Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 321, Jahrgang 1906, S. 560
Download: XML
[Kleinere Mittheilungen.] [Kleinere Mittheilungen.] Bücherschau. Die Schaufelformen und Leistungen der Zentrifugalpumpen. Von H. Hagens, Zivilingenieur. Königsberg i. Pr., 1906. Härtung. Veranlassung zu dieser sehr zeitgemässen Schrift gaben umfangreiche Versuche des Verfassers an verschiedenen Zentrifugalpumpen. Die Bearbeitung derselben, sowie der Versuche anderer Autoren führten zu einer erheblichen Abweichung von den Ergebnissen der bestehenden Theorien. Der Verfasser hat daher auf Grund des Versuchsmaterials einen neuen Weg zur Berechnung der Pumpenleistung eingeschlagen und es erscheint diese auf ein reiches Versuchsmaterial gegründete Theorie in jedem Falle wertvoll in Anbetracht der heute noch recht unsichern Grundlage der hydraulischen Gesetze. Der Theorie wird der Gedanke zugrunde gelegt, dass das Wasser (unter der Annahme paralleler Wasserfäden) beim Durchgang durch das Rad in radialer Richtung nur der Wirkung der Zentrifugalkraft und in tangentialer Richtung derjenigen Kraft unterliegt, welche der tangentialen Komponente der absoluten Austrittsgeschwindigkeit entspricht. Auf dieser Grundlage und unter der Bedingung stossfreien Eintrittes werden die aufzuwendenden Arbeiten bestimmt und auch die Fälle erörtert, bei welchen kein stossfreier Eintritt stattfindet. Zur weiteren analytischen Untersuchung wird eine allgemeine Gleichung für die Schaufelkurve (allgemeine Spirale) angenommen, mit der sich nach Einführung besonderer Werte fast alle vorkommenden Verhältnisse behandeln lassen. Hiernach werden die Elemente der Pumpe, ihre Radien und Querschnitte bestimmt; die Benutzung der recht langen Formeln wird durch Tabellen erleichtert. Es folgen beachtenswerte Erörterungen über den Zusammenhang zw-schen Schaufelform, Druckhöhe und Geschwindigkeit der Pumpe insbesondere für den Fall stossfreien Eintritts. Es werden Formeln zur Berechnung des hydraulischen und mechanischen Wirkungsgrades aufgestellt unter Beifügung von Mittelwerten aus den Versuchen. Zur vollständigen Klärung dieser Fragen reichen indes die bis jetzt vorliegenden Versuche nicht aus. Es wird noch die Frage nach der Zweckmässigkeit eines Leitapparates zur Umsetzung der Geschwindigkeit in Druckhöhe behandelt und derselbe nur für solche Zentrifugalpumpen für geeignet gefunden, die gleichbleibende Umdrehungszahl und Förderhöhe haben; das trifft aber auch bei der Mehrzahl der Fälle zu. Weiter folgt eine kurze Besprechung der bisher noch nicht behandelten Schaufelformen, die nach der allgemeinen Gleichung noch möglich sind. Eine Reihe von Zahlenbeispielen erläutert zum Schluss den vorher dargelegten Rechnungsgang zur Bestimmung der Umdrehungsgeschwindigkeit und der Leistung für gegebene Wassermenge und Förderhöhe unter verschiedenen Bedingungen, ferner der Förderleistung bei verschiedenen Geschwindigkeiten. Die Ausführungen des Verfassers sind in sehr knapper Form gehalten; 17 Skizzen sind dem Text auf besondern Tafeln am Schlusse beigefügt. Die Abhandlung hat wohl Anspruch auf Beachtung seitens aller, welche mit dem heute mächtig zum Aufschwung gekommenen Zentrifugalpumpenbau zu tun haben. Dr. H. Meuth. Auskunftsbuch für Statische Berechnungen der Maschinen (Schnellstatiker). Von Franz Ruff, Zivil-Ingenieur. Frankfurt a. M., 1906. Verlag des Auskunftsbuch für Statische Berechnungen. Der „Schnellstatiker für den Hochbau“ desselben Verfassers hat in die betreffenden Fachkreise sehr schnell Eingang gefunden, was die Veranlassung gab, das vorliegende Werk für die statische Berechnung der Rädergetriebe, Tragachsen und Krane herauszugeben. In dem Werkchen von 110 Seiten Oktavformat wird die Berechnung der Triebwerke an den wichtigsten Beispielen mehrfach erläutert und darauf die statische Berechnung der Stabsysteme und Träger verschiedener, häufig wiederkehrender Kranarten. Allerdings muss gesagt werden, dass der Gesamtinhalt noch mehr zusammengedrängt werden könnte, wenn verschiedene Wiederholungen vermieden würden. Am meisten wird der Praktiker wohl die zeichnerische Tabelle normaler Transmissionswellen benutzen, die durch Anlegen eines Lineals aus den gegebenen Daten sofort den Wellendurchmesser anzeigt. Eins ist gegen das Werkchen einzuwenden, dass wegen der Mannigfaltigkeit der im Maschinenbau vorkommenden Konstruktionsmaterialien und der an das betreffende Maschinenteil gestellten Anforderungen die Berechnung der einzelnen Teile nach einem gegebenen Schema mit festgelegten Beanspruchungszahlen, die in der benutzten Formel oft gar nicht erscheinen, vielfach nicht möglich ist. Wesentlich günstiger liegen ja die Verhältnisse im Hochbau, wo man in normalen Fällen immer mit demselben Material und den gleichen Grundbedingungen zu rechnen hat. Aus dem Grunde dürfte das Büchlein in der Hand eines wenig geschulten Technikers bisweilen zu Dimensionierungen führen, die für den gerade vorliegenden Beanspruchungsfall unvorteilhaft sind. Stephan. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Beitrag zur Bestimmung der Formänderung gekröpfter Kurbelwellen. Von Georg Duffing, Ingenieur. Mit 18 Abb. und 2 lithographischen Tafeln. Berlin, 1906. Julius Springer. Preis geh. M. 1,60. Die Knickfestigkeit eines Stabes mit elastischer Querstürzung. Von Dr. H. Zimmermann, Wirkl. Geheimer Oberbaurat, Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Mit drei Abb., einer Tafel und zahlreichen Tabellen. Berlin, 1906. Wilhelm Ernst & Sohn. Turbodynamos und verwandte Maschinen. Von Dr. F. Niethammer O. Oe. Prof. für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Brunn. Mit 209 Abb. Zürich, 1906. Fritz Amberger vorm. David Bürkli. Preis geb. M. 8,–. Das Recht des Angestellten an seinen Erfindungen. Eine Sammlung der neueren reichsgerichtlichen Entscheidungen und Reformvorschläge. Von Ingenieur Hammer, Nürnberg. Nürnberg, 1906. C. Koch. Preis geh. M. 1,–.