Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 336, Jahrgang 1921, S. 265
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Bücherschau. Bücherschau. Die elektrometrische Maßanalyse. Von Dr. E. Müller, ord. Prof. und Direktor des Laboratoriums für Elektrochemie und physikalische Chemie an der Technischen Hochschule Dresden. Mit 19 Abbildungen und 6 Schaltungsskizzen, Dresden und Leipzig. Verlag von Th. Steinkopff 1921. Preis geh. M. 30,–. Die heutigen Forderungen, die an den Analytiker gestellt werden, gipfeln nicht nur darin, daß genauere Ergebnisse erzielt werden, sondern daß die Erreichung dieses Ziels in möglichst kurzer Zeit durchführbar ist. Durch Anwendung physikalischer Methoden und ihrer Vervollkommnung ist in dieser Richtung manches erreicht worden. Die hohen Anforderungen, die in physikalisch-chemischer Beziehung gestellt werden müssen und die zum Teil recht komplizierten Apparate, haben es bis jetzt verhindert, daß diese Methoden in der Praxis allgemeinen Eingang fanden. Von allen hier in Betracht kommenden Methoden sind die der sogenannten elektrometrischen Maßanalyse, wie es scheint, am meisten für die Praxis brauchbar gestaltet worden. Der Verfasser beabsichtigt mit seinem Werk: eine Klarlegung der theoretischen Grundlagen, eine Anleitung zur praktischen Ausführung und eine Zusammenstellung derjenigen maßanalytischen Reaktionen, die für elektrometrische Bestimmungen ganz besonders geeignet sind. Beim Studium des Werkes werden manche Leser vor den zahlreichen mathematischen und anderen Formeln stutzen; wenn sie sich aber der Mühe unterziehen, sich in das Werk einzuarbeiten, werden sie zu der Erkenntnis kommen, daß es sich hier um einen brauchbaren Führer durch ein bis jetzt wenig bebautes Gebiet handelt. Stavenhagen. Wissenschaftliche Forschungsberichte. Naturwissenschaftliche Reihe. Herausgegeben von Raphael Liesegang, Frankfurt a. Main. Band I, Analytische Chemie, bearbeitet von Dr. Th. Döring, ord. Prof. an der Bergakademie Freiberg i. Sa., Dresden und Leipzig. Verlag von Th. Steinkopff 1921. Geheftet M. 12,–. Der Verfasser hat sich der dankenswerten Aufgabe unterzogen, eine Auswahl des Wichtigsten, was im Inland und Ausland seit 1914 auf dem Gebiete der analytischen Chemie veröffentlicht worden ist, zusammenzustellen. Der Reagenzienschatz ist nicht nur erheblich vermehrt worden, sondern viele der bekannten Bestimmungsmethoden sind auch durch Vervollkommnung und Vermehrung der apparativen Hilfsmittel verbessert worden. Die physikalich-chemischen Meßmethoden sind so verbessert und vereinfacht worden, daß sie dem Analytiker, besonders auf dem Gebiete der Maßanalyse, große Vorteile bieten. In übersichtlicher Weise sind die quantitativen Bestimmungen und Trennungen der Kationen und Anionen behandelt. An diese Kapitel schließen sich die Bestimmungen von Kohlenstoff, Sauerstoff und eingeschlossenen Gasen in Handelsmetallen und Elementaranalyse organischer Substanz an. Das Buch kann allen Analytikern bestens empfohlen werden. A. Stavenhagen. Lehr- und Handbuch der Elektrotechnik. Für den Selbstunterricht. Von Bernhard Koenigsmann, Festungsbau-Major a. D., zuletzt Referent bei der elektrotechn. Abteilung des Ingenieur-Komitees. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 402 Abbildungen. Berlin 1921. Verlegt bei E. S. Mittler & Sohn. Brosch. M. 22,–, geb. M. 28,50. Das Buch ist bestimmt für angehende Elektrotechniker, Abendschulen, Lehrlingswerkstätten, Fortbildungsschulen usw. Die schwierige Aufgabe, die verwickelten elektrotechnischen Vorgänge leichtverständlich darzustellen und dabei doch so erschöpfend zu behandeln, wie es für gründlichen Selbstunterricht nötig ist, kann hier als befriedigend gelöst betrachtet werden. Wichtige Anhaltspunkte für die Bildung eines solchen Urteils sind: in der Gleichstromtechnik die Darstellung des Abschnitts: Ankerrückwirkung und Bürstenverschiebung; in der Wechselstromtechnik: die Selbstinduktion. Die Aufgabe war hier umso schwieriger als in dem 362 Seiten umfassenden Buche auch die Schwachstromtechnik in aller Ausführlichkeit behandelt wird. Der nächsten Auflage wäre eine wesentliche bessere Ausstattung zu wünschen. Heintzenberg. Die elektrische Kraftübertragung. Von Dipl.-Ing. Herbert Kyser, Oberingenieur. Erster Band: Die Motoren, Umformer und Transformatoren, ihre Arbeitsweise, Schaltung, Anwendung und Ausführung. Zweite, umgearbeitete und erweiterte Auflage mit 305 Textfiguren und 6 Tafeln. Berlin, Julius Springer 1920. Schon mit seiner ersten Auflage ist Kysers Buch das Buch des Projekteurs geworden und mit dem Erscheinen des vorliegenden ersten Bandes der zweiten Auflage ist dieses Ansehen gefestigt worden. Neu aufgenommen wurden Periodenumformer und Quecksilberdampf-Gleichrichter. Wie gesagt, das Werk hat sich mit Recht durch Inhalt und Behandlungsweise einen dauernden Ehrenplatz in der elektrotechnischen Literatur erobert. Schade, daß die sprachliche Behandlung nicht auf entsprechender Höhe steht. Sie zeugt vielfach von jener sprachlichen Sorglosigkeit, der sich viele unserer tüchtigsten Ingenieure (nicht nur Juristen) noch nicht bewußt geworden sind. Ich wünsche dem Buch recht bald wieder eine Neuauflage, damit dieser Schönheitsfehler beseitigt werden kann. Heintzenberg. Der Weltverkehr und seine Technik im 20. Jahrhundert. Von Prof. Dr.-Ing. O. Blum. 2 Bände. In Halbleinen 72,– M. Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt. Von einem literarischen Unternehmen, das in größerem Ausmaß geplant und durch den Krieg aufgehalten wurde, sind zwei Bände erschienen, die dem Verkehr, vornehmlich den Eisenbahnen und Wasserstraßen, gewidmet sind. Der Betrachtung des Eisenbahnwesens im ersten Band sind Besprechungen der verkehrsgeographischen Grundlagen und der Verkehrsgeschichte vorausgeschickt. Der zweite Band enthält Seeverkehr, Binnenschiffahrt, die Stellung Deutschlands im Verkehr und Verkehrspolitik. Der umfangreiche Stoff ist hierin zu einem Bild zusammengestellt, das für den Sachkenner nichts Neues bringt, für den gebildeten Laien aber ungemein anregend ist. Fesselnd ist die geschickte Art, in der hier ein großer Ausschnitt aus der Berufsarbeit des Ingenieurs und diese in ihrer Durchdringung mit den Forderungen des Wirtschaftslebens der Gegenwart geschildert ist. Der 5. Abschnitt des zweiten Bandes ist betitelt: Verkehr und Siedlung. Er zählt zu dem besten, was über die deutschen Städte als Gebilde und Folge der technisch-industrie-ellen Entwicklung gesagt worden ist. Ein 6. Abschnitt handelt von den Beziehungen zwischen Kultur und Technik und Verkehr. Er gehört nicht eigentlich zu dem Thema, mag aber am Schluß einer so eindringlichen, klaren und überzeugenden Schilderung technischer Arbeit, die zugleich ein Stück unserer Kultur ist, um so wirkungsvoller sein. Wir begrüßen das Buch als ein wertvolles Vorbild für gründliche Darstellungen der Technik in gemeinverständlicher, packender Form. Prof. W. Franz-Charlottenburg. Jahrbuch der angewandten Naturwissenschaften 1919–1920. Einunddreißigster Jahrgang. Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von Dr. Joseph Plaßmann. Mit 147 Bildern auf 20 Tafeln und im Text. Geb. 40,– M. und Zuschläge. Verlagsbuchhandlung Herder & Co., G. m. b. H., Freiburg i. B. 1921. Der 31. Band des Herderschen Jahrbuches liegt, wenn auch etwas verspätet, vor. Der Zweck, den die Herausgeber von Anbeginn gestellt haben, hat ihnen stets einen willigen und interessierten Leserkreis erhalten: jenseits von aller Fachsimpelei soll hier dem großen Publikum eine fortlaufende Uebersicht über die Erfolge und Leistungen der angewandten Naturwissenschaften aller Zweige gegeben werden und damit – unbemerkt vom Leser selbst – nicht nur eine edel unterhaltende, sondern in weit höherem Grade eine außerordentlich wünschenswerte und dankbare Erziehungaufgabe an weiten Volkskreisen gelöst werden. Der fast 400 Seiten starke, in gediegener Ausstattung vorliegende Band, wird mit seinen beinahe ebenso zahlreichen kleineren und größeren Aufsätzen jedem etwas, den meisten Lesern sogar recht viel bringen. Von Inhaltsgebieten seien nur angedeutet: Technik, chemische Technologie, Berg- und Hüttenwesen, Forst- und Landwirtschaft, Menschen- und Völkerkunde, Urgeschichte, Medizin, Luftfahrt- und Wetterkunde, Erdkunde, Himmelserscheinungen und die verschiedensten dringlichen Zeitfragen, wie etwa: das Eigenheim als Volkswohnung, neuzeitige Liebhaberphotographie usw. All das wird von gründlich den Stoff beherrschenden Fachleuten in ansprechendster Form dem Laienstandpunkt genieß- und verwertbar gemacht. Alles in allem wieder ein Band, der reichen Segen durch Aufklärung und Unterhaltung stiften kann. Heilmann. Weyls Handbuch der Hygiene. Herausgegeben von Prof. Dr. A. Gärtner. VII. Band. Besonderer Teil. 6. Abteilung. Hygiene der chemischen Großindustrie, Anorganische Betriebe. Von Geh. Reg.-Rat Dr. R. Fischer in Potsdam. Mit 47 Abbildungen. Leipzig 1921. Johann Ambrosius Barth. Subskriptionspreis M. 20,–. Einzelpreis M. 25,–. Der vorliegende Band des Weylschen Handbuches der Hygiene befaßt sich mit der Hygiene in den anorganischen Betrieben der chemischen Großindustrie. Es werden die technisch und hygienisch wichtigen anorganischen Körper behandelt, unter anderem Kupfer, Zinn, Zink, Silber, Arsen, Antimon, Ultramarin, Nickel, Aluminium, Braunstein, Chrom und die Chromate und Quecksilber, sowie deren Verbindungen. Besonders ausführlich wird ferner das Blei und seine Verbindungen besprochen. Es werden hierbei die Pathologie der Bleivergiftung, der Arbeiterschutz in den bleiverarbeitenden Betrieben, die gesetzlichen Schutzbestimmungen, die technischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Bleigefahr und die hygienischen Maßnahmen zum Schütze der Bleiarbeiter eingehend erörtert. Der darauf folgende reich illustrierte Abschnitt macht den Leser mit der Herstellung des Portlandzementes und mit dem Arbeiterschutz in Portlandzementfabriken bekannt. Anschließend wird die Herstellung der künstlichen Düngerstoffe: Superphosphat, Thomasmehl und Kalkstickstoff, sowie die zu ergreifenden Maßnahmen zum Schütze von Leben und Gesundheit der Arbeiter in diesen Betrieben besprochen. Ein alphabetisches Namen- und Sachregister beschließen das Buch. Zum Studium der Hygiene in den anorganischen Betrieben der chemischen Großindustrie kann das Buch infolge seiner eingehenden Behandlung aller wichtigen Fragen auf diesem Sondergebiet der Hygiene aufs wärmste empfohlen werden. Otto Brandt. Beitrag zur Berechnung von Mastfundamenten. Von H. Fröhlich. Zweite, erweiterte Auflage. Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921. Preis geh. 18 Mark. Der im Jahre 1905 erschienene Bericht über Versuche, die 1913 an Mastfundamenten verschiedener Größe und Bauart angestellt worden waren, ist hier nach einem Verfahren, das die Verlagsbuchhandlung allein in größerem Umfang anwendet, ohne Neusatz wieder aufgelegt worden. In einem eingeschobenen Teil wird die damals gegebene Berechnungsweise dadurch abgeändert, daß der Hauptberechnungswert von der Eingrabetiefe abhängig gemacht wird. Außer der so durch die Versuche gestützten Berechnung der Blockfundamente wird in der Neuauflage auch noch die Berechnung der Plattenfundamente gebracht, die in mancher Beziehung vorteilhafter sind. Durch diese Verbesserungen und Erweiterungen wird die Neuauflage den vielen Interessenten sicher von großem Wert sein, wenn auch alle Fragen noch nicht völlige Klärung gefunden haben. Stephan. Kegelförmige Behälterböden, -Dächer und Silotrichter. Von F. Kann. Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921. Preis geh. 16,50 Mark. Das Heft von 39 Seiten Text fußt auf den Arbeiten von Meißner und Dubois aus den Jahren 1913 und 1917. Da ihre mathematische Behandlung des Themas jedoch weit über das Maß von Sonderkenntnissen hinausgeht, die im allgemeinen bei praktisch tätigen Ingenieuren vorhanden sind, so versucht der Verfasser ein neues, einfacheres Berechnungsverfahren aufzustellen, das freilich noch immer ziemlich hohe Anforderungen an die mathematische Schulung des Lesers stellt. Um die Ergebnisse für die technische Praxis anwendbar zu machen, werden verschiedene Beispiele ziemlich eingehend durchgerechnet, die die praktische Benutzung der Kurven- und Zahlentafeln zeigen. Der Zweck ist damit sicher auch erreicht worden. Auffällig ist der Gebrauch gewisser österreichischer Ausdrücke, statt „Kräfteplan“ steht z.B. im Text ein glücklicherweise in Deutschland ziemlich unbekannt gebliebenes Wort, u.a.m. Stephan. Freitragende Holzbauten. Von C. Kersten. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis geb. 74 Mark. Das im April d. J. erschienene Buch von 221 Seiten großen Formates ist aus einer Reihe von Vorträgen entstanden, die im November 1919 in Berlin gehalten wurden. Die ersten kurzen Vorträge beschäftigen sich außer mit der wirtschaftlichen Lage des Holzmarktes mit dem anatomischen Aufbau des Holzes, seiner mechanischen Prüfung und den Feuerschutzmitteln. Leider geben die beigebrachten Tabellen nur die ermittelten Festigkeitszahlen, während die Streck- und die Proportionalitätsgrenze viel wichtiger für die praktische Verwendung sind. Hieran schließt sich eine allgemeine Darstellung aus der Entwicklung des Holzbaues für größere Dach- und Ingenieurkonstruktionen, und dann folgen Sondervorträge über die einzelnen, zurzeit in größerem Umfang eingeführten Holzbauweisen, denen sich noch ein nachträglicher Anhang des Herausgebers anschließt über Ausführungen, die bei den Vorträgen nicht erwähnt wurden. Der Zweck des Werkes ist, weitere Kreise von der Zweckmäßigkeit und den Vorteilen der neuen Holzbauweisen zu überzeugen. Er wird entschieden auch erreicht werden, denn das Buch gibt tatsächlich einen guten Ueberblick über die freitragenden Holzkonstruktionen und ihre Verwendungsmöglichkeiten. Leider sind die Angaben über die konstruktiven Einzelheiten recht knapp und wenig erschöpfend, was der Verfasser selbst zugibt. Es ist auch nicht zu erwarten, daß im Laufe einer späteren Vortragsreihe darüber mehr bekanntgegeben wird, denn vorläufig sind die einzelnen, zum größten Teil patentgeschützten Bauweisen und Einzelheiten durchaus nicht Gemeingut auch nur eines größeren Teiles von Baufachleuten, sondern Sonderheiten einiger weniger Spezialfirmen, die aus Geschäftsgründen bestrebt sind, so wenig wie möglich davon allgemein bekannt werden zu lassen. Allerdings dürfte auch nicht jedes beliebige Baugeschäft ohne besonders geschultes Personal in der Lage sein, derartige Bauten zweckmäßig aufzuführen. Stephan: Die Kolbenpumpen einschließlich der Flügel- und Rotationspumpen. Von H. Berg, Prof. an der der Technischen Hochschule Stuttgart. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. 425 Seiten mit 536 Textfiguren und 13 Tafeln. Julius Springer, Berlin 1921. Bereits eineinhalb Jahre nach Kriegsende war die erste Auflage des erst 1914 erschinenen Werkes vergriffen. Das Buch entstand bekanntlich, als der ausgezeichnete Forscher und Lehrer auf diesem Sondergebiet der Maschinentechnik bei der Neubearbeitung des großen Sammelwerkes Hartmann-Knoke: „Die Pumpen,“ das sich in ganz umfassendem Rahmen als Aufgabe die „Berechnung und Ausführung der für die Förderung von Flüssigkeiten gebräuchlichen Maschinen“ gestellt hat, zu der Einsicht kommen mußte, daß eine zusammenfassende Behandlung aller Pumpengattungen in einem Gesamtwerk untunlich wurde. Nur durch die Beschränkung auf das im Titel gekennzeichnete Programm war es möglich, dem ausübenden wie dem lernenden Ingenieur ein Werk in die Hand zu geben, das allen berechtigten Ansprüchen hinsichtlich kritischer Bearbeitung auch der entlegeneren Erkenntnisspitzen auf diesem maschinentechnischen Sondergebiet genügt. So bringt denn die vorliegende Neuauflage neben der weiteren Durchfeilung des alten Stoffes als dankenswerte Bereicherung die Ergebnisse der jüngsten Forschungen des Verfassers auf dem schwierigen Gebiet der Aufklärung des Verhaltens der Pumpenventile. Und der verdienstvolle Lehrer kann sicher sein, daß seine bescheiden geäußerte Absicht, „mit der vorliegenden Arbeit den deutschen Fachgenossen einen weiteren Dienst zu erweisen,“ von diesen mit ehrlichstem Dank anerkannt wird. Heilmann. Praktische Elektrizitätslehre. Auf der Grundlage der Elektronentheorie dargestellt von Dr.-Ing. P. B. Arthur Linker. Mit 79 Abbildungen. Kommissionsverlag Otto Hammerschmidt, Hagen (Westf.) 1921. „Noch eine Elektrizitätslehre?“ möchte man fragen. Der Büchersegen in Deutschland, besonders auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und der Technik schwillt bereits wieder in fast besorgniserregender Fülle an. Besorgniserregend nicht für uns. Nein, im Gegenteil, stolz sollten wir sein, denn er beweist Kraft, unbezwingbare Geisteskraft. Mögen unsere bedauernswert kurzsichtigen Feinde uns unsere militärischen Waffen zerschlagen, die geistige Waffenschmiede Deutschlands arbeitet fort! Und das trotz aller Not der Zeit. Dafür bürgt die Fülle der Neuerscheinungen auf allen Gebieten des Geisteslebens, die unser Volk wappnen, wieder stärken wollen, angefangen in der Volksschule, über die Fortbildungs-, die höhere und die Hochschule. Und nicht zuletzt durch den Selbstunterricht, der bei uns eine bewunderswerte Verbreitung und dementsprechende Erfolge hat und ständig zeitigt. Da kann das vorliegende 200 Seiten starke Buch nur wieder als Vorbild gelten. Der Verfasser hat sich, auf seinen Unterrichtserfahrungen fußend, schon seit langen Friedensjahren die Aufgabe gestellt, die Grundlehren der Elektrizität auf den Fortschritten der neuzeitigen Physik und Chemie, vor allem der Elektronentheorie, die „unsere Anschauungen über die elektrischen und magnetischen Erscheinungen in vollständig andere Bahnen gelenkt hat,“ aufzubauen. Und daß ihm das in „einer auch weitesten Kreisen entgegenkommenden, leichtfaßlichen Behandlungsweise in einer gerade auf die praktische Anwendung bedachten Form und Stoffauswahl“ gelungen ist, wird ihm der Besitzer und Benutzer seines Lehrbuches gern bestätigen. In dankenswerter Weise gibt Linker auch dem, der noch weiter in einzelne Cebiete neuzeitiger elektrischer Forschung eindringen will, in einer großen Zahl von Fußnoten wertvolle Hinweise auf die jüngere und jüngste Literatur. Heilmann. Werkstoffe, Handwörterbuch der Technischen Waren und ihrer Bestandteile. Von Paul Krais. Erster Band: A–F, Johann Ambrosius Barth, Leipzig. Brosch, M. 90,–, geb. M. 115,–. Von diesem dreibändigen Werk liegt der erste Band vor und er läßt erkennen, daß es sich hier um ein sehr wertvolles Hilfsmittel für Ingenieure und technische Kaufleute handelt, ein Nachschlagewerk, in dem die alphabetisch geordneten Auskünfte Anspruch auf Zuverlässigkeit machen können, da sie von Sonderfachleuten erteilt werden. Werkstoffe im Sinne des Handwörterbuches sind: Alle natürlichen und zubereiteten technischen Stoffe, welche die Materie oder materielle Teile einer Ware des Großhandels bilden, gleichviel ob sie künstlich geformt sind oder nicht. Ausgenommen sind: Eß-, Trink-, Genuß- und Arzneiwaren, Pflanzen und Tiere, Futter-, Dünge-, Würz- und Riechstoffe, kosmetische Mittel, Kleidung und Schuhwerk, Hausrat, Schmuck-, Kunst- und Luxusgegenstände. Ist so der Umfang des Werkes stark abgegrenzt, so ist den Bearbeitern der einzelnen Abhandlungen auch für die Reihenfolge der Gesichtspunkte, nach denen dies geschehen soll, ein ganz ausführliches Schema gegeben, das dem Buche vorangestellt ist und als mustergültig für ähnliche Zwecke bezeichnet werden kann; es füllt mehr als sechs Spalten. Der Herausgeber hat es vorgezogen, Werkstoffe von umfassender Bedeutung unter dem Gruppenstichwort zu behandeln und bei den Unterstichworten nur auf die Gruppe zu verweisen. So nimmt beispielsweise die Behandlung der Gruppe: Eisen- und Stahl über 100 Seiten des ersten Bandes in Anspruch. Die Gruppe: Fette und Oele füllt etwa 70 Seiten und durch zahlreiche Unterstichworte, z.B. Abfallfette, Adhäsionsfette, Baumwollsamenöl, Benzin, Bergpech, Candelite, Dynamoöle usw. wird darauf verwiesen. Andere im ersten Band besonders hervortretende Gruppen sind: Brennstoffe und Farbstoffe. Um eine Vkrstellung von der Gründlichkeit zu geben, mit der die einzelnen Stichworte behandelt sind, mögen die Haupt-Ueberschriften des eingangs erwähnten Schemas wiedergegeben werden: Namen (da auch die franz. und engl. Bezeichnungen angegeben sind, kann das Werk auch als Wörterbuch benutzt werden). Chemische Natur Morphologie Thermische Eigenschaften und Dichte Mechanisch-technische Eigenschaften Optische Eigenschaften Elektrische und magnetische Eigenschaften Sonstige physikalische Eigenschaften Chemisches Verhalten Physiologische Eigenschaften Materialprüfung Technologisches Warenkunde Volkswirtschaftliches, Wirtschaftsgeographisches Kurze Zusammenfassung der technischen, wirtschaftlichen Vorzüge, sowie der Mängel und Schäden Literatur Mir scheint, daß sich Herausgeber, Mitarbeiter und Verlag mit der Bewältigung dieser mühevollen Arbeit ein gleich großes Verdienst erworben haben und daß das Werk jedem, der zuverlässige und bequeme Auskünfte über Werkstoffe braucht, auf das wärmste empfohlen werden kann. Heintzenberg. Textabbildung Bd. 336 Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. R. Lauenstein, Die Eisenkonstruktionen des Hochbaues, für den Schul- und Selbstunterricht sowie zum Gebrauch in der Praxis. Zweiter Teil: Eisen- und Deckenbau in Ausführung und Anwendung. Fünfte Auflage. Neu bearbeitet von P. Bastine, mit 635 Abbildungen. Verlag Alfred Kröner, Stuttgart 1921. Preis geheftet M. 24,–, gebunden M. 30,–. Prof. Dr. Gustav Benischke, Die asynchronen Drehstrommotoren-Induktions- und Kommutatormotoren. Zweite, erweiterte Auflage, mit 2 farbigen Tafeln und 168 Abbildungen. Verlag Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1921. Preis geheftet M. 20,–, gebunden M. 24,– und Teuerungszuschlag. Otto Graf, Die Druckfestigkeit von Zementmörtel, Beton, Eisenbeton und Mauerwerk. Die Zugfestigkeit des unbewehrten und bewehrten Betons, mit 49 Abbildungen. Verlag Konrad Wittwer, Stuttgart 1921. Preis geheftet M. 28,–, gebunden M. 34,– Paul Groddek, Praktischer Ratgeber für die Elektromontage. Prof. Dr. G. Berndt und Dr. H. Schulz, Grundlagen und Gerate technischer Längenmessungen, mit 218 Textfiguren. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis M. 48,–, gebunden M. 54,–. Dipl.-Ing. W. Lehmann, Energie und Entropie, eine leicht verständliche Darstellung ihres Wesens und der Grundlagen der Energiewirtschaft, mit 8 Textfiguren. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis M. 5,40. K. Friedrich, Neue Grundlagen und Anwendungen der Vektorrechnung. Verlag R. Oldenbourg, München und Berlin 1921. Preis kart. M. 24,–. Dr.-Ing. R. Colell, Außergewöhnliche Druck- und Temperatursteigerungen bei Dieselmotoren. Eine Untersuchung, mit 26 Textfiguren. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis M. 20–. Kurt Gabriel, Wohnhäuser. Sammlung Goschen. I. Anlage und Konstruktion des Wohnhauses, mit 91 Abbildungen. Verlag Veinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. Curt Gabriel, Wohnhäuser. Sammlung Göschen. II. Die Räume des Wohnhauses, mit 44 Abbildungen. Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. Ferdinand Wittenbauer, Aufgaben aus der Technischen Mechanik. III. Band, Flüssigkeiten und Gase. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. 634 Aufgaben nebst Lösungen und einer Formelsammlung, mit 433 Textfiguren. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis gebunden M. 50,–. Prof. K. Memmler, Materialprüfungswesen, Einführung in die moderne Technik der Materialprüfungen. I. Allgemeine Materialeigenschaften – Festigkeitsversuche, Hilfsmittel für Festigkeitsversuche, mit 58 Figuren. Sammlung Göschen. Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag. Prof. Hermann Wilda, Die Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung. Sammlung Göschen. II. Die Bohr- und Schleifmaschinen – Die Herstellung von Zahnrädern auf Werkzeugmaschinen, mit 128 Abbildungen. Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. Preis M. 210 und 100 % Teuerungszuschlag. Dr.-Ing. A. Jackson, Ingenieur-Holzbau, mit 168 Figuren. Verlag Konrad Wittwer, Stuttgart 1921. Preis gebunden M. 42,–. Textabbildung Bd. 336