Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 671
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Bücherschau. Bücherschau. Physikalische Grundlagen der Elektrotechnik. Von Prof. Dr. F. F. Martens. Erster Band: Eigenschaften des magnetischen und des elektrischen Feldes. XII und 245 Seiten. Mit 253 Abbildungen. „Die Wissenschaft“ Heft 46. Braunschweig. Friedrich Vieweg & Sohn. Preis. Der Inhalt des Buches ergibt sich aus dem Titel. Nach der Ankündigung des Verlages ist das Buch für Elektrotechniker, Physiker, Industrielle und naturwissenschaftliche Lehrer bestimmt, welche Lücken in ihrem Wissen empfinden zwischen den knappen, grundlegenden Tatsachen, die ihnen der Unterricht bot, und der Fülle technischer Erscheinungen, der sie sich jetzt gegenübergestellt sehen, besummt für den, der z.B. von dem ganzen Gebiet der Dynamomaschinen nur den Grammeschen Ring und das Siemenssche Prinzip der Selbsterregung kennt, aber einer elektrischen Zentrale fast so fremd gegenübersteht, als ob er sich gar nicht mit solchen Fragen beschäftigt hätte. Diesen Zweck erfüllt der vorliegende erste Band schlecht. Denn der Verfasser wendet sich bald an Leser, die von Physik und Elektrotechnik überhaupt noch keine Ahnung haben, bald an solche, die schon wesentliche Vorkenntnisse besitzen müssen. So wird z.B. erklärt, daß die Magnetnadel so heiße wegen der zugespitzten Enden; daß durch einen Metalldraht bei Verbindung mit den Klemmen eines Elements ein Strom fließt, durch einen Bindfaden keiner, daß man in der Telegraphie die kurzen Morsezeichen Punkte, die langen Striche nennt; warum man Messing und Stahl vergoldet und vernickelt; hingegen werden ohne weiteres Begriffe wie z.B. Amperewindungszahl, Dynamomaschine- und Prinzip, Morseapparat, Motor, Generator usw. vorausgesetzt. Die Erklärungen werden meist in einem Tone gegeben, der zu elementar für die Kreise ist, die der Verlag in seiner Ankündigung erwähnt. Hingewiesen sei auf das Schema zum Uebergang von einer Maßeinheit zur anderen auf Seite 229 Der schlimmste Fehler des Buches ist, daß es sich so sehr an der Oberfläche hält. Unzählige Tatsachen, die sich leicht und für das Verständnis des Ganzen höchst vorteilhaft deuten ließen, werden einfach nackt hingestellt. Die einzelnen Punkte sind fast durchweg zusammenhanglos aneinandergereiht, so daß man erst viel später oder gar nicht erkennen kann, welche Bedeutung sie haben. Oft werden Begriffe benutzt, die erst später erklärt werden, oder es wird nur eine reine Aeußerlichkeit gesagt oder in der Abbildung dargestellt, während gerade das Wissenswerte fehlt. Erwähnt seien hierzu die Abbildungen 108 auf Seite 81, 140 bis 145 auf Seite 107 (Angabe der Spannung, Fehlen der Angabe der natürlichen Größe) Abb. 239 auf Seite 206. Höhere mathematische Vorkenntnisse sind nach dem Vorwort des Verfassers für die Lektüre fast aller Kapitel der „Physikalischen Grundlagen der Elektrotechnik“ entbehrlich. Das berechtigt ihn doch aber nicht dazu, daß er das Differentialzeichen d mißbraucht, endliche Größen differentialen gleichsetzt (S. 219), für eine Summe aus acht und vier Gliedern „einfach“ ∫ schreibt (S. 26 und 98), wiederholt n-mal größer statt n-mal so groß sagt (S. 217). Von physikalischen Nachlässigkeiten sei nur die Definition der Gleichstromquellen als Quellen konstanten elektrischen Stromes erwähnt (S. 23). Bei dem Zwecke und der Tonart des Buches erscheint die Kampfstellung bezüglich der Maßsysteme, die einen guten Ueberblick über die Elektrophysik voraussetzt, übel angebracht. Von einer Anzahl meist namhafter Gelehrter durchgesehen (siehe Vorwort) ist dies Heft 46 eine bedauerliche Erscheinung in der sonst so guten Sammlung „Die Wissenschaft“. Dr. G. Gruschke. Handbuch der Feuerungstechnik und des Dampfkesselbetriebes mit einem Anhang über allgemeine Wärmetechnik. Von Dr.-Ing. Georg Herberg. IX und 309 Seiten. Mit 54 Abbildungen und Diagrammen, 87 Tabellen sowie 43 Rechnungsbeispielen. Berlin. Julius Springer. Preis geb. M 7,–. Das vorliegende Werkchen ist ein Handbuch im besten Sinne des Wortes. Es vereinigt nicht nur Reichhaltigkeit an Tabellen, Kurven und Rechenbeispielen mit übersichtlicher Anordnung, sondern ist auch im ganzen abgerundet und flott geschrieben. Im ersten Kapitel bringt der Verfasser zunächst allgemeine Grundsätze über die Einrichtung von Kesselhäusern. Dann folgt eine Behandlung der Brennstoffe, ihr Vorkommen, ihre Eigenschaften, Verbrennung und Zusammensetzung. Weiter wird der ganze Verbrennungsvorgang erörtert, Verbrennungsgase, -luft und -temperatur, die Wärmeverluste im Kesselbetrieb, Zugmessung, Beanspruchung und Berechnung der einzelnen Teile der Feuerung, Einmauerung und Schornstein. Das zweite Kapitel enthält die wärmewirtschaftlichen Einrichtungen, Dampfüberhitzer, Rauchgas Vorwärmer (Economiser), abgasbeheizte Kessel, Abdampfvorwärmer, Kondensatrückgewinn und Dampfentölung; das dritte Kapitel „Allgemeine Wärmetechnik“ den Einfluß von Wärmeleitung und Strahlung. Kapitel 4 wendet dies unter Einbeziehung der Druckverluste auf die Rohrleitungen an. Kapitel 5 „Unreine Heizflächen“ behandelt den Einfluß des Kesselsteinbeleges und der Oelschichten. Das letzte Kapitel „Betriebsüberwachung“ bringt besonders noch Winke für die Vornahme von Messungen und eine Aufstellung der durch den Kesselhausbetrieb entstehenden Unkosten. Ueberall ist die Darstellung klar, leicht verständlich und doch anregend. Erfreulich ist die Einbeziehung ästhetischer Rücksichten. Dr. G. Gruschke. Elektrizität und Volkswohlfahrt. Von Prof. Dr. phil. et ing. h. c. A. Raps. Berlin 1913. G. Stilke. Im Rahmen des großangelegten Werkes „Soziale Kultur und Volkswohlfahrt“ hat der Verfasser eine außerordentlich interessante Studie über den Einfluß geschrieben, den die Elektrotechnik, namentlich in den letzten 25 Jahren, auf die soziale Kultur genommen hat. Der Verfasser beginnt mit dem Gebiet der Nachrichtenübermittlung durch Telegraph und Telephon, wobei die geistreiche Erfindung des selbsttätigen Telephonsystems, das durch Siemens & Halske verbessert und den europäischen Verhältnissen angepaßt wurde, besondere Erwähnung findet. Es folgt das Gebiet der Herstellung elektrischer Kabel im Anschluß an die Siemenssche Entdeckung, Kupferdrähte mittels Guttapercha zu isolieren und nahtlos zu umpressen; im Vordergrunde des Interesses stehen hier die auch für Seekabel so wichtigen Pupinspulen. Hieran schließt sich eine der jüngsten Anwendungen der Elektrizität, die drahtlose Telegraphie. Einen breiten Raum nimmt naturgemäß die Darlegung der an die Siemenssche Erfindung des Dynamomaschine anknüpfenden Entwicklung der elektrischen Maschinen, insbesondere der Turbomaschinen, ein, in ihrer Bedeutung für den Bau von Talsperren, für die Durchführung der Moorkultur, für die Elektrisierung des Berg- und Hüttenwesens, das durch den elektrischen Antrieb eine vollständige Umwälzung erfahren hat, für den Umschlagverkehr an Wasserstraßen und für den Lösch- und Ladeverkehr von Schiffen, für die Landwirtschaft, für den Schnellverkehr in Großstädten, für die Beleuchtung. Auch die Verwendung der Hochfrequenzströme und Röntgenstrahlen in der Medizin wird besprochen, die Verwendung der Elektrizität zur Versorgung der Städte mit gesundem Trinkwasser, zur Lösung des Stickstoffproblems u.a.m. Mit großem Geschick hat der Verfasser auf wenigen Seiten ein glänzendes Bild der gewaltig aufsteigenden Entwicklung der Elektrotechnik entworfen, das durch zahlreiche Abbildungen in prächtiger Ausführung angenehm belebt wird. E. Jahnke. Der Kraftwagen und seine Beziehungen zur Straße vom Standpunkt des Straßeningenieurs. Von F. Loewe. Eine Ergänzung zu des Verfassers Lehr- und Handbuch „Straßenbaukunde“. Mit 4 Abbildungen. Wiesbaden 1913. Kreidel. Preis geh. M 1,30. Der erste Teil des 31 Seiten starken anregenden Bändchens bringt eine kurze Geschichte des Kraftwagens mit zahlreichen ausführlichen Quellenangaben. England, Frankreich und Deutschland trugen in erster Linie zu seiner Entwicklung bei, die, durch Jahrhunderte ohne bleibende Erfolge, erst mit der Verwertung des Verbrennungsmotors in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts sprunghaft emporschnellt zum „Zeitalter des Kraftwagens“. Der Straßeningenieur ist hinsichtlich der Befestigung und Unterhaltung der Straßendecke vor neue Aufgaben gestellt. Das „angetriebene“ Rad des Kraftwagens, dessen grundsätzliche Bauart kurz beschrieben wird, wirkt weit stärker auf die Fahrbahn ein als das „gezogene“ Rad des Pferdewagens. Eine kurze Rechnung zeigt, welche Kräfte das Treibrad auf die Fahrbahn überträgt. Die Wirkungen elastischer und unelastischer Bereifungen, leichter Reisewagen und schwerer Lastwagen und Lastwagenzüge werden verglichen. So ergeben sich schließlich Bedingungen für Bau und Betrieb der Kraftwagen, die erfüllt werden müssen, um unverhältnismäßige Abnutzungen der Straßen zu vermeiden. Bedingungen, die in den auszugsweise wiedergegebenen Niederschriften der internationalen Straßenkongresse von 1908 (Paris) und 1910 (Brüssel) in klarer Form ausgesprochen werden. Regierungsbaumeister Reuleaux. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Uhlands Ingenieur-Kalender 1914. In zwei Teilen. Vierzigster Jahrgang. Bearbeitet von F. Wilcke, Ingenieur in Leipzig. Leipzig. Alfred Kröner. Preis in Leinen geb. 3 M, in Lederband 4 M. Leitfaden der Flugtechnik. Für Ingenieure, Techniker und Studierende. Von Professor Siegmund Huppert, Ingenieur, Direktor des Kyffhäuser-Technikums, Frankenhausen am Kyffhäuser. Berlin. 1913. Julius Springer. Preis geb. 12 M. Der Sinn der exakten Wissenschaft, in gemeinverständlicher Form dargestellt von William Kingdon Clifford. Mit 100 Abb. Deutsche Uebersetzung nach der vierten Auflage des englischen Originals. Von Dr. Hans Kleinpeter. Leipzig. 1913. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 6 M, geb. 6,75 M. Aus Natur und Geisteswelt. Die Dampfmaschine. II. Ihre Gestaltung und Verwendung. Von Richard Vater, Geheimem Bergrat, Professor an der Kgl. Bergakademie, Berlin. Mit 95 Abb. Leipzig und Berlin. 1913. B. G. Teubner. Preis geb. 1.25 M. Abriß der Lehre von der Flüssigkeits- und Gasbewegung. Von Dr. L. Prandtl, Professor an der Universität Göttingen. Mit 124 Abb. Abdruck aus dem „Handwörterbuch der Naturwissenschaften“, Band 4. Jena. 1913. Gustav Fischer. Preis geh. 1,60 M. Konstruktionsaufgaben-Mappe für Maschinenbau und Elektrotechnik. Ein Hilfsmittel für den studierenden Techniker zur praktischen Lösung von Studien und Examens-Aufgaben sowie für den jungen Konstrukteur bzw. Projekteur. Mit zahlreichen Handskizzen, farbigen Konstruktionszeichnungen und Plänen. Herausgegeben von Zimmermann und Illing. Mappe I: Gießerei-Drehkran für 5000 kg Nutzlast. München. Technischer Verlag Monachia. Die moderne Kunstfeuerwerkerei. Eine Anleitung für Dilettanten. Herausgegeben von Dr. Karl Gelingsheim, K. K. Oberlandesgerichtsrat d. R. Strecker & Schröder, Stuttgart. Preis geh. 4,60 M, geb. 5,80 M. Die Entstehung des Dieselmotors. Von Rudolf Diesel Dr.-Ing. h. c. der Technischen Hochschule München. Mit 83 Abb. Berlin 1913. Julius Springer. Preis 5 M, geb. 6 M. Der Auftrieb der Talsperren. Von Dr.-Ing. Paul Fillunger in Wien. Sonderabdruck aus der Oesterreichischen Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst. Heft 31, 32, 33 und 34, Jahrgang 1913. Wien 1913. Selbstverlag des Verfassers. Die Abhängigkeit des erfolgreichen Fernsprechanrufes von der Anzahl der Verbindungsorgane. Von Dr.-Ing. Friedrich Spiecker, Dipl.-Ing. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geh. 2,40 M. Experimentaluntersuchung zur Messung von Erderschütterungen. Zusammenfassender Generalbericht über die im Auftrage der Provinzialverwaltung Schlesiens ausgeführte Untersuchung zur Messung der an der Queistalsperre bei Marklissa durch den Wasserabsturz hervorgerufenen Erschütterungen. Von Professor Dr. Leo Grunmach, Physik. Institut d. Kgl. Techn. Hochschule zu Berlin. Berlin 1913. Leonhard Simion Nf. Preis geh. 5 M. Beton-Kalender 1914. Taschenbuch für Beton- und Eisenbetonbau, sowie die verwandten Fächer. IX. neubearbeiteter Jahrgang. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von der Zeitschrift „Beton und Eisen“. Mit 1199 Abb. In zwei Teilen. Berlin. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis beider Teile 4 M. Textabbildung Bd. 328 Wirtschaftliche Rundschau. Einfuhr von Metallwaren, Maschinen und dergleichen in Nanking 1912. Die Einfuhr Nankings an Metallen, Metallwaren sowie Maschinen und dergleichen im Jahre 1912 gestaltete sich wie folgt: Der Absatz von Metallen aller Art, abgesehen von Kupfer, war 1912 nur gering. Abzüglich des Kupfers zu Münzzwecken und der Eisenbahnmaterialien betrug der Wert der Gesamteinfuhr von Metall und Metallwaren: 1909: 392218, 1910: 671818, 1911: 85535, 1912: 91852 Haikuan Taels (etwa 2,75 M). Die auffällige Mehreinfuhr der Jahre 1909 und 1910 hatte ihre Ursache in der starken Einfuhr von Brückenmaterialien für die Tientsin–Pukou-Bahn. Bei dem tiefen Stande der chinesischen Industrie ist auch für absehbare Zeit mit einer nennenswerten Steigerung der laufenden Einfuhr an Metallwaren kaum zu rechnen. Abgesehen von einigen Anlagen der Regierung (Münze, Arsenal) sind größere industrielle Betriebe nicht vorhanden. Landwirtschaftliche und gewerbliche Handwerkszeuge und Maschinen werden durchweg noch im Handbetriebe hergestellt und sind außerordentlich einfach. Kompliziertere Werkzeuge werden vom Ausland bezogen, im Jahre 1912 für 1960 Hk. Tls. Kupfer zu Münzzwecken wurden für 812497 Hk. Tls. eingeführt. Auf Japan entfällt mit 571544 Hk. Tls. der Hauptanteil, in den Rest teilen sich hauptsächlich die Vereinigten Staaten von Amerika und Australien (Neuseeland). Im übrigen sind von eingeführten Metallerzeugnissen noch zu erwähnen: 1911 1912 MengePikul WertHk. Tls. MengePikul WertHk. Tls. Messingdraht     24     604   113   5473 Stahl und Eisen in Barren 5347 15385 3746 10763   in anderer Form 1869   4437 1679   4125 Eisennägel und -Nieten 1746   7761 1794   7625 Eisen und Stahl in zerschnitte-  nen Platten (plate cuttings) 2104   4503 1910   4013     in Tafeln   247     836 1581   5201 Eisen und Stahl, weich. alt,  in Platten, galvanisiert 2235 14214 5530 30394 Blei in Stücken und Barren   242   1430   349   2240 Bambusstahl   317   1671   604   5201 Zink in Platten       2       33   471   5800 Nennenswerte Geschäfte in Waffen und Munition wurden nicht abgeschlossen. Es mangelte dafür an dem nötigen Gelde, auch sind bei Auflösung des Revolutionsheeres von den in Schanghai und Kanton angekauften Waffen viele in den Nankinger Depots abgegeben worden, so daß dort einiger Vorrat vorhanden ist. Der Wert der durch den Zoll passierten Waffen und Munitionen betrug 8223 Hk. Tls. Neben dem erlaubten Geschäft fand aber ein eifriger Schmuggel, besonders in automatischen Pistolen, statt. Die Nachfrage nach Maschinen und Maschinenteilen war gering. Der Wert der Einfuhr belief sich auf 21141 Hk. Tls. Den Hauptanteil daran haben Maschinen der elektrischen Industrie, die zum größeren Teile aus Deutschland stammen. Uhren fanden für 6395 Hk. Tls Absatz. Taschenuhren Textabbildung Bd. 328 kommen zum überwiegenden Teile aus der Schweiz. Billige Wanduhren werden fast ausnahmslos aus Japan eingeführt. Emaillierte Waren, besonders billige, finden guten Absatz. Sie bestehen hauptsächlich aus Waschbecken, Bechern, Tellern, Tassen, Eimern usw. Hauptlieferant ist Oesterreich-Ungarn, nächstdem kommen Hongkong, Deutschland und Japan. Die Einfuhren der letzten vier Jahre stellen sich wie folgt: 1909: 10225, 1910: 10047, 1911: 17213, 1912: 37760 Hk. Tls. Näh-, Strick- und Stickmaschinen verbessern ihren Markt dauernd. Besonders gut eingeführt sind die Fabrikate der Singer Sewing Machine Company, die Lager in allen größeren Plätzen unterhält und zahlreiche Agenten im Inland stationiert hat. Die Einfuhr erreichte die Höhe von 10939 Hk. Tls. gegen 1545 für 1911, 2222 für 1010 und 2539 für 1909. Die Preise schwanken zwischen 80 bis 230 M das Stück. Die erwähnte Gesellschaft gewährt sehr günstige Zahlungsbedingungen und gibt selbst Maschinen gegen Teilzahlungen ab. Eisenbahnwagen und Tender wurden überhaupt nicht eingeführt. Der Bedarf der Tientsin–Pukou-Bahn ist für die nächste Zeit wohl gedeckt. Außerdem geht man daran, in der eigenen, in Pukou bestehenden Werkstatt das Notwendige herzustellen. Lokomotiven wurden ebenfalls nicht eingeführt. Der Bedarf hierin ist auch vorläufig gedeckt. Motorwagen, Fahrräder und sonstige Fahrzeuge fanden für 7810 Hk. Tls. Eingang. Die Aussichten für eine Besserung des Marktes, besonders soweit Automobile und Fahrräder in Frage kommen, sind sehr gering, weil in den größeren Plätzen nur wenige und auf dem platten Lande überhaupt keine für diese Gefährte benutzbaren Straßen vorhanden sind. Bei den außerordentlich zahlreichen, eng gezogenen Wasserverbindungen ist mit der Anlage von Straßen und Verbindungswegen im großen Stile, der Vorbedingung für die Einführung von Motorfahrzeugen, nicht zu rechnen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Nanking.) Verwendung von Gasmaschinen in Japan. In Japan ist für zahlreiche Betriebe mit guter Verbindung zum Meere für den Kohlentransport eine Gasmaschinenanlage häufig die rentabelste Art der Krafterzeugung. Während Kleinmotoren bis zu 25 PS. bereits so billig im Lande hergestellt werden, daß ausländische Fabrikate bei dem gestaffelten Zoll, der für niedrige Stückgewichte am höchsten ist, nur ausnahmsweise noch eingeführt werden können, konkurrieren eingeführte und im Lande verfertigte Motoren scharf in den Größen von etwa 25 bis 50 PS. Bei Motoren über 50 PS. hat noch das fremde Fabrikat den Vorrang. Die Einfuhr in Gasmotoren für flüssigen und gasförmigen Brennstoff sowie Heißluftmotoren betrug 1912 2,91 Millionen Mark, wovon England für 2,07 Millionen Mark, Deutschland für 349300 M, Schweden für 239700 M, die Vereinigten Staaten für 116000 M, Frankreich für 108000 M lieferten. Der deutsche Import ist zugunsten des englischen um 146500 M gegen das Vorjahr zurückgegangen. Gaskompressoren wurden für 893000 M eingegeführt; abgesehen von Aufträgen für 46500 M, die auf Deutschland kamen, teilten sich die Vereinigten Staaten und England in die Einfuhr. Textabbildung Bd. 328 Gasanstalten sind in den letzten Jahren in mehreren größeren Städten errichtet worden und mit der Ausbreitung ihres Abnehmerkreises erweitert sich schnell der Bedarf an Gaszählern. Einfache Apparate dieser Art werden zwar bereits, teilweise in Nebenbetrieben der Gasanstalten selbst, im Lande verfertigt, trotzdem besteht aber Nachfrage nach importierten, die im vergangenen Jahre für 674000 M eingeführt wurden. Die Einfuhr hatte im Vorjahre zwar 1,6 Millionen Mark betragen, der Rückgang dürfte aber wohl weniger auf Abnahme der Nachfrage als auf starkes Auffüllen der Lager bei den Gasfabriken und Importeuren vor Inkrafttreten des Zolltarifs zu suchen sein. Deutschland ist mit einer Einfuhr von nur 43000 M gegenüber 325000 M und 308000 M von den Vereinigten Staaten und England noch nicht in dieses Geschäft hineingekommen. Glühstrümpfe wurden nur 129009 Stück im Werte von 36000 M, fast ¾ von England, eingeführt. Bei dem Vorsprung, den die Elektrizitätswerke durch ihre frühere Errichtung vor den Gaswerken haben, ferner bei der leichten Bauart der Häuser, die auch ohne die häufigen Erdbeben durch Gehen allein stark erschüttert werden, und bei der fast alleinigen Verwendung von Holz als Baumaterial hat die Gasglühlichtbeleuchtung geringere Aussichten als die elektrische. (Aus einem Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserl. Generalkonsulat in Yokohama.) Baltische Ausstellung Malmö 1914. Das Interesse der deutschen Industrie an der nächstjährigen großen internationalen Ausstellung in Malmö ist erfreulicherweise ein sehr großes. Die Anmeldungen sind so zahlreich eingegangen, daß der deutsche Ausstellungspalast, der ursprünglich mit 15000 qm Größe angenommen war, entfernt nicht mehr dem Bedürfnis genügt, vielmehr erheblich erweitert werden muß. Der Deutsche Generalkommissar hat daher Erweiterungsbauten von ca. 7000 qm in Auftrag gegeben. Um nun aber endgültig disponieren zu können, ist als Schlußtermin für die Anmeldungen der 15. Oktober d. J. bestimmt worden. Dieser Zeitpunkt muß auch aus dem Grunde eingehalten werden, damit die vielfachen Wünsche der Aussteller bei der Platzverteilung berücksichtigt werden können. Anmeldungen nimmt entgegen und Auskünfte erteilt das Deutsche Generalkommissariat in Berlin, Von-der-Heydt-Straße 2. ☞ Die beigefügten Prospekte der Firmen Deutsche Prometheus-Hohlrostwerke G. m b. H. in Hannover, J. C. Eckardt in Stuttgart-Cannstatt und Steinle & Härtung in Quedlinburg empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser. Textabbildung Bd. 328