Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 735
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Bücherschau. Bücherschau. Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in Deutschland, veranlaßt durch die J. M. U. K. Herausgegeben von F. Klein. Heft 5. Die mathematischen Fächer an den niederen gewerblichen Lehranstalten Deutschlands. Von Diplom-Ingenieur W. Trost. Leipzig 1913. B. G. Teubner. Die vorliegende Neuerscheinung verdient sowohl wegen des behandelten Stoffes wie auch wegen der Art, in der die Besprechung des Themas durchgeführt worden ist, die Beachtung weiter Kreise. Es sei um so mehr darauf hingewiesen, weil man vielfach allzusehr geneigt ist, einer gelehrten Forschungsarbeit, die oft nur für einen eng begrenzten Spezialzweig der Wissenschaft Bedeutung hat, den Vorzug zu geben, vor einer Schrift, deren hoher Wert für die technische Ausbildung der großen Menge der Industriearbeiter außer allem Zweifel ist. Gerade die Lehrlings- und Gehilfenschulen, die dem einfachen Mann das Aufsteigen zu höheren, besser bezahlten Stellungen ermöglichen, besitzen eine nicht zu unterschätzende soziale Bedeutung. Erfreulicherweise wird ihnen, wie zahlreiche diesbezügliche Veröffentlichungen in der vom Verein deutscher Ingenieure herausgegebenen Monatsschrift „Technik und Wirtschaft“ zeigen, allmählich auch in maßgebenden Kreisen die gebührende Beachtung geschenkt. Die Schrift des Dipl.-Ing. Trost gibt auf eine für den Unterricht an den genannten niederen gewerblichen Lehranstalten sehr wichtige Frage die Antwort. Es kann daher nicht Verwunderung erregen, wenn der Herausgeber der In der Ueberschrift genannten Abhandlungen Geheimrat Klein-Göttingen in seinem Rundschreiben an die mathematische Unterrichtskommission besonders auf das vorliegende Buch hinweist. In einer Einleitung gibt der Verfasser ein Bild von der historischen Entwicklung des gewerblichen Fortbildungsschulwesens in Preußen. Es wird dargestellt, wie die ehemals als Wiederholungsschulen für den Stoff der Volksschule gedachten Fortbildungsanstalten sich, seitdem sie dem Handelsministerium auf Veranlassung des Fürsten Bismarck im Jahre 1885 unterstellt wurden, zu Berufsschulen entwickelt haben. Sie stellen, da sie für die Lehrlingsausbildung bestimmt sind, die unterste Stufe des technischen Unterrichtswesens dar. Da jetzt in fast jeder größeren Gemeinde durch Ortstatut alle Lehrlinge zum Besuch der genannten, meist als Pflichtfortbildungsschulen bezeichneten Anstalten genötigt werden, ist die kulturelle Bedeutung dieser Schulen sehr groß. Die Einteilung der Klassen geschieht zunächst streng nach dem Beruf des Schülers. In größeren Orten tritt innerhalb der Fachklassen noch eine Scheidung nach der Befähigung in sogenannte Qualitätsklassen ein. Als Ersatz für diese Schulen sind in einigen Großbetrieben sogenannte Werkschulen geschaffen worden. Man kann sich der Ansicht des Verfassers nicht verschließen, daß die Gründung derartiger Anstalten manche Vorzüge mit sich bringt. Oft findet man Verlängerung der Schulpflicht und Erhöhung der wöchentlichen Stundenzahl. Die enge Anlehnung an den Betrieb, die unter den eigenen Lehrlingen leicht aufrecht zu erhaltende Schulzucht, die in den neuesten Ausführungsformen zur Verfügung stehenden Anschauungsmittel sind Vorteile, die man nicht unterschätzen darf. Bei den beiden genannten Schulkategorien umfaßt der Unterricht die Fächer: Gewerbekunde, Rechnen, Zeichnen. Es ist durchaus statthaft, wie der Verfasser ausführt, den Rechenunterricht zur Mathematik zu zählen, da, neben der Wiederholung der vier Spezies, Algebra, Flächen- und Raumberechnungen, Aufgaben aus der Mechanik usw. behandelt werden. Auch ein Teil des Zeichenunterrichts, wie die Anfertigung geometrischer Konstruktionen, wären wohl zu den mathematischen Fächern zu rechnen. Sehr bemerkenswert sind die vorliegenden Ausführungen über die Art der Behandlung des Unterrichtsstoffes. Das Nützlichkeitsprinzip ist in den Vordergrund gestellt. Es kommt dem Verfasser nicht auf die Erziehung zum abstrakten Denken, sondern auf die Verwendungsmöglichkeit des Gelernten an. An Stelle des strengen Beweises und der Definitionen nach euklidischem Muster tritt die Anschauung, das Experiment, die graphische Darstellung. Hingewiesen sei besonders auf die Erklärung mathematischer Grundsätze mit Hilfe einer Wage. Auch der Ansicht, daß engste Anlehnung an die Praxis geboten ist, wird man sich nicht verschließen können. Es sollten die Formeln in der Weise gebracht werden, wie sie der Praktiker gebraucht, z.B. gebe man den Inhalt des Kreises als \frac{d^2\,\pi}{4}, nicht als r2π. Die Entwicklung des Funktionsbegriffs ist sehr wichtig. Hochinteressant ist die zeichnerische Darstellung der Beziehungen zwischen Schnittgeschwindigkeit, Durchmesser und Umdrehungszahlen, welche der Verfasser an dieser Stelle bringt. Auch die zum Unterricht der „Drehbankmathematik“ von Regierungsbaumeister Frauendienst und Ingenieur Discher entworfenen, sehr instruktiven Anschauungsapparate werden im Bilde gezeigt. Es entspricht den modernen Anschauungen, daß auch die graplische Lösung mathematischer Aufgaben betont wird. In den engsten Zusammenhang mit dem mathematischen Unterricht sollte das Zeichnen gebracht werden. Mit vollem Recht bekämpft der Verfasser das alte Kopiersystem. Indessen auch für das sogenannte Zirkelzeichen gibt er manchen bemerkenswerten Wink. Man führe die geometrischen Konstruktionen aus, wie es in der Praxis üblich ist, errichte das Lot mit Hilfe des Dreiecks, nicht durch Ziehen von Hilfslinien usw. Es wird nachgewiesen, daß das Projektionszeichen keine Zeitverschwendung, sondern eine sehr wertvolle Vorübung, ja die Grundlage für das Fachzeichnen ist. Natürlich darf es nicht als eine Behandlung theoretischer Probleme der darstellenden Geometrie gedacht sein. Die Parallelperspektive lehnt der Autor für die in Frage kommenden Unterrichtsanstalten mit stichhaltigen Gründen ab. Dagegen räumt er dem Skizzieren den gebührenden Platz ein. Auch das Gedächtniszeichnen wird in Anregung gebracht. Nach den Lehrlingsschulen werden die volkswirtschaftlich sehr bedeutsamen Gehilfenschulen, die Abend- und Sonntagsklassen, besprochen. Der Verfasser, welcher neben der Maschinenbauschule der Stadt Berlin eine derartige Gehilfenschule leitet, hat während der drei Jahre seiner Tätigkeit so hervorragende Erfolge erzielt, daß seine Stimme wohl gehört zu werden verdient. Wie in dem Abschnitt über Lehrlingsschulen werden auch hier zahlreiche Lehrpläne gebracht, die dem Leser ein Urteil über die verschiedenen Richtungen ermöglichen. Auch hier soll wiederum die mathematisch – naturwissenschaftliche Grundlage der technologischen Vorgänge in erster Linie berücksichtigt werden. Sehr interessant sind die zum Schluß folgenden kritischen Betrachtungen über die für den Gewerbelehrer erforderliche Vorbildung. An den Ausbildungsvorschriften verschiedener Staaten Deutschlands wird gezeigt, wie man bestrebt ist, technische und pädagogische Kenntnisse zu vereinigen. Dieser wichtigen Frage hat die Berliner Ortsgruppe des Vereins deutscher Ingenieure bereits in diesem Jahre dadurch Rechnung getragen, daß sie zum Thema einer Monatsversammlung gemacht wurde. In dankenswerter Weise regt der Verfasser an, daß man der Lehrtätigkeit des Ingenieurs in den allgemeinen Abteilungen der technischen Hochschulen mehr Beachtung schenken möge. Schmolke. Lehrbuch der Physik für Mediziner und Biologen. Von Ernst Lecher. 451 S. mit 499 Abbildungen. Leipzig 1912. B. G. Teubner. Seiner nächsten Bestimmung, Medizinern und Biologen die Grundlehren der Physik zu vermitteln, trägt das Buch dadurch Rechnung, daß es mehr als sonst üblich Anwendungen auf die Physiologie und die medizinische Technik heranzieht. Im übrigen ist das Buch für alle Kreise geeignet, die eine gründlichere Unterweisung in den Elementen suchen, namentlich für die Studierenden technischer Hochschulen. Es ist gedacht als Ergänzung zu den Vorlesungen über Experimentalphysik, die für die grundlegenden Anschauungen zu sorgen haben. In der allgemeinen Anordnung des Stoffes unterscheidet sich das Buch wenig von zahlreichen anderen gleichen Zwecks und gleichen Umfanges. Auch die übliche Unterteilung in viele Paragraphen (780) ist beibehalten, die zwar manche praktische Vorteile bietet, aber leicht der Darstellung äußerlich etwas Abgehacktes und Unvermitteltes gibt. Daß ferner die neueren Forschungsgebiete mit berücksichtigt werden, so die Radioaktivität und die Elektronik, wird an sich noch nicht als ein erheblicher Vorzug anzusehen sein. Seinen besonderen Wert verdankt das Buch aber dem Umstände, daß es von einem selbständigen Forscher verfaßt ist, der gleichzeitig über ein nicht gewöhnliches Maß anschaulicher Vortragskunst verfügt. Ueber dem Gegenstande stehend und nicht nur übernehmend, sondern gewöhnt, sich die Dinge einfach, den inneren Zusammenhang herstellend zurechtzulegen, scheut sich der Verfas!er nicht, auch weitergehende Probleme zu berühren und von ihren Grundlagen wenigstens eine erste Vorstellung zu geben. Beispiele davon zeigen die Abschnitte über Wahrscheinlichkeit, die Boltzmannsche H-Theorie, das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz u.a. Ebensowenig verzichtet er zur Erläuterung schwierigerer Vorstellungen auf den Gebrauch äußerlich grober Bilder, die er aber in besonders anschaulicher und treffender Weise zu wählen versteht. Von seiner Kunst, verwickelte Vorgänge darzustellen, mag beispielsweise die überaus einfache Erklärung der Influenzmaschine ein Zeugnis sein. Die vielfach eingestreuten praktischen Anwendungen halten sich im wesentlichen im Rahmen der Laboratoriumtechnik, die sonst beliebten Abschweifungen in das Gebiet der Maschinentechnik sind unterblieben, nur über das Wesen der elektrischen Maschinen sind einige Mitteilungen gemacht Dagegen findet der Leser manches, was Bücher ähnlicher Art gewöhnlich nicht enthalten, so Angaben über den Gebrauchsumfang von Meßgeräten, wodurch die Anschauung wesentlich gefördert, und die Selbsttätigkeit angeregt wird. Etwas zu knapp ist die kinetische Gastheorie vorgeführt, in der Wärmelehre würde man überhaupt mehrere wichtige Gegenstände gern eingehender behandelt sehen, so den Thomson-Joule-Effekt, der in der gegebenen gar zu kurzen Fassung dem Anfänger kaum zum rechten Verständnis kommen dürfte. Auch über das terrestrische Maßsystem, das trotz aller Einwendungen seiner Anschaulichkeit wegen nicht nur in der Technik dauernd in Geltung bleiben wird, ist wohl etwas zu wenig gesagt. Dagegen wird man den Nichtgebrauch des Dimensionbegriffes nur billigen können, denn für die Leser des Buches handelt es sich vorläufig nur um klares Verstehen der Grunderscheinungen, das Einführen des Begriffes bleibt zweckmäßig einer höheren Stufe vorbehalten. Das Buch bildet ein erfreuliches Beispiel dafür, wie physikalische Lehren auch bei bescheidenem Gebrauch mathematischer Zeichen in aller Strenge vorgetragen werden können, und wird deshalb hoffentlich nicht nur bei Lernenden, sondern auch bei Lehrern die gebührende Beachtung finden. Rotth. Statistik des Berg- und Hüttenwesens. Eine Anregung von Dr. Karl Saueracker. Verlag für Fachliteratur. 1913. Die vorliegende Arbeit verdankt ihre Entstehung einer Anregung des Direktors des staatswissenschaftlichen Instituts an der Universität Wien und enthält neben einer eingebenden Besprechung der Bergbaustatistik sowohl im engeren als auch im weiteren Sinne des Wortes eine Reihe von Reformvorschlägen. Wenn man den Vorschlägen des Verfassers auch nicht überall zustimmen kann, so muß man ihm doch insofern bedingungslos beitreten, als er die heutige Montanstatistik für die praktischen Bedürfnisse als unzweckmäßig charakterisiert. Sowohl für die in der Praxis stehenden Montanindustriellen wie für die. Verwaltungsorgane der einzelnen in Betracht gezogenen Länder wird das Werk zweifellos manche Anregung bieten. Schorrig. Betonpfähle, Patent Strauß. Ein bewährtes Gründungsverfahren. Mitteilungen über Fortschritte und Erfahrungen bei Strauß-Pfahlgründungen von Dr.-Ing. W. Gehler, Regierungsbaumeister, Direktor der Firma Dyckerhoff & Widmann, A.-G. Dresden. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,–. Die kurze, reich illustrierte Schrift Dr. Gehlers über Betonpfähle, Patent Strauß, gibt eine Uebersicht über Herstellung dieser Pfähle. An verschiedenen Ausführungsbeispielen wird die Brauchbarkeit dieser Pfähle nachgewiesen. Im letzten Abschnitt werden die durch die Firma Dyckerhoff & Widmann A.-G. gemachten Ausführungen eingehend besprochen. Das Buch dürfte des Interesses der Fachwelt sicher sein. A. Marx. Bewährte Arbeitsweisen der Metallfärbung. Von Prof. Dr. Ernst Beutel. Klein 8°. VIII und 88 Seiten. Wien und Leipzig 1913. W. Braumüller. Preis geb. M 1,80. In dem vorliegenden kleinen Büchlein beschreibt ein erfahrener Fachlehrer zunächst die Vorbereitung der Metalle, gibt dann 22 bewährte Vorschriften zum Färben von Kupfer, Messing, Zink, Eisen und Silber und bespricht kurz die Nachbehandlung mit Zaponlack und mit Wachs. Bei jeder Beize wird das Verwendungsgebiet, die Herstellung und ihre Handhabung genau beschrieben; für den Chemiker und den fortgeschrittenen Metallfärber werden erläuternde Bemerkungen angefügt. Das keinerlei Vorkenntnisse voraussetzende Büchlein erscheint mir recht nützlich. K. Arndt. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Haeders Hilfsbücher für Maschinenbau. Oelmotoren in Viertakt- und Zweitaktbauart. Entwurf, Berechnung und Bau der Glühkopfmotoren, Hochdruckmotoren (Diesel u.a.), sowie deren Verwendung bei Motorlokomobilen, Schiffen, Motorlokomotiven, Triebwagen, Straßenwalzen. Zweite, neubearbeitete Auflage. Zwei Bände. Bearbeitet von H. Haeder, Ingenieur, Wiesbaden. Erster Band: Bauarten, Wirkungsweise, Berechnungs- und Konstruktionseinzelheiten der Motoren und Motorenteile. Zweiter Band: Hauptabmessungen, Maßtabellen, Versuchsergebnisse, Berechnungen, Gewichte, Preise, Rechnungsbeispiele, Tafeln und Bilder. Bearbeitet von H. Haeder. 2. Auflage. Wiesbaden 1913. Preis beider Bände geb. 25 M. Oldenbourgs Technische Handbibliothek. Band XVLLL: Das städtische Gasrohrnetz. Seine Berechnung, sein Bau und Betrieb. Von Paul Brinkhaus, Ingenieur. Mit 22 Tabellen, 69 Abb. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 5 M. Tarifverträge und gerechte Entlöhnung im Maschinenbau. Von Dr. Ing. Weißhuhn. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geh. 2 M. Die Verwendung der seltenen Erden. Eine kritische Uebersicht von Dr. Richard C. Böhm. Mit 10 Abb. Leipzig 1913. Veit & Comp. Preis geh. 4,50 M, geb. 5,50 M. Sammlung Göschen. Die Kraftstellwerke der Eisenbahnen. Von S. Scheibner. 1. Band: Die elektrischen Stellwerke. 2. Band: Die Druckluftstellwerke mit elektrischer Steuerung. Sammlung Göschen. Die mechanischen Stellwerke der Eisenbahnen. Von S. Scheibner. 2. Band: Die abhängigen Stellwerke. Preis des Bandes geb. 0,90 M. Die Statik des Kranbaues mit Berücksichtigung der verwandten Gebiete: Eisenhoch-Förder- und Brückenbau. Von W. Ludwig Andree. Zweite Auflage. Mit 554 Abbildungen. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 14 M. Textabbildung Bd. 328 Wirtschaftliche Rundschau. Eisenproduktion im Dombrowaer Becken im ersten Halbjahr 1913. Nach den statistischen Daten der Bergwerksindustriellen des Dombrowaer Beckens hatten die Ausschmelzung und die Vorräte von Roheisen im ersten Halbjahr der letzten vier Jahre sich folgendermaßen gestaltet: Produktion Vorräte Pud 1913 12471768 2704806 1912 11879707 3576329 1911   9328286 2410138 1910   7589909 6212910 In Gußeisen betrugen die Produktion und die Vorräte in der ersten Hälfte 1913 im Vergleiche zu den früheren Jahren: Produktion Vorräte Pud 1913 1015097 118259 1912   896549 110731 1911   868551 285258 1910   779841 257597 Die Produktion von fertigem Eisen und Stahl (Walzprodukte) im ersten Halbjahr der vier letzten Jahre ist aus nachfolgender Tabelle zu ersehen: Produktion Vorräte Pud 1913 13869173 1350952 1912 12271376 1154299 1911 11356121 1066811 1910 10432215 1282939 In der Walzeisenproduktion weisen die größte Zunahme Sorteneisen und -Stahl auf, wovon im Vergleiche zum Jahre 1912 1137263 Pud oder 17 v. H. mehr hergestellt worden sind. An gewalzten Röhren, Schienen, Bolzen und Nägeln sind in der Berichtsperiode hergestellt worden: Produktion Vorräte Pud 1913 2572509 192435 1912 2226040 153719 1911 2015645 147254 1910 1578585 208691 (Nach der Torg. Prom. Gazeta.) Die Industrien Norditaliens. Der Norden Italiens ist trotz der vielen gesetzgeberischen Maßnahmen zur industriellen Hebung des Südens in gewerblicher Beziehung dem Süden weit vorangeeilt, indem von den insgesamt 16 Landschaften auf die 4 nördlichen, Piemont, Ligurien, Lombardei, Venetien, die zusammen sowohl der Einwohnerzahl als dem Flächenraum nach nur ungefähr ein Drittel Italiens ausmachen, etwa drei Fünftel der gesamten industriellen Bevölkerung und der Gesamtzahl der Pferdekräfte entfallen. Unter den einzelnen Provinzen ist die industriell bedeutendste Mailand mit 17495 Unternehmungen, 346649 Arbeitern und 137561 PS. Es folgen Turin mit 10303 Unternehmungen, 169600 Arbeitern und 121188 PS. und Genua mit 10152 Unternehmungen, 124897 Arbeitern und 101495 PS. Wie aus der nachfolgenden amtlichen Tabelle für das Jahr 1911 zu ersehen, beschäftigt sich mehr als die Hälfte Textabbildung Bd. 328 sämtlicher industrieller Unternehmungen mit der Verarbeitung der Produkte der Landwirtschaft, der Jagd und des Fischfangs (Holz, Getreide, Früchte, Gemüse, Samen, Häute, tierische Produkte, Papier). Es folgen der Bedeutung nach die Metallbearbeitungs- und die Textilindustrie. In bezug auf die Zahl der Unternehmungen und der Arbeiter nimmt die Industriegruppe, die, 'Kollektivbedürfnisse befriedigt', d.h. Betriebskraft, Licht, Wasser und Wärme verkauft, die letzte Stelle ein, in bezug auf die Antriebskräfte dagegen die erste Stelle: Industriegruppen Anzahl derUnter-nehmungen Anzahl derbeschäftigt.Personen Pferdekrafte Minenindustrie     4475     97295     23025 Industrien, die die Erzeugnisse    der Landwirtschaft, Jagd    und Fischerei bearbeiten    und verwenden 136530   663490   306983 Metallbearbeitungsindustrie   41405   395411   179833 Industrien, die Erze usw. ver-    arbeiten   17786   306639     54917 Textilindustrie   32619   657190   175203 Chemische Industrie     5727   103831   101528 Industrien usw., die Kollektiv-    bedürfnisse befriedigen     5442     81842   732284 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Zusammen 243984 2305698 1573773 (Aus einem Berichte des Kais. Generalkonsulats in Genua.) Errichtung einer Zementfabrik in Bombay. In Bombay ist unter der Leitung der Firma Killick, Nixon & Co. eine neue Zementfabrik, die „Bundi hydraulic Lime & Cement Co.“, mit einem Kapital von 1 Million Rupien gegründet worden. Die Fabrik soll in Bundi errichtet werden, einem Staat in Rajputana, an der Strecke zwischen Bombay und Delhi, wo sich ausgedehnte Lager von Kalk und natürlichen Zementsteinen befinden. Die Anlage wird imstande sein, täglich 3000 bis 5000 Kubikfuß Kalk und 50 Tonnen natürlichen Zement herzustellen. Ein Werk zur Fabrikation von Portlandzement ist gleichfalls geplant, das weitere 50 Tonnen täglich zu liefern imstande sein wird. Für diese Produkte hofft man besonders in Delhi guten Absatz zu finden, das nur etwa 400 Kilometer von Bundi entfernt ist. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bombay.) Bedarf des Auslandes. Aegypten. Lieferung von 16200 t Vignoles-Schienen, 700 t Laschen und Halteplatten sowie 2550 t Schienenstühlen. Verwaltung der Aegyptischen Staatseisenbahnen und -Telegraphen in Kairo. 20. November 1913. Aegypten. Lieferung von 1410 t Schrauben, Bolzen und Muttern. Ebendort. 15. November 1913. Bei den beiden vorgenannten Verdingungen sind zur Bewerbung nur diejenigen Firmen zugelassen, welche in die amtliche Liste der Verwaltung aufgenommen sind. Aegypten. Lieferung von Kohle, Petroleum und Benzin. Verwaltung der Küstenwache in Alexandrien. 1. Dezember 1913, mittags. 3 Verdingungen: 1. Lieferung von 4040 t Cardiff- und New Castle-Kohle. 2. Lieferung von 180 t Petroleum. 3. Lieferung von 7 t Benzin. Bedingungen in englischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. Bulgarien. Lieferung von gußeisernen Röhren und Zubehörteilen für die bulgarische Eisenbahnverwaltung. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. 25. November 1913. Anschlag Textabbildung Bd. 328 22500 Franken. Sicherheit 5 v. H. des Angebots. Lastenheft sowie sonstige Unterlagen bei der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen in Sofia erhältlich. An der Ausschreibung können nur solche Fabriken teilnehmen, die bereits den bulgarischen Eisenbahnen oder sonstigen Eisenbahnbehörden Röhren geliefert haben. Norwegen. Lieferung und Transport von Eisenbahnmaterial. 28. November 1913, 3 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania. 1. Lieferung von etwa 17976 t Eisenbahnschienen und Laschen, 2473 t Unterlegeplatten. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Anbud paa skinner m. v.“ werden im Bureau der Hauptverwaltung der Eisenbahnen, Bahnabteilung, in Kristiania, Jernbanetorvet 8-9, entgegengenommen. Spezifikationen und Bedingungen, sowie vier Zeichnungen zum Preise von 0,50 Kronen für jede, ebendaselbst. Spezifikationen und Bedingung auch beim „Reichsanzeiger“. 2. Angebote betreffend den Transport des unter 1. genannten Eisenbahnmaterials von Rotterdam oder Antwerpen nach norwegischen Häfen. Vertreter in Norwegen notwendig. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Tilbud om transport av jernbanematerial“ werden an der unter 1. bezeichneten Stelle entgegengenommen. Bedingungen und Spezifikationen ebendaselbst, sowie beim „Reichsanzeiger“. Siam. Lieferung von Eisenbahnmaterial für die siamesische Staatsbahn (Südbahn). Es handelt sich um Schienen und Kleineisenzeug, bei denen bekanntlich der Preis ausschlaggebend ist. Der Termin zur Abgabe dieser Angebote läuft am 13. Dezember d. J. ab. Türkei. Lieferung von 16000 m unterseeischem Kabel. Ministerium der Posten, Telegraphen und Telephone in Konstantinopel. Vorläufiger Zuschlag am 15., endgültiger am 17. November d. J. Angebote an das Verwaltungsbureau des genannten Ministeriums, woselbst Lastenhefte und Näheres. –––––––––– ☞ Den beigefügten Prospekt der Quarzlampen-Gesellschaft m. b. H. in Hanau empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser. Textabbildung Bd. 328