Titel: Bücherschau.
Autor: A. Sander
Fundstelle: Band 339, Jahrgang 1924, S. 54
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Bücherschau. Bücherschau. Dieselmaschinen. Vorträge auf der Dieselmaschinentagung des Vereins Deutscher Ingenieure. 70 Seiten, rund 200 Abbildungen. Literatur- und Fachverzeichnis. Preis 5 Mk. VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin. Das vorliegende Werk enthält die am 29. Juni 1923 auf der Dieselmaschinentagung des VDI in Berlin gehaltenen Vorträge. Sie geben ein klares Bild über die Entwicklung des deutschen Dieselmaschinenbaues im letzten Jahrzehnt. Prof. Dr. Nägel, Dresden, behandelt als Hauptthema „Die Dieselmaschine der Gegenwart“. Neben der Weiterbildung des bekannten und bewährten Viertaktverfahrens wird die Einführung und Entwicklung des Zweitaktes im Dieselmaschinenbau behandelt. Dem Zweitaktverfahren wird wohl in Zukunft das Gebiet der Schiffsdieselmaschine großer und größter Leistung gehören. Der Berichterstatter zeigt in klarer Darlegung die konstruktive Ausgestaltung solcher Maschinen und nennt mit stolzem Recht die bekannte Nürnberger Schiffsmaschine von 12000 PSe eine Großtat des deutschen Maschinenbaues. Auch der wichtige Fortschritt im neuzeitlichen Dieselmaschinenbau, die Einspritzung des Brennstoffes unter hohem Druck ohne Druckluft, wird ausführlich erwähnt. In seinen „Richtlinien für den Reihenbau von kleinen und mittleren Oelmotoren“ betont Direktor Schulz, Deutz, daß die wirtschaftliche Fertigung zur Verringerung der unmittelbaren Werkstattkosten und zur Erhöhung der Erzeugung im Reihenbau die Normung der Einzelteile und Einfachheit im Aufbau verlangt. Eine weise Beschränkung in der Zahl der Maschinengrößen ist ebenfalls notwendig. Der Vortrag „Brennstoffe und ihre Verbrennung in der Dieselmaschine“ von Obering. Dr. Alt, Kiel, zeigt, wie die Entflammung und Verbrennung des fein zerstäubten Brennstoffes in der Dieselmaschine vor sich geht, während Prof. Dr. Nusselt, Karlsruhe, in seinem Vortrag „Wärmedurchgang in der Verbrennungskraftmaschine“ auf Grund seiner langjährigen Versuche auf dem Gebiete des Wärmeflusses zu einer Gleichung für die Berechnung des Wärmeaustausches zwischen Verbrennungsgas und Zylinderwand kommt. Prof. Dr. Neumann berichtet dann in seinem Vortrag „Untersuchungen an der Dieselmaschine“ über Vergleichsversuche mit Druckluftzerstäubung und kompressorlose Betriebsweise. Auf Grund eigener Versuche an kompressorlosen Maschinen wird nachgewiesen, daß die verschiedenen Brennstoffsorten gleich gut verbrennen. Der nächste kurze Vortrag „Leistungserhöhung bei Viertaktdieselmaschinen“ von Dr. Riehm, Augsburg, zeigt, daß die bekannten Bestrebungen die Leistung der Viertakt-Großgasmaschine durch Vorverdichtung der Verbrennungsluft zu erhöhen, auch bei der Viertaktdieselmaschine angewendet werden kann, um Brennstoffersparnisse zu erzielen. Das Problem, das Arbeitsvermögen der Abgase zur Luftverdichtung heranzuziehen, bleibt dabei nach wie vor ungelöst. Die Vortragsreihe schließt Dr. Geiger, Nürnberg, über „Fernwirkung von Kraftmaschinen“. Die störenden und schädlichen Massenwirkungen großer Kolbenmaschinen, die Schwingungen des Untergrundes hervorrufen, können nach den ausführlichen Versuchen des Vortragenden durch Ausgleichvorrichtungen beseitigt werden, die die gleichen aber entgegengesetzten Schwingungen wie die Maschine erzeugen, so daß sie sich gegenseitig aufheben. Das gut ausgestattete Werk, als Dokument deutscher Pionierarbeit auf dem schwierigsten Gebiete des Maschinenbaues, wird in der Fachwelt des In- und Auslandes gebührende Beachtung finden und zu weiteren Verbesserungen an solchen Verbrennungskraftmaschinen Veranlassung geben können. Der Krieg hat bereits die Verbrennungskraftmaschine bekannt gemacht. Die große Not unseres Wirtschaftsleben zwingt uns, diese wärmesparende Maschine in ausgedehnter Weise zu verwenden. Vorwärts getrieben, die harte Faust eines unversöhnten Feindes im Nacken, muß die deutsche Wirtschaft sich einen noch gangbaren Weg suchen und ist gezwungen, alle Errungenschaften der Technik auszunutzen, um nicht unter der schweren Last zusammenzubrechen, die ihr zurzeit aufgebürdet ist. Wimplinger. Schaltungen von Gleich- und Wechselstromanlagen. Von E. Kosack. Mit 226 Textabbildungen. Julius Springer. Berlin 1922. Schaltbilder werden vielfach seitens der Fabrikationsstätten einzelnen Erzeugnissen beigegeben, damit der Einbau regelrecht erfolgen kann, sie finden sich zahlreich auch in den Druckschriften, die die Firmen zur Erläuterung der Schaltungen herausgeben, ferner findet man sie verstreut in einzelnen Lehrbüchern, Monteurtapchenbüchern u. dergl. Es ist aber meist mühsam, passende Schaltungen heraus zu finden. Durch die reichhaltige Zusammenstellung der in der Praxis üblichen Schaltungen ist daher einem Bedürfnis genügt. Das vorliegende Lehr- und Hilfsbuch enthält zahlreiche Grundschaltungen aus fast allen Gebieten der Starkstromtechnik. Von der einfachsten Darstellung eines einpoligen Schalters beginnend wird in lehrbuchartigem Aufbau zu den weit verzweigten Schaltungen übergegangen. Es werden behandelt Schaltungen von Ausschaltern und Umschaltern bei Bedienung von Hand oder durch selbsttätige Auslösung, Lampenschaltungen, Schaltungen für Meßgeräte, Schaltungen von Gleichstromerzeugern für die verschiedenartigen Anlagen ohne und mit Akkumulatoren, für Gleichstrommotoren, Schaltungen von Wechselstrommaschinen, erläutert an einer Reihe von Beispielen ausgeführter Wechselstromanlagen, Schaltungen von Transformatoren und Transformatorstationen, von Induktions- und Kollektormotoren, von Umformeranlagen (Motorgeneratoren, Einankerumformern, Kaskadenumformern, Gleichrichtern), ferner von Anlaß- und Regelsätzen. Die vielen sauber ausgeführten Schaltbilder dürften für alle die Fälle genügen, bei denen es sich darum handelt, aus irgend einem Gebiet der Starkstromtechnik die grundlegenden Schaltungen zu erhalten. Sämtliche Schaltungen sind durch kurze Vermerke klar erläutert. Die Bezeichnungsweisen sind einheitlich streng nach den Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker durchgeführt, wodurch das Sichzurechtfinden sehr erleichtert wird. Auch die Ausdruckweise ist leicht verständlich und einwandfrei. Dem, der sich mit den verschiedenen Schaltungen enger vertraut machen will, ist das Buch ein zuverlässiger Führer, dem erfahrenen Ingenieur ein willkommenes Nachschlagewerk. Trotz der Sorgfalt, mit der die einzelnen Schaltungen ausgeführt wurden, könnten in einer Neuauflage noch einzelne Aenderungen vorgenommen werden. Bei der Erläuterung zu Abb. 46 (S. 19) müßte vermerkt werden, daß die Schaltung bei gleich belasteten Zweigen nur dann richtige Werte unabhängig von der Phasenverschiebung des Stroms gibt, wenn der mittlere Leiter Nulleiter der Maschine ist. Die offene Dreieckschaltung (V-Schaltung), wie sie auf Seite 83 und 93 für den Anschluß von Spannungwandlern ist, wird in ungebräuchlicher Weise als zweiphasig bezeichnet. Zweiphasig ist die Schaltung Seite 107 (Abb. 169) für die Läuferschaltung von Motoren. Die offene Dreieckschaltung (Abb. 54) ist eine, wenn auch unsymmetrische, dreiphasige Schaltung. Ferner sind, wie auch in den Erläuterungen besonders vermerkt ist, aus Gründen der Uebersichtlichkeit in umfangreichen Schaltbildern die Erdungleitungen fortgelassen. Es erscheint dies nicht empfehlenswert, da die aus Sicherheitsgründen unbedingt vorgeschriebene Erdung leicht unbeachtet bleiben kann, wenn das Schaltbild des Buches als Vorbild dient. Bei der Fülle des gebotenen Stoffs erscheint eine Erweiterung überflüssig und doch werden des öfteren Lösungen von Schaltaufgaben gesucht, die im Buch vermißt werden, Schaltung des Stern-Dreieckanlassers ohne Stromunterbrechung, Schaltungen für selbsttätige Parallelschaltung von Wechselstromerzeugern, bei Meßgeräten Schaltung der drei Stromzeiger (Abb. 134) einer Drehstromanlage unter Verwendung von nur zwei Stromwandlern, Schaltung des Lynchronismuszeigers, wenn Generator und Transformator ein festes Aggregat bilden, die Transformatoren teils Stern-Stern teils Dreieckstern geschaltet sind und das Parallelschalten nur in der Oberspannung erfolgt, wie dies häufig der Fall ist. Dr. Michalke. Handbuch der Ziegeleitechnik. Enthaltend moderne Hilfsmittel und Einrichtungen für Ziegeleien von Ingenieur R. Weber, mit 297 Abb. Zweite verbesserte Auflage. Berlin, 1923, Hermann Meußer. Geb. Grundzahl 12,50 Mk. Seit dem Erscheinen der ersten Auflage sind 8 Jahre vergangen, in denen sich auf allen Gebieten der Industrie durch den unglücklichen Ausgang des Krieges große Umwälzungen vollzogen haben. Dies gilt besonders auf dem Gebiete der Ziegeleitechnik und des Bauwesens. Die zuverlässige Ziegelbauweise wird zur Zeit durch verschiedene Kunststeinbauten ersetzt, deren Dauerhaftigkeit naturgemäß nur eine beschränkte sein kann. Der Verfasser weist auf diesen Uebelstand mit erfreulicher Offenheit hin. In ausführlicher, leichtverständlicher und auch eigenartiger Weise wird im vorliegenden Buche die wirtschaftliche Herstellung des Tonziegels geschildert. Nach der Besprechung der Grundregeln zum Bau von Ziegeleien geht der Verfasser auf die geologische Entstehung des Tones und seine Gewinnung für die Ziegelfabrikation über. Ausführlich werden dann die zur Aufbereitung des Tones zweckmäßigen Maschinen erklärt, ebenso die Kraftanlagen und die Wasserversorgung. Das wichtige Kapitel über Trockenanlagen für Ziegeleien ist entsprechend seiner Bedeutung sehr eingehend behandelt und die hierzu notwendigen theoretischen Ausführungen sind für jedermann leicht verständlich. Hieran schließt sich die Beschreibung der Brennöfen und den Schluß bildet die Beschreibung kleinerer Hilfsapparate zum Gebrauche in ziegeleitechnischen Betrieben. Dem Verfasser als erfahrenem Fachmann auf dem Gebiete der Ziegeleitechnik ist es gelungen hier ein Werk zu schaffen, das für den Gebrauch in ziegeleitechnischen und ähnlichen Betrieben von großem Nutzen ist. Der bekannte Verlag hat trotz wirtschaftlicher Not das Buch gediegen ausgestattet. Druck, Papier und Abbildungen sind einwandfrei. Den Bestrebungen des kerndeutschen Verfassers entsprechend, nach Kräften zum schnellen Wiederaufbau unseres zusammengebrochenen Vaterlandes beizutragen, wäre eine weite Verbreitung seines Buches in Fachkreisen nur zu wünschen. Wimplinger. Die physikalisch – technische Untersuchung keramischer Kaoline. Von Dr. Johannes Stark, o. Universitätsprofessor. 8°, IV und 145 S. m. 40 Abb. Leipzig 1922, Johann Ambrosius Barth. Die Einführung genauer Messungen in den Fabrikbetrieb zur Ergänzung und zum Ersatz von gefühlsmäßiger, auf praktische Erfahrung gegründeter Beurteilung ist für alle Gebiete der Technik außerordentlich wichtig. Daß ein hervorragender Gelehrter sich auf einem sehr wichtigen, aber bisher zu wenig untersuchten Gebiete dieser Aufgabe unterzogen hat, ist mit Freude zu begrüßen. Im ersten Teile (S. 1–13) werden die mineralischen und chemischen Eigenschaften der Kaoline und ihrer 3 Hauptbestandteile Tonsubstanz, Quarz, Feldspat, besprochen. Im zweiten Teile (S. 14–73) bespricht der Verfasser die Ergebnisse, welche er in der von ihm geschaffenen Versuchsanstalt beim Messen der Geschwindigkeiten, mit welcher verschiedene Sorten von Kaolin, z.B. Wasser aufnehmen oder abgeben, beim Messen von Trockenschwindung, Bruchfestigkeit, Härte, Bildsamkeit gewonnen hat. Der dritte Teil (S. 74–121) behandelt das Verhalten beim Brennen (Bildung von Metallsilikaten, Verglasen durch schmelzenden Feldspat, Umwandlung von Quarz in Tridymit, Entstehen von Rissen usw.). Im vierten Teil (S. 122–145) wendet er seine Methoden im besonderen auf einige ausgewählte deutsche Kaoline an. Naturgemäß bringt das gut geschriebene Buch dem Fachmann wenig grundsätzlich neues. Wichtig ist die Feststellung, welche große Rolle die Korngröße spielt. Fette Kaoline haben ein sehr feines, magere ein grobes Korn. Der vielgerühmte nordböhmische Kaolin von mittlerer Korngröße läßt sich durch passende Gemische von deutschen fein- und grobkörnigen Kaolinen ersetzen. Die aus Blättchen bestehende Tonsubstanz liefert im Kaolin die „Balken“ für ein „Fachwerk“, in welches die beiden anderen leichter schmelzenden Bestandteile eingelagert sind. Beachtenswert sind auch die einfachen Anordnungen, in denen gemessen wird; die mittlere Korngröße z.B. wird aus der Geschwindigkeit berechnet, mit welcher aus einer verdünnten Aufschlämmung die Kaolinkörner in dreiprozentiger Zuckerlösung niedersinken. Auf diese Weise wurde für Seilitzer Kaolin die mittlere Korngröße zu 0,004 mm, für Schnaittenbacher Kaolin zu 0,008 mm, für nordböhmischen Kaolin von Zettlitz zu 0,005 mm gefunden. K. Arndt. Handbuch der angewandten physikalischen Chemie in Einzeldarstellung. Band X: Explosivstoffe, auf Grund des in der Literatur veröffentlichten Materials, bearbeitet von Prof. Dr. H. Brunswig. Zweite, vermehrte Auflage, mit 56 Abb. und 64 Tabellen. J. A. Barth, Leipzig 1923. Preis geh. Gz. 8.– Mk. Von diesem zwölfbändigen Werk ist der vorliegende zehnte Band nunmehr in zweiter vermehrter Auflage erschienen und er läßt ohne weiteres erkennen, daß hier ein sehr wertvolles Hilfsmittel für Chemiker und auch für Ingenieure vorliegt. Es ist ein gediegenes Nachschlagewerk, mit einem ausführlichen Sachverzeichnisse. Da seit dem Erscheinen der ersten Auflage 13 Jahre verflossen sind, in denen eine rege Forschertätigkeit auf dem Gebiete explosiver Vorgänge einsetzte, so ist der Inhalt des vorliegenden Bandes wesentlich vermehrt worden. Der Grundzug des Buches ist aber die Behandlung der Explosivstoffe vom physikalisch-chemischen Standpunkt aus geblieben. Es ist kein Handbuch der Sprengtechnik. Sehr ausführlich vom physikalischen Standpunkt aus sind die Abschnitte: Geschwindigkeit explosiver Vorgänge, mit Berücksichtigung des Einflusses der Temperatur, des Druckes und der Katalyse behandelt. Diese Vorgänge sind besonders für Verbrennungskraftmaschinen von großer Bedeutung, wenn auch der Verfasser kaum hierauf eingeht. Hier kommt auch noch der große Einfluß der Wirbelbewegungen auf die Geschwindigkeit explosiver Gasmassen in Betracht, die im vorliegenden Buch nicht erwähnt werden. Die Entzündung erfolgt entweder durch den elektrischen Funken oder durch Selbszündung, bei Gleichdruckmaschinen. Die vom Verfasser erwähnte Entzündung durch Glühkörper ist veraltert. Trotz der unbedeutenden Mängel stellt das Buch eine tiefschaffende Arbeit dar. Die umfassenden Literaturangaben ermöglichen das schnelle Eindringen und Vertiefen in Spezialfragen. Das Buch wird deshalb eine gute Aufnahme in weiten Fachkreisen finden. Wimplinger. Die Schüttelerscheinungen elektrischer Lokomotiven mit Kurbelantrieb. Von Dr. J. Döry. Sammlung Vieweg 1923. Preis 1.50 Mk. Die 38 Seiten umfassende Druckschrift gibt einen guten Ueberblick über die Schüttelschwingungen elektrischer Lokomotiven. Die Arbeiten von Kummer, Meißner, Müller, Buchli & Couwenhoven sind hier als Grundlage anzusehen, auf der der Verfasser weiter baute. Von einem Fachmanne für Fachleute auf diesem Spezialgebiet ausgearbeitet, bietet die Druckschrift doch auch jenen, die sich mit mathematischen Problemen befassen, Anregungen. Wimplinger. Bau und Berechnung der Dampfturbinen. Von Franz Seufert. 2. Auflage. Berlin, 1923. Julius Springer. Die neue Auflage der vorliegenden Schrift hat gegenüber der früheren wesentliche Veränderungen nicht erfahren. Sie gibt eine schätzenswerte Einführung in den Bau von Dampfturbinen und bereitet auf das Studium umfassenderer Werke vor. Behält man diesen Zweck im Auge, so wird man der Arbeit des Verfassers Anerkennung nicht versagen können. Trotz der gedrängten Darstellung werden die für den Konstrukteur wichtigsten Rechnungsgänge in klarer Form entwickelt. Schmolke. Heizung und Lüftung. Von Johannes Körting, Ingenieur in Düsseldorf, II.: Ausführung der Heizungs- und Lüftungsanlagen. Vierte, verbesserte Auflage. Mit 172 Figuren, 130 Seiten, Sammlung Göschen Nr. 343, Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10 und Leipzig, 1923 In allgemein verständlicher Weise gibt der Verfasser in diesem Bändchen einen Ueberblick über die gebräuchlichsten Ausführungen von Heizungs- und Lüftungsanlagen. Im ersten Abschnitt werden die gebräuchlichsten Ausführungen von Lokalheizungen wie Kamine, Oefen, Gas-, Petroleum- und Elektrische Oefen besprochen. Weitere Abschnitte behandeln Ausführungen von Luft-, Warmwasser- und Dampfheizungen. Dann wird die Ausführung der Rohrleitung bei Wasser- und Dampfheizungen besprochen. Die Ausführungen über Luftheizungen berücksichtigen nicht neuere Fortschritte, denn es fehlt die Besprechung von Dampfluftheizungsanlagen, wie diese seit einer Reihe von Jahren in der Industrie mittels Dampflufterhitzer zahlreich Verwendung gefunden haben. Es folgt dann ein kurzer Abschnitt betitelt „Ausführung der Lüftungsanlagen“, in dem aber nur Mittel zur Luftförderung, wie Saug- und Preßköpfe und einige ausländische Ventilatoren- und Exhaustoren-Erzeugnisse Erwähnung finden. Bei einer Neubearbeitung sollten letztere durch bewährte deutsche Ventilatoren-Erzeugnisse ersetzt werden und außerdem einige typische ausgeführte Lüftungsanlagen besprochen werden. Der Schlußabschnitt ist den „Bauarbeiten“ gewidmet. Es wird in diesem Abschnitt die Ausführung der Hausschornsteine, bauliche Arbeiten an Heizungs-Anlagen, Beurteilung der Entwürfe und Ueberwachung der Ausführung sowie wärmesparende Bauweise behandelt. Im Ganzen genommen kann das Bändchen zur kurzen Orientierung über Heizungs- und Lüftungsanlagen empfohlen werden. Brandt. Chemie und Mineralogie. Ein Handbuch für Lehrer an Volks-, Fortbildungs- und Gewerbeschulen und zum Selbstunterricht. Von Prof. Dr. Georg Forker. 432 Seiten mit 58 Abbildungen. Leipzig, 1922, Dürersche Buchhandlung. Die Sammlung, als deren siebenter Band das vorliegende Buch erschienen ist, trägt den Namen „Lebensvoller Unterricht“; sie bezweckt, wie dieser Name schon zum Ausdruck bringt, eine auf neuzeitlicher Grundlage aufgebaute Reform des naturwissenschaftlichen Unterrichts in unseren Schulen. Verfasser, der sich mit dieser Frage offenbar sehr gründlich befaßt hat und der über eine große Lehrerfahrung verfügt, gibt in dieser Arbeit sehr wertvolle Anregungen für die Ausgestaltung des chemischen Schulunterrichtes, dessen Neuordnung aus den Kreisen der Chemiker heraus in letzter Zeit wiederholt verlangt worden ist. Im allgemeinen Teile, der ein Viertel des ganzen Buches einnimmt, entwickelt Verfasser seine Gedanken über die Aufgabe, die dem Chemieunterricht in der Schule zufällt, über Stoffauswahl und -anordnung, über das Lehrverfahren, die Lehrräume und die Lehrmittel, wobei er für die möglichst starke Betonung des Schülerversuches bei weitgehender Arbeitsteilung eintritt. An Hand lehrreicher Abbildungen wird hier gezeigt, wie dieses Ziel mit verhältnismäßig einfachen Mitteln erreicht werden kann. Im zweiten Teile des Buches bespricht Verfasser in 9 Abschnitten die hauptsächlichsten Lehrstoffe, indem er mit dem Wasser und dem Lösungsvorgang beginnend systematisch und mit großem pädagogischen Geschick alle wichtigen chemischen Vorgänge erörtert. Es ist sehr zu begrüßen, daß hierbei die Brennstoffe sowie andere technisch und wirtschaftlich bedeutsame Gebiete weit mehr Berücksichtigung fanden, als bisher, und daß in diesem Zusammenhang auch statistische Daten nicht fehlen. Man darf somit wohl sagen, daß Verfasser das Ziel, nämlich, daß sein Buch allen Lehrern der verschiedensten Schulen etwas bieten soll, vollkommen erreicht hat, und man darf hoffen, daß die Vorschläge des Verfassers an recht vielen Lehranstalten in die Praxis umgesetzt werden. A. Sander. Die Fabrikation von Leim und Gelatine. Von Dr. Ludwig Thiele. 189 Seiten mit 96 Abbildungen. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Leipzig 1922. Kitte und Klebstoffe. Von Carl Breuer. 228 Seiten mit 9 Abbildungen. Zweite verbesserte Auflage. Leipzig 1922. Dr. Max Jänecke. Die beiden in der bekannten „Bibliothek der gesamten Technik“ in neuer Auflage erschienenen Bändchen beschränken sich nicht nur auf die Mitteilung einer Reihe von Rezepten und Vorschriften, wie dies sonst vielfach geschieht, sondern behandeln auch ziemlich eingehend die verschiedenen Rohstoffe, die in den betreffenden Industrien benutzten Apparate und Maschinen sowie die chemischen und physikalischen Grundlagen in leicht verständlicher Darstellung. Dies gilt namentlich für die Arbeit von Thiele, der auch die Eigenschaften der in den Handel kommenden Erzeugnisse sowie ihre chemische Prüfung näher bespricht. Beide Bändchen werden sich in der Praxis als recht nützlich erweisen, zumal ein ausführliches Sachverzeichnis ein rasches Nachschlagen ermöglicht. A. Sander. Textabbildung Bd. 339