Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 340, Jahrgang 1925, S. 81
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Bücherschau. Bücherschau. Elektrische Meßkunde. Von Dr.-Ing. Fritz Cramer, Leipzig Dr. Max Jänecke. Geh. 9 ℳ, gebd. 10 ℳ. Die Genauigkeit, mit der bei verhältnismäßig einfachen Mitteln in der Elektrotechnik Messungen vorgenommen werden können, hat sehr viel zu den großen Fortschritten in der gesamten Technik beigetragen. Gute meßtechnische Durchbildung der Ingenieure ist daher von großem Wert. Auch die Elektrotechniker, die nicht unmittelbar mit elektrischen Messungen zu tun haben, sollten sich mit den verschiedenen Meßarten genauestens vertraut machen. Richtig durchgeführte Messungen geben eine gute Uebersicht über den Zustand einer Anlage und ermöglichen geregelte Überwachung und Betriebführung. Durch die Cramersche Bearbeitung der Meßtechnik wird in übersichtlicher und gemeinverständlicher Weise eine Einführung in das umfangreiche Gebiet der elektrischen und magnetischen Meßarten gegeben. Nach einigen kurzen aber klaren Erläuterungen über die Grundmaße werden die Forderungen festgelegt, die an die verschiedenenMeßgeräte und deren Einzelteile zu stellen sind und die gängigen Meßgeräte für elektrische Anlagen, für Laboratoriumgebrauch und für wissenschaftlich-technische Untersuchungen beschrieben. Durch gute Schaltbilder und Abbildungen wird die Verständlichkeit des Textes erhöht. Vom einfachen Spannung- und Strommesser bis zu den hochempfindlichen Galvanometern und Oszillographen werden die Meßgeräte genügend eingehend beschrieben. Der nächste Teil des Buches gilt der Behandlung der Meßverfahren und Meßschaltungen, die der praktische Elektrotechniker kennen muß. In übersichtlicher Weise werden Belehrungen über die verschiedenen Arten von Strom-, Spannung-, Leistung-, Arbeit-, Widerstand- und Isolationsmeßeinrichtungen für Gleich- und Wechselstrombetrieb gegeben und die für die Eichungen erforderlichen Schaltungsarten dargestellt. Auch Messungen von Kapazität, Induktivität, Frequenz, Aufnahme der Stromkurve werden erläutert. Des weiteren werden noch die verschiedenen, nicht jedem Elektrotechniker geläufigen verschiedenen Meßverfahren und Apparate zur Bestimmung magnetischer Zustände und Größen behandelt, wobei, wenn auch in kurzer, so doch ausreichenden Weise Belehrung über die verschiedenen magnetischen Einheiten und die allgemein eingeführten Bezeichnungen gegeben und die für die Messungen erforderlichen Formeln aufgestellt werden. Ein ausführliches Namen- und Sachregister erhöht den Wert des Werkes als Nachschlagebuch. Mit Fleiß und Sachkenntnis ist der gesamte die elektrische und magnetische Meßtechnik betreffende. Stoff zusammengefaßt. Der Elektriker findet gute und ausreichende Belehrung. Durch zahlreiche Literaturnachweise ist auf die ausführlichen Abhandlungen verwiesen für die, die sich noch mehr in den Stoff vertiefen wollen. Ein tieferes Eingehen ist bei der Ueberfülle des Stoffes nicht immer möglich gewesen. Die neuen verbandsmäßig festgelegten Bezeichnungen sind verwertet, was sehr zur Klarheit der Darstellung beiträgt. Nur auf Seite 139 wird davon abgewichen, da die verbandmäßige Aufstellung eine spezifische Leitfähigkeit nicht kennt und die Bezeichnung Leitwert für den reziproken Wert des Widerstands gewählt ist. Die anschaulichen Abbildungen erleichtern sehr das Verständnis. Nur wenig Wünsche für Aenderungen bei einer Neuauflage sind anzuführen. Z.B. könnte in Abb. 33 die Bewicklungwindung gerecht gezeichnet werden. Neu ist in dem Buche, daß in den Text nur die zeichnerischen Darstellungen, die zur unmittelbaren Belehrung dienen, aufgenommen sind, während die der Anschauung dienenden meist Preislisten und Geschäftsschriften entnommenen Bilder in einer getrenntem Beilage untergebracht sind. Sie geben zusammengefaßt einen Ueberblick über die verschiedenen Ausführungen der einzelnen Firmen. Das Buch kann allen Elektrikern, die sich über die üblichen Meßarten unterrichten wollen, empfohlen werden. Dr. Michalke. Elektrizität im Bergbau. Von Professor Dr.-Ing. e. h. W. Philippi. Mit 185 Abbildungen im Text und 2 Tafeln. S. Hirzel in Leipzig, 1924. Geh. 16 ℳ, geb. 18 ℳ. Im Verlage von S. Hirzel in Leipzig erscheint seit neuestem eine Bücherreihe über „Elektrizität in industriellen Betrieben“, die von Professor Dr.-Ing. e. h. W. Philippi herausgegeben wird. Als erster Band dieser Reihe liegt der über „Elektrizität im Bergbau“ vom Herausgeber selbst vor. Der Verfasser wendet sich in gleicher Weise an den Bergingenieur wie an den Elektroingenieur und sucht die Trennung zwischen beiden Fachrichtungen zu überbrücken, die durch die starke Spezialisierung der modernen Technik gegeben ist. Dieser Versuch, der m. E. erfolgreich sein wird, ist sehr zu begrüßen; denn es ist durchaus kein allgemeiner Vorteil, daß der riesige Umfang der heutigen Technik eine enge Spezialisierung erzwingt. Nur durch ein gutes Zusammenarbeiten der einzelnen Fachrichtungen ist ein gemeinsamer Fortschritt möglich. Es erübrigt sich wohl, darauf hinzuweisen, welche große Bedeutung die Elektrizität für den Bergbau gewonnen hat und wie notwendig es deshalb ist, daß der Elektrotechniker über die schwierigen Anforderungen des rauhen Bergwerksbetriebes ebensogut unterrichtet ist wie der Bergingenieur über die technischen Mittel, die die Elektrizität bietet. Das Buch beginnt mit einem Kapitel über die Aufgaben der Elektrizität im Bergbau, dem sich das über die Eigenschaften der Stromsysteme und das Verhalten der Motoren anschließt. An Hand der wichtigsten Formeln und charakteristischer Kurven werden diese Eigenschaften kurz und deutlich dargestellt.In einigen weiteren Kapiteln werden die Sonderausführungen der Motoren und Apparate mit sehr zahlreichen Abbildungen dargestellt, wie sie sich allmählich unter den besonderen Bedingungen des Bergbetriebes herausgebildet haben. Den Gefahren elektrischer Anlagen unter Tage ist ein ausführlicher Abschnitt gewidmet. Die Berührungsgefahren sind in den engen dunklen Stollen sehr groß, die Zündung schlagender Wetter kann zu den größten Unglücksfällen führen. Wie es trotzdem gelungen ist, diese Gefahren auf ein Mindestmaß zu verringern oder ganz zu vermeiden, wird ausführlich dargestellt; hängt doch von dieser Frage mehr oder weniger überhaupt die Verwendung der Elektrizität im Bergbau ab. Ihre weite Verbreitung auf diesem Gebiet ist aber allein schon ein Beweis für die Gefahrlosigkeit und Betriebssicherheit der elektrischen Anlagen. Nach diesen mehr allgemeinen Abschnitten, denen sich noch ein weiterer über die Erzeugung der elektrischen Energie anschließt – als Beispiel dient das große Grubenkraftwerk Oberschlesien –, geht der Verfasser ein auf die bergbaulichen Sondermaschinen wie Bohr- und Schrämmaschinen, Rutschen, Seil- und Kettenförderungen, Grubenbahnen usw. Mit zahlreichen Abbildungen werden die vorhandenen Bauarten dargestellt und die speziellen Schwierigkeiten und Bedürfnisse des Bergbaus geschildert. Die besonders wichtigen Fördermaschinen sind in mehreren Abschnitten behandelt. Ausgehend von den verschiedenen Fördersystemen werden die hauptsächlichsten Schaltungen und Ausführungen dargestellt; ein Abschnitt über die betriebstechnischen und wirtschaftlichen Eigenschaften schließt sich an. In den weiteren Kapiteln werden die Maßschaltungen und Ventilatoren sodann die Besonderheiten der Braunkohlenbergwerke besprochen, wöbe besonders die Feststellung der Wirtschaftlichkeit des elektrischen Lokomotiv- und Baggerbetriebes auffällt. Das Buch schließt mit einem Abschnitt über Schachtsignalanlagen. Wie schon oben ausgeführt, ist es sehr zu begrüßen, daß durch die Bücherreihe über Elektrizität in industriellen Betrieben und besonders durch den vorliegenden 1. Band die Elektroingenieure mit den einzelnen Fachgebieten und die Vertreter dieser mit der Elektrotechnik vertraut gemacht werden. Zu dem Erfolg für die gesamte Technik, der hoffentlich nicht ausbleiben wird, dürfte auch die vorzügliche Ausstattung des Buches ihr Teil beitragen. Parey. Taschenbuch für den Fernmeldetechniker. Von H. W. Goetsch. 428 Seiten mit 717 Abb., Oktav, 1924. R. Oldenburg, München. Geb. 10 ℳ. Das vorliegende Taschenbuch umfaßt das gesamte Gebiet der Schwachstromtechnik, welche als „Leitungsfernmeldetechnik“ bezeichnet wird. Es ist in einzelne Kapitel gegliedert, die das Wichtigste und Grundlegende des Stoffes unter Verwendung einer großen Zahl von Abbildungen zur Darstellung der prinzipiellen Schaltungen und Apparatekonstruktionen in klarer Weise behandeln. Das Buch ist in einer leicht verständlichen Form gehalten und vor allem für den in der Praxis stehenden Ingenieur bestimmt. Es kann aber auch als kurzes Orientierungsbuch beim Studium dienen, da die Hinweise auf die Literatur dem Leser die Orientierung bei speziellen Fragen und Problemen erleichtern. Ausgehend von einem einführenden Kapitel, welches in kurzen Zügen die Haupttatsachen der Elektrizitätslehre und des Magnetismus behandelt, werden in weiteren Kapiteln – unter vielem anderen – die einzelnen Systeme der Nachrichtenübermittlung, die Sicherungsanlagen, Temperaturmeßanlagen, die Verwendung der Schwachstromtechnik im Zugmelde- und Sicherungsdienst, im Zeitmelde- und Feuermeldedienst besprochen. Weiter ist ein großer Abschnitt des Buches dem Fernsprechwesen und den Fernsprechsystemen mit allen wichtigen aus diesem Kapitel wie: Automatic, Vielfachsysteme, Nebenstellenwesen usw. gewidmet. Ebenso werden weiter besprochen: die Lautfernsprecher, Kabel und oberirdische Leitungen, das Verstärkerwesen, der Simultanbetrieb, sowie der Bau und die Ueberwachung der Leitungen. Ein Anhang enthält die Regeln für die Errichtung von Fernmeldeanlagen. Das Erscheinen des Buches ist zu begrüßen, da es in knapper Form alles Wesentliche enthält. Für eine Neuauflage wäre es vielleicht angebracht, das Kapitel des Verstärkerwesens zu erweitern und dem Buche eine Zusammenstellung von Literaturhinweisen zur Erleichterung des Aufsuchens von Literaturstellen anzufügen. Der Druck und die Ausstattung ist gut. F. Kock. Die Wunder der Fernmeldetechnik; über Telegraphie und Telephonie zum Rundfunk. Von Dr. A. Neuburger. 377 Seiten Großoktav mit 370 Abb. Geb. 12 ℳ. Hachmeister & Thal, Leipzig. Das vorliegende Buch zerfällt in 2 Teile, von denen der erstere kürzere die Drahttelegraphie und Telephonie, der zweite längere die drahtlose Nachrichtenübermittlung von ihrem historischen Entwicklungsgang ausgehend behandelt. Ausgehend von den ältesten Methoden und Apparaten ist die Behandlung des Stoffes bis zum neuesten Stand der Fernmeldetechnik durchgeführt. Das Buch wendet sich dabei an den gebildeten Laien und will vor allem dem Funkliebhaber einen weiteren Ausblick in das große Gebiet der Fernmeldetechnik geben. Diesem Gesichtspunkte wird der Verfasser gerecht, indem er in großen Zügen die wichtigsten Dinge der Fernmeldetechnik unter Zuhilfenahme eines großen Illustrationsmaterials in beschreibender Form erörtert und durch eine klare flüssige Darstellung diese dem Allgemeinverständnis näher zu bringen versucht. Das Buch kann zu einer Orientierung dem gebildeten Laien empfohlen werden. Die Ausstattung desselben ist eine gute. F. Kock. Drang und Zwang. Eine höhere Festigkeitslehre für Ingenieure. Von Dr. Dr.-Ing. Aug. Föppl und Dr. Ludwig Föppl, Professor an der Technischen Hochschule in München. Erster Band, zweite Auflage. R. Oldenbourg, München und Berlin 1924. Geb. 15 RM. Das genannte Werk, welches im Jahre 1919 zum ersten Mal erschienen ist, wendet sich an Ingenieure, die, mit den grundlegenden Gesetzen der Festigkeitslehre vertraut, in ihrem Berufsleben sich mit schwierigeren Festigkeitsuntersuchungen zu beschäftigen haben. Von diesen kann vorausgesetzt werden, daß sie über dasjenige Maß mathematischer Kenntnisse verfügen, ohne welche eine verständnisvolle Durcharbeitung der dargebotenen Materie, so meisterhaft klar sie auch von den Verfassern bearbeitet worden ist, kaum möglich erscheint. Auf eine Wiedergabe des Inhalts kann mit Rücksicht darauf verzichtet werden, daß das Buch seit seinem ersten Erscheinen großes Interesse bei allen wissenschaftlich arbeitenden Technikern gefunden hat. Manches Neue gegenüber der ersten Auflage findet sich namentlich in dem allein mehr als 100 Seiten umfassenden Abschnitt, in welchem die Plattentheorie behandeltist. Hier ist auch aus neueren, wertvollen Arbeiten über die rechteckige Platte von Nadai, Timoschenko und Marcus das Wesentlichste mitgeteilt worden. Der erwähnte Abschnitt ist, was hier noch besonders unterstrichen werden mag, auch von Bedeutung für den Betoningenieur, der reiche Anregungen bezüglich der Berechnung der Eisenbetonplatten aus ihm entnehmen kann. Ganz neu sind die am Schluß des Werks gebrachten Abhandlungen über Spannungen im Stabeck, den Spannungszustand in der rechteckigen Scheibe und das plastische Gleichgewicht beim ebenen Spannungszustand. Samter. Die Eisenkonstruktionen der Ingenieur-Hochbauten. Von Dr.-Ing. e. h. Max Förster, ord. Professor für Bauingenieurwissenschaften an der Technischen Hochschule Dresden. Leipzig, Wilhelm Engelmann, 1924. Geb. 45 RM. Fünfte, vollkommen neu bearbeitete und stark vermehrte Auflage. Mit 1332 Textabbildungen. Zwischen der letzten und vorletzten Auflage von Försters Eisenkonstruktionen liegt eine Zeitspanne von 15 Jahren, während welcher der Eisenbau dank der glänzenden Wirtschaftslage des Deutschen Reiches vor dem Kriege einen gewaltigen Aufschwung nahm, dann aber auch infolge des unglücklichen Kriegsendes gezwungen wurde, gewissermaßen neue Bahnen zu gehen, um bei sparsamster Verwendung des zur Verfügung stehenden Materials sowohl in wirtschaftlicher wie in ästhetischer Hinsicht befriedigende Werke erstehen zu lassen. Für den Verfasser erwuchs daher die schwere Aufgabe, sowohl den in Zeitschriften diesbezüglich veröffentlichten, als ihm ferner von den führenden deutschen Eisenfirmen zur Verfügung gestellten, überaus reichlichen Stoff zu ordnen und der Form eines Lehrbuchs anzupassen. Dabei mußte manche Abhandlung aus der Statik der Baukonstruktionen, die in früheren Auflagen enthalten war, konstruktiven Einzelheiten bedeutsamer Bauten Platz machen, was als durchaus richtig empfunden wird. Wer rechnen will, wird dies sowieso an Hand der zahlreichen Beispiele tun können, die in den Text eingeflochten sind. Dabei sei erwähnt, daß alle neueren Forscherarbeiten von Bedeutung Berücksichtigung gefunden haben, wie u.a. die Durchsicht des Abschnitts „Knickfestigkeit“ ergibt. Als sehr praktisch erweist es sich, daß die schwerfälligen Tafeln außerhalb des Textes in Wegfall gekommen sind und alle Zeichnungen an den entsprechenden Textstellen eingeschaltet wurden. Im Abschnitt „Hochbehälter“ wären auch Kohlenbunker, Kühltürme, Gichtaufzüge, die manches Interessante in konstruktiver wie statischer Hinsicht bieten, der Behandlung wert gewesen. Aber alles in allem steht Försters großzügig angelegtes Werk trotz mancher wertvollen Veröffentlichung der letzten Jahre – ich erinnere nur an Gregors ausgezeichnetes Buch „Der praktische Eisenhochbau“ – an der Spitze der hier in Frage kommenden Literatur, und zwar sowohl durch die Reichhaltigkeit des Inhalts als auch durch den ästhetischen Genuß, der dem aufmerksamen Leser beim Anblick der eleganten Eisenkonstruktionen bereitet wird, die der Verfasser mit feinem Geschmack für sein Buch zusammenzutragen verstand. Samter. Graphische Hydraulik. Von Dr. techn. Armin Schoklitsch. B. G. Teubner, Leipzig-Berlin 1923. Kart. 2,60 Mk. Im genannten Buch, das zur Sammlung mathematisch-physikalischer Lehrbücher gehört, hat der Verfasser die für Bemessung von Kanal- und Rohrquerschnitten, von Staulinien, Entleerungszeiten unregelmäßiger Behälter u.a.m., gebräuchlichen Formeln „nomographisch“ dargestellt und gleichzeitig die rechnerische Vorarbeit, die zur Zeichnung der betreffenden Kurven führte, in leicht verständlicher Weise beschrieben. Verschiedene wichtige Probleme, wie u.a. die Größenbestimmung von Ausgleichsweihern, der Seerückhalt, die Auswertung von Wassermessungen, sind unter Zuhilfenahme der graphischen Integrationsmethode oder des Summenlinienverfahrens (nach der Ausdrucksweise des Verfassers) behandelt worden. Das Werk trägt zweifellos dazu bei, den Wasserbauingenieur am Konstruktionstisch von einem großen Teil der oft recht mühevollen Rechenarbeit zu befreien. Auch gibt es ihm wertvolle Anregungen für den weiteren Ausbau der zeichnerischen Darstellung in der Hydraulik. Samter Taylor, Gilbreth und Ford. Gegenwartsfragen der amerikanischen und europäischen Arbeitswissenschaft. Von J. M. Witte. 1924. Oldenbourg, geh. 1,80M. Die kleine Schrift enthält Gegenwartsfragen der amerikanischen und europäischen Arbeitswissenschaft und zeigt, daß die deutsche und europäische Wirtschaft von der amerikanischen wohl lassen kann, daß sie aber ihre eigenen Wege zu gehen hat mit Rücksicht auf ihre Produktions- und Absatzverhältnisse. Wir sind vorsichtig geworden in der Bewertung amerikanischer Völkerbeglückungsideen, denn Wilson und seine Punktzahl bleibt unvergessen. Die Arbeiten von Taylor und Gilbreth sind aufgebaut auf breitem wissenschaftlichem Fundament und sind von bleibendem Wert. Anders mit Ford. Wenn auch letzten Endes die Fordideen nicht von Ford stammen und das Fordbuch nicht von Ford geschrieben ist, so finden wir dafür auch bei uns Vorbilder. Die Tatsache bleibt aber bestehen, daß Fords Grundsätze und Verfahren der Arbeitswissenschaft neue Probleme schufen. Die Ansichten über Ford sind geteilt, besonders in Amerika. Ist dieser Friedensapostel für die einen ein Volksbeglücker, so bezeichnen ihm die andern als den größten Sklavenhalter seit Neros Zeiten. „Von der Parteien Gunst und Haß entstellt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte.“ Wimplinger. Grundbegriffe der mechanischen Technologie der Metalle. Von Dr. Georg Sachs. Leipzig 1925 Akademische Verlagsgesellschaft. Geh. 13 Mk. Das Buch wendet sich an physikalisch und mathematisch gut vorgebildete Leser und gibt einen Ueberblick über das umfangreiche Tatsachenmaterial, das bereits auf dem Gebiete der mechanischen Technologie vorliegt. Der Stoff ist in drei Hauptteilen gegliedert: Spannung und Verformung, Kristalle und Verfertigung und Aufbau und mechanische Eigenschaften. Wer in die Theorie dieser Gebiete tiefer eindringen will, für den ist dieses Buch ein guter Führer, das allerdings kein leichtes Studium darstellt. Besonders wert voll ist ein ausführliches Literaturverzeichnis für denjenigen, der sich mit Einzelerscheinungen der mechanischen Technologie eingehender beschäftigen möchte. Die Ausstattung des sehr sorgfältig ausgearbeiteten Buches ist eine sehr gute. Wimplinger. Industriebauten. Bearbeitet von Regierungsbaumeister H. Weßlau. Leipzig. Dr. M. Jänecke. Geb. 3 M. Das vorliegende Buch ist ein kurzer Abriß für den Entwurf und Konstruktion bei Neu- und Umbauten kleinerer Fabrikanlagen. Veranschlagen und Kostenermittlung werden eingehend behandelt, so daß der technische Teil entsprechend gekürzt ist. Das hauptsächlich für Unterrichtszwecke gedachte und sorgfältig ausgearbeitete Buch enthält gute Abbildungen, ebenso ist der gute Druck hervorzuheben. Wimplinger. Das Roheisen. Von Geh. Bergrat Prof. A. Ledebur. Ergänzt nach dem dermaligen Stande der Roheisentechnik von Ing. Friedrich Zeyringer, Hochofenverweser an Vordernberg, Steiermark. Fünfte neubearbeitete Auflage. 99 Seiten mit 21 Abb. Leipzig 1924, Arthur Felix. Der klassische Leitfaden der Roheisengewinnung, den Ledebur seinerzeit unter besonderer Berücksichtigung der Eisengießerei geschrieben hat, liegt in fünfter, neu bearbeiteter Auflage vor. Die Einteilung des Stoffes ist im wesentlichen unverändert gelassen, doch hat der neue Herausgeber, um den seit dem Erscheinen der letzten Auflage (1904) gemachten Fortschritten Rechnung zu tragen, eine Reihe von Aenderungen und Erweiterungen des Textes vorgenommen. Leider ist aber der Herausgeber, anscheinend aus übergroßer Pietät, in dieser Hinsicht nicht weit genug gegangen, denn viele neuere Forschungen und Erfahrungen sind vollkommen übergangen worden und auch die Literaturhinweise im Text erstrecken sich fast durchwegs auf Veröffentlichungen, die vor dem Jahre 1900 erschienen sind. Ebenso lassen die Abbildungen sowohl hinsichtlich der Auswahl, als auch der Ausführung viel zu wünschen übrig. So hat denn das Büchlein für den Eisenhüttenmann mehr historischen als praktischen Wert, und es wäre aus diesem Grunde vielleicht besser gewesen, an der Fassung, die ihm Meister Ledebur einst gegeben hat, nichts zu ändern. Dr.-Ing. A. Sander. Deutscher Ingenieur-Kalender 1925. Von Ing. C. E. Buck. 2 Bände. Uhlands Technische Bibliothek, Leipzig, geb. 3 Mk. Der 15. Jahrgang dieses Kalenders ist nach den Ergebnissen der neuesten Forschung und Errungenschaften auf dem Gebiete der Technik von Fach-Ingenieuren in eingehender Weise ergänzt worden. Besonders praktisch ist die Anordnung in 2 Bänden, so daß es wohl in Zukunft möglich wäre, die bleibenden Tabellen, mathematischen Formeln usw. zu einem Bande zu vereinigen, der für mehrere Jahrgänge beibehalten werden könnte. Naturgemäß können an einen solchen Kalender nicht allzuhohe Anforderungen gestellt werden. Ein Wunsch bleibt aber bestehen: Die Neuerungen der letzten Zeit sind kaum oder zu wenig berücksichtigt: Kompressorlose Dieselmaschinen, Hochdruckdampf, Vorschaltdampfturbine (die veralterte Riedler-Stumpfturbine könnte weggelassen werden), Thermolokomotiven, Wasserturbinen nach Kaplan und Lavaczeck usw. Die sorgfältige Ausführung, der schöne Druck und vor allem der billige Preis sind lobenswert. Wimplinger. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Scheibe u. Tuloschinski, Neuzeitliche Arbeitsvorrichtungen unter besonderer Berücksichtigung des Motorenbaues. Berlin, Richard Carl Schmidt & Co. Carl Kahle, Die Maschinenelemente in Frage und Antwort. Heft 15: Zylinder der Kraftmaschinen mit Berücksichtigung des Rahmens bzw. Gestelles und der Leitungen. Berlin, E. S. Mittler & Sohn, Preis 2.50 GM. Das Kleinförderwesen bei Verwendung von Elektrokarren. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. A. Staus, Zur Betriebskontrolle der Kolbenpumpen. Preis 1 GM. R. Oldenbourg, München. Heinrich Danneel, Elektrochemie und ihre physikalischchemischen Grundlagen. II. Experimentelle Elektrochemie. (Sammlung Göschen Bd. 253) Walter de Gruyter & Co., Berlin, Taschenbuch der Luftflotten 1924/25. (Langsdorff) J. F. Lehmanns Verlag in München. Preis geb. 12 GM. Müller-Breslau, Die graphische Statik der Baukonstruktionen, Bd. II, Abt. 2 geh. 18 RM., geb. 20 RM. Alfred Kröner Verlag. Hubert Hermanns, Bau und Betrieb moderner Konverterstahlwerke und Kleinbessemereien. Eine Darstellung der metallurgischen und mechanischen Hilfsmittel der Stahlerzeugung nach dem Bessemerverfahren, für praktische Hüttenleute, Konstrukteure und Studierende des Eisenhüttenwesens. Prs. geh. 12 GM. Wilhelm Knapp, Halle. G. Franke, Elektrische Brasenentstaubung und Elektrofilter in Braunkohlenbrikettfabriken. Sonderdruck aus „Braunkohle“, Halle a. S., 1.60 GM. Gasschmelzschweißung (Beuth-Heft 5) Beuth-Verlag, Berlin, Preis 1.– RM. Max Fischer, Statik und Festigkeitslehre. 4. Band: Berechnung der statisch unbestimmten Konstruktionen. Erster Teil. Hermann Mueßer Verlag, Berlin W. 57. Preis geb. 6.– GM. Jahrbuch der Technik. Band XI. 1924/5. Preis geb. 6.– GM. Dieck & Co. (Franckhs Techn. Verlag) Stuttgart. Textabbildung Bd. 340