Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 336, Jahrgang 1921, S. 207
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Bücherschau. Bücherschau. Festschrift zur Einweihung der Großfunkstelle Nauen am 29. 9. 1920. Herausgegeben von der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. Telefunken und von der Drahtlosen Uebersee-Verkehrs-A.-G. Transradio. Zur Erinnerung an die feierliche Einweihung des Erweiterungsbaues der Großstation Nauen im vergangenen Jahr, mit der gleichzeitig die offizielle Uebergabe der Station in den Besitz und die Verwaltung der Transradio-Gesellschaft erfolgte, ist dies Buch herausgegeben. In würdiger Ausstattung enthält der mit einer großen Zahl vorzüglich ausgeführter Bilder geschmückte 164 Seiten starke Band eine Reihe von Aufsätzen, die sowohl den damaligen Festteilnehmern, unter denen sich, wie im einleitenden Aufsatz berichtet, die hervorragendsten Vertreter der deutschen Wissenschaft und Industrie, der deutschen Reichs- und Staatsbehörden und schließlich auch die Vertreter vieler fremder Regierungen befanden, eine dauernde Erinnerung an das Erlebte bedeuten werden, wie sie dem heutigen Leser ein erhebendes Gefühl des Stolzes über diese deutsche Großtat allerersten Ranges eingegeben werden. In 17 verschiedenen Aufsätzen bringt das Werk aus den berufendsten Federn technische, wissenschaftliche, geschichtliche, ja selbst humordurchwürzte Darstellungen aus dem stürmischen Entwicklungsgange dieses Denkmals deutscher Schaffenskraft, der gerade in Anbetracht aller widrigen Nebenumstände für alle Zeiten Gegenstand staunender Bewunderung für alle Welt sein wird. Daß der kraftvollen und genialen Persönlichkeiten, die ihr Ganzes an dieses Werk setzten, in diesem Buch in ehrenvollster Weise gedacht wird, ist nur selbstverständlich. Alles in allem ein Buch, das gerade in den heutigen schweren Tagen das Herz eines jeden deutschen Lesers in freudigem Stolze höher schlagen läßt, in der siegessicheren Zuversicht: ein Volk, das in seinen schwersten Tagen so etwas geschaffen hat und noch weiter schafft, kann nicht untergehen. Heilmann. Metallographie. Von Prof. E. Heyn und Prof. O. Bauer. Kurze gemeinfassliche Darstellung der Lehre von den Metallen und ihren Legierungen, unter besonderer Berücksichtigung der Metallmikroskopie. I. Die Technik der Metallographie und die Metallographie der einheitlichen Stoffe. Mit 62 Abb. im Text und 8 Lichtbildern auf 4 Tafeln. II. Die Metallographie der zusammengesetzten Stoffe, insbesondere Eisen- und Kohlenstoff. Mit 40 Abb. im Text und 32 Lichtbildern auf 16 Tafeln. Zweite, neubearbeitete Auflage. Sammlung Göschen. Preis je Bändchen 2,10 Mk. und 100 %. Berlin und Leipzig. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger. Das zwei Göschenbändchen umfassende kleine Werk der beiden Hochschullehrer aus Berlin und Breslau hat mit der Herausgabe der zweiten Auflage eine Neubearbeitung erfahren, die die Vorzüge, deren es sich bereits bei seinem ersten Erscheinen erfreute, nur weiter befestigt hat: auf insgesamt 250 Druckseiten bringt es eine gedrängte, aber doch übersichtliche und umfassende Darstellung der derzeit maßgebenden Arbeitsmethoden und -ergebnisse der metallographischen Forschung. Die vorbildliche, vielfach historischkritische Behandlung mancher noch unsicheren Fragen verdient auch die Anerkennung derjenigen Fachfreunde, die in schwierigen Einzelpunkten eine von den Verfassern abweichende Ansicht vertreten. Jedenfalls aber kann das Werk sowohl dem Fortgeschrittenen von Nutzen sein, wie es auch dem Anfänger und dem der Metallographie Fernerstehenden zur Gewinnung eines guten Einblicks in diese Wissenschaft warm empfohlen werden kann. W. Heilmann. Grundzüge der Schwachstromtechnik. Von F. Ambrosius, Postrat. Ein Leitfaden für Studierende der Elektrotechnik und für Starkstromtechniker. Mit 146 Abb. im Text. Preis geh. 54 M., geb. 62 Mk. Leipzig 1921, S. Hirzel. Der Verfasser hat sich mit der Abfassung des 300 Seiten starken Leitfadens den Dank aller verdient, die als Lernende oder bereits ausübende Praktiker des Nachbarzweiges der Starkstromtechnik sich einen Ueberblick über das gesamte Gebiet der Schwachstromtechnik, die nach den Beschlüssen des Verbandes Deutscher Elektrotechniker auch treffender als Fernmeldetechnik bezeichnet werden kann, verschaffen wollen. Durch eine ausgezeichnete Beherrschung sowohl des Stoffes, des gesamten einschlägigen Schrifttums und der praktischen Erfahrung, wie auch der Form unterstützt, ist es ihm gelungen, in übersichtlicher, leichtverständlicher und fesselnder Darstellung ein festgefügtes Gesamtbild der Entwicklung des Fernschreibe-, Fernsprech- und Signalwesens von seinen ersten Anfängen bis auf die Höhe des jetzigen Standes zu geben. Geschichtliche Entwicklung, Theorie der Wirkungsweise, Bau, Betrieb und Ueberwachung der Telefon-, Telegraphen- und Signalanlagen werden in vorbildlich klarer Weise erörtert, wobei häufig gerade auf ausführliche Darlegungen neuerer Stoffe wie der automatischen Telephonie, des Vielfachfernsprechens usw. besonderer Wert gelegt wird. Dank verdient der Verfasser auch für die zahlreiche Beigabe von Fußnoten als genaue Literaturverweisungen mit Seitenangabe überall dort, wo der beschränkte Raum ihn zu knapper Darstellung nötigt und die betreffende Sonderfrage bereits anderweitig grundlegend behandelt worden ist. Den Schluß des Buches bildet ein über 7 Seiten starkes Namen- und Sachverzeichnis von erfreulicher Ausführlichkeit. Das Werk wird nicht nur den Elektrotechnikern ein Studien-, Hilfs- und Nachschlagewerk sein, sondern kann auch jedem nicht unmittelbar beruflich Interessierten eine ausgezeichnete Beantwortungsmöglichkeit vieler Fragen in die Hand geben, deren häufige Benutzung ihm zur dauernden Freude gereichen wild. W. Heilmann. Wasserkraft. Einführung in den Bau, die Anwendung, Regulierung und Prüfung der Wasserturbinen und -Räder. Von Wilh. Müller. Dritte, neubearbeitete und erweiterte Auflage. Mit 60 Abb. Leipzig 1921. Dr. Max Jänecke Leipzig, M. 11,90. Das vorliegende kleine Werk gibt in leichtfaßlicher Form eine kurze Beschreibung der bekanntesten Wasserräder- und Turbinen- konstruktionen. Die hohen Preise der Brennstoffe lassen die große Wichtigkeit und Bedeutung der Wasserkräfte ohne Weiteres erkennen. Im ersten Abschnitt werden die Vorarbeiten zur Ausnützung der Wasserkräfte behandelt, im nächsten Abschnitt finden die Wasserräder und im dritten Abschnitt die Wasserturbinen eine eingehende Besprechung. Der vierte Abschnitt befaßt sich mit der Regulierung und Prüfung von Wasserkraftmaschinen. Auf dem Gebiete der Wasserkraftmaschinen gibt es bereits eine umfassende Fachliteratur. Das vorliegende Buch, die Arbeit eines erfahrenen Fachmannes, eignet sich besonders für Studierende zur Einführung in das Studium der Wasserkraftmaschinen. Die theoretischen Entwicklungen sind dabei auf ein geringes Maß eingeschränkt. In der dritten Auflage sind Neuerungen durch Aufnahme weiterer Abbildungen und Beschreibungen, von Beispielen und Betriebsergebnissen berücksichtigt worden. Eine lückenlose Zusammenstellung deutscher Literatur über Wasserkraftmaschinen erhöht den Wert des Buches. Das Buch ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben. Guter Druck, gute Ausstattung und ein geringer Preis sind für dasselbe eine weitere Empfehlung. Wimplinger. Dynamik der Leistungsregelung von Kolbenkompressoren und -pumpen (einschl. Selbstregelung und Parallelbetrieb). Von Dr.-Ing. Leo Walther in Nürnberg. Mit 44 Textabbildungen, 23 Diagrammen und 85 Zahlenbeispielen. Preis 24 Mk., geb. 30 Mk. Verlag von Julius Springer, Berlin 1921. Die vorliegende 150 Druckseiten umfassende Arbeit stellt eine Erweiterung der Doktor-Dissertation des Verfassers bei der Technischen Hochschule München dar. Es handelt sich um eine ausserordentlich fleißige analytische Untersuchung auf einem bisher so gut wie völlig unbeackerten Gebiet. Wenn sie aber auch in erster Linie dazu bestimmt scheint, den Erbauern und Benutzern von Kolbenkompressoren und -pumpen ungemein wertvolle Aufschlüsse auf bisher von der Praxis rein empirisch und gefühlsmäßig behandelte Regelungsfragen zu geben, so kann die scharfsinnige und übersichtliche Art der Untersuchung vorbildlich für die kritische Bearbeitung mehr oder weniger verwandter oder auch nur ähnlicher Aufgaben der Maschinentechnik wirken. Gerade aus diesem Grunde verdient das Buch die volle Beachtung der auch nicht gerade auf dem einschlägigen Sondergebiet fachlich Gefesselten. W. Heilmann. Die Lehre von der Knickfestigkeit. Eine geordnete Darstellung und Untersuchung der Knick- und Kipperscheinungen mit besonderer Rücksicht auf die Anwendung. Erster Teil: Der gerade, nur an den Enden gestützte und belastete Stab. Von E. Elwitz, beratender Ingenieur in Düsseldorf. Verlag: Gebrüder Jänecke, Druck- und Verlagshaus, Hannover. Die Frage der Knickfestigkeit ist in den letzten Jahren recht häufig Gegenstand der Betrachtung in der technischen Literatur gewesen. Schon allein der Umstand, daß die zum Teil sehr wertvollen Beiträge darüber sich in den verschiedensten Zeitschriften finden, macht eine zusammenfassende und kritische Würdigung der einschlägigen Fragen in einem Buche höcht wünschenswert. Verfasser geht aber noch einen Schritt weiter: neben einer „geordneten Darstellung und Untersuchung der Knick- und Kipperscheinungen“ bringt er eine große Reihe selbständiger, noch nirgends veröffentlichter Untersuchungen, die dieses schwierige Gebiet auch demjenigen näher bringen, der sich bisher nur wenig mit dieser Materie beschäftigt hat. Es dürfta wohl angezeigt sein, etwas näher auf dieses interessante Buch einzugehen. Einleitend behandelt Verfasser „das Wesen der Knickung“, wobei er von ganz einfachen Versuchen ausgeht, die jedermann selbst anstellen kann. Im Hauptteil, der sich in 10 Abschnitte gliedert, wir die Knickung beim geraden Stab besprochen. Nach der Herleitung der Euler-Formel auf streng mathemathischem Wege, benützt Verfasser auch einige Näherungsmethoden zur Ermittlung der Knickkraft, wobei sowohl für die elastische Linie, wie für die Momentenlinie passende Formen zugrunde gelegt werden. Schon in diesen beiden Kapiteln gelingt es dem Verfasser, manchen Irrtum in der Literatur aufzuklären. In den beiden folgenden Abschnitten wird der Einfluß der verschiedenen Befestigungsarten der Stabenden auf die Größe der Knicklast untersucht, ferner mehr oder minder bedeutende Einflüsse erörtert, wobei sich folgender Lehrsatz aufstellen läßt: „Der Einfluß der Querkräfte und die durch die Querdehnung bedingte Querschnittsverdickung dürfen überall vernachlässigt werden.“ In dem folgenden Abschnitt werden die zurzeit gebräuchlichen Knickformeln kritisch beleuchtet; vor allem der Engessersche Knickmodul und die Tetmajergleichung (mit zeichnerischen Darstellungen!). Interessant ist die Tabelle auf Seite 110, welche auf Anregung des Verfassers bereits in die technische Literatur übergegangen ist. Viel des Lehrreichen bietet der Abschnitt: „die Knickkraft einseitig (excentrisch) belasteter Stäbe“. Dabei ergibt sich, daß die „schlanken Stäbe durch einseitigen Lastangriff weniger an Tragkraft einbüßen als die gedrungenen Stäbe“. Darlegungen über verschiedene Arten von Rahmen, sowie den Einfluß der Wärme, das Knicken nach verschiedenen Richtungen, endlich Untersuchungen über die Knickkraft der Stäbe von veränderlichem Trägheitsmoment und über gegliederte Stäbe bilden den Schluß der Erörterungen. Das Werk des Verfassers, dessen Inhalt nur in großen Umrissen angedeutet werden konnte, enthält so viel des Wissenswerten und Neuen, dass jeder Fachgenosse daraus Nutzen ziehen kann; es empfiehlt sich daher von selbst! Kaiserslautern. Dipl.-Ing. Professor A. Marx. Handbuch der Chemie und Technologie der Öle und Fette. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner herausgegeben von Prof. Dr. L. Ubbelohde und Dr. F. Goldschmidt. Band II, 881 Seiten mit 163 Abb. und 4 Tafeln. Leipzig 1920, S. Hirzel. Geh. 96 Mk., geb. 120 Mk. Von diesem groß angelegten, auf 4 Bände berechneten Werk liegt nun der zweite Band vor. Während im ersten Bande die Chemie der Fette, ihre Gewinnung und Untersuchung im allgemeinen besprochen wurde, behandelt der vorliegende Band sehr eingehend und ausführlich die große Zahl der Öle und Fette, die pflanzlichen sowie die tierischen, im einzelnen, und zwar ihr Vorkommen, ihre Gewinnung, Reinigung, Zusammensetzung und Verwendung, ihre Kennzahlen sowie die in der Literatur weit zerstreuten Analysendaten. Die überaus mühevolle Sammlung und Sichtung dieses umfangreichen Materials ist für Wissenschaft und Technik in gleicher Weise von hohem Wert, so daß diese Arbeit für alle auf dem Gebiete der Öle und Fette tätigen Chemiker ein unentbehrliches Nachschlagewerk darstellt, zumal die dem Buche beigegebenen drei Register mit besonderer Sorgfalt zusammengestellt sind. Die einzelnen Abschnitte behandeln die pflanzlichen Öle und Fette, die als Kraftfuttermittel wichtigen Ölkuchen, die tierischen Öle und Fette und schließlich die natürlichen und künstlichen Speisefette. Im ganzen sind ungefähr 650 Öle und Fette der verschiedensten Herkunft von der botanisch-zoologischen, chemischen und technologischen Seite eingehend beschrieben. Hieraus ersieht man, daß das Buch nicht nur für den Chemiker, sondern auch für den Botaniker, Zoologen und Physiologen sowie für den in der Ölindustrie tätigen Ingenieur von grossem Nutzen ist. Der Verlag hat dem Werk eine seinem wertvollen Inhalt würdige Ausstattung gegeben. A. Sander. Bestimmung der Arbeitszeiten für die Vorkalkulation im Maschinenbau in graphischen Tafeln. Von H. Eipel, Ingenieur. Mit 19 Abbildungen im Text und 4 graphischen Tafeln im Anhang. Berlin, M. Krayn 1920. Preis geheftet Mk. 10.– Auf 12 Seiten wird ein vollkommen neues Verfahren zur Bestimmung des für die Bearbeitung eines Werkstückes notwendigen Zeitaufwandes erläutert und an Beispielen erklärt. Irgendwelche Zahlenrechnungen sind dabei nicht notwendig, da es sich hier um ein graphisches Verfahren handelt. Es werden dabei gleichzeitig die für das Einrichten und Einspannen der Werkstücke und Werkzeuge erforderlichen Zeiten berücksichtigt, so daß auf diese Weise die Arbeitszeiten und somit auch die Löhne schnell bestimmt werden können. Revolverbänke, Automaten und sonstige Spezialmaschinen sind bei diesem Verfahren nicht berücksichtigt. Die Tafeln sind nur für solche Arbeiten bestimmt, die an gewöhnlichen Leitspindelbänken, Bohr-, Hobel- und Fräsmaschinen ausgeführt werden können. Die Tafeln werden in erster Linie dafür Verwendung finden, möglichst schnell und leicht für einfache Arbeitsstücke mit hinreichender Genauigkeit die Arbeitszeiten bestimmen zu können. Wimplinger. Einiges aus der Praxis über Fräser, deren Konstruktion, Kraftaufwand, Fabrikation sowie Behandlung von Werzeugstahlarten. Von G. Willner, Ingenieur, Fabrikdirektor a. D. Mit 22 Abbildungen. Leipzig. Arthur Felix. 1920. Ein kleines Heftchen aus der Sammlung technischer Forschungsergebnisse von Hofrat und o. ö. Professor Hans von Jüptner herausgegeben, das zu jenen literarischen Erzeugnissen gehört, die besser nicht geschrieben worden wären. Wenn man das Inhaltsverzeichnis liest, so erwartet man wenigstens, daß ein Mann aus der Praxis über die vielen dort angeführten Hauptpunkte etwas zu sagen hat. Wenn man aber den bezüglichen Text liest, so findet man den größten Teil aus alten, bekannten Werken oder Katalogen abgeschrieben und wenn irgendwo, wie auf S. 5 eine einfache trigonometrische Ableitung versucht wird, so kann sie in drei Zeilen statt in ⅓ Seite gemacht werden. Wenn z.B. auf S. 7 über Kühlung der Fräser von 5 Zeilen die drei letzten Phrasen sind, aber nicht eine Bemerkung über eine etwa notwendige Kühlwassermenge gesagt wird, oder über den Einfluß des Ueberflutens, so charakterisiert dies das Büchlein. Der Absatz vorher über Fräser aus Schnellstahl ist eine einfache Verkennung der tatsächlichen Umstände, der geehrte Herr Verfasser möchte doch einmal nachsehen, was man in einem modernen Betrieb unter fachgemäßer Leitung mit einem Schnellstahlfräser auf einer modernen Hochleistungsfräsmaschine erreichen kann, von den Kreuzzahnfräsern oder dem Fräsen mit Ueberflutung ganz abgesehen. Wenn er auf S. 9 es notwendig findet, eine Tabelle aus der Hütte vom Jahre 1911 abzudrucken, so möchten doch bei der Korrektur so sinnstörende Fehler wie „Umdrehung“ statt „Minute“ beseitigt werden, auf S. 14 wäre statt „konvex“ „konkav“ zu setzen. Was soll ein Satz wie „Die durch Reibung des Spanes erzeugte Wärme ist nahezu proportional dem Schnittdruck“ auf S. 3 bedeuten, wo die Beziehungen hierfür noch ganz im Dunklen liegen und bisherige Ergebnisse, selbst wenn sie richtig sind, für die Praxis noch gar keinen Wert haben. In dieser Art könnte man Zeile für Zeile vornehmen, nur wird mit vielen Worten dem Arbeiter, der so unvorsichtig ist, ein solches Buch auf den umfassenden Titel hin zu kaufen, nichts gesagt, als was er aus dem Betrieb schon weiß, bezw. werden, wie bei der Behandlung von Werkzeugstahlarten, ganz unnötige und für ihn unverständliche Erzählungen aus der Lösungstheorie gebracht, die ohne die metallographischen Bilder für den Laien gar keinen Vorstellungsbegriff verbinden. Wenn dem Verfasser das Unglück passiert, das er als Bestandteil des Schnelldrehstahles auf S. 24 „Iridium“ anführt, so läßt das auf eine vollständige Unkenntnis dieses Gebietes schließen, dagegen hätte dies dem Herausgeber dieser Sammlung nicht durch die Finger schlüpfen dürfen! Kurzum, ich warne jeden, dieses Büchlein zu kaufen. Dr. Kurrein, Charlottenburg. Der praktische Werkmann. Technische Angaben und Tabellen für den Unterricht an gewerblichen Lehranstalten. Ausgabe für das Baugewerbe. Von K. Hoffmeister, Gewerbelehrer, und und G. A. Sandermann, Gewerbelehrer, Architekt, Hannover. Gebrüder Jänecke, Druck- und Verlagshaus, Hannover 1920. „Der Praktische Werkmann“ enthält eine Reihe von Tabellen und Zahlentafeln, die sich zum Gebrauch in Schule und Praxis wohl eignen. Eine Anzahl von kurz gelösten Aufgaben aus dem Gebiete der Geometrie, sowie der Mechanik und Physik, endlich praktische Angaben über Mauerwerk, Bauhölzer, Dächer usw. vervollständigen das empfehlenswerte Nachschlagebüchlein. Dipl.-Ing. Prof. Marx. Die Selbstanfertigung galvanischer Elemente. Von Hanns Günther. Mit 29 Abb. Preis geheftet Mk. 5,20. Frankhsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Die Selbstanfertigung von Kleintransformatoren und Gleichrichtern. Von Hanns Günther. Mit 23 Abb. Preis geheftet Mk. 5,20. Frankhsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Die beiden neuen Basteibüchlein suchen eine der wichtigsten Fragen für jeden Bastler – ob groß, ob klein – der sich mit elektrischen Versuchen beschäftigt – und welcher Junge wird nicht gerade von der geheimnisvollen Kraft der Elektrizität angezogen – zu lösen: die Herstellung einer leistungsfähigen Stromquelle mit geringsten Mitteln. Hanns Günther, der Verfasser des „Elektrotechnischen Bastelbuches“, der „Elektrotechnik für alle“, des Flugmaschinenbuches für Jungen und anderer Bastelbücher schildert im ersten Bändchen die Selbstanfertigung einer Reihe empfehlenswerter galvanischer Elemente wie des Salmiak-, Chromsäure-, Daniell-, Bunsen-, Trockenelementes und ihrer vielen Geschwister sowohl unter gemeinverständlichster Darlegung ihrer Wirkungsweise und der daraus abzuleitenden Regeln für ihren Aufbau, wie dankenswerterweise mit genauen Zahlenangaben für Abmessungen und Größenordnungen. Ein Abschnitt berichtet schließlich über die üblichen Schaltungsarten und einer über die galvanische Verkupferung von Kohleelektroden. Um nun aber demjenigen, der im Hause bereits Anschluß an eine Wechselstromleitung hat, unter Verzicht auf andere Sonderstromquellen auch diese seiner Bastelleidenschaft unterwerfen zu helfen, gibt der gleiche Verfasser im zweiten Büchlein eine klar geschriebene Anleitung zum Bau von Kleintransformatoren. Einleitend mit einer Darlegung der Wirkungsweise von Transformatoren als Grundlage ihres Aufbaus, gibt er genaue Anleitung zur Herstellung von kleineren und größeren Mantel- und Kerntransformatoren wie auch vorübergehend benutzbaren behelfsmäßigen Transformatoren Aber auch demjenigen, der zeitweilig mit Wechselstrom nichts anzufangen weiß, hilft er durch genaue Einführung in den Bau von handlichen elektrolytischen Gleichrichtern. Beide Bändchen, von einer großen Zahl praktischer Winke erfüllt, in klarer Sprache geschrieben, werden das Herz manches Bastlers höher schlagen lassen und ihm zu mancher Freude an der Beherrschung der geheimnisvollen elektrischen Naturkraft verhelfen. Heilmann. Aus Natur- und Geisteswelt. Verlag B. G. Teubner, Leipzig. Preis jedes Bändchens kart. 2,80, geb. 3,50 Mk. u. T.-Z. Band 593.Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Von G. Jahn. Kurze Einführung in die Volkswirtschaftslehre, hervorgegangen aus Vorträgen an Volkshochschulen, und für diese geschrieben in der richtigen Erkenntnis, daß die Wirtschaftslehre immer mehr „zum Kampfobjekt der politischen Parteien“ wird und daß daher die breiten Massen des Volkes das Bedürfnis nach Aufklärung über die grundlegenden Tatsachen haben. Der Verfasser hat zwar „im ganzen den rechten Ton getroffen“, dürfte aber leider nicht stets „verständlich geblieben“ sein, wenigstens sicher nicht für den gemeinen Mann des Volkes, der von beispielsweise 24 Fremdwörtern auf einer Seite (44) kaum die Hälfte dem Sinne nach richtig erfassen wird. Wer zum Volke sprechen will, muß sich schon die Mühe geben, deutsch zu sprechen; sonst bleibt er unverständlich oder, was noch schlimmer ist, wird mißverstanden. Der einfache Mann Mann hat ein sehr feines Empfinden gegen den Gelehrten- und Bildungsdünkel der „Bourgeoisie“, für die er empfindungsgemäß völlig richtig keine deutsche Bezeichnung kennt. Abgesehen von dem Fehler der Fremdwörterei ist das Buch recht verständlich, klar und sachlich geschrieben, mit gut gewählten Beispielen versehen, und kann als erste Einführung in das Gebiebt sozusagen für den Hausgebrauch nur empfohlen werden. Pr. Band 828 und 829.Statik und Festigkeitslehre. Von A. Schau. Die beiden Bändchen bieten eine klare und übersichtliche Darstellung der Grundtatsachen, wie sie etwa in das Wissensgebiet des Bau- und Maschinentechnikers gehören. Viele Beispiele in Form von Aufgaben mit zahlreichen guten Abbildungen erläutern die einzelnen Lehren und geben diesen die für das gemeine Verständnis nötige Tatsächlichkeit. Die Bändchen können Bau- und Maschinentechnikern als kurze gediegene Nachschlagebücher über das Wichtigste der Statik und Festigkeitslehre nur empfohlen werden. Zum Selbstunterricht eignen sich für den, der die einfachen Grundgesetze der Naturlehre und der Mathematik, beherrscht. Pr. Technische Mechanik, II. Prof. Max Galka. 2. Auflage. 191 Seiten, 96 Abbildungen. S. Hirzel, Leipzig. Geb. 27 Mk. Eine kurze übersichtliche Zusammenstellung des wichtigsten aus dem Gebiete der Festigkeitslehre und der Mechanik der tropfbaren Flüssigkeiten und der gasförmigen Körper. Zahlenbeispiele fehlen; diese sollen später in einer Aufgabensammlung folgen. Die Bezeichnungen der höheren Mathematik erscheinen nur an wenigen Stellen, sodaß auch jeder Mittelschultechniker das Buch benutzen kann. M. P. Der Mensch als Kraftmaschine, Prof. Dr. Carl Oppenheimer. Georg Thieme, Leipzig. Geh. 15 Mk. „Das Buch behandelt ein Grenzgebiet zwischen Biologie, Chemie, Physik und Technik, das noch nicht in dieser zusammenfassenden Form behandelt worden ist.“ Der Verfasser will ein zusammenhängendes Bild von der Umsetzung und Verwertung der aufgenommenen chemischen Energie in der lebenden Substanz geben; untersuchen, „welche Arbeiten sie leistet, auf welche Weise die abgegebene Wärme entsteht, und welche Transformationsmechanismen aufzufinden sind.“ Ein für den Referenten ziemlich neues Gebiet, um so reizvoller war das Lesen des Buches. Man gewinnt den Eindruck, daß der Verfasser die neuesten Forschungen und Erfahrungen geschickt und ausgiebig benutzt hat; jedenfalls ist es ihm gelungen, eine für jedermann klare Darstellung – soweit das heute möglich ist – der geheimen inneren Vorgänge zu geben, die wir allgemein mit dem Sammelwort „Leben“ bezeichnen. Das anregende Buch verdient gelesen zu werden. M. P. Der Einfluß der Aufhängung schwingender Glocken auf ihre Tongebung. Von Johannes Biehle, Prof. und Kirchenmusikdirektor. 36 Seiten mit 8 Fig. Verlag Dr. Wedekind & Co., G. m. b. H. Berlin 1920. Der Verfasser des Büchleins stellt sich die Aufgabe, die als Doppler-Effekt bekannte Erscheinung der Tonhöhenveränderung beim Auftreten einer relativen Bewegung zwischen Tonquelle und Hörer in seiner Anwendung auf schwingende Kirchenglocken zu untersuchen, ist es doch nach ihm „selbst in der Fachwelt wenig bekannt und beobachtet worden, welche hervorragende Rolle diese Relativität der räumlichen und akustischen Bewegungen bei der schwingenden Glocke für ihre Tongebung und für die des ganzen Geläuts spielt.“ In fesselnden mathematisch-physikalischen Betrachtungen setzt er die Wirkungsweise der beiden gebräuchlichen Arten der Glockenaufhängung: mit geradem und mit gekröpftem Joch, auseinander. Im Besonderen untersucht er dann aber die Toneindrücke, die ein Beobachter empfängt, der sich in gleicher Hohe mit der Glocke und in ihrer Schwingungsebene befindet, da in diesem Falle die durch das Pendeln hervorgerufenen Ortsveränderungen der Glocke vom Standpunkt des Hörers am größten sind. Seine Untersuchungen führen ihn zu dem Ziel, das tatsächlich eine Tonhöhenschwankung von einigen Hunderstel Oktave für die Glocke errechenbar ist, eine Eigenschaft, die sie mit der menschlichen Stimme beim Singen und Sprechen gemein hat, und die gerade die Glocken Von jeher zu einem kultischen Instrument aller christlichen Völker gemacht hat. Dies gerade, weil „die Glocke in ihrem Wesen den menschlichen Aeußerungen so überaus verwandt ist.“ In weiteren Untersuchungen zeigt Biehle dann noch, daß diese Eigenschaften den Glocken mit geradem Joch vorzugweise zukommt und wie sich in einem ganzen Geläut diese Tonhöhenschwankungen in einen Gesamteindruck einer Tonhöhenverbreiterung und Verdickung umsetzen, eine ähnliche Erscheinung, wie wir sie an einem hundertköpfigen Männerchor oder an einem stark besetzten Streichorchester bewundern. Als Gesamtergebnis kann er dann zusammenfassen, daß mit zunehmender Schwungweite der Klang der Glocken lebendiger und gehaltvoller wirkt, indem auf- und niederbebend eine Verbreiterung des Gehöreindruckes stattfindet, wobei er von einer Aufhängung im gekröpften Joch abraten muß. Den Schluß der fleißigen Arbeit bildet ein Schriftenverzeichnis der bisherigen Veröffentlichungen des gleichen Verfassers über das Glockenwesen, den Kirchenbau, die Raumakustik, den Orgelbau, das allgemeine Musikleben und Liturgik. Heilmann. Kolbendampfmaschinen und Dampfturbinen. Von Prof. Heinrich Dubbel. Ein Lehr- und Handbuch für Studierende und Konstrukteure. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 554 Textfiguren. Verlag von Julius Springer, Berlin 1921. Preis geb. M. 52 Nachdem der Krieg die Herausgabe der 4. Auflage bis Anfang 1919 verzögert hatte, wurde die Nachfrage nach dem allbekannten Dubbelschen Dampfmaschinenwerk so rege, daß bereits Ende 1920 sich das Erscheinen der 5. Auflage als notwendig erwies. Die allgemeine Wertschätzung des Werkes bei Lernenden und Praktikern ist zu bekannt, um hier noch besonders unterstrichen werden zu müssen. Unermüdlich ist der Verfasser bestrebt, durch Verzicht auf Veraltetes, Neuaufnahme der Ergebnisse jüngster Arbeiten in Theorie und Praxis, durch wissenschaftliche Vertiefung des Dargestellten den Ruf seines Werkes auf der Höhe zu halten und nach Möglichkeit zu steigern. So sind beispielsweise besonders Neuerungen auf dem Gebiete der Kondensation eingehender berücksichtigt worden, wie auch die Kapitel über Dampfturbinen eine den Jüngsten Forschungsergebnissen entsprechende Ueberarbeitung gefunden haben. Bei aller Anerkennung aber muß doch auf eine Eigenheit aufmerksam gemacht werden: daß sich heute noch in einem solchen Werk ganz elementare Fehler in der Bezeichnung der Maßeinheiten breit machen, ist außerordentlich bedauerlich: Dimensionsbezeichnungen PS1/st, KW/St, kg/m (!), wie sie durchweg besonders im Abschnitt Berechnung der Dampfturbinen für PS1st, KWst oder KWh und kgm oder mkg (alles Arbeitsgrößen!) benutzt werden, sind unentschuldbar. Möge die nächste Auflage endlich einmal damit gründlich aufräumen. Solche Schönheitsfehler, die ja im Ernste den Wert des Werkes nicht beeinträchtigen können, sind doch wirklich entbehrlich. W. Heilmann. Die Entwicklung der Kaltsägemaschinen von ihren Anfängen bis in die neueste Zeit. Von Dr.-Ing. Wilhelm Theobald, Geheimer Regierungsrat. Mit 353 Textabbildungen. Berlin, Julius Springer 1921. Dieses Buch, das eine Folge von Aufsätzen aus der „Werkzeugmaschine“ Jahrgang 1919/20 darstellt, ist eine gründliche historische Behandlung des Titelthemas, das in fünf Hauptpunkte gegliedert ist. Nach einer kurzen Einleitung behandelt der Verfasser die Sägen mit hin- und hergehendem Sägeblatt, die Bandsägen, die Kreissägen, die Schnellreibsägen und die Sägeblätter. An die Spitze eines jeden Abschnittes setzt er die ausländischen Vorläufer in einer ihm geeignet erscheinenden Auswahl, die in Verbindung mit den beigefügten Zeitangaben den Einfluß des Auslandes auf die Entwicklung der inländischen Konstruktionen erkennen und bewerten lassen. Ob es aber nicht auch angebracht gewesen wäre, im letzten Entwicklungsstadium der neueren inländischen Maschinen die gleichzeitigen ausländischen Bauarten zu bringen, besonders mit Rücksicht auf den großen Fortschritt, den z.B. die letzte Olympiaausteilung in London gezeigt hat, wäre für eine zweite Auflage zu erwägen. Vielleicht genügt der Hinweis, daß derartige vorwiegend historische Werke hauptsächlich für den Konstrukteur von großem Werte sind, der dann auch ersehen kann, wie viel das Ausland von den inländischen Erzeugnissen übernommen hat. Innerhalb der aufgezählten fünf Hauptpunkte gliedert der Verfasser den Stoff nach konstruktiven Gesichtspunkten, teils in Zusammenhang damit nach den Firmen. Diese Einteilung ist besonders lehrreich mit Rücksicht auf den Entwicklungsgang der Konstruktionen bei den einzelnen Fabriken, besonders, da der Verfasser hierfür die führenden Fabriken herangezogen hat und kaum einer der wichtigen Namen fehlt. Je nach dem Charakter der Besprechung wechseln in gut geordneter Auswahl Strichzeichnungen und Halbtonätzungen, wobei nur zu bedauern, wenigstens vom Standpunkt des Konstrukteurs, ist, daß keinerlei Maße in den Zeichnungen eingetragen sind. Soweit es sich um Wiedergabe von Patentzeichnungen handelt, ist diese wohl selbstverständlich, doch erhalten die Konstruktionszeichnungen in ihrer Wiedergabe einen unverhältnismäßig größeren Wert, wenn wenigstens einige Bezugmaße angegeben werden, damit man auch die konstruktive Lösung einzelner wichtiger Konstruktionseinzelheiten auf rechnerische Grundlagen hin prüfen und beurteilen kann. Die Besprechung der einzelnen Konstruktionen erfolgt vorwiegend als eine beschreibende, teilweise kritische Untersuchung der kinematischen Beziehungen des Konstruktionsaufbaues, wogegen die wirtschaftlichen und Betriebsverhältnisse weniger berücksichtigt werden. Von großem Werte hingegen sind die zahlreichen Zahlenangaben, die sonst mühevoll aus den einzelnen Katalogen gefunden werden müssen, über Größe der aufzunehmenden Stücke und die von den Firmen angegebenen Kraftbedarfszahlen. Gleichfalls von großem Werte für denjenigen, der auf diesem Gebiete zu arbeiten hat, sind die zahlreichen genauen Quellenangaben, die von den ältesten historischen Veröffentlichungen bis in die neuere Zeit reichen. Es liegt hier ein sehr gründlich durchgearbeitetes Werk vor, dem die wohldurchdachte Verbindung zwischen historischer und systematischer Einteilung ihren Wert und eine leichte Uebersicht über den bisher noch ungeordnet, überall verstreuten Stoff gibt. Dr. Kurrein, Charlottenburg. Die Brücke, Typologie und Geschichte ihrer künstlerischen Gestaltung. Von Paul Zucker. Berlin 1921, Ernst Wasmuth A. G. Preise in Halbleinen gebunden 90 Mark. Das Buch stellt sich die Aufgabe, die Eigenart der Brücke als eines architektonischen Kunstwerkes zu umgrenzen, die Besonderheiten der künstlerischen Aufgabe klar zu legen und aus dem Laufe der geschichtlichen Entwicklung die bedeutenden und wesentlichen Lösungen hervorzuheben.“ Es verfolgt auf 106 Seiten mit 183 Abbildungen die Wandlungen der Brückenarchitektur von den altrömischen Bauwerken an bis in die Neuzeit, wobei freilich auf die hölzernen Brücken wenig eingegangen wird, da sie sich im Laufe der betrachteten Zeit wenig geändert haben. Immerhin sind die größeren Holzbauten des 18. und 19. Jahrhunderts durch gute typische Abbildungen vertreten. Da es sich um die ästhetische Würdigung der betreffenden Bauwerke handelt, so ist klar, daß mancher Leser über Einzelheiten anderer Ansicht sein kann und wohl nicht immer mit dem Verfasser übereinstimmt. Mit dem abfälligen Urteil über die Fisch bauch träger der großen Brücken zwischen Hamburg und Harburg oder über die durch nichts gerechtfertigte Burgenarchitektur der Abschlußtore großer neuzeitlicher Eisenbrücken wird man mit dem Verfasser sicher derselben Meinung sein; dem Berichterstatter erscheint aber die Abb. 112 des Kaisersteges bei Niederschönweide ebenso unruhig wie die der Harburger Elbbrücken. Die beigegebenen Abbildungen sind größtenteils sehr gut und werden Architekten, die die Ausgestaltung neuer Brücken zu bearbeiten haben, vielseitige Anregung geben. Verunglückt ist die Abb. 132. Die Abb. 83 ist wohl nur ein Scherz, der veranschaulicht, wie ein moderner Künstler, der nicht zeichnen gelernt hat, eine verhältnismäßig einfache Aufgabe nicht zu meistern versteht. Das Buch kann allen, die Interesse für die künstlerische Seite des Brückenbaues haben, trotz seines Preises empfohlen werden. Stephan. Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Von O. Lueger. Ergänzungsband II. 684 Seiten mit zahlreichen Textabbildungen. Stuttgart und Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt. Preis geb. M. 140.–. Die seit der Veröffentlichung des ersten Ergänzungsbandes im Jahre 1914 auf fast allen Gebieten der Technik eingetretenen Fortschritte waren die Veranlassung zur Abfassung des vorliegenden, von Prof. Dr. Fünfstück herausgegebenen zweiten Ergänzungsbandes des bekannten Nachschlagewerkes. Hierbei haben die zahlreichen Erfahrungen und wichtigen Fortschritte auf vielen technischen und verwandten Gebieten in der Kriegszeit weitgehende Berücksichtigung gefunden. Es sei nur an die gewaltigen Leistungen im Schiffsund Luftschiffbau, im Flugzeug- und Kraftwagenbau, in der chemischen Industrie, in der Heizungs- und Gesundheitstechnik sowie an die mannigfachen Ersatzstoff e, die ganze Industriegründungen zur Folge hatten, erinnert. Die Uebersichtlichkeit in der Anordnung des umfangreichen Stoffes auf einen verhältnismäßig kleinen Raum verleiht dem Werke einen ganz besonderen Wert. Dazu tritt eine Fülle guter, klarer Abbildungen und Skizzen. Aber auch die äußere Ausstattung – Druck, Papier und Einband – ist besonders hervorzuheben. Durch die Herausgabe des vorliegenden Bandes ist das Werk auf den heutigen Stand der Technik ergänzt worden, und der Zweck des ausgezeichneten Lexikons, ein Nachschlagewerk für das gesamte Gebiet der Technik zu sein, hat dadurch eine ganz wesentliche Förderung erfahren. Fritz Schmidt. „Die rationelle Haushaltung.“ Betriebswissenschaftliche Studie von Christine Frederick. Autorisierte Übersetzung von Irene Witte. Mit einem Geleitwort von Adele Schreiber. Berlin 1921. Julius Springer. Preis geb. 15. M. Das vorliegende Buch ist eine autorisierte Übersetzung des amerikanischen Werkes „The New Homekeeping. Efficiency Studie in Home Management“ von Christine Frederick. Es will die in der Industrie immer mehr an Bedeutung zunehmende wissenschaftliche Betriebstechnik auch auf die Hauswirtschaft übertragen wissen, um bei einem sinngemäßen Ausnutzen der zur Verfügung stehenden Kräfte und bei einer Vermeidung jeder Zeitverschwendung aus einem möglichst kleinen Energie- und Kostenaufwand eine größtmögliche Leistungsfähigkeit herauszuholen. Gewiß ist, daß in den meisten Haushaltungen in dieser Hinsicht sich noch vieles im Argen befindet und nur zupft eine Zeit und Kraft vergeudende Arbeitsweise vorliegt. Diese Tatsache ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Haushaltungsarbeiten im allgemeinen irrtümlicherweise als nebensächliche und untergeordnete angesehen werden. Ob aber die in dem Buche vorgeschlagene, auf amerikanische Verhältnisse zugeschnittene „wissenschaftliche Betriebsführung“ in Deutschland namentlich in der jetzigen schweren Zeit mit ihrer Wohungsnot und ihrem wirtschaftlichen Elend sich so ideal durchführen läßt, wie es die Verfasserin vorschlägt, möchte ich dahingestellt sein lassen. Immerhin: das Buch ist sehr beachtenswert und sollte weitere Verbreitung in den Kreisen, die es besonders angeht, finden. Die vielen interessanten, zu einer Arbeitsersparnis führenden Anregungen sollten, soweit angängig, beherzigt werden, nicht zuletzt im Interesse des nicht immer genügend gewürdigten Hausfrauenstandes. Fritz Schmidt. Textabbildung Bd. 336 Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Dr.-Ing. Ellerbeck, Erläuterungen zu den Preußischen Hochbaubelastungsvorschriften 1919, zweite, neubearbeitete Auflage mit 13 Textabbildungen, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921, Preis geheftet M. 7,80. Dr. Linker, Praktische Elektrizitätslehre, mit 79 Abbildungen, Kommissionsverlag: Otto Hammerschmidt, Hagen (Westf.) 1921. Baurat Otto Rappold, Kanal- und Schleusenbau, Sammlung Göschen, mit 79 Abbildungen, zweite, verbesserte Auflage, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag. Dr. Karl Kähler, Luftelektrizität, Sammlung Göschen, mit 19 Abbildungen, zweite Auflage, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921, Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag. Dr.-Ing. N. A. Halbertsma, Der Lichtstrombegriff und seine Anwendungen, Verlag M. Krayn, Berlin 1921, Preis brosch. M. 10.–. Prof. Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Rahmenformeln, Gebrauchsfertige Formeln für einhüftige, zweistielige, dreieckförmige und geschlossene Rahmen aus Eisen oder Eisenbetonkonstruktion nebst Anhang mit Sonderfällen teilweise und ganz eingespannter Träger, 273 Rahmenfälle mit 485 Abbildungen, dritte, neubearbeitete Auflage, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921, Preis geheftet M. 48,–, geb. M. 54.–. Dr.-Ing. H. Fröhlich, Beitrag zur Berechnung von Mastfundamenten, zweite erweiterte Auflage, mit 74 Abbildungen, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921, Preis geheftet M. 18.– v. Löw, Das Automobil, vierte Auflage, mit 378 Abbildungem im Text, Nachschlagewerk für die Praxis, Verlag C. W. Kreidel, Berlin und Wiesbaden 1921, Preis gebunden M. 51.–. Dr. Lothar Schrutka, Elemente der höheren Mathematik, für Studierende der Technischen und Naturwissenschaften, zweite, werbesserte Auflage, mit 143 Abbildungen im Text, Verlag Franz Deuticke, Leipzig und Wien 1921, Preis M. 36.–, K. 288.–. Ingenieur Karl Barth, Technischer Selbstunterricht für das deutsche Volk, Verlag R. Oldenbourg, München 1921, Preis geheftet M. 6.–. Oberingenier Wilhelm E. Germer, Wärmewirtschaft und Betriebskontrolle in Dampfkesselanlagen. Bopp & Reuther, Betriebskontrolle, durch Kesselspeise – Wassermesser. Berichte und Abhandlungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt (Beiheft zur Zeitschrift für Flugtechnik und Motorluftschiffahrt), Verlag R. Oldenbourg, München 1921, Preis geheftet M. 32.–, für Mitglieder M. 20.–, M. 29.- für Nichtmitglieder. Dr.-Ing. Th. Gesteschi, Hölzerne Dachkonstruktionen, ihre Ausbildung und Berechnung, zweite, neubearbeitete Auflage, mit 470 Abbildungen, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Preis geheftet M. 43,50, geb. M. 48.–. Prof. Heinrich Dubbel, Die Steuerungen der Dampfmaschinen, zweite, umgearbeitete und erweiterte Auflage, mit 494 Textfiguren, Verlag Julius Springer, Berlin 1921, Preis gebunden M. 69.–. Franz Seufert, Technische Wärmelehre der Gase und Dämpfe. Eine Einführung für Ingenieure und Studierende, zweite verbesserte Auflage, mit 26 Textabbildungen und 5 Zahlentafeln, Verlag Julius Springer, Berlin 1921, Preis M. 11.–. Prof. Dipl.-Ing. C. Eberhardt, Flugtechnik, Sammlung Göschen, mit 62 Figuren, Verlag wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921, Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag. Prof. Dipl.-Ing. C. Eberhardt, Luftschiffahrt, Sammlung Göschen, mit 38 Figuren, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gryuter & Co., Berlin und Leipzig 1921, Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag. Zellstoff und Papier, Chemisch-technische Monatsschrift, Verlag Carl Hofmann, Berlin S. W. 11, Papierhaus. Textabbildung Bd. 336