Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 334, Jahrgang 1919, S. 65
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Bücherschau. Bücherschau. Die staatswirtschaftliche Verwertung der Kohle. Von Besemfelder. Berlin 1919. Carl Heymann. Der Verfasser hatte 1915 an den damaligen Reichskanzler eine Denkschrift eingesandt über „Das Heizungs- und Stickstoff-Problem nach dem Kriege“. Dje Regierung hatte darauf Gutachten von anderer Seite eingefordert; der Verfasser bedauert aber, daß die ganze Angelegenheit von der Regierung nicht richtig behandelt sei, so daß eine falsche Meinung über den Wert seiner Vorschläge für die Abbürdung der Kriegslasten entstehen könne. In der vorliegenden Druckschrift gibt nun der Verfasser zur Darlegung seiner Vorschläge eine weitere der Regierung eingereichte Denkschrift wieder und setzt sich in den folgenden Abschnitten mit den von der Regierung herangezogenen Gutachtern auseinander, die seine Vorschläge in der Hauptsache abfällig beurteilten. In dem ersten Teile „Das belagerte Deutschland und sein Stickstoff“ legt der Verfasser seine zwei Hauptziele dar, nämlich erstens den für die Landwirtschaft nötigen Stickstoff in Deutschland selbst zu gewinnen, und zweitens dem Staate eine sehr bedeutende Einnahmequelle zu verschaffen. Hinsichtlich der erforderlichen Stickstoffmenge für die Landwirtschaft stützt sich der Verfasser hauptsächlich auf die von Professor Gerlach in Bromberg aufgestellten Zahlen. Er verwirft den Kalkstickstoff als Düngemittel und folgert, daß die vorläufig als unbedingt nötig bezeichnete Stickstoffmenge schon durch Aufbereitung des animalischen Düngers und Benutzung der Spülwässer und des Klärschlammes gewonnen werden könne. Für den voraussichtlich aber später stark erhöhten Bedarf an Stickstoff müsse der aus Kohle gewonnene Stickstoff eintreten. Deshalb und zur Gewinnung der weiteren Nebenstoffe dürfe nur soviel Kohle als solche bezw. als Koks verbrannt werden, wie die hüttentechnischen Verfahren unbedingt erfordern. Die Hauptmenge der geförderten Kohle dürfe nur in vergastem Zustande verbrannt werden, nachdem durch die vorhergehende Entgasung alle Nebenstoffe gewonnen sind. Kohle sei nach dem Worte von Riedler kein Brennstoff, sondern ein Rohstoff. Durch die vereinigte Entgasung soll ein Mischgas von etwa 3200 Cal/m3 erzeugt werden und zwar als Staatsmonopol, dessen Reingewinn der Verfasser auf 13,5 Milliarden M. im Jahre berechnet. Näheres über die wirtschaftliche Durchführung der Verteilung des Gases durch Fernleitungen sagt der Verfasser leider nicht, er nimmt nur Bezug auf wirtschaftlich gut arbeitende Gasfernleitungen in England und Amerika. So wenig die Schrift auch alle Zweifel über die Güte der Vorschläge heben kann, so ist sie bei der Wichtigkeit der Kohlenfrage und bei der Menge des gebotenen Zahlenstoffes doch in hohem Grade fesselnd. Ueber die Auseinandersetzung des Verfassers mit den von der Regierung veranlaßten Gutachten mag hier nur erwähnt sein, daß sie teilweise auch die Wirtschaftlichkeit der Verteilung anzweifeln. Im übrigen sind die Gutachten nur mittelbar durch die Entgegnung wiedergegeben, zu genauerer Nachprüfung müßte man auf die von der Regierung herausgegebenen Urschriften zurückgehen. Rotth. Kurzer Leitfaden der Elektrotechnik. Von Rudolf Krause. Herausgegeben von Prof. Vieweger. Dritte verbesserte Auflage, Berlin 1918. Julius Springer. Preis geb. M 8,–. Das vorliegende Buch gibt eine Einführung in das Gebiet der Starkstromtechnik. Insbesondere für den Gebrauch an Lehranstalten gedacht, will es dem Schüler einen Einblick in das Wesen der in der Elektrotechnik verwendeten Einrichtungen und ein Verständnis ihrer Wirkungsweise vermitteln. In der richtigen Erkenntnis, daß ein Zuviel für den Anfänger immer vom Uebel ist, ist die mathematische Behandlung des Stoffes den entsprechenden Spezialwerken überlassen worden. Es wird nur Anschauung gegeben, in leicht faßlicher beschreibender Schilderung, unterstützt durch zahlreiche, dem Zwecke besonders angepaßte Skizzen oder Beispiele. Es ist zu erkennen, daß der Verfasser sich bemüht hat, alles Erschwerende oder Ablenkende streng zu vermeiden, um das Interesse des Lesers nicht zu ermüden, mit der Wirkung, daß auch ein Laie ohne Mühe dem Vortrag zu folgen vermag. Trotz der begrifflich einfachen Darstellung ist diese inhaltlich eine ziemlich weit umfassende, bei der auch Neuerscheinungen weitgehend berücksichtigt wurden. Bei der Vielheit des behandelten Stoffes kann der Inhalt hier nur andeutungsweise bezeichnet werden. Grunderscheinungen, Begriffe der Elektrotechnik, Erzeugungsarten, Stromerzeuger, Umwandler, Motoren, Meßinstrumente, Verteilungsanlagen, Apparate, Einrichtung derselben, Beleuchtungskörper usw. Rich. Müller. Die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung der Kokerei mit Gewinnung von Nebenprodukten. Von Prof. Ed. Donath aus Brünn. Sonderdruck aus der Montanistischen Rundschau VIII. Jahrg. 1916, Heft 7 und 8. Wien. Der Aufsatz enthält eine fesselnde Zusammenstellung der Forschungen, der Erfolge und der Literatur über die Entwicklung der Nebenproduktengewinnung. Nach einigen allgemeinen und statistischen Bemerkungen erörtert der Verfasser die Gründe, die – namentlich während des Krieges – die außerordentlich steigende technische Bedeutung und den wirtschaftlichen Wert der aus der Steinkohle gewonnenen Nebenerzeugnisse in Deutschland und Oesterreich-Ungarn zur Folge gehabt hat. Während noch bis vor kurzem die Ausnutzung der Kohle eine sehr unwirtschaftliche war – und zum Teil noch ist –, hat der Krieg hier einige erfreuliche Wandlungen geschaffen. Infolge des Ausfalles der Chilisalpeterausfuhr mußten für Düngezwecke die Ammoniakverbindungen, namentlich Ammoniumsulfat als Ersatz herangezogen werden. Von besonderer Bedeutung jedoch war die Heranziehung des Ammoniaks zur Salpetersäurefabrikaton (Sprengstoffe). Da eine Luftsalpetersäurefabrikation mit Rücksicht auf die fehlenden sehr großen Energiemengen zunächst nicht in Frage kommen konnte, wurde mit großem Fleiß und Erfolg am Ostwaldschen Verfahren zur Oxydation von Ammoniakgas mittels Luftsauerstoffs und Platin von besonderer Oberflächengestaltung als Katalysator gearbeitet. (Die „Bamag“ hat bereits 1915 30 Anlagen mit einer Leistung von jährlich über 12 Mill. kg Ammoniakoxydation in Betrieb gesetzt, weitere Anlagen nach Frank-Caro hatte sie im Bau.) In Deutschland wurde die synthetische Salpeterfabrikation von der Privatindustrie mit staatlicher Unterstützung betrieben, in Oesterreich errichtete hauptsächlich der Staat selbst bedeutende Anlagen. Auf diese Weise konnten sich beide Staaten ohne Schwierigkeiten vom Auslande unabhängig machen und es erscheint wahrscheinlich, daß die synthetische Salpetersäureerzeugung den Chilisalpeter in der Industrie der Mittelmächte verdrängen wird. Donath sieht mit Recht die Salpetersäurefabrikation durch katalytische Ammoniakoxydation als die bedeutendste chemisch-technische Errungenschaft der letzten Jahre an und widmet ihr eine eingehende Erörterung. Der Gedanke der katalytischen Oxydation mit Platinkontaktsubstanzen ist schon seit 1899 (Kuhlmann) mehrfach eingehend untersucht worden, eine Uebertragung in die Technik aber datiert erst nach den Arbeiten und Patenten von Ostwald. Es folgt dann eine interessante Zusammenstellung der Literatur und der einschlägigen Patente (Frank-Caro, Badische Anilin) unter Hinweis darauf, daß infolge der Lücken der deutschen Patentgesetzgebung und der dementsprechenden Praxis des Patentamtes, die Erfindung schwer Patentschutz finden konnte, so daß sich England ihrer bemächtigen und sie zuerst in Norwegen und Südafrika im Betriebe anwenden konnte. Donath bespricht dann kritisch eine Reihe von Aufsätzen über die Ammoniakoxydation, die interessante technische und wirtschaftliche Aufschlüsse geben, zum Beispiel Dieffenbach (Chem. Ind. 1914, S. 266), Uhde (Chem.-Ztg. 1914, S. 1015), Kochmann (Deutscher Salpeter). Sodann folgt eine Besprechung des Häusserschen Verfahrens, das Dobbelstein im Glückauf 1912 beschrieben hat. Das Verfahren beruht auf Verbrennung des Luftstickstoffes zu Stickoxyd bei hohen Temperaturen, welche hier durch die explosionsartige Verbrennung von Gasen von höherem Heizwert mit Luft unter Beimengung von Sauerstoff entstehen. Nachdem Donath die Herstellung von Mineralhefe mit Hilfe von Ammoniumsulfat nach dem Verfahren von Delbrück besprochen hat, erörtert er kurz das Ammoniak-Erzeugungsverfahren nach Haber-Le Rossignol, das er als eines der schönsten Ruhmesblätter in der Geschichte der Technik des Deutschen Reiches bezeichnet. Zum Schluß bebt Donath noch die steigende Bedeutung sonstiger Nebenprodukte – Benzol (Motortreibmittel), Trinitrotoluol (Sprengstoff), Steinkohlenteer, Koks und Leuchtgas – hervor. Wüster. Arithmetik und Algebra zum Selbstunterricht. Von P. Crantz. Erster Teil: Die Rechnungsarten, Gleichungen ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten, Gleichungen zweiten Grades. Fünfte Auflage. – Zweiter Teil: Gleichungen, arithmetische und geometrische Reihen, Zinseszins- und Rentenrechnung, komplexe Zahlen, binomischer Lehrsatz. Vierte Auflage. (A. N. u. G. 110 und 205.) Leipzig 1918. B. G. Teubner. Preis M 1,50. Diese beiden, für den Selbstunterricht bestimmten Büchelchen sind wohl geeignet, in die Elemente der Arithmetik und Algebra mit Erfolg einzuführen. Zum zweiten Teil möchte ich zwei Bemerkungen machen. Der § 19 bedarf einer Umarbeitung. Wenn der Verfasser durch ein Zeichen andeuten will, daß sich eine Größe a der Null nähert, so haben sich die Mathematiker schon auf das Zeichen a → 0 (in Worten: a strebt gegen Null) geeinigt. Der § 25, der von den komplexen Größen handelt, könnte wohl anschaulicher gehalten werden, indem betont wird, daß die Einführung der imaginären Einheit i es ermöglicht, verschiedenartige Größen und Begriffe algebraisch zu addieren, so daß sich zum Beispiel die Summe einer Länge x und der Zeit t als x + i t darstellen läßt. E. Jähnke. Der Oberbau auf hölzernen und eisernen Querschwellen. Eine vergleichende Wirtschaftlichkeits-Untersuchung unter Ermittlung der Schwellen-Liegedauer aus der Erneuerungsstatistik. Von Ernst Biedermann, kgl. Eis.-Bau- u. Betr. Insp. a. D. Mit 26 Textabbild. und 11 Zahlentafeln. Druck und Verlag von W. Moeser, Berlin 1915. Preis steif geheftet M. 4,–. Das der Abbildungen, namentlich der großen statistischen Schaubilder halber, in klein Quart erschienene, sehr sauber gedruckte und ausgestattete Heft von 80 Seiten Umfang, nebst längerem erläuternden Vorwort, hätte gewiß schon früher eine anerkennende Besprechung verdient. Längere Krankheit des Berichterstatters war das Hindernis. Der Stoff ist eingeteilt wie folgt: „Verbreitung des eisernen Querschwellenoberbaues auf deutschen Eisenbahnen; Einfluß des Schwellensystems auf die Ausgabenetats; die Schwelle als Element des Eisenbahn-Oberbaues und ihre Beziehung zur Bettung, wirtschaftliche Beziehungen zwischen Beschaffungskosten, Unterhaltung, Altwert und Liegedauer der Schwellen; Ermittlung der Liegedauer nach Biedermann, nach Couard; volkswirtschaftliche Seite der Frage; Schlußbetrachtungen; Schriftennachweis. Der als Verfasser, wirtschaftlich-technischer Schriften bestens bekannte Verfasser, ein überzeugter Anhänger der Holzschwelle, weiß durch die erschöpfende Gründlichkeit und die streng wissenschaftliche Sachlichkeit seiner Beweisführung, wie auch durch die gewandte Verarbeitung und Darstellung des umfangreichen Stoffes in hohem Grade zu fesseln und zu überzeugen. Jeder, der sich auf dem einschlägigen Gebiet unterrichten will, wird das Buch gern hintereinander bis ans Ende durcharbeiten und reiche Belehrung daraus ziehen. Indessen geht die Angabe zu weit, daß der Oberbau fast lediglich vom wirtschaftlichen Standpunkte anzusehen sei Betriebssicherheit und Annehmlichkeit der Fahrt kommen auch in Frage. Namentlich Buchenschwellen haben bekanntlich die unangenehme Eigenschaft, innen faulen zu können, während sie äußerlich noch gut erhalten sind. Gerade diese Rücksicht und verschiedene aus diesem Anlaß entstandene Unfälle haben, neben der Absicht einer Unterstützung der Eisenindustrie und der Schonung der überdies nicht reichenden heimischen Waldbestände, die preußische Staatseisenbahnverwaltung veranlaßt, zur Eisenschwelle überzugehen, trotz des viel „härteren“ Fahrens. Bei meiner ersten Fahrt nach Belgien im Dezember 1880 fiel mir der Unterschied auf der Strecke Herbesthal – Brüssel gegen Cöln – Herbesthal sehr angenehm auf. Von maßgebenden Herren der belgischen Staatseisenbahnverwaltung wurde mir dieser Umstand als wesentlicher Grund für die Beibehaltung der Holzschwelle angegeben. Bei der Verwendung ganz eiserner Personenwagen ist der Grund heute in noch weit höherem Grade vorhanden. Die große wirtschaftliche Bedeutung der behandelten Frage allein rechtfertigt indessen schon vollständig die eingehendsten und strengsten Untersuchungen. Die vorliegende, höchst verdienstliche Arbeit ist aufs lebhafteste zu begrüßen und allseitiger Beherzigung zu empfehlen. Bei der gedrängten Art der Darstellung und der vortrefflichen Ausnutzung des Satzspiegels liefert die Arbeit auch der Menge des Gebotenen nach weit mehr, als man nach dem äußeren Ansehen erwartet. Guillery. Einführung in die Mathematik. Von W. Mendelssohn. (A. N. u. G. 503.) Leipzig 1918. B. G. Teubner. Preis M 1,50. Der Verfasser will, von Gegenständen des täglichen Lebens ausgehend, die wichtigsten Grundbegriffe der Mathematik im Fluge erläutern und in ihren allgemeinen Zusammenhängen darlegen. Auf diesem Wege hofft er, auch in die Mathematik einführen zu können. So interessant dieser Versuch an sich ist – ich halte ihn für mißlungen. Die Ausblicke, die hier dem der Mathematik Unkundigen geboten werden, dürften kaum Eindruck bei ihm hinterlassen. Gleichwohl kann und wird das Büchelchen vielen Nutzen stiften bei solchen, die bereits vor Jahren die Elemente der Mathematik in sich aufgenommen haben und jetzt einen Ueberblick über die Bedeutung der Mathematik in der Gegenwart zu gewinnen wünschen. Ihnen kann der Hinweis auf die allgemeinen Zusammenhänge der wichtigsten mathematischen Grundbegriffe eine Anregung bieten, in ihr Wesen tiefer einzudringen, und ihnen kann daher das Büchelchen auf das wärmste empfohlen werden. E. Jahnke. Der Eisenbahnbau I. Von A. Schau, Regierungsbaumeister, kgl. Baugewerkschuldirektor. 218 Seiten, 180 Abb. im Text. Leipzig-Berlin. B. G. Teubner. Das sehr klar geschriebene, angenehm zu lesende kleine Buch erfüllt seinen Zweck, den Schüler möglichst schmerzlos, aber gründlich in den Stoff einzuführen, aufs beste. In dem vorliegenden, leider infolge Krankheit des Berichterstatters erst verspätet hier zur Anerkennung kommenden ersten Teile wird behandelt: Allgemeines, Geschichtliches, Einteilung der Eisenbahnen, die wichtigsten Bahngattungen, amtliche Vorschriften und Vereinbarungen, die wichtigsten einleitenden eisenbahntechnischen Begriffe auf Grund der amtlichen Vorschriften, Bahngestaltung, Bahnkörper und Nebenanlagen der freien Strecke, Grundzüge für die Anlage von Bahnen. Der zweite Teil, von dem man in diesem Falle (3 Auflagen in 7 Jahren) wohl ohne weiteres erwarten darf, was der erste Teil verspricht, hätte also vor allem die „Bahnhöfe“ zu behandeln. Ein Buch, das sich so augenscheinlich bewährt hat, bedarf kaum besonderer Empfehlung. Es ist vorwiegend für den Unterricht bestimmt und wird darin gut brauchbar sein, um unnützes Nachschreiben und lästiges Wiederholen entbehrlich zu machen. Als Nachschlagebuch ist es, bei seinem reichen, in verhältnismäßig engem Raum untergebrachten Stoff, gleichfalls mit Nutzen zu verwenden. Die Ausstattung in Satz und Abbildungen ist vortrefflich. Letztere halten überall sehr scharf die Grenze zwischen den Anforderungen der Deutlichkeit und der Uebersichtlichkeit. Im großen und ganzen wird das Buch, das einen ehrenvollen Platz in der reichen Sammlung guter Lehrbücher des auf diesem Gebiete besonders rührigen Verlages einnimmt, in der vierten Auflage so bleiben können, wie es ist. Ich habe keine Lücken darin finden können und wüßte keinen Vorschlag zu machen. Wer sich selbst – ohne anleitenden Unterricht – über das umfangreiche Gebiet des Eisenbahnbaues eingehend belehren will, wird naturgemäß die größeren Sammelwerke, insbesondere „Handbuch der Ingenieurwissenschaften“, „Eisenbahntechnik der Gegenwart“, Troske, „Allgemeine Eisenbahnkunde“, auch „Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik für das Grundsätzliche und die älteren Anordnungen“ usw., und die Fachzeitschriften nicht entbehren können. Für den Anfänger hat das Buch große Vorzüge, indem es völlig voraussetzungslos geschrieben ist und jeder Begriff einfach und ausreichend erläutert wird. C. Guillery. Aufgaben aus der technischen Mechanik. Von F. Wittenbauer. II. Band: Festigkeitslehre. Dritte Auflage. Berlin 1918. J. Springer. Preis geb. M 12,–. Es ist eine recht brauchbare Sammlung von Aufgaben aus der Festigkeitslehre. Um ihre Verwendung zu erleichtern, sind die Lösungen und eine Formelsammlung beigegeben. Die 611 Aufgaben beziehen sich auf den Spannungszustand und Formänderungen, auf Normal- und Biegungsfestigkeit, Trägheitsmomente, den eingespannten, den frei aufliegenden und statisch unbestimmten Träger, auf Schub und Biegung, Formänderungsarbeit, Stoßfestigkeit u.a. Ein glücklicher Gedanke, der noch weiter ausgebaut zu werden verdient, scheint es mir zu sein, daß eine Anzahl von Beispielen der technischen Literatur, insbesondere den Zeitschriften der letzten Jahre, entnommen worden ist. E. Jahnke. Verdampfen, Kondensieren und Kühlen. Von E. Hausbrand. 540 Seiten 8° mit 59 Abb. im Text. Sechste Auflage. Berlin 1918. J. Springer. Preis M. 16, –. Es dürfte eigentlich überflüssig sein, empfehlende Worte einem Werke mitzugeben, das bereits in sechster Auflage erscheint und dessen fremdsprachige Ausgaben ebenfalls schon mehrere Auflagen erlebt haben. – Bei dem Bau und Betrieb von Apparaten zur Verdampfung, Kondensation und Kühlung bieten sich eine Fülle von Aufgaben, zu deren Lösung eine zuverlässige Hilfe natürlich sehr erwünscht ist Man denke nur an die Wahl der Hauptabmessungen und an die zu erwartende Leistung der betreffenden Apparate, die Weite der zugehörigen Rohrleitungen usw. Eine solche zuverlässige Hilfe bietet aber das vorliegende treffliche Werk mit seinem reichen Inhalte, insbesondere seinen zahlreichen Tabellen, welche für viele vorkommende Fälle die leicht zu findende Antwort auf bestimmte gestellte Fragen enthalten und außerdem den Vorteil gewähren, eine klare Uebersicht zu geben über die Wirkung, welche veränderte Annahmen erzeugen. Neben den genauen aus Formeln berechneten Werten für die, gerade auf diesem Gebiete so wichtigen, Wärmedurchgangzahlen werden vielfach auch einfache Erfahrungzahlen der Praxis für Verdampfungs-, Erwärmungs- und Kühlungsleistungen mitgeteilt, wofür namentlich der ausführende Ingenieur, der alle möglichen, theoretisch mitunter schwer faßbaren Verhältnisse berücksichtigen soll, dem Verfasser Dank wissen wird. Aus dem reichen Inhalte mit seinen 23 größeren Abschnitten auch nur das Wesentlichste herauszugreifen, würde zu weit führen. Man kann wohl getrost sagen, daß, wer auf dem behandelten Gebiete über irgend eine Frage Auskunft zu erhalten wünscht, das vortreffliche Werk kaum vergeblich um Rat fragen wird. Druck, Papier und sonstige Ausstattung des Buches sind vorzüglich. R. Vater. Nichteuklidische Geometrie in der Kugelebene. Von W. Dieck. Mathem.-physik. Bibliothek Nr. 31. 51 Seiten. Leipzig 1918. B. G. Teubner. Preis M 1,–. Will man euklidische Geometrie recht verstehen, ist es gut, sich einmal in einer Geometrie umzusehen, wo das Parallelenaxiom nicht mehr gilt. Eine solche Geometrie bietet die Geometrie auf der Kugelfläche. Den geraden Linien der euklidischen Ebene entsprechen die größten Kreise der Kugelfläche, hier Kugelgeraden der Kugelebene genannt. Lebewesen auf der Kugelfläche werden es als selbstverständlich ansehen, daß sich zwei Kugelgeraden in zwei Punkten schneiden, daß sich zu einer Geraden keine Parallele ziehen läßt, daß die Summe der Winkel eines Dreiecks größer als zwei Rechte ist usw. Die Darstellung des Verfassers ist recht geschickt, sein Büchelchen kann warm empfohlen werden. E. Jahnke. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Aus dem Verlage von Johann Ambrosius Barth in Leipzig: Richard Lorenz. Die Entwicklung der deutschen chemischen Industrie Acht Vorträge, gehalten a. d. 3. Hochschulkurs zu Bukarest 1918. Preis M 8,60. W. Wien. Vorträge über die neuere Entwicklung der Physik und ihre Anwendungen. Preis M 6,–. Jul. Obermiller. Der Kreislauf der Energien in Natur, Leben und Technik. Preis M 3,60. Emerich Graf. Technische Berechnungen für die Praxis des Maschinen- und Bautechnikers. Preis. M 16,–. Weyls Handbuch der Hygiene. 2. Aufl. VII. Bd., 5. Abt. Gewerbehygiene. Preis M 15,–. Desgl. I. Bd., 1. Abt. Wasser und Boden. Preis M 9,–. Aus dem Verlage von Julius Springer in Berlin: Dr. Gustav Benischke. Die wissenschaftlichen Grundlagen der Elektrotechnik. 4. Aufl. Preis geb. M 32,–. Dr. techn. Karl Brabbée. Rohrnetzberechnungen in der Heiz- und Lüftungstechnik auf einheitlicher Grundlage. 2. Auflage. Preis geb. M 16,–. E. Toussaint. Neuzeitliche Betriebsführung und Werkzeugmaschine. Preis M 2,–. Max Wilh. Gerhards. Oelmaschinen, ihre theoretischen Grundlagen und deren Anwendung auf den Betrieb unter besonderer Berücksichtigung von Schiffsbetrieben. Preis geb. M 9,–. G. v. Hanffstengel. Billig Verladen und Fördern. 2. Auflage. Preis M 6,–. Adolf Lauffer. Die wirtschaftliche Arbeitsweise in den Werkstätten der Maschinenfabriken. Preis M 4,60. Friedr. Barth. Wahl, Projektierung und Betrieb von Kraftanlagen. 2. Aufl. Preis geb. M 22,–. M. Foerster. Grundzüge des Eisenbetonbaues. Preis geb. M 18,–. Friedr. Meyenberg. Organisation und Selbstkostenberechnung von Maschinenfabriken. 2. Aufl. Preis geb. M 10,–. Martin Grübler. Lehrbuch der technischen Mechanik. 1, Bd. Bewegungslehre. Preis M 8,–. Dr. L. Schmitz. Die flüssigen Brennstoffe. 2. Auflage. Preis geb. M 10,–. Aus dem Verlage von R. Oldenbourg in München und Berlin: W. L. Andrée. Zur Berechnung statisch unbestimmter Systeme. Das B-U-Verfahren. Preis geh. M 9,–, geb. M 11,– und 10 v. H. Teuerungszuschlag. Desgl. Die Statik der Schwerlastkrane. Preis geh. M 10,–, geb. M 12,– und 10 v. H. Teuerungszuschlag. Dr.-Ing. Ambrosius. Untersuchungen an Regelvorrichtungen für Dampf- und Wasserheizkörper. (25. Mitteilung der Prüfanstalt für Heiz- und Lüftungsanlagen der Techn. Hochschule zu Berlin.) Dipl.-Ing.Georg Kaufmann. Tabellen für Eisenbetonkonstruktionen. Band 1: Platten und Plattenbalken. 3. Aufl. Berlin 1919. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis steif geh. M 7,50. Dr. A. Maurizio. Die Nahrungsmittel aus Getreide. 2. Band. Berlin 1919. Verlag von Paul Parey. Preis M 15.– und 20 v. H. Teuerungszuschlag. Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt a. M. für 1917/1918. C. Naumanns Druckerei. Frankfurt M. 1918. Dr. G. Rauter. Die Verwertung von Erfindungen. Ein Leitfaden für Erfinder und Kapitalisten. 2. Aufl. Carl Marhold Verlag, Halle a. S. Preis M 3,60. Dr.-Ing. Wilke. Drehzahl- und Fahrt-Fernzeiger für Flugzeuge und Luftschiffe. Sonderabdruck aus „Der Motorwagen“. Desgl. Untersuchungen über Fliehkraft-Tachometer nach dem Drehpendelprinzip. Sonderabdruck a. d. Zeitschr. d. Vereins deutsch. Ingenieure. Mammutwerke, Nürnberg. Die Sinnfälligkeit der Bewegungen beim Bedienen von Werkzeugmaschinen. V. Hüttig. Die Zentrifugalventilatoren und Zentrifugalpumpen Leipzig 1919. Verlag von Otto Spamer. Preis M 20,– und 20 v. H. Teuerungszuschlag. Aus dem Verlage von Konrad Wittwer in Stuttgart. Dipl.-Ing. Karl Schmid. Reinigung und Untersuchung des Kesselspeisewassers. Preis geh. M 1,65. R. Lind. Die Kohlenwirtschaft in Dampfkesselbetrieben. Preis geh. M 1,–. Dr.-Ing. Robert Weyrauch. Beiträge zur Berufskunde des Ingenieurs. Preis geh. M 4,60, geb. M 6,25. Textabbildung Bd. 334