Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 334, Jahrgang 1919, S. 136
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Bücherschau. Bücherschau. Vorträge über die neuere Entwicklung der Physik und ihrer Anwendungen. Von W. Wien. Gehalten im Baltenlande im Frühjahr 1918 auf Veranlassung des Oberkommandos der achten Armee. (Naturwissenschaftliche Vorträge im Felde gehalten. Nr. 2.) IV und 116 Seiten. Leipzig 1919. J. A. Barth. Preis M 6,–. Die überaus schnelle Entwicklung der Physik und ihre Einwirkung auf Philosophie und Technik einem größeren Kreise vorzuführen, war der Zweck dieser drei, in Riga, Dorpat und Reval gehaltenen Vorträge. Es ist selbstverständlich, daß der ganze Gedankeninhalt dieses gewaltigen Gebietes in dem kurzen Rahmen nicht ausgeschöpft werden konnte, aber auch der Fachmann wird den geistvollen Ausführungen über die „neueren Errungenschaften der Physik“, „Physik und Erkenntnistheorie“ sowie über „Physik und Technik“ mit Genuß folgen, zumal in den Anhängen noch einige Punkte weiter ausgeführt sind und vor allem auch auf die in Frage kommende Literatur hingewiesen ist. Der erste Vortrag behandelt auf experimentellem Gebiete die Entdeckungen von Heinrich Hertz, die Untersuchungen bei tiefen Temperaturen, welche durch die Linde sehe Darstellung der flüssigen Luft ermöglicht wurde, und das weite Gebiet der Ionen und Elektronen. Die Elektronentheorie bildet dann auch die Ueberleitung zur theoretischen Physik, die sich weiterhin mit den statistischen Methoden und der Quantentheorie beschäftigt. Die beiden letzteren Gebiete in ihrem Zusammenhange mit der Erkenntnistheorie nimmt dann der zweite Vortrag wieder auf, der sich außerdem mit einer Schilderung der nichteuklidischen Geometrie und der sich auf ihr aufbauenden Relativitätstheorie beschäftigt, über die manch kräftig Wörtlein gesagt wird, welches ihren unbedingten Anhängern nicht gerade angenehm zu hören sein wird. Den Schluß bilden die Kristall -und Atommodelle, zu denen die neueren experimentellen und theoretischen Forschungen geführt haben. Der dritte Vortrag ist ausschließlich den technischen Anwendungen der Physik und ihrer Mithilfe bei der Entwicklung der Technik gewidmet. Aus seinem reichen Inhalte seien der Kreisel, die drahtlose Telegraphie, Beleuchtungstechnik und Hochvakuum-Apparate, wie Röntgenröhren und andere, erwähnt. Besonderes Interesse wird die Schilderung der neuen Methoden zur WellensendungWellensenduug und -empfang in der drahtlosen Telegraphie erregen, die auf dem Prinzip der Lautverstärker beruhen, da über diese für ihre Fortentwicklung außerordentlich bedeutungsvollen Arbeiten während des Krieges fast nichts über den engsten Fachkreis hinaus bekannt geworden ist. Durch die ganze Darstellung zieht sich wie ein roter Faden das Motiv, daß die Zukunft eines Volkes nicht so sehr von seinen materiellen Gütern, sondern von seiner wissenschaftlichen Arbeit abhängt, da sie allein die Grundlage für den technischen Fortschritt bildet. Es ist mit großer Freude und aufrichtiger Genugtuung zu begrüßen, daß auch an dieser Stelle der deutschen Industrie das Beispiel der General electric Company in Nordamerika wieder einmal vor Augen geführt wird, welche sich unter Leitung von Langmuir ein großes physikalisches Laboratorium zur Erforschung rein wissenschaftlicher Fragen schuf. Der Erfolg desselben war die Halbwatt- (oder richtiger die gasgefüllte) Glühlampe, die Coolidge Röntgenröhre und die wesentliche Verbesserung der Telephonverstärker. Ohne eine Patentgemeinschaft der großen deutschen elektrotechnischen Firmen mit der General electric Company wäre unser Vaterland für den Bezug dieser wichtigen Apparate völlig vom Auslande abhängig gewesen. Wie sich die deutsche chemische Industrie durch ununterbrochenes wissenschaftliches Arbeiten zu ihrer Weltbedeutung emporgearbeitet und auf ihrer überragenden Höhe erhalten hat, so muß sich auch unsere übrige Industrie gerade letzt, wo es sich darum handelt, verloren gegangene Märkte zurück- und wenn möglich neue dazu zu erobern, wieder darauf besinnen, daß sie nur durch intensive wissenschaftliche Arbeit, die nicht nur gerade auf den Augenblickszweck zugeschnitten sein darf, vorankommen kann. Berndt. Die Zentrifugalventilatoren und Zentrifugalpumpen und ihre Antriebsmaschinen, der Elektromotor und die Kleindampfturbine in der Heizungstechnik. Von Professor V. Hüttig. 252 Seiten mit 85 Abb. u. 11 Zahlentafeln. Leipzig 1919. Otto Spamer. Preis geh. M 20,–, geb. M 24,–. Wie der Verfasser im Vorwort hervorhebt, ist das Buch, in dem mehrjährige Spezialerfahrungen niedergelegt sind, in erster Linie für den Heizungstechniker bestimmt. Es ist in leichtverständlicher Weise geschrieben, Kenntnisse der höheren Mathematik werden nicht vorausgesetzt. Wie schon aus dem Titel hervorgeht, zerfällt die Arbeit in drei Hauptabschnitte. Im ersten, die Zentrifugalventilatoren und -pumpen behandelnden Teile, werden die theoretischen Grundlagen, die Bestimmung der Hauptabmessungen, des Arbeitsbedarfs und die verschiedenen Meßmethoden erklärt. Im zweiten Teile wird eingehend die Theorie der Dampfturbinen erläutert, da diese in den letzten Jahren vielfach Anwendung im Heizungsfach gefunden haben. Im dritten Abschnitt endlich finden die Elektromotoren eine eingehende Beschreibung. Für den Heizungsfachmann gewinnt der Elektromotor eine immer größere Bedeutung, da durch den Ausbau staatlicher Elektrizitätswerke häufigere Gelegenheit zu seiner Anwendung gegeben ist. Der durch Klarheit und Einfachheit der Ausdrucksweise gekennzeichnete Text des Buches wird durch eine Reihe guter Diagramme und tabellarischer Zusammenstellungen ergänzt. Das Buch, das vom Verlage mit besonderer Sorgfalt ausgestattet ist, stellt zweifellos einen wichtigen und unentbehrlichen Ratgeber für den Heizungsfachmann dar. Wimplinger. Das Eisenhüttenwesen. Von Dr. H. Wedding, weil. Geh. Bergrat, Professor an der ehemaligen Bergakademie zu Berlin. 5. Auflage von F. W. Wedding. Mit 22 Abbildungen. 20. Bändchen der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“. Leipzig 1918. B. G. Teubner. Eine populäre Darstellung des Eisenhüttenwesens, die aber in ihrer Neubearbeitung teils an wissenschaftlichen Einzelheiten zu viel bringt, teils Gegenstände behandelt, die in kurzen Worten gar nicht so gemeinverständlich dargestellt werden können, daß die Leser, an die sich das Büchlein wendet, davon ein klares Bild gewinnen. Gerade bei solchen populären Ausführungen gilt die Mahnung: Multum sed non multa! Im übrigen ist der Stoff übersichtlich gegliedert und recht anschaulich dargestellt. Das Büchlein wird sich zu seinen alten Freunden viel neue werben. Loebe. Die wissenschaftlichen Grundlagen der Elektrotechnik. Vierte vermehrte Auflage 1918. Von Professor Dr. G. Benischke. Berlin. Julius Springer. Preis geb. M 32,–. Es ist ein stattliches Lehrbuch der Elektrotechnik von etwa 650 Seiten, das hier vorliegt, und es ist zu erkennen, daß sich der Verfasser bemüht hat, das außerordentlich weite und vielgestaltige Gebiet wirklich erschöpfend zu erschließen. Bei einem so weitgehend, auch nach der Tiefe hin gestecktem Ziele ist naturgemäß die Anwendung der höheren Mathematik geboten. Da es ganz ausgeschlossen ist, auf dem gegebenen Raume den Inhalt auch nur annähernd anzudeuten, so möge hier lediglich die Gliederung der Abschnitte des Buches wiedergegeben werden: Allgemeine Grundgesetze des Magnetismus und der Elektrizität, Grundgesetze der Elektrostatik, der strömenden Elektrizität, die elektrolytischen Vorgänge, magnetische Wirkungen des Stromes, magnetische Induktion, Elektrodynamik, elektrische Induktion, der einfache Wechselstrom, gegenseitige Induktion benachbarter Stromkreise, Kapazitätserscheinungen, nichtstationäre Stromzustände, zusammengesetzte Wellenformen, mehrphasige Wechselströme, Elektrizitätsströmung in Nichtleitern, die Meßtechnik, absolutes und praktisches Maßsystem. Was der Verfasser bietet, ist schon fast ein Kompendium der Elektrotechnik. Mit besonderer Gründlichkeit ist das Gebiet der Schwingungen behandelt worden. Es dürfte in seiner Art aber auch sonst wohl so ziemlich das umfassendste Werk der gegenwärtigen Literatur sein. Rich. Müller. Reinigung und Untersuchung des Kesselspeisewassers. Von Dipl.-Ing. Karl Schmid, Obering. des Württ. Revisionsvereins Stuttgart. Stuttgart 1918. Konrad Wittwer. Preis geh. M 1,65. Das in der Natur vorkommende Wasser kann in den meisten Fällen ohne Aufbereitung nicht zum Dampfkesselbetrieb Verwendung finden. Regenwasser und Quellen aus dem Urgebirge – Granit, Gneis, Sandstein – bedürfen bei Verwendung als Kesselspeisewasser keiner besonderen Reinigung. In der 37 Seiten umfassenden Druckschrift mit 6 Figuren bespricht der Verfasser eingehend die verschiedenen Verfahren zum Reinigen des Kesselwassers und berichtet auf Grund seiner langjährigen Erfahrungen als Kesselrevisions-Ingenieur über die Folgen ungenügender Kesselwasserreinigung. Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen über „Schwindel mit Geheimmitteln“. Auch hier haben die Kriegsjahre „Ersatzmittel“ geschaffen, die durch „Anerkennungsschreiben von hohen und höchsten Behörden“ empfohlen werden und dem Kessel zum Verderben gereichen. Das Schlußkapitel bildet eine Anleitung zur Untersuchung des gereinigten Speisewassers. Das Studium dieser Schrift kann jedem Dampfkesselbesitzer und jedem Betriebsleiter von Dampfkesselanlagen, besonders mit Berücksichtigung der jetzigen wirtschaftlichen Verhältnisse nur warm empfohlen werden. Wimplinger. Technische Rechnungen für die Praxis des Maschinen- und Bautechnikers. Von Emerich Graf. Zweiter, durchgesehener Abdruck. Leipzig 1919. Johann Ambrosius Barth. Preis M 16,–. Das Taschenbuch ist gewissermaßen als Ergänzung zur „Hütte“ und anderen Nachschlagewerken gedacht, insofern als es nur in durchgerechneten Beispielen redet. Es geht wohl von der nicht so ganz unzutreffenden Voraussetzung aus, daß der Techniker, der Konstrukteur am Zeichentisch, im Laufe der Jahre erheblich von seiner früheren Sicherheit in technischen Formeln verliert, und ihm infolgedessen konkrete Beispiele mehr von Nutzen sind. Der Inhalt des Buches ist eigentlich schon hierdurch bestimmt, indem die der praktischen Durchrechnung zugänglichen und in der Praxis benötigten Gesetze der allgemeinen Mechanik, der Festigkeitslehre, der Maschinenelemente, der Hebezeuge, dann über Wasserräder bzw. Turbinen, ferner Dampfkessel, Dampfmaschinen und Pumpen erläutert und an charakteristischen Anwendungsformen ausgewertet werden. Hieran schließt sich der für den Bautechniker bestimmte Abschnitt über Holz- und Eisenkonstruktionen. Man könnte wohl der Meinung sein, daß Bautechnik und Maschinenbau eigentlich zu wenig Berührungspunkte hätten, um sie zu einem Handbuche verschmelzen zu können. Der Maschinentechniker wird im allgemeinen wohl wenig in der Bautechnik zu suchen haben, so daß das Buch durch eine spätere Zerlegung in zwei Handbücher nur gewinnen könnte. Den Schluß machen die für Hand- und Taschenbücher unvermeidlich gewordenen Tabellen über Potenzen. Wurzeln usw. Das Buch wird weiten Kreisen zweifellos nützlicher sein als zum Beispiel die mehr akademisch gehaltene „Hütte“. Rich. Müller. Vorlesungen überDifferential- und Integralrechnung. Von E. Czuber. Zwei Bände. Vierte Auflage. Leipzig 1919. B. G. Teubner. Preis jed. Bd. geh. M 18,–. geb. M. 20,–. Das umfangreiche Werk, das bereits in vierter Auflage erscheint, wendet sich mehr an die Studierenden der Universitäten und dürfte für die Zwecke der Technischen Hochschulen weniger in Betracht kommen. E. Jahnke. Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung und ihrer Anwendungen. Von R. Fricke. Erster Band: Differentialrechnung. Zweiter Band: Integralrechnung. Jeder mit einer Formeltabelle. Leipzig 1918. B. G. Teubner. Preis jed. Bd. geh. M 14,–, geb. M 15,–. Es sind sehr schöne, gründliche Darstellungen der Infinitesimalrechnung, wie man sie aus der Feder des bekannten Braunschweiger Mathematikers nicht anders zu erwarten hatte. Sie können den Studierenden der Technischen Hochschulen warm empfohlen werden. E. Jahnke. Die Kohlenwirtschaft in Dampfkesselbetrieben. Von R. Lind, Oberingenieur des Württemberg. Revisionsvereins in Stuttgart. Sonderabdruck aus dem Geschäftsbericht des Württ. Revisionsvereins über das Jahr 1917. Stuttgart. K. Wittwer. Preis geh. M 1,–. „Die Stätten, wo gelagert sind die schwarzen Diamanten, bilden für uns glückliche Besitzer, Kraft- und Wärmespeicher, so zu sagen Wärmebanken, deren Kunden mit dem Kapital an Wärme einen Haushalt führen müssen, der wirtschaftlich möglichst günstig muß gestaltet werden, damit die, die nach uns kommen, nicht als rücksichtslose Prasser dieses Kapitals von Wärme uns verwünschen müssen. Wollen diesen Fluch nicht auf uns laden, sondern in verstärktem Maße dahin unser Streben richten, bei der Ueberführung und beim Umsatz dieser Sonnenkräfte in die Formen anderer Energien mehr als bisher zu gewinnen, wenn wir nachzuweisen imstande sind, daß die höheren Gewinne in wirtschaftlicher Weise sicher zu erreichen sind.“ Mit diesen einleitenden Worten mahnt der Verfasser der 22 Seiten langen Druckschrift zur sparsamen Verwendung unserer Kohlenvorräte. Die vier Kriegsjahre haben nun zu einer ungeahnten Verschwendung unserer Volkskraft und unseres Volksvermögens geführt. Wir müssen, um zu neuer Macht und zu neuem Wohlstand zu gelangen, uns durch bittere Jahre hindurchhungern. Dazu ist bereits der Anfang gemacht. Für kommende Jahrzehnte wird äußerste Sparsamkeit das Losungswort sein. Sparen müssen wir in erster Linie mit unseren Kohlenvorräten, die in deutscher Erde vorhanden sind und einen großen Teil unseres Volksvermögens darstellen. Sie können und dürfen uns daher nicht genommen werden. Im Jahre 1913 wurden schätzungsweise für den Dampfkesselbetrieb in Deutschland 60000000 t Kohle verbraucht. Also rund ¼ des gesamten jährlichen Kohlenverbrauchs entfällt auf Dampfkesselfeuerung. Bei einem durchschnittlichen Preise von 167 M für 10000 kg am Verwendungsort im Jahre 1913 sind an Kohlenkosten für Dampferzeugung rund 1 Milliarde Mark ausgegeben worden. Der Verfasser gibt verschiedene Anregungen zur Erzielung einer wirtschaftlich möglichst günstigen Dampferzeugung und Dampffortleitung, ebenso zur wirtschaftlich möglichst günstigen Verwendung des Dampfes zur Krafterzeugung, zur Warenherstellung und zur Raumheizung. Die vorliegende Druckschrift kann darum jedem Dampfkesselbesitzer und jedem Betriebsleiter von Dampfkesselanlagen zum Studium empfohlen werden. Wimplinger. Die Funkentelegraphie. Von H. Thurn. (Aus Natur und Geisteswelt, Bd. 167.) VI und 106 Seiten mit 51 Abbildungen. Vierte Auflage. 1917. B. G. Teubner. Da die neue Auflage ein fast wörtlicher Wiederabdruck der dritten ist, so genügt es, auf die Besprechung dieser zurück zu verweisen. Die geringere Seitenzahl ist nur durch engeren Druck erreicht, ob zum Vorteil der Lesbarkeit, bleibe zum mindesten dahingestellt. Die Entwicklung, welche gerade auch die Funkentelegraphie während des Krieges genommen hat, ist in keiner Weise berücksichtigt. Berndt. Vorrichtungsbau. Bearbeitungsvorrichtungen und ihre Einzelelemente für die rationelle Serien- und Massenfabrikation. Von Rich. Bussien und Ferdinand Friedrichs. Berlin 1919. M. Krayn. Die Verfasser übergeben hiermit der technischen Welt ein recht nützliches und zeitgemäßes Buch, das berufen ist, eine, besonders von dem Vorrichtungskonstrukteur sowie dem Werkstattsingenieur schon oft schmerzlich gefühlte Lücke auszufüllen. Sie haben mit großem Fleiß den in der Zeitschriftenliteratur verstreuten Stoff zusammengetragen, dabei einer kritischen Durcharbeitung unterzogen und dadurch einen regelrechten Lehrgang für den Vorrichtungsbau geschaffen. Es ist ihnen sehr gut gelungen, trotz des so vielgestaltigen Stoffes einheitliche Richtlinien und Gesichtspunkte aufzustellen, die in einer Reihe von Fragen gipfeln, deren Beantwortung den Entwurf, die Konstruktion, die Herstellung und die Prüfung einer aufgegebenen Einrichtung bestimmen. Nach den allgemeinen Betrachtungen über die verschiedensten Arten von Vorrichtungen, seien es Bohr- oder Aufspannvorrichtungen, werden die an die Einzelteile zu stellenden Anforderungen besprochen, so besonders, was den Körper der Vorrichtung selbst anbetrifft, dann die verschiedenen Spannmöglichkeiten, die dazu gebräuchlichen Organe, Befestigung mittels Druckluft, die Fixiereinrichtungen, dann Bohrbüchsen der mannigfaltigsten Arten usw. Sodann sind noch erwähnenswert die Ausführungen und Beispiele über Mehrfach-Spannvorrichtungen. Was das Buch doppelt wertvoll macht, ist die große Zahl von 247 Abbildungen, wie auch überall das Bestreben erkennbar ist, alles an Beispielen zu zeigen. In dieser Hinsicht kann auch gar nicht zu viel geboten werden. Ben Schluß machen eine Reihe von Tafeln, in denen zweckmäßige Normalien über die Abmessungen der wesentlichen Elemente von Vorrichtungen aufgestellt werden. Rich. Müller. Der Kreislauf der Energien in Natur, Leben und Technik. Von J. Obermiller. Naturwissenschaftliche Vorträge im Felde gehalten. Nr. 3. VI und 68 Seiten. Leipzig 1919. Verlag J. A. Barth. Preis M 3,60. Schon beim Lesen des Titels stutzt der Physiker: warum der Plural Energien? Seit Helmholtz sind wir gewohnt, immer nur von einer Energie zu sprechen, die nur proteus-artig sich in immer andere Formen verwandelt. Doch das ist schließlich nur eine Sache des Sprachgefühls und Sprachgebrauchs. Etwas nachdenklicher wird er indessen schon, wenn er im Vorwort liest, daß der Verfasser sich sehr wohl der Schwierigkeiten bewußt gewesen ist, welche schon darin lagen, daß es gar nicht so leicht ist, allein etwa dem Begriff Energie eine allgemein befriedigende Deutung zu geben. Das weckt gewisse Befürchtungen und leider nur zu berechtigte, denn wie wird Energie definiert? „Energie ist hiernach einfach jede Kraft, welche etwas leisten kann.“ Wenn der Verfasser sich auch damit entschuldigt, daß ihm für die Ausarbeitung der Vorträge keine Bücher und Aufzeichnungen zur Verfügung standen, so hätte er doch wissen müssen, ehe er einen Vortrag über den Kreislauf der Energie hielt, daß diese niemals eine Kraft ist. Vor allem aber wäre es nötig gewesen, vor der Drucklegung irgend ein physikalisches Lehrbuch (oder sei es auch nur das Konversationslexikon) zur Hand zu nehmen und darin nachzulesen, wie Energie definiert werden muß. An einer großen Reihe von Beispielen wird gezeigt, wie die Energie sich umwandelt und wie die einzelnen Energieformen technisch nutzbar gemacht werden. Allerdings handelt es sich dabei nur um ganz kurze Andeutungen, rationierte Kosthappen möchte man sagen. Etwas ausführlicher ist die Umwandlung der Sonnenenergie in den lebenden und abgestorbenen Pflanzen und im Anschluß daran die Ernährungsfrage behandelt. Als kleine Plaudereien mögen diese Ausführungen im Felde ihren Zweck erfüllt haben. Es muß aber wirklich einmal die Frage aufgeworfen werden: ist es denn unbedingt nötig, alles was irgendwo, irgendwann in mehr oder minder geistvoller Ausführung gesprochen ist, durch den Druck zu verewigen? Diese Ueberschwemmung des Büchermarktes im Zeichen der Papiernot ist eigentlich unverständlich. Weniger wäre auch hier mehr! Berndt. Oelmaschinen. Ihre theoretischen Grundlagen und deren Anwendung auf den Betrieb unter besonderer Berücksichtigung von Schiffsbetrieben. Von M. W. Gerhards, Marine-Oberingenieur. Mit 65 Textfiguren. Berlin 1918. Julius Springer. Preis geb. M 9,–. Das vorliegende Buch kann als Einführung in das weite Gebiet der Theorie der Verbrennungskraftmaschinen gelten und eignet sich deshalb sehr für den Unterricht an Marineingenieur-Schulen, ebenso zum Studium für Betriebsingenieure von Schiffsölmaschinen-Anlagen. Das leicht verständlich geschriebene Buch vermittelt einen Einblick in das Wesen der hier in Betracht kommenden Gesetze der Wärmelehre, gibt eingehenden Aufschluß über die Eigenschaften der zur Verwendung kommenden Brennstoffe und erklärt in leicht faßlicher Weise die Arbeitsverfahren der Verbrennungskraftmaschinen. Hervorzuheben sind außerdem noch die reichlichen Literaturangaben. Nicht unwidersprochen bleiben die Ausführungen des Verfassers über die Ueberlegenheit der Zweitakt-Dieselmaschine in ihren Sonderausführungen gegenüber der Viertaktmaschine. Die Erfahrungen mit solchen Zweitaktmaschinen haben das Gegenteil bewiesen. Wenn auch der Hauptzweck des Buches, den Marineingenieur über den Betrieb der Oelmaschine für Kriegsschiffe und Unterseeboote aufzuklären, nicht mehr erfüllt werden kann, so bietet das Buch auch den Betriebsleitern von ortsfesten Dieselmaschinen manches Wissenswerte. Die zahlreichen Diagramme und Skizzen des Buches sind klar und leicht verständlich ausgeführt. Die sonstige Ausstattung des Buches weist darauf hin, daß es in schwerer Kriegszeit entstanden ist. Wimplinger. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Vom Verlage Julius Springer in Berlin: O. Laschinski. Die Selbstkostenberechnung im Fabrikbetriebe. 2. Aufl. Preis M 4,– und 10 v. H. Teuerungszuschlag. Otto Neumann. Austauschbare Einzelteile im Maschinenbau. Preis M 7,– und 10 v. H. Teuerungszuschlag. Dr.-Ing. A. Schwaiger. Lehrbuch der elektrischen Festigkeit der Isoliermaterialien. Preis M 9,– und 10 v. H. T.-Z. H. Schlüter. Die Schubsicherung der Eisenbetonbalken durch abgebogene Hauptarmierung und Bügel. Hermann Meußer Verlag in Berlin. Preis M 0,80. Franz Brerner. Statische Tabellen, Belastungsangaben und Formeln zur Aufstellung von Berechnungen für Baukonstruktionen. 6. Aufl. Wilh. Ernst & Sohn, Berlin. Preis M 7.–. Dr.-Ing. Ernst Pichl. Der durchgehende gelenklose Balken auf elastischen Stützen. Verlag von Konrad Wittwer, Stuttgart. Preis M 4,60. C. Eitle, Stuttgart. Wurf-Lader-Liste Nr. 436. Stoß-Entlader-Liste Nr. 599. Ing. Ludw. Ptaczowsky, Kleine Verbrennungskraftmaschinen für flüssige Brennstoffe. Verlagsabteilung der Waldheim-Eberle-A.-G, Wien. Preis M 7,50. H. R. Trenkler. Die Chemie der Brennstoffe vom Standpunkt der Feuerungstechnik. Verlag von Otto Spamer in Leipzig. Preis M 4.– und 20 v. H. Teuerungszuschlag. Adolf Levin. Neuorganisation im Automobilbau. Verlag von M. Krayn, Berlin. Preis M 1,50. Dr.-Ing. A. Scherbius. Die magnetische Induktion in geschlossenen Spulen. Verlag von R. Oldenbourg in München und Berlin. Preis M 6,– und 10 v. H. Teuerungszuschlag. Güldners Kalender f. Betriebsleitung u. prakt. Maschinenbau. 27. Jahrg. 1919. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Preis M 5,– und 25 v. H. Teuerungszuschlag. Textabbildung Bd. 334