Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 343, Jahrgang 1928, Miszellen, S. 107
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Bücherschau. Bücherschau. Kesselanlagen für Großkraftwerke. – Betrachtungen und Richtlinien. Von Dr.-Ing. Friedrich Münzinger. Format 192 × 272 mm. 176 Seiten mit 282 Abbildungen im Text und auf 2 Tafeln. V.D.I.-Verlag G. m. b. H., Berlin NW. 7. Preis geb. RM. 19– für V.D.I.-Mitglieder RM. 17. Das Buch ist außerordentlich inhaltsreich. Die rein sachliche Besprechung aller für ein Großkraftwerk mit Kohlenstaubfeuerungs-Anlage in Frage kommenden Punkte und das Abwägen der Vor- und Nachteile der bisher vorliegenden Konstruktionen, sowie die Gegenüberstellung der beim Bau von Großkraftwerken gesammelten Erfahrungen machen dieses Buch zu einer Fundgrube von Gedanken und Anregungen. Die Grundlage zu den einzelnen Kapiteln gibt das Großkraftwerk Klingenberg. An Hand der Vorentwürfe und der fertigen Konstruktionen dieser Anlage gibt der Verfasser ein eingehendes Bild über die vorliegenden Umstände und über die Begründungen, die schließlich zur Annahme der ausgeführten Bauteile und deren Einzelheiten führten, dabei werden mehrfach auch amerikanische Anlagen und Konstruktionen erwähnt und beurteilt. Der erste Teil des Buches befaßt sich mit der Kesselanlage selbst, vom Vorentwurf bis zur Fertigstellung. Zahlreiche vorzügliche Abbildungen, Schnittzeichnungen der Kessel, ihrer Einzelteile, vergleichende Zahlentafeln und viele photographische Aufnahmen ergänzen den Text. Der zweite Teil behandelt die allgemeinen Richtlinien für den Bau von Großkesselanlagen. Es werden in diesem Teil die Fragen des Zusammenbaus von Kessel und Haus, die Verteilung und Aufrechnung der Kosten, die Entwicklung der Kessel und Staubfeuerungen; ferner Sonderfragen, wie Kessel für hohen Druck, Staubfeuerungen, mechanische Roste, Mahlanlagen usw. besprochen. Den Schluß bildet das Kapitel: „Rückschau und Ausblicke.“ Die eindringlichen Schlußworte des Verfassers, die das verständnisvolle und sachliche Hand-in-Hand-Arbeiten zwischen Besteller und Lieferant besonders hervorheben, können nicht genug unterstrichen werden. Ja, ein bereitwilliges Zusammenarbeiten aller Kräfte, das fehlt noch an sehr vielen Orten. Die Ausstattung des Buches und die Wiedergabe der Abbildungen ist tadellos. Erfreulich ist es, daß der Preis des Buches nicht übermäßig hoch ist. Dipl.-Ing. Karl Züblin. Die Aufbereitung von Kohle und Erzen. Zusammengestellt und bearbeitet von Aug. Eug. Lirehr, II. Bd. mit 342 Abbild. Leipzig 1928. Arthur Felix. Brosch. 24 Mk., geb. 28 Mk. Dem im Jahre 1917 veröffentlichten ersten Band ist nunmehr nach 10jähriger Pause der zweite Band gefolgt. Während sich der erste Band vornehmlich mit der Theorie der Aufbereitung von Kohle und Erz befaßte, werden in dem vorliegenden Band das Sortieren und das Siebsetzen, ferner die Siebsetzeinrichtungen, die Herde und die Zentrifugalapparate unter Berücksichtigung der Prinzipien moderner Technik und ihrer Entwicklung sowie praktischer Neukonstruktionen behandelt. Das Werk, vorwiegend dem Betriebsfachmann als Anregungs- und Nachschlagswerk gewidmet, zeigt die Hand des Fachmanns. Es dürfte viele dankbare Leser finden, die zu eigenem und ihrer Umgebung Nutz und Frommen gern und oft sich den Inhalt zu eigen machen werden. Landgraeber. Bergbau. Von Oberbergrat Dr. H. Arlt. Mit 21 Abb. (Heft 8 der von Friedr. Dannemann herausgegebenen Sammlung: Werdegang der Entdeckungen und Erfindungen). R. Oldenbourg, München u. Berlin 1927. Geh. 3 Mk. Diese unter Berücksichtigung der äußerst lehrreichen Sammlungen des Deutschen Museums verfaßte Schrift dürfte nicht nur Besuchern jenes Tempels der Technik zur Orientierung auf dem Gebiete des Bergwesens empfohlen werden, auch der Fachmann findet hier mancherlei Anregung. Landgraeber. Tafeln über die mechanische Prüfung der Metalle unter Benutzung der zur Werkstofftagung 1927 hergestellten Tafeln. Von W. Deutsch. Veröffentlicht mit Mitteln des Reichskuratoriums für Wirtschaftlichkeit. 2 RM. Das Heftchen stellt die auf der Werkstoffschau in Berlin gezeigten Tafeln zusammen, insgesamt 71 Stück. Sie sind dadurch ausgezeichnet, daß sie nur das Wesentlichste enthalten, also die Maschinen usw. in schematischer, aber recht übersichtlicher Darstellung geben und die verschiedenen Kurvenzüge ohne lange Erläuterungen hinstellen. Bei dem geringen Preis bildet das Heftchen bestimmt eine wertvolle Unterlage für den Unterricht in der Prüftechnik, der heut auch in den Gewerbeschulen erteilt wird, weil der Zug der Zeit immer mehr dahin geht, den Baustoff vom Arbeiter selbst prüfen zu lassen. Stephan. Schaltungen für Hebezeuge, ein Hilfsbuch für den Montagegebrauch und zum Selbstunterricht. Von G. Esper, Leipzig, 1927, Hachmeister & Thal. Geb. 9,50 RM. Das Buch bringt auf 182 Textseiten mit 123 Figuren eine Zusammenstellung der für Hebezeuge gebräuchlichen Schaltungen. An einen nur das Wesentlichste erörternden knappen Abschnitt über die Eigenschaften der in Frage kommenden Elektromotoren werden in den folgenden Abschnitten ausführlich die Schaltungen für Krane, Aufzüge und Fördermaschinen behandelt. Es enthält eine wertvolle Zusammenstellung aller wichtigeren Schaltungen, so daß es nicht nur dem Studierenden, sondern auch dem in der ausführenden Praxis stehenden Fachingenieur ein schnell und sicher Auskunft gebendes Handbuch ist. Stephan. Elastizitätslehre für Ingenieure II. Von M. Enßlin. Berlin–Leipzig, Walter de Gruyter & Co. 1927. Geb. 1,50 RM. Das kleine Göschen-Bändchen bringt auf 120 Seiten eine gute Einführung in die Methoden zur Berechnung statisch unbestimmter Systeme sowohl der Bautechnik als auch des Maschinenbaues. Es geht aus von einfachen, allgemein bekannten Dingen der elementaren Biegungslehre und führt zu einem zwar abstrakten, aber übersichtlichen Beweisverfahren für die Hauptsätze, die hier zur Anwendung kommen. Eine Anzahl von Beispielen, die teil weise nach zwei verschiedenen Verfahren gerechnet werden, erläutert die theoretischen An gaben sehr gut. Gerade seiner knappen Fassung wegen wird das Büchlein gern als Einführung in das Gebiet benutzt werden. Stephan. Die Grundlagen des Flugzeugbaues. Von Ing. O. P. Fuchs, Wien, Adlerverlag, Berlin. 1928. 8°, 146 S. mit 77 Abb. und 44 Lichtb. im Text. 9 RM. Wie der Verfasser im Vorwort schreibt, „wird das Studium dieser Schrift der studierenden Jugend wie auch dem Piloten sicherlich manchen Einblick geben, der dann an Hand unserer reichhaltigen Fachliteratur gehörig vertieft zu werden vermag, wie auch der jüngere, in der Flugzeugindustrie stehende Ingenieur eine Orientierung in manchen Belangen daraus zu gewinnen imstande ist“. Dieser Zweck würde vielleicht etwas besser erreicht, wenn das Verzeichnis des Schrifttums vollständiger wäre und zu den zahlreichen flugmechanischen Beziehungen, die vor allem im Schlußabschnitt des grundlegenden ersten Teils wiedergegeben werden, die Quellen ausführlicher mitgeteilt würden; auch hätte z.B. bei den Angaben über die Druckverteilung längs der Spannweite auf die Göttinger Forschungen zurückgegriffen werden sollen. Im übrigen enthält der erste Abschnitt Angaben zur Physik der Luft, eine nicht mehr zeitgemäße Ableitung der Widerstandsgleichung, sowie Grundlagen zur Strömungstechnik und Gestaltung. Der zweite Teil bringt eine Fülle von Lichtbildern vor allem deutscher Flugzeuge und ihres Zubehörs; der dritte Teil zeigt, von Beispielen und Zahlentafeln unterstützt, die Anwendung des ersten auf die Flugzeugberechnung. Everling. Praktische Fliegerausbildung. Von Leo Leonhardy, Direktor der Deutschen Luftfahrt G. m. b. H., Heft 10 der Sammlung „Flugzeugbau und Luftfahrt“, im Auftrage des Deutschen Luftfahrt-Verbandes E. V., herausgegeben von Dipl.-Ing. E. Pfister, C. J. E. Volckmann Nachf. G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg 2, 1927/28. 8°. 48 Seiten, mit 7 Abb. Broschiert 2 RM. Der Verfasser, einer unserer ältesten und verdientesten Flieger, der sich trotz eines schweren Sturzes im Kriege den „Pour-le-mérite“ und späterhin den Flugzeugführerschein erworben hat, schildert aus jahrelanger praktischer Erfahrung als Leiter der Fliegerausbildung der Reihe nach die Handgriffe und Maßnahmen für die Vorbereitung und Durchführung eines Fluges, ferner das Fliegenlernen und die Bestimmungen für die Fliegerprüfung mit zahlreichen bis ins Einzelne gehenden Fingerzeigen, z.B. auch über das Verhalten nach Bruchlandungen. Man liest das Büchlein, das mit klarem Kopf und warmem Herzen geschrieben wurde, mit Nutzen und Genuß. Everling. Gleitflug und Gleitflugzeuge. Von F. Stamer, Leiter der Fliegerschule, und A. Lippisch, Leiter der fugtechnischen Abteilung, des Forschungsinstitutes der Rhön-Rossitten-Gesellschaft E.V., Heft 11 der Sammlung „Flugzeugbau und Luftfahrt“, im Auftrage des Deutschen Luftfahrt-Verbandes E. V., herausgegeben von Dipl.-Ing. E. Pfister. Teil I. Konstruktion und praktische Flugversuche. C. J. E. Volckmann Nachf. G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg 2, 1927/28. 8°, 62 Seiten, mit 75 Abb. einschließlich 1 Tafel. Brosch. 2,50 Reichsmark. Auch bei diesem Heft seiner Sammlung ist der Verlag wieder an die rechte Schmiede gegangen: die beiden Verfasser gehören zu den wenigen, die das motorlose Fliegen beruflich betreiben, und zu den noch selteneren Männern, die im Rahmen ihrer Tätigkeit ständig und planmäßig wertvolle, aufschlußreiche Versuche zur Förderung der gesamten Flugtechnik durchführen. So können sie aus eigener Erfahrung „der reiferen Jugend, die dem Modellflugsport entwachsen ist und nach weiterer Betätigung in der Fliegerei strebt, den Gleitflugsport erschließen“. Während der zweite Teil Bauanweisungen und Bauzeichnungen bringen soll, werden hier, nach einer geschichtlichen Einleitung, die strömungstechnischen und flugmechanischen Grundlagen des Gleitfluges, der allgemeine Aufbau, Entwurf und die strömungstechnische, sowie die Festigkeitsberechnung von Gleitflugzeugen mit zahlreichen klaren Abbildungen von Beispielen der mechanischen Zusammenhänge wie von konstruktiven Einzelheiten behandelt. Es folgt eine anschauliche „Anleitung zu praktischen Flugversuchen“, in der unter anderem das Verspannen, Starten, Kurven, Abfangen und Landen an klaren Bildern erläutert werden. Auch in der flüssigen Schreibweise ein an sprechendes Büchlein! Everling. Neue Wege im Motorenbau, Betrachtungen über den Junkers-Gegenkalben-Zweitaktmotor. Von W. Bernhard, Leipzig, und Kolben für Kraftfahrzeugmotoren: Grauguß, Aluminium, Elektron. Von Dipl.-Ing. Ernst Mahle, Stuttgart-Untertürkheim. Deutsche Motor-Zeitschrift G. m. b. H., Dresden-A. 19. 4°. 7 bzw. 29 Seiten, mit 9 bzw. 86 Abb. im Text. Geh. 0,60 RM. bzw. 1,50 RM. Die Deutsche Motor-Zeitschrift hat sich ein Verdienst dadurch erworben, daß sie die neuen Wege des Leichtmotorenbaues bahnen half. Von den beiden vorliegenden Sonderdrucken der Zeitschrift aus der Feder verdienter Fachleute behandelt der eine die Kolbenwerkstoffe und andere Fragen des Fahrzeugmotorenbaues mit besonderer Rücksicht auf die Leichtmetalle, sowie die Pleuelstangen aus Leichtmetall und sonstigen technischen Neuerungen, der andere die Grundlage, Wirkungsweise und Bauart des Junkers-Motors mit Gegenkolben. E. Die moderne Vorkalkulation in Schule und Praxis. Von Georg Mortag (Bibliothek der gesamten Technik Bd. 320.) Leipzig, Dr. Max Jänecke, 1926, 128 S. Geh. 3.60 RM., geb. 4.65 RM. Das für die Praxis und für den Unterricht an mittleren technischen Lehranstalten und Werkmeisterschulen bestimmte, leicht verständliche Buch gibt in knapper Fassung eine Uebersicht über die übliche Vorkalkulation im Maschinenbau und legt das Hauptgewicht auf die Bestimmung der Bearbeitungszeiten bei den einzelnen Werkzeugmaschinen. Praktische Beispiele mit Lösungen erhöhen den Wert des Buches; wichtig sind u.a. weiterhin kurze Angaben über Zeitbestimmung für Schlosserarbeiten und über Akkordverrechnungs-Methoden. Speiser. Polytechnische Gesellschaft zu Berlin Am Freitag, dem 1. Juni, nachmittags 5 Uhr, findet für die verehrlichen Mitglieder, deren Damen und eingeführte Gäste mit Genehmigung des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen eine Besichtigung des Deutschen Sportforums unter Führung der Bauleitung statt. Treffpunkt: Untergrundbahnhof Stadion um 5 Uhr nachmittags bzw. für Kraftwagen am Endpunkt der Graditzer Allee hinter der Grunewald-Rennbahn vor dem Turnhallengebäude des Sportforums um 5 Uhr 10 Min. Anmeldungen werden bis zum 30. d. M. an unser Vorstandsmitglied Herrn Ingenieur Wilhelm Nußbeck, Berlin, Klosterstraße 98, Fernsprecher Amt Norden 10 660 erbeten. Nach der Besichtigung zwangloses, geselliges Beisammensein; der Ort wird während der Besichtigung bekanntgegeben. Es wird regste Beteiligung unserer Mitglieder erwartet. Der Vorstand: A. Nichterlein, 1. Ordner. Textabbildung Bd. 343