Titel: Bücherschau.
Autor: Stephan
Fundstelle: Band 346, Jahrgang 1931, S. 198
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Bücherschau. Bücherschau. K. Mack, Geometrie der Getriebe. Verlag Julius Springer, Berlin-Wien 1931. Preis ungebund. 8,50 Mark. Es gab eine Zeit, in der die Darstellende Geometrie auf den Technischen Hochschulen eine ausschließlich mathematisch-zeichnerische Angelegenheit war. Und es ist wohl noch vielen älteren Fachgenossen in Erinnerung, daß damals eine Verbindung der darstellenden mit der projektiven Geometrie recht ausführlich behandelt wurde, die sicher mathematisch sehr interessant war, aber für den praktischen Ingenieur keine große Bedeutung haben konnte. Das ist anscheinend noch lange so geblieben, denn der Verfasser betont, daß er als erster 1917 eine darstellende Geometrie im Zusammenhang mit der Kinematik der Ebene und des Raumes vorgetragen habe. „Einige Hochschulen sind diesem Beispiel in den letzten Jahren schon gefolgt“, und es ist wohl keine Frage, daß es wünschenswert wäre, wenn sich alle Technischen Hochschulen dazu möglichst bald entschließen würden. Das vorliegende Heft von 93 Textseiten mit 76 Figuren enthält im wesentlichen jene Vorlesungen, die besonders auf die geometrischen Grundlagen der Verzahnung eingehen. Der Sachverhalt ist äußerst kurz und knapp behandelt und dürfte für jeden Anfänger von hohem Wert sein. Ingenieure, die schon längere Zeit in der Praxis stehen, werden das Heft allerdings kaumzu Rate ziehen; dazu ist es wohl noch zu mathematisch, obwohl Auswahl und Behandlung des Stoffes recht geschickt getroffen wurden. Stephan. K. Rauh, Praktische Getriebelehre, erster Band. Verlag Julius Springer, Berlin 1931. Preis geh. 21,– Mark, geb. 22,75 Mark. Der vorliegende, nur 135 Textseiten mit allerdings 196 Textabbildungen und 8 mehrfarbigen Tafeln umfassende Band ist eine vollkommene Neuerung. „Er tritt in Gegensatz zu einer bisher weit verbreiteten Richtung, für die die Getriebelehre eine Aufgabensammlung für die Mathematik und Mechanik ist. in der die eigentlichen Getriebe nur als Beispiele zur Geltung kommen... Das Buch soll nicht ein Sammelwerk des augenblicklichen Standes der Getriebewissenschaft werden, sondern ein Führer für die Arbeit am Reißbrett, für die praktische Anwendung.“ Seinen Inhalt bildet nur die Viergelenkkette und die Entwicklung von Geradführungen in dieser Kette. Das Wesentlichste ist die Behandlung des Gegenstandes, die völlig von der üblichen abweicht dahin, daß sie zwar die gebräuchlichen, einfachsten Methoden der Untersuchung am Anfang bringt, in der Folge aber nur noch die Ergebnisse. Die Art der Farbengebung, nicht nur auf den Tafeln, sondern auch in den Textfiguren, gestattet dem Benutzer des Buches einen sofortigen Ueberblick darüber, als was das betreffende Glied in der vorliegenden Figur aufzufassen ist. Von hohem Wert für jede Anwendung sind die Zusammenstellungen der Koppelkurven, die, auf rein mechanischem Wege gewonnen, sofort zeigen, welcher Punkt der bewegten Ebene für den gerade vorliegenden Zweck am günstigsten ist. Von großem Interesse ist auch ein kurzer Abschnitt über die Mitwirkung menschlicher Glieder bei der Bildung von Maschinengetrieben und die Fehler, die dabei gemacht worden sind und gemacht werden. Das Heft ist trotz seines scheinbar geringen Umfanges eine unerschöpfliche Fundgrube von für die praktische Anwendung fertigen Ergebnissen. Hoffentlich läßt der zweite Band nicht zu lange auf sich warten. Stephan. Schallsichere Decken und schalldämpfende Fußböden von Friedrich Huth Architekt. Mit 5 Tabellen und 38 in den Text gedruckten Abbildungen. Friedrich Huth's Verlag, Berlin-Charlottenburg 4; 104 Seiten, Großoktav. Preis 6,– Mark. In dem klar verständlich geschriebenen, von lästigem Formelkram freien Werkchen wird vom Verfasser dem Architekten und sonstigen Interessenten das Wesentlichste aus dem Gebiet der schalldämpfenden Vorkehrungen im Hochbau mitgeteilt. Dabei werden gleichzeitig diejenigen Deckenkonstruktionen, die sich diesbezüglich aus langer und vorsichtig abwägender Praxis heraus bewährt haben, durch Text und begleitende Zeichnung hervorgehoben. Auch über schalltechnische Versuche ist, soweit dieselben für den praktisch tätigen Baufachmann von Bedeutung sind, das Wesentlichste mitgeteilt. Das Buch ist also im Gegensatz zu verschiedenen anderen, in neuerer Zeit erschienenen Werken, in der Hauptsache für den Praktiker geschrieben und wird angesichts der glücklichen Auswahl und übersichtlichen Zusammenstellung des Stoffes demselben bezüglich der Beurteilung der für den besonderen Zweck auszuwählenden Konstruktion ein nützlicher Wegweiser sein. Sa. Projektierungsbeispiele aus der Praxis elektrischer Hoch- und Niederspannungsanlagen. Leitfaden und Hilfsbuch für Elektroinstallateure und angehende Techniker. Von Karl Kinzinger. 112 Seiten mit 33 Abbildungen und 8 Tabellen. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig. Preis in Leinen geb. 4,80 Mark. Das kleine Hilfsbuch ist, wie bereits erwähnt, für angehende und im gewerblichen Leben tätige Praktiker in der elektrotechnischen Industrie bestimmt. In ihm finden sich wichtige Regeln, Erfahrungswerte und praktische Beispiele für Entwurf und Ausführung elektrischer Hoch- und Niederspannungsanlagen. Ueberall sind vom Verfasser neben dem rein konstruktiven Gedankengang die wirtschaftlichen Gesichtspunkte besonders betont, so daß das Werkchen namentlich jüngeren Technikern und Installateuren, auch infolge der einfachen und überzeugenden stilistischen Darstellung, ein sehr brauchbares Hilfsmittel bildet. Sa. Einzelkonstruktionen aus dem Maschinenbau. herausgegeben von Dipl.-Ing. G. Volk, Berlin. Elftes Heft. Wellenkupplungen und Wellenschalter, von Dr.-Ing. vom Ende, Berlin. Mit 245 Textabbildungen. Berlin, Verlag von Julius Springer, 1931. Preis geh. 10,50 Mark. Aus dem reichhaltigen Inhalt des nach neuesten Gesichtspunkten zusammengestellten Werks sind namentlich bei den Reibungskupplungen das Eingehen auf die Theorie der Einrückvorgänge, Gleitgeschwindigkeit und Wärmeentwicklung, die Zusammenstellung der Reibungswerte und Reibungsziffern auf Grund neuerer Versuche hervorzuheben. Behandelt sind u.a. auch die Kupplungen mit Druckluft und Druckwasserbetrieb, Scheibenkupplungen mit elektromagnetischer Betätigung, vereinigte Scheiben- und Kegelkupplungen, ferner die Bewegungsverhältnisse des inneren Gestänges der Reibungskupplungen. Auch über Federbandkupplungen mit Innenbzw. Außenfeder, Fliehkraftkupplungen, Ueberholungs- und Rutschkupplungen finden sich ausführliche Darlegungen mit rechnerischen Grundlagen an Hand ausgezeichneter Konstruktionseinzelheiten. Das Werk wird namentlich Konstrukteuren des Transmissionsbaus sowie Studierenden technischer Hochschulen bezüglich der Auswahl der für jeden besonderen Zweck geeigneten Kupplung, ihrer Wirkungsweise und Berechnung ein sehr beachtenswerter Ratgeber sein. Druck und begleitende Abbildungen sind in vorbildlicher Weise zur Ausführung gelangt. Sa. Mehrstielige Rahmen. Lieferung 1 (Bogen 1 bis 6). Gebrauchsfertige Formeln zur Berechnung mehrfach statisch unbestimmter rahmenartiger Stabsysteme, als Hilfsmittel für den entwerfenden Ingenieur und für den Konstruktionstisch, von Prof. Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Privatdozent an der Technischen Hochschule Darmstadt. Dritte vollständig neu bearbeitete und bedeutend erweiterte Auflage in zwei Bänden. Erster Band: Rahmen mit wagerechtem Riegel. Berlin 1931. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Durch die Aufnahme zahlreicher neuer Rahmenformen ist eine Zweiteilung des Buches notwendig geworden. Der vorliegende erste Band enthält 15 Hauptformen mit 17 Sonderfällen. Die Darstellungsweise und Wahl der Einheitszahlen ist so vorgenommen worden, daß jetzt die aufzuwendende Rechenarbeit außerordentlich erleichtert ist. Auf Vorzeichen wurde besonderes Gewicht gelegt; auch das Vorzeichen der Auflagerkräfte ist so einheitlich geregelt worden, daß hierdurch wie durch den systematischen Aufbau der zur Verwendung gelangenden Formeln die Gefahr der Begehung von Rechenfehlern sehr stark eingeschränkt wird und zahlreiche Prüfungsmöglichkeiten sich bieten. Die Lieferung 2 umfaßt Bogen 7 bis 12. Das Buch gliedert sich in drei Hauptabschnitte. Im ersten Teil wird der Gebrauch der Formeln erklärt, der zweite enthält die Formeln selbst, sodann werden im dritten 2 ausführlich gehaltene Zahlenbeispiele gebracht, an Hand welcher die praktische Anwendung der von Kleinlogel mit gewohnter Gewandtheit entwickelten Formeln gezeigt wird. Für den Eisen- und Eisenbetonkonstrukteur bilden, wie wiederholt betont worden ist, die Kleinlogel'schen Hilfswerke schon infolge der großen Zeitersparnis beim Rechnen eine unentbehrliche Nachschlagequelle. Die Ausgabe des Buches erfolgt in drei Lieferungen, der Preis jeder Lieferung beträgt 7,20 Mark, worin die mit der Schlußlieferung abgegebene Einbanddecke enthalten ist. Sa. Die technischen Grundlagen der Brikettierung von nach Freiberger Spülgasverfahren erhaltenem Braunkohlenkoks. Von Dr.-Ing. Horst Menzel. Mit 25 Kurvenbildern, 20 Abbildungen und 28 Zahlentafeln im Text. (Kohle – Koks – Teer, Band 28), Halle (Saale), Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, 1931. Preis brosch. 6,60, geb. 7,90 Mark. Das Buch behandelt die für die Herstellung von Koksbriketts aus nach dem Freiberger Spülgasverfahren erhaltenem Koks maßgebenden Gesichtspunkte und Bedingungen, sowie die technische Herstellung, Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten derselben. Als Bindemittel kommt nur Wasser in Frage, wobei Voraussetzung ist, daß ein gewisser Gehalt an Teerharzen im Koks erhalten bleibt. Als Pressen kommen Tisch- oder Walzenpressen in Frage. Das Buch stellt einen interessanten Beitrag zur Lösung der Frage der Verwendungsmöglichkeit des Grudekokses der Schwelereien dar. Kuhn. Ueber Gravitation, Tromben und Wellen in bewegten Medien, von O. C. Hilgenberg, Berlin-Charlottenburg, Carmerstraße 2. 1931. 2 Tafeln, 29 Abbildungen. Preis geh. 2,– Mark. Der Verfasser behandelt in der 78 Seiten umfassenden Druckschrift aequivalente Systeme und das Prinzip der Einfachheit; die Doppler'sche Frequenzänderung, Aberration und scheinbare Verschiebung der Wellenquelle in der Strahlrichtung; Gravitation und Aetherstromhypothese, Tromben und verwandte Erscheinungen; Stützen der Aetherstromhypothese auf astronomischem Gebiet; die Ausbreitung von Wellen in bewegten Medien; äußere Zonen der Schallwahrnahme; Frequenzerniedrigung und Strahlenablenkung infolge eines Strömungsgradienten. Mitführung von Wellen in bewegten Medien. Aberration des Sternenlichts. Der Verfasser deutet u.a. in seinem Werkchen verschiedene Möglichkeiten an, experimentell den Beweis zu erbringen, daß der Aether sich bewegt. Aus diesen Versuchen wird sich nach seiner Auffassung, oder auch rein rechnerisch, die neue Naturkonstante der Gravitation, das Volumen des pro Zeiteinheit absorbierten Aethers, ergeben. Wie weit die sonst von ihm aufgestellten Möglichkeiten festere Gestalt annehmen können, muß von der Wissenschaft entschieden werden. Sa. Die Zentralheizung und ihre Bedienung. Ein Taschenbuch zur Anleitung für Hausbesitzer, Hausverwalter und Heizer, sowie für Heizungstechniker, von Dr.-Ing. H. Dieterich. 176 Seiten mit 66 Abbildungen. 2. Auflage. Industrie-Verlag Carl Häenchen Halle-S. In Ganzleinen 3,25 RM. Wenige Wochen nach Erscheinen der ersten Auflage wurde bereits eine neue erforderlich, die gerade rechtzeitig zu Beginn der neuen Heizperiode erscheint. Abgesehen von einigen Ergänzungen stellt sie einen Neudruck der ersten Auflage dar. Das Buch enthält in allgemein verständlicher Form ausführliche Betriebsanweisungen für die verschiedenen Kesselanlagen, ihre Störungen und deren Beseitigung. Die Behandlung der Brennstoffe und deren Eigenschaften werden behandelt. Es wird allen Besitzern von Zentralheizungen und deren Heizern von Nutzen sein können, außerdem eignet es sich auch als Unterlage für Heizerkurse. Mitteilungen des Institutes für Kraftfahrwesen an der sächsischen Technischen Hochschule Dresden. Herausgeber: Dipl.-Ing. Otto Warziniok, ord. Professor an der Technischen Hochschule Dresden. Direktor des Institutes für Kraftfahrwesen. VIII. Sammelband mit 123 Abbildungen. Berlin 1931. Verlag von Klasing & Co., G.m.b.H., Potsdamer Str. Nr. 139. Preis geh. 4,– RM. Die Arbeiten des oben genannten Institutes, die laufend in der „Automobiltechnischen Zeitschrift“ veröffentlicht werden, sind hier wieder als Sammelband erschienen. Der Band enthält Arbeiten über die Ergebnisse des deutschen Schalldämpfer-Wettbewerbes, Oberflächenspannung und Verdunstungszahl der Motorkraftstoffe, Verdampfungswärme der Kraftstoffe und ihre Bestimmung. Kraftstoffverbesserungsmittel, Beeinflussung der Motorleistung durch Leichtmetallpleuelstangen und die Wirkung ausgleichloser Bremseinrichtungen von Kraftwagen. Diese Sammelbände bieten ein vorzügliches Handwerkszeug sowohl für den Konstrukteur, wie den Leiter von Automobilbetrieben. Die Arbeit über die Kraftstoff Verbesserungsmittel dürfte weite Kreise interessieren. Kuhn. Mitteilungen aus den Forschungsanstalten. Von Gutehoffnungshütte Oberhausen A.-G. usw. (s. Dingler 1931. S. III). Herausgegeben von der Abt. Konzern der Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, Nürnberg. Heft 5, Mai 1931, Heft 6, Juli 1931, Heft 7, Oktober 1931. Berlin 1931 in Kommission beim VDI-Verlag. DIN A 4. Preis broschiert je RM. 3,–. Heft 5 behandelt Probleme aus der Elektrizitätswirtschaft, und zwar „Großdieselmaschinen im Dienste der Elektrizitätswirtschaft“. Es wird die Eignung derselben zur Spitzendeckung behandelt und durch zahlreiche Tabellen, Diagramme und Abbildungen belegt. Eingehende Untersuchungen befassen sich mit dem Zusammenarbeiten der Elektrizitätswirtschaft mit der Industrie der Kokereinebenerzeugnisse. Die zweite Arbeit behandelt die „Holztrocknung“, und beschreibt ein Schnelltrocknungsverfahren mit Hilfe eines Dampfluftgemisches. Das vorliegende Heft 6 enthält Arbeiten über: Die Rolle der Emissionsspektralanalyse in der Metallindustrie; Gefügeänderungen beim Glühen von weichem Stahl und die genaue Temperaturmessung von Kesselrauchgasen mit Absaugepyrometern. Die erstgenannte Arbeit zeigt ein neues Analysenverfahren und seine Anwendung bei der Erkennung von Zusätzen im Metall. Die zweite behandelt Zapfenbildung am Rande des Werkstückes bei Glühen in oxydierenden Gasen und ihre Benützung zum Nachweise von Spannungen. Die dritte bringt Einblicke in die Schwierigkeiten bei exakter Temperaturmessung und ihre Beseitigung durch das Absaugepyrometer. Interessant wäre es gewesen, wenn hier auch die Lage der Meßstellen im Kessel ersichtlich gemacht worden wäre. Heft 7 bringt Arbeiten aus der Brennstoffchemie, und zwar über das Motorenbenzol und seine Reinigung nach dem Instillverfahren, diese Reinigung erfolgt durch ein Gemisch von Ferrisulfat und Bleicherde. Die zweite Arbeit befaßt sich mit einem „Beitrag zur Kenntnis der Wirkungen geringer Chromzusätze auf die Eigenschaften von Eisenkohlenstofflegierungen“. Die letzte Abhandlung beschreibt „Beschleunigungsmessungen“. Das Meßverfahren und seine Anwendung z.B. beim Anfahren von Dieselmaschinen, Förderkörben usw. werden besprochen und Anleitungen zur Nutzanwendung für den Konstrukteur und Betriebsmann gegeben. Kuhn. Neue Methoden für die Berechnung der Lüftungsröhrenleitungen und Luftleitungen zur pneumatischen Transportation von Dipl.-Ing. P. Kamenov. Gekürzte Ausgabe. Ins Deutsche übertragen von Dr. R. Witte. Selbstverlag des Verfassers, Stalin (Doabaß) U.d.S.S.R. Preis 1 amer. Dollar. Das Heft stellt die deutsche Uebersetzung von P. N. Kamenev, Engineer. Analytical calculation of complicated airduct. dar. Während die Berechnung der oben genannten Leitungen bisher lach Rietschel, Bläß und Murgue erfolgte, hat der Verfasser eine Methode ausgearbeitet, die größere Genauigkeit, als die eben genannten haben soll und außerdem einfacher ist, sie beruht auf der Methode der äquivalenten Querschnitte. Tabellen und Rechnungsbeispiele erleichtern das Studium des Buches. Es stellt eine interessante Bereicherung des Schrifttums über Luftleitungen dar. Kuhn. A. D. Moerike, Das β-Knickverfahren für St. 37 im Hochbau. Kommissionsverlag von Konrad Wittwer, Stuttgart 1932. Preis geh. 2,50 Mark. Der Inhalt des Heftes zerfällt in zwei Teile. Der erste bringt auf 14 Textseiten eine Darstellung des vom Verfasser angegebenen β-Verfahrenszur Berechnung von Knickstäben. Es bietet unbedingt gegenüber dem allgemein vorgeschriebenen ω-Verfahren den Vorteil, sofort mit einer Rechnung eine richtige Bestimmung der gesuchten Querschnittsgröße zu liefern, während bekanntlich das ω-Verfahren nach der Richtung oft versagt. Die beigegebenen Zahlenbeispiele zeigen das mit aller Deutlichkeit. Der zweite, 21 Textseiten umfäsende Teil ist die Wiedergabe einer Reihe von Briefen zu dem darüber entstandenen Streit, daß das β-Verfahren als dem ω-Verfahren gleichberechtigt anerkannt werde. Diese Anerkennung ist ihm bekanntlich außerhalb Württembergs versagt geblieben, und der wiedergegebene Briefwechsel ist im großen und ganzen recht unerquicklich. Sicher ist das β-Verfahren sachlich besser, wenn auch die zugehörigen Tabellen länger sind als die des ω-Verfahrens. Der Verfasser übersieht nur, daß es heutzutage gar nicht auf die größere oder geringere Güte ankommt, sondern ausschließlich auf die Macht der Leute, die dahinterstehen. Und von dem Standpunkt aus gesehen, mußte er von vornherein zweiter Sieger bleiben. Stephan. K. A. Flocke, Zur Konstruktion von Kurvenscheiben bei Verarbeitungsmaschinen. Forschungsheft 345, V. d. I.-Verlag G. m. b. H., Berlin 1931. Preis 5,– Mark. Das Heft enthält auf 20 Textseiten und 14 lose beigegebenen Figurentafeln eine genaue Untersuchung über die vorteilhafte Formung von Kurvenscheiben, auf denen Kontaktrollen laufen. Je nach der Art, wie die Rolle geführt wird, ergeben sich Besonderheiten der geometrischen Konstruktion, wobei die ausreichende Größe des Winkels beachtet werden muß, der gebildet ist von der Tangente an die Führungskurve und der Tangente an die Bahn des Rollenmittelpunktes. In dem Schluß ab schnitt wird gezeigt, daß dieselben Erörterungen auch für die Schwingdaumen der Lentzsteuerung gelten. Offenbar absichtlich steht in der Abhandlung kein Wort über die Form der Motoren-Steuerungsnocken; anscheinend ist dem Verfasser die „gute“ Regel des Motorenbaus auch bekannt: Man forme den Steurungsnocken für seinen Zweck so unvorteilhaft, wie es eben geht, dann bewährt er sich in der Praxis oder auch nicht –. Vielleicht findet noch einmal eine so starke Umwälzung des technischen Denkens statt, daß die Motorenbauer die Lehren dieser Abhandlung befolgen werden. Stephan. K. Böttcher, Versuche über die Spannungsverteilung im Zughaken. Heft 337 der Forschungsarbeiten des V. d. I. V. d. I.-Verlag G. m. b. H., Berlin 1931. Preis 5,– Mark. Das nur 16 Textseiten und 4 Dehnungs- bzw. Spannungstafeln umfassende Heft bringt die Dehnungsuntersuchung einer aus einem 15 mm starken Blech herausgeschnittenen neuzeitlichen Lasthakenform. Die Dehnungen wurden mit einem neuen, eigens für diesen Zweck gebauten Dehnungsmesser bestimmt, der unmittelbar die Verlängerung einer 1 cm langen Strecke auf der Außenfläche der Form mit einer Uebersetzung von rund 21000 : 1 abzulesen gestattete. Sie wurden dann mit Hilfe des besonders ermittelten Elastizitätsmoduls in Spannungen umgerechnet. Das Endergebnis ist, daß die alte Grashofsche Berechnung ohne Berücksichtigung der Querdehnungen am besten mit den Versuchsdaten übereinstimmt, während die Rechnung von Pfleiderer auf der Zugseite etwas, rund 10 v. H., zu geringe Werte liefert. Freilich sind gerade die Versuchsergebnisse am Rande der Form nicht ganz sicher. Stephan. Plugmotoren in Leicht- und Schwerölbauart. Von Dr. Haeder – Dipl.-Ing. Thoelz. Handbuch für Entwurf und Berechnung. XII, 352 Seiten, 237 Abbildungen, 10 Tafeln. Preis in Ganzleinen geb. 22,50 Mark. Berlin 1931. R. C. Schmidt & Co., Verlagsbuchhandlung, Berlin W 62, Lutherstraße 14. Nun ist in Haeders Hilfsbüchern für Maschinenbau auch das Werk über Flugmotoren erschienen. Es ist wieder erstaunlich, wie die Verfasser eine derartige Fülle von Material geschickt zusammengefaßt und in der bewährten Haeder'schen Schreibweise niedergelegt haben. Das Buch ist durchaus für die Praxis zugeschnitten und ein Niederschlag langjähriger praktischer Betriebserfahrungen. Es vermittelt dem Konstrukteur, Betriebsingenieur, Studierenden die Unterlagen, die er sich bisher aus der großen Fachliteratur erst zusammenstellen mußte, weiter Betriebserfahrungen und Konstruktionswerte, die als Geheimnisse bisher noch nicht veröffentlicht worden sind. Die rechnerischen Unterlagen sind derart wiedergegeben, daß sie ohne weiteres, entsprechend und sinngemäß benutzt, auch für die verschiedensten Bauarten angewendet werden können. Dieser neue Haeder wird mit gleicher Begeisterung aufgenommen werden, wie die bisher erschienenen und jedem Ingenieur bekannten Bände. brg. Hilfsbuch für Elektropraktiker. Begründet von H. Wietz und C. Erfurth. Neubearbeitet von Hugo Krieger und Ing. Hugo Sachs. 30. vermehrte und verbesserte Auflage, Teil I: Schwachstrom. 352 Seiten mit 318 Abbildungen. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig, Preis geb. 4,– Mark. Das schon seit 30 Jahren bekannte und weitverbreitete Buch wendet sich ausschließlich an den Praktiker. Dementsprechend sind die einleitenden Abschnitte über die Grundgesetze der Elektrotechnik kurz und einfach gehalten, um so mehr Raum konnte daher der eingehenden Beschreibung der Apparate, den Anleitungen für Montage und Betrieb sowie den Vorschriften gewidmet werden. In der vorliegenden 30. Auflage des 1. Bandes werden die galvanischen Elemente, der Bau von Telegraphen- und Telephonleitungen, die Apparate für Telegraphie, Telephonie und sonstige Schwachstromanlagen, wie Kontroll- und Alarmanlagen, ei. Uhren, Blitzableiter usw. behandelt. Ein ausführlicher Abschnitt über Rundfunktechnik, der dem Fortschritte derTechnik entsprechend erweitert und vervollständigt wurde, gibt in anschaulicher Weise einen allgemeinen, rein praktischen Ueberblick über das Wesen und die Hilfsmittel dieses jüngsten Zweiges der Elektrotechnik, der dem Praktiker sehr willkommen sein wird. Mit dem vor kurzem in 30. Auflage erschienenen Band II (Starkstrom) liegt das Buch nun wieder vollständig vor. B. Gleitflug und Gleitflugzeuge von F. Stamer und A. Lippisch. Teil II: Bauanweisungen und Bauzeichnungen 1 ½ Bogen Groß-Oktav mit 10 Abbildungen und 5 Tafeln, zweite verbesserte Auflage 2,50 Mark. Verlag G. J. E. Volckmann Nachf., G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg 2. Die Zahl der jungen Leute, die sich mit dem Bau von Gleit- und Segelflugzeugen beschäftigen, ist in den letzten Jahren mit unglaublicher Schnelligkeit gewachsen. Es ist deshalb kein Wunder, daß die erste Auflage des in der Reihe „Flugzeugbau und Luftfahrt“ erschienenen Heftes 12 „Gleitflug und Gleitflugzeuge“ schnell vergriffen war. Wie kaum jemand anders sind aber auch die Verfasser dieses Bändchens, F. Stamer, Leiter der Fliegerschule, und A. Lippisch, Leiter der flugtechnischen Abteilung des Forschungsinstitutes der Rhön-Rossitten-Gesellschaft, auf Grund ihrer reichen praktischen Erfahrungen berufen, der Jugend diese Anleitung zum Bau von Gleitflugzeugen zu geben. In dem vorliegenden Heft ist die Baubeschreibung für den bewährten Gleitflugzeug-Typ „Zögling“ gegeben. Darüber hinaus haben aber die zahlreichen Winke, die es über Werkstatt und Material sowie über die Herstellung der einzelnen Teile enthält, größten Wert für jede der zahlreichen Bastelwerkstätten, in denen Segel- und neuerdings sogar Motorflugzeuge selbst gebaut werden. Die 2. Auflage ist noch um einige Abbildungen vermehrt worden. Die in den fünf Tafeln enthaltenen genauen Werkzeichnungen sind gegenüber der ersten Auflage konstruktiv verbessert, während insbesondere an den Profilzeichnungen einige Aenderungen vorgenommen wurden, deren Notwendigkeit sich in der Praxis herausgestellt hatte. Es ist nicht schwer, auch der vorliegenden 2. Auflage einen schnellen Absatz zu prophezeien, da wohl kaum ein Thema so aktuell ist wie das hier behandelte. B. Das Segelflugzeug. Von Dr.-Ing. V. v. Langsdorff. 2. umgearbeitete Auflage. Mit 242 Abb. J. F. Lehmanns Verlag, München. Preis geb. 9,– Mark, in Lwd. 10,– Mark. Dr.-Ing. Werner von Langsdorff, ein Fachmann von Ruf, gleich bekannt als flugtechnischer Schriftsteller wie als Flugzeug-Konstrukteur und schneidiger Flieger, hat in dem nunmehr in 2. Auflage vorliegenden Buch eine umfassende, technisch-konstruktive Darstellung des Segelflugzeugs gegeben. Das Buch behandelt alle Arten des motorlosen Flugzeugs mit Ausnahme der Muskelkraftflieger. Besonderer Wert wurde auf die Durchbildung technischer Einzelheiten gelegt. Die Theorien zur Erklärung des Segelfluges, seiner Energiequellen usw. wurden nur soweit angedeutet, als dies zum Verständnis nötig war. Ebenso ist der historische Teil knapp gehalten. Besonders wichtig ist auch die Beigabe von Bildern interessanter Konstruktionseinzelheiten. Um zum eingehenden Studium der Bilder anzuregen, wurde jedem Bild ein ausführlicher Text mitgegeben, der auf alles Wissenswerte verweist, auch sofern es nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem betreffenden Abschnitt steht. Zur Erleichterung des Ueberblicks ist eine größere Anzahl von Baumustern gebracht. Mit Hilfe des im Anhang gegebenen Stichwortregisters sind die jeweiligen Stellen des Textes und Bilderteils leicht auffindbar. Da gerade auch aus Fehlern gelernt werden kann, wurden verschiedentlich solche Bauten berücksichtigt, deren Nachahmung nicht empfehlenswert ist. So wird der ernsthafte Segelflugzeug-Konstrukteur und Segelflieger eine Fülle von Material und praktischen Hinweisen in diesem Buch finden. Aber auch jeder Laie wird das schöne Werk mit Freude begrüßen. B. Projektile Geometrie. Von Professor Dr. Ludwig Bieberbach. Mit 45 Figuren im Text. 190 Seiten. Teubners mathematische Leitfäden Band 30. Leipzig und Berlin 1931, B. G. Teubner. Preis kart. 7,80 Mark. Seinem Band „Analytische Geometrie“ hat der Verfasser in kurzer Zeit als Fortsetzung die vorliegende „Projektive Geometrie“ folgen lassen. Hier wie dort geht der Verfasser durchaus eigene Wege und gestaltet dadurch die Lektüre zu einer reizvollen und anregenden Angelegenheit. Die Darstellung benutzt durchweg projektive Koordinaten, scheut aber auch vor begrifflichen Beweisen nicht zurück, nachdem erst einmal die betreffenden Begriffe ihre Erklärung gefunden haben. Dadurch werden viele der Entwicklungen eleganter und, wenn man bedenkt, daß das Buch in erster Linie für Studierende geschrieben ist, instruktiver, umfassender. Die Darstellung schreitet bis zu den Kurven und Flächen zweiter Ordnung vor, dabei ist die Geometrie der Ebene mit einer größeren Stoffülle bedacht, als die des Raumes. Wieder ist ein Teil des Stoffes in die zahlreich eingefügten Beispiele verlegt, was einerseits zu einer Raumersparnis geführt hat, andererseits aber auch für den Lernenden ein Prüfstein ist, bis zu welchem Grade er sich die charakteristischen Gedankengänge und Schlußweisen zu eigen gemacht hat. Auch daß gegen Ende des Buches die Darstellung knapper wird, wird man aus letzterem Grunde nur begrüßen können. A. Barneck. Vermessungskunde I. Von Professor Dr.-Ing. P. Werkmeister. Mit 146 Figuren. Fünfte Auflage. 163 Seiten. Berlin und Leipzig 1932, Walter de Gruyter & Co. Preis geb. 1,80 Mark. Das nun bereits in fünfter Auflage vorliegende Bändchen behandelt die Stückmessung und das Nivellieren. Die gute Aufnahme, die es gefunden hat, verdankt es der Sorgfalt, mit der derVerfasser die auszuführenden Messungen und Berechnungen vorbereitet und durchführt. Ganz besonders erfreulich ist es, daß auf die Beschreibung, Untersuchung und Berichtigung der Instrumente großer Wert gelegt worden ist. So kann das Bändchen dem Anfänger wertvolle Dienste leisten und ihn zu gewissenhafter Arbeit erziehen. Tiefergehende Aenderungen waren in der Neuauflage nicht erforderlich, doch wurde der Text an einigen Stellen umgearbeitet und erweitert. A. Barneck. „Hütte“. Des Ingenieurs Taschenbuch. Herausgegeben vom Akademischen Verein Hütte, E. V., in Berlin. 26. neubearbeitete Auflage. II. Band. Mit 2160 Textabbildungen. Berlin 1931. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, Preis in Leinen gebunden 17,50 Mark, in Leger 20,50 Mark. (s. Dingler 1931, Nr. 6, S. III.) Der zweite Band enthält die Abschnitte: Maschinenteile; Kraftmaschinen; Pumpen und Kompressoren; Werkzeugmaschinen; Förder- und Lagertechnik; Licht, Lampen und Beleuchtung; Elektrotechnik. Die Anordnung ist zum Teil etwas geändert und erweitert, neue Abschnitte sind aufgenommen worden. Besonderer Wert wurde auch hier auf Uebersichtlichkeit und schnelles Finden der einzelnen Abschnitte usw. gelegt. Der zweite Band stellt sich dem ersten würdig zur Seite, wer über den neuesten Stand der Technik unterrichtet sein will, sollte ihn sich beschaffen. Kuhn. Technisches Wörterbuch IV. Die wichtigsten Ausdrücke der Elektro- und Radiotechnik. Zweiter Teil Englisch-Deutsch. Von Erich Krebs. Oberingenieur, zweite Auflage. 179 Seiten. Sammlung Göschen Nr. 1942. Walter de Gruyter & Co. Berlin 1931. Leipzig. Preis in Leinen geb. 1,80 Mark. Der zweite Teil des Wörterbuches entspricht dem ersten (s. Dingler 1931 Nr. 8, S. 143), und bringt zahlreiche Bezeichnungen der in Frage kommenden Maschinen, Apparate usw. Gegenüber der ersten Auflage erheblich erweitert, verbessert und modernisiert, wird er überall willkommen sein. Kuhn. Zehnte Technische Tagung des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins E. V. Halle (Saale) April 1931. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle (Saale) 1931. Preis brosch. 7.50 RM. Der Bericht über die oben genannte Tagung enthält die Eröffnungsansprache und die auf der Tagung gehaltenen Vorträge, es sind dies: „Das Ascheproblem in der Feuerung“ von Prof. Dr.-Ing. Rosin, Dresden; „Die Entwicklung im Bau und Betrieb von Abraumförderbrücken und deren Wirtschaftlichkeit“ von Bergwerksdirektor Dr.-Ing. e. h. von Delius, Plessa; „Entwicklungsrückblick auf die chemische Auswertung der Braunkohle im letzten Jahrzehnt“ von Dr.-Ing. e. h. Thau, Berlin; „Der Aufschluß von neuzeitlichen Braunkohlentagebauen“ von Oberingenieur, Dipl.-Ing. Treptow, Grube Ilse (N.L.); „Die Aufbereitung der Brikettierkohle“ von Dr.-Ing. Winkler, Freiberg, Sa., sowie die sich jeweils anschließenden Diskussionen. Der Vortrag von Prof. Rosin gibt interessante Einblicke in die Probleme, die die Verfeuerung von stark aschehaltigen Kohlen unter modernen Hochleistungskesseln mit sich bringt und die Art und Weise, wie ihre Lösung mit Hilfe verschiedenster Rostkonstruktionen und Ascheaustragvorrichtungen erfolgen kann. Die chemische Auswertung der Braunkohle hat, wie Dr.-Ing. e. h. Thau ausführte, im letzten Jahrzehnt ihre bemerkenswerteste und bedeutendste Entwicklung durchgemacht. Die verschiedenen Lösungen und Lösungsversuche der Schwelung werden behandelt. Wenn auch die übrigen Vorträge mehr spezielle aus dem Braunkohlenbergbau sind, so bringen sie doch viele technisch interessante Einzelheiten, die auch dem Bergbau fernerstehende Ingenieure interessieren dürften. Kuhn. Das Katathermometer als Anemometer von Dring. O. M. Faber. (Messen und Prüfen, Heft 6, s. a. D. P. J. 1931, S. 78.) Mit 34 Abbildungen im Text. Halle (Saale), Druck und Verlag von Wilhelm Knapp. 1931. Preis geh. RM. 4,80. Das Heft behandelt die Anwendung des aus der Heizungstechnik bekannten Katathermometers zur Messung kleiner Luftgeschwindigkeiten und die dabei zu beachtenden Versuchsbedingungen, sowie die Einflüsse von Feuchtigkeit, Geschwindigkeit, Kühlzeit, usw. Das Instrument ist besonders zu Messungen im Bergbau geeignet. Zahlentafeln über Versuchsergebnisse und ein ausführliches Literaturverzeichnis beschließen das Buch, das besonders für Lüftungsfachleute interessant sein dürfte. Kuhn. Die geistige Situation der Zeit. Von Dr. Karl Jaspers, o. Oe. Professor der Philosophie an der Universität Heidelberg. Sammlung Göschen Band 1000. Berlin-Leipzig 1931. Walter de Gruyter & Co. 192 Seiten. Preis in Leinwand geb. RM. 1,80. Es ist kein Zufall, daß das vorliegende Buch als Band 1000 der Sammlung Göschen auftritt, sondern dies soll einen programmatischen Hinweis auf die wissenschaftliche Tendenz des ganzen Unternehmens bedeuten. Die geschichtliche Entstehung des Bewußtseins an einer Wende des Menschseins zu stehen wird einleitend erläutert. Es folgen die Massenordnung in Daseinsfürsorge, Grenzen der Daseinsordnung, der Wille im Ganzen. Verfall und Möglichkeit des Geistes, der heutige Begriff des Menschseins und was aus dem Menschen werden kann. Ein interessantes Buch, das zum Nachdenken anregt. K. A. Stodola, Gedanken zur Weltanschauung eines Ingenieurs. Verlag Julius Springer, Berlin 1931. Das Heft ist nicht aus dem einheitlichen Guß, den man von den anderen Werken des Verfassers gewohnt ist. Am Anfang stehen zwei Gelegenheitsvorträge, selbstverständlich mit klugen und wertvollen Gedanken. Freilich wird nicht jederdamit einverstanden sein, daß sich auch die Technischen Hochschulen auf die Pflege der weniger Begabten einstellen; es ist zu befürchten, daß jedes Entgegenkommen nach der Richtung mißverstanden wird und den ohnehin für den geringen Bedarf zu großen Andrang noch weiter steigert. Die weiteren Abschnitte sind bestrebt, dem Ingenieur die neueren Forschungen der Relativitätstheorie, über den Aufbau der Atome und, was damit zusammenhängt, zu vermitteln. Da aber die vorgeführten Rechnungen an den Stellen abbrechen müssen, wo ganz spezielle mathematische Kenntnisse nötig sind, die nur ein ganz kleiner Kreis beherrscht, so wird der beabsichtigte Erfolg nicht immer ganz erreicht. Der Schluß klingt in eine sprachlich glänzende Verherrlichung der Musik aus. Stephan. F. Dessauer und K. A. Meissinger, Befreiung der Technik. Verlag J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart-Berlin. Preis 2,80 Mark, leicht gebunden. Daß die Technik das Aschenbrödel unter den Wissenschaften ist, falls man sie überhaupt als Wissenschaft gelten läßt, ist bekannt, und das vorliegende Büchlein aus der Sammlung „Wege der Technik“ versucht, die nicht technisch gebildeten Kreise zu einer günstigeren Stimmung ihr gegenüber zu bringen. Das geschieht mit viel Geist und auch Einfühlung in die Gedankengänge der anderen; trotzdem hat der Berichterstatter den Eindruck eines größtenteils vergeblichen Bemühens. Selbstverständlich kann in einem Buch, das sich die gekennzeichnete Aufgabe gestellt hat, nicht folgendes glatt und unverhohlen ausgesprochen werden: Die allgemein bestehende Abneigung gegen die Technik und ihre Vertreter ist einfach dadurch begründet, daß diese Leute mit ganz anderen Denkoperationen und Ueberlegungen arbeiten als fast alle Nichttechniker. Die meist recht unscharf und ohne genaues Nachdenken angewandten Regeln der normalen Logik versagen ja hier völlig. In jedem einzelnen Fall, wo ein Nichttechniker irgendeine Ueberlegung über technische Dinge anstellt, kommen die Fachleute mit unbekannten und unbequemen Naturgesetzen, um die sich sonst keine Seele kümmert, und behaupten, das geht so nicht. Das geschulte, richtige technische Denken ist eben etwas ganz aus dem normalen Rahmen Hinausfallendes; und dieser Umstand erklärt hauptsächlich die häufig Vorkommende Unmöglichkeit einer wirklichen Verständigung. Da andererseits die technische Wissenschaft und Erkenntnis weit über das karge Literatenwissen hinausragt, so ist es wohl erklärlich, daß man heute, wo, mit Ausnahme weniger Urwaldbewohner in den abgelegensten Winkeln der Erde, jedermann von der Technik völlig abhängig ist, sie direkt als Feind der Kultur, will sagen der nur literarisch „Kultivierten“ hinstellt und damit fast überall Anklang findet. Daran wird auch das vorliegende, recht geschickt geschriebene Buch nichts ändern. Und mit dem verzichtenden Ausblick ende die letzte Bücherbesprechung dieser ältesten, mit ganz anderen Hoffnungen gegründeten technischen Zeitschrift. Stephan.