Titel: Bücherschau.
Autor: Schmolke
Fundstelle: Band 340, Jahrgang 1925, S. 164
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Bücherschau. Bücherschau. Das Rotorschiff und seine physikalischen Grundlagen. Von Dipl.-Ing. J. Ackeret. Zweite Auflage, 1925, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. Geh. 1,80 Mk. Ein unscheinbarer Versuch des Physikers Gustav Magnus im Jahre 1852 ist mit neuzeitlichen Mittelnwiederholt worden. Die Kraftwirkungen wurden gemessen und mit denjenigen eines gewöhnlichen Seglers verglichen. Auf diese Weise entstand das Rotorschiff von Flettner. In klarer, leicht verständlicher Art werden in der kurzen Druckschrift von einem Fachmanne auf dem Gebiete der Aerodynamik, der die grundlegenden Versuche für das Rotorschiff ausgeführt hat, die Strömungsphysik, der Magnuseffekt, Versuche mit rotierenden Zylindern usw. erklärt. Dem Verfasser ist es gelungen, die von Natur aus verwickelten Strömungsvorgänge allgemein verständlich und anschaulich zu erklären. Dem Büchlein ist deshalb eine weite Verbreiterung zu wünschen. Wimplinger. Fertigkeitslehre. Von Hugo Ahlberg. 6. verbesserte Auflage. Leipzig 1925, Janecke, geh. 3,05 M. Die neue Auflage in seiner elementaren Darstellung mit zahlreichen der Praxis entnommenen Beispielen kann als ein recht geeignetes Hilfsmittel für das Studium dieses Zweiges der angewandten Mathematik angesehen werden. Großes Gewicht ist auf Einfachheit und Anschaulichkeit gelegt. Der Fachmann und der Schulmann würden bei einer neuen Auflage eine weitgehendere Berücksichtigung der neueren Anschauungen auf dem Gebiete der Fertigkeitslehre gern sehen, so könnte z.B. der veralterte Begriff des Elastizitätsmoduls E, durch die Dehnungszahl a ersetzt werden USW. Wimplinger. Die Maschinenelemente in Frage und Antwort. Von C. Kahle. Heft 15, Zylinder der Kraftmaschinen. Berlin 1925, Mittler & Sohn. Geh. 2,50 Mk. In diesem Heft werden nur die Zylinderbauarten und Berechnungen für Dampfmaschinen und Verbrennungskraftmaschinen besprochen. Die in Frage und Antwort zerlegten Ausführungen des Verfassers sind für den Schüler leicht verständlich, da dieselben durch klare Skizzen ergänzt werden. Mehr Sorgfalt könnte vielleicht bei einer Neuauflage auf die Ausdrucksweise gelegt werden: für Material ist zweckmäßiger Werkstoff zu setzen und für Kompression, Verdichtung, besser ist es von Dieselmaschinen und nicht von Dieselmotoren zu Sprechen. Wimplinger. Normschrift. Lehr- und Uebungsheft für Schul- und Selbstunterricht, herausgegeben von Prof. Dr. R. Schubert. Verlag B. Q. Teubner, Leipzig und Berlin. Preis 0,40 Mk. Das Heft enthält Bestimmungen für die Normschrift, die verschiedenen Schriftgrößen und zahlreiche Schriftproben und eignet sich gut zur Einübung. A. Barneck. Bericht über den XI. Kongreß für Heizung und Lüftung, 17.–20. September 1924 in Berlin. Herausgegeben vom ständigen Kongreßausschuß. Mit 199 Abbildungen im Text und 2 Tafeln. R. Oldenbourg, München und Berlin. Geheftet 10 ℳ. Das 420 Seiten starke Buch/enthält die ungekürzten Vorträge, die auf dem Kongreß gehalten würden, nebst den Diskussionsreden, die sich daran anschlössen. Außerdem ist ein Bericht über Besichtigungen sowie ein Teilnehmerverzeichnis beigegeben. Das auf dem Kongreß behandelte Gebiet ist äußerst umfangreich. Die Abwärmeverwertung und die Fernheizung sind eingehend behandelt, die Zentralheizung, ferner elektrische und Gasheizung sind besprochen worden.Von besonderem Interesse dürfte auch der Vortrag über den heutigen wissenschaftlichen Stand der Lüftungsfrage in Amerika sein, in dem über die Einflüsse der Lufttemperatur, Feuchtigkeit und besonders des Geruches auf die Leistungsfähigkeit des Menschen berichtet wird. Das gut und mit reichlichen Abbildungen und Tafeln ausgestattete Buch dürfte seinen Hauptwert darin besitzen, daß es nicht nur die Vorträge bester Fachleute enthält, sondern daß in den ebenfalls wiedergegebenen Diskussionsreden die einzelnen Gebiete von den verschiedensten Seiten behandelt sind. Der Ingenieur wie der Hygieniker können viel Neues und Anregendes in dem Bericht finden. Parey. Lehrbuch der anorganischen Chemie. Von Prof. Dr. Karl A. Hofmann, Berlin. Fünfte Auflage. 761 Seiten mit 109 Abb. und 7 farbigen Tafeln. Braunschweig 1924, Friedr. Vieweg & Sohn, A.-G. Geh. 17,50 Mk., geb. 20 Mk. Ein Werk, das wie dieses innerhalb 6 Jahren 5 Auflagen erlebt, bedarf keiner Empfehlung mehr; denn es gehört schon längst zum Rüstzeug aller Chemiestudierenden. Darüber hinaus kann es aber auch dem Ingenieur, der in seiner Praxis mit chemischen Fragen zu tun hat, zur Orientierung bestens empfohlen werden. Die schon früher hier gewürdigte klare Ausdrucksweise und übersichtliche Behandlung des umfangreichen Stoffes geben auch der neuen Auflage das Gepräge, die im übrigen alle wichtigeren Fortschritte der chemischen Wissenschaft gebührend berücksichtigt. Besonderes Lob verdienen die gute Ausstattung des Buches durch den Verlag sowie die vorzüglichen Spektraltafeln. Dr.-Ing. A. Sander. Die Entropie des Wasserdampfes in elementarer Abteilung. Von Fritz Bürk. Leipzig 1924. Otto Spamer. Geb. 2,60 ℳ. Es besteht kaum eine Notwendigkeit, die umfangreiche Literatur über den Entropiebegriff noch zu vergrößern. Die vorliegende Abteilung desselben ist auch nicht als elementar zu bezeichnen, da höhere Mathematik zur Anwendung kommt. Auch sind die Ausführungen nicht fehlerfrei. So ist auf Seite 28 die Gleichung S_3=c\,p\,\int\limits_{T\,2}^{T\,3}\,\frac{d\,T}{T} inkorrekt nicht nur vom mathematischen, sondern auch vom wärmetechnischen Standpunkt. Die linke Seite muß lauten S3 – S2, und es darf cp als Temparaturfunktion nicht vor das Integralzeichen gesetzt werden. Höchstens könnte dies mit der mittleren spezifischen Wärme cpm geschehen, die in der Schrift später ziemlich unvermittelt auftaucht. Die Beziehung S=\int\limits_{T\,1}^{T\,2}\,\frac{c\,d\,Q}{T} sowie die sich anschließenden Erklärungen sind in jeder Hinsicht falsch. Die Darlegungen des Verfassers dürfen nur mit Vorsicht aufgenommen werden. Schmolke.