Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 340, Jahrgang 1925, S. 205
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Bücherschau. Bücherschau. Die Elektrizität auf Grund der jüngsten Forschungsergebnisse. Von J. Wiesent. 194 Seiten mit 167 Textabbildungen und 3 Tabellen. 1924, Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart, Geh. 4 Mark. Im bewußten Gegensatz zu den Verfassern, die in bekannter, herkömmlicher Weise die Elektrizitätslehre behandeln und erst sozusagen im Anhang über die neuesten Forschungsergebnisse berichten, versucht Wiesent, die Frage nach dem Wesen der Elektrizität, die Frage, die fast jeder Laie als erste an den Fachmann richtet: „Was ist denn eigentlich Elektrizität?“, vorweg zu beantworten. Er behandelt deshalb zuerst die physikalischen Vorgänge, die zu der modernen Elektronen-Theorie geführt haben, und entwickelt hieran anschließend in einer klaren und auch dem mathematisch vorgebildeten Laien verständlichen Weise alle weiteren Gesetzmäßigkeiten des gesamten Gebietes der Elektrizitätslehre. In einer Einführung, „Die Grundlagen zur Erkenntnis des Wesens der Elektrizität“, beschreibt er die Erscheinungen in stromleitenden Flüssigkeiten (Elektrolyse), die Erscheinungen in stark verdünnten Gasen, das Elektron als Atom der Elektrizität, die Rolle des Elektrons im Atombau und den Stromdurchgang durch metallische Leiter. Im zweiten Teil, dem „System einer Elektrizitätslehre auf Grund der neueren Forschungsergebnisse“, behandelt er die Elektrostatik, die Entstehung und das Wesen des elektrischen Stromes, die Gleichstromgesetze, die Wirkungen des Gleichstroms innerhalb und außerhalb seiner Bahn, Gasentladungen, Radioaktivität, Röntgenmikroskopie, Atombau und Quantentheorie, Elektro- und Magneto-Optik sowie die Photoelektrizität. In einem Anhang bringt er schließlich die wichtigsten Methoden magnetischer und elektrischer Messungen sowie Tabellen. Wenn auch einige wichtige Abschnitte recht kurz gehalten, teilweise sogar lückenhaft sind, so kann man das vorliegende Buch mit Rücksicht auf den neuen Weg, den der Verfasser bei seiner äußerst klaren Darstellung eingeschlagen hat, den Studierenden der Physik doch sehr wohl empfehlen. F. Güldenpfennig. Grundlagen und neuere Fortschritte der Zahnraderzeugung. Nebst 2 Anhängen: Begriffe und Bezeichnungen für Stirn- und Kegelräder. Die Benutzung der Evolventenverzahnung für kleine Zähnezahlen (Zahnkorrektur). Mit 106 Abbildungen. 1925, Din-B 5, IV, 70 Seiten. Preis geheftet 5 Mk., Vorzugspreis für VDI-Mitglieder 4,50 Mk. Von Karl Kutzbach, Professor an der Technischen Hochschule Dresden. Die Ausbildung der Zahnräder für Kraft- und Arbeitsgetriebe hat nicht immer die Beachtung gefunden, die ihr zukommt, und jahrelang sind Herstellungsverfahren benutzt, bei welchen eine Vollkommenheit des Zusammenarbeitens nicht erreicht wurde. Es ist dahersehr zu begrüßen, daß der Verfasser seine eingehenden Darlegungen, die bereits in Einzelaufsätzen erschienen waren, nun erweitert in Buchform herausgegeben hat. An die Spitze der Betrachtung sind die Hauptaufgaben der Verzahnungstechnik gestellt, nämlich Herstellung einer durch Flanken formschlüssigen Paarung zweier nach Lage und Uebersetzungsverhältnis gegebenen Wellen. Verbesserung der Passung der Flanken mit den zunehmenden Anforderungen des Betriebes und Verminderung des Preises der Flankenausbildung. Nach kurzer Gegenüberstellung der 2 Gruppen von Herstellungsverfahren von Zahnrädern, nämlich der zeichnerischen Verzahnungsverfahren oder Formverfahren und der besseren mechanischen Verzahnungsverfahren oder Wälzverfahren werden dann die verschiedenen Ausführungsformen der letzteren unter Beigabe zahlreicher Abbildungen beschrieben. Durch kritische Beleuchtung der einzelnen Arbeitsmethoden erhält die Zusammenstellung besonderen Wert. Anhangweise, aber doch ausführlich, sind behandelt: Begriffe und Bezeichnungen für Stirn- und Kegelräder unter Beifügung der entsprechenden englischen Fachausdrücke und die Benutzung der Evolventenverzahnung für kleine Zähnezahlen sowie die dabei erforderliche Zahnkorrektur. Die letztgenannten Betrachtungen sind durch zahlreiche Beispiele erläutert. Das Büchlein enthält soviel wertvolle Angaben, daß es all denen, die mit der Herstellung und der Verwendung von Zahnrädern zu tun haben, sowie den Studierenden bestens empfohlen werden kann. Dipl.-Ing. Ritter. Elektrische Brasenentstaubung. Von Geh. Bergrat Prof. G. Franke. Elektrofilter in Braunkohlenbrikettfabriken. Von der Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken A.-G. und Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. Sonderdruck aus der Zeitschrift „Braunkohle“ 1925, Heft 40. Im ersten Aufsatz behandelt Prof. Franke eingehend die elektrostatische Gasreinigung in Braunkohlenwerken zur Brüdenentstaubung. Nach kurzer Einleitung geht Verfasser darauf ein, wie bei dieser Art von Filterung das elektrische Feld erzeugt wird, welche Wirkungen darin eintreten und welche verschiedenen Ausführungsformen bis jetzt für die Brüdenentstaubung von Brikettfabriken Anwendung fanden. Nach von verschiedenen Seiten gesammelten Betriebsergebnissen hat sich gezeigt, daß die elektrische Brüdenentstaubung in richtiger Ausführung bei einer Gasgeschwindigkeit von nur 0,5 bis 0,8 bezw. 1 m/sec. Reinigungsgrade bis zu 95% erzielen lassen und hiermit alle sonstigen Trockenentstaubungsverfahren erheblich übertrifft. Dabei ist der Energiebedarf bei weitem geringer, in einem Falle nur ein Zehntel des Energieverbrauches der dort bisher betriebenen Zentrifugalentstaubung. Der zweite Aufsatz des vorliegenden Sonderdruckes behandelt die Elektrofilter der Siemens-Schuckertwerke G.m.b.H. sowie die gemeinsamen Versuche dieser Firma mit den Eintracht-Braunkohlenwerken und -Brikettfabriken A.-G. mit Elektrofiltern auf der Grube Klara der Eintracht. Der erste im Jahre 1920 angestellte Versuch galt der Feststellung, ob die befürchtete Explosionsgefahr wirklich bestand, was der Versuch wiederlegte. Weiter brachte der Versuch das Ergebnis, daß der Wasserdampf in den Brüden die elektrische Isolation in keiner Weise störte. Nachdem der erste Elektrofilter auf Grube Klara ungefähr ein halbes Jahr einwandfrei gearbeitet hatte und von der Bergbehörde abgenommen war, wurde der erste Ausbau der neuen Brikettfabrik II in Werminghoff mit 5 Elektrofiltern ausgerüstet, die seit Herbst 1923 einwandfrei im Dauerbetrieb arbeiten. Die 5 Elektrofilter im zweiten Ausbau der Brikettfabrik II sind seit einigen Monaten in Betrieb. Otto Brandt. Wie konstruiere ich ein Gußstück? Von Oberingenieur Saladin und Prof. Dr.-Ing. K. Laudien. (Betriebstaschenbuch, Herausgegeben von Oberschulrat Prof. Dipl.-Ing. R. Horstmann und Prof. Dr.-Ing. K. Laudien.) Bibliothek der ges. Technik, Bd. 329, 1,60 Mk., Leipzig, Dr. Max Jänecke. Die Verfasser dieses kleinen gut ausgestatteten Buches suchen die Schwierigkeiten und Fehler abzustellen, die durch mangelhafte Kenntnis des Gießereiwesens seitens der Konstruktion entstehen. Zwar läßt sich nahezu jedes Stück gießen, mag es auch noch so ungünstig für die Gießerei konstruiert sein. Aber in vielen Fällen genügt eine geringfügige Aenderung der Konstruktion, um leichteres und vor allem wirtschaftliches Gießen zu ermöglichen. In welcher Weise sich die Konstruktion den Erfordernissen der Gießerei anpassen soll, wird an Hand von 133 Abbildungen dargestellt. Vielleicht wäre es wünschenswert, daß in Zukunft schon bei den Abbildungen selbst schärfer und deutlicher darauf hingewiesen wird, ob die Ausführung falsch oder richtig bzw. schlecht oder gut ist. Das Aufsuchen dieses Werturteiles im Text erfordert bei raschem Nachschlagen doch zuviel Zeit. Die gewählten Beispiele sind gut und übersichtlich, man kann nur wünschen, daß sich recht viele Konstrukteure die Lehren dieses preiswerten Buches zu eigen machen. Parey. Mischen, Rühren, Kneten und die dazu verwendeten Maschinen. Von Geh. Rat Prof. Dr.-Ing. h. c. Hermann Fischer †. Zweite ergänzte Auflage von Geh. Rat Prof. Dr.-Ing. Alwin Nachtweh, Hannover. 95 Seiten mit 125 Abbildungen. Leipzig, Otto Spamer. Preis geh. 4 ℳ, geb. 6 ℳ. Diese in der von Professor Dr. A. Binz herausgegebenen Sammlung „Chemische Technologie in Einzeldarstellungen“ erschienene Arbeit behandelt ein für die Herstellung chemischer Erzeugnisse recht wichtiges Sondergebiet, denn in vielen Fällen ist die innige Vermischung zweier Stoffe eine wesentliche Voraussetzung für den vollständigen und gewollten Verlauf einer chemischen Reaktion, es sei hier nur an die Herstellung von Sprengstoffen, Seife, Kautschukwaren und anderen wertvollen Erzeugnissen erinnert. Das Buch gliedert sich in vier Abschnitte, von denen der erste die allgemeinen Grundlagen, sowie den Zweck und das Wesen des Mischvorgangs recht anschaulich darlegt. Im zweiten und dritten Abschnitt werden sodann an Hand zahlreicher klarer Abbildungen das postenweise Mischen dünnflüssiger, breiartiger, steifer sowie trockner Stoffe und im Anschluß hieran dasstetige Mischen sowie die hierzu erforderlichen Zuteilvorrichtungen näher besprochen. Der letzte Abschnitt gibt kurz über einige besondere Mischeinrichtungen Auskunft. Die seit dem Erscheinen der ersten Auflage im Jahre 1911 bekanntgewordenen Neuerungen sind gebührend berücksichtigt worden, so daß das Buch allen auf diesem Gebiete tätigen Ingenieuren bestens empföhle! werden kann. Dr.-Ing. A. Sander. Schreier, Kontrolle und Revision. Grundriß. Revisionsgeschäft. Leit- und Erfahrungssätze. Instruktions-, Dienst- und Arbeitsanweisung. Kontrollrecht. Bücherrevisorren-Ausbildung. Prüfung. Beeidigung. Vertragsverhältnis. Haftung. Honorar. Verbandswesen. Bibliographisches. – VIII und 344 Seiten. Selbstverlag Schreier, Hamburg, Hohe Bleichen 15. Preis broschiert 10 Mk., gebunden 12 Mk. Das Buch eines Praktikers für die Praxis, vorzugsweise den Bücherrevisoren und solchen, die es werden wollen, gewidmet. Das große Wissensgebiet, welches ein Bücherrevisor beherrschen muß, ist in äußerst knapper und übersichtlich gegliederter Form, zum Teil in kurzen Leitsätzen, zum Teil in Stichworten zusammengedrängt, so daß eine Art Lehrplan für die Ausbildung des Bücherrevisors entstanden ist. Aber aus der Enge des Lehrplans strebt die Darstellung wieder ins Weite, indem sie in zahlreichen Fußnoten und in rund hundert Seiten Anhang einen sehr ausführlichen Nachweis des einschlägigen Schrifttums gibt. Dadurch, und durch die Entschleierung der vielfach als Geschäftsgeheimnis gehüteten Technik der Betriebs- und Buchrevision wird das Buch auch dem Nichtrevisor interessant und für die Ueberprüfung des eigenen Betriebes wertvoll. Dr. Waltsgott. Selbstkosten-Nachrechnung und Buchhaltung in Maschinenfabriken. Bearbeitet von dem Vorstandsausschuß im Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten. Herausgegeben vom Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten, Charlottenburg. Die vorliegende Anleitung zur Selbstkostennachrechnung und Buchhaltung in kleinen und mittleren Maschinenfabriken baut sich auf der im Jahre 1921 vom VDMA erschienenen Schrift „Selbstkostenrechnung im Maschinenbau“ und auf dem „Grundplan der Selbstkostenrechnung des Ausschusses für wirtschaftliche Fertigung“ auf. Die Anleitung behandelt in erster Linie die Nachrechnung bei der Einzel- und Reihenherstellung, weil diese im Maschinenbau vorwiegt. Für Massenherstellung bleibt das Verfahren grundsätzlich dasselbe, kann aber an vielen Stellen vereinfacht werden. Die Gruppierung des Stoffes zerfällt in 2 Abschnitte: 1. Die Selbstkostennachrechnung und 2. der Zusammenhang zwischen Nachrechnung und Buchhaltung. Im Abschnitt „Selbstkostennachrechnung“ wird ein Schema für ein einfaches und ein vervollkommnetes Nachrechnungsverfahren angegeben. Anschließend wird die Ermittlung und Verrechnung der Aufwendungen im einzelnen behandelt. Der zweite Abschnitt gibt eine ausführliche Darstellung des unmittelbaren Zusammenhanges von Nachrechnung und Buchhaltung. Dann wird die Gliederung der Fabrikbuchhaltung in Geschäftsbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung besprochen und Winke für die Vereinfachung und die Auswertung der Nachrechnung und Buchhaltung gegeben. Als Wegweiser zur Einführung neuzeitlicher Selbstkosten-Nachrechnung auf bewährten Grundsätzen verdient die vorliegende Schrift weiteste Verbreitung. Otto Brandt. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Dr.-Ing. Paul Schimpke, Technologie der Maschinenbaustoffe. 5. Aufl. Preis geh. 13.–, geb. 15.– RM. S. Hirzel, Leipzig. Dr. R. Wotruba. Kurzes Lehrbuch der Elektrotechnik. Preis geh. 6.–, geb. 7.20 RM. Verlag R. Oldenbourg, München. Anton Dormus, Der basische Martin-Schienenstahl und die Legende von der Ueberlegenheit des Bessemer-Schienenstahls. Selbsverlag Wien III, Hintzerstr. 5. Dipl.-Ing. Fritz Eisemann, Baukalk. Kalkverlag G. m. b. H., Berlin W. 62. 50 Pf. C. & E. Fein, Stuttgart. Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Firma, herausgegeben bei Gelegenheit der Fertigstellung der 100000. Maschine in ihren Werkstätten Juni 1925. Dr. Richard v. Mises. Die Differential- und Integralgleichungen d. Mechanik und Physik. Erster (mathematischer) Teil. Preis geh. 40.–, geb. 44.– RM. Verlagsbuchhandlung Friedr. Vieweg & Sohn, A.-G., Braunschweig. Dr. Heinrich Wigge, Rundfunktechnisches Handbuch. I. Teil. Preis geb. 15.– RM. M. Krayn, Verlagsbuchhandlung, Berlin. Alfred Wildner, Der Werkzeug-Schnitt- und Stanzenbau und die Massenfabrikation. Preis brosch. 5.80, geb. 7.30. Verlag von Oskar Leiner, Leipzig. Ernst Kipnase, Die Hamburger Hochbahn-Aktiengesellschaft in verkehrspolitischer und sozialpolitischer Beziehung.Preis brosch. 13.– geb. 15.– RM, Georg Stilke, Verlag, Berlin. A. Kleinlogel, Rahmenformeln, 5. neubearb. u. erweit. Auflage. Preis geh. 18.–, geb. 19.50 RM. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin. Otto Warneyer und Fritz Koppe, Die neuen Aufwertungsgesetze (Hypothekenaufwertungsgesetz und Anleiheablösungsgesetz) vom 16. Juli 1925. Für die Praxis erläutert usw. Preis br. 5.30, geb. 6.80 RM. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin. Ernst Reichel, Ueber Wasserkraftmaschinen. Ein Vortrag für Bauingenieure. 2. Aufl. Preis geh. 3.20 RM. Verlag von R. Oldenbourg, München. Karl Meiler, Elektrische Lichtbogenschweißung. (Elektrizität in industriellen Betrieben III. Bd.) Preis geh. 16.–, geb. 18.– RM. Verlag von S. Hirzel, Leipzig. Heinrich Loos, Fabrik-Organisation (Bibl. d. ges. Technik Bd. 315). Preis 4.65 RM. Dr. Max Jaenecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Dr. Max Buchner, Achema-Jahrbuch, Jahrg. 1925. Verlag Chemie G. m. b. H., Leipzig-Berlin. I. M. Witte, F. B. Gilbreth, Das Leben eines amerikanischen Organisators. (Band V der Bücher: Organisation.) C. E. Poeschel Verlag, Stuttgart. Preis 4.50 RM. Textabbildung Bd. 340