Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 339, Jahrgang 1924, S. 136
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Bücherschau. Bücherschau. Hochspannungsanlagen. Von Friedr. Weickert. Leipzig 1923, Dr. Max Janecke. Das vorliegende Buch ist kein Lehrbuch, das rechnerische Entwickelungen über das schwierige Gebiet der Hochspannungerscheinungen bringt, es soll vielmehr ein Nachschlagewerk sein, in dem willkommene Winke vorhanden sind für die, die Hochspannungsanlagen projektieren, bauen, in Betrieb setzen oder den Betrieb führen. Die zerstreut in wissenschaftlichen Abhandlungen entwickelten Formeln und Erfahrungswerte werden gewissermaßen gebrauchfertig gebracht. Für etwa wünschenswerte Vertiefung wird auf die Quellen verwiesen. Das Buch ist also für den Praktiker geschrieben. Irgendwelche Vorkenntnisse höherer Mathematik werden nicht vorausgesetzt, doch wird Kenntnis der Wechselstromtechnik angenommen, ohne die bei der zuweilen sehr gedrängten Darstellung das Verständnis erschwert ist. Durchgerechnete Beispiele bringen die erforderliche Erkenntnis, wo textliche Ausführungen zu längeren Darstellungen gezwungen hätten. Auf Grund eigener Erfahrungen werden vielfach Warnungen vor Fehlern ausgesprochen, die bei ungenügender Sorgfalt zuweilen gemacht werden. Dergleichen Winke sind besonders in Hochspannungsanlagen, in denen jeder Fehler gefahrbringend wirken kann, von großem Wert. Behandelt werden alle Teile der Hochspannungsanlage unter Hinweis auf die entsprechenden Verbandsvorschriften. In den allgemeinen Erörterungen über die Beanspruchung der Leitungs- und Isolierstoffe werden Formeln für Beanspruchung der Leitungen, für Berechnung des Stoß- und Dauerkurzschlußstroms und des Ladestroms gegeben. Das Auftreten von Ueberspannungen wird mit den daraus entstehenden Folgen erörtert und die verschiedenen Schutzapparate, soweit sie praktische Bedeutung erlangt haben, beschrieben. Bei Behandlung des Entwurfs von Hochspannungsanlagen werden verschiedene Ratschläge erteilt. Eingehend wird das Messen von Spannung, Strom, Leistung, Arbeit und Isolationswiderstand behandelt und durch zahlreiche Schaltbilder erläutert, ebenso das Parallelschalten, wenn man sich auch nicht mit der Darstellung der Hell- und Dunkelschaltung (Abb. 59, 60) befreunden kann, die rein schematisch keinen geschlossenen Stromkreis zeigt. Auch der wichtige Ueberstromschutz mit den verschiedenen Auslösevorrichtungen wird gebührend gewürdigt. Von Wert ist ferner, was über Ausführung der Hochspannungszellen und -Gerüste, über Oelschalter und Trennschalter, über Schmelzsicherungen, blanke und isolierte Leitungen über Signal- und Kommandoanlagen gesagt ist. In der Erdungsfrage lehnt sich der Verfasser an die Verbandsvorschriften an. Die Oeltransformatoren und das für diese verwendbare Oel finden weitgehende Beachtung. Den Schluß bilden verschiedene Anweisungen für den Hochbau, für die Isolationsprobe der Anlage, und deren Inbetriebnahme. Ein gutes Sachregister erleichtert das Auffinden des gesuchten Stoffes. In kurzer Darstellung wird somit sehr viel Erfahrungsstoff gebracht, der von großem Wert ist. Mch. Praktisches Maschinenzeichnen mit Einführung in die Maschinenlehre. Von Richard Schiffner. Vollständig neu bearbeitet von Dipl.-Ing. W. Tochtermann. I. Das Maschinenzeichnen, Zeichnen nach Vorlage und Zeichnen nach Modell. Mit 68 Tafeln, 148 Seiten. Sammlung Göschen Nr. 589. II. Die wichtigsten Maschinenteile in zeichnerischer und konstruktiver Hinsicht. Mit 61 Tafeln. Sammlung Göschen Nr. 590. 1923. Bandpreis 1,25 Mark. Im Band I ist das eigentliche Maschinenzeichnen zusammengefaßt, während Band II die wichtigsten Maschinenteile behandelt und stellt somit eine Einführung in die Maschinenlehre dar. Die beiden Bände zusammen stellen eine gute Schule des Maschinenzeichnens dar, die zum Selbststudium sehr geeignet sind und als zweckmäßiges Hilfsmittel für Lehrer und Schüler an technischen Lehranstalten bezeichnet werden können. Bei der Neubearbeitung des vorliegenden Werkes sind auch bereits die D. J. -Normen berücksichtigt und den Grundsätzen der „wirtschaftlichen Fertigung“ ist an allen Stellen Rechnung getragen. Tafel 1, 2 und 3 können wohl als entbehrlich bezeichnet werden, um Raum für Wertvolleres zu schaffen. Wimplinger. Maschinenmeßkunde. Von Dr.-Ing. Zipperer. Mit 98 Abb., 116 Seiten. Sammlung Göschen, Bd. 880. 1924. Preis 1,25 Mark. Zweck und Ziel der „Sammlung Göschen“ ist, in Einzeldarstellung eine klare und leichtverständliche Einführung in die verschiedenen Gebiete der Technik zu geben. Dementsprechend gibt das vorliegende Bändchen nur die Grundzüge der bei Messungen an Maschinen vorkommenden Verfahren an. Die Ausführungen des Verfassers an Hand der klaren schematischen Zeichnungen sind leicht verständlich und so wird es als gern gesehenes Hilfsbuch für Vorlesungen und Uebungen, aber auch für das Selbststudium verwendet werden. Die wichtigen Abschnitte „Flüssigkeitsbremsen“ und „Torsionsdynamometer“ sind sehr kurz geraten und enthalten nur je ein Ausführungsbeispiel. Wimplinger. Berichte und Abhandlungen der wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftschiffahrt. 11. Heft. 1924. R. Oldenbourg, München 1924, geh. 7,50 Mark. Das bekannte Hanseatenwort „Navigare necesse est, vivere non est necesse“ müßte zeitgemäß ergänzt werden, indem dem navigare ein volare hinzuzufügen ist. Dies beweist auch wiederum das vorliegende Jahrbuch für 1923. Die Vorträge der 12. ordentlichen Mitgliederversammlung befassen sich in erster Linie mit den im Vordergrund des Interesses stehenden Segelflügen. Die ungebrochene Schaffenskraft und der Wille zur Tat, von denen die Vorträge Zeugnis geben, werden dann das deutsche Volk zum Sieger von morgen machen. Die Worte am Rhön-Denkmal: „Volk flieg Du wieder und Du wirst Sieger – Durch Dich allein“ sind eine ernste Mahnung. Wimplinger. Galvanotechnik (Galvanostegie und Galvanoplastik). Von Ing.-Chemiker H. Krause, Lehrer an der staatl. Fachschule für Metallindustrie, Iserlohn. Dritte neu bearbeitete Auflage. 198 Seiten mit 24 Abb. im Text. Leipzig 1923, Dr. Max Jänecke. (Bibliothek der gesamten Technik, Bd. 261.) Die neue Auflage weist gegenüber der vorhergehenden (vgl. D. p. J. 1922, S. 60) nur geringfügige Aenderungen auf, doch wurden sämtliche Abschnitte einer Durchsicht unterzogen und, soweit nötig, ergänzt. Das Buch kann allen, die sich mit galvanischen Arbeiten befassen, als zuverlässiger Ratgeber empfohlen werden. A. Sander. Kurzes Lehrbuch der anorganischen Chemie. Von Geh. Bergrat Professor Dr. A. Stavenhagen, Berlin. Zweite vollständig umgearbeitete Auflage. 543 Seiten mit 170 Abb. Stuttgart 1922, Ferd. Enke. Das vorliegende Buch wendet sich in erster Linie an solche Studierende, die anorganische Chemie nur als Nebenfach betreiben, wie Bergbau - Ingenieure, Maschinenbauer, Architekten usw. Es ist auf chemischphysikalischer Grundlage aufgebaut, berücksichtigt aber trotzdem in weitgehendem Maße die Experimentalchemie, wobei in geschickter Weise die Erläuterung der grundlegenden Theorien und Gesetzmäßigkeiten eingeflochten ist. Daneben wird auch die technische Anwendung der einzelnen Elemente und Verbindungen je nach ihrer Bedeutung mehr oder weniger eingehend behandelt, so daß das Buch in jeder Richtung seinen Zweck erfüllen wird. Außer zur Ergänzung der Vorlesungen kann es auch zum Selbststudium empfohlen werden, da die Ausführung der Versuche sehr klar beschrieben und durch die zahlreichen guten Abbildungen der Zusammenbau der Apparate bestens veranschaulicht Wird. A. Sander. Jahrbuch der Elektrotechnik XI. Jahrgang 1922. Von Strecker. München-Berlin 1924. (Geb. 10 G.-Mk.) Zu begrüßen ist, daß das Jahrbuch der Elektrotechnik als Uebersicht über die wichtigsten Erscheinungen auf dem Gesamtgebiete der Elektrotechnik Jahrgang 1922 schon jetzt erschienen ist. Mit Bienenfleiß wurde das, was wertvoll schien, zusammengetragen, um Mitwelt und Nachwelt auf die Fortschritte in der Elektrotechnik aufmerksam zu machen. Dankenswert ist es, daß Präsident Strecker seine Muße benutzt, um zu verhindern, daß die Schätze der elektrischen Literatur, in einzelnen Büchereien vergraben, verlorengehen. Eine Reihe von hervorragenden Fachgenossen ist für die Bearbeitung des umfangreichen Stoffs gewonnen worden, deren Namen dafür bürgen, daß das Wesentliche in treffender Darstellung gebracht ist. Obwohl in dem der dauernden Ausplünderung ausgesetzten Deutschland das Halten der vielen, insbesondere ausländischen teuren Zeitschriften sehr erschwert ist, so ist es doch mit Unterstützung der großen elektrotechnischen Firmen gelungen, alle bedeutenden in Betracht kommenden Zeitschriften der Erde zu erreichen und sie für das Jahrbuch nutzbar zu machen. Das Jahrbuch macht auf alle Neuerscheinungen des Jahres unter zum Teil kurzer, zum Teil auch ausführlicher Inhaltsangabe aufmerksam. Wer sich in ein Wissensgebiet vertiefen oder sich auch nur unterrichten will, findet in dem Jahrbuch einen ausgezeichneten nie versagenden Wegweiser. Die gesamte Elektrotechnik, alle Gebiete der Starkstrom-, der Fernmeldetechnik usw. sind behandelt. Auch die rein wissenschaftlichen Bücher und Abhandlungen, die theoretische Physik, soweit sie für die Erkenntnis der elektrischen Vorgänge von Wert sind, werden berücksichtigt, ferner alles, was für den im Betriebe stehenden Elektrotechniker von Bedeutung ist, wie Vereinswesen, Bildungswesen, Sozialtechnisches, Technisch-Wirtschaftliches, Rechtsverhältnisse in der Elektrotechnik u. dgl. Mögen dem XI. Jahrgang zum Vorteil der deutschen Industrie noch viele weitere folgen. Dr. Michalke. Eisen im Hochbau, ein Taschenbuch mit Zeichnungen, Zusammenstellungen, technischen Vorschriften und Angaben über die Verwendung von Eisen im Hochbau, herausgegeben vom Stahlwerks-Verband A.-G. Sechste umgearbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1924, Verlag Julius Springer. Geb. 12 Mk. Die im Jahr 1920 erschienene fünfte Auflage war schon nach kurzer Zeit vergriffen. In der verhältnismäßig langen Zwischenzeit wurde die Umgestaltung und Verbesserung des Buches weiter durchgeführt, so daß die Zusammenstellung der Ergänzungen und Neuerungen im Vorwort fast vier Seiten kleinen Druckes in Anspruch nimmt. Aus dem Grunde ist es ausgeschlossen, auch nur die wichtigsten hier aufzuzählen. Erreicht wurde damit, daß das Werk, wie es das Vorwort selbst mit berechtigtem Stolz ausspricht, ein für den Eisenbau unentbehrliches Nachschlagebuch geblieben ist. Daran ändern die folgenden kleinen Bemängelungen, die dem Berichterstatter aufgefallen sind, selbstverständlich nichts. Seite 1 wird als Stahl ein Material von 50 kg/cm2 Zerreißfestigkeit und darüber bezeichnet, dagegen Seite 2, wie auch sonst üblich, ein solches von 45 kg/cm2 Zerreißfestigkeit. Die auf Seite 8 stehende Aufpreistafel ohne Angabe der Aufpreiswerte, die vom Besitzer des Buches stets richtig nachgetragen werden müssen, ist naturgemäß aus dem Grunde wenig brauchbar. Könnte der Aufpreis nicht in Prozenten des Normalpreises angegeben werden? Seite 29 ff ist für die Berechnung von Pfetten das Verhältnis Wx : Wy gelegentlich von Wert, es fehlt leider in allen einschlägigen Zusammenstellungen. Zu S. 104 und 208 ff: Der Berichterstatter hält die von ihm selbst angegebene Berechnung vergitterter Knickstäbe (Z. d. B. 1923), die mit dem gebräuchlichen Sicherheitsfaktor S arbeitet, für zweckmäßiger als die dort wiedergegebene ältere Methode, da jene der Rechnung einen Fall zugrunde legt, der ja gar nicht vorkommen soll. Freilich ergibt die Rechnung des Berichterstatters, daß die Stützen der üblichen Ausführung nicht die sonst geforderte fünffache Knicksicherheit haben, sondern oft sogar etwas weniger als die vierfache. Die betreffende Rechnung sieht aber auch den Knickstab als ein Fachwerk an, für das ja auch die vierfache Sicherheit als ausreichend gilt. Eine Umrechnung der in Frage kommenden Tafeln für eine solche vierfache Sicherheit würde die Abmessungen nur wenig ändern. Stephan. Unterrichtsblätter für Heizerschulen. Bearbeitet von H. Spitznas, Oberingenieur, unter Zugrundelegung der von der Zentral-Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands, in Gemeinschaft mit dem Reichswirtschaftsministerium aufgestellten Richtlinien und Lehrplanes für bodenständige Heizerschulen. Zweite unveränderte Auflage. R. Oldenbourg, München. Schulausgabe, Vorzugspreis 3 Mk., Buchausgabe geh. 5 Mk. Die erste Auflage ist Ende Juli vor. Js. erschienen und war in einigen Monaten vergriffen, so daß anfangs dieses Jahres eine Neuauflage notwendig wurde. Allmählich beginnen weite Kreise unseres Volkes zu verstehen, daß eine erfolgreiche Volkswirtschaft ohne verständig betriebene Wärmewirtschaft nicht möglich ist. Unser ganzes Wirtschaftsleben wird von den hohen Brennstoffsorten beeinflußt. Eine bestmögliche Ausnutzung unserer Brennstoffvorräte zu erreichen ist deshalb die Aufgabe der Wärmewirtschaft in Industrie, Gewerbe und Haushalt. Deshalb ist es eine Notwendigkeit, die Heizer mit den Grundlagen der Wärmewirtschaftslehre gut bekanntzumachen. Der Verfasser hat auf Grund seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter und Lehrer von Heizerkursen es verstanden, mit Hilfe vieler Abbildungen, Berechnungen und praktischen Hinweisen dem lernbegierigen Heizer alles Wissenswerte in leichtverständlicher Weise mitzuteilen. Auf diese Weise wird sicherlich Kesselhauspersonal herangebildet, welches Gewähr gibt, daß dauernd die Kohle mit bestmöglichem Wirkungsgrad verfeuert wird. Deshalb ist dieses Buch jedem Heizer in die Hand zu geben, es ist aber auch eine wertvolle Gabe für jeden Kesselbesitzer und Betriebsingenieur. Da das Buch für unser bodenständiges Heizerpersonal in Betracht kommt, so könnte wohl die veralterte Bezeichnung HP (Horse-power) wegfallen. Außerdem ist die Gleichung 1 PS = 1 HP = 75 mkg/sek nicht richtig, da für 1 HP = 76,04 mkg/sek gesetzt wird. Wimplinger. Die Entstehung der deutschen Kalisalzlager. Von Professor Dr. Ernst Jänecke. Zweite veränderte Auflage, 111 Seiten mit 30 Abbildungen im Text. (Band 59 der Sammlung „Die Wissenschaft“.) Braunschweig 1923. Friedr. Vieweg & Sohn, A.-G. Geh. 4 Mk., geb. 5,50 Mk. Die erste Auflage dieses Jäneckeschen Werkes erschien in gleichem Umfange in dieser bekannten Sammlung im November 1915. Sie fand in dieser Zeitschrift (Dingl. Pol. Journ. Bd. 331, 1916, S. 307) eine eingehende kritische Würdigung aus der Feder Wüsters. Die neue Auflage bringt, bei sonst gleicher Innehaltung der einzelnen Kapitelabschnitte, mancherlei interessante Fragen in kurzer Darstellung, denen der Verfasser in der ersten Auflage nur wenig oder gar keinen Raum schenkte. Besonders haben der zweite und der dritte Teil Umänderungen und Erweiterungen in ihrer Gliederung erfahren. Im letzten Teile (§ 8) wurde die Besprechung der selteneren Salze vorteilhaft ergänzt und erweitert. Die geologische Seite des Entstehens der Kalisalzlager ist in dem Werke weniger zur Erörterung gelangt, als vielmehr die physikalisch-chemischen Gesichtspunkte, denen dann der Verfasser allerdings in gründlicher Darlegung naherückt, um dem Leser jeglichen Zweifel an seinen Ausführungen gleich von Anfang an zu benehmen. – Zuerst wohl war das Problem einer Erklärung der Entstehung der deutschen Kalisalzlager von van't Hoff in mustergültiger Weise bearbeitet worden in seinen bekannt gewordenen „Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen.“ Aber trotz ihrer unzweifelhaft großen Erfolge stieß die van't Hoffsche Arbeit doch auf große Schwierigkeiten der Erklärung, die man nicht zu überwinden vermochte. In gewissem Sinne setzt hier nun das Jäneckesche Werk ein, indem er, für Chemiker und Geologen gleich interessant, in klarer, kurz gefaßter Form nachzuweisen sich bestrebt, daß das Problem der Entstehung der Kalisalze alle seine Schwierigkeiten verliert, bei richtig durchgeführter Betrachtung über die Ausscheidung der Kalisalze aus ihren Mutterlaugen und bei richtiger Erfassung der Veränderungen, welche die primär ausgeschiedenen Salze beim Eintauchen in die Erde infolge von Ueberlagerungen durch andere Erdschichten, sowie beim späteren Wiederauftauchen durch Abtragung der übergelagerten Schichten erlitten haben. Besonders wichtig für die Vorgänge in den Lagerstätten der Kalisalze ist die Temperaturerhöhung infolge eben dieser Auflagerungen von jüngeren Sedimenten, die man wohl zutreffend auf etwa 30 Grad pro 1 km wird bemessen können. Hierbei brachten dann Druck und Wärmezunahme ein teilweises Schmelzen der Salze im eigenen Kristallwasser zustande. Diesem Vorgang des Schmelzens von Doppelsalzen und auch von Salzmischungen widmet Jänecke besonders eingehende Betrachtungen in § 3 auf Seite 38–55. Der umgekehrte Vorgang, verbunden mit Abkühlung, vollzieht sich dann, wenn die überlagernden Schichten durch geologische Einwirkungen irgend welcher Art wieder abgetragen werden. Streng sucht der Verfasser es dabei zu vermeiden, seinem Werke irgendwelche neue Theorien oder gar Hypothesen einzuflechten. Von besonderem Interesse ist auch der § 8, in welchem die seltener vorkommenden Salze des Meerwassers behandelt werden, wobei man gegenüber der ersten Auflage einige gern gesehene Erweiterungen wahrnimmt. So präsentiert sich vorteilhaft die Neuauflage des Jäneckeschen Werks innerlich als ein wohldurchdachtes, in das Problem der Entstehung der Kalisalze allseitig eindringendes Buch; äußerlich als ein von dem wegen seiner Qualitätsarbeit rühmlichst bekannten Verlag vornehm ausgestatteter Band der großen Sammlung von Einzeldarstellungen aus der Naturwissenschaft und der Technik. Si. Wirtschaftliche Verwertung der Brennstoffe. Kritische Betrachtungen zur Durchführung sparsamer Wärmewirtschaft von Dipl.-Ing. G. de Grahl. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage mit 323 Abb. und 16 Tafeln. 1923, Oldenbourg, München und Berlin. Geh. 32.– M. Die überreiche Fülle des Stoffes, wie sie durch die zweite Auflage geboten wurde, ist in der vorliegenden dritten Auflage weiterhin vermehrt und durch das achte Kapitel: Ergänzende Betrachtungen zur neuzeitlichen Brennstoffwirtschaft ergänzt worden. Deutschland ist eines Teiles seiner Kohlenschätze beraubt. Mangel an Rohstoffen, Geldknappheit, Arbeitsmangel und Mangel an Ausfuhrmöglichkeit kennzeichnen Deutschlands wirtschaftliche Lage. Die Durchführung einer sparsamen Wärme Wirtschaft ist deshalb ein ernstes Gebot der Stunde. Die klaren und sachlichen Ausführungen des Verfassers ermöglichen es, daß nicht nur der Sonderfachmann, sondern jeder Techniker in diesem Monumentalwerk der Wärmewirtschaft mit wenig Mühe und Zeitaufwand sich unterrichten kann. Kein Spezialgebiet der Wärmewirtschaft bleibt unerwähnt, so wird z.B. auch die Brünnlersche Unterwasserfeuerung und die flammenlose Oberflächenverbrennung (Schnabel - Bone - Kessel) besprochen, wenn auch hier Angaben über neuere Erfahrungen erwünscht gewesen wären. Das vorliegende Buch stellt sich somit als eine umfassende Bearbeitung des in seinem Titel umschriebenen Sondergbietes dar. Dem in der Praxis tätigen Ingenieur wird es als das große Handbuch der Wärmewirtschaft gute Dienste leisten. Es ist dem Buche die größte Verbreitung zur wünschen, um dazu beizutragen, eine wirtschaftliche Ausnutzung unserer Brennstoffvorräte in Industrie, Gewerbe und Haushalt zu erreichen, um die unser ganzes Wirtschaftsleben beherrschende Brennstoffnot mildern zu helfen. Wimplinger. Textabbildung Bd. 339