Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 330, Jahrgang 1915, S. 299
Download: XML
Bücherschau. Bücherschau. Die Blechabwicklungen. Von Jaschke. Zweite Auflage. Berlin 1915. J. Springer. Preis 2,80 M. Der Umstand, daß nach dem Erscheinen der ersten Auflage im Jahre 1909 jetzt eine neue Auflage erforderlich war, zeigt, daß das Buch einem Bedürfnisse entspricht und in seiner übersichtlichen, leicht verständlichen Durchbildung auch den gestellten Ansprüchen voll genügt. Die hier behandelten Aufgaben sind nicht nur für den mathematisch geschulten Ingenieur bestimmt, sondern müssen auch für den Arbeiter in der Werkstatt leicht verständlich sein. Diesen Zweck hat Jaschke durch die übersichtliche Anordnung des Stoffes und die ausführlichen und dabei nicht weitschweifigen Konstruktionsangaben erfüllt. Die mathematischen Ableitungen sind zur Erklärung beigegeben, doch können sie ohne Nachteil für die praktische Verwertung überschlagen werden, wie der Verfasser auf Grund mehrerer Zuschriften auch im Vorwort gleichfalls feststellen konnte. Das Werkchen kann daher allen, die sich mit Blechabwicklungen zu beschäftigen haben, sei es im Konstruktionsbüro, sei es in der Werkstatt, bestens empfohlen werden. Für diejenigen, denen das behandelte Gebiet nicht schon von der ersten Auflage her bekannt ist, diene nachfolgende kurze Inhaltsangabe der neuen Auflage. Im ersten Abschnitt werden Abwicklungen zylindrischer und prismatischer Körper und deren gegenseitige Anschlüsse behandelt, dabei auch unter anderen Umbördelungen, wie sie z.B. für das Aufsetzen des Dampfdomes auf den Dampfkessel vorkommen. Im zweiten Abschnitt finden sich konische Körperformen, nämlich Kegel, Kegelstümpfe und Körper mit Pyramiden- und ähnlichen Formen, sowie ihre gegenseitigen Durchdringungen und ihre Anschlüsse an zylindrische Körper. Besonderes Interesse werden die hierin auch ausführlich behandelten Anschlüsse zweier konischer Rohre verschiedenen Durchmessers und zweier konischer Rohre gleichen Durchmessers (sogenannte Hosenrohre) aneinander finden, wie sie für Wasserturbinenanlagen sehr häufig sind. Im dritten Abschnitt sind die seltener vorkommenden Umdrehungsflächen, und zwar davon die Kugel und das aus der Umdrehung eines Spitzbogens entstehende sogenannte Ogival sowie Anschlüsse dieser Körperflächen an andere Körper besprochen. Der vierte und letzte Abschnitt gibt noch eine für die Herstellung von Förderschnecken erforderliche Abwicklung der Schraubenfläche. Dipl.-Ing. Ritter, Gleiwitz. Der Torsionsindikator I. Von Dr.-Ing. Paul Nettmann. Die elektrischen Methoden zur Verdrehungsmessung. 78 Seiten mit 34 Abbildungen. Berlin 1912. M. Krayn. In dem vorliegenden Heft werden diejenigen Verfahren zur Verdrehungsmessung beschrieben, die sich elektrischer Hilfsmittel bedienen, von der einfachen Verzeichnung von Marken auf der Welle mit dem elektrischen Funken bis zu den Methoden, bei denen geeignet angebrachte Kontakte bei der Drehung der Welle geöffnet und geschlossen oder Wechselströme induziert werden, Diese Verfahren sind an Hand von guten Abbildungen leicht verständlich geschildert, nur einige, offenbar Photographien benutzende Abbildungen sind wegen der kleinen Buchstaben schwer zu entziffern. Höhere Mathematik ist, da sie entbehrlich ist, imallgemeinen nicht benutzt, mit Ausnahme des Abschnittes über den einen fernanzeigenden Torsionsindikator von Denny und Johnson. Zu erwähnen wären noch einige Druckfehler, von denen aber höchstens das p1 und p2 statt t und u (S. 29 Z. 6) und der in der Formel (2) Seite 53 Zeile 3 etwas stören, wo es rechts LC' + Mi' statt LC' + Wi' heißen muß. Neben der Beschreibung der bekannten Methoden gibt der Verfasser einige eigene Vorschläge, die er der Oeffentlichkeit als Anregung zur Verfügung stellt. Diesem 1. Teil geht offenbar noch ein Teil voraus, der nach Andeutungen im Text vermutlich „Allgemeine Gesichtspunkte“ überschrieben ist. Zwei weitere Teile sollen die mechanischen und optischen Verfahren zur Umdrehungsmessung behandeln. Außerdem werden in der Vorrede noch vier Teile in Aussicht gestellt: Die Messung der Verdrehung aus der Aenderung der physikalischen Eigenschaften im Einklang mit der Beanspruchung von Konstruktionselementen; die Eichung der Wellen oder Versuchskörper; die Propellerschubmessung; die Verdrehungsschwingungen der Wellen. Gruschke. Algebra. Von E. Netto. Grundlehren der Mathematik. Erster Teil, zweiter Band. Mit 8 Abbildungen. XII und 232 Seiten. Leipzig und Berlin 1915. B. G. Teubner. Preis geb. 7,20 M. Während die drei ersten Kapitel über Determinanten und Funktionen handeln, beginnt das vierte Kapitel mit den Gleichungen. Es werden die Lösungen der Gleichungen, bis einschließlich vierten Grades mitgeteilt; alsdann wird der Hauptsatz der Algebra bewiesen, daß jede Gleichung n-ten Grades genau n Wurzeln besitzt Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit Gleichungen beliebigen Grades, den Beschluß macht der Sturmsche Satz, der sich mit den reellen Wurzeln einer Gleichung beschäftigt und ihre Anzahl innerhalb bestimmter gegebener Grenzen finden lehrt. Diese Frage ist bei der näherungsweisen Bestimmung einer Gleichungswurzel von größter Bedeutung. Das Buch ist flott geschrieben und leicht verständlich, so daß es allen denen empfohlen werden kann, die ihre algebraischen Kenntnisse in kurzer Zeit gründlich vertiefen wollen. A. Baruch. Vorlesungen über projektive Geometrie. Von F. Enriques. Deutsche Ausgabe von H. Fleischer. Mit einem Einführungswort von F. Klein u. 186 Abbildungen. Zweite Auflage. XIV und 354 Seiten. Leipzig und Berlin 1915 B. G. Teubner. Preis geh. 9,– M. geb. 10,– M. Die zweite Auflage dieses bekannten und verbreiteten Lehrbuchs unterscheidet sich nicht wesentlich von der ersten Auflage. Es behandelt die projektiven Beziehungen zwischen den Grundgebilden, aus denen sich eine Figur zusammensetzt. Aus dem Inhalt erwähne ich die Kapitel IX bis XII, die sich mit den Kegelschnitten beschäftigen, und unter ihnen noch besonders das Kapitel XI, betitelt „Bestimmte Aufgaben“, wo z.B. die mit Zirkel und Lineal lösbaren Aufgaben einer eingehenden Erörterung unterzogen werden. A. Baruch. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Schwedisches Industriebuch. Herausgegeben zum Baltischen Ingenieur-Kongreß Malmö 1914. Deutsche Ausgabe bei Julius Springer. Berlin. Preis geb. 6,– M. Arbeitserträge für das Baugewerbe. Von Architekt E. Beutinger, 6. Auflage. Darmstadt 1915. Alexander Koch. Preis geb. 11,50 M. Der städtische Tiefbau. Von Gürschner und Benzel. Erster Teil. Bebauungspläne und Stadtstraßenbau. Von Prof. Benzel. 2. Auflage. Leipzig 1915. B. G. Teubner. Preis geh. 3,80 M. Geometrische Experimente. Von Prof. Dr. Johannes Hjelmslev. Aus dem Dänischen übersetzt von Albert Rohrberg. Leipzig 1915. B. G. Teubner. Preis geh. 2,40 M. Graphische Methoden. Von Prof. C. Runge. Leipzig 1915. B. G. Teubner. Preis geh. 4,40 M, geb. 5,– M. Motorenkunde für Flugtechniker. Von Ingenieur Stephan Popper. Wien 1915. Verlag des k. k. österreichischen flugtechnischen Vereins. Die moderne Vorkalkulation in Maschinenfabriken. Von M. Siegerist und F. Bork. Berlin 1915. M. Krayn. Preis geb. 4,– M. Bibliothek der gesamten Technik. Band 233. Technische Wärmelehre. Von Dipl.-Ing. Gustav Puschmann. Leipzig 1915. Dr. Max Haenecke. Von der Feldpost zur Postreform. Zwei Anregungen. Von Dipl.-Ing. Speiser. Leipzig 1915. Karl Ernst Pöschel. Die Verwendung von Preßluft im Bergbaubetriebe. Von Bergingenieur August Eugen Liwehr. Weimar 1915. Karl Steinert. Preis geh. 5,– M, geb. 5,80 M. Textabbildung Bd. 330