Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 331, Jahrgang 1916, S. 376
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Bücherschau. Bücherschau. Störungen am Flugmotor. Ihre Ursachen, Auffindung und Beseitigung nebst Flugmotorenkunde. Von Dr. Fritz Huth. (Flugtechn. Bibliothek Bd. 3.) 176 S. mit 158 Abb., darunter 4 Taf. u. einer Störungstabelle. Berlin 1916. Rich. Carl Schmidt & Co. Preis geb. 2,80 M. Das uns vorliegende kleine Buch will dem Flugschüler den Weg zeigen, die Fehler des nicht einfach gestalteten Flugmotors schnell aufzufinden und, wenn möglich, auch beseitigen zu können. Es ist dies keine leichte Aufgabe. Die vielen Einzelteile eines solchen Motors dem Flugschüler leicht verständlich zu erklären und das Wesentliche kurz hervorzuheben ist dem Verfasser meistens gut geglückt. Das wichtige Kapitel „Vergasung“ ist dabei kurz gehalten, Es wird nur der Cudell-, Mercedes- und der Benz-Vergaser erklärt. Noch kürzer sind die Kapitel „Schmierung“ und „Kühlung“ abgefaßt. Als Beispiel eines Umlaufmotors wird der Gnomemotor besprochen. In Tabellenform sind schließlich die am Flugmotor auftretenden Störungen zusammengestellt. Zu der „Art der Störung“ wird die sachgemäße „Untersuchung“ angegeben, die die „Ursache der Störung“ aufdeckt und die die entsprechende „Abhilfe“ nennt. Den Schluß des Buches bildet ein ausgedehnter Anhang, bestehend aus Notizblätter, Formulare und Inserate. Bei Flugschülern und solchen, die es werden wollen, wird das Buch sicher auf eine beifällige Aufnahme rechnen können. Wimplinger. Die Mineralschätze der Balkanländer und Kleinasiens. Von Hofrat C. Doelter, Prof. an der Universität Wien. 138 Seiten mit 27 Textabbildungen. Stuttgart 1916. Ferd. Enke. Preis geh. 6,40 M. Nachdem schon von verschiedenen berufenen Seiten über den Gegenstand geschrieben worden ist (vgl. Krusch, Fred usw.), hat der bekannte Wiener Forscher hier zum ersten Male in einheitlicher und zusammenfassender Weise, die bisher über die Mineralschätze des Balkans bekannt gewordenen Tatsachen zusammengestellt und kritisch beleuchtet, was bei dem allseitigen Interesse, das in den Mittelstaaten für den Orient besteht, dankbar zu begrüßen ist. Wie der Verfasser im Vorwort selbst sagt, ist die Behandlung der einzelnen Länder ungleich ausgefallen, weil eben die Kenntnisse über die geologischen Verhältnisse der einzelnen Länder verschieden sind. Am eingehendsten ist Altserbien, d. i. der Teil Serbiens, wie er vor dem letzten Balkankriege bestand, behandelt. In einem kurzen Abriß über die Geschichte des serbischen Bergbaues, der bis in die Römerzeit zurückgeht, mit der Türkeninvasion fast ganz zum Erliegen kommt und sich erst in letzter Zeit, namentlich in den letzten zehn Jahren wieder zu größerer Blüte erhob, erläutert Doelter die Gründe, die für das Erliegen des Bergbaues auf der Balkanhalbinsel bestimmend gewesen sind. Ueber die Zukunft des serbischen Bergbaues spricht sich der Verfasser dahin aus, daß bei Einführung einer halbwegs guten Verwaltung und bei fortschreitender Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, der Bergbau in Serbien sich bedeutend heben kann und gute Ergebnisse zeitigen wird. Es folgt dann ein kurzer Abriß über das serbische Berggesetz und ein Verzeichnis der Bergwerks-Gesellschaften und -Konzessionen Serbiens, die besonders den Kaufmann interessieren dürften. Einer Uebersicht über die in Serbien vorkommenden nutzbaren Mineralien und über die Art ihres Vorkommens, sowie der Anführung der wichtigsten Literatur folgt die geologische Beschreibung des Landes, wobei auf die besondere Wichtigkeit der Eruptivgesteine als erzführende Zonen hingewiesen wird. Dann wird die Entstehung der Erzlagerstätten besprochen. Ein weiterer Abschnitt behandelt die Montanstatistik. Daran schließt sich die genaue Beschreibung der wichtigsten Erzlagerstätten. Es seien hier nur einige genannt: Die Kupferlagerstätte von Bor, die Erzlagerstätten von Majdanpek, die Goldlagerstätten des nordöstlichen Serbiens, die Bleigruben von Majdan Kacajnd, die Wismutgänge von Aljin-Dol und Jasikova, das Quecksilberbergwerk von Avala-Baege, das Bergrevier von Rudnik, die Erzlager im südwestlichen Serbien, des Kopaonik-Gebirges; die Beschreibung der serbischen Kohlenlagerstätten, die besonders für die Staatseisenbahnen wichtig sind, bildet den Beschluß des Abschnittes über Serbien. Die über Bulgarien bestehende einschlägige Literatur ist, wenn auch Bulgarien im allgemeinen durch die Arbeiten von Hochstetter und Toula ziemlich gut bekannt ist, ungleich kleiner als die über Serbien, Nach einem kurzen Abschnitt über die Geologie des Landes und Mazedoniens, sowie über die Entstehung der Erzlagerstätten behandelt Doelter die Metallvorkommen Bulgariens Gold, Eisenerze, Blei, Silber, Kupfer, Chrom und Mangan sind hauptsächlich Gegenstand des Bergbaues. Die Blei-Zinklagerstätte von Lakatnik wird ausführlich beschrieben. Für die Zukunft des bulgarischen Erzbergbaues erhofft Doelter auch hier, nach Ausgestaltung der Verkehrsverhältnisse usw. eine Hebung des Bergbaues in dem an metallischen Bodenschätzen nicht armen Lande. In bezug auf Kohlen schildert der Verfasser Bulgarien als reicher als Serbien. Man hat es zum Teil mit Steinkohlen, zum Teil mit Braunkohlen zu tun. Die Vorkommen haben günstige Lage und führen gute Kohlenflöze. Die einzelnen Vorkommen der Anthrazite (Belogradschik), der Kreidekohlen (Balkanbecken) und der tertiären Braunkohlen (Pernik, Tscham, Dere, Becken des schwarzen Meeres, Donaubecken u.a.) werden ausführlich behandelt. Angeschlosssen ist ein kurzer Abschnitt über das bulgarische Berggesetz. Es folgt dann die Beschreibung der bergbaulichen Verhältnisse Serbisch-Mazedoniens, worunter Doelter den im Bukarester Frieden angegliederten Teil Mazedoniens versteht. Auch in diesen Landesteilen ist seit uralten Zeiten Bergbau umgegangen. Als besonders wichtig sind hervorgehoben die Bergreviere von Kratowo und Zletowo (Blei, Mangan, Eisenerze, Kupferkies, Schwefelkies) und das Antimon- und Arsenbergwerk von Allschar (Bezirk Monastir). Bei der Beschreibung der geologischen Verhältnisse Griechisch-Mazedoniens wird das Land als sehr erzreich geschildert (Chalkidike = die Erzreiche). Das Gebiet ist reich an Waschgold, Chrom, Blei, Zink, Kupfer, Arsen. Durch besonders viel mineralische Bodenschätze zeichnet sich die Umgegend von Saloniki aus. Auch in diesem Abschnitt des Buches wird die griechische Berggesetzgebung kurz gestreift. Ueber den Bergbau im südlichen eigentlichen Griechenland sagt Doelter nichts. In der europäischen Türkei, deren Gebiet ja seit dem Bukarester Frieden sehr gering ist, kommen nur wenige Mineralschätze vor. Der Hauptreichtum der Türkei an mineralischen Bodenschätzen liegt in Kleinasien, das der Verfasser im Anhang bespricht. Schon bei der Besprechung des europäischen Teiles stellt Doelter aber hochinteressante Betrachtungen über die Bergwerkskonzessionen in der Türkei überhaupt und über die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung des Bergbaues in der Türkei an. Die Gründe für das Darniederliegen des türkischen Bergwesens sind zu suchen: einmal in der umständlichen und teueren Erlangung der Konzessionen, in den mangelhaften Verkehrsverhältnissen, dann auch zum Teil in dem ablehnenden Verhalten der Bevölkerung, begründet in dem Mißtrauen der Leute, die früher zu Frondiensten von Seiten der Behörden herangezogen worden sind, eine Befürchtung, die natürlich heute grundlos ist. Doelter gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Bergbau in der Türkei nach dem Kriege mehr und mehr aufblühen möge. Die in der europäischen Türkei in beschränktem Maße auftretenden Mineralien sind: Eisenerze, Kupfererze, Kohlen und Petroleum. Ueber den Mineralreichtum Albaniens und Montenegros ist nur wenig bekannt. In Albanien sollen Kupfer- und Eisenerze vorkommen; das Land enthält auch gute Braunkohle, jedoch allem Anschein nach nur wenig Erze. Dagegen sind andererseits einige andere nutzbare Mineralien vorhanden, zum Beispiel Asphalt, Erdwachs, Bauxit, Marmor. In Montenegro sollen an verschiedenen Stellen Braunkohlenlager auftreten. Doelter verbreitet sich dann kurz über die Arbeiterfrage in den Balkanländern und Kleinasien und spricht sich dahin aus, daß die Brauchbarkeit der Leute verschieden sei, je nach Rasse, Gegend, Religion, Kulturstufe, Lohnansprüchen usw. Es ist aber zu hoffen, daß unter Leitung ausländischer, namentlich tüchtiger deutscher Ingenieure und Aufsichtsbeamten ein guter Arbeiterstamm herangezogen werden kann, zumal wenn bessere Löhne als bisher gezahlt werden. Erwähnt sei hier, daß die türkische Regierung in jüngster Zeit eine Anzahl jüngerer Leute nach Deutschland geschickt hat, um auf deutschen Bergakademieen Bergfach zu studieren. In der Schlußbetrachtung bezeichnet Doelter den nordöstlichen Teil von Serbien (Bor, Majdanpek, Deli-Jovan usw.), das Rudnik- und Kopaonik-Gebirge, sowie Bulgarien in bezug auf Kohlen als die Gebiete, die die größte Zukunft haben. Auch der Erzbergbau in Griechisch-Mazedonien dürfte aussichtsreich sein. Im Anhang behandelt Doelter dann die Mineralschätze der asiatischen Türkei. Wenn auch im Bukarester Frieden einige wichtige Erzgebiete von der Türkei an die Balkanstaaten abgetreten werden mußten, so dürfte doch Kleinasien noch große Bodenschätze bergen. Es ist zu bemerken, daß einer günstigen Entwicklung des Bergbaues in diesem Gebiete die oben bei den Balkanländern schon als erschwerend hervorgehobenen Momente hier noch in viel größerem Maße vorhanden sind. Die wichtigsten Erzeugnisse der Türkei sind zum Teil Erze, zum Teil Kohlen, dann aber auch andere nutzbare Mineralien, die an anderen Stellen der Erde gar nicht oder doch nur in ganz geringen Mengen vorkommen, zum Beispiel Pandermit, Meerschaum, Schmirgel. Das wichtigste Erz für die Türkei ist das Chromerz. Die Vorräte sind so groß, daß der Weltbedarf leicht durch die jetzt schon im Betriebe befindlichen Gruben gedeckt werden könnte. Das Erz kommt an verschiedenen Stellen vor, die wichtigsten Reviere liegen an der Südwestküste von Anatolien und südwestlich und südlich vom bythinischen Olymp. Die Grube von Daghardy allein liefert jährlich 12000 t Erz im Werte von einer Million Mark. Eisenerze sind an vielen Stellen und auch in größeren Mengen vorhanden. Doelter sagt, daß das Land zu den eisenreichsten gehöre. Es werden Erze mit 60 und 71 v. H. Eisen genannt. Besonders eisenreich ist die Provinz Aidin, die Vilajets Brussa, Erzerum, dann Mittelsyrien, Lasistan. Manganerzlager stehen an der Provinz Smyrna und an der pontischen Küste in Abbau. Verschiedene Quecksilbervorkommen sind durch Phillipson bekannt geworden, sie sind jedoch zum Teil noch nicht aufgeschlossen. Arsen und Antimon kommen an verschiedenen Stellen vor. Auch einige Goldvorkommen werden eingehend beschrieben. An verschiedenen Stellen des Landes kennt man Vorkommen von silberhaltigem Bleiglanz, zum Beispiel Bulgar-Dagh (Vilajet Konia), Balia, Lidjessi. Das wichtigste unter den vielen zum Teil aussichtsreichen Kupfervorkommen ist Arghana-Maden, mit einem angeblich 13 bis 14 v. H. Kupfer enthaltenden Kupferkies. Die asiatische Türkei wird von Doelter als kohlenreich bezeichnet. Das wichtigste Gebiet ist das von Heraklea, das hauptsächlich zur Versorgung Konstantinopels mit Steinkohlen in Betracht kommt. Ferner das Kohlengebiet am Marmarameer. Auch an anderen Stellen kommen Stein- und Braunkohlen vor (an der russischen und persischen Grenze, in Mesopotamien, Syrien, am Libanon u.a.m.). Die Gegend am Toten Meer ist sehr asphaltreich, trotzdem ist aber noch kein großzügiger Abbau vorhanden. An sonstigen nutzbaren Mineralien wären besonders zu erwähnen: 1. Steinsalz, in der inneranatolischen Salzwüste. Wichtig sind die Abraumsalze am Westufer des Toten Meeres, wo möglicherweise größere Kalisalzlager vorkommen. 2. Für Erdöl kommen in Betracht: Palästina, Mesopotamien und die Ufer des Roten Meeres. Die Erdölindustrie namentlich in Mesopotamien hat eine große Zukunft. Wichtig sind 3. für die Türkei Pandermit, Schmirgel und Meerschaum. Pandermit, ein borsaures Salz, das sonst nur noch in Nordamerika auftritt; Schmirgel wird in großen Mengen gewonnen. Der Hauptfundort ist Gümüsch-Dagh. Der kleinasiatische Schmirgel steht dem von Naxos an Qualität etwas nach. Der Meerschaum ist ein fast ausschließlich türkisches Mineral, die Vorkommen liegen bei Eskischehir. Bergreferendar Wüster. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Anleitung zum Verspannen von Flugzeugen. Nach praktischen Erfahrungen von Dipl.-Ing. Walter Boldt, Assist. für Flugmotore an der Kgl. Techn. Hochschule Berlin, Mit 9 Abb. Berlin 1916. M. Krayn. Preis geh. 1,50 M. Ein Wort an die unten und die oben von einem deutschen Sozialdemokraten. Fränkh'sche Verlagshandlung Stuttgart. Preis geh. 0,30 M. Versuche an Dampfmaschinen, Dampfkesseln, Dampfturbinen und Dieselmaschinen. Zugleich Hilfsbuch für den Unterricht in Maschinenlaboratorien technischer Lehranstalten. Von Franz Seufert. Vierte, erweiterte Auflage. Mit 45 Abb. Berlin 1916. Julius Springer. Preis geb. 2,80 M. Uhland's Ingenieur-Kalender. Begründet von Wilhelm Heinrich Uhland. 43. Jahrg. 1917. Bearbeitet von R. Wilcke, Ingenieur in Leipzig. In zwei Teilen. Leipzig. Alfred Kröner. Preis in Leinen 3,– M, in Lederband 4,– M. Die deutschen bautechnischen Fachschulen und der mathematische Unterricht. Von Prof. Martin Girndt. J. M. U. K. Band IV, Heft 3. Leipzig und Berlin 1916. B. G. Teubner. Preis geh. 7,20 M. Neuerungen an Lokomotiven der preußisch-hessischen Staatseisenbahnen. Erweiterte Ausarbeitung eines im Verein deutscher Maschineningenieure am 13. Dezember 1912 gehaltenen Vortrages von Gustav Hammer, Regierungsbaumeister, Eisenach. Mit 190 Abb. Sonderabdruck aus „Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen“, Berlin 1916. F. C. Glaser. Metallphysik. Von Walter Deutsch. Braunschweig 1916. Friedrich Vieweg & Sohn. Preis geh. 3,– M. Sammlung Vieweg. Tagesfragen aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der Technik. Heft 36. Die Wahl der Stromart für größere elektrische Bahnen. Von Dr. W. Kummer. Braunschweig 1916. Friedr. Vieweg & Sohn Preis geh. 2,80 M. Geometrie und Maßbestimmung der Kulissensteuerungen. Ein Lehrbuch für den Selbstunterricht mit zahlreichen Uebungsaufgaben und 20 Tafeln. Von R. Graßmann, Prof. an der Techn. Hochschule in Karlsruhe. Berlin 1916. J. Springer. Preis geh. 8,– M. Textabbildung Bd. 331