Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 335, Jahrgang 1920, S. 262
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Bücherschau. Bücherschau. Die Regelung der Oelmaschinen. Die Regelung der Brennstoffzumessung und der Gemischbildung bei Verwendung schwerflüchtiger Treiböle. Von Dr.-Ing. Modersohn. München 1919. Oldenbourg. Preis geh. M 6,50 zuzügl. 20 v. H. Teuerungszuschlag. Eine zusammenhängende und umfassende Darstellung und Beurteilung der verschiedenen Verfahren zur Regelung der Brennstoffpumpenförderung fehlte bis jetzt in der technischen Literatur. Die 98 Seiten umfassende Dissertationsschrift mit 51 Abbildungen zerfällt in drei Teile Im ersten Teil wird die Brennstoffzumessung mittels regelbarer Brennstoffpumpen besprochen. Mit Berücksichtigung der bekannten Veröffentlichungen von Güldner, Magg und Supina werden hier ausführlich de verschiedenen Regelungsverfahren erklärt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den wichtigen Vorgängen bei der Einführung der abgemessenen Brennstoffmenge in den Verbrennungsraum der Gleichdruckmaschine Es wird hier eingehend das bekannte Verfahren der Brennstoffeinführung und Gemischbildung mittels Druckluft beschrieben. Der dritte Teil, der die übrigen Verfahren der Brennstoffeinspritzung behandelt, ist kurz, leider zu kurz behandelt. Zweifelsohne wird die Einspritzung des Treiböles unmittelbar durch die Brennstoffpumpen ohne Zuhilfenahme eines gasförmigen Zerstäubemittels für die Zukunft von großer Wichtigkeit sein. Die kurzen Ausführungen des Verfassers sind hier unrichtig und irreführend. Mit keinem Wort werden hier die Konstruktionen und Erfahrungen der englischen Firma Vickers auf diesem Gebiete erwähnt. Die Firma baut schon seit mehreren Jahren kompressorlose Gleichdruckmaschinen. Auch das in neuerer Zeit häufig genannte Steinbecker-Verfahren wäre hier zu erwähnen. Dem Konstrukteur von Verbrennungskraftmaschinen ist die Schrift sehr zu empfehlen. Mühelos kann er sich über den Stand der Regelung der Oelmaschinen unterrichten. Eine weite Verbreitung in den Kreisen der Fachgenossen ist dem Buch deshalb zu wünschen. Druck, Papier und Abbildungen entsprechen allen Anforderungen. Wimplinger. Die Gasturbinen, ihre geschichtliche Entwicklung, Theorie und Bauart. Von Dipl.-Ing. Eyermann und Marine-Oberbaurat Schulz. Mit 181 Abbildungen. Zweite verbesserte Auflage. Berlin 1920. M. Krayn Preis geh. M 25,–, geb. M 28,– und 10 v. H. Teuerungszuschlag. Zur rechten Zeit erscheint die zweite verbesserte Auflage des bekannten Buches „Die Gasturbinen“. Nach der verhältnismäßig kurzen Zeit von etwa drei Jahren war die Herausgabe einer zweiten Auflage notwendig geworden. Das Buch zerfällt in fünf Teile: Geschichtliche Entwicklung, Die Theorie der Gasturbine, Beschreibung und Wirkungsweise der hauptsächlichsten Turbinensysteme, Praktische Versuche mit Gasturbinen, Bauart verschiedener Konstruktionsteile. Den Schluß bildet die sehr wichtige Zusammenstellung über wertvolle Gasturbinenpatente. In der zweiten Auflage haben die beiden kleineren Abschnitte über geschichtliche Entwicklung und praktische Versuche nur wenig Aenderungen erfahren. Der theoretische Teil wurde dagegen ausführlicher behandelt. Auch die anderen Abschnitte haben wesentliche Erweiterungen und Abänderungen erfahren. Die Beschreibungen der einzelnen Turbinenbauarten gründen sich in erster Linie auf die Patentliteratur, da über Versuchsund Betriebsergebnisse naturgemäß nur wenige Veröffentlichungen vorliegen. An Hand von Skizzen wird die Wirkungsweise der verschiedenen Bauarten erläutert. Ueber die konstruktive Ausgestaltung wird dementsprechend weniger berichtet. Der rührige Verlag hat aber alles getan, das Werk nach bestem Können auszugestalten. Das Buch kann allen Fachgenossen, die sich über die Theorie und den Bau von Gasturbinen unterrichten wollen, sehr empfohlen werden. Es ist ein willkommenes Rüstzeug des in der Praxis stehenden Fachingenieurs. Für ihn wird das Werk dauernden Wert besitzen. Bekannte deutsche Firmen, die bisher große Oelmaschinen oder Dampfturbinen gebaut haben, bemühen sich um die Lösung des Problems der Großölturbine und nehmen ihren Bau auf. Die deutsche Eisenbahnverwaltung hat bereits eine Gasturbinenanlage von 3300 kW in Auftrag gegeben. Ebenso befindet sich bereits ein Triebwagen mit Oelturbinenantrieb in Arbeit. Die Bedingungen des Gewaltfriedens von Versailles vermögen die deutsche Technik nicht abzuhalten, an den kommenden Aufgaben mitzuarbeiten. Die geistigen Waffen können uns nicht genommen werden, und der ungebrochene Offensivgeist auf dem Gebiete des technischen Fortschrittes verbleibt uns. Hier werden wir die Sieger von morgen sein, wenn wir wollen. Wimplinger. Schmieden im Gesenk und Herstellung der Schmiedegesenke. Von Dr.-Ing. W. Pockrandt. Zweite Auflage. Mit 160 Abbildungen. Leipzig 1920 Otto Spamer. Preis geh. M 16,–, geb. M 20,– und 40 v. H. Verlags-Teuerungszuschlag. Seit dem Erscheinen der ersten Auflage (1913) des vorliegenden Buches vor sieben Jahren hat das Schmieden im Gesenk hauptsächlich durch die Einführung der Massen- und Serienfabrikation eine rasche Entwicklung genommen. Der Verfasser hat diese Entwicklung auf ihrem Wege getreulich verfolgt, wie die Neuauflage beweist. Die unter dem gleichen Titel im Jahre 1913 als erste Auflage erschienene deutsche Uebersetzung des Buches von Woodworth „Drop forging, die sinking and machine forming of steel“ hat der Verfasser mit Sachkenntnis und Geschick in der zweiten Auflage völlig selbständig und neu bearbeitet. Es ist mit Bestimmtheit vorauszusagen, daß Gesenkschmiedestücke künftig bei der modernen Fabrikation, um möglichst an teueren Arbeitslöhnen zu sparen, in großem Umfange verwendet werden wird. Das Buch zerfällt in vier Abschnitte, von denen Abschnitt III: Das Schmieden im Gesenk und Abschnitt IV: Die Herstellung der Schmiedegesenke am wichtigsten sind und deshalb sehr ausführlich behandelt werden. Die Darstellung ist klar und leicht faßlich. Auch die Ausstattung des Buches ist mit Berücksichtigung der gegenwärtigen Verhältnisse als sehr gut zu bezeichnen. Papier und Druck entsprechen allen Anforderungen. Alles in allem ein Buch, das dem Konstrukteur und dem Betriebsmann zum Studium sehr empfohlen werden kann. Wimplinger. Maschinenelemente. Von Ingenieur Hugo Krause. Dritte vermehrte Auflage. Mit 300 Textabbildungen. Berlin 1920. Julius Springer. Preis M 15,–. – Gegenüber der 2. Auflage weist die vorliegende Neuauflage eine wertvolle Erweiterung auf, indem kurze Abschnitte über Baustoffe einschließlich der Ersatzstoffe, über Normalisierung und Typisierung der Maschinenelemente, sowie grundlegende Leitsätze zum Anfertigen von Konstruktionszeichnungen eingefügt worden sind. Das Buch setzt keine größeren Kenntnisse der Elastizitäts- und Festigkeitslehre voraus. Es behandelt auf 307 Seiten in einer anschaulichen und überaus klaren Darstellungsweise das umfangreiche Gebiet der Maschinenelemente unter Anwendung der wichtigsten Nährungsformeln und der Praxis entnommenen Berechnungsbeispielen. Neben der Klarheit und Schärfe der zahlreichen Abbildungen, die zum Teil als brauchbare Unterlagen für Entwurfs-Zeichnungen dienen können, ist auch die Uebersichtlichkeit in der Anordnung des Stoffes besonders hervorzuheben. In dem Abschnitt über Schrauben wäre vielleicht noch zu erwähnen, daß nach einer neueren Verfügung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten vom November 1919 die heikle Gewindesystemfrage im Bereiche der Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen insofern eine Regelung erfahren hat, als für alle Schrauben bis zu 6 mm Durchmesser das metrische Gewinde – S. J.-Gewinde – und für solche mit größerem Durchmesser das Whitworth-Gewinde anzuwenden ist. Für Signal- und Telegraphenapparate, bei denen Befestigungsschrauben über 10 mm Durchmesser nicht vorkommen, ist dagegen durchweg das S. J.-Gewinde vorgeschrieben. Desgleichen müßten bei einer Neuauflage die äußerst wichtigen und wertvollen Ergebnisse der Gleitlager-Untersuchungen in dem Versuchsfelde für Maschinenelemente der Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg – Vorsteher Professor Kammerer – berücksichtigt werden (Verlag R. Oldenbourg, 1920). Das beachtenswerte Werk, dessen 2. Auflage während des Krieges im Auftrage der Gesellschaft zur Herausgabe technischer Literatur auch in die polnische Sprache übet setzt worden ist, eignet sich sehr gut sowohl als Hilfsbuch beim Entwerfen und Berechnen von Maschinenteilen wie auch als Unterrichtsmittel an technischen Schulen. Fritz Schmidt. Maschinenteile. Herausgegeben von Dipl.-Ing. Paul von Lossow, Geheimer Hofrat und ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule in München. 1. Band. Leipzig 1919. S. Hirzel. Preis geb. M 16,–. Das bereits in der 15. Auflage vorliegende Werk ist eine völlige Neubearbeitung der „Formeln, Tabellen und Skizzen für das Entwerfen einfacher Maschinenteile“ von weiland Geheimrat Prof. Grove. Auf 96 Seiten enthält der erste Band vornehmlich eine große Anzahl übersichtlich zusammengestellter zeichnerischer Darstellungen aus dem Gebiete der Maschinenelemente, die als ein wertvolles Hilfsmittel sowohl für den Unterricht wie auch für den Konstruktionstisch angesprochen werden können. Nach einer eingehenden rechnerischen und zeichnerischen Behandlung der Niete und Nietverbindungen werden – abgesehen von einigen Gewinde- und Keiltabellen – lediglich Zeichnungen und Skizzen von Schrauben-, Schrumpf- und Keilverbindungen, von Zapfen, Lagern, Achsen und Wellen sowie von Kupplungen, Rädern und Scheiben gebracht. Die zeichnerischen Darstellungen sind bis auf einige wenige klar, übersichtlich und lehrreich. So sind z.B. einige Lager auf S. 34 und 43 etwas zu klein wiedergegeben, so daß die Deutlichkeit darunter leidet. Bei einigen Zeichnungen ist das Schraubengewinde – weil die einzelnen, das Gewinde darstellenden schrägen Linien zu dicht aufeinander folgen und im Druck ineinander übergegangen sind, so daß eine eng schraffierte bzw. eine schwarz angelegte Schnittfläche entstanden ist – wenig vorbildlich (S. 39, 40, 48, 51, 52, 53, 54). Die in der Praxis meist übliche Gewindedarstellung durch zwei zur Schraubenmitte parallel verlaufende Linien dürfte vorzuziehen sein. Ferner ist zu erwähnen, daß in der Abb. 2 auf S. 54 und bei der Abbildung der Ausdehnungs-Kupplung auf S. 63 die Schraffur der Wellenschnittflächen fehlt, daß auf S. 71 im Seitenriß der Hildebrandt-Kupplung eine im Grundriß vorhandene Federverbindung nicht übertragen ist, und daß auf S. 93 die im Grundriß des Rohhauttriebes eingezeichnete Welle im Seitenriß fortgelassen worden ist. In einem – wie es im Vorwort besonders hervorgehoben worden ist – namentlich für den Unterricht an technischen Schulen bestimmten Lehrbuch muß auf eine nach jeder Richtung hin sorgfältige und vorbildliche Ausführung der zeichnerischen Darstellung peinlichst geachtet werden. Diese kleinen Mängel beeinträchtigen jedoch durchaus nicht den Wert des lehrreichen Buches als Hilfsmittel für den konstruktiven Unterricht. Fritz Schmidt. Graphisches Rechnen. Von Otto Prölß, Oberlehrer an der Hansaschule in Hamburg-Bergedorf. Mit 164 Abbildungen im Text. 708. Bändchen der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“. Leipzig und Berlin 1920. B. G. Teubner. Im Gegensatz zu der graphischen Darstellung, die sich in den letzten Jahrzehnten als ein Hilfsmittel von unübertrefflicher Uebersichtlichkeit in der Technik Geltung verschafft hat, ist die rechnerische Auswertung der Zeichnung, das graphische Rechnen, noch wenig in Anwendung. Und doch läßt sich jede Rechenaufgabe, von der einfachen Addition bis zur kompliziertesten Gleichung graphisch lösen, und meist ist diese Lösung einfacher zu verstehen und schneller auszuführen, als die rechnerische. Das vorliegende Bändchen gibt dem praktischen Rechner Gelegenheit, sich die wichtigsten Methoden des graphischen Rechnens bei geringen Vorkenntnissen anzueignen. Es werden behandelt: I. Die Rechenoperationen in graphischer Behandlung (Addition und Subtraktion, Multiplikation und Division, Potenzieren und Radizieren, graphisches Tabellenrechnen, geometrische Addition), II Graphische Lösung von Gleichungen (Aufgaben ohne Gleichungsansatz, Gleichungen mit einer Unbekannten, Auflösung von Gleichungssystemen mit mehreren Unbekannten), III. Vereinfachung graphischer Berechnungen durch Abbildung auf eine neue Koordinatenebene, IV. Graphische Infinitesimalrechnung (Graphische Integration, graphische Differentiation). A. Baruch. Die sieben Rechnungsarten mit allgemeinen Zahlen. Von Dr. Heinrich Wieleitner, Rektor der Realschule Speyer. Zweite durchgesehene Auflage. 55 Seiten. Leipzig und Berlin 1920. B. G. Teubner. Preis kart M 1,40. Die zweite Auflage weist gegenüber der 1912 erschienenen ersten geringfügige Veränderungen auf. Es werden die sieben Rechnungsarten (Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren, Potenzieren, Radizieren und Logarithmieren) mit allgemeinen Zahlen in zusammenfassender Weise einheitlich unter Benutzung des wichtigen Prinzips von der Erhaltung der formalen Rechengesetze, gewissermaßen von höherer Warte aus, dargestellt. Geschichtliche Bemerkungen lassen die Entstehung der Rechensymbole erkennen. Alles in allem ein ansprechendes Büchlein, das in allgemein verständlicher Form interessante Einblicke in das allmähliche Entstehen des wissenschaftlichen Gebäudes gibt. A. Baruch. Vom Kienspan bis zur Quecksilber-Dampflampe und dem Tesla-Licht. Vortrag von Dr. phil. h. c. A. Forster. Bern 1920. R. Dech & Co. Preis M 2,–. Ohne Licht kein Leben. Den Einfluß, den das Licht auf alles Irdsche ausübt, wird in dem Buche, das eine Erweiterung eines gemeinverständlichen Vortrages gibt, in anregender Weise geschildert. Die Bedeutung der Sonne als unermüdliche Energiespenderin für das Tier- und Pflanzenleben wird eingehend geschildert. Die neuesten Theorien über das Wesen des Lichts und die elektromagnetische Lichttheorie, ergänzt durch die Elektronentheorie, wird verständlich gemacht. Die einzelnen Strahlungserscheinungen werden erklärt und die Entwicklung der Leuchttechnik von den Uranfängen bis zu den neuesten künstlichen Lichtquellen geschildert. Dabei wird vieles gestreift, was allgemein wissenswert ist. Alles wird in anschaulicher Weise dargestellt, so daß das Buch gern immer wieder zur Hand genommen werden wird. Wer Belehrung sucht, wird das Buch nicht ohne Gewinn weglegen. Störend ist nur, daß mit den Maßeinheiten nicht genügend vorsichtig umgegangen wird, es wird z.B. an einzelnen Stellen Leuchtkraft, Befeuchtung, Helligkeit auseinandergeworfen und auch die Begriffe Leistung und Arbeit bei Behandlung der elektrischen Einheiten nicht genügend vorsichtig auseinandergehalten, was leicht Verwirrung anrichten kann. Im übrigen ist das Buch für alle, die sich in unterhaltender Weise etwas eingehender über die Bedeutung des Lichts unterrichten wollen, zu empfehlen. Dr. Michalke. Abriß der Statik der Hochbaukonstruktionen. Von Dr.-Ing. E. h. Max Foerster. 2. Heft des „Repetitorium für den Hochbau“. Berlin. Julius Springer. Preis M 8,60 und Teuerungszuschlag. Hiermit liegt das zweite Heft des „Repetitoriums“ vor. Die Absicht, dem Studierenden wie dem praktisch tätigen Hochbauer ein kurzes und dabei genügend umfassendes Nachschlagebuch der Statik als der Grundlage der Hochbaukonstruktionen zu schaffen, ist dem Verfasser ausgezeichnet gelungen. Ohne überflüssige und langweilige Weitschweifigkeit und dabei erschöpfend genug gibt er in jedem Abschnitt das Notwendige und Wesentliche, das was dem Architekten zur Beurteilung der Zweckmäßigkeit seiner baulichen Anordnungen und u. U auch als Berechnungsgrundlage wissenswert sein muß. Die knappe und klare Fassung des Textes, die zahlreicher) guten und übersichtlich eingefügten Abbildungen werden auch dieses Heft bald zu einem beliebten Hilfsbuch machen. An geeigneten Stellen zeigen Beispiele die zahlenmäßige Anwendung der Ableitungen. Vielen mag als besonderer Vorzug erscheinen, daß der Verfasser die Verwendung von Ausdrücken der höheren Mathematik vermieden hat; auch der Abschnitt über die statisch unbestimmten Träger ist auf die einfachsten Durchbiegungsformeln gegründet. Kurz: Das Heft ist eine äußerst geschickte und praktisch brauchbare Zusammenfassung der für den Hochbauer nötigen statischen Erkenntnisse, ein neues Zeugnis der schriftstellerischen Gewandheit der praktischen und der Lehrerfahrungen des bekannten Verfassers. Der Inhalt gliedert sich in 13 Abschnitte, in denen der Balkenträger einschließlich der Durchbiegungen und der einfachen statisch unbestimmten Anordnungen, der Dreigelenkbogen, Fachwerkträger, Dachbinder, Einflußlinien, Kuppeln und Zeltdächer, Tonnengewölbe und die Grundzüge der Erddrucktheorie behandelt werden. M. P. Versuche zur Ermittlung der Widerstandsfähigkeit von Betonkörpern mit und ohne Traß. Von Ing. Otto Graf. Heft 43 der Veröffentlichungen des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton. Berlin. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis M 9,50 und Teuerungszuschlag. Die Veröffentlichung ist durchaus zeitgemäß, da der billige Traß auch zu den Sparbaumitteln gehört, mit denen meist mehr geschäftstüchtige als sachliche Unternehmer und Erfinder der deutschen Bauwirtschaft unter die Arme greifen wollen. Gewiß läßt sich manches damit erreichen, aber nicht alles, was häufig versprochen wird. Grund: Traß erhärtet nicht selbständig, sondern braucht dazu die Kalkhydrate eines andern Mörtelbildners. Ein Zuviel verdünnt daher nur den Mörtel und verringert dessen Festigkeit. Die Versuche sind in den Jahren 1909 bis 1918 gemacht worden und erstrecken sich auf die Würfelfestigkeit, Zugfestigkeit, Elastizität, auf Eisenbetonbalken, Längenänderung und Wasserdichtigkeit. Die sorgfältig zusammengestellten Zahlenangaben, Abbildungen und Schaulinien machen auch dieses Heft zu einer Quelle zahlenmäßig faßbarer Erkenntnisse, die dem Betonfachmann vielfach als Berechnungsgrundlagen nützlich sein werden. In bezug auf Wasserdichtigkeit erwiesen sich die Platten mit Traßzusatz den mit Kalkzusatz durchaus überlegen. Im übrigen sei aus der Zusammenfassung der Satz hervorgehoben: „Die Zunahme der Widerstandfähigkeit des Betons durch Traßzusatz ist jedoch auch nicht annähernd so groß als wenn unter sonst gleichen Verhältnissen statt Traß eine ebenso große Menge Zement beigemengt würde Uebersteigt der Traßzusatz einen gewissen Betrag, so vermindert sich die Widerstandsfähigkeit“. Er mahnt zu einer gewissen Vorsicht! M. P. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. L. von Willmann. Handbuch der Ingenieurwissens haften in fünf Teilen. Erster Teil: Vorarbeiten, Erd-, Grund-, Straßen- und Tunnelbau. Fünfter Band: Tunnelbau. Vierte vermehrte Auflage Leipzig 1920. Wilhelm Engelmann. Preis geh M 44,–, geb. M 56,–, dazu zurzeit 50 v. H. Verleger- und 20 v. H. Sortiments-Teuerungszuschlag. Rudolf Richter. Ankerwicklungen für Gleich- und Wechselstrommaschinen. Mit 377 Textabbildungen. Berlin 1920. Julius Springer. Preis M 78,–. A. E. H.Love. M. A., D. Sc, F. R. S. Theoretische Mechanik. Eine einleitende Abhandlung über die Prinzipien der Mechanik. Autorisierte deutsche Uebersetzung der zweiten Auflage von Dr.-Ing. Hans Polster. Berlin 1920. Julius Springer. Preis geh. M 48,–, geb. M 54,–. Alfred Freund. Technik, ihre Grundlagen zum Verständnis für Alle. Mit 39 Abbildungen. Leipzig. H. A. Degener. Hans B. Willers. Die Nebenstellentechnik. Mit 137 Textabbildungen. Berlin 1920. Julius Springer. Preis M 26,–. Dr.-Ing. Fr. Natalis. Die Berechnung von Gleich und Wechselstromsystemen Neue Gesetze über ihre Leistungsaufnahme. Mit 19 Textfiguren. Berlin 1920. Julius Springer. Preis M 6–. Otto Wiener. Fliegerkraftlehre. Mit 170 Bildern. Leipzig 1920. S. Hirzel. Preis geh M 24,–, geb. M 32, –. Sondernummer der Zeitschrift „Wirtschaftsdienst“: Hamburgs Hafen und der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft Der gesamte Inhalt dieser Sondernummer ist zusammengestellt durch Baurat Dipl.-Ing K. Baritsch und Dr.-Ing. P. Windolf. Herausgegeben vom Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv. Preis des Einzelheftes M 5,–. Otto Stolzenberg. Verwendung normalisierter Maschinenteile im Fachzeichnen der Maschinenbaulehrlinge. Berlin 1920. Julius Springer. Preis M 5,–.