Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 342, Jahrgang 1927, Miszellen, S. 238
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Bücherschau. Bücherschau. Pascals Repertorium der höheren Mathematik. Erster Band: Analysis. Zweite Auflage, herausgegeben von Professor Dr. E. Salkowski. Zweiter Teilband. Leipzig 1927, B. G. Teubner. Geb. 18 RM. Das früher viel benutzte Pascalsche Repertorium ist in seiner ersten Auflage seit mehr als einem Jahrzehnt vergriffen. Das Erscheinen der völlig umgearbeiteten und bedeutend erweiterten zweiten Auflage ist durch den Weltkrieg stark verzögert worden. Der jetzt erschienene zweite Teilband des ersten, die Analysis enthaltenden Bandes bringt die auch für den Ingenieur wichtigen Teile: Differentialgleichungen, Variationsrechnung, Funktionentheorie, Elliptische Funktionen und Integrale, Algebraische Funktionen und ihre Integrale, Abelsche Funktionen und Automorphe Funktionen mit Einschluß der elliptischen Modulfunktionen. Die einzelnen Kapitel haben ihre besonderen Verfasser erhalten. Der dritte Teilband soll in Kürze erscheinen, und damit wird das ganze Werk wieder vollständig vorliegen. Möge ihm in seiner veränderten Gestalt eine ebenso große Beliebtheit als Nachschlagewerk wie der ersten Auflage beschieden sein. A. Barneck. Nomographie des Bauingenieurs. Von Dr.-Ing. Max Mayer, beratendem Ingenieur und Professor an der Staatl. Bau-Hochschule in Weimar. Mit 47 Figuren. 111 Seiten. Sammlung Göschen Bd. 959. Berlin und Leipzig 1927, Walter de Gruyter & Co. Geb. 1,50 RM. Die Kenntnis der Nomographie ist für den neuzeitlichen Ingenieur ein unbedingtes Erfordernis, ihre Erwerbung wird für den Bauingenieur durch die vorliegende Neuerscheinung ermöglicht. Die hier gebotene Zusammenstellung zeigt und erklärt einerseits die theoretischen Möglichkeiten in den wesentlichen Punkten und führt anderseits die praktische Anwendung in zahlreichen nützlichen Tafeln vor. Diese gehen von ganz einfachen Beispielen bis zu solchen, die vermöge scharfsinniger Erfindung besondere Vorteile bieten. Die Beispiele betreffen verschiedene Gebiete der Bauingenieurtätigkeit, wie: Kosten von Betonmischungen; Balken-Tragfähigkeit, Knicklasten und sonstige Statikaufgaben; Eisenbeton-Platten und -Säulen; Rahmen und durchlaufende Träger. Die Darstellung ist äußerst geschickt und leicht verständlich und ermöglicht es, selbständig für besondere Zwecke Nomogramme herzustellen. Das Buch kann daher warm empfohlen werden. A. Barneck. Wärmetechnische Grundlagen der Industrieöfen. Eine Einführung in die Wärmelehre und gedrängte Übersicht über die verschiedenen Arten von Brennstoffen und ihfe Verwertung. Von Hofrat Ing. H. v. Jüptner. 260 Seiten mit 25 Abbildungen. 1927, Otto Spamer, Leipzig. Geh. 20 RM., geb. 23 RM. Das Buch ist der 1. Band der im gleichen Verlag erscheinenden Sammlung: „Der Industrieofen in Einzeldarstellungen“ und es bezweckt, die wärmetechnischen Grundlagen der industriellen Oefen in möglichst knapper Form zu bringen. Verfasser behandelt die Wäremelehre, die Wärmeübertragung, die Verbrennung, die Mittel zur Erzielung einer vollständigen Verbrennung, die Verbrennungswärme, die Verbrennungstemperatur, die Prüfung der Feuerungsanlagen, die Brennstoffe, die Veredlung der natürlichen Brennstoffe (Aufbereitung, Destillation, Vergasung mit Luft, mit Wasserdampf, mit dem Sauerstoff von Metalloxyden, mit Luftsauerstoff und Metalloxyden usw.), schließlich die Verwendung der Brennstoffe. In den folgenden Bänden der Sammlung sollen diese Grundlagen nicht wiederholt werden. Die Aufgabe, die genannten an sich schon sehr wichtigen Gebiete kurz abzufassen, war nicht leicht. Die langjährige schriftstellerische Erfahrung des Verfassers hat es ihm jedoch ermöglicht, diese Aufgabe zu erfüllen, so daß der 1. Band aus der Sammlung „der Industrieofen“ als gelungen zu bezeichnen ist. Das Buch kann Wärmeingenieuren und Betriebsleitern, die mit Industrieöfen zu tun haben, als Grundlage für die verschiedenen Fachgebiete empfohlen werden. Dr. Ka. Der Zinkdestillationsprozeß. Von Dipl.-Ing. W. Holtmann. Band I aus der Sammlung: Die Metallhüttenpraxis in Einzeldarstellungen, herausgegeben von Dr.-Ing. K. Nugel. Mit 99 Seiten und 28 Abbildungen. 1927. Wilh. Knapp, Halle. Geh. 5,80 M., geb. 7,40 M. Die Herausgabe der „Metallhüttenpraxis in Einzeldarstellungen“ ist dem Umstände zuzuschreiben, daß es heute an einem Werke fehlt, das in deutscher Sprache die Metallhüttenkunde in einem der Neuzeit entsprechenden Stande behandelt. Für die einzelnen Hefte dieser Sammlung hat der Herausgeber Sonderfachleute herangezogen. In dem 1., nunmehr vorliegenden Band: Der Zinkdestillationsprozeß werden besprochen: Die theoretischen Grundlagen des Destillationsprozesses, der Destillierofen, die Destillationsgefäße, der Zinkofenbetrieb, der kontinuierliche Prozeß, die Wärmeausnutzung, Wärmebilanzen, die erzeugten Stoffe, die Verwertung der Rückstände, die Unkosten u.a.m. Eine lückenlose Darstellung dieses umfangreichen Fachgebietes kann und will dieses Heftchen durchaus nicht bezwecken, sondern für ein näheres Eingehen auf die verschiedenen Probleme werden die Werke von Ingalls, Lodin, Liebig und H. O. Hofmann unerläßlich sein. Dagegen wird es allen denen, die sich einen schnellen Überblick über den Destillationsprozeß des Zinkes verschaffen wollen, eine willkommene Quelle sein. K. Der Verlag C. J. E. Volckmann Nachf., G. m. b. H., Bln.-Charlottenburg 2, hat die im Auftrage des D. L. V. erscheinende Sammlung „Flugzeugbau und Luftfahrt“ mit Heft 7 „Der Flugmotor, Teil 1: Grundlagen“ fortgesetzt. An Hand vieler gutgelungener Abbildungen behandelt der Verfasser, Dr.-Ing. W. Möller, unter Berücksichtigung aller Anforderungen, die der Flugbetrieb an die Kraftanlage der Luftfahrzeuge stellt, die Wirkungsweise des Flugmotors und aller seiner Nebenteile. Von der Wärmebilanz ausgehend, werden kurz die Arbeitsverfahren der Verbrennungskraftmaschinen vorgeführt. Die Ausführungsformen der Flugmotoren, insbesondere die Anordnung und Ausführung der Zylinder, die Ventilanordnung und Steuerung werden ebenso wie die Kühlung von der wärmetechnischen Seite aus beleuchtet und alle daraus erwachsenden Folgerungen für die Konstruktion bis ins kleinste durchgesprochen. In lebendiger Sprache werden Schmierung, Zündung und Vergaser mit all ihren Eigenarten und Fehlerquellen behandelt. Nicht eine schematische Aufzählung der Einzelteile und der Wirkungsweise des Flugmotors oder Besprechung eines Einzelfabrikates bietet das äußerst anregend geschriebene Werk, sondern es läßt den Leser tief in die „Motorenseele“ hineinschauen und reiht sich würdig an die bisher erschienenen Hefte der Sammlung an. Es kann daher jedem, der Interesse für das Fliegen und insbesondere für die Antriebsmaschine zeigt, bestens empfohlen werden. Kolloidchemie von Dr. Raph. Ed. Liesegang, Frankfurt a. M. (Wissenschaftliche Forschungsberichte, Naturwissenschaftliche Reihe, Band VI), zweite völlig umgearbeitete und stark vermehrte Auflage, 8°, XII u. 176 S. Dresden u. Leipzig, Theodor Steinkopff, 1926. Geh. 5 RM. Das ungeheure Material, welches seit 1914 in der Kolloidchemie veröffentlicht worden ist, wird vom Verfasser auf knappem Raum in leidlicher Ordnung, aber etwas amorpher Darstellung gebracht. Der Leser hätte es bequemer, wenn der spröde Stoff mehr durchgearbeitet wäre; aber auch so soll er dem Verfasser für seine nützliche Arbeit recht dankbar sein. K. Arndt. Persönliches. Geheimrat Professor Dr.-Ing. e. h. Max Rudeloff – in weiten Kreisen der Technik wohlbekannt und von 1902–1910 Herausgeber von Dinglers polytechnischem Journal – vollendet am 23. Oktober d. J. zu Berlin-Dahlem sein 70. Lebensjahr. Textabbildung Bd. 342