeitsübertragung von D auf D' auftretende Riemenspannung gleich dem senkrecht in den Rahmen G der Führungsrollen angreifenden Druck ist. Dieser Druck wird vermittels des Stempels H hydraulisch auf einen Registrierstift übertragen. Da die Bewegung des Registrierstreifens von dem Dynamometer selbst besorgt wird, so registriert der Apparat zugleich die Umdrehungszahl. Um die übertragene Arbeit zu erhalten, hat man nur nötig, die zwischen der Nullinie und der Indikatorlinie eingeschlossene Fläche mit einer empirisch bestimmten Konstante zu multiplizieren. Die mittlere Leistung ergibt sich dann aus dem Verhältnis der Gesamtleistung zur Zeitdauer des Versuches. Dr. K. Ein neuer Flüssigkeitswiderstand. Textabbildung Bd. 319, S. 350 Fig. 1. In Luft- und Kabelleitungen treten sehr oft Ueberspannungen auf, die das Durchschlagen der Kabelisolation usw. zur Folge haben können. Sie verdanken ihre Entstehung mannigfaltigen Resonanz- und Schwingungserscheinungen, kommen insbesondere auch beim plötzlichen Ein- und Ausschalten längerer Leiterstrecken vor. Ist der Selbstinduktionskoeffizient eines Kreises L seine Kapazität C, der Strom J, so ist die in dem Kreise aufgespeicherte magnetische Energie \frac{L\,J^2}{2} elektromagnetischer Einheiten. Wird der Stromkreis geöffnet, so geht diese Energie unter gleichzeitiger, oft bedeutender Spannungserhöhung in Joulesche Wärme über, indem der Stromkreis durch den sich bildenden Lichtbogen geschlossen bleibt. Die Spannungserhöhung hängt von der Geschwindigkeit des Stromöffnens, dem variablen Widerstand des Lichtbogens und der Kapazität des Stromkreises ab. Die grösste auftretende Spannungserhöhung würde man erhalten, wenn das Oeffnen so schnell erfolgt, dass in dem Lichtbogen nur ein verschwindender Teil der gesamten Energie in Wärme umgewandelt wird. Dann geht diese gänzlich in elektrische Energie über. Ist die Spannung E, so beträgt letztere \frac{C\,E^2}{2}. Wir erhalten also \frac{L\,J^2}{2}=\frac{C\,E^2}{2}; E=J\,\sqrt{\frac{L}{C}} elektromagnetische Einheiten (1) Bei Luftleitern ist \frac{L}{C} sehr gross, bei Kabeln kleiner. Ist beispielsweise L = 10–3 Henry f. d. Kilometer, C = 0,1 Mikrofard/km (von dieser Grössenordnung sind elektrische Konstanten vieler Drehstromkabel), J = 100 Ampère, so findet man E = 10000 Volt. Ueberspannungen gleich der zehnfachen Betriebsspannung sind schon oft beobachtet worden. Bei Luftleitern sind die Folgen der Ueberspannungen im allgemeinen nicht so gefährlich, wie bei Kabeln. Am verderblichsten sind sie bei Anlagen, in welchen Luftleitungen an kurze Kabelstrecken anschliessen. Nicht selten wird die Isolation der Kabel durchgeschlagen, wodurch unter Umständen die Maschinen kurzgeschlossen werden. Um unschädliches Ableiten der Ueberspannungen zu ermöglichen, werden in die Leitungen an geeigneten Stellen Funkenstrecken eingeschaltet (Fig. 1). Textabbildung Bd. 319, S. 351 Fig. 2. Bildet sich an den Blitzableitern B ein Lichtbogen, so würde die Maschine über Erde kurzgeschlossen werden, wenn nicht die Widerstände W dem Maschinenstrom den Zugang versperrten. Diese Widerstände werden häufig aus besonders präparierter Kohle hergestellt, neuerdings auch als Flüssigkeitswiderstände ausgebildet. Einen Flüssigkeitswiderstand neuerer Konstruktion (A. E. G.) stellt Fig. 2 dar. Derselbe besteht aus einem parallelepipedischen Kasten aus verzinktem Eisenblech, mit einer seitlich angebrachten Röhre. Die Fassungen der Röhre sind aus Messing, der Körper besteht aus Hartgummi. An die mittlere Fassung wird der Draht von dem Blitzableiter angeschlossen. Der Kasten wird mit Sodalösung gefüllt; die beim Stromdurchgang sich etwa bildenden Dämpfe können durch den perforierten Deckel ungehindert entweichen W ist ein Wasserstandszeiger. Der Strom tritt durch die mittlere Fassung in den Apparat ein, durchströmt die in dem Rohr enthaltene Flüssigkeit und geht durch den Kasten zur Erde. Durch Aenderung des inneren Rohrdurchmessers und der Konzentration der Lösung kann man den Widerstand der Flüssigkeit nach Belieben regeln. Wird durch andauernden Stromübergang die Flüssigkeit in dem Rohr warm, so tritt Zirkulation ein, indem die warme Lösung oben in den Kasten übergeht, während unten kalte Lösung nachströmt. Was die Leistungsfähigkeit des Apparats betrifft, so kann dieser fünf Ampère Belastung eine Stunde lang aushalten, bevor das Kochen anfängt. Im Betrieb tritt natürlich nur stossweise Belastung auf. Besonderer Wartung bedarf der Apparat nicht, nur muss er von Zeit zu Zeit frisch gefüllt werden. Bei Gleichstrom oder Einphasenwechselstrom wird in jede Leitung ein Apparat eingebaut, bei Drehstrom können die drei Röhren an einem gemeinsamen Kasten angebracht werden. (L'éclairage électrique.) Anordnung von Kondensatoren bei Hochspannungsmessungen. Bei unmittelbarer Messung der Hochspannung hat man bis jetzt entweder Messtransformatoren benutzt, oder vor das gewöhnliche Präzisionsvoltmeter (mit unmittelbarem Messbereich bis höchstens 750 Volt) einen genügend grossen induktionsfreien Vorschaltswiderstand geschaltet. Neuerdings kommt eine andere Anordnung (Fig. 1) mit einer Reihe hintereinander geschalteter Kondensatoren in Aufnahme. Ist die zu messende Spannung an AB gleich E, so entfällt auf jeden der n kongruenten Kondensatoren eine Spannung \frac{E}{n}. Diese wird durch ein an ab liegendes statisches Voltmeter (nach dem Prinzip von Lord Kelvin u. dergl.) unmittelbar gemessen. Durch passende Wahl von n kann man auf diese Weise eine beliebig hohe Spannung der Messung zugänglich machen. Voraussetzung für die Genauigkeit dieser Methode ist, dass die Kapazität des Voltmeters gegenüber der des Kondensators verschwindet. Für dieAnwendbarkeit werden natürlich in erster Linie die Kosten und der Raumbedarf maassgebend sein und diese dürften bei einigermaassen hoher Spannung mit Rücksicht auf die Zahl der einzelnen Kondensatoren nicht gering ausfallen. Auch sind Isolationsschwierigkeiten nach längerem Betrieb zu erwarten. Textabbildung Bd. 319, S. 351 Fig. 1. (Elektrotechnische Zeitschrift.) Generatoren für Vergasung von Kohlenabfällen. Die Chemikerzeitung bringt die Beschreibung einer auf dem Steinkohlenbergwerke „Von der Heydt“ bei Saarbrücken ausgeführten Generatoranlage, die im Gegensatz zu den üblichen Generatoren, die nur bestes Material, wie Koks, Anthrazit usw. zu verwenden gestatten, den bei der Aufbereitung der Kohlen anfallenden Abgang vergast. Das gewonnene Gas wird zum Betrieb von Gaskraftmaschinen oder zum Heizen von Kesseln verwandt. – Das Verfahren besteht darin, dass man eine grössere Anzahl von Generatoren nebeneinander legt, die unter sich mit Kanälen verbunden sind, ähnlich wie Ringöfen. Die einzelnen Generatoren werden nacheinander gefüllt, entzündet, ausgebrannt, ohne dass während der Gasungsperiode Brennstoff nachgefüllt wird, ausgeschaltet und entleert. – Die aus den frisch gefüllten Generatoren entwickelten, stark teerhaltigen Gase werden zur Entfernung des Teers durch die am längsten brennenden Apparate hindurchgesaugt. Wasserdampf und Verbrennungsluft treten von unten in die Generatoren ein. Der Fassungsraum der letzteren ist für Kohlen vier für Berge fünf tons; ihre Brenndauer 96 bezw. 48 Stunden; der Zeitunterschied für die Entzündung 24 bezw. 12 Stunden und die Gasperioden 36 bezw. 24 Stunden. Die mittlere Zusammensetzung des erzeugten Gases wird wie folgt angegeben: Kohlensäure (CO2) 7 bis 9 v. H. Kohlenoxyd (CO) 16 bis 20 v. H. Wasserstoff (H2) 18 bis 22 v. H. Methan (CH4) 1 bis 4 v. H. Stickstoff (N2) Rest. Da die Generatoren Abgänge zu verarbeiten gestatten, die bis jetzt nicht verwendet werden konnten und die Betriebskosten recht geringfügige sind, erscheinen weitergehende Versuche mit denselben recht aussichtsreich. Dr. Hgr. Dreiphasenbogenlampen. P. L. Mercanton berichtet in der „Eclairage électrique“ über die Versuche, die er vor einiger Zeit zur Feststellung der Leuchtkraft und des Energieverbrauches von Dreiphasenbogenlampen durchgeführt hat. Die Versuchslampe bestand aus drei Stäben aus gewöhnlicher Bogenlampen- oder Effektkohle, die in einem Winkel von über 30° bis 50° gegeneinander geneigt waren und mittelst passender, von Hand betätigter Reguliervorrichtung in gleichbleibender Entfernung gehalten wurden. Diese Kohlenstäbe waren an die Drähte einer Drehstromleitung angeschlossen und bildeten so drei Einphasenbogenlampen in Dreieckschaltung. Da bei solcher Schaltung jeden Augenblick mindestens zwei Kohlenstäbe in Tätigkeit sind, so war von vornherein eine bei gleicher Leuchtkraft geringere Abkühlung der Kohlenspitzen, mithin auch geringerer spezifischer Verbrauch als bei gewöhnlichen Wechselstromlampen zu erwarten. Die Messungen haben diese Annahme vollkommen bestätigt. Bei einer Lampe aus Effektkohle von rund 6500 Normalkerzen Leuchtkraft betrug der mittlere spezifische Verbrauch 0,18 Watt, gegenüber dem einer gewöhnlichen Wechselstromlampe von ca. 0,24 Watt. Bei gewöhnlicher Kohle war das Verhältnis 0,4 bis 0,5 zu 0,8, also noch wesentlich günstiger. Mit der Frequenz kann man bei Drehstrombogenlampen bedeutend heruntergehen, ohne dass unangenehme Flimmern des Lichtes zu befürchten. Gegen die Anwendung von diesen Lampen spricht dagegen die Schwierigkeit der Regulierung, die Anordnung von drei Zuleitungen und die Notwendigkeit Dreiphasenlampentransformatoren zu gebrauchen, die komplizierter und teurer sind als die gewöhnlichen Wechselstromlampentransformatoren. Dort, wo, wie bei grossen Projektionsapparaten, die Regulierung von der Hand erfolgt, starke Leuchtkraft und Unveränderlichkeit der Lage des leuchtenden Punktes verlangt sind, können die Drehstrombogenlampen wohl eine Anwendung finden. Die elektrische Leitungsfähigkeit von Stahl betitelt sich ein in „Engineering“ vom 19. Februar 1904 wiedergegebener Vortrag vor dem American Institute of Mining Engineers (New York) von J. A. Capp. Die bemerkenswerten Untersuchungen des Vortragenden entsprangen dem Bedürfnis nach bestleitendem Stahl für die dritte Schiene elektrischer Bahnen. Sowohl Querschnitt als auch spezifische Leitungsfähigkeit der bisher aus Opportunitäts-Rücksichten verwendeten normalen ⊤-Schienen entsprechen nicht den Anforderungen, welche in elektrischer Beziehung an eine solche als Leiter dienende Schiene gestellt werden müssen. Es wird daher zur Vergrösserung des Querschnittes ein rechteckiges Profil vorgeschlagen und ein Stahl, dessen Beimengungen von Kohle, Mangan, Phosphor, Schwefel und Silicium derartig bemessen sind, dass zwar das Moment der Festigkeit, welches hierbei belanglos ist in den Hintergrund tritt, dafür aber ein Material erzielt werden soll, welches in Beziehung auf spezifische Leitungsfähigkeit und Wohlfeilheit ein Optimum aufweist. Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass der elektrische Widerstand eines Metalles durch relativ geringe Verunreinigungen bedeutend beeinflusst wirdund so hat sich auch hier gezeigt, dass dies beim Stahl in hohem Maasse der Fall ist. So z.B. zeigen 45 Stahlproben mit wechselndem Gehalt an oben erwähnten Stoffen spezifische Widerstände, die von 23 bis 11 Mikrohm cm/qcm variiren. Die Zusammensetzung der Materialien, die diese Versuchsreihe begrenzen, sei hier angeführt: C Mn P S S i Total-Nichteisen 0,33 v. H. 1,27 v. H. 0,09 0,05 0,05 1,79 0,05 0,19 0,054 0,059 0,03   0,383 Spec. Wast. Mikrohm cm/qcm 22,72 11,01 Die angeführten Kurven zeigen, dass im allgemeinen die Leitungsfähigkeit mit zunehmender Reinheit wächst. Es werden dann noch die Untersuchungen mitgeteilt über den Einfluss des Mangans und der Kohle für sich und festgestellt, dass der Einfluss des Mangans ein überwiegend schädlicher ist, so dass der Mangangehalt bei Material für den in Rede stehenden Zweck bedeutend geringer gehalten werden muss, als dies bei gewöhnlichem Schienenmaterial der Fall ist, während alle übrigen der besagten Beimengungen in dem Prozentgehalt, wie sie in käuflichem Stahl vorkommen, fast einflusslos sind. Zum Schluss macht der Verfasser Angaben über die Zusammensetzung eines Stahles, der bei 13,8 Mikrohm cm/qcm bei 20° C. allen gerechten Anforderungen genügen dürfte und zwar C höchstens 0,15 v. H. Mn 0,30 P 0,06 S 0,06 S i 0,05 Dieser Stahl soll gut walzbar sein, so dass eine Bearbeitung keine Schwierigkeiten bereiten würde, da sich derselbe sogar noch gut zu Blechen von 0,014 Zoll Dicke auswalzen liess. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Die Erfindung der elektrischen Verstärkungsflasche, durch Ewald Jürgen v. Kleist. Von Franz M. Feldhaus. Heidelberg 1903. Carl Winter. Grundzüge der Wechselstromtechnik. Eine gemeinfassliche Darstellung der Grundlagen der Elektrotechnik der Wechsel- und Mehrphasenströme für Ingenieure, Achitekten, Industrielle, Militärs, Techniker und Studierende an technische Mittelschulen. Mit 505 Abbildungen und 1 Diagrammtafel. Von Richard Rühlmann, Dr. phil. und Professor. Zugleich Ergänzungsband zu desselben Verfassers: Grundzüge der Gleichstromtechnik. Zweite, umgearbeitete Auflage. Leipzig 1904. Oskar Leiner. Preis geh. M. 15,75, geb. M. 17–. Die Begründung der Lehre von Magnetismus und Elektrizität, durch Dr. William Gilbert † 1603. Eine Säkularschrift von Franz M. Feldhaus. Heidelberg 1903. Carl Winter. Preis geh. 80 Pfg. Sammlung Göschen No. 196. Elektrotechnik. Einführung in die moderne Gleich- und Wechstromtechnik von J. Hermann, Professor der Elekrotechnik an der Kgl Technischen Hochschule in Stuttgart. Erster Teil: Die physikalischen Grundlagen. Mit 47 Abbildungen. Leipzig 1904. G. J. Göschen. Preis geb. 80 Pfg. No. 197. Zweiter Teil: Die Gleichstromtechnik. Mit 74 Abbildungen. Leipzig 1904. G. J. Göschen. Preis geb. 80 Pfg. Lehrbuch der Physik. Von O. D. Chwolson, Ordentl. Prof. an der Kaiserl. Unisersität zu St. Petersburg. Zweiter Band. Lehre von Schall (Akustik) – Lehre von der strahlenden Energie. Uebersetzt von H. Pflaum, Oberlehrer in Riga. Mit658 Abbildungen und 3 Stereoskopabbildungen. Braunschweig: 1904. Friedrich Vieweg & Sohn. Preis geh. M. 18.–, geb. M. 20.–. Der Photogrammetrische Stereoskopapparat. Von Dr. Ant. Scheel, Prof. an der Kaiserl. Kgl. technischen Hochschule in Wien. Wien 1904. L. W. Seidel & Sohn. Handbuch der Torfgewinnung und Torfverwertung, mit besonderer Berücksichtigung der erforderlichen Maschinen und Geräte, nebst deren Anlage und Betriebskosten. Von A. Hausding, Ingenieur, Geheim. Reg-Rat. Zweite, wesentlich erweiterte Auflage. Mit 151 Abbildungen. Berlin 1904. Paul Parey, Preis geb. M. 15. -. Das Schwarzpulver und ähnliche Mischungen. Von Dr. Richard Escales. Leipzig 1904. Gustav Fock, G. m. b. H. Bedürfnisse und Fortschritte des Menschengeschlechtes. Leben, Nahrung, Produktion und Geisteskultur in ihren Grundlagen und Zielen, im Rahmen der Weltentwicklung. Mit Vorschlägen zur Lösung der Rätsel des Stoffs und der Kraft. Von C. Beckenhaupt. Heidelberg 1904. Carl Winter. Preis geh. M. 5. Bunseniana. Eine Sammlung von humoristischen Geschichten aus dem Leben von Robert Bunsen, nebst einem Anhang von pfälzischem Lyzeums-Anekdoten von Einem, der vieles miterlebt und das übrige aus guten Quellen geschöpft hat. Heidelberg 1904. Carl Winter. Preis geh. 80 Pfg. Kleiner Sprachführer. Von Otto Robert. – Englisch – Konversationsbuch, Anleitung zum Sprechen, Notwörterbuch. Ravensburg. Otto Maier.