Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 339, Jahrgang 1924, S. 74
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Bücherschau. Bücherschau. Die Vermögenssteuererklärung 1924 auf Grund den zweiten Steuernotverordnung und der Durchführungsvorschriften vom 8./18. März 1924. Von Koppe und Beuck. 159 Seiten, 3,50 Goldmark. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin. Eine außerordentlich kurze Zeit ist den Steuerpflichtigen zur Aufstellung ihrer Erklärung diesmal gelassen worden. Das vorliegende Buch wird ihnen deshalb als ein Hilfsmittel zu rascher und zuverlässiger Unterrichtung über die Fragen, welche sich bei Aufstellung der Vermögeinssteuererklärung erheben, besonders empfohlen werden können. Die amtlichen Steuererklärungsformulare werden durch farbige Ausfüllung und durch Erläuterungen dem Verständnis näher gebracht, die Durchführungsbestimmungen ausgiebig kommentiert. In einer allgemeinen Einleitung geben die Verfasser einen systematischen Ueberblick, aus welchem besonders die Stellungnahme zum Bewertungsproblem interessiert. Entgegen der von einzelnen Landesfinanzamtsvertretern vertretenen Ansicht, daß für die Bewertung von Vermögensgegenständen einzig und allein der Art. II der Zweiten Steuernotverordnung maßgebend sei unter Ausschluß der früher ergangenen Bewertungsvorschriften, begründen die Verfasser zutreffend die Auffassung, daß sowohl die grundsätzlichen Vorschriften der §§ 137 bis 139 der Reichsabgabenordnung wie der § 15 des Vermögenssteuergesetzes durch die Zweite Steuernotverordnung nicht für die Vermögenssteuer des Jahres 1924 außer Kraft gesetzt sind, sondern als grundlegend maßgebende Bestimmungen, lediglich durch die Zweite Steuernotverordnung ergänzt, weitergelten. Viele Härten, welche bei ausschließlicher Anwendung der Zweiten Steuernotverordnung entstehen müßten, würden gemildert werden, wen den allgemeinen Wirtschaftsverhältnissen gemäß § 15 des Vermögenssteuergesetzes und gemäß den Vorschriften der Reichsabgabenordnung Rechnung getragen würde. Dr. Waltsgott. Steuer- und bilanzrechtliche Studienfälle mit praktischen Aufgaben. Erste Folge von Beuck und Erfurth, 3,50 Goldmark, 112 Seiten, 1924. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin. Die in der Fachliteratur bestens bekannten Verfasser haben eine Auswahl von typischen Fällen getroffen, die im täglichen Verkehr des steuerlichen Rechtsberaters häufiger wiederzukehren pflegen: Steuerberechnungen, Buchungsaufgaben mit Bezug auf einfachere Geschäftsverhältnisse, besonders aber in Beziehung auf Gesellschaftsgründungen und -Umwandlungen, Interessengemeinschaften und Konzernbildungen. Die steuerrechtlichen Bestimmungen werden dabei im allgemeinen vorausgesetzt und nur angedeutet. Sie zu schildern ist ja auch nicht der Zweck des Buches. Sondern es will die Einbildungskraft des Rechtsstudierenden anregen, die Einbildungskraft, die dem dürren Bau der Gesetze erst das volle Leben, die volle plastische Anschaulichkeit verleiht. Auch der Kundige aber wird sich durch das Studium mancher Fälle zu besinnlichen Erwägungen über die steuerliche Vorteilhaftigkeit oder steuerliche Unrentabilität gewisser Geschäftsvorgänge veranlaßt sehen. Dr. Waltsgott. Die Neuregelung der Kapitalverkehrsteuer von Weinbach. 171 Seiten, 4 Goldmark. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin. Das vorliegende Buch bietet zusammen mit des Verfassers im Jahre 1922 erschienener Handausgabe des Kapitalverkehrsteuergesetzes und dem 1923 dazu herausgegebenen Ergänzungsbande ein Ganzes. Die Texte der inzwischen erschienenen Abänderungsgesetze werden mitgeteilt und der durch sie allzu unübersichtlich gewordene Gesamttext des Kapitalverkehrsteuergesetzes in bereinigter Fassung nach dem neusten Stande der Gesetzgebung neu abgedruckt, was zweifellos einem sehr brennenden Bedürfnisse der Praxis entspricht. Bei Erläuterung der einzelnen Bestimmungen des Gesetzes sind die neusten Entscheidungen des Reichfinanzhofs und die Erlasse des Reichsfinanzministers berücksichtigt. Die Obligationensteuer nach der dritten Steuernotvenordnung wird erläutert. Das Abrechnungsverfahren bei der Börsenumsatzsteuer und die Steueraufwertung sind in praktischen, klaren Uebersichten geschildert. Dr. Waltsgott. Das Trocknen und die Trockner. Anleitung zu Entwurf, Beschaffung und Betrieb von Trocknereien für alle Zweige der mechanischen und chemischen Industrie, für gewerbliche und für landwirtschaftliche Unternehmungen. Von Ingenieur Otto Marr. In vierter Auflage bearbeitet und erweitert von Ingenieur Karl Reyscher. Mit 289 Abbildungen. (Oldenbourgs Technische Handbibliothek, Bd. XIV.) München und Berlin 1923. Druck und Verlag von R. Oldenbourg. Das bekannte, in vierter Auflage vorliegende Buch hat nach Marrs Tode in Reyscher einen neuen Bearbeiter gefunden, der ernstlich gewillt ist, das Werk im Sinne Marrs den fortschreitenden Forderungen der Trocknungstechnik anzupassen. Die Gruppierung des Stoffes zerfällt in zwei Teile. Von diesen behandelt der erste Teil „Die Theorie des Trocknens“ und der zweite Teil „Die Ausführung der Trockner“. Im ersten Teil werden in 7 Abschnitten: Die Wärme, Erzeugung der Wärme, Wärmeübertragung und Fortleitung, das Trockengut, die verschiedenen Trocknungsverfahren, Ausnutzung von Abwärme für Trockenzwecke und die gebräuchlichsten Meß- und Regelungsinstrumente besprochen. Die einzelnen Abschnitte weisen verschiedentlich Neubearbeitungen auf. Unter anderem wurden zur Anregung, sich in die Zustandsänderungen von Luft und Trockengut zu vertiefen, einige Bilder der Zustandsänderungen einiger Trockenverfahren eingefügt. Der 13 Druckzeilen umfassende Abschnitt „Trocknung durch elektrischen Strom“ erfordert in textlicher Hinsicht und in Bezug auf Abbildungen in einer späteren Auflage eine wesentliche Ergänzung. Es wäre hier auf die Brockdorff-Witzemannschen elektrischen Metall-Heizschläuche hinzuweisen, die hauptsächlich als elektrische Trockenschränke und Wärmetische Anwendung fanden zum Trocknen kleinerer Gegenstände wie Handschuhe, Strümpfe, Gardinen oder zum Dekatieren von Stoffen und Stoffproben, Trocknung von Kohlen- und Erzproben, Trocknen geklebter, bemalter und gefärbter Gegenstände in Zelluloid, Gummi und Mikanitfabriken, Trocknung gewaschener, gespülter oder galvanisierter Gegenstände, Trocknung von Münzen in Münzstätten nach der Weinsteinätze. Kurz sollte auch auf die Verfahren von Nodon und Alcock zur künstlichen Trocknung von Holz durch Elektrizität hingewiesen werden. Der Abschnitt „Ausnutzung von Abwärme“ bedarf in Bezug der Ausführungen über künstlichen Zug ebenfalls einer Umarbeitung. Zunächst sollte hierbei auf die drei Verfahren künstlicher Zugerzeugung wie 1. des direktwirkenden, 2. des indirektwirkenden und 3. des kombinierten Verfahrens kurz hingewiesen werden, von denen der jetzt in dem Abschnitt in Wort und Abbildung 127 behandelte indirekte Saugzug infolge des höheren Kraftverbrauches heute im allgemeinen seine Berechtigung verloren hat. Bei Abgasausnutzungsanlagen gibt man heute immer mehr dem direkten Saugzug den Vorzug, denn durch entsprechende Bemessung des Abwärmeverwerters hat man ein Mittel, hohe Abgastemperaturen soweit herabzukühlen, daß die Abgase direkt durch den Saugzugventilator geleitet werden können. Im zweiten Teile werden Trockner für landwirtschaftliche Produkte, Futtermittel aus Fabrikationsrückständen, Trockner zur Herstellung von Dungstoffen, Trockner für Baumaterialien, Brennstoffe, Produkte verschiedener Art für chemische und verwandte Industriezweige besprochen. Des weiteren behandeln besondere Abschnitte Trockner für die Elektrizitätsindustrie, Gummi, Kautschuk und dergleichen, Explosivstoffe, Trockner für hohe Temperaturen, Papier- und Pappenindustrie, Trockner für die Textil- und Bekleidungsindustrie, Trockner für Nahrungs- und Genußmittel. In anerkennenswerter Weise hat der Verfasser in diesem Teil die wichtigsten Trockner erörtert. Für eine Neuauflage sei dem Verfasser nahegelegt, den Abschnitt „Trocknung von Holz“ einer Umarbeitung zu unterziehen. Der Verfasser sollte sich dabei vor Augen halten, daß in der Holz verarbeitenden Industrie hauptsächlich zwei Trockensysteme und zwar Kammer- und für Dimensionshölzer Kanaltrocknungsanlagen benutzt werden. Dementsprechend sollten diese Anlagen erschöpfender behandelt werden. Bei dieser Gelegenheit sollte die Abbildung 200, die vor über einem Jahrzehnt in Zeitschriften zu finden ist, der Abbildung einer Holztrocknungskammer mit neuzeitlichem Dampflufterhitzer deutschen Ursprungs Platz machen und neben dieser eine Abbildung von einer Kanaltrocknungsanlage Aufnahme finden. Zweckmäßig wäre ferner, einen Abschnitt über „Stapeln der Hölzer“ einzufügen, da die richtige Einstaplung der Hölzer eine fundamentale Bedingung zur Erzielung guter Trocknungsergebnisse und einwandfreien wirtschaftlichen Arbeitens einer Holztrocknungsanlage ist. So ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß das Holz bis nahezu zur Decke gestapelt wird, damit der Querschnitt sowohl in der Länge als auch in der Höhe der Trockenkammer ausgefüllt wird, um überall den gleichen Luftwiderstand zu schaffen. Bei ungenügender Füllung der Trockenkammer sind dagegen die falschen Hohlräume abzudecken, damit die Luft immer durch die Stapel und nicht daneben zirkulieren kann, also immer gleiche Widerstände findet. Ein Erfahrungsgrundsatz, auf den auch hinzuweisen wäre, ist der: „In einer Holztrockenkammer sind nur Hölzer von annähernd gleicher Stärke und Härte zu trocknen.“ Als annähernde Stärken können alle Hölzer bis 1 Zoll, von 1 ¼ bis maximal 2 Zoll, von 2 ¼ bis 3 Zoll usw. angesehen werden. Der Umfang des Abschnittes „Holztrocknung“ braucht durch eine derartige Umarbeitung nicht vergrößert werden, da in dem jetzigen Abschnitt verschiedene Holztrocknungsverfahren teilweise sehr, ausführlich behandelt wurden, die keine praktische Bedeutung erlangten, so daß auf diese verzichtet oder diese wesentlich gekürzt wiedergegeben werden können. Weiter sei angeregt, nicht teilweise, wie in der jetzigen Auflage, sondern einheitlich alle Abbildungen mit kurzen Unterschriften zu versehen. Alles in allem hat das bekannte Buch durch Reyschers zweite Bearbeitung in vieler Hinsicht der behandelten Stoffe eine weitgehende Vertiefung erfahren, was Anerkennung verdient. Zur Einführung in die Trocknungstechnik und zur Orientierung über die gebräuchlichsten Trockner kann das Buch bestens empfohlen werden. Otto Brandt. Versuche mit Fangvorrichtungen an Aufzügen. Von Dr.-Ing. Gerold Weber. Mit 47 Textabbildungen. Versuchsergebnisse des Versuchsfeldes für Maschinenelemente der Technischen Hochschule zu Berlin. München und Berlin, 1923. R. Oldenbourg. 3,20 Mark. Von der Tatsache ausgehend, daß die Fangvorrichtungen der Aufzüge ihren Zweck, bei Seilbrüchen ein Hinabstürzen der Förderkörbe zu verhindern, nicht immer erfüllen, hat den Verfasser veranlaßt, eingehende Versuche mit einer Reihe derartiger Sicherheitsvorrichtungen anzustellen. Die Versuche wurden in dem Versuchsfelde für Maschinenelemente an der Technischen Hochschule zu Berlin – Vorsteher Geh. Reg.-Rat Prof. Dr.-Ing. O. Kammerer – ausgeführt. Die Ergebnisse jener Forschungen sind in dem vorliegenden, 40 Seiten starken Buch dargelegt. Nach einer kurzen Einleitung über die Entstehung der Versuche wird zunächst die eigens für die Zwecke der Untersuchungen errichtete Einrichtung – ein etwa 12 m hohes eisernes Gerüst – beschrieben. Darauf werden das eingeschlagene Prüfungsverfahren sowie die eigentlichen Untersuchungen mit verschiedenartigen Fangvorrichtungen an mehr oder weniger stark eingefetteten Führungsstraßen aus Fichtenholz, Hartholz und Eisenschienen aus der Ruhe und bei Abwärtsfahrt, mit leerem und beladenem Förderkorb, mit anhängendem Seilschwanz u.a.m. geschildert. Die bei jenen Forschungen erzielten Ergebnisse sind für die Aufzugstechnik darum so überaus wichtig, weil sie einmal einen genauen Aufschluß über die Wirkung der Fangvorrichtungen unter den verschiedenen Betriebsverhältnissen geben, dann aber auch, weil sie zeigen, von welchen Zufälligkeiten die Fangwirkung abhängt und wie diesen zu begegnen ist. Für seine wertvolle Arbeit ist dem Verfasser der besondere Dank der wissenschaftlichen Technik sowie der einschlägigen Industrie gewiß. Fritz Schmidt. Die Dampfturbinen. Von Prof. Const. Zietemann. III. Band. Sammlung Göschen. Band 716. Walter de Grupter & Co. Berlin und Leipzig, 1924. Preis 1.25 Goldmark. Der durch seine Veröffentlichungen über Stoffe aus dem Gebiete der Wärmekraftmaschinen und der technischen Thermodynamik rühmlich bekannte Verfasser bringt in dem vorliegenden Bändchen zunächst eine Zusammenstellung der bei Dampfturbinen üblichen Arten der Regelung. Berechnung und Ausführung werden an Beispielen gezeigt. Sehr beachtenswert sind der zweite und dritte Abschnitt des Schriftchens über die wichtigsten neuzeitlichen Bauformen von Turbinen sowie über Anlagen für Sonderzwecke. Die Bedeutung von Gegendruck-, Anzapf-, Zweidruck- und Abdampfturbinen wird in sehr anschaulicher Form dem Leser zum Bewußtsein gebracht. Im Zusammenhang mit der letztgenannten Maschinengattung werden die in neuerer Zeit zu besonderer Wichtigkeit gelangten Wärmespeicher besprochen. Das 4. Kapitel beschäftigt sich mit Kondensationsanlagen. Besondere Berücksichtigung erfuhren Oberflächenkondensation und rotierende Pumpen. Den Schluß des Büchleins bildet eine Uebersicht über die Verwendungsgebiete der Dampfturbinen sowie ein kurzer Vergleich mit der Kolbenmaschine. Die Form der Darstellung ist klar, und die Ausstattung läßt in keiner Hinsicht etwas zu wünschen übrig. Die Schrift verdient daher weite Verbreitung. Schmolke. Rechnerische Grundlagen des Baues von Drahtseilbahnen. Von Oberbaurat R. Findeis. 115 Abb. im Text. Leipzig und Wien, Franz Deuticke, 1923. Auf dem Gebiete des Baues von Drahtseilbahnen sind noch wenige umfassende Veröffentlichungen mit Angaben der Berechnungsweise vorhanden. Der Verfasser hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, die Grundlagen zu der Berechnung von Drahtseilbahnen zu schaffen, wie sie den ausgedehnten Anwendungsmöglichkeiten solcher Anlagen entsprechen. In fünf Abschnitten wird, ausgehend von der Herstellung des Drahtseiles, die Gesamtberechnung einer vollständigen Drahtseilbahn-Anlage durchgeführt. Ausführlich ist dabei die Theorie der Seillinie und die Biegungsbeanspruchung der Tragseile behandelt. Der 5. Abschnitt umfaßt die Berechnung des Zugseiles. Den Schluß bilden ausführliche Tafeln für die Berechnung der Drahtseile. Die Ausführungen des Verfassers sind klar und leicht verständlich gehalten, auch dort, wo die Berechnungen die Anwendung höherer Mathematik verlangen. Durch die grundlegende Arbeit des Verfassers ist die Möglichkeit gegeben, auf diesem Gebiete weiter zu forschen und die Erfahrungen der Praxis nutzbringend zu verwerten. Der Verlag hat in anerkennenswerter Weise für eine zweckmäßige und gediegene Ausstattung des Buches Sorge getragen, das in Fachkreisen gebührende Beachtung finden wird. Wimplinger. Freileitungsbau – Ortsnetzbau. Ein Leitfaden für Montage- und Projektierungs-Ingenieure, Betriebsleiter und Verwaltungsbeamte. Von F. Kapper, mit 376 Abb., 2 Tafeln und 55 Tabellen. Vierte umgearbeitete Auflage. München und Berlin 1923. Verlag R. Oldenbourg. Grundpreis geh. 12 Mark. Das Buch ist in erster Linie für Montageingenieure bestimmt, um sie mit den Arbeiten des Freileitungsbaues und Ortsnetzbaues vertraut zu machen, und ihnen auch bei schwierigen Fällen ein guter Berater zu sein. Die vorliegende vierte Auflage ist bedeutend erweitert, und es werden bei der Neubearbeitung alle Fortschritte der letzten Zeit auf diesem Gebiete eingehend berücksichtigt. Dementsprechend sind die Abschnitte: Ausführung der Tragkonstruktionen, Freileitungsisolatoren, Verbindungs- und Abzweigestellen, Montage des Leitungsgestränges bedeutend erweitert. Der Verfasser hat bei allen seinen Ausführungen die zurzeit gültigen „Normen für die Starkstromfreileitungen des V.D.E.“ genau berücksichtigt. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben. Die genau durchgeführten Rechnungen vermeiden Differential- und Integralrechnungen. Das gesamte Gebiet des Freileitungsbaues und Ortsnetzbaues ist in 27 Abschnitte zerlegt. Ausführlich behandelt sind besonders die zwei Abschnitte „Spannung und Durchhang des Leiters“ und „Berechnung der Tragkonstruktionen.“ Den Schlußabschnitt bilden die Vorschriften für die Errichtung elektrischer Starkstromanlagen nebst Ausführungsregeln. Zahlreiche vollständig durchgerechnete Zahlenbeispiele, die in jeden Abschnitt eingefügt sind, erleichtern sehr das Studium. So ist in der 4. Auflage ein Buch entstanden, das auf seinem Spezialgebiet unentbehrlich ist. Der große Wert des Buches wird am besten durch die Tatsache bewiesen, daß die ersten drei Auflagen in kurzer Zeit vergriffen sind. Die Ausstattung des Buches ist sehr gut, Papier, Druck und Abbildungen genügen allen Ansprüchen. Wimplinger. Wärmewirtschaftsfragen. Von L. Litinsky, Oberingenieur, Leipzig. Mit 40 Abbildungen und 17 Tabellen im Text und Anhang (Monographien zur Feuerungstechnik Heft 5), Verlag Otto Spamer, Leipzig. Das vorliegende Buch behandelt in acht Abschnitten typische verbesserungsbedürftige Gebiete der Feuerungstechnik. An Hand einer Anzahl thermotechnischer Rechenbeispiele zeigt der Verfasser, wie man der Lösung des einen oder anderen feuerungstechnischen Problems näher kommen kann. Zunächst wird eine wärmetechnische Berechnung für einen Gaskammerofen zum Brennen von Schamottewaren durchgeführt. Dann wird die Wärmebilanz eines Gasschmelzofens aufgestellt. Der folgende Abschnitt behandelt Erfahrungen mit Holzgeneratoren. Im nächsten Abschnitt erörtert der Verfasser sehr ausführlich die wärmewirtschaftliche Bedeutung von Regenerator und Rekuperator. Kurz und treffend kommt der Verfasser am Schlüsse dieses Abschnittes zu der Erklärung: „Die heißen Flächen einer Wärmerückgewinnungsanlage (Regenerator, Rekuperator) geben ihre Wärme an die vorzuwärmenden Gase durch Strahlung ab. Diese Art der Wärmeabgabe steigt mit der vierten Potenz der Temperatur der wärmeabgebenden Flächen, welche bei Regeneratoren höher ist als bei Rekuperatoren, weil die Trennungswand zwischen den beiden wärmeaustauschenden Medien einen Temperaturabfall auf der einen Seite der Rekuperatorwand bewirkt. Bei Regeneratoren dagegen fehlt eine solche Trennungswand, aus diesem Grunde sind die Regeneratoren in wärmetechnischer Hinsicht vollfommener.“ Die folgenden Abschnitte behandeln ausführlich die Fragen: Einzelgenerator oder Zentralgenerator in Gaswerken, Ermittlung des Wärmeverbrauches für die Kohlendestillation, die Beurteilung der Wärmeverluste im Schornstein nach dem CO2-Gehalt der Abgase sowie Betrachtungen über trockene oder nasse Löschweise des Kokses. Den Schluß des Buches bildet ein Anhang mit Tabellen über mittlere spezifische Alarme von Abgasen bei konstantem Druck, bezogen auf 1 cbm Gas und 1 kg Gas zwischen 0 ° C und 1 °, Ermittlung des Heizwertes auf Grund der Gasanalyse, Tabellen über Heizwerte von Kohlenstoff und von Gasen, Sauerstoffbzw. Luftbedarf und Verbrennungsprodukte verschiedener Gase, durchschnittliche Zusammensetzung und Eigenschaften technischer gasförmiger Brennstoffe, Litergewichte und spezifische Gewichte von Gasen, Wärme- oder Kohlenverluste bei Dampfkessel- und ähnlichen Feuerungen, spezifische Wärme feuerfester Materialien, ferner ein Namen- und Sachverzeichnis. Für jeden Wärmeingenieur und zur Lösung von Aufgaben der Feuerungstechnik ist die vorliegende Veröffentlichung eine wertvolle Hilfsquelle. Otto Brandt. Technischer Selbstunterricht für das deutsche Volk. III. Fachband. 2. und 3. Brief. Herausgegeben von Karl Barth. München und Berlin, 1923. R. Oldenbourg. Schon mehrfach wurde an dieser Stelle auf die Vorzüge und unvermeidlichen Nachteile hingewiesen, welche einer brieflichen Anleitung zur Selbstausbildung erhalten, auch wenn die Behandlung des Stoffes, wie im vorliegenden Falle, durchaus gewandt erfolgt. Daß die gegenwärtige Zeit dem Erscheinen einer derartigen Schrift recht günstig ist, soll nicht bestritten werden, denn zahlreiche strebsame junge Leute müssen aus finanziellen Rücksichten von einer schulmäßigen Ausbildung absehen. Der 2. und 3. Brief enthält Ausführungen über Stoffe aus dem Maschinenbau und der Elektrotechnik. Schmolke. Der Musikfreund. Gemeinverständliche Einführung in die Musik. Von Dr. Hermann Frhr. v. d. Pforten. Stuttgart 1923. Franckhsche Verlagshandlung. Der Verfasser gibt eine mit großer Gewandheit geschriebene, auch dem Laien verständliche Einführung in die Musik. Mit Erfolg war er bemüht, einen trockenen, lehrhaften Ton zu vermeiden, so daß die Schrift sowohl bildend als auch unterhaltend wirkt. An verschiedenen Stellen beleben eingestreute Erzählungen in angenehmer Weise die Lektüre des Büchleins. Der Leserkreis, für den dasselbe bestimmt ist, wird es dankbar begrüßen, daß der Autor bei seiner Darstellung keinerlei Voraussetzung hinsichtlich einer musikalischen Vorbildung macht. Die von Liebe zum Stoff getragenen, fesselnden Ausführungen v. d. Pfortens sind auf jeden Fall bestens geeignet, die Aufgabe zu lösen, die sich der Verfasser gestellt hat. Jedem. Freund der Tonkunst kann die Abhandlung warm empfohlen werden. Schmolke.